Supermärkte schützen vor Leistung nicht

FIKTIVE Radsport-Geschichten von Usern, die sich für schreibtalentiert halten

Moderator: Grabba

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Alejandro V.
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Beitrag: # 312714Beitrag Alejandro V.
10.10.2005 - 15:20

Giancarlo Ferretti bei Kuurne-Brüssel-Kuurne

Mit Kuurne-Brüssel-Kuurne stand heute der zweite Nordklassiker der Saison auf dem Programm, allerdings mit einer anderen Charakteristik als gestern: Das letzte Pavée befand sich gute fünfzig Kilometer vor dem ziel, so dass ich mit der Ankunft einer relativ großen Gruppe rechnete. Insgesamt war die Strecke auch flacher als gestern der Het Volk, so dass ich mit dem Gedanken liebäugelte, Fabio Baldato zum Kapitän zu machen. Er war immerhin sehr endschnell und Tom Boonen war nicht am Start. Eigentlich die perfekte Gelgeneheit. So sagte ich meinen Jungs auch heute morgen bei der Taktikbesprechung, dass jeder ein Auge auf Fabio haben soll. Gianluca und Nick sollten aber in jedem Fall vorne bleiben, auch wenn Fabio zurückfällt. Der Rest des Teams solle dann Fabio helfen. Mit dieser Taktik also gingen wir ins Rennen.
Anfangs tat sich wieder mal sehr wenig, so dass ich gemütlich im Begleittross hinterherbummelte. Das Wetter war übrigens heute besser als gestern: Zwar war es noch immer kalt, aber wenigstens schie die Sonne über Belgien. Auf meinem Monitor sah ich, dass Chocolade Jacques das Tempo im Feld diktierte, welches aber immer noch nicht sehr hoch war. Also ging es auch gefahrenlos über die ersten Pavées, wo zwar kein Fahrer stürzte, dafür aber etwas anderes passierte: bei einem Teamfahrzeug, ich glaube es war von T-Mobile, war die Achse gebrochen. Ich konnte das Fluchen des sportlichen leiters hören, als ich an der Unfallstelle vorbeifuhr. Zum Nachdenken blieb aber keine Zeit, denn über das Radio wurde ein erster Angriff gemeldet.

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Hektisch blätterte ich im Rennprogramm rum, wer denn gerade attackierte. Zuerst bekam ich einen kleinen Schock, als ich den namen las, aber ein Blick auf die Kilometeranzeige verriet mir, dass wir einen gefährlichen konkurrenten weniger hatten: Frederic Guesdon von FDJ war angetreten. Eigentlich kommt er ziemlich gut auf dem Kopfsteinpflaster zurecht, darum erstaunte mich sein Antritt nach gerade mal 72 Kilometern umso mehr. Erstmal gab ich den Jungs Entwarnung: Mit Guesdon hätte zwar ein starker Fahrer angegriffen, doch ihn würde man nachher ganz bestimmt wieder einfangen. Die Taktik von Guesdon meinte ich auch durchschaut zu haben: Er ist nicht gerade ein begnadeter Sprinter, so dass er wohl versuchen wird, auf dem schweren Mittelteil des Rennens einen großen Vorsprung rauszufahren, den er dann ins Ziel rettet. Allerdings gab ich ihm kaum Chance, da zu viele Teams ein interesse am Sieg hatten.
So fuhr ich gedankenverloren hinter dem Hauptfeld her, als ich realisierte, dass schon hundert Kilometer gefahren waren. Jetzt begann die härteste Phase des Rennens: Vier Pavées warteten noch, wobei das erste sehr gemein war: Es war ein Anstieg, wobei die Abfahrt ebenfalls mit Kopfsteinpflaster versehen war. Ein äußerst kritischer Abschnitt, wo es leicht zu Stürzen kommen könnte. Ich erinnerte meine Schützlinge nochmal per Funk daran, dass die folgende Passage sehr risikoreich ist. Chocolade Jacques hatte das Tempo nun deutlich erhöht, da Guesdon schon mit 2'58'' führte. Glücklicherweise überstanden alle Fahrer das Pavée ohne Sturz, doch der nächste Abschnitt sollte erst noch kommen: Ein relativ kurzes Pavée an einem realtiv kurzen Hügel, der dafür aber verdammt steil war. Alle meine Fahrer hielten sich noch vorne auf, aber Dario Pieri meldete sich, dass er nicht mehr so lange mithalten könne.
Inzwischen waren lediglich fünfzig Fahrer im Hauptfeld übrig geblieben un der nächste Hügel sollte eine entscheidende Selektion bringen: Chocolade Jacques bretterte mit vollem Tempo in das Pavée rein und an mir flogen förmlich die kaputten Fahrer vorbei. Mindestens dreimal konnte ich dabei unser Trikot erkennen, wartete mit der übersicht aber, bis die Fahrer den Hügel überquert hatten. Ohne dass ich zu fragen brauchte meldete sich Nick über Funk: „Wir sind hier jetzt noch rund zwanzig Fahrer, eher weniger. Der Ausreißer wurde eben gestellt, von unserem Team sind nur noch ich und Gianluca da.“ Ich fluchte laut; Fabio hatte den Anschluss verpasst. Ein hastiger Blick auf den Monitor bestätigte, was Nick eben gesagt hatte:

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Kurz bedachte ich die neue Situation, ehe ich nochmals Nick und Gianluca ansprach: „Gianluca, du bist von euch beiden der Stärkere im Sprint. Also versuche, die letzten beiden Pavées gut zu überstehen und in der Gruppe zu bleiben. Anschließend folgt noch ein langes Flachstück zum Ziel, wo du dich schonen kannst. Nick, du musst nochmal attackieren. Ich würde allerdings vorschlagen, dass du es auch erst auf dem Flachstück probierst, da der Weg dann nicht mehr so weit ist.“ Beide waren damit einverstanden und ich konzentrierte mich nochmal voll auf die letzten beiden Pavées. Sollte Nick nicht doch lieber hier angreifen? Gestern war er doch schließlich sehr stark. Andererseits: Was ist, wenn Wesemann und Dekker wieder wegziehen? Dan hätte er womöglich Gianluca den Sieg geklaut.
Ich kam zu dem Schluss, dass meine ausgegebene Taktik richtig und für beide fair war, als ich plötzlich heftig durchgeschüttelt wurde: Das vorletzte Pavée wurde erreicht. Drei Fahrer mussten zurückgefallen sein, darunter auch Frederic Guesdon. Jedenfalls war ein FDJ-Fahrer an mir vorbeigekommen und einen anderen guten haben die eigentlich nicht. Nach zehn weiteren Kilometern wartete die letzte Kopfsteinpflasterpassage auf die Spitzengruppe und wieder fiele einige Fahrer ab, weswegen nur noch dreizehn Leute die Spitzengruppe bildeten. Zum Glück waren noch Nick und Gianluca dabei, so dass wir uns jetzt voll auf die vereinbarte Taktik konzentrieren konnten. Nervös sah ich zum Kilometerzähler: Noch dreizig Kilometer. Nick ließ sich zu mir zurückfallen, um eine Trinkflasche zu holen. „Wie seihts aus?“, fragte ich. „Gut. Ich sammel noch mal meine Kräfte und probiere es, aber Chocolade schlägt ein Höllentempo an.“ Er ließ sich nochmal ein paar Meter von mir ziehen, ehe er wieder in die Gruppe fuhr.

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Zu allem Überfluss hatte es auch noch angefangen zu regnen, als Nick attackierte. Vom Monitor betrachtet sah es richtig gut aus und ich feuerte ihn nochmal an: „Super, Nick. Du bist weg! Fahr alles, was du hast!“ Ich wartete, bis Nick sein Tempo gefunden hatte, ehe ich ihm mitteilte, dass noch Ludo Dierckxens mitgegangen war. Die beiden harmonierten gut, allerdings war der Vorsprung nicht besonders groß. Zehn Kilometer vor Schluss betrug er gerade mal eine halbe Minute, Tendenz fallend. Bereits drei Kilometer später hörte ich Gianluca fluchen: „Gruppe Compatto! Nick wurde gestellt.“ Mit der Faust schlug ich aufs Lenkrad. Beinahe hätte es geklappt mit der Flucht und Nick wäre mindestens zweiter gewesen.
Hätte, wäre, wenn: Ich musste jetzt schnell Anweisungen an Gianluca geben. „Gianluca, ich kann dir natürlich nichts vorschreiben, aber nimm am besten das Hinterrad von Hammond. Ich halte ihn für schneller als Eeckhout, an dem alle anderen hängen werden. Aber es ist deine Entscheidung!“ Noch drei Kilometer, ich blickte nur noch zum Monitor. Gianluca hatte tatsächlich das Hinterrad von Hammond genommen. Gianluca war ganz sicher nicht der Schnellste der Gruppe, aber mit dem richtigen Hinterrad sind vielleicht die Top 5 drin, dachte ich mir. Nick kämpfte am Ende der Gruppe um den Anschluss, er war bei der Flucht sehr weit in den roten Bereich gekommen. Der Sprint der Gruppe begann mit einem Antritt von Steffen Wesemann. Roger Hammond klemmte sich an sein Hinterrad und began einen imposanten Sprint. Gianluca konnte leider nicht mithalten und fiel immer weiter zurück, während überaschenderweise der Däne Lars michaelsen an Hammond vorbeizog und schließlich gewann. Hammond rettete sich als zweiter vor Nico Eeckhout ins Ziel, während Gianluca einen sehr guten achten Platz belegte.

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Nick wurde immerhin noch elfter und bestätigte seine gute Leistung vom Het Volk.

Ergebnisse des Tages

Kuurne-Brüssel-Kuurne
Endergebnis:
1.Lars Michaelsen
2.Roger Hammond
3.Nico Eeckhout
4.Steffen Wesemann
5.Erik Dekker
6.Leif Hoste
7.Peter van Petegem
8.Gianluca Bortolami
9.Leon van Bon
10.Sergej Ivanov
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Alejandro V.
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Beitrag: # 312802Beitrag Alejandro V.
10.10.2005 - 18:55

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28. Februar 2005


Meldungen des Tages: Aller guten Dinge sind drei

Valencia - Mit einem zu erwartenden Massensprint ist vorgestern die Vuelta Comunitat Valenciana zu Ende gegangen. Dennoch gab es eine Überraschung. Alle erwarteten eine Neuauflage des Duells Petacchi gegen Freire, doch Petacchi spurtete am Ende nicht mit. „Ich war völlig eingebaut worden und kam nicht mehr nach vorne. Welchen Sinn hat es da, von der vierzigsten Position aus loszusprinten?“ So gewann Oscar Freire praktisch ohne gegenwehr die Schlussetappe, gleichbedeutend mit seinem dritten Tagessieg bei dieser Rundfahrt und dem fünften Saisonerfolg insgesamt, womit er neben Tom Boonen bisher der erfolgreichste Radprofi der Saison ist. „Ich habe den Sprint einfach genossen. Selten war mir so früh klar, dass ich gewinnen würde. Allerdings werde ich den Teufel tun und Alessandro abschreiben, er kann immer gewinnen. Momentan fällt mir mit meiner Form aber einfach alles leichter.“ Ohne jegliche Siegeschance wurde Candido Barbosa auf Platz zwei verbannt, der dennoch mit dem Gesamtergebnis zufrieden war: „Ein Etappensieg und ein zweiter Platz – es hätte schlechter kommen können“, befand Barbosa hinterher. Das Schlusswort gehört aber dem Gesamtsieger Ruben Plaza: „Eine sehr schöne und sehr schwere Rundfahrt. Ich bin stolz, sie gewonnen zu haben, vor allem, wenn man liest, wer noch unter die ersten zehn gekommen ist. Mein nächstes Ziel wird entweder die Vuelta a Murcia oder die Setmana Catalana sein.“
Giancolo Tomazzi


