Abenteuer Italien

FIKTIVE Radsport-Geschichten von Usern, die sich für schreibtalentiert halten

Moderator: Grabba

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RKunte
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Abenteuer Italien

Beitrag: # 435888Beitrag RKunte
19.6.2007 - 14:56

Dies ist mein erster AAR. Ich werde über die Karriere eines Neo Profis schreiben. Ich weiß selber er wird nicht perfekt aber ich werde mein bestes geben. Viel Spaß beim Lesen. Ich freue mich über Kritik und Lob.

Hier einige Details über ihn:

Name: Robin Kunte
Geburtstag: 01.08.1984
Nationalität: Deutschland

Ich spiele mit dem RMP 2005 und der Savoluca DB 2006 auf Patch 1.5r. Die Geschichte ist natürlich rein fiktiv.

Es ist Ende Oktober und ich habe gerade meine erste U 23 Saison zu Ende gefahren. Obwohl ich selbst für diese Klasse mit 20 Jahren noch ein junger Fahrer bin, habe ich schon Anfragen von einigen Profiteams erhalten. So haben mich zum Beispiel die Sportlichen Leiter von Wiesenhof - Akud, Lamonta und Intel Action angerufen und mir jeweils einen Dreijahresvertrag angeboten. Doch eigentlich wollte ich so früh noch nicht in den Profiradsport einsteigen, sondern erstmal meine Ausbildung zum Tischler abschließen und habe die Angebote deshalb abgelehnt.
Ich war nicht besonders überrascht von den Angeboten, schließlich hatte ich die U 23 Regio Tour gewonnen und war auch Dritter bei der U 23 Thüringen Rundfahrt geworden, eines der schwersten Rennen der Juniorenklasse. Auch bei der abschließenden Weltmeisterschaft war ich in sehr guter Form und bin Sechster im Zeitfahren geworden. Beim Straßenrennen hatte ich leider eine kleine Erkältung und wurde nur 54. Aber trotzdem kann man wohl von einer rundum gelungenen Saison sprechen.

Als ich an diesem Nachmittag nach Hause kam und meine E-Mails überprüfte sah ich, dass ich eine Nachricht von meinem Jugendfreund Niklas Weber bekommen hatte.
Hi Robin,
ich wollte dir nur kurz mitteilen, dass ich vor ein paar Stunden einen Vertrag bei Naturino - Sapore di Mare unterschrieben habe, einem kleinen italienischen Professionel Continental Team. Ich werde die nächsten zwei Jahre für die Mannschaft fahren und bin schon sehr gespannt auf das Team und das Land. Ich werde meine Ausbildung erstmal beiseite legen und mich voll und ganz auf den Radsport konzentrieren.
Bis dann,
Niklas


Nachdem ich die Nachricht gelesen hatte fing ich an mir wieder ernsthafte Gedanken darüber zu machen ob ich vielleicht doch schon im nächsten Jahr in den Profizirkus einsteigen sollte. Niklas kannte ich schon seit meiner Jugend und wir wohnten damals in der gleichen Straße. Er war im letzten Jahr im gleichen U 23 Team wie ich gefahren, hatte allerdings deutlich schlechtere Ergebnisse erreicht, trotzdem wagte er den Schritt Profi zu werde. Ich wollte es jetzt auch wieder und werde sofort morgen Kontakt mit den Teams aufnehmen die sie für mich interessiert hatten.

RKunte
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Beitrag: # 435903Beitrag RKunte
19.6.2007 - 15:33

Am nächsten Morgen ging ich erstmal zwei Stunden trainieren um meine gute Form für mögliche Probetrainings zu konservieren. Als ich wieder zurück bei mir Zuhause ankam rief ich als erstes Jens Heppner vom Team Wiesenhof - Akud an. Er sagte mir allerdings, dass die Mannschaft sich nach meiner Absage um einen neuen Fahrer bemüht hatte und dieser seinen Vertrag bereits unterschrieben hatte und weitere Fahrer nicht in der Planung von Wiesenhof stehen würden. Also meine erste Absage. Auch bei Lamonta und Intel Action lief es nicht besser. Das Budget von Lamonta war schon völlig ausgelastet und bei Intel Action wäre ich ohnehin nur Zweite Wahl gewesen und sie hätten die erste Wahl für den freien Platz nun bereits verpflichtet. Diese Telefonate deprimierten mich ziemlich und mein Plan nun doch schon Radprofi zu werden lagen erstmal auf Eis. Am Abend kam mir dann allerdings eine Idee. Ich rief Niklas an und wollte ihn fragen ob noch ein Platz bei seinem Team frei sei:

