Sprinter des Jahrzehnts
Moderatoren: wassertraeger29, Escartin
Sprinter des Jahrzehnts
Fangen wir mit einer bekannten Kategorie an: Wer war der beste Sprinter des Jahrzehnts?
"Wittgenstein pondered what time it could be on the sun (it was a nonsensical question, he concluded)." - The Economist
Alessandro Petacchi. Dass er diesen Titel verdient sieht man schon daran, dass er der einzige Sprinter ist, auf den man in diesem Jahrzehnt dauerhaft ganze Teams ausgerichtet hat. Seine Dominanz des Jahres 2003 war noch beeindruckend, die von 2004 dann schon ähnlich langweilend wie die Armstrongs bei der Tour 2002. Dauerbrenner ist er außerdem auch noch: Schon 2000 zwei Vueltaetappen gewonnen, damals noch gegen Lombardi und Guidi, 2009 Jahr dann zwei Giroetappen gegen Farrar und Cavendish.
Platz zwei geht an Robbie McEwen dem natürlich große Siege bei Eintagesrennen fehlen, Platz drei an Erik Zabel.
Platz zwei geht an Robbie McEwen dem natürlich große Siege bei Eintagesrennen fehlen, Platz drei an Erik Zabel.
"Wittgenstein pondered what time it could be on the sun (it was a nonsensical question, he concluded)." - The Economist
Cipo, Zabel oder Freire?...ei ei ei...
Cipo hatte seine größten Erfolge allerdings in den 90ern...bleiben Zabel nd Freire...
Da Zabel aber auch oder gerade in den Anfängen des neuen Jahrtausends noch erfolgreich war, davor aber viel mehr Erfolge als Freire feierte, leg ich mich wegen Konstanz, Sympathie und Erfolg auf diesen fest
Cipo hatte seine größten Erfolge allerdings in den 90ern...bleiben Zabel nd Freire...
Da Zabel aber auch oder gerade in den Anfängen des neuen Jahrtausends noch erfolgreich war, davor aber viel mehr Erfolge als Freire feierte, leg ich mich wegen Konstanz, Sympathie und Erfolg auf diesen fest
Reifezeit Erfolge:
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Giro 2010: Sieger des Bergtrikots
Tour 2010: Sieger des Bergtrikots
9 facher Etappensieger
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Giro 2010: Sieger des Bergtrikots
Tour 2010: Sieger des Bergtrikots
9 facher Etappensieger
Auch ich habe für Alessandro Petacchi gestimmt. Zwar verfolge ich den Radsport erst seit 2005 richtig intensiv und das war ja gerade die Phase, wo Petacchi gerade in eine kleine Krise kam. Dennoch habe ich aus der Zeit, die ich mir dann rückblickend angeguckt habe, also 2000-2005, viel von der Dominanz von Petacchi mitbekommen. Von den zur Wahl stehenden ist er neben Oscar Freire auch der einzige, der seit Beginn des Jahrzehnts in der Weltklasse zu finden ist. Freire hat zwar in diesem Jahrzehnt zwei Weltmeisterschaften gewonnen, zweimal Mailand-San Remo und ein Grünes Trikot bei der Tour de France, doch war er nie so ein Dominator wie Petacchi.
Ich hatte bei meiner Wahl auch kurzfristig an Robbie McEwen gedacht, der natürlich mit drei Grünen Trikots bewiesen hat, dass er ein Super-Sprinter ist. Doch gegen ihn sprachen verschiedene Faktoren: Zum einen mag ich ihn nicht besonders, das liegt vor allem an seiner Fahrweise und seinen folgenden Reaktionen (bei der Tour de France 2004 gegen René Haselbacher?). Zum anderen hat er auch nie über Jahre hinweg eine Dominanz wie Petacchi aufbauen können, der zwischenzeitlich nahezu unbesiegbar war. Außerdem hat McEwen meines Wissens nie einen großen Klassiker gewonnen, Petacchi war hingegen bei Mailand-San Remo und Paris-Tours erfolgreich.
Bei Boonen und Hushovd ist es ähnlich, beide haben nie annähernd eine Dominanz erzeugt wie Petacchi. Zabel hatte seine Zeit eher Ende der 90er Jahre, in diesem Jahrzehnt waren viele andere schneller und er konnte nur noch ab und zu Siege gegen Große einfahren. Von Mario Cipollini habe ich praktisch gar nix mehr persönlich mitbekommen, da er zu der Zeit, wo ich mich intensiver für den Radsport interessiert habe, bereits seine Karriere beendet hatte. Doch ähnlich wie Zabel hat er einen Großteil seiner Erfolge bereits in den 90er Jahren erzielt, zudem hat er die Hälfte dieses Jahrzehnts praktisch nicht mehr mitgesprintet, sodass er für mich ausfällt. Bei Cavendish ist es andersrum, er hat die erste Hälfte des Jahrzehnts verpasst, deswegen ist er für mich der Sprinter des Jahres, aber nicht des Jahrzehnts. Ich denke jedoch, dass er durchaus das Zeug hat, das nächste Jahrzehnt zu dominieren.
Ich hatte bei meiner Wahl auch kurzfristig an Robbie McEwen gedacht, der natürlich mit drei Grünen Trikots bewiesen hat, dass er ein Super-Sprinter ist. Doch gegen ihn sprachen verschiedene Faktoren: Zum einen mag ich ihn nicht besonders, das liegt vor allem an seiner Fahrweise und seinen folgenden Reaktionen (bei der Tour de France 2004 gegen René Haselbacher?). Zum anderen hat er auch nie über Jahre hinweg eine Dominanz wie Petacchi aufbauen können, der zwischenzeitlich nahezu unbesiegbar war. Außerdem hat McEwen meines Wissens nie einen großen Klassiker gewonnen, Petacchi war hingegen bei Mailand-San Remo und Paris-Tours erfolgreich.
Bei Boonen und Hushovd ist es ähnlich, beide haben nie annähernd eine Dominanz erzeugt wie Petacchi. Zabel hatte seine Zeit eher Ende der 90er Jahre, in diesem Jahrzehnt waren viele andere schneller und er konnte nur noch ab und zu Siege gegen Große einfahren. Von Mario Cipollini habe ich praktisch gar nix mehr persönlich mitbekommen, da er zu der Zeit, wo ich mich intensiver für den Radsport interessiert habe, bereits seine Karriere beendet hatte. Doch ähnlich wie Zabel hat er einen Großteil seiner Erfolge bereits in den 90er Jahren erzielt, zudem hat er die Hälfte dieses Jahrzehnts praktisch nicht mehr mitgesprintet, sodass er für mich ausfällt. Bei Cavendish ist es andersrum, er hat die erste Hälfte des Jahrzehnts verpasst, deswegen ist er für mich der Sprinter des Jahres, aber nicht des Jahrzehnts. Ich denke jedoch, dass er durchaus das Zeug hat, das nächste Jahrzehnt zu dominieren.
Zu Beginn gleich eine sehr, sehr schwierige Entscheidung!
Versuchen wir es mal mit dem Ausschlussverfahren:
Erstens: 2 Jahre reichen nicht, um als Sprinter des Jahrzehnts ernannt zu werden. Auch wenn die 2 Jahre sehr stark waren. Mark Cavendish ist es nicht.
Zweitens: Cipollinis Zeiten waren, soweit ich mich erinnere, vor allem in den 90ern. Zwar war er 02 noch Weltmeister, aber es gab Fahrer, die mehr in der Dekade erreicht haben. Auch raus.
Drittens: Oscar Freire. Weltmeister, Mailand-San Remo, bei den hügeligen Klassikern stark, aber es gab bessere Sprinter. Er war wohl der kompletteste Sprinter des Jahrzehnts aber er hat mir nicht genug dominiert für den Titel "Sprinter des Jahrzehnts".
Viertens: Thor Hushovd hat seit 2002 nur bei 2 Austragungen der Tour de France keine Etappe gewonnen (einmal sogar "Grün" ohne Etappensieg). Ein sehr ausgeglichener Fahrer, dem der ganz große Sieg (Monument, WM) aber noch fehlt. Bei den Eintagesrennen hat er noch nicht so zuschlagen können, dass es zum Titel reicht.
Fünftens: McEwen kommt auf Platz 4 meines Rankings. Bei den GTs immer ganz stark, bei den großen Eintagesrennen fehlt ihm auch noch ein Sieg. Deswegen reicht es nicht für das Podium.
Sechstens: Erik Zabel kommt auf Platz 3 des Jahrzehnts. Ich erinnere mich noch an Salzburg. Da hätte ich es ihm gegönnt. Es wurde leider gegen die Grille nichts. Die erfolgreichsten Ete-Zeiten liegen aber außerhalb meiner Erinnerungen. Vielleicht kommt er deshalb nicht auf eine höhere Platzierung.
Siebtens: Tornado Tom Boonen ist für mich der zweitbeste. Komischerweise denke ich bei Boonen nicht zuerst an seine Roubaix- oder Flandern-Siege sondern an den sich zum Sieg auf den Champs-Elysee rüttelnden Boonen. Trotzdem haben die Klassiker-Siege zu seiner guten Platzierung beigetragen. Gespannt bin ich auch auf die weitere Entwicklung von ihm (Zeitfahren etc.)
Der beste Sprinter der Dekade ist aber auch bei mir Alessandro Petacchi. 44 GT-Etappensiege sprechen eine eindeutige Sprache. Wie Esi auch geschrieben hat, ist Petacchi einfach ein Dauerbrenner. Auch mit 35 hat ihn dieses Jahr nichts vom Siegen abgehalten. Unvergessen sind aber wohl seine 9 (!!) Etappensiege beim 2004er Giro. Meine Stimme an Petacchi!
Versuchen wir es mal mit dem Ausschlussverfahren:
Erstens: 2 Jahre reichen nicht, um als Sprinter des Jahrzehnts ernannt zu werden. Auch wenn die 2 Jahre sehr stark waren. Mark Cavendish ist es nicht.
Zweitens: Cipollinis Zeiten waren, soweit ich mich erinnere, vor allem in den 90ern. Zwar war er 02 noch Weltmeister, aber es gab Fahrer, die mehr in der Dekade erreicht haben. Auch raus.
Drittens: Oscar Freire. Weltmeister, Mailand-San Remo, bei den hügeligen Klassikern stark, aber es gab bessere Sprinter. Er war wohl der kompletteste Sprinter des Jahrzehnts aber er hat mir nicht genug dominiert für den Titel "Sprinter des Jahrzehnts".
Viertens: Thor Hushovd hat seit 2002 nur bei 2 Austragungen der Tour de France keine Etappe gewonnen (einmal sogar "Grün" ohne Etappensieg). Ein sehr ausgeglichener Fahrer, dem der ganz große Sieg (Monument, WM) aber noch fehlt. Bei den Eintagesrennen hat er noch nicht so zuschlagen können, dass es zum Titel reicht.
Fünftens: McEwen kommt auf Platz 4 meines Rankings. Bei den GTs immer ganz stark, bei den großen Eintagesrennen fehlt ihm auch noch ein Sieg. Deswegen reicht es nicht für das Podium.
Sechstens: Erik Zabel kommt auf Platz 3 des Jahrzehnts. Ich erinnere mich noch an Salzburg. Da hätte ich es ihm gegönnt. Es wurde leider gegen die Grille nichts. Die erfolgreichsten Ete-Zeiten liegen aber außerhalb meiner Erinnerungen. Vielleicht kommt er deshalb nicht auf eine höhere Platzierung.
Siebtens: Tornado Tom Boonen ist für mich der zweitbeste. Komischerweise denke ich bei Boonen nicht zuerst an seine Roubaix- oder Flandern-Siege sondern an den sich zum Sieg auf den Champs-Elysee rüttelnden Boonen. Trotzdem haben die Klassiker-Siege zu seiner guten Platzierung beigetragen. Gespannt bin ich auch auf die weitere Entwicklung von ihm (Zeitfahren etc.)
Der beste Sprinter der Dekade ist aber auch bei mir Alessandro Petacchi. 44 GT-Etappensiege sprechen eine eindeutige Sprache. Wie Esi auch geschrieben hat, ist Petacchi einfach ein Dauerbrenner. Auch mit 35 hat ihn dieses Jahr nichts vom Siegen abgehalten. Unvergessen sind aber wohl seine 9 (!!) Etappensiege beim 2004er Giro. Meine Stimme an Petacchi!
BBC!
- hertha_andre
- Beiträge: 7916
- Registriert: 10.7.2005 - 11:32
- Wohnort: Ottawa
Ich denke, es ist hier nahezu alles gesagt. Ob man den Mann mag oder auch nicht - rechtmaessig gehoert der Titel definitiv Alessandro Petacchi. Aehnlich wie Escartin sehe ich ebenfalls McEwen und Zabel auf den Plaetzen, auch wenn bei letzterem wohl doch die Subjektivitaet eine nicht geringe Rolle spielt, hat er doch auch nicht wenige seiner Erfolge Ende der 90er gefeiert, als der Radsport in Deutschland ins Rampenlicht rueckte.
Waehrend also meine Stimme an den Italiener geht, verbinde ich mit Ete wie gesagt deutlich mehr - nicht zuletzt eine unglaubliche Gaensehaut im Januar des aktuellen Jahres, als er bei den Berliner Sixdays seine aktiven Radsportkarriere mit einem Sieg im voll besetzten Berliner Velodrom beendete.
Waehrend also meine Stimme an den Italiener geht, verbinde ich mit Ete wie gesagt deutlich mehr - nicht zuletzt eine unglaubliche Gaensehaut im Januar des aktuellen Jahres, als er bei den Berliner Sixdays seine aktiven Radsportkarriere mit einem Sieg im voll besetzten Berliner Velodrom beendete.
- Klaus und Tony
- Alterspräsident
- Beiträge: 35475
- Registriert: 27.4.2002 - 2:27
- Wohnort: Dresden
Die dominanten Zeiten von Petacchi sind das, was bei mir am meisten hängenbleibt aus der Dekade. Deswegen die Stimme fürf ihn.
Diese Erinnerungen beziehen sich aber in erster Linie auf GTs. Würde ich den besten "Höhepunkt-Sprinter" wählen müssen, hätte ich zwischen Zabel und Freire lange zu überlegen.
Diese Erinnerungen beziehen sich aber in erster Linie auf GTs. Würde ich den besten "Höhepunkt-Sprinter" wählen müssen, hätte ich zwischen Zabel und Freire lange zu überlegen.
- Stephen Roche
- Verir(r)ter
- Beiträge: 11734
- Registriert: 14.7.2003 - 13:55
Óscar Freire, der zwei seiner drei Strassen-WM-Titel in diesem Jahrtausend geholt hat. Dazu Siege bei Halbklassikern und Monumenten, bei GT-Etappen (mit Gewinn des "Grünen").
Ausserdem ein Mann, der keinen Sprinterzug braucht, um zu gewinnen.
Das genügt mir, um ihn Petacchi vorzuziehen.
Ausserdem ein Mann, der keinen Sprinterzug braucht, um zu gewinnen.
Das genügt mir, um ihn Petacchi vorzuziehen.
Giro 2005 + Bergtrikot
Vuelta 2009 + Punktetrikot
Vuelta 2009 + Punktetrikot