Das Verzogene Talent

FIKTIVE Radsport-Geschichten von Usern, die sich für schreibtalentiert halten

Moderator: Grabba

Jojo
Beiträge: 56
Registriert: 7.8.2005 - 15:50
Kontaktdaten:

Beitrag: # 346488Beitrag Jojo
25.4.2006 - 19:01

Sorry wegen der Pause, Unistress, hab in den nächsten 4 Wochen meine Examen... Zu deiner Kritik, ich dachte es wäre gut auf dem letztem Bild zu erkennen, dass Dean vorne lag... Das die Karriere gefährdet ist wurde nicht gesagt, nur im Falle einer (fälschlichen) Verbindung zwischen Tobias und den Geschehnisen würde sich dies bestimmt nicht positiv auf die Karriere auswirken. Ich habe über das Wochenende etwas vorgeschrieben, bin mir selbst aber nicht sicher ob die Story mit dem 'Betrug' gut reinpasst, werde es aber trotzdem posten :lol: . Ist nämlich wichtig um einen neuen Charakter einzubauen, also lasst euch überraschen... BTW HansFuchs hat recht, es war ein Bug im Spiel.

Jojo
Beiträge: 56
Registriert: 7.8.2005 - 15:50
Kontaktdaten:

Beitrag: # 346492Beitrag Jojo
25.4.2006 - 19:12

Vor dem Start waren die Milram Fahrer noch mehr ausgegrenzt als in den Tagen zuvor. Auf den letzten Etappen war die außerordentliche Favoritenstellung schuld an der distanzierenden Haltung der anderen Fahrer, heute allerdings ging es um die Vorwürfe des Betruges. Es war Tobias Teamkollegen lieber aufgrund von Stärke ausgegrenzt zu werden als, ihrer Meinung nach, Grundlos. Nur Tobias kümmerte es nicht, er war es gewohnt, dass niemand ihn leiden konnte, er dachte, dass brachte das Talent halt mit sich. Er wollte jetzt nur die Sonne genießen und einen ruhigen Tag habe da ihm mitgeteilt wurde, dass er morgen in Italien bei Petacchis Saisonauftakt an den Start gehen sollte. Das verstand man wohl unter Talentverheizung.

Das Rennen begann dann aber alles andere als gemütlich, denn sechs Fahrer entschlossen sich gleich zu beginn von dem Hauptfeld abzusetzen. Bei der Hitze eine heikle Taktik. Nichts desto trotz sollte Poitschke mitgehen um mögliche Bonussekunden zu sammeln, im Kampf um das Gelbe Trikot. Keiner übernahm die Verfolgung, also taten die Milram-Jungs so, als würden sie es tun. Dies verlangsamte das Feld eher, als dass es sie näher brachte. Der weitere Verlauf ist leicht erzählt, Poitschke holt sich die ersten beiden Zwischensprints und kam damit bis auf 3 Sekunden an Bonnet heran.

Bild

Als er sich kanpp 24 Kilometer vor dem Ziel auch den dritten Sprint holte, sah es so aus als würde er das Gelbe Trikot gewinnen können, doch nach und nach viel einer um den anderen aus der Ausreißergruppe heraus und 8 Kilometer vor dem Ziel war Poitschke auf sich alleine gestellt. Bei dem vorhandenen Zeitabstand konnte er allerdings, sollte er nicht einbrechen den Sieg relativ locker einfahren; und dies tat er auch, am Ende hatte er mehr als 1’30 auf das Hauptfeld herausgeholt und durch Zeitgutschriften Bonnet auf 2 Minuten im Gesamtklassement distanziert.

Die spannendere Angelegenheit war für Holger wie sich der Milramzug präsentieren würde. Und er tat es prächtig. Als es losging und Tobias den Zug, von Zabel gefolgt und Siedler an dritter Stelle, anzog, kam kaum ein anderer mit, Tobias sollte heute früher als sonst aus dem Wind gehen um Zabel weiter ziehen zulassen um zu sehen wie diese Variante funktionierte.

Bild

Als Siedler dann aus Zabels Windschatten schoss war klar, dass niemand es mit den Milramsprintern aufnehmen konnte. Jedermann, der etwas von Radsport verstand wusste, dass heute der Mailand – San Remo Zug probiert wurde, nur dass Siedler anstelle von Petacchi vollendete. Heute hätte wohl auch ein Tom Boonen Probleme gehabt Siedler zu folgen. Ein wunderbarer Abschluss der Katarreise, welche sportlich gesehen viele Fragen beantwortete, anderweitig aber viele Fragen aufwarf. Welches Nachspiel der Betrugsvorwurf haben würde, konnte man erst in einigen Wochen wissen. Holger war sich immer sicherer, dass sich sein Verdacht erhärten würde und wusste jetzt was zu tun war. Tobias konnte sich glücklich schätzen einen solchen Berater und Freund zu haben.