Robin: „Hi Niki, alles klar bei dir? Ich freu mich voll, dass du nen Vertrag bekommen hast. Herzlichen Glückwunsch."
Niklas: „Danke Robin, ich war völlig überrascht das sie mich wollten, schließlich war das Jahr nicht grad so toll."
Robin: „Jo du hast Recht, aber ich habe noch mal eine Frage. meinst du im Team wäre noch ein Platz für mich frei, könnte ich vielleicht mit dem Manager sprechen? Ich möchte nämlich jetzt doch schon Profi werden.
Niklas: „ Hmm, ich kann dir die Nummer von Vincenzino Santoni geben er ist der Manager, ein echt netter Mensch der voll gut deutsch kann. Ich hoffe er nimmt dich wäre echt toll mit dir ihm Team zu fahren. Die Nummer ist +39 0234 645827."
Robin: „ Danke schön, ich werde ihn gleich anrufen ich schreibe dir heut Abend noch ne SMS wie´s ausgegangen ist. Bis dann."
Niklas: „ Ich wünsch dir viel Glück. Bis dann."


Danach rief ich bei Santoni an. Er war zwar ein wirklich netter Mensch doch er sagte mir das Selbe wie die anderen. Das Team für die nächste Saison stehe fest und sie würden keine weiteren Fahrer mehr verpflichten. Anscheinend schienen die Kontinental Teams ihre Planungen immer recht früh zu beenden. Es war ja immerhin erst Ende Oktober. Ich wollte jetzt eine Bewerbung schreiben und mich damit bei einigen Pro Tour und Kontinental Teams bewerben. Am Abend schickte ich Niklas noch eine SMS und erzählte von der Absage.

Ricardo84
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Beitrag: # 435909Beitrag Ricardo84
19.6.2007 - 16:07

Rechtschreibung... und vor allem Kommasetzung ... wär mein erster Verbesserungsvorschlag... damit du es vll schon beim nächsten Post besser machst hehe

ansonsten schreib weiter und viel Spass mit deinem AAR

RKunte
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Beitrag: # 435961Beitrag RKunte
19.6.2007 - 20:11

03. November 2005
Ich hatte vor vier Tagen meine Bewerbungen zu einigen Teams geschickt. Doch heute Morgen kamen alle Antworten und es war genauso wie vorher, nur Absagen. Als ich Mittags vom Training nach Hause kam und ich mir es gerade vor dem Fernseher gemütlich gemacht hatte, klingelte das Telefon. Also stand ich auf und ging ran.

Robin: „Kunte."
Anrufer: „Guten Tag Robin, hier ist Giuseppe Martinelli, der sportliche Leiter vom Lampre Team. Ich würde dich gerne zum Probetraining nächste Woche in den Dolomiten einladen, um dich zu testen, da wir dich gerne für die nächste Saison verpflichten möchten."
Ich war völlig überrascht und wusste überhaupt nicht was ich sagen sollte. Ich konnte nur ein kurzes „Ja" stammeln. Danach sagte er mir den genauen Termin, verabschiedete sich und legte auf. Ich war völlig baff, ein Top Team aus der Pro Tour war ganz von alleine auf mich aufmerksam geworden, dass gab es ja gar nicht, ich dachte ich träume und jetzt sollte ich in 5 Tagen in den Dolomiten sein um mich dort zu empfehlen. Also muss ich in den nächsten Tagen viel trainieren um dort fit zu sein.