Favoritensieg in der Reggio Calabria

Reggio Calabria - Er galt vorher als Favorit, er hatte auf dem Papier das beste Team an seiner Seite und im Gegensatz zu vielen anderen konnte er das auch umsetzen: Mit beeindruckender Souveränität gewann Paride Grillo den Giro de la Reggio Calabria vor Andris Nauduzs und fand hinterher freundliche Worte für sein Team: „Heute haben meine Kollegen einen super Job gemacht. Vor allem möchte ich mich bei Daniele Colli und Samuele marzoli bedanken, die den Sprint einfach perfekt angezogen haben.“ In der Tat war die Dominanz des ProTour-Teams mercatone Uno-McDonald's erdrückend. Unterwegs fuhr man die ganze Zeit an der Spitze und erstickte jeden Fluchtversuch im Keim. Was für die zuschauer langweilig erschien, war für Experten etwas anderes, wie es Gianluigi Stanga, Teamchef von Domina Vacanze, auf den Punkt brachte: „Das war heute eine taktische Meisterleistung von Mercatone Uno. Sie haben von Anfang an die Rolle des Favoriten beansprucht und sie mit einer beeindruckenden Fahrweise untermauert. Allerdings war die Konkurrenz auch nicht sonderlich groß.“ Eine sehr gute Teamleistung zeigte hingegen Naturino-Sapore di Mare, das mit Andris nauduzs, Gabriele Colombo und Murillo Fischer die Ränge zwei bis vier belegte. „Gegen Paride Grillo war heute kein Kraut gewachsen, aber dahinter haben wir alles im Griff gehabt. Ich bin zufrieden“, sagte Gabriele Colombo zu Recht.
Andrea Fava


Brozyna behauptet noch die Gesamtführung – Nauduzs und Naturino Gewinner des Februars

Aigle - Wesentlich aussagekräftiger als im Januar sind die Ranglisten der Continental-Tour im Februar. Besonders auffällig waren Andris Nauduzs, der sich in der Fahrerwertung von Rang acht auf zwei verbesserte, sowie sein Team naturino-Sapore di Mare, das am Team Wiesenhof auf den zweiten Rang der Teamwertung vorbeizog und den Rückstand auf Intel-Action drastisch verkürzen konnte. Ausschlaggebend waren zum einen die zweiten Plätze Nauduzs' bei der Coppa Costa degli Etruschi sowie beim Giro de la Reggio Calabria und seine zahlreichen guetn Platzierungen bei einzelnen Etappen der Tour de Mediterranéen. „Ich denke, wir haben bewiesen, dass wir berechtigt eine Wildcard für Tirreno-Adriatico bekommen haben.“ Nichtsdestotrotz führt mit Tomas brozyna und intel-Action ein polnischer Fahrer bzw. ein polnisches Team die wertungen an. „Natürlich haben wir nicht mehr derart geglänzt wie im januar, aber das hat doch auch keiner erwartet. Dennoch bin ich zufrieden, haben wir doch wieder fast 150 Punkte gesammelt“, stellte Brozyna klar. Als eifrigster Punktesammler bei den polen erwies sich Jaroslaw Zarebski, der den GP Ouverture de Marseille gewann und sechster in Reggio Calabria wurde. Zu den Gewinnern ist ebenfalls Comunidad Valenciana zu zählen, das einen Großteil der Punkte bei der Vuelta Comunitat Valenciana holte. Ebenfalls mit starken Leistungen empfahl sich Saulius Ruskys, der zwei Etappen des Etoile de Bességes gewann und sich bei der Classic Haribo ebenfalls weit vorne klassieren konnte. Mit Spannung erwartet wir die erste ProTour-Rangliste, die Ende März feststeht.
Andrea Fava


Ergebnisse des Tages

Vuelta Comunitat Valenciana
5. Etappe:
1. Oscar Freire
2. Candido Barbosa
3. Olaf Pollack
4. Angelo Furlan
5. Vladimir Bileka


Gesamtwertung:
1. Ruben Plaza
2. Miguel Angel Martin Perdiguero +0'32''
3. Alejandro Valverde +0'50''
4. Jose Enrique Gutierrez Cataluna +0'58''
5. Jörg Jaksche s.t.
6. Alexander Kolobnev +1'17''
7. Jan Ullrich +1'45''
8. Victor Hugo Pena +2'03''
9. Sergio Paulinho s.t.
10. Juan Manuel Fuentes +2'14''

Punktewertung: Oscar Freire 109 Pkt.
Bergwertung: Ruben Plaza 60 Pkt.
Nachwuchsfahrer: Ruben Plaza
Mannschaftswertung: Phonak Hearing Systems


Giro de la Reggio Calabria
Endergebnis:
1. Paride Grillo
2. Andris Nauduzs
3. Gabriele Colombo
4. Murillo Fischer
5. Ruslan Ivanov
6. Jaroslaw Zarebski
7. Mauro Gerosa
8. Mirco Celestino
9. Brett Lancaster
10. Marianno Piccoli


Continental-Tour Ranglisten
Fahrer:
1. Tomas Brozyna 160 Pkt.
2. Andris Nauduzs 158
3. Ruben Plaza 150
4. Enrico Poitschke 135
5. Jan Svorada 123
6. Crescenzo d'Amore 122
7. Nico Eeckhout 120
8. Cezary Zamana 108
9. Jaroslaw Zarebski 96
10. Saulius Ruskys 72


Teams:
1. Intel-Action 387 Pkt.
2. Naturino-Sapore di Mare 331
3. Team Wiesenhof 218
4. Comunidad Valenciana 186
5. Acqua&Sapone-Adria Mobil 184
6. Ag2r-Prevoyance 174
7. Chocolade Jacques-T Interim 124
8. Mr. Boomaker.com-Sportstech 123
9. ED System-ZVVZ 123
10. Agritubel-Loudon 117
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Alejandro V.
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Beitrag: # 312894Beitrag Alejandro V.
10.10.2005 - 23:32

Auf Wunsch kann ich das Tempo auch verlangsamen, falls es einigen zu schnell geht. Da momentan Ferien sind, habe ich etwas mehr Zeit.

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2. März 2005


Meldungen des Tages: Klier schwer verletzt

Freiburg - Sichtlich geschockt verließ heute T-Mobile Teamarzt Dr. Lothar Heinrich die Universitätsklinik Freiburg. „Ich kann eskaum glauben. Das ist ein ganz großer Schock für uns!“ Der Grund für heinrichs Gemütszustand: Der ehemalige Sieger von Gent-Wevelgem, Andreas Klier, war beim Omloop Het Volk schwer gestürzt und wurde sofort ins Krankenhaus eingeliefert. Wie erst jetzt herauskam, erlitt der 29-jährige Wahlbelgier einen Schädelbruch, ist laut Dr. heinrich aber wieder „bei vollem Bewusstsein.“ Die Verletzung in Verbindung mit der dringend notwendigen OP, die „komplikationsfrei verlaufen ist“, zwingt Klier zu einer Pause bis Ende April. Der sportliche leiter mario Kummer gab den Journalisten Auskunft über Klier: „Das wichtigste ist natürlich, dass Andreas wieder gesund wird und dafür wünschen wir ihm alles erdenklich gute. Sportlich ist das natürlich ein schwerer Schlag für uns, da wir jetzt nicht mehr mit der angestrebten Doppelspitze Klier/Wesemann agieren können“, so Kummer weiter. Eine Neuverpflichtung schloss er hingegen kategorisch aus: „Zum einen sind wir die letzten, die hektischen Aktionismus betreiben und zum anderen wäre das doch ein Schlag ins Gesicht für Andreas. Wir werden ihn voll und ganz unterstützen, damit er möglichst bald wieder im Rennsattel sitzt.“ Ersten Gerüchten zufolge soll T-Mobile dennoch Kontakt mit dem eigentlich zurückgetretenen Andrea Tafi aufgenommen haben.
Giancolo Tomazzi


Vorschau: Vuelta Ciclista a Murcia

Murcia - Mit zwei hammerharten Etappen und einem ordentlichen Starterfeld wartet die diesjährige Murcia-Rundfahrt auf. Die Streckenplaner entschieden sich für drei Flachetappen, ein langes Zeitfahren und eine schwere Bergetappe. Wobei das Wort schwer leicht untertrieben ist, geht es doch über zwei Berge der höchsten Kategorie, ehe der finale Kletterakt nach Collado Bermejo ansteht. Mit dem 55 Kilometer langen Einzelzeitfahren rund um Murcia schnitt man die Rundfahrt auf echte Spezialisten zu. Dementsprechend gering ist auch die Anzahl der Fahrer, die sich Hoffnungen auf den Gesamtsieg machen dürfen. Gleich vier stellt das Team Comunidad Valenciana. Angel Luis Casero, Carlos Garcia Quesada, David bernabéu und vor allem Ruben Plaza sollen dafür sorgen, dass der Sieg in die Region Valencia wandert. „Ich fühle mich noch stärker als bei der Vuelta Comunitat Valenciana und werde alles versuchen, um die Rundfahrt zu gewinnen. Ein Sieg wäre gleichbedeutend mit der Gesamtführung in der Continental-Tour, die eines meiner erklärten ziele ist“, tönte Ruben Plaza. Sein Teamchef, Manolo Saiz, warnte jedoch: „Auch wenn wir das beste Team stellen – die konkurrenz ist stark. Besonders Jan Ullrich hat schon gezeigt, dass seine Form sehr gut ist. Das profil dieser Rundfahrt kommt ihm noch mehr entgegen als das der Vuelta Valenciana.“ Eben dieser Jan Ullrich peilt den Sieg an, da „meine Form jetzt schon sehr gut ist. Wenn sich die Chance bietet – warum soll ich nicht gewinnen?“ Ihn unterstützen soll der Tour-Zweite des Vorjahres, Andreas Klöden. Ebenfalls zu den großen Favoriten zu zählen ist Vladimir Karpets, der mit Joan Horrach einen starken helfer an seiner Seite weiß. Als Einzelkämpfer gehen dagegen Igor Gonzalez de Galdeano und Markus Fothen an den Start in Murcia. „Aber was bedeutet das schon? Ich verlasse mich ganz auf meine eigene, vorhandene Stärke.“ Besonders Galdeano muss sich einen Vorsprung im Zeitfahren erarbeiten, da er am berg nicht so stark eingestuft wird wie Plaza.
Andrea Fava
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shadow
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Beitrag: # 312917Beitrag shadow
11.10.2005 - 8:45

Ein paar weniger Posts wären schon ganz ok. Ich komme mit dem Lesen kaum noch hinterher. Ansonsten super!! Nur aufgrund dieser hevorragenden Qualität, kann ich mich immer dazu hinereißen die neuen Posts sofort zu lesen, obwohl ich eigentlich wichtigeres zu tun hab.
Also weiter so, egal in welchem Tempo!! :D
gruß shadow

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Seien wir realistisch, versuchen wir das unmögliche!