Jojo
Beiträge: 56
Registriert: 7.8.2005 - 15:50
Kontaktdaten:

Beitrag: # 346663Beitrag Jojo
26.4.2006 - 17:16

Die Rückreise war sehr angenehm verlaufen. Die Stimmung war recht gelassen und man freute sich über den gemeinsamen Erfolg. Poitschke war stolz eine Rundfahrt gewonnen zu haben und Holger war froh, dass sich alles zum Guten gewendet hatte und nach den ersten zwei schwächeren Etappen Milram doch seiner Favoritenrolle gerecht wurde. Tobias war der einzige mit etwas gedämpfter Laune, der morgige Start beim GP Costa degli Etruschi erfreute ihn nicht besonders. Nach seiner Ankunft in Italien wird er sofort in das Mannschaftsquartier gebracht und musste dann auch noch einige Zeit auf der Rolle verbringen. Morgen durfte er dann Alessandro Petacchi aus dem Wind nehmen und ihm zum Sieg führen. Danach hieß es dann erst einmal Regenerationstraining, bevor es am 14. Februar, Valentinstag, weiter ging. Er würde wohl für diese Zeit nicht in die Schweiz zurückkehren und bereute schon die Entscheidung nicht nach Italien gezogen zu sein. Als er weiter darüber nachdachte, fasste er den Entschluss doch in die Schweiz zu fahren, doch würde er dies erst mit Holger abstimmen müssen. Was Tobias nicht wusste war, dass Holger bereits einige Pläne für den Italienaufenthalt gemacht hat. Er musste noch einen mit einem Bekannten über die Geschehnisse in Katar sprechen.

Jojo
Beiträge: 56
Registriert: 7.8.2005 - 15:50
Kontaktdaten:

Beitrag: # 346740Beitrag Jojo
26.4.2006 - 23:51

GP Costa degli Etruschi

Bild

Tobias hatte die ganze Nacht nicht schlafen können. Der Temperaturunterschied zwischen Katar und Italien im Februar war schon sehr gewaltig. 6˚ waren es und sein Kreislauf spielte verrückt. Er wusste, dass der heutige Tag eine Tortur werden würde und seine Stimmung sank ins Bodenlose.

Beim Aufwärmen wurde Tobias immer mal wieder schlecht und er musste bereits bei diesem körperlichen Akt beißen. Was kommt noch auf ihn zu? 191 Kilometer, zwei Anstiege und eine leicht hüglige Ausfahrt ins Ziel. Eigentlich nichts Besonderes. Auch die Konkurrenz war nicht gerade stark, so dass bei den Buchmachern drei Milramfahrer vorne standen, wobei die Quote für Petacchi so unverschämt war, dass niemand auf ihn wetten würde. Das Rennen begann in einem sehr angenehmen Tempo und Tobias spürte die Kraft zurückkehren.

Der erste Anstieg war bewältigt und es hat immer noch niemand angegriffen. Als sie dann letzt endlich die zweite Abfahrt hinab fuhren, trauten sich fünf Fahrer endlich anzugreifen. Stanga, der heute die Teamleitung übernahm, wies alle Fahrer, mit der Ausnahme von Petacchi und Tobias, an, Tempo zu machen. Es waren noch knapp 80 Kilometer zu Fahren und der Abstand betrug seit geraumer Zeit knapp 1 Minute. Knapp 9 Kilometer vor dem Ziel hatte die Ausreißergruppe immer noch 55 Sekunden Abstand, sodass Tobias sich vor Petacchi spannte und begann wirklich Tempo zu machen. Der Vorsprung schmolz und für kurze Zeit verlor sogar das Hauptfeld den Anschluss. Der Sprint startete, Tobias fühlte sich wie bereits vor dem Rennen, nur dass er jetzt auch noch eine Lücke im Flachen geschlossen hatte. Doch Petacchi zeigte seine überragenden Sprinterqualitäten und zog mit Leichtigkeit an Tobias vorbei und fuhr einen lockeren Sprintsieg nachhause.

Bild

Tobias wurde dritter und wollte nur noch entspannen. Petacchi kam im Ziel auf ihn zu und gratulierte ihm zu der großartigen Leistung, doch Tobias wurde es schwarz vor Augen. Seine Knie zitterten und er sackte in Petacchis Arme. Als er wieder zu sich kam war er im Mannschaftsbus und sah den Teamarzt über ihn gebeugt. In der Ferne hörte er Stanga. Er schien sich über irgendetwas aufzuregen, aber das war ja mittlerweile ein Dauerzustand.

Jojo
Beiträge: 56
Registriert: 7.8.2005 - 15:50
Kontaktdaten:

Beitrag: # 346797Beitrag Jojo
27.4.2006 - 14:42

Am gleichen Tag außerhalb Roms

Es war still in der hügligen Landschaft rund um Rom. Die Sonne schien, doch es war kühl. Holgers Wagen folgte dem kurvigen Straßenverlauf, er selbst konzentrierte sich jedoch auf das kommende Gespräch. Er hatte sich per Anruf angemeldet und sein Gesprächspartner sagte nur, er hätte Holger schon erwartet. Im dämmerte es immer mehr, was in Katar wohl geschehen ist. Da erreichte er die Auffahrt seines Ziels. Er fuhr sie hinauf und parkte seinen Wagen vor der Haustür. Der Besitzer hatte ihm einen Platz in der Garage angeboten, doch Holger entschied sich für die schnellere Fluchtmöglichkeit. Nicht, dass Holger Angst hatte ihm würde etwas passieren, doch hasste er diese endlosen Abschiede nach solchen Gesprächen, bei denen man künstlich versucht das Gespräch am Leben zuhalten, bis man endlich am Wagen angelangt ist.