08. November 2005

Ich hatte mich mit der sportlichen Leitung und einigen Fahrern aus dem Lampre Team in Bozen , der größten Stadt Südtirols getroffen und wir fuhren nun in die südlichen Dolomiten um dort einige Bergtests zu machen. Es zwar schon November, aber es lag noch kein Schnee und die Sonne schien, also gutes Wetter um gut Rad zufahren.
Aus dem aktuellen Lampre Team waren Guilano Figueras, Paxti Vila, Marzio Brushegin und Alessandro Ballan dabei. Neben mir gab es noch Zwei weitere Fahrer die sich beweisen sollten. Ein Italiener mit dem Namen Franco Bellami und ein Schweizer der sich mir als Christian Bahler vorgestellt hatte. Wir sprachen nicht sehr viel miteinander und sie waren mir nicht gerade sympathisch.
Alle sieben Fahrer bekamen vom sportlichen Leiter Maurizio Piovani die Aufgabe gestellt einen 13 km langen Anstieg mit voller Kraft hochzufahren, wer die Beste Figur machen würde, hätte seinen Vertrag in der Tasche. Die Fahrer die schon im Kader stehen sind deshalb dabei, um bei der Entscheidung um die Verpflichtung einige Tipps dazuzugeben.
Dann ging es los. Anfangs war der Berg nicht sehr steil und ich hielt mich in der Mitte der Gruppe. Doch nach etwa sechs Kilometern wurde es steiler und ich erhöhte ein wenig mein Tempo. Da sah ich, dass der junge Italiener schon Probleme hatte und auch der Schweizer sah nicht besonders gut aus. Nach einem weiteren Kilometer fiel der Italiener zurück und auch Ballan konnte meinem Tempo nicht mehr folgen. Das lief ja wunderbar, den ersten schon abgehangen und der Zweite sieht auch nicht mehr so gut aus. Wenn ich jetzt nichts mehr falsch mache werde ich im nächsten Jahr in einem Pro Tour Team fahren. Doch plötzlich fingen meine Beine zu zittern an und ich musste die Führung der Gruppe abgeben. Es waren jetzt nur noch Zwei Kilometer und ich versuchte mich mit aller Macht dran zu halten. Doch ein Kilometer vor dem Ziel fiel ich dann zurück. Na toll, jetzt habe ich alles verbockt. Ich kam knapp 20 Sekunden hinter den anderen im Ziel an, nicht viel aber da der Schweizer noch vorne drinsitzt wird er ja den Vertrag bekommen.

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Grabba
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Beitrag: # 435972Beitrag Grabba
19.6.2007 - 20:45

Details. Mehr Details beim Schreiben! Man kann sich überhaupt nicht in die Situation hineinversetzen, man kann nicht mit dem Fahrer mitfühlen. Arbeite daran. Dann wird dein AAR auch interessant werden, denn vom Ansatz her scheint er mir gar nicht schlecht.

RKunte
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Beitrag: # 435993Beitrag RKunte
19.6.2007 - 21:34

Oben wartete bereits Maurizio Piovani auf uns, um mitzuteilen wer den Vertrag bekommen würde. Als erstes schloss er den Italiener aus und empfahl ihm sich noch ein Jahr in der Kontinental Tour weiter zu entwickeln und es im nächsten Jahr wieder in der Pro Tour zu versuchen.
Dann kam er zu mir:

Du hast in der letzten Saison einige sehr gute Ergebnisse erreicht und wir beobachten dich schon seit längerer Zeit, du bist ein wirklich Interessanter junger Fahrer. Aber heute am Anstieg bist du leider zurückgefallen." So das war´s hat leider nicht geklappt, dachte ich mir. Egal ich werde es weiter versuchen, aber mir stand die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben.

Allerdings hast du 10 km lang das Tempo gemacht und dabei sehr stark gewirkt, außerdem bist du noch ein Jahr jünger als Christian Bahler. Du bekommst den Vertrag. Herzlichen Glückwunsch."
Ich hätte vor Freude laut schreien können, doch ich hielt mich zurück. Unglaublich. Vor einer Woche war ich so deprimiert und nun würde ich in der Pro Tour fahren. Bei Lampre, einem wirklichen Top Team. Der Schweizer kam zu mir und gratulierte mir, dass fand ich sehr fair von ihm. Das der Italiener ohne mich eines Blickes zu würdigen im Teamwagen verschwand war mir völlig egal. Ich war so überglücklich. Mein Traum war in Erfüllung gegangen. Ich hatte es geschafft. Ich bin Radprofi.

