Rundfahrer des Jahrzehnts
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Rundfahrer des Jahrzehnts
Einfach Frage. Einfache Antwort? Wer war der beste Rundfahrer der Jahre 2000 bis 2009?
"Wittgenstein pondered what time it could be on the sun (it was a nonsensical question, he concluded)." - The Economist
Eigentlich offentsichtlich, aber trotzdem schwierig.
Höre ich Rundfahrer, so ist natürlich immer wichtig, dass es ein ebenso starker Bergfahrer wie Zeitfahrer ist. Daher sollten Simoni, Heras und Sastre eigentlich rausfallen, trotzdem hätten die solch einen Titel verdient. Zu den einzelnen:
Armstrong: 6 Toursiege in diesem Jahrzehnt. Der Dominator und ein starkes Comeback.
Basso: Wohl der Nachfolger Armstrongs, wenn da nicht etwas zwischengekommen wäre. Sonst aber neben Ullrich der einzige, der ansatzweise an Lance herankommen konnte.
Beloki: Die ganz starken Jahre liegen schon etwas zurück, waren aber natürlich in diesem Jahrzehnt. Trotzdme fehlte wohl einfach die Konstanz, wie auch bei Mayo, der auch hier aufgeführt sein könnte.
Contador: Der beste Rundfahrer der letzten 2-3 Jahre. Aber drei jahre reichen nicht für ein ganzes Jahrzehnt.
Evans: Ohne den Abgang von Basso, Armstrong und Ullrich wäre er wohl nicht so oft aufs Podium der Tour gekommen, trotzdem sicher einer der stärksten, aber an den gennanten dreien kommt er nicht vorbei.
Heras: Für mich der beste Bergfahrer, aber das Zeitfahren war gerade in den ersten Jahren meistens nicht das Beste.
Menchov: Giro und Vueltasieger, aber irgendwie ohen großartige Spektakel. Bei einer guten Tour hätte er diesen Titel sicherlich mehr verdient.
Sastre: Vom Edelhelfer zum Kapitän und Toursieger. Immer vorne dabei, kaum Schwächen, aber auch er hätte wohl niemals die Tour gewonnen, wenn die oben genannten dreien nicht "aufgehört" hätten.
Simoni: In Italien stark, wohl der Beste dieses Jahrzents. Aber eben nur dort. Was zwar auch auf Armstrong (in Frankreich) und zumeist Heras zutrifft, aber dafür fehlte teilweise die Dominanz in der Heimat.
Ullrich: Zwar rein aus Nationalstolz mein persönlicher bester Rundfahrer, aber eben immer hinter Armstrong. Zum Texaner hat er nur zwei Sachen vorzuweisen: Mehr Siege außerhalb der Tour und vielleicht der etwas stärkere Zeitfahrer-
Aber da die Erfolge einfach auf Armstrongs Seite stehen, kann der Titel nur an ihn gehen.
Höre ich Rundfahrer, so ist natürlich immer wichtig, dass es ein ebenso starker Bergfahrer wie Zeitfahrer ist. Daher sollten Simoni, Heras und Sastre eigentlich rausfallen, trotzdem hätten die solch einen Titel verdient. Zu den einzelnen:
Armstrong: 6 Toursiege in diesem Jahrzehnt. Der Dominator und ein starkes Comeback.
Basso: Wohl der Nachfolger Armstrongs, wenn da nicht etwas zwischengekommen wäre. Sonst aber neben Ullrich der einzige, der ansatzweise an Lance herankommen konnte.
Beloki: Die ganz starken Jahre liegen schon etwas zurück, waren aber natürlich in diesem Jahrzehnt. Trotzdme fehlte wohl einfach die Konstanz, wie auch bei Mayo, der auch hier aufgeführt sein könnte.
Contador: Der beste Rundfahrer der letzten 2-3 Jahre. Aber drei jahre reichen nicht für ein ganzes Jahrzehnt.
Evans: Ohne den Abgang von Basso, Armstrong und Ullrich wäre er wohl nicht so oft aufs Podium der Tour gekommen, trotzdem sicher einer der stärksten, aber an den gennanten dreien kommt er nicht vorbei.
Heras: Für mich der beste Bergfahrer, aber das Zeitfahren war gerade in den ersten Jahren meistens nicht das Beste.