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Alejandro V.
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Beitrag: # 312951Beitrag Alejandro V.
11.10.2005 - 12:09

Ab heute erstmal zwei posts pro Tag, ich hoffe das ist angenehmer. Und natürlich danke fürs Lob ;)
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niki2000
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Beitrag: # 312965Beitrag niki2000
11.10.2005 - 12:49

Zwei Posts pro Tag reichen völlig...ich lese natürlich auch gerne mehr, aber nicht jeder findet dafür genug Zeit am Tag. Außerdem läufst du dann nicht Gefahr, dass du bei weniger Zeit nach den Ferien deinen AAR qualitativ sowie quantitativ abwertest. Ich bin weiterhin begeistert von deiner Ausführlichkeit, Sprache und den Statistiken und Ideen..weiter so!
2. Etappe Giro d‘Italia 2022 (van der Poel, Dumoulin, Arensman, van Emden, Skjelmose), 17. Etappe Giro d‘Italia 2022 (Hirt, Bouwman, Hindley, Almeida, Cataford)

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Alejandro V.
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Beitrag: # 313068Beitrag Alejandro V.
11.10.2005 - 19:41

Mal so eine Frage zwischendurch. Ich habe die Idee, Monatszusammenfassungen zu schreiben. Diese finden zwar auch zum Teil beim Kommentar der Ranglisten Platz, allerdings nicht ausführlich. Wäre sowas gewünscht oder eher unnötig?
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Alejandro V.
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Beitrag: # 313134Beitrag Alejandro V.
11.10.2005 - 22:19

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4. März 2005


Meldungen des Tages: Dreikampf begeistert die Fans

Murcia - Der Auftakt in den März fand in Murcia statt. Der erste Tagesabschnitt führte von Murcia nach Molina de Segura, stand aber schon ganz im Schatten des Einzelzeitfahrens am nächsten Tag. Da offenbar niemand unnötig Kräfte verschwenden wollte, absolvierte das komplette Feld geschlossen die Etappe, was natürlich zum Vorteil für die Sprinter wurde. Echte Sprintstars sucht man im Feld vergebens, so dass Männer aus der zweiten Reihe ihre Chance nutzten: Der italiener Antonio Salomone gewann überzeugend vor Fabio Sacchi, dem vor der Rundfahrt die Favoriterolle zugeschoben wurde. „Das ist mein größter Karriereerfolg“, jubelte Salomone hinterher. „Damit hätte ich nie im Leben gerechnet. Ein Etappenerfolg bei der Murcia-Rundfahrt heißt schon was.“ Überhaupt war die Dpminanz der italiener auffällig: Neben Salomone und Sacchi konnte sich auch noch Ruggiero Marzoli unter den ersten fünf platzieren. Weitere Chancen für Sprinter bestehen auf der dritten und fünften Etappe.
Weitaus wichtiger war den meisten aber das 55 Kilometer lange Einzelzeitfahren am zweiten Tag. Die vorher bestimmten Favoriten ließen sich auch nicht lumpen und lieferten sich einen packenden Kampf um den Tagessieg. Am Ende setzte sich Igor Gonzalez de Galdeano knapp aber verdient gegen den bereits jetzt schon starken Jan Ullrich durch. „Ich hatte heute traumhafte Beine, aber Jan hat mir das Leben ganz schön schwer gemacht. Dennoch bin ich Gesamtführender und muss am berg reagieren und nicht agieren, was von Vorteil ist.“ Jan Ullrich selber war mit seiner leistung durchaus zufrieden: „Es ist schön, jetzt schon um den Sieg kämpfen zu können. Meine Vorbereitung ist jedenfalls gelungen und ich rechne mir durchaus für übermorgen Chancen aus. Mein Ziel ist jetzt der Gesamtsieg, ganz klar.“ Zum Kreis der Favoriten zählt aber mehr denn je Ruben Plaza, der seine gute Form am Berg schon während der Vuelta Comunitat Valenciana bewies und gerade mal eine dreiviertel Minute auf Gonzalez verlor. Unterdessen verabschiedeten sich Carlos Garcia Quesada und Vladimir Karpets mit hohen Zeiteinbußen aus dem Favoritenkreis.
Andrea Fava


Niederländische Dominanz in Belgien

Hainaut - Mit einer wahren Demonstration niederländischer Stärke ist der Fayt-le-Franc beendet worden. Auf dem anspruchslosen Parcours wurde schon vorher mit einem Massensprint gerechnet, wobei sich die B-Prominenz des Sprints duellierte, wie böse Zungen behaupteten. Gewiss ist der Name des Siegers Radsportkundigen schon länger ein Begriff: Stefan van Dijk siegte nach 146 ereignislosen Kilometern in der belgischen Provinz Hainaut vor seinen Landsmännern Jans Koerts und Maarten den Bakker, der immerhin schonmal das nationale Championat gewinnen konnte. „Ein schöner Erfolg für mich. Es gibt bestimmt auch weitaus wichtigere Rennen, aber ein Sieg ist immer schön, egal wo er errungen wurde“, wollte van Dijk das Rennen nicht allzu seh abwerten. Insgesamt konnten sich vier Niederländer unter den ersten zehn platzieren, was van Dijk auf „eine traditionelle Sprinterkultur bei uns“ zurückführt. In seiner Heimat hofft man jetzt, dass er ein zukünftiger Weltklassesprinter ist. Zu tief sitzt der Frust, dass der nachbar Belgien einen solchen mit Tom Boonen besitzt. Dass der Großteil der gestarteten Fahrer außer Form waren, lässt sich auch leicht an folgendem Umstand belegen: Lediglich aus acht Fahrern bestand die Spitzengruppe; der Rest musste vorher abreißen lassen. Für das Starterfeld gerade wegen der einfachen Streckenführung ein Armutszeugnis.
Giancolo Tomazzi


Vorschau: Ronde van West-Vlaanderen

Kortrijk - Mit einem kleinen, aber feinem Starterfeld geht die diesjährige Ronde van Westvlaanderen an den Start in Kortrijk, Ausgangspunkt des Halbklassikers Kortrijk-Waregem. Die Rundfahrt führt über drei Etappen und dürfte erst am letzten Tag im Einzelzeitfahren entschieden werden. Vorher kommen aber die Sprinter auf ihre Kosten, welche im großen und ganzen die gleichen sind wie beim Fayt-le-Franc. So gilt Stefan van Dijk nach seinem überzeugenden Sieg in Hainaut auch hier als Favorit und Jans Koerts sowie Rudi Kemna als Herausforderer. Besser als bei den bereits gescheiterten Kemna und Koerts werden aber die Chancen Jurgen van Loockes eingeschätzt, van Dijk zu schlagen. Van Loocke zeigte bereits mit einem Etappensieg und einem dritten Platz während der Volta Regiao do Algarve, das mit ihm zu rechnen ist. Mit Außenseiterchancen werden Sebastien Hinault, Goryk Gardeyn und Marc Scanlon bedacht.
Als gesamtsieger kommt jedoch nur ein ausgewiesener Zeitfahrspezialist in Frage, so dass eigentlich immer der Name Laszlo Bodrogi fällt. Der Ungar streitet die Rolle auch gar nicht ab: „Ich war schon zum Saisonauftakt in Australien gut drauf und habe meine Form seitdem sukzessive verbessert. Ehrlich gesagt wäre es schon eine Enttäuschung für mich, das Zeitfahren und damit wahrscheinlich die Rundfahrt nicht zu gewinnen.“ Dass dieser Fall eintritt, ist aber mehr als unwahrscheinlich: Als mögliche Widersacher gelten Linas Balcunias, Tomas Vaitkus, Eddy Seigneur, Steven Cummings und Nathan O'Neill. Am meisten aber muss sich Bodrogi wenn denn überhaupt vor Bert Roesems in acht nehmen, der seine Chancen aber als sehr gring einschätzt: „Wie soll ich denn einen Bodrogi schlagen? Für mich ist das fast nicht möglich. Daher werde ich eventuell auch mal einen Ausreißversuch probieren, aber Chancen habe ich kaum auf den Gesamtsieg.“ Selten hat man erlebt, dass eine Rundfahrt schon vor dem Start als entschieden galt.
Giancolo Tomazzi


Ergebnisse des Tages

Vuelta Ciclista a Murcia
1. Etappe:
1. Antonio Salomone
2. Fabio Sacchi
3. Gerben Löwik
4. Ruggiero Marzoli
5. Yon Bru Pascal

2. Etappe (EZF):
1. Igor Gonzalez de Galdeano
2. Jan Ullrich +0'19''
3. Ruben Plaza +0'47''
4. Sebastian Lang +1'11''
5. Gerben Löwik +1'15''


Gesamtwertung:
1. Igor Gonzalez de Galdeano
2. Jan Ullrich +0'19''
3. Ruben Plaza +0'47''

Punktewertung: Fabio Sacchi 38 Pkt.
Bergwertung: Yon Bru Pascal 9 Pkt.
Nachwuchsfahrer: Ruben Plaza
Mannschaftswertung: Liberty Seguros-Würth


Fayt-le-Franc
Endergebnis:
1. Stefan van Dijk
2. Jans Koerts
3. Maarten den Bakker
4. Bert Roesems
5. Eddy Seigneur
6. Phil Zajicek
7. Roberto Lochowski
8. Rudi Kemna
9. Johan Verstrepen +0'40''
10. Kevin Ista s.t.
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Beitrag: # 313566Beitrag Alejandro V.
13.10.2005 - 14:47

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6. März 2005


Meldungen des Tages: Der Altmeister kanns doch noch

Collado Bermejo - „Das habe ich selber eigentlich nicht für möglich gehalten, daher ist meine Freude umso größer. Hoffentlich motiviert mein Sieg das ganze Team nochmal richtig, damit uns ein guter Start in den Frühling gelingt.“ So jubelte keineswegs der zukünftige Gesamtsieger der Vuelta Ciclista a Murcia, sondern Fabio Sacchi, der gerade die dritte Etappe im Massensprint gewonnen hatte. Dabei setzte er sich gegen seine härtesten Widersacher, Gerben Löwik und Antonio Salomone, durch. Auf einer ganz und gar langweiligen Etappe zwischen Mula und Fortuna wagte niemand einen Ausreißversuch, so dass das Team Liberty Seguros um den Gesamtführenden Igor Gonzalez de Galdeano das Tempo bestimmte. Kurz vor dem Ziel bauten sich dann die Sprintzüge auf, wobei der Zug von Lampre Sacchi perfekt auf die letzten Meter chauffierte. „Ein guter Tag für uns. Das Tempo war nicht ganz so hoch, weshalb ich noch genügend Körner für morgen habe“, kommentierte de Galdeano das Geschehen.
Dass er diese tatsächlich hatte, bewies der nächste Tag mit einer Bergakunft am Collado Bermejo. Von der ersten Steigung an bestimmte Comunidad Valenciana das Tempo und erhöhte es stetig. Erst am Schlussanstieg kam dann die Attacke von Ruben Plaza, der sich kurz darauf im Quintett mit seinen Teamkollegen Carlos Garcia Quesada und David Bernabéu sowie einem furios fahrenden markus Fothen und dem Gesamtführenden Igor Gonzalez de Galdeano wiederfand. Von da an schlug Plaza ein gleichmäßig hohes Tempo an und gewann schließlich den Sprint der Fünfergruppe vor Quesada und Bernabéu. Erst 34 Sekunden später traf Jan Ullrich im Ziel ein, der damit den zweiten platz in der Gesamtwertung an Plaza abgeben musste. „Eine wahnsinnig tolle Leistung von meinem Team. Wir haben alles versucht, aber Igor konnten wir nicht abhängen. Dennoch haben wir heute gezeigt, wer das stärkste Team ist. Ich bin wahnsinnig stolz“, erklärte der Tagessieger Ruben Plaza hinterher. Ebenfalls freuen durfte sich Igor Gonzalez de Galdeano, dem der Rundfahrtsieg kaum mehr zu nehmen ist: „Am ende musste ich ganz schön kämpfen, aber es hat sich gelohnt. Die diesjährige Vuelta Murcia war bestimmt nicht leicht, also ist mir der Sieg schon etwas wert.“ Seine Führung von 21 Sekunden mus de Galdeano nur noch auf einem flachen Kurs rund um Murcia behaupten.
Andrea Fava