Am Abend gab Alessandro Ballan mir noch eine Broschüre mit kleinen freien Wohnungen in der nähe des Comer Sees. Dort würde ich gute Trainingsmöglichkeiten haben und es ist nicht weit weg vom Hauptsitz des Lampre Teams. Am nächsten Morgen unterschrieb ich dann den Vertrag für die nächsten Zwei Jahre. Ich werde ab jetzt 4000 € im Monat verdienen und so viel Geld besitzen wie noch nie in meinem Leben. Aber das war nicht das wichtigste für mich, ich wollte einfach nur gut und erfolgreich Radrennen fahren. Darauf freute ich mich am meisten. Nachdem alle Formalitäten geklärt waren flog ich noch an diesem Abend zurück nach Hause.
Direkt nach dem aufstehen rief ich dann Niklas an und erzählte ihm von meinem Vertrag mit Lampre. Er war hellauf begeistert und wünschte mir viel Glück. Er sagte, dass ich es wirklich verdient hätte in der Pro Tour zu fahren und er hoffte, dass wir uns in der nächsten Saison auch einmal bei einigen Rennen treffen werden. Für mich hieß es ab jetzt trainieren, trainieren und trainieren um ihn der nächsten Saison auch mit den anderen mithalten konnte. Denn genau das war meine größte Angst. Was würde passieren wenn ich nicht mithalten könnte. Würde ich dann wieder aus dem Team fliegen? Oder würde ich das Einzeltraining bekommen? Das waren in den nächsten Tagen die Fragen mit denen ich mich am meisten beschäftigte.

RKunte
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Beitrag: # 436201Beitrag RKunte
20.6.2007 - 23:31

23. November 2005
Heute bekam ich von der Sportlichen Leitung eine E-Mail in der die Termine für die beiden Trainingslager drin standen an denen ich teilnehmen sollte. Ende Dezember sollte ich mit der Hälfte der Mannschaft nach Kalifornien reisen um dort zwei Wochen lang zu trainieren und eine erste Form aufzubauen. Im Januar wird sich dann noch einmal eine kleine Gruppe Fahrer versammeln um gezielt die eingeschätzten Fähigkeiten zu trainieren. Hier die genauen Termine für die Trainingslager:
14.12 - 28.12 San Diego, Kalifornien
08.01 - 15.01 Lucca, Italien

Auf das Trainingslager in den USA war ich besonders gespannt, denn dort wollte ich immer schon einmal hin, bin aber bisher nie dazu gekommen. Außerdem habe ich im Internet gelesen, dass auch das T - Mobile Team dort sein erstes Trainingslager machen würde. Vielleicht treffen wir ja auch einmal Jan Ullrich oder einen anderen Topstar aus der Mannschaft. Mit Sicherheit wird es eine tolle Erfahrung dort zu trainieren. An diesem Abend sprach ich auch noch mit Niklas und er sagte mir, dass sie vom 13.01 - 20.01 auch in Lucca sein werden. Also ihn werde ich auf jedenfall treffen.