Menchov: Giro und Vueltasieger, aber irgendwie ohen großartige Spektakel. Bei einer guten Tour hätte er diesen Titel sicherlich mehr verdient.
Sastre: Vom Edelhelfer zum Kapitän und Toursieger. Immer vorne dabei, kaum Schwächen, aber auch er hätte wohl niemals die Tour gewonnen, wenn die oben genannten dreien nicht "aufgehört" hätten.
Simoni: In Italien stark, wohl der Beste dieses Jahrzents. Aber eben nur dort. Was zwar auch auf Armstrong (in Frankreich) und zumeist Heras zutrifft, aber dafür fehlte teilweise die Dominanz in der Heimat.
Ullrich: Zwar rein aus Nationalstolz mein persönlicher bester Rundfahrer, aber eben immer hinter Armstrong. Zum Texaner hat er nur zwei Sachen vorzuweisen: Mehr Siege außerhalb der Tour und vielleicht der etwas stärkere Zeitfahrer-
Aber da die Erfolge einfach auf Armstrongs Seite stehen, kann der Titel nur an ihn gehen.
Ex-Profi Cédric Vasseur via Twitter: "Der Radsport wurde wieder einmal vor der ganzen Welt lächerlich gemacht...Bravo!!!"
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Im ersten Kommentar von sciby bemerkt man schon ein sehr verlockendes Missverständnis: In unserer Art der Betrachtung wird "Rundfahrt" oft mit "dreiwöchige Rundfahrt" gleichgesetzt und kürzeren Etappenrennen die Relevanz abgesprochen.
Armstrong war natürlich des beste Tour-Fahrer des Jahrzehnts, vielleicht sogar aller Zeiten. Mit genau dieser Fixierung auf ein Rennen im Jahr (und sei es meinethalben auch das großartigste) hat er aber sehr viel Mitschuld an unserer Betrachtungsweise. Und weil ich keinen der anderen Genannten wirklich besser finde, geht meine Stimme symbolisch an Jens Voigt, also an keinen.
Armstrong war natürlich des beste Tour-Fahrer des Jahrzehnts, vielleicht sogar aller Zeiten. Mit genau dieser Fixierung auf ein Rennen im Jahr (und sei es meinethalben auch das großartigste) hat er aber sehr viel Mitschuld an unserer Betrachtungsweise. Und weil ich keinen der anderen Genannten wirklich besser finde, geht meine Stimme symbolisch an Jens Voigt, also an keinen.
Ja stimmt ja schon, aber die Kandidaten haben ja eigentlich allesamt nur die GT's gewonnen bzw gefahren, wo anders haben die nie was geholt. Aber Voigt, der bei einer GT wiederrum nie vorne ankam, kann auch wieder nicht als Sieger gelten.
Ex-Profi Cédric Vasseur via Twitter: "Der Radsport wurde wieder einmal vor der ganzen Welt lächerlich gemacht...Bravo!!!"
Contador:Klaus und Tony hat geschrieben:Im ersten Kommentar von sciby bemerkt man schon ein sehr verlockendes Missverständnis: In unserer Art der Betrachtung wird "Rundfahrt" oft mit "dreiwöchige Rundfahrt" gleichgesetzt und kürzeren Etappenrennen die Relevanz abgesprochen.
Armstrong war natürlich des beste Tour-Fahrer des Jahrzehnts, vielleicht sogar aller Zeiten. Mit genau dieser Fixierung auf ein Rennen im Jahr (und sei es meinethalben auch das großartigste) hat er aber sehr viel Mitschuld an unserer Betrachtungsweise. Und weil ich keinen der anderen Genannten wirklich besser finde, geht meine Stimme symbolisch an Jens Voigt, also an keinen.
2x Tour
1x Giro
1x Vuelta
1x Paris-Nizza
2x Baskenland
Evans:
2x Tourpodium
2x Vuelta-Top5
1x Romandie
3x Dauphinezweiter
1x Baskenlandzweiter
Sastre:
2x Tourpodium, insgesamt 6x Tour Top-10
3x Vueltapodium, insgesamt 6x Vuelta Top-10
1x Giropodium
Basso hat 05 und 06 das Double versucht...usw. usf.