Niederländischer Doppelschlag

Koerse - Zwei Flachetappen und zweimal jubelt ein Niederländer am Ende. Aber nicht zwei unterschiedliche, sondern ein und derselbe: Stefan van Dijk holte in Westflandern zum Doppelschlag aus und ließ dabei der Konkurrenz keine Chance. „Mein Dank gilt dem Team, das mich perfekt lanciert hat. Meine Form ist momentan wirklich gut. Ich hoffe auf eine Wildcard für Mailand-San Remo, da ich mir momentan einiges zutraue.“ Ohne jede Chance war die Konkurrenz: Jurgen van Loocke wurde auf der ersten Etappe zwischen kortrijk und Belegem zweiter, aber schon mit erheblichem Rückstand auf van Dijk. Nicht anders erging es Jans Koerts am zweiten Tag: Unaufhaltsam zog van Dijk weg und ließ Koerts wie beim Fayt-le-Franc keine Chance. „Es ist deprimierend. Gegen van Dijk scheint momentan kein Kraut gewachsen zu sein, da kann ich mit Platz zwei ja noch zufrieden sein“, klagte Koerts anschließend. Allerdings dürfte die Serie von van Dijk auch reißen: Auf der dritten und abschließenden Etappe steht ein Einzelzeitfahren auf dem Programm, nach dessen Ende van Dijk seine Gesamtführung verloren haben dürfte. Übrigens befand sich mtifavorit Nathan O`Neill am zweiten tag in einer Ausreißergruppe und holte sich bei den Zwischensprints zwölf Bonussekunden ab.
Giancolo Tomazzi


Bella Bettini! Il Grillo dominiert Milano-Torino

Torino - Mit einem super Rennen beendete gestern Paolo Bettini seine Vorbereitungen auf Tirreno-Adriatico. Beim zweihundert Kilometer langen Klassiker Milano-Torino triumphierte Bettini im Sprint einer zehn Mann starken Spitzengruppe, nachdem er zuvor erfolgreich am einzigen schweren Anstieg des Tages attackiert hatte. „Jetzt weiß ich hunderprozentig, dass meine Form stimmt. Heute hat alles gepasst und ich hatte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, heute nicht zu gewinnen.“ Lange wurde das Rennen von einer fünf Mann starken Spitzengruppe bestimmt, die sich sogar mit der ebenfalls fünf Mann starken Favoritengruppe über den letzten Anstieg rettete. Denn so schön Bettinis Antritt auch war, konnten ihm einige folgen: der junge Belgier Philippe Gilbert, Mirco Celestino, Stefano Garzelli und Andrej Kashechkin konterten Bettinis Attacke, hatten aber im Sprint keine Chance. „Ich habe alles versucht, aber ich konnte die anderen vier nicht abhängen. Dennoch rechne ich mir jetzt bei Tirreno-Adriatico einiges aus, da einige Etappen dort noch schwerer sind als das heutige Rennen“, sagte Philippe Gilbert, der zusammen mit seinem Landsmann Nick Nuyens die Doppelspitze von Mercatone Uno bei der Zwei-Meere-Rundfahrt bilden soll. Allerdings wird Paolo Bettini dort kaum schwächer sein als heute.
Giancolo Tomazzi


Ergebnisse des Tages

Vuelta Ciclista a Murcia
3. Etappe:
1. Fabio Sacchi
2. Gerben Löwik
3. Antonio Salomone
4. Pedro Horrillo
5. Heinrich Haussler

4. Etappe:
1. Ruben Plaza
2. Carlos Garcia Quesada
3. David Bernabéu
4. Markus Fothen
5. Igor Gonzalez de Galdeano


Gesamtwertung:
1. Igor Gonzalez de Galdeano
2. Ruben Plaza +0'21''
3. Jan Ullrich +0'53''

Punktewertung: Fabio Sacchi 63 Pkt.
Bergwertung: Ruben Plaza 32 Pkt.
Nachwuchsfahrer: Ruben Plaza
Mannschaftswertung: Comunidad Valenciana


Ronde van West-Vlaanderen
1. Etappe:
1. Stefan van Dijk
2. Jurgen van Loocke
3. Sebastien Hinault
4. Goryk Gardeyn
5. Marc Scanlon

2. Etappe:
1. Stefan van Dijk
2. Jans Koerts
3. Kevin van Impe
4. Wilfried Cretskens
5. Rudi Kemna


Gesamtwertung:
1. Stefan van Dijk
2. Jurgen van Loocke +0'16''
3. Sebastien Hinault +0'24''

Punktewertung: Stefan van Dijk 50 Pkt.
Bergwertung: Maarten den Bakker 10 Pkt.
Nachwuchsfahrer: Jurgen van Loocke
Mannschaftswertung: Quick Step


Milano-Torino
Endergebnis:
1. Paolo Bettini
2. Elio Aggiano
3. Damien Nazon
4. Andrej Kashechkin
5. Aitor Galdos
6. Hayden Roulston
7. Mirco Celestino
8. Stefano Garzelli
9. Philippe Gilbert
10. Antonio Cruz


Heute mit Sonderbeilage: Paris-Nizza – Alle Favoriten
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Alejandro V.
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Beitrag: # 313685Beitrag Alejandro V.
13.10.2005 - 23:12

Der zweite Teil der Vorschau mit allen Sprintern und einer Überraschung kommt morgen. Erstmal viel Spaß mit dem ersten Teil!

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6. März 2005


Drei Italiener und ein Deutscher Favoriten

Issy-les-Moulineaux - Mit einer hochklassigen besetzung startet in Issy-les-Moulineaux die erste ProTour-Saison der Radsportgeschichte. Traditionell haben Fahrer mit besonderen Qualitäten an nicht allzu langen, dafür umso steileren Anstiegen die besten Chancen, die Rad-Fernfahrt Paris-Nizza für sich zu entscheiden. Entsprechend hochkarätig ließt sich auch das Starterfeld und die Reihe der Favoriten für die acht Etappen lange Rundfahrt. Als absoluter Topfavorit gilt allerdings ein „Auslands-Italiener“, Davide Rebellin. Der für die deutsche Mineralwasser-Squadra Gerolsteiner fahrende Italiener zeigte bereits bei den Vorbereitungsrennen in Frankreich seine gute Form und spielt seinen Anspruch auch gar nicht herunter: „Mein Ziel ist der Sieg. Letztes Jahr bin ich knapp gescheitert, was mir damals sehr weh getan hat. Diese Scharte will ich nun auswetzen.“ Deutlicher kann eine Kampfansage gar nicht klingen. Unterstützt wird er dabei besonders von seinen Teamgefährten Levi Leipheimer und Beat Zberg. „Wir haben ein starkes Team hier. Den Sieg kann ich nicht garantieren, da dort viele Faktoren eine Rolle spielen. Aber wir wollen eine gute Rolle spielen und zumindest einen Fahrer aufs Podium bringen“, versucht Hans-Michael Holczer den Druck vom Team zu nehmen.

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So will er auch in Nizza jubeln: Rebellin bei seinem Sieg in Lüttich 2004

Diesen schiebt er lieber der Konkurrenz zu: „Mercatone Uno hat bisher überzeugende Leistungen abgeliefert, als einziges Team eine echte Doppelspitze und die Vorgabe vom Sponsor, mindestens das Podium zu erreichen. Bei denne ist der Druck doch viel größer!“ Diese Tatsachen streitet Claudio Chiappucci nicht im geringsten ab: „Herr Holczer hat vollommen Recht. Wir haben uns selber den Druck auferlegt, das Podium erreichen zu wollen. Wieso um alles in der Welt sollten wir denn jetzt unsere Vorgaben über den Haufen werfen? Ich glaube an meine Jungs und sehe in der Zielstellung nicht das geringste Problem.“ Alles andere wäre auch verwunderlich, stellt er doch mit Danilo di Luca und Filippo Pozzato gleich zwei Favoriten auf den Gesamtsieg. Beide hatten schon im Februar geglänzt und sind zuversichtlich, die Form noch verbessert zu haben: „Bei der Tour de Mediterraneén war ich noch nicht so gut drauf (2. Gesamplatz, Anm. d. Red.). Bei der Tour de Haut Var konnte ich Filippo schon blendend unterstützen und habe seitdem im Training weitere Schritte nach vorne gemacht. Zwar ist mein eigentlicher Saisonhöhepunkt erst im April, aber eine gute Form habe ich jetzt schon“, sagt di Luca. Etwas moderater gibt sich sein Teamkollege Filippo Pozzato: „In erster Linie will ich so lange wie möglich bei Danilo bleiben. Wenn am Ende auch für mich etwas raus springt, umso besser. Es wäre ein Traum, in Nizza einen Doppelsieg zu feiern. Aber so vermessen bin ich nicht, dass ich dies öffentlich als Ziel propagieren würde.“

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Träumt er schon vom Sieg? Das Zeug dazu hat di Luca jedenfalls

Als vierter im Bunde der Topfavoriten präsentiert sich Jens Voigt. Der gebürtige Mecklenburger, der inzwischen beim Team CSC in dänischen Diensten steht, gewann eine Etappe der Mittelmeer-Rundfahrt und verhalf bei dieser seinem Teamkollegen Bobby Julich zum Sieg. Jetzt ist es für ihn an der Zeit, selber zu gewinnen. Unterstützung genug hat er jedenfalls, ist er doch in seinem Team der unumstrittene Kapitän. Für das unternehmen Gesamtsieg stellte ihm sein sportlicher Leiter Bjarne Riis Carlos Sastre und Frank Schleck zur Seite, was Voigt sehr erfreut: „Mit Carlos und Frank weiß ich zwei starke Helfer an meiner Seite. Der Sieg ist mein Ziel, aber bei der Konkurrenz wird es alles andere als einfach. Alle versuchen, der erste ProTour-Leader der Geschichte zu werden, was die Sache doppelt schwer macht. Ich will gleich beim Prolog ein Ausrufezeichen setzen und mir Respekt bei den Konkurrenten erwerben.“ Wie Hans-Michael Holczer versucht aber auch Voigts Vorgesetzter Bjarne Riis, den Druck in Richtung Mercatone Uno zu verschieben: „Die haben das beste Team, ganz klar. Natürlich will Jens wie auch ich hier gewinnen. Allerdings kann ich doch nicht allen Ernstes von Jens verlangen, dass er mal eben so einen Rebellin oder di Luca schlägt. Es wird sich im Verlaufe der Rundfahrt zeigen, was möglich ist, aber Hauptziel ist erstmal, ProTour-Punkte zu sammeln. Je mehr, desto besser.“

Allerdings gibt es neben diesen vier noch etliche weitere Fahrer mit Ambitionen: Cofidis schickt gleich Neuerwerb Sylvain Chavanel ins Rennen. Der junge Franzose könnte bereits im Prolog Zeit auf die Konkurrenz gewinnen und kommt obendrein sehr gut über die Anstiege. Sein Problem ist aber das relativ schwache Team, dass ihm kaum unterstützen kann. „Ein Platz unter den ersten zehn bleibt dennoch mein Ziel“, sagt Chavanel kämpferisch. Dennoch erwächst ihm auch Konkurrenz aus dem eigenen Land: Das im Februar recht erfolgreiche Team Bouygues Telecom präseniert sich von der besten Seite: Lediglich Brochard fehlt, denn ansonsten lassen Namen wie Jerôme Pineau, Pierrick Fedrigo, Didier Rous und Thomas Voeckler die Herzen der Radsportfans in der Grande Natión höher schlagen. „Einer von uns wird durchkommen und Punkte sammeln, da bin ich mir sicher“, tönt Pierrick Fedrigo, um gleich eigene Ambitionen anzumelden: „Jerôme und ich gehen als Kapitäne ins Rennen. Daher erwarte ich auch die volle Unterstützung der restlichen Mannschaft.“

Mit Axel Merckx als Kapitän startet Davitamon in die ProTour. Allerdings gewährte man dem Sohn des großen Eddy Merckx lediglich Neoprofi Wim van Huffel als Geleitschutz in den Bergen, da sich der Rest des Teams auf den Sprint konzentrieren soll. Probleme sieht Merckx nicht: „Wenn ich stark genug bin, kann ich auch ohne Unterstützung fahren. Die zeit wird zeigen, was ich hier erreichen kann. Ich möchte mir nicht unnötig Druck auferlegen und freue mich einfach, dass die Radsport-Saison jetzt so richtig beginnt.“ Als beinahe-Landsmann geht ebenfalls der Niederländer Erik Dekker an den Start. „Mein Team konzentriert sich zwar auf Tirreno-Adriatico, aber das soll mich nicht stören. Ich werde hier alles geben und am Ende schauen, was raus kommt. Gewisse Hoffnungen habe ich schon, aber die behalte ich lieber für mich.“ Hoffnungen hegen aber auch zwei Spanier: Miguel Angel Martin Perdiguero überzeugte zuletzt bei der Vuelta Comunitat Valenciana, als er so bekannte namen wie Alejandro Valverde oder Jörg Jaksche hinter sich ließ. An seiner Seite steht mit Santiago Botero ein erfahrener Haudegen, der sich auch ganz in Perdigueros Dienste stellt: „Miguel ist unser Kapitän, ganz klar. Alle anderen müssen sich hinter ihm anstellen, auch ich. Wir werden alles tun, damit er am Ende möglichst weit vorne steht.“ Perdigueros Landsmann David Etxebarria geht ebenfalls als Mitfavorit an den Start, schränkt aber ein: Bisher ist die Saison nicht so gelaufen, wie ich es mir erwünscht habe. Aber wer weiß, vielleicht platzt ja ausgerechnet jetzt der Knoten.“ Allerdings scheint auch seine Mannschaft nicht die stärkste zu sein. Immerhin ist er alleiniger Kapitän, da Jörg Jaksche überraschend den Start absagte.