16. Dezember 2005
Wir befanden uns nun schon seit zwei Tagen im Trainingslager in San Diego. Es war einfach herrlich. Wir hatten perfektes Wetter mit Sonnenschein und 23 Grad, also schlichtweg ideal zum Radfahren. Wir trainierten zur Zeit "nur" fünf Stunden am Tag und fuhren einen recht lockeren Schritt von 35 km/h. Durch die relativ kurzen Trainingszeiten hatten wir viel Zeit uns Kalifornien genau anzuschauen. Gestern Abend waren wir in Los Angeles und haben uns in einem Kino in Hollywood die Filmpremiere von Fluch der Karibik angeschaut. Ich muss sagen ein wirklicher starker Film.
Meine größte Sorge vor dem Trainingslager war die, ob ich mich überhaupt mit den anderen unterhalten konnte. Ich konnte zwar gut Englisch aber man weiß ja nie ob das auch für die anderen gilt. Doch diese Angst hatte sich nicht bestätigt. Die meisten Fahrer konnten wirklich sehr gut Englisch und einige Fahrer aus Südtirol sprachen natürlich fließend Deutsch. In unserem Team gibt es eigentlich überhaupt keine Gruppenbildung und jeder kommt mit jedem gut aus, außerdem wurde ich wirklich gut von der Mannschaft aufgenommen. Also mein erstes Fazit über das Lampre - Fondital Team: Schlichtweg coole Truppe.

RKunte
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Beitrag: # 436226Beitrag RKunte
21.6.2007 - 10:47

29. Dezember 2005

Weihnachten und das Trainingslager sind nun vorbei. Es waren rundum gelungene zwei Wochen. Ich konnte meine Form wirklich sehr gut aufbauen und hatte absolut keine Probleme mit den anderen mitzuhalten. Wir haben unser Trainingspensum von Tag zu Tag erhöht und sind am letzten Tag sogar einen 42er Schnitt gefahren. Das ist schon sehr gut für den Dezember. Aber das muss ja auch so sein, schließlich hat unser Team in dieser Saison sehr hohe Ziele. Damiano will den Giro gewinnen und zum ersten Mal an der Tour de France teilnehmen, Alessandro Ballan will im Frühjahr bei den Klassikern eine gute Figur abgeben und unsere beiden Sprinter Daniele Bennati und Danilo Napolitano wollen die gesamte Pro Tour Saison über für Erfolge sorgen. Ich bin zwar als Helfer verpflichtet worden soll aber bei einigen Rennen auch mal die Chance bekommen auf eigene Rechnung zu fahren, da unsere anscheinend Sportliche Leitung sehr viel von mir hält.
Leider haben wir während des Trainingslager nicht die Mannschaft von T - Mobile entdeckt und ich konnte mein großes Vorbild Jan Ullrich nicht aus der Nähe sehen. Hier Zuhause ist der Temperaturunterschied natürlich sehr extrem und ich habe einen tierischen Jetlag. Ich sollte wohl lieber aufpassen, dass ich keine Erkältung bekomme, denn dass wäre gar nicht gut für die Vorbereitung.


04. Januar 2006

Heute habe ich einen Mietsvertrag für eine Wohnung in der Nähe das Comer Sees unterschrieben. Ich werde ab jetzt in dem kleinen Ort Varenna leben nur wenige Kilometer entfernt von Marzio Brushegin, dem ich das auch gleich per SMS mitgeteilt habe. Vor wenigen Minuten bekam ich dann seine sehr positive Antwort:

Ciao Robin,
ich freue mich das wir jetzt quasi Nachbarn sind ;-). Da können wir ja zusammen trainieren und auch mal Abends was zusammen machen. Außerdem wohnt Alessandro auch nicht weit weg. Wir werden bestimmt eine klasse Trainingsgemeinschaft und vielleicht lernst du ja auch eine von unseren schönen italienischen Frauen kennen.
Bis dann Marzio


Klasse, dass Marzio sich so freut, dass wir in der Nähe wohnen und auch Alessandro wird sich mit Sicherheit freuen, denn er hat mir schließlich den Tipp mit dem Comer See gegeben. Nachdem Trainingslager werde ich also erstmal nicht mehr nach Köln zurückkehren. Das stimmte mich ein bisschen traurig, schließlich muss ich mich jetzt von meinen Freunden und meiner Familie verabschieden.
Zuletzt geändert von RKunte am 21.6.2007 - 14:53, insgesamt 1-mal geändert.