Als er an der Tür klingelte dauerte es einige Zeit bis die Tür geöffnet wurde. Da stand er vor ihm, ein braungebrannter Mann, 46 Jahre jung, schwarze, zurück gekämmte, mit zuviel Wachs oder Gel gehaltene Haare, braune Augen. Die charakteristischen Wangenknochen, das strahlende Lächeln und die Falten an den Augen deuteten auf einen fröhlichen Menschen hin. Die Ringe unter den Augen auf einen Menschen der wohl etwas zuviel feierte. Flavio Di Tangio, ein Playboy aus dem Buche, zugleich der einflussreichste Sportlerberater den es jemals gegeben hat. Holger Satchek zählte zu den 5 besten Beratern im Radsport, Di Tangio war die unumstrittene Nummer 1 im Sport. Die Art und Weise wie er seine Athleten zu Helden und Stars machte war umstritten und wahrscheinlich nicht immer legal, aber er war der Beste.

Holger blickte ihn ehrfürchtig an, wartete darauf, dass Di Tangio ihn hinein bat. Dies tat Di Tangio auch, mit einer lässigen Armbewegung. Es war das erste Mal, dass Holger sein Gegenüber nicht im Designeranzug sah. Heute trug er eine weiße Leinenhose, Oberkörper frei und barfuss war er. Das Haus war angenehm gewärmt und trotz seines eher altmodischen Außenbild, war es stylsicher und modern eingerichtet. Holger nahm auf dem gerundeten Sofa im Wohnzimmer platz und sah wie Di Tangio in einem anderen Raum verschwand. Sie hatten noch kein einziges Wort gewechselt und Holger war sich nicht sicher ob es dies war was ihm so gruselig vorkam, oder ob es das komplette Auftreten Di Tangios war.

„Ich nehme an du hättest gerne ein Bier“, sprach Di Tangio aus der Küche kommend. Er sagte es auf eine ihm eigene Art und Weise, welche seinem gegenüber das Gefühl gab er müsse zustimmen, sonst besteht die Gefahr etwas Schlimmes würde passieren. Dennoch konnte man es nicht als drohend bezeichnen. Holger nahm das Bier entgegen und versuchte es, sich mit einem Lächeln zu bedanken.

Di Tangio übernahm sofort die Kontrolle des Gespräches: „Ich war letztlich in Katar. Schönes Land, sehr nette Menschen und eine große Sportbegeisterung. Ich habe dort einige Geldgeber gefunden für einige meiner Klienten. Auch für einige Radsportler, Alessandro (Petacchi) zum Beispiel. Vielleicht hast du es ja mitbekommen, dass er jetzt zu mir gewechselt ist. Egal, jedenfalls spricht mich einer der neugierigen Sponsoren an und fragt ob auch Tobias Maska an einem Sponsoring interessiert wäre. Tobias Maska, dachte ich mir, hab ich den Namen nicht schon mal gehört? Ich sagte dem Sponsor, ich sehe mal zu was ich machen kann. Dann erzählt mir Alessandro, dass ein neuer junger Deutscher Fahrer wohl für viel Wirbel im Team gesorgt haben soll. Als er mir den Namen nannte war ich überrascht. Oh, die Herren aus Katar kannten die Talente besser als ich. Das machte mir Sorgen, ich scheine mich zu sehr auf die gestandenen Stars zu konzentrieren. Ich habe gehört du arbeitest jetzt auch bei Milram, wie kommt’s?“ „Ach, kleiner Zufall. Erik hatte mir von der Stelle erzählt, da dachte ich mir, ich biete mich mal an.“, brachte Holger ihm lächelnd entgegen. Er wusste allerdings schon das Di Tangio alles wusste, er wusste auch ungefähr was Di Tangio wollte, aber er war neugierig darauf, was es genau sein würde…



Lob, Kritik und Verbesserungsvorschlage sind immer noch erwünscht!

Jojo
Beiträge: 56
Registriert: 7.8.2005 - 15:50
Kontaktdaten:

Beitrag: # 346974Beitrag Jojo
28.4.2006 - 15:26

Di Tangio sah Holger tief in die Augen. Dieser wurde sehr nervös, während Di Tangio weiter sprach: „Jedenfalls wollte ich von dem möglichen Sponsor einen kleinen Beweis seines Einsatzwillen um ein Sponsoring von Tobias, ich nenne ihn mal Tobias, haben und er, einer der Organisatoren von der Katar Rundfahrt, hatte ich das erwähnt, hat doch tatsächlich an den Ergebnissen rumgespielt. Ach, ein lustiger Zeitgenosse, das kann ich dir sagen.“ Holger starrte ihn an, doch Di Tangio musste herzlich auflachen. „Was willst du? Ich habe keine Lust auf deine Spielchen.“ Holgers Stimme war gereizt und zitterte leicht. Er war verärgert wie Di Tangio mit der Karriere von einem jungen Talent wie Tobias spielte. „Ich will mit als Berater bei ihm einsteigen und ich will, dass er nächstes Jahr in ein anderes Team wechselt.“ Holger nahm einen tiefen schluck aus seiner Flasche, setzte sie ab, ließ aber seinen Blick nicht von ihr. Er wusste, sollte er Di Tangio nicht als Berater einsteigen lassen, könnte dieser die Karriere von Tobias zerstören. „Welches Team schwebt dir denn im Sinn?“, fragte ihn Holger, mit einer nickenden Kopfbewegung. Dies wertete Di Tangio zu Recht als Zustimmung zum ersten Punkt, dem einsteigen als Berater. „Ach, ein paar Leute aus Katar wollen ein neues Team gründen, mit schier unglaublichen finanziellen Mitteln. Alessandro hat auch schon zugesagt und meinte Tobias wäre eine interessante Ergänzung des Kaders. Dazu habe ich mit einigen anderen meiner Klienten gesprochen und auch diese schienen nicht abgeneigt zu sein, das Gehalt wäre mehr als angemessen.“ „ Über das neue Team können wir uns später Gedanken machen, jetzt sollten wir erst einmal Tobias nähere Zukunft besprechen.“ Di Tangio lächelte erfreut und Holger war sich sicher, auch wenn dies für ihn finanzielle einbußen aus den Verträgen von Tobias bedeuten wird, so wird er wohl durch das neue Team eine Geldquelle finden. Er war sich auch ziemlich sicher, dass sie schon sehr bald neue Vertragsverhandlungen mit Milram anstreben würden, um das Gehalt dem steigenden Marktwerts Tobias anzupassen.

Benutzeravatar
MichelinR
Beiträge: 3215
Registriert: 1.8.2005 - 13:50
Kontaktdaten:

Beitrag: # 346979Beitrag MichelinR
28.4.2006 - 15:30

Sehr schön zu lesen. Gefällt mir sehr gut der AAR.

Jojo
Beiträge: 56
Registriert: 7.8.2005 - 15:50
Kontaktdaten:

Beitrag: # 346987Beitrag Jojo
28.4.2006 - 16:01

Danke :D ! So ein Lob freut einen immer!

Benutzeravatar
jojo1kasparow
Beiträge: 75
Registriert: 13.9.2005 - 19:59

Beitrag: # 346999Beitrag jojo1kasparow
28.4.2006 - 16:51

MichelinR hat geschrieben:Sehr schön zu lesen. Gefällt mir sehr gut der AAR.
Dem schließe ich mich an. Werde deinen AAR auf jeden Fall länger verfolgen!

Jojo
Beiträge: 56
Registriert: 7.8.2005 - 15:50
Kontaktdaten:

Beitrag: # 347055Beitrag Jojo
28.4.2006 - 23:53

Vielen Dank für das Lob! Bin froh, dass mehrere Leute meinen AAR lesen! 8)


14. Februar – Trofeo Laigueglia

Bild

Stanga hatte Zweifel daran, ob Tobias genug Kraft besaß um ein weiteres Rennen zu fahren, doch Holger, der seinem Schützling noch nichts über die mit Di Tangio verabredete Abmachung mitgeteilt hat, besänftigte den Teamchef und überredete ihn zu einem Einsatz von Tobias. Es waren äußere Umstände gewesen, welche zu Tobias Kreislaufversagen führten. Petacchi sollte heute erneut nur von Tobias gezogen werden und der Rest der Mannschaft war für die Feldarbeit zuständig. Ein erfreuliches Ergebnis gab es aus Malaysia zu verkünden, denn bei der dort zu ende gegangene Tour de Langkawi wurde Velo zweiter und sicherte sich zugleich einen Etappensieg im Zeitfahren.

Beim Trofeo Laigueglia ging es sehr ruhig zur Sache. Tobias freute sich bereits auf die Pro Tour Rennen, oder wie er sie nannte: die „echten Rennen“. Er erhoffte sich dort ein höheres Tempo über die gesamte Distanz, denn was er jetzt erlebte war führ ihn mal wieder nur eine Ausfahrt. Er nahm Petacchi aus dem Wind und der Rest des Teams machte Tempo. Da Petacchi es bevorzugte weit vorne zu Fahren, war Tobias wohl der einzige Fahrer, der den ganzen Rennverlauf im Wind fuhr. Bei diesem Tempo störte ihn das eher weniger.

Bild

Als das Feld in den zweiten Anstieg hinein fuhr, gab es einen Angriff von 7 Fahrern, darunter der Gerolsteiner Neuzugang Stefan Schumacher. Tobias hielt ich für einen fähigen Allrounder und somit war Stefan Schumacher einer der wenigen Fahrer im Feld denen er Respekt entgegen brachte. Ein weiterer versuchte auf der Abfahrt dem Feld zu entkommen, doch musste Alexandre Vinokourov einsehen, dass dies ein unmögliches Unterfangen war und es war das letzte mal, dass man ihn heute in einer besonderen Aktion bewundern durfte. Er rollte den Rest des Rennen mit dem Hauptfeld mit.

Liquigas und Lampre übernahmen von jetzt an das Tempo und halfen den Milram Fahrern. Sie kamen immer näher an die Ausreißer heran, doch 18 Kilometer vor Schluss sah es nach einem Ausreißererfolgserlebnis aus. Stanga tobte im Teamwagen und fluchte immer wieder über Funk man solle das Tempo erhöhen. Die Fahrer im Milram Team guckten immer grimmiger, sie waren am Ende ihrer Kräfte. 12 Kilometer vor dem Ziel spannte sich Tobias erneut vor Petacchi, wie er es schon beim GP Costa degli Etruschi getan hatte.