"Wittgenstein pondered what time it could be on the sun (it was a nonsensical question, he concluded)." - The Economist
Ja aber ist doch klar zu sehen, dass die bei den GT's die Stärksten waren, bei anderen Rundfahrten meistens nichts gerissen haben. Andersrum waren die Sieger der anderen Rundfahrten bei den GT's meistens nicht ganz vorne.
Ex-Profi Cédric Vasseur via Twitter: "Der Radsport wurde wieder einmal vor der ganzen Welt lächerlich gemacht...Bravo!!!"
- Stephen Roche
- Verir(r)ter
- Beiträge: 11734
- Registriert: 14.7.2003 - 13:55
Ich stimme für Contador.
Der erste seit Hinault, der alle drei großen Landesrundfahrten gewinnt.
Der erste seit Pantani, der zwei große Rundfahrten in einem Jahr gewinnt.
Armstrong mit 6:4 GT-Siegen zwar auf dem Papier vorn, aber ich nehme es ihm doch übel, dass er sich nie an einem Double versucht hat. Da bin ich dann doch bei KuT: Wir suchen hier nicht den größten Tourfahrer.
Der erste seit Hinault, der alle drei großen Landesrundfahrten gewinnt.
Der erste seit Pantani, der zwei große Rundfahrten in einem Jahr gewinnt.
Armstrong mit 6:4 GT-Siegen zwar auf dem Papier vorn, aber ich nehme es ihm doch übel, dass er sich nie an einem Double versucht hat. Da bin ich dann doch bei KuT: Wir suchen hier nicht den größten Tourfahrer.
"Wittgenstein pondered what time it could be on the sun (it was a nonsensical question, he concluded)." - The Economist
Simoni, Armstrong, Contador oder Sastre - das ist bei mir die Frage.
Simoni war zwar die gesamte Dekade über ein Top-Rundfahrer, das allerdings nur beim Giro. Seine Etappenerfolge bei anderen GTs sind keine Zeichen für einen Top-Rundfahrer sondern für einen Top-Kletterer. Tolle Gesamtergebnisse bei Tour und Vuelta fehlen leider völlig.
Armstrong hat ausschließlich die Tour gewonnen und ggf. eine unmittelbare Vorbereitungsrundfahrt mitgenommen. Für einen "Rundfahrer des Jahrzehnts" ist mir das echt zu wenig. Und es hat mich immer schon gestört, dass Armstrong nur Tourfahrer war; hier bin ich voll und ganz bei KuT.
Bei Contador kann ich nur meinen Vorredner zitieren. Bemängeln möchte ich allerdings, dass er erst 2005 erste kleine Erfolge verzeichnen konnte und erst seit 2007 Weltspitze ist. Seitdem ist er der mit Abstand beste Rundfahrer, den ich bisher erleben durfte (das, was er in den drei Jahren geschafft hat, hat ein Armstrong oder Ullrich jedenfalls nie geschafft). Dazu die ganzen kleineren Rundfahrten usw. usf. Aber 3/10 der Dekade reichen mir nicht aus, um den Rundfahrer des Jahrzehnts zu krönen, so großartig diese auch gewesen sein mögen.
Bei mir läuft es dann doch auf Carlos Sastre hinaus. 13xGT-Top10 in 10 Jahren hebt ihn einfach vom Rest ab. Keiner war im letzten Jahrzehnt so konstant; und Konstanz ist eine wichtige Rundfahrereigenschaft. Den ganz großen Sieg hat er bei der Tour geholt. Was ihm fehlen sind die kleinen Rundfahrten, das ist richtig. Dennoch: Über ein Jahrzehnt hinweg bei GTs zur absoluten Elite zu gehören ringt mir einfach Respekt und meine Stimme ab.
Simoni war zwar die gesamte Dekade über ein Top-Rundfahrer, das allerdings nur beim Giro. Seine Etappenerfolge bei anderen GTs sind keine Zeichen für einen Top-Rundfahrer sondern für einen Top-Kletterer. Tolle Gesamtergebnisse bei Tour und Vuelta fehlen leider völlig.
Armstrong hat ausschließlich die Tour gewonnen und ggf. eine unmittelbare Vorbereitungsrundfahrt mitgenommen. Für einen "Rundfahrer des Jahrzehnts" ist mir das echt zu wenig. Und es hat mich immer schon gestört, dass Armstrong nur Tourfahrer war; hier bin ich voll und ganz bei KuT.