RKunte
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Beitrag: # 436285Beitrag RKunte
21.6.2007 - 14:52

09. Januar
Heute habe ich mich bei meinen Eltern und meinen besten Freunden verabschiedet. Es war sehr schwer mich von ihnen zu trennen, doch sie wünschten mir selbstverständlich alles gute für die Zukunft und ich versprach ihnen sooft es geht vorbei zu kommen. Meine kleine Schwester hat angekündigt zusammen mit einer Freundin in den Sommerferien nach Italien zu kommen und dann zwei Wochen bei mir zu wohnen. Meine Mutter nahm den Abschied sehr schwer und war den Tränen nahe. Mein Vater hatte sich immer gewünscht, dass ich einmal Radprofi werden und war deshalb zu stolz auf mich um großartig traurig zu sein.
Am Abend gaben dann meine Freunde eine große Party für mich und es wurden ungefähr 20 Leute eingeladen. Echt cool! Wir feierten den ganzen Abend und meine beste Freundin hielt eine Rede zu meinen Ehre:

Robin, wir werden dich wirklich doll vermissen. Du bist ein so toller Mensch und hast uns meistens große Freude bereitet. Doch nun beginnt eine neuer Lebensabschnitt für dich. Du bist von nun an Radprofi in Italien und wirst jeden Tag hart trainieren müssen. Da bleibt nicht mehr viel Zeit für Freunde. Besonders nicht für uns, da wir ja nen bisschen zu weit weg wohnen, um sich einfach mal so zu treffen. Doch wir alle hoffen, dass wir dich so viel wie möglich sehen und wir versprechen dir, dass wir bei deiner ersten Tour de France auf jeder Etappe dabei sein werden. Viel Glück Robin.
Ein Hoch auf den bald besten Radfahrer aller Zeiten.


Diese Rede hat mich sehr gerührt und ich habe sogar einige Tränen verloren. Es wird wirklich hart werden in Italien so ganz ohne Freunde. Aber da muss ich durch, ich werde ja schließlich in der Pro Tour fahren. Ich bin erst spät in der Nacht nach Hause gekommen und werde mich morgen erstmal ausruhen um in vier Tagen fit und ausgeruht ins Trainingslager nach Lucca zu reisen.

Auf Wiedersehen Köln.
Auf Wiedersehen altes Leben.

Willkommen Italien.
Willkommen neues Leben.



13. Januar 2006
Seit vier Tagen bin ich zusammen mit Damiano, Marzio, Tadeij, Paxti, Giuliano und Marius in Lucca angekommen. Hier werden wir in der nächsten Woche in den Bergen und Hügeln rund um Lucca trainieren. Es macht mich schon ein wenig stolz, dass ich zu den Bergfahrern eingeteilt wurde und mich zusammen mit ihnen auf die Saison vorbereiten darf. Heute sind wir zum ersten Mal richtig Tempo gefahren und die Anstiege nur so hochgejagt. Es war sehr hart, aber ich konnte den Anschluss an die anderen sehr gut halten, obwohl meine Beine jeden Abend furchtbar schwer waren. Aber wir haben ja wirklich sehr gute und auch sehr hübsche Masseurinnen die mich immer schön fit halten. Gestern Abend waren wir auch mal ne Runde feiern und ich musste sogar einem süßen Mädchen ein Autogramm geben. Aber ich glaube nicht, dass sie mich kannte, sondern nur ein Autogramm wollte weil ich mit Damiano und Marzio unterwegs war.


16.Januar 2006
Heute bin ich in meiner neuen Wohnung in Varenna eingezogen. Ein wirklich reizendes Örtchen mit vielen alten italienischen Bauernhäusern. Meine Wohnung ist zwar nicht besonders groß aber dafür vom Vormieter schon sehr schön eingerichtet. Am Nachmittag bin ich mal eine kleine Runde Rad gefahren und habe gemerkt, dass die Straßen hier echt eine klasse Qualität haben und es auch genügend Pässe zum trainieren gibt.