Neben Jens Voigt gehen auch noch zwei andere deutsche Fahrer mit hohen Zielen ins Rennen: T-Mobile verzichtete auf die Nominierung Alexandre Vinokourovs, so dass Matthias Kessler jetzt die erste Geige im Bonner Team spielt. „Damit kann ich gut leben. Ziele habe ich nicht wirklich, nur das eine oder andere mal um den Etappensieg mitzukämpfen, dass wäre nicht schlecht“, meint der Franke. Beinahe ebenso jung wie Kessler ist Patrik Sinkewitz, der immerhin schon die Deutschland-Tour 2004 gewann und dabei einen gewissen Jens Voigt schlug. „Ich bin selber gespannt, wie es läuft. Ich mag eigentlich etwas längere Berge, komme aber auch über die Kurzen ganz gut rüber. Ich denke, mir sollte vor allem der Mont Faron liegen.“ Der dritte junge Fahrer mit Chancen ist beileibe kein unbekannter: Damiano Cunego gibt sein Saisondebüt und will vorsichtshalber keine großen Erwartungen schüren. „Ich weiß nicht, wo ich stehe. Meine Form ist nicht ganz so gut wie bei dem Giro di Lombardia Ende letzten Jahres, glaube ich. Ob es schon für eine Spitzenrolle reicht, muss man abwarten. Allerdings will ich auch nicht ganz anonym durch Frankreich radeln.“ Eines scheint gewiss: Paris-Nizza erfreut sich am hochkarätigsten Starterfeld seit langem und wird bis zum Schlusstag spannend bleiben, da die letzte Etappe zusammen mit der, die am Mont Faron endet, als scherste erscheint. Den Sieger vorherzusagen, scheint unmöglich, aber versuchen werden wir es dennoch. In acht Tagen wissen wir alle mehr und vielleicht steht ja dann überraschenderweise ein ganz anderer oben.
Giancolo Tomazzi

Die Favoriten der Gazzetta dello Sport:

***** Rebellin
**** Voigt/di Luca
*** Pozzato/Dekker/Perdiguero
** Kessler/Cunego/Pineau/Merckx
* Etxebarria/Fedrigo/Sinkewitz/Chavanel/Fedrigo
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Alejandro V.
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Beitrag: # 313739Beitrag Alejandro V.
14.10.2005 - 12:17

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6. März 2005


Ein Belgier steht einem ganzen belgischen Team gegenüber

Issy-les-Moulineaux - „Einer gegen drei“ - so könnte man die Situation der bei Paris-Nizza teilnehmenden Sprinter umschreiben. Als Einzelkämpfer geht der junge Belgier Tom Boonen an den Start. „Ich denke, über meine Form muss man nicht mehr diskutieren. Jeder weiß, dass sie schon sehr gut ist und daher werde ich jetzt auch sicherlich keine falschen Ziele deklarieren: Ich will mindestens eine, wenn nicht sogar zwei Etappen gewinnen. Der diesjährige Kurs ist überraschend sprinterfreundlich gehalten, so dass ich genug Gelgenheiten haben werde.“ Selbstbewusst ist Boonen also und kann sich auch der Unterstützung seines Teams sicher sein: Mit Rik Verbrugghe und Bram Tankink nominierte Patrik Léfevre zwei Tempobolzer, denen keine Aufholjagd zu lange ist. „Natürlich wollen wir einiges erreichen. Aber wenn man mal bedenkt, mit was für einem Team Davitamon hier ist, da kann einem ja Angst und Bange werden. Dennoch denke ich, dass Tom sich dank seiner Stärke durchsetzen kann. Egal, wie viele andere Sprinter da sind – wenn Tom der stärkste ist, häkt ihn niemand auf“, ist sich Léfevre siegessicher. Boonen überzeugte schon Anfang Februar bei der Tour du Qatar und verfestigte den Eindruck, bereits gut in Form zu sein, am Ende des Monats mit einem souveränen Sieg beim Omloop Het Volk.

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Belgiens Hoffnung: Tom Boonen schenkte seinen Landsmännern schon beim Het Volk den Sieg

Im gegensatz zu Bonnens Saison verlief die von Robbie McEwen bisher nicht gerade wunschgemäß. Mit zwei Etappensiegen und einem zweiten Gesamtplatz bei der Tour Down Under hoffnungsvollin die Saison gestartet, enttäuschte der Australier bei der Ruta del Sol, wo er sich zweimal unter den ersten fünf platzierte, aber keine Chance aufeinen Tagessieg hatte. „Die Ruta del Sol hat mich schon ziemlich geschockt. Danach wusste ich, dass ich im Training noch härter arbeiten muss, um noch rechtzeitig für Mailand-San Remo in Form zu kommen. Das hier ist mein großer Test: Wenn ich es nicht schaffe, hier ganz vorne mitzumischen, sehe ich für die Primavera schwarz.“ Das Vertrauen in McEwen scheint auch bei seinem Teamchef zu schwinden, denn neben McEwen nominierte Marc Sergeant zwei weitere Hochkaräter für Sprintentscheidungen: Sowohl Tom Steels als auch Fred Rodriguez hinterließen bei der Ruta del Sol einen wesentlich besseren Eindruck als McEwen, weswegen sich Sergeant nicht auf seinen australischen Vorzeigesprinter reduzieren lassen will: „Wir haben mit Tom und Fred zwei sehr starke Sprinter dabei, die vollkommen gleichberechtigt mit Robbie starten. Natürlich ist Robbie in Bestform der beste bei uns, aber zuletzt hatte er diese eben nicht. Wir haben mehrere Pfeile im Köcher, um Boonen zu knacken.“

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“Wir haben mehrere Pfeile im Köcher, um Boonen zu knacken“ - schwere Zeiten für McEwen

Allerdings könnte sich auch ein ganz anderer in den Vordergrund sprinten, denn die Konkurrenz für Boonen & Co ist stark. Das neu formierte Team Liquigas setzt auf die Sprintkünste Luciano Pagliarinis. Der Brasilianer scheint mit Talent gesegnet, nutzte dieses aber bislang viel zu selten aus. „Ich warte nur auf den Augenblick, wo es bei ihm 'klick' macht und wir den wahren Pagliarini sehen. Wann es soweit ist, weiß ich nicht, aber warum nicht bei dieser Rundfahrt? Das Zeug, um die Großen zu schlagen, hat er auf alle Fälle“, sagt Roberto Amadeo, Teammanager von Liquigas. Als weiterer Einzelkämpfer geht der Österreicher Peter Wrolich ins Rennen, der in derbisherigen Saison keine nennenswerten Resultate herausfuhr. „Bei uns steht die Gesamtwertung im Vordergrund, das macht es für mich schwieriger. Aber ich freue mich auch über das Vertrauen, dass Herr Holczer in mich setzt, mich als einzigen Sprinter zu nominieren. Ich hoffe, ich kann es ihm durch gute Leistungen danken.“ Holczer selber stimmt Wrolich zu: „Ich habe vollstes Vertrauen in ihn, denn ansonsten hätte ich ihn ja nicht nominiert. Bei der Konkurrenz einen Sieg zu erwarten, wäre wohl zu viel des Guten, aber einer vorderen Platzierung steht eigentlich nichts im Wege.“

Diese peilt auch Stuart O'Grady an. Der Australier gab mit seinen bisherigen Leistungen kaum Anlass zur Hoffnung, verschwand er doch bei der Tour Down Under viel zu oft in der Anonymität des Feldes, wenn der Sieg ausgemacht wurde. Hinzu kommt, dass er, ähnlich wie Peter Wrolich, als Einzelkämpfer an den Start geht, da, wie sein Chef Alain Deloeuil sagt, „alle bis O'Grady für Sylvain fahren. Ihn wollen wir in der Gesamtwertung vorne platzieren, das ist unser Ziel. Zusätzliche Etappenerfolge durch Stuart wären zwar schön, aber sind eher zweitrangig.“ Dementsprechend ist O'Grady von der Situation nicht gerade begeistert: „Natürlich wäre etwas Unterstützung gut für mich gewesen, aber Deloeuil hat nunmal so entschieden und das respektiere ich. Ich habe hart rainiert und hoffe, dass meine Form besser als in Australien ist. Wenn ich mich hier beweise, werde ich ein gutes Team bei Mailand-San Remo bekommen und das allein ist für mich schon Anreiz genug.“ Das gleiche Schicksal wie O'Grady, nämlich das des Einzelkämpfers, muss auch Vicente Reynés bei illes Balears erleiden. „Unser Team ist für lange Verfolgungen aufgestellt, den Sprint können wir Vicente aber nicht lancieren“, erklärt Eusebio Unzue. Eigentlich verständlich, sollte Reynés im Normalfall doch keine Chance gegen Boonen oder McEwen haben, was er selber aber bestreitet: „In der laufenden Saison hat es zahlreiche Überraschungen gegeben. Warum also sollte ich hier nicht erfolgreich sein? Die anderen sind doch auch nur Menschen.“

Besser ergeht es da schon den Sprintern im schweizerischen Team Phonak: Aurélien Clerc und Robert Hunter sollen das grün-gelb-weiße Trikot bei den Sprintentscheidungen präsentieren und können durchaus guter Dinge sein, da Clerc bei der Trofeo Luis Puig zweiter und nur von Petacchi geschlagen wurde, dabei allerdings große Namen wie Freire oder Barbosa hinter sich ließ. „Meine Vorbereitung ist gut verlaufen, jetzt will ich die Ernte eintragen. Die Trofeo Luis Puig hat ich noch mehr motiviert und ich darf mir, denke ich, berechtigterweise einiges ausrechnen. Ob es zum ganz großen Wurf, also dem Etappensieg, reicht, muss man abwarten, aber mehrere Podiumsplatzierungen will ich schon erreichen“, formuliert Clerc seine Ziele. Dabei wird ihm der Südafrikaner Robert Hunter behilflich sein, der „fest als Anfahrer für Clerc eingeplant ist, aber im Bedarfsfall selber um den Sieg sprinten kann“, wie John Lelangue, manager von Phonak, klarstellt.

Nichts klar zu sein scheint dagegen bei Credit Agricole. Zwar stehen mit Thor Hushovd der Sprintkapitän und mit Julian Dean sein Edelhelfer und Anfahrer fest, doch eine unerklärliche Serie von Enttäuschungen zieht sich wie ein roter Faden durch die bisherige Saison.

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“Eine unerklärliche Serie von Enttäuschungen“ - Thor Hushovd

Angefangen hat es bei der Tour du Qatar: Furios starteten die grün-weißen in die Saison, nachdem Hushovd und Damien Nazon die ersten beiden Etappen gewannen und auf den weiteren zu überzeugen wussten. Den sicher geglaubten Gesamtsieg gab Nazon allerdings am letzten Tag aus der Hand; der strahlende Sieger war Tom Boonen. Das Duo startete zusammen mit Jan Kirsipuu in die Tour de Mediterranéen, war aber beim ersten Massensprint überhaupt nicht im Bilde und hatte mit der Entscheidung nichts zu tun. Mit einem Etappensieg am Schlusstag konnte Hushovd zwar das gröbste kaschieren, überzeugend trat man dennoch nicht auf. Das letzte Kapitel schrieb die Classic Haribo, wo man nun sogar einem Sprinter aus der Continental-Tour, Crescenzo d'Amore, den Vortritt lassen musste und die Ränge zwei und drei belegte. „Es wird Zeit, dass diese schwarze Serie endlich reißt. Das Potenzial haben wir eindeutig, aber wir können es nicht oft genug umsetzen. Mir ist das alles auch ein Rätsel und ich hoffe, dass der Spuk bald vorbei ist“, grübelt Hushovd. Man darf gespannt sein, ob in der Heimat endlich der Knoten platzt.
Giancolo Tomazzi

Weitere Aufstockung des Angebots

Milano - Mit einer weitern Ausdehnung des Angebots reagiert die Gazzetta dello Sport auf den Beginn der ProTour. „Ursprünglich wollten wir erst bei Tirreno-Adriatico diese Form der Rennberichterstattung einführen, aber da viele Italiener zu den Favoriten zählen, haben wir diesen Schritt nun vorgezogen“, erläutert der Abteilungsleiter Radsport der Gazzetta, Giancolo Tomazzi. Ab sofort präsentiert die Gazzetta ihnen, liebe Tifosi, die entscheidenden Etappen einer Rundfahrt und alle Klassiker als Liveticker. „Wir wollen dem Tifoso das geschehen noch näher bringen. Der Liveticker ist ideal, da man jetzt richtig zu Hause mitfiebern kann. Die Entscheidung haben uns aber auch die Tifosi erleichtert, da unsere neuen Konzepte zum Auftakt der Nordklassiker sehr gut ankamen“, so Tomazzi weiter. „Natürlich werden wir auch weiterhin in normalen Artikeln alle Hintergründe liefern“, beschwichtigt Tomazzi alle Traditionalisten, die nichts mit dem neuen Angeobt anfangen können.

Die Programmübersicht für Paris-Nizza:

Prolog & 1. Etappe: Zeitungsformat
2. Etappe & 3. Etappe: Zeitungsformat
4. Etappe: Bericht von Daniele Colli
5. Etappe: Liveticker
6. Etappe: Bericht von Claudi Chiappucci
7. Etappe: Liveticker
Andrea Fava
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Dani
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Beitrag: # 313757Beitrag Dani
14.10.2005 - 13:08

Ganz gut, aber ich seh nur rote Kreuze bei den Bildern.
R.I.P. Andi Matzbacher

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Beitrag: # 313822Beitrag Alejandro V.
14.10.2005 - 17:05

Merkwürdig, also ich kann alle Bilder sehen. Hat noch wer das Problem? Falls ja, tausche ich die Adressen nochmal aus, aber bei mir klappt alles.
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hertha_andre
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Beitrag: # 313844Beitrag hertha_andre
14.10.2005 - 18:06

ich sehe alle bilder...
#87
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Alejandro V.
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Beitrag: # 313990Beitrag Alejandro V.
15.10.2005 - 14:11

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8. März 2005


Meldungen des Tages: Sprintstars lassen sich düpieren

Chabris - Mit einem 5 Kilometer langem Einzelzeitfahren startete in Issy-les-Moulineaux die neue ProTour. Als Favoriten auf den ersten ProTour-Sieg der Geschichte wurden vor allem David Zabriskie und Jens Voigt gehandelt. Während der Amerikaner enttäuschte und sich am Ende gerade so unter den besten 30 hielt, gewann Jens Voigt mit einem Vorsprung von vier Sekunden den Prolog und zeigte der Konkurrenz, dass mit ihm zu rechnen ist. „Heute lief alles wunderbar. Ich hätte nicht gedacht, dass ich so deutlich gewinne, aber schön ist es allemal. Die Abstände sind sicherlich nicht die Welt, viel wichtiger war heute die psychologische Wirkung“, analysierte Voigt hinterher. Überraschend stark war Tom Boonen, der zu den fünf Fahrern auf Platz zwei bis sechs gehörte, die gerade mal vier Sekunden auf Voigt verloren. Der große Favorit Danilo di Luca zeigte eine ordentliche Leistung und klassierte sich mit elf Sekunden Rückstand auf Rang 15 und holte somit schon ein paar Sekunden auf Rebellin raus.

War der Prolog aber mehr eine Art Vorgeplänkel, ging es am ersten Tag zwischen Etampes und Chabris endlich richtig zur Sache. Zu Beginn setzte sich eine Gruppe ab, die zweitweise über acht Minuten Vorsprung hatte, aber rechtzeitig wieder eingefangen wurde. Im Finale bestimmte dann Davitamon das Tempo für seine Troika Steels, McEwen und Rodriguez. Unbeachtet von den Belgiern setzten sich aber vorne Peter Wrolich und Filippo Pozzato etwas ab und machten den Sieg unter sich aus. Dabei war Wrolich der schnellere, während Pozzato seinen zweiten Platz gerade noch so gegen einen furios aufkommenden McEwen verteidigte. „Ich bin überwältigt. Zwei gute Platzierungen wollte ich, einen Etappensieg habe ich jetzt schon. Das ist einfach unglaublich, dmit hätte ich nie im Leben gerechnet“, jubelte Wrolich. Sein sportlicher Leiter stand ihm in nichts nach: „Das ist ein ganz großer Tag für unser Team. Paco hat das alles super gemacht und am Ende auch noch die Beine gehabt, um das Ding locker nach Hause zu fahren. Ein Dankeschön auch an Filippo Pozzato, der keine taktischen Spielchen getrieben, sondern die ganze Zeit mitgeführt hat.“ Der Zweitplatzierte ließ verlauten, „dass ich mich über meinen zweiten Platz freue. Meine Form stimmt also doch, nachdem ich gestern traurig über den argen Zeitverlust war. Ich werde jeden Tag etwas versuchen, um Zeit gut zu machen. Ärgerlich, dass es keine Zeitbonifikationen gibt, die hätte ich gut gebrauchen können.“ Die Kletterer kommen so richtig erst am vierten Tag auf ihre Kosten, wen es nach La Chambon sur Lignon geht. Allerdings lädt auch die morgige Etappe von La Châtre nach Thiers zu Attacken ein.
Giancolo Tomazzi


Präzise wie ein Schweizer Uhrwerk

Ichtegem - Mit der Präzision eines Schweizer Uhrwerks hat nathan O'Neill das Einzelzeitfahren rund um Ichtegem absolviert. Auf den 16 Kilometern verlor O'Neill neun Sekunden auf den Tagessieger, Laszlo Bodrogi aus Ungarn. Der Vorsprung reichte allerdings nicht für Bodrogi, um O'Neill noch in der Gesamtwertung zu übertrumpfen, so dass sich der Amerikaner über den wohl größten karriereerfolg freuen darf. „Ich kann es nicht glauben. Auch wenn es eine verhältnismäßig kleine Rundfahrt ist, Rennen in Europa sind immer schwer zu gewinnen. Dass ich das auch noch gegen einen Weltklassemann wie Bodrogi schaffe, das will nicht in meinen Schädel“, kommentierte O'Neill das Geschehen. Leicht enttäuscht war verständlicherweise der Ungar Bodrogi: „Das ist eine der Rundfahrten, die ich normalerweise gewinnen muss. Es ist bitter, wenn man am entscheidenden Tag der beste ist, aber vorher Zeit auf einen Konkurrenten verloren hat. Mein Zeitfahrsieg hilft mir kaum über den verpassten Gesamtsieg hinweg.“ Immerhin setzt Bodrogi, ob gewollt oder nicht, eine Tradition bei Credit Agricole fort: Mal wieder ist einem ein sicher geglaubter Sieg vor der Nase weggeschnappt worden.
Andrea Fava


Forza Celestino

Lucca - Mit einem furiosen Finish endete das einzige italienische Kopfsteinpflasterrennen, der Giro di Lucca: Lange Zeit führte ein Quartett, während kurz hinter diesem Mirco Celestino um den Anschluss kämpfte. Zwei Kilometer vor dem Ziel schaffte es Celestino endlich und attackierte lieber gleich, als sich erstmal auszuruhen. Diesem überraschenden Antritt hatte der Rest nichts mehr entgegen zu setzen, so dass Celestino in Lucca den ersten Saisonsieg für sich und sein Team perfekt machte. „Ich habe am Ende alles gegeben, was ich hatte. Zum Glück hat es tatsächlich gereicht und der Erfolg wird mir Auftrieb für Tirreno-Adriatico geben, ganz bestimmt“, schickte Celestino gleich eine Kampfansage an bettini hinterher. Überraschend stark war auch Stefano Garzelli, der mit der ersten Verfolgergruppe ins Ziel kam und zehnter wurde. Das Podium komplettierten Karsten Kroon auf Platz zwei und Andrej kashechkin auf Rang drei.
Andrea Fava


Ergebnisse des Tages

Paris-Nizza
1. Etappe (EZF):
1. Jens Voigt
2. Alberto Martinez Trinidad +0'04''
3. Manuel Beltran s.t.
4. Paolo Savoldelli s.t.
5. Santiago Botero s.t.

2. Etappe:
1. Peter Wrolich
2. Filippo Pozzato
3. Robbie McEwen
4. Luciano Pagliarini
5. Jerôme Pineau


Gesamtwertung:
1. Jens Voigt
2. Tom Boonen +0'04''
3. Paolo Savoldelli s.t.

Punktewertung: Tom Boonen 30 Pkt.
Bergwertung: Andreas Schleck 4 Pkt.
Nachwuchsfahrer: Tom Boonen
Mannschaftswertung: Discovery Channel


Ronde van West-Vlaanderen
3. Etappe (EZF):
1. Laszlo Bodrogi
2. Bert Roesems +0'07''
3. Nathan O'Neill +0'09''
4. Eddy Seigneur +0'14''
5. Benôit Joachim +0'18''


Gesamtwertung:
1. Nathan O'Neill
2. Laszlo Bodrogi +0'03''
3. Bert Roesems +0'10''
4. Eddy Seigneur +0'17''
5. Benôit Joachim +0'21''
6. Linas Balcunias +0'22''
7. Marc Scanlon +0'25''
8. Steven Cummings +0'31''
9. Grischa Niermann +0'32''
10. Kevin van Impe +0'33''

Punktewertung: Stefan van Dijk 50 Pkt.
Bergwertung: Maarten den Bakker 10 Pkt.
Nachwuchsfahrer: Marc Scanlon
Mannschaftswertung: Discovery Channel


Giro di Lucca
Endergebnis:
1. Mirco Celestino
2. Karsten Kroon
3. Andrej Kashechkin
4. Gabriele Balducci
5. Arnaud Coyot
6. Ivan Quaranta +1'32''
7. Moreno di Biase s.t.
8. Antonio Salomone s.t.
9. Bram de Groot s.t.
10.Stefano Garzelli s.t.


Sonderbeilage: Tirreno-Adriatico – alle Favoriten, Sprinter und Sendeplan
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Beitrag: # 314219Beitrag Alejandro V.
16.10.2005 - 17:04

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8. März 2005


Il Grillo gegen den Rest

Chivitavecchia - Ist Bettini überhaupt zu schlagen? Diese Frage stellen sich nicht wenige seit den letzten Auftritten des kleinen Italieners mit dem großen Herzen. War er bereits bei der Ruta del Sol vorne zu finden, demontierte er beim Klassiker Milano-Torino, gemeinhin die Generalprobe für Tirreno-Adriatico, die Konkurrenz und schwang sich zum unumstrittenen Favoriten für die Zwei-Meere-Rundfahrt Tirreno-Adriatico auf. Ohne auch nur mit der Wimper zu zucken, formuliert er sein Ziel: „Ganz klar der Gesamtsieg. Ich habe vorrangig auf zwei Dinge hingearbeitet: Milano-San Remo und Tirreno-Adriatico. Meine Form stimmt und ich bin äußerst optimistisch, dass ich meine Vorstellungen verwirklichen kann. Allerdings muss ich auf den Punkt topfit sein, da es für mich wohl nur zwei Gelegenheiten geben wird, die Rundfahrt zu entscheiden.“ Um das Rennen schwer zu machen, fährt Cristian Moreni an Bettinis Seite. „Moreni ist ein exzellenter helfer, der Bettini lange begleiten kann. Ich freue mich schon auf die dritte und vierte Etappe, wo wir hoffentlich das Rennnen bestimmen werden. Ein Sieg für Paolo wäre einfach traumhaft“, sagte der sportliche Leiter Patrick Léfèvre.

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“Mein Ziel ist der Gesamtsieg“-Paolo Bettini ist der Topfavorit

Allerdings dürfte die Konkurrenz stärker und zahlreicher sein, als es Bettini lieb ist. T-Mobile nominierte überraschenderweise Alexandre Vinokourov, der ansonsten meist bei Paris-Nizza gestartet ist. „Ich wollte einfach mal was neues probieren und denke, dass meine Chancen hier gar nicht so schlecht liegen sollten. Natürlich ist Bettini Topfavorit, aber ich habe ihn dieses Jahr schon einmal geschlagen. Warum also nicht nochmal?“ In der Tat fuhr Vinokourov Bettini bei der Ruta del Sol auf und davon, aber Bettinis Form ist seitdem bedeutend besser geworden. „Alex weiß, dass er das Zeug zum Sieg hat. Seine Form stimmt und ich bin ziemlich zuversichtlich, dass er es schaffen kann. Zumindest das Podium wollen wir erreichen“, definiert Mario Kummer die Ziele des Kasachen und des Teams. Einen Nachteil hat Vinokourov aber schon jetzt: Sein T-Mobile Team ist bei weitem nicht so stark wie die Squadra Quick Step um Paolo Bettini. „Egal, am Ende kommt es doch auch bei denen nur auf Bettini an. Es wird ein Duell Mann gegen Mann, da spielen die Teams keine Rolle mehr“, wischt Vinokourov alle Zweifel vom Tisch.

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“Ich habe Bettini schon einmal geschlagen“ - Alexandre Vinokourov

Mit einer Doppelspitze startet das Team Rabobank um Karsten Kroon und Thomas Dekker. Zu dem engeren Favoritenkreis zählen aber beide nicht, so dass sie eigentlich nur überraschen können. „Michael Boogerd startet erst später in die ProTour, eigentlich wollten wir ihn als Kapitän starten lassen. Aber vielleicht gelingt Thomas oder Karsten ja eine Überraschung, jedenfalls fahren sie komplett ohne Druck“, betonte Theo de Rooy vor dem Start. Auf die Unterstützung des Teams können die beiden aber nur bedingt zählen: Das Hauptaugenmerk wird auf die Sprints gelegt. Ebenfalls mit einer Doppelspitze unterwegs ist Saunier Duval-Prodir, das Juan Antonio Flecha und Christopher Horner ans thyrrenische Meer schickt. „Ich will erst so richtig Anfang April in Form sein und dafür ist die Rundfahrt hier ein essentieller Bestandteil. Ich werde wohl eher Chris helfen, als auf eigene Kappe zu fahren“, gestand der Spanier. Horner selber freut diese Aussage: „Es ehrt mich, wenn ein Weltklassemann wie Flecha für mich fahren will. Allerdings wird erst der Rennverlauf zeigen, wer von uns Kapitän ist. Ich bin jedenfalls in Form und brenne darauf, dies unter Beweis stellen zu können.“

Doppelspitzen sind in Mode, so auch bei Mercatone Uno-McDonald's: Die beiden Belgier Philippe Gilbert und Nick Nuyens sollen das Team präsentieren. „Nick hat uns nach der enttäuschenden Volta Regiao do Algarve bei den ersten Nordklassikern sehr gut gefallen. Seine Form ist da, um das Rennen gestalten zu können. Kapitän ist aber Philippe, der bei Milano-Torino unglaublich stark war und sogar Bettini folgen konnte. Er hat das Zeug, um den Sieg mit zu fahren und dafür unsere vollste Unterstützung“, versichert Gianni Bugno. Der so gelobte ist etwas zurückhaltender: „Sicherlich ist meine Form schon ziemlich gut. Aber zwischen einem Bettini und mir besteht schon noch ein riesiger Unterschied. Allerdings hat mir Milano-Torino Mut gemacht, da ich relativ locker mit Paolo mitgehen konnte. Mal sehen, wie es hier läuft. Ganz chancenlos bin ich sicherlich auch nicht.“ Ebenfalls mit zwei Kapitänen geht das Team Liquigas in die Rundfahrt: Stefano Garzelli wusste beim Giro di Lucca zu überzeugen und das auf ungewohntem Terrain, was ihn spürbar motiviert hat: „Lucca war ganz wichtig für mich. Da habe ich das erste mal gemerkt, dass meine Form da ist. Ich kann hier alles geben, denn ab April werde ich meine Form nochmal neu aufbauen, um beim Giro bestehen zu können. Das ist sicherlich ein Vorteil gegenüber der Konkurrenz, die doch größtenteils die Ardennen-Klassiker vor Augen hat.“ Neben Garzelli geht aber auch Francesco Pellizotti ambitioniert ins Rennen: „Ich habe in diesem Jahr kaum Rennen bestritten und bin daher ausgeruhter als die meisten Kollegen. Ich denke, das wird sich als Vorteil entpuppen.“

Gar mit drei potenziellen Kapitänen geht die spanische Equipe Liberty Seguros-Würth ins Rennen: Ähnlich wie Alexandre Vinokourov versucht sich dieses Jahr Jörg Jaksche an Tirreno-Adriatico und nicht an Paris-Nizza. „Die Entscheidung fiel mir schwer, da ich bei Paris-Nizza ja Titelverteidiger gewesen wäre. Andererseits ist auch Tirreno-Adriatico ein herrliches Rennen, das ich auch mal gewinnen will. Warum nicht in diesem Jahr? Meine Form ist jedenfalls da“, meinte der Ansbacher. Konkurrenz erwächst ihm allerdings auch schon im eigenen Team: Der italienische Neuerwerb Michele Scarponi will sich nicht mit einer Statistenrolle begnügen. „Ich bin doch nicht zu Liberty gekommen, um dann Helfer für andere zu sein. Hügelige Rennen liegen mir besonders, wie ich oft genug bewiesen habe. Soll ich etwa vor meinen Landsleuten den Helfer für einen anderen spielenß Wohl kaum. Wenn Jörg stärker ist als ich, habe ich kein Problem damit, aber wir gehen erstmal gleichberechtigt ins Rennen“, gab Scarponi zu Protokoll. Der lachende dritte könnte am Ende Angel Vicioso sein, der ebenfalls an den kurzen Anstiegen seine Freude haben dürfte und zudem einer der wenigen ist, der es im Sprint mit Bettini aufnehmen kann. „Ich will nicht sagen, dass der Gesamtsieg mein Ziel ist. Ich will mich erstmal im eigenen Team durchsetzen und falls ich das schaffen sollte, werde ich sehen, wohin der Weg führen kann.“

Mit derlei Problemen hat Mario Aerts nicht zu kämpfen. Der Belgier ist alleiniger Kapitän des Davitamon-Teams und muss sich im Gegensatz zu Axel Merckx, seinem Pendant bei Paris-Nizza, nicht mit Interessen irgendwelcher Sprinter rumschlagen. Allerdings darf bezweifelt werden, dass Aerts mit den ganz großen Favoriten mithalten kann. „Ein Platz unter den besten zehn ist aber allemal drin“, will sich Aerts nicht schon vor dem Start abschreiben lassen. Dieser ist sicherlich auch für Bobby Julich drin, der Kapitän beim dänischen CSC-Team ist und sich mit Kurt-Asle Arvesen eines herausragenden Helfers erfreuen darf. Dementsprechend offensiv formuliert Julich auch seine Ziele: „So weit wie möglich vorne landen. Ich würde schon fast so weit gehen zu sagen, dass ein Platz unter den ersten sechs mein Minimalziel ist.“ Solch hohe Ziele peilt Gerolsteiner mit Fabian Wegmann sicher nicht an. Der Gewinner des Maglia Verde beim letzten Giro d'Italia kann aber zur Überraschung der Rundfahrt avancieren, da er ebenfalls zur jenen raren Gruppe von Fahrern gehört, die Bettini im Sprint fürchten muss. „Über sowas mache ich mir aber keine Gedanken. Erstmal an Bettini dran bleiben und dann weitersehen“, stapelt Wegmann tief. Sein sportlicher Leiter, Udo Bölts, nimmt kein Blatt vor den mund: „Fabian hat sicher das Potenzial, ganz vorne zu landen. Ob er schon so weit ist, dass er es in diesem Jahr schafft, ist die andere Frage. Ich jedenfalls hätte kein schlechtes Gefühl, wenn ich mein Geld auf ihn setzen würde.“ Für Andrej kashechkin, Kapitän bei Credit Agricole, gilt das gleiche wie für Wegmann: Er besitzt enormes Potenzial, allerdings bleibt fraglich, ob er es schon abrufen kann. Bei Milano-Torino hat es jedenfalls geklappt, ebenso beim Giro di Lucca.

Diesen gewann der dritte Topfavorit neben Bettini und Vinokourov: Mirco Celestino ist unumstrittener Kapitän bei Domina Vacanze und will dem Team unbedingt zu einem guten Start in die ProTour verhelfen. „Ich konnte bei Milano-Torino mit Bettini mithalten, habe meine Karten aber noch nicht komplett offen gelegt. In dieser Gewissheit bin ich sehr guter Dinge, was Tirreno-Adriatico anbelangt. Das Podium ist mein Minimalziel und ich gebe unumwunden zu: Mein Hauptziel ist der Gesamtsieg.“

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“Mein Hauptziel ist der Gesamtsieg“-Mirco Celestino

Hocherfreut über das Selbstbewusstsein seines Schützlings ist Gianluigi Stanga, seines Zeichens Teammanager bei Domina Vacanze: „Genau für solche Rennen haben wir Mirco geholt. Er besitzt eine Menge Erfahrung und weiß, was dazu gehört, um große Rennen zu gewinnen. Wenn er den Gesamtsieg als ziel ausgibt, freut mich das und ich sehe eine Bestätigung, dass wir ihn verpflichtet haben. Allerdings wäre ich schon mit einem Platz auf dem Treppchen zufrieden, denn es spielen immer viele Unwägbarkeiten eine Rolle.“ Euphorie wird also groß geschrieben bei Domina Vacanze wie auch in sämtlichen anderen Lagern. In einer Woche erreicht das peloton, oder das, was davon übrig ist, die Adriaküste. Ungewiss ist nur, wer das rot-goldene Trikot an der Adria tragen wird. Obwohl, nicht ganz, wenn man der Grille zuhört....
Andrea Fava

Die Favoriten der Gazzetta dello Sport:

***** Bettini
**** Celestino/Vinokourov
*** McGee/Moncutié/Gilbert
** Scarponi/Julich/Jaksche/Nuyens
* Garzelli/Vicioso/Kashechkin/Flecha/Wegmann
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niki2000
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Beitrag: # 314476Beitrag niki2000
18.10.2005 - 13:00

Der AAR ist einfach perfekt...
2. Etappe Giro d‘Italia 2022 (van der Poel, Dumoulin, Arensman, van Emden, Skjelmose), 17. Etappe Giro d‘Italia 2022 (Hirt, Bouwman, Hindley, Almeida, Cataford)

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Alejandro V.
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Beitrag: # 314702Beitrag Alejandro V.
19.10.2005 - 17:38

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8. März 2005


Das Duell geht in die nächste Runde

Chivitavecchia - Viele gute Sprinter stehen in Chivitavecchia am Start – doch alles konzentriert sich auf ein Duell: das Duell Alessandro Petacchi gegen Oscar Freire. Dabei zeigten beide in diesem Jahr schon ihre Schnelligkeit, wobei Freire mehr Siege errang. Deswegen geht der amtierende Weltmeister so gar nicht eingeschüchtert in das vermeintliche Duell gegen Ale-Jet: „Wieso sollte ich denn vor Petacchi in Ehrfurcht erstarren? Dazu habe ich keinen einzigen Grund. Ich bin der bisher erfolgreichste Fahrer des Jahres, habe Etappen bei wichtigen Rennen wie der Volta Comunitat Valenciana oder Mallorca Challenge gewonnen und Petacchi schon dreimal geschlagen. Ich rechne mir auch hier einiges aus, das will und kann ich nicht verleugnen.“ Ebenso sieht es sein sportlicher leiter, Jan Raas: „Oscar ist jetzt schon in einer Bombenform und hat das Petacchi bereits spüren lassen. Allerdings ging es vorher nur um den psychologischen Vorteil, den sich Oscar erarbeitet hat. Ab jetzt geht's um ProTour-Punkte, da ist jeder Sieg doppelt wichtig. Ich bin sehr optimistisch und wir haben das ganze Team nach Oscars Wünschen ausgerichtet.“

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Freire bei seiner Lieblingsübung – dem Bejubeln von WM-Titeln

Gleiches gilt aber auch für Petacchis Lampre-Squadra. Ale-Jet konnte ebenfalls wichtige Erfolge in diesem Jahr erringen: die Coppa Costa degli Etruschi und Trofeo Luis Puig sind für dieses Jahr in Petacchis Palmarés archiviert, jetzt sollen möglichst viele Etappensiege bei Tirreno-Adriatico hinzukommen. Der Meister selber ist auch dementsprechend zuversichtlich: „Beim bisher einzigen wichtigen Sprintrennen, der Trofeo Luis Puig, habe ich Freire bereits in die Schranken verwiesen. Wenn es um was geht, bin ich immer da, deswegen glaube ich auch fest an meine Erfolgschance. Mein ganzes Team wird für mich arbeiten, während bei Rabobank ja noch zwei Klassementfahrer dabei sind. Schon alein das ist für mich ein Vorteil.“ Dem kann Giuseppe Martinelli nur beipflichten: „Das Team ist ganz nach Petas Wünschen zusammengestellt worden. Außerdem: Wer ist schon Freire? Wir haben Petacchi, das reicht mir.“ Allerdings machte Petacchi bei der Volta Comunitat Valenciana nicht den frischesten Eindruck und musste hilflos mit ansehen, wie Freire drei Etappensiege feierte.

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“Wenn es um was geht, bin ich immer da“ - Alessandro Petacchi

Die Konkurrenz der beiden ist aber bei weitem kein schmückendes Beiwerk eines Duells, sondern giert vielmehr danach, es den Superstars der Szene zu zeigen. Mit diesem Gedanken tritt auch Allan Davis an: „Ich denke, das ich meine Schnelligkeit nicht mehr beweisen muss. Alle reden von Petacchi und Freire, aber niemand von den anderen. Das könnte mein Vorteil sein. Chancenlos sehe ich mich ganz bestimmt nicht.“ Davis muss bei seinem Unterfangen aber weitestgehend ohne die Unterstützung seines Teams auskommen, das vor allem auf die Gesamtwertung setzt. Dennoch sieht Manolo Saiz darin keinen Nachteil: „Allan kann auch alleine gewinnen, wenn er das richtige Hinterrad hat. Zudem wollen wir ohnehin das Rennen schwer machen und Allan kommt viel besser über die Berge als Petacchi oder Freire.“ Aufpassen muss Freire auch auf seinen Landsmann Baden Cooke, der für FDJeux an den Start geht. Die großen Erfolge fehlen in diesem Jahr, aber naturgemäß zeigt sich auch Cooke zuversichtlich vor dem ersten Highlight des Jahres: „Wenn ich keine Chance hätte, wäre ich hier nicht gestartet. Weil ich aber eine habe und dazu eine, wie ich denke, ziemlich gute, will ich schon was reißen.“ Marc Madiot präzisiert, was Cooke nur andeutet: „Einen Etappensieg wollen wir schon mitnehmen und dafür soll Baden sorgen. Nicht mehr und nicht weniger erwarten wir von ihm.“

Gut vertreten sind aber auch die italienischen Sprinter: Während Fabrizio Guidi im Laufe der Jahre seine Endschnelligkeit verloren hat, konzentriert sich die Aufmerksamkeit auf zwei andere Fahrer. Zum einen ist das Angelo Furlan, der gleich mehrere gute Plätze im Februar erreichte, aber für ganz vorne reichte es nicht. Dies will er nun nachholen: „Wie viele andere denke auch ich, dass meine Chancen gut stehen. Das Team wird mich großartig unterstützen und meine Form ist gut, wie ich schon oft genug bewiesen habe. Einem Erfolg steht eigentlich nichts mehr im Wege.“ Die größten Hoffnungen setzen wir allerdings in Paride Grillo, der erst vor kurzem den Giro della Reggio Calabria gewann. In seinen jungen Jahren ist Grillo bereits enorm schnell, stapelt aber noch tief: „Ich will mich als dritter Sprinter hinter Alessandro und Freire etablieren. Mit Glück springt auch mehr raus, aber das ist mein vorrangiges Ziel und dafür habe ich lange und hart trainiert.“ Etwas positiver sieht Gianni Bugno die Möglichkeiten seines Schützlings: „Paride ist top in Form und will natürlich vor heimischem Publikum glänzen. Das Zeug zu einem Etappensieg hat er zweifellos, aber das hängt auch immer vom Glück ab. Dennoch glaube ich, dass er ein großes Ding raushauen kann.“

Frankreichs Sprintergarde wird eher von Männern aus der zweiten Reihe repräsentiert: Jimmy Casper und Damien Nazon, der immerhin bei der Tour du Qatar einen Etappensieg und Platz zwei in der Gesamtwertung feierte. Wirklich gute Chancen werden ihnen aber von niemandem eingeräumt. Anders sieht es bei Max van Heeswijk aus. Der Niederländer in Discovery Channel-Diensten ist immer zu beachten und kann an einem einzigen Tag unschlagbar sein. Großen Druck erlegt er sich aber nicht auf: „Ich glaube nicht, dass ich hier viel erreichen kann. Wichtig ist mir nur, Kilometer zu sammeln und das eine oder andere mal etwas weiter vorne zu landen. Ein Etappensieg ist für mich aber undenkbar.“ Ähnliches gilt für Robert Förster, der aber auf den zur Zeit in Frankreich erfolgreichen Peter Wrolich verweist: „Klar rechnet momentan kaum einer mit mir und alle glauben, dass ich keine Unterstützung seitens der Mannschaft habe. Doch Paco hat gezeigt, das man mit einem Sieg alle Kritiker Lügen strafen kann und deswegen will ich lieber abwarten, ehe ich mich zu den Zielen äußere.“

Sehr viel mehr Beachtung schenkt die Fachpresse hingegen Erik Zabel. Der Unnaer schlug während der Mallorca-Challenge sogar Oscar Freire und gilt als derjenige, der am ehesten aus dem Zwei- einen Dreikampf machen könnte. Abgeschrieben wurde der Oldie schon oft genug, doch immer wieder schlug er zurück und feierte große Erfolge. Deswegen glaubt Zabel an sich: „Wenn ich nicht an mich glauben würde, könnte ich doch aufhören. Meine Form stimmt und so kurz vor meinem ersten Ziel, nämlich Mailand-San Remo, tut jeder Erfolg gut, den ich einfahren kann.“

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Entschlossen und gut in Form – Erik Zabel

Rücksicht muss Zabel aber in seinem Team wie so oft auf einen Klassementsfahrer nehmen; diesmal Alexandre Vinokourov. „Ach, das ist doch kein Problem. Ich alter Knochen habe bei der Tour 2001 ohne jegliche Unterstützung drei Etappen gewonnen.“ Die Frage bleibt aber, ob es für Freire und Ale-Jet reicht. Dies bezweifelt Mario Kummer nicht: „Erik gehört in Top-Verfassung immer noch zu den drei, vier besten Sprintern der Welt. Und er hat momentan seine Top-Verfassung. Noch Fragen?“, sagt Kummer und grinst. Letztenendes wird es aber doch von der Form der beiden Duellanten abhängen, ob Zabel eine Chance hat oder nicht.
Andrea Fava

Der Sendeplan von Tirreno Adriatico:

1. Etappe + 2. Etappe: Zeitungsform
3. Etappe + 4. Etappe: Liveticker
5. Etappe + 6. Etappe: Zeitungsform
7. Etappe: Paride Grillo berichtet
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Beitrag: # 315380Beitrag Alejandro V.
23.10.2005 - 16:20

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10. März 2005


Meldungen des Tages: Sprinterfrust und Siegeslust

Le Chambon sur Lignon - Die im Vorfeld als Topsprinter gehandelten Akteure kommen bisher einfach nicht zum Zuge bei der Fernfahrt Paris-Nizza. Nachdem sie auf dem zweiten Tagesabschnitt dem Österreicher peter Wrolich den Vortritt lassen musste, konnten Boonen, McEwen & Co. Nichts gegen einen jungen italiener ausrichten: Filippo Pozzato attackierte an der letzten Steigung circa zehn Kilometer vor dem Ziel und holte sich mehr oder weniger souverän den Tagessieg vor Stuart O'Grady. „Das ist ein ganz großer Erfolg für mich. Einmal erster, einmal zweiter – so kann es für mich weitergehen.“ Das Dilemma beschrieb Tom Boonen, der immerhin dritter wurde, folgendermaßen: „Wir versuchen einfach alles, um das zusammenzuhalten, aber am Ende kommt immer so ein kleiner Anstieg. In Zukunft werde ich bei solchen Attacken einfach selber mitgehen, denn das ist mir zu blöd. Dennoch ein Dankeschön an mein Team, das sich hier von seiner besten Seite zeigt.“
Nichts zu erben gab es für die Sprinter auch am vierten Tag, an dem die Favoriten erstmals richtig ins Geschehen eingriffen. Dabei gab es eine echte Überraschung: Eine Fünfergruppe, die sich fünfzig Kilometer vor Le Chambon sur Lignon absetzte, kam mit über zwei Minuten Vorsprung auf eine zwanzigköpfige Verfolgergruppe mit allen Favoriten an. Den Sprint der Spitzengruppe gewann der Franzose Jerôme Pineau, während Erik Dekker als Tageszweiter ins gelbe Trikot schlüpfte. Pineau freute sich dennoch: „Das ist mein größter Erfolg und gleichzeitig habe ich mir damit eine exzellente