Bei Contador kann ich nur meinen Vorredner zitieren. Bemängeln möchte ich allerdings, dass er erst 2005 erste kleine Erfolge verzeichnen konnte und erst seit 2007 Weltspitze ist. Seitdem ist er der mit Abstand beste Rundfahrer, den ich bisher erleben durfte (das, was er in den drei Jahren geschafft hat, hat ein Armstrong oder Ullrich jedenfalls nie geschafft). Dazu die ganzen kleineren Rundfahrten usw. usf. Aber 3/10 der Dekade reichen mir nicht aus, um den Rundfahrer des Jahrzehnts zu krönen, so großartig diese auch gewesen sein mögen.
Bei mir läuft es dann doch auf Carlos Sastre hinaus. 13xGT-Top10 in 10 Jahren hebt ihn einfach vom Rest ab. Keiner war im letzten Jahrzehnt so konstant; und Konstanz ist eine wichtige Rundfahrereigenschaft. Den ganz großen Sieg hat er bei der Tour geholt. Was ihm fehlen sind die kleinen Rundfahrten, das ist richtig. Dennoch: Über ein Jahrzehnt hinweg bei GTs zur absoluten Elite zu gehören ringt mir einfach Respekt und meine Stimme ab.
Meine Radsportbegeisterung begann (wie bei vielen!?) mit der Tour. Geprägt wurde ich dabei von den Duellen von Lance, Ulle und Basso. Sastre und Evans sind da immer nur mitgefahren, meistens sogar hinterher, und nie vorweg. Daher will ich sie gar nicht wählen. Konstanz hin oder her. Siege bei den Grand Tours sind es, die für mich in dieser Kategorie zählen, davon hatte Evans keinen und Sastre einen, der eher einen faden, langweiligen Beigeschmack bei mir hatte.
Beloki mochte ich früher, aber sein Sturz hat eine möglicherweise noch lange Karriere zerstört. Danach fand er nie wieder zu alter Stärke zurück und hatte auch bald seine Karriere beendet. Da der Sturz auch viel zu früh in der Dekade kam, kann er auch nicht gewählt werden.
Simoni mag ich einfach nicht. Menchov und Heras erst recht nicht. Werden also auch nicht gewählt.
Damit bleiben noch Ullrich, Basso, Contador und Armstrong übrig:
Ulle hatte aber dieses Jahrzehnt bei der Tour immer den kürzeren gegen den Amerikaner gezogen und bei anderen großen Rundfahrten mit Abwesenheit geglänzt. Kann also auch nicht gewählt werden.
Basso fuhr einen überragenden Giro 06 und musste dann kurz vor dem möglichen Double aus bekannten Gründen die Segel streichen. Zudem war er einer von wenigen, die während der 2.Lance'schen Karriere dem Texaner am Berg Paroli bieten konnten. Die Erfolge reichen aber auch hier nicht aus um gegen LA und AC bestehen zu können. Hier wähle ich aus Sympathie und dem gleichen Grund wie Stephen den Amerikaner.
Beloki mochte ich früher, aber sein Sturz hat eine möglicherweise noch lange Karriere zerstört. Danach fand er nie wieder zu alter Stärke zurück und hatte auch bald seine Karriere beendet. Da der Sturz auch viel zu früh in der Dekade kam, kann er auch nicht gewählt werden.
Simoni mag ich einfach nicht. Menchov und Heras erst recht nicht. Werden also auch nicht gewählt.
Damit bleiben noch Ullrich, Basso, Contador und Armstrong übrig:
Ulle hatte aber dieses Jahrzehnt bei der Tour immer den kürzeren gegen den Amerikaner gezogen und bei anderen großen Rundfahrten mit Abwesenheit geglänzt. Kann also auch nicht gewählt werden.
Basso fuhr einen überragenden Giro 06 und musste dann kurz vor dem möglichen Double aus bekannten Gründen die Segel streichen. Zudem war er einer von wenigen, die während der 2.Lance'schen Karriere dem Texaner am Berg Paroli bieten konnten. Die Erfolge reichen aber auch hier nicht aus um gegen LA und AC bestehen zu können. Hier wähle ich aus Sympathie und dem gleichen Grund wie Stephen den Amerikaner.
BBC!