Heute Abend kam dann eine Mail mit meinem Rennplan im Februar:

Ciao Robin,
ich hoffe du hast im Trainingslager gut trainieren können und bist im Februar schon richtig fit. Im Januar musst du noch nicht ran, da nur ein paar Sprinterrennen stattfinden. Aber ab dem 05. Februar bist du dann in Mallorca am Start. Das Rennen geht über fünf Etappen bis zum 09. Januar. Danach hast du erstmal eine längere Rennpause und wirst erst im März wieder fahren müssen.
Schöne Grüße Giuseppe Martinelli


Jetzt stand er also fest, der Termin für mein erstes Rennen. Das wird ja klasse in Mallorca zu fahren, da werden ja bestimmt einige Stars am Start sein. Danach schaute ich noch kurz im Internet nach den Etappenprofilen und stellte fest, dass es dort zwei Bergankünfte gab. Also ziemlich hart, aber durchaus nach meinem Geschmack. Ich werde auf jedenfall in den nächsten Tagen viel trainieren um dort rechtzeitig fit zu sein.

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wahl_schweizer
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Beitrag: # 436363Beitrag wahl_schweizer
21.6.2007 - 19:33

Also dafür, dass du deinen ersten AAR schreibst, ist es doch garnicht schlecht. Im gegensatz zu der Aussage von Grabba, gefällt mir dein "knapper Stil" recht gut. Weiter so :)
Mehmet Scholl: "Ich hatte noch nie Streit mit meiner Frau. Bis auf das eine Mal, als sie mit auf's Hochzeitsfoto wollte."

RKunte
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Beitrag: # 436423Beitrag RKunte
21.6.2007 - 23:06

22. Januar 2006

Heute ist mit der Tour Down Under die erste Rundfahrt des Jahres zu Ende gegangen. Im Internet habe ich gelesen, dass Robbie McEwen der alles überragende Fahrer war. Er hat gleich fünf Etappensiege feiern dürfen und schon so früh in der Saison eine wirkliche Top Form. Neben McEwen überzeugte auch der Norweger Hushovd von Credit Agricole. Er konnte immerhin einmal gewinnen und den zweiten Platz in der Gesamtwertung belegen. Von unserem Team tat sich keiner besonders heraus und die Rundfahrt wurde nur als gemütliches Einfahren genutzt.
Für mich persönlich läuft es auch von Tag zu Tag besser. Ich bin heute mit Marzio nach Como gefahren und wir haben dabei einige Pässe mitgenommen auf denen oben ne Menge Schnee lag. Unten im Tal sind die Temperaturen schon leicht Frühlingshaft und es macht sehr viel Spaß hier Rad zu fahren. Ich werde versuchen meine Form noch ein bisschen zu steigern um dann in zwei Wochen Topfit auf Mallorca an den Start zu gehen.


05. Februar 2006 - Mallorca Rundfahrt 1. Etappe

Das Wetter hier auf den Balearen ist einfach umwerfend für diese Jahreszeit. Wir haben Januar und es sind schon an die 20 Grad. Außerdem würde auch die heutige Etappe super einfach verlaufen. Nur 84 km lang und ohne jegliche Zwischenwertungen. Hier könnte ich immer fahren, einfach himmlisch. Alleine die Bedienungen im Hotel. So macht der Profizirkus einfach nur Spaß. Wir wurden mit himmlischen Nudeln verwöhnt und konnten so gegen 13 Uhr gestärkt und fit auf die Etappe gehen.

Wir wollten bei dieser Rundfahrt hauptsächlich eine erste Form erreichen und gingen mit sechs Fahrern, von denen lediglich Daniele Bennati einige Ambitionen bei den Sprints hatte, an den Start. Neben mir gingen dann noch Alessandro Ballan, Giuliano Figueras, Daniele Righi und Jevgeni Petrov an den Start.

Zur ersten Etappe gibt es wirklich nicht viel zu sagen. Nach einigen Kilometern gab es eine Ausreißergruppe mit unbekannten spanischen Fahren aus kleinen einheimischen Teams. Diese Gruppe wurde allerdings nach wenigen Kilometern wieder gestellt. Nach knapp zwei Stunden war die ganze Sache dann auch schon gelaufen und es gab einen Massensprint um den Etappensieg. Es gewann Markov (CDE), vor Pagliarini (LIQ) und Flecha aus dem Rabobank Team. Daniele wurde am Ende siebter und war darüber etwas enttäuscht. Für mich lief die Etappe heute super ruhig. Ich musste nen paar Getränke holen und Daniele ein wenig aus dem Wind halten. Mehr gab es heute wirklich nicht zu tun. Jetzt werde ich mich erstmal gemütlich massieren lassen und dann früh schlafen gehen, da die Etappe morgen schon um einiges schwieriger werden wird.