Tobias fuhr und fuhr, es war fast wie eine Wiederholung des vor 10 Tagen gefahrenen Rennens. Doch dieses mal kam das Hauptfeld besser mit und auf den letzten 2 Kilometern übersprinteten sie die Ausreißer. Tobias zeigte einen so starken Antritt, dass Petacchi schluckten musste.

Bild

Er kam kaum hinterher, doch Tobias hatte bereits viel Kraft gelassen bei der Aufholjagd, Petacchi ging in den Wind, kämpft sich an Tobias vorbei und… er reißt die Arme in die Luft.

Bild

Tobias hätte es ihm gleich getan, hätte er noch Kraft übrig: Doppelsieg für Milram und eine fabelhafte Demonstration der Sprinterpower. Durch gelungenes Teamwork konnten sie die Lücke schließen und Petacchi vollenden. Heute lernten sie eine andere Seite ihres Teammanagers kennen, er jubelte durch den Funk und beruhigte sich erst einige Minuten später. Holger stieß zur gleichen Zeit mit seinem neuen Partner Flavio auf den Erfolg ihrer beiden Schützlinge an.

Einige Tage zuvor wurde Flavio Tobias bereits vorgestellt, aber nur als Berater von Petacchi. Doch Flavio wollte die Beratung der Radprofis mit Holger teilen, um mehr Zeit für seine anderen Klienten zu haben. Damit war Holger in wenigen Tagen zum einflussreichsten Berater im Radsport aufgestiegen. Die Frage war nur, welchen Preis musste Tobias dafür bezahlen…?
Zuletzt geändert von Jojo am 29.4.2006 - 17:37, insgesamt 2-mal geändert.

Benutzeravatar
Rene75
Beiträge: 1601
Registriert: 20.2.2004 - 9:47
Kontaktdaten:

Beitrag: # 347062Beitrag Rene75
29.4.2006 - 0:26

gefällt mir weiterhin sehr gut, nur vielleicht ein paar Screens dazu?

Mach so weiter :lol:

Sky00pi
Beiträge: 99
Registriert: 9.3.2006 - 13:58

Beitrag: # 347065Beitrag Sky00pi
29.4.2006 - 1:33

Echt supergut gelungen bis jetzt, hoffe es geht noch lange wieter.

Ja Screens wären schon cool, damit würde er dann zu meinen Top 3 AAR`s gehören!!!
Auge um Auge bedeutet nur, dass die Welt erblindet!

---> Jahr 1 nach Ullrich ;-)

Jojo
Beiträge: 56
Registriert: 7.8.2005 - 15:50
Kontaktdaten:

Beitrag: # 347067Beitrag Jojo
29.4.2006 - 2:03

Screens sind da, Profil kommt noch! Danke für euer Lob!

@Sky00pi: Ich werde mal an meinen Screenshots arbeiten, vielleicht kann ich ja bald die nummer 1 sein :D

Jojo
Beiträge: 56
Registriert: 7.8.2005 - 15:50
Kontaktdaten:

Beitrag: # 347153Beitrag Jojo
29.4.2006 - 17:39

Druck und Konstanz: im wirklichen Leben und insbesondere im Sport haben diese beiden Elemente des Lebens eine besondere Bindung zueinander. Druck hat jeder schon einmal verspürt, sei es selbst aufgebauter oder situationsbedingter Druck. Oftmals wird Druck im negativen Blickwinkel betrachtet, wobei Konstanz hingegen als eine durchwegs positive Eigenschaft eines Menschen angesehen wird. Doch das Zusammenspiel der beiden lässt das eine ohne das andere absurd erscheinen.

Konstanz ohne Druck ist keine wahre Konstanz. Druck hingegen lässt sich oftmals nur durch (fehlende) Konstanz identifizieren. Bewundert werden oft die Sportler und Athleten, welche dem Druck durch ihre Konstanz entgegenwirken. Es gibt verschiedene Arten den Druck den man verspürt zu bewältigen. Es gibt die Möglichkeit, dem Druck mit Ignoranz entgegen zuwirken, durch die Einbildung, es sei kein Druck vorhanden. Tobias hingegen hatte die einzigartige Eigenschaft den Druck der sportlich gesehen auf ihm lastet, durch sein stark ausgeprägtes Ego zu bekämpfen.

Holger war sich bewusst, dass viele seinen Sprössling für eingebildet und arrogant hielten. Doch war es genau dieses, zu diesen Aussagen verleitende Selbstbewusstsein, welches Tobias immer wieder zu Höchstleistungen motivierte. Holger war sich ebenso bewusst, dass Stanga ein großartiger Teamchef war. Er schraubte die Erwartungen an Tobias so hoch, dass jeder andere Jung-Profi daran zerbrochen wäre, doch Tobias brauchte diesen Druck. Verspürte er diesen nicht, vielen seine Leistungen ins Bodenlose, wie Holger es schon einmal miterlebt hat, als Tobias im alter von 15 Jahren an einem U-19 Rennen teilnahm. Vor dem Rennen sagte man Tobias, man erwarte nichts von ihm, er könne frei fahren. Doch genau dieses „frei“ fahren beschäftigte und fesselte Tobias Gedanken so sehr, dass er es nicht schaffte und an dem nicht da gewesenen Druck zerbrach. Also war in Tobias Hinsicht, Druck sein Motivator, sein Antrieb. Er war so sehr von diesem Druck abhängig, dass Druck das positive in seiner Karriere war und nur durch ihn die Konstanz kam.

25.2

Vor dem Giro della Provincia Reggio di Calabria

Es war ein angenehmes Klima, für einen deutschen war es Traumwetter im Februar. Es war leicht bewölkt, eine sanfte Brise wehte daher und bei luftigen 16˚ war es perfektes Radsportwetter. Stanga funkte kurz vor Start Tobias zu: „Junge, du hast mich in den letzten Rennen so begeistert! Heute kannst du es etwas lockerer nehmen, du sollst zwar einen Zug aufbauen, aber mach dir nichts draus wenn es nicht klappt. Heute ist alles so ziemlich egal!“ Tobias nickte und fing an zu grübeln…

Jojo
Beiträge: 56
Registriert: 7.8.2005 - 15:50
Kontaktdaten:

Beitrag: # 347423Beitrag Jojo
30.4.2006 - 22:15

Giro della Provincia Reggio di Calabria

Die Geschichte des Rennens ist schnell erzählt: es gab Ausreißer, diese wurden von Milram schnell wieder eingefangen und die nächsten gingen. Milram kontrollierte die neue Ausreißergruppe und Tobias tat das, was er bei den letzten Rennen auch tat: er nahm Petacchi aus dem Wind. Petacchi und er waren sich, auf freundschaftlicher Basis versteht sich, in den letzten Tagen näher gekommen. Sie waren öfters essen gegangen oder haben einen Kaffee getrunken. Tobias wird bis Mailand – San Remo bei Petacchi wohnen und mit ihm trainieren. Bei den meisten gesellschaftlichen Abenden waren auch Flavio und Holger dabei. Tobias und Flavio verstanden sich auch prächtig, insbesondere der offen ausgesprochene Ehrgeiz des Italieners beeindruckte Tobias.

Als es auf die letzten Kilometer zuging übernahm Tobias wieder die Führung. Heute fühlte er sich locker, die Worte Stangas vor dem Rennen haben ihn etwas durcheinander gebracht und er fürchtete, dass seine Motivation zu stark gewesen war, also ging er es heute etwas ruhiger an. Es war nicht die cleverste Idee des Tobias Maska, schnell hinkten sie nur hinterher, er hörte Stangas schreien im Ohr und versuchte zu puschen, doch eine mentale Blockade hinderte ihn daran. Petacchi nahm es selbst in die Hand und es war seinen weltklasse Sprinterqualitäten zu verdanken, dass es zumindest noch ein Top Ten Platz wurde. Petacchi wurde siebter und Milram zeigte Schwächen, und dass gerade einmal 3 ½ Wochen vor Mailand - San Remo…

Jojo
Beiträge: 56
Registriert: 7.8.2005 - 15:50
Kontaktdaten:

Beitrag: # 347534Beitrag Jojo
1.5.2006 - 14:29

Danke für die bisherigen Stimmen beim AAR des Monats 8O !Hätte ich niemals gedacht bereits im ersten Monat Stimmen zu ergattern, macht mich fast verlegen :oops: ... Danke!!


Stanga war außer sich. Er teilte Tobias unmittelbar nach dem Rennen seine Enttäuschung mit und deutete an, dass Tobias sich nicht große Hoffnungen machen brauchte, mit solch einer Leistung in Mailand an den Start zu gehen. Es war doch nur ein unwichtiges Rennen gewesen, dachte sich Tobias. Er war jetzt ebenso wütend wie Stanga und es brach eine heftige Leistungsdebatte direkt vor dem Mannschaftsbus aus. „Du bist RAUS!“, brüllte Stanga Tobias ins Gesicht. Tobias Herz klopfte immer schneller, das Blut rasch in sein Gesicht, sein ganzer Körper zitterte.

Das Gesicht des gleich großen Italieners war nur wenige Zentimeter entfernt und einige Tropfen Feuchtigkeit flogen Tobias in die Augen. Es kamen ihm Tränen, doch es war nicht nur der brennende Schmerz in den Augen selbst, sondern der brennende Schmerz im innern Tobias, welcher ihn zum heulen brachte. Erst jetzt erinnerte sich Stanga wieder, dass Tobias erst 17-Jahre alt war, doch es stimmte ihn nicht um. Während des Wortgefechtes beschimpfte Tobias ihn als ‚arroganten Schnösel’, der von Radsport keine Ahnung hätte und an seinem Ego ersticken solle. Diese Worte konnte der Teamchef nicht auf sich sitzen lassen, insbesondere nicht direkt vor der Mannschaft. Tobias musste dies alles jetzt Holger beichten. Er hatte es verbockt…

Benutzeravatar
pille24
Beiträge: 157
Registriert: 27.11.2005 - 12:28

Beitrag: # 347542Beitrag pille24
1.5.2006 - 14:55

dein aar ist awesome ums mal so auszudrücken.

Jojo
Beiträge: 56
Registriert: 7.8.2005 - 15:50
Kontaktdaten:

Beitrag: # 347717Beitrag Jojo
1.5.2006 - 23:01

Sehr schön ausgedrückt Pille :lol: !!! Ich hoffe ich kann das Niveau halten, oder noch erhöhen.


Später am selben Abend

Stanga saß in seinem Wagen und dachte über den heutigen Tag nach. War er zu unnachgiebig Tobias gegenüber gewesen? Nein, der Junge hatte die Nerven ihn zu beschimpfen. Der hatte keine faire Behandlung verdient. Er lenkte seinen Wagen die Auffahrt hinauf. Irgendetwas störte ihn, aber er konnte nicht genau sagen was es war. Er stieg aus seinem Wagen, schloss ihn ab und ging den Weg zu seinem Eingang entlang.

Gerade wollte er seine Haustür aufschließen als er ein Geräusch hört. Er drehte sich um und vor ihm war ein Schatten: fast 2 Meter groß, eine Mischung aus einem Schrank und einem Bär, das einzige was im Gesicht zu erkennen war, war dass der Fremde einen Vollbart und Sonnenbrille trug. Er schob Stanga mit seiner linken Hand gegen die Tür. Stangas Atem wurde schneller, sein Herz raste. Er wurde nervös und es verschlug ihm die Sprache. Der fremde presste ihn immer stärker an die Wand, holte aus und… kurz vor Stangas Gesicht schwebt die Faust, der Fremde lacht, zieht mit der rechten Hand seine Sonnenbrille auf die Nasenspitze und grinst Stanga an.

Der wiederum erkennt jetzt erst seinen gegenüber. Bruno Concello, der Handlanger und Bodyguard von Flavio Di Tangio. „Ich soll dir von Flavio ausrichten, dass Tobias weiterhin für euch fährt und auch bei Mailand – San Remo dabei ist. Seinen weiteren Rennplan erhältst du demnächst. Du willst doch nicht Flavio aufregen, oder?“, sagte er in seinem tiefen Bass mit freundschaftlichem Unterton, wobei der letzte Satz in Spott getränkt war. Er ging lachend davon. Bruno, einer der dümmsten Männer der Welt liebte seinen Job. Seine Loyalität Flavio gegenüber war proportional zu seiner Dummheit, daher hatte Flavio nie zu befürchten hintergangen zu werden. Stanga war fassungslos, es war noch ein weiterer Fahrer von ihm zu Flavio gewechselt und er, Stanga, verlor immer mehr an Einfluss in der Mannschaft. Jetzt diktierte Flavio ihm schon wann ein Neo-Profi starten sollte…


2 Stunden zuvor

Holgers Gespräch mit Flavio war gerade zu ende gegangen. Er berichtete seinem neuen Partner von dem Streit zwischen Tobias und Stanga und dem daraus resultierend Rausschmiss. Flavio lachte und meinte er würde alles klären. Sollte alles glatt verlaufen bräuchte sich Holger keine Sorgen zu machen. Diese machte Holger sich auch nicht, er genoss es eher, dass sich jemand anderes um dieses Problem kümmern würde und wusste genauso, dass Tobias Situation vielleicht gestärkt werden würde. Trotz allerlei Eskapaden wurde bis jetzt noch nie ein von Flavio betreuter Profi rausgeschmissen, warum das so war wusste Holger nicht und er war sich auch sicher, dass er es nicht wissen wollte. Er nahm eine Flasche seines Lieblingsbieres aus dem Kühlschrank und genoss eine für ihn noch nie zuvor da gewesene Entspanntheit. Er lenkte seine Gedanken auf das mögliche neue Team und die Fahrer die sie verpflichten mochten und freute sich wie ein kleiner Junge auf das neue Jahr. Dabei hat dieses noch gar nicht richtig angefangen.

Jojo
Beiträge: 56
Registriert: 7.8.2005 - 15:50
Kontaktdaten:

Beitrag: # 347816Beitrag Jojo
2.5.2006 - 16:28

27.2

Holger saß wieder in Flavios Wohnzimmer und nippte an einer kühlen Flasche Bier. Das erfrischende Gefühl des kühlen Bieres, welches seinen Hals hinunter floss entlockte ihm ein zufriedenes Lächeln. Flavio wusste immer, wie er seine Gäste zufrieden stellte. Doch das Bier allein war nicht der Grund seiner Freude, eher die Zusage Stangas, Tobias im Team zu behalten und bei Mailand – San Remo an den Start zulassen. Wie auch immer Flavio dieses Kunststück vollbracht hatte, ihm war es egal und Tobias brauchte sich wegen des Teamchefs auch keine Sorgen mehr zu machen.

Nur Erik Zabel rief Holger an und wollte wissen was passiert war. Immerhin hatte Stanga einen Rausschmiss zurück genommen. Als Zabel hörte, dass Tobias jetzt von Holger und Flavio gemeinsam gemanagt wird, musste er schlucken. Bei seinen ersten Einblicken in das Leben eines Teamchefs hatte Zabel schnell mitbekommen, dass man weitgehend versuchen sollte, Flavio Di Tangios Fahrer nicht zu verpflichten. Doch es war nahezu unmöglich ein Spitzenteam ohne einen Di Tangio Fahrer aufzubauen.

Gerade setzte sich Flavio zu Holger, da kam eine junge Frau ins Zimmer hinein. Sie trug ein Business-Outfit, ein schwarzer, kurzer Rock, ein weiß-blaues Seidenhemd und eine schwarz gerahmte Brille. Die kastanienbraunen Haare waren nach hinten gesteckt und ihre braunen Augen lenkten ihren Blick zuerst auf Holger und dann auf Flavio. „Enrico Rigucio ist am Telefon, soll ich ihn auf den Apparat im Wohnzimmer schalten?“ „Ja, mach das doch bitte, Alessia.“, und während sie das Zimmer verließ, wandte er sich Holger zu: „Das ist Alessia, meine neue Sekretärin. Süß, oder?“ Da war es wieder, das charmante Playboygrinsen. Holger fragte sich ob Flavio wohl auch mit dieser jungen Frau eine Affäre hatte, doch sein Gedankengang wurde durch ein Telefonklingeln unterbrochen.

„Ah, Enrico, wie geht es dir…? Sehr gut,… ja,…aha…“ Der Anrufer schien wohl sehr wichtige Neuigkeiten für Flavio zu haben, da dieser kaum ein Wort sagte. Holger dachte scharf nach, woher kannte er den Namen Enrico Rigucio? Es lag ihm auf der Zunge als Flavios Telefonat beendet war. „Enrico ist ein alter Freund und Geschäftspartner. Hat ein paar Ideen für eine zukünftige Zusammenarbeit. Sehr lukrativ.“ „Hört sich interessant an…“, sagt Holger ungelogen, wurde aber abrupt von Flavio unterbrochen: „Das ist nicht ganz die Art von Geschäft an der du interessiert wärst…“, sagte er und Holger beließ es dabei. Den Rest des Abends verbrachten sie damit über ihre Lieblingsthemen zu reden, Frauen und Sportler mit denen man Geld verdienen konnte. Holger versuchte des Weiteren, sich zu erinnern, in welchem Zusammenhang er den Namen Enrico Rigucio bereits gehört hatte. Es viel ihm zum Glück nicht ein, es hätte ihm sonst vielleicht die Sprache verschlagen.

slomi
Beiträge: 18
Registriert: 7.10.2005 - 19:21
Kontaktdaten:

Beitrag: # 347848Beitrag slomi
2.5.2006 - 17:33

also die Stimmen hast du dir echt verdient!!!!!
Top AAR und auch noch eine Wahnsinns Geschwindigkeit.
was will man mehr als AAr-fan :D

mach einfach so weiter

Jojo
Beiträge: 56
Registriert: 7.8.2005 - 15:50
Kontaktdaten:

Beitrag: # 348030Beitrag Jojo
3.5.2006 - 15:13

1.3

Alessandro und Tobias trainierten gemeinsam den lieben langen Tag. Sie kamen bestens miteinander zurecht, was Alessandro sehr erfreute, denn er hatte am Ende seiner Karriere den vielleicht besten Anfahrer seiner Laufbahn gefunden. Doch sobald sie das Training in hügliges Terrain verschoben, wurde Alessandro bewusst, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis Tobias seine ersten großen Erfolge einfahren würde. Er war sich auch bewusst, dass er es war, der die Erfolge im ersten Profijahr von Tobias nicht zustande kommen ließ, da Tobias nur für ihn da ist. Der Junge selbst hatte keine Probleme damit, waren es doch nur Flachetappen bei denen er dem ‚Ale-Jet’ zu Hilfe kommen musste. Es würde einige andere Rennen geben bei denen er bestimmt auf eigene Faust fahren durfte. Seine Stellung im Team war gestärkt, nicht nur durch die Rückendeckung des Kapitäns, sondern durch das Kleinbeigeben des Teamchefs. Für die anderen Teammitglieder sah es so aus, als ob Alessandro das Team zusammenstellte und sich die Teamleitung seinen Wünschen zu beugen hätte. Nur die anderen von Flavio betreuten Fahrer kannten die Wahrheit. Selbst ein Petacchi war unbedeutend wenn es Flavio wollte.

„Das mit der Lieferung könnte schwer werden, du musst einen anderen Weg finden… Ja, aber der Junge wird nicht an dem Rennen teilnehmen. Mh-hm… Dafür kann ich nichts, aber im April wird er außerhalb Italiens an den Start gehen… Ja,…, Belgien und Frankreich zum Beispiel… ja, OK, dann machen wir das so…“, Flavio legte den Hörer auf. Holger schüttelte nur den Kopf: „Ich hoffe du missbrauchst Tobias nicht für irgendwelche Geschäfte.“ „Ich doch nicht. Das hatte nichts mit ihm zu tun. Enrico brauchte nur ein paar Informationen.“ Da war er schon wieder, Enrico Rigucio. Holger war immer noch nicht dahinter gekommen woher er den Namen kannte. Vielleicht sollte er mal bei einem befreundeten Reporter nachfragen. Hoffentlich hatte das Telefonat nichts mit Tobias zu tun. Der schlimmste Gedanke der Holger in den letzten Tagen gekommen war, war dass er Tobias irgendwo hinein gezogen haben könnte. Ach nein, jetzt drehten seine Gedanken durch…

Antworten