RKunte
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Beitrag: # 436836Beitrag RKunte
23.6.2007 - 0:21

06. Februar - Mallorca Rundfahrt 2. Etappe

Die heutige Zweite Etappe ist schon einiges schwieriger als die gestrige, aber es würde wohl noch einmal ein Tag für die Sprinter werden. Ich hatte heute wieder die Aufgabe Daniele mit Wasser zu versorgen und ihn aus dem Wind zu halten, damit er möglichst wenig Kraft verbraucht. Die Etappe ist anfangs relativ wellig und es gibt drei Bergwertungen der dritten Kategorie. Am ersten kleinen Hügel löste sich eine Gruppe mit fünf Fahrern in der auch Alessandro mitging. Er gewann insgesamt zwei Bergwertungen und konnte damit am Ende der Etappe ins Bergtrikot schlüpfen.
Diese Gruppe hatte allerdings nie eine wirklich Chance im Ziel anzukommen und wurde auch knapp 50 Kilometer vor Schluss gestellt. Damit sah alles nach einem Massensprint aus. Doch plötzlich kam böiger Wind vom Meer her auf und das Hauptfeld wurde in zwei Gruppen geteilt. Ich fuhr leider zu Weit hinten im Feld und kam deshalb nur mit der zweiten Gruppe ins Ziel, genau wie der Rest unseres Teams. Nur Daniele war in der ersten Gruppe vertreten. Er hatte aber Pech und sein Hinterreifen platze. So kam er zwischen der Spitzengruppe und dem Hauptfeld ins Ziel. Den Sprint der Gruppe gewann der Schweizer Aurélien Clerc von Phonak vor José Antonio Banos (3MR) und Martin Elmiger, ebenfalls Phonak. Ich kam zusammen mit dem Hauptfeld 4:32 später ins Ziel und war ziemlich geschafft. Doch Morgen würde es erst richtig zur Sache gehen, da stand nämlich die erste Bergankunft der Rundfahrt an.

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Österreicher
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Re: Abenteuer Italien

Beitrag: # 436850Beitrag Österreicher
23.6.2007 - 3:22

RKunte hat geschrieben:Ich freue mich über Kritik und Lob.
Ich hoffe du stehst zu dem Satz, den du am Beginn deines AAR's gepostet hast:

Auch wenn es dein erster AAR ist, muss ich sagenm dass du ruhig etwas farbliche Elemente einbringen könntest, sprich Bilder, gefärbter Text.

Die Idee die hinter dem AAR steht, ist was bis jetzt für mich erkennbar ist, nicht schlecht. Obwohl wie Grabba gesagt hat, die Tiefe fehlt.

Bleib beim einem Post pro Tag. Auch wenn du ganz wild aufs Schreiben bist, du hast noch ganz viel Zeit zum Schreiben. Es werden Zeiten kommen, in denen du nicht mehr so viel Bock aufs Schreiben hast, oder keine Zeit. Und diese Zeit wird bestimmt kommen. Siehe bei teils anderen AAR's.

So, das wars. Hoffe du fühlst dich nicht angegriffen. Hab noch eine Frage:
Schreibst du deine Texte in Word? Du hast teils kleine Fehler. Vermeide das, liest sich besser!

Ansonsten TOI TOI TOI mit deiner Story! :D

greetz
Österreicher
DanyHilarious
Bananen Sind Kalt. Echt?!.

RKunte
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Beitrag: # 436887Beitrag RKunte
23.6.2007 - 12:10

in den nächsten Tagen werde ich etwas weniger posten da ich fast keine Zeit habe und dann bin ich ab dem 1.7. im Urlaub, also wirds erst mitte Juli so richtig weitergehen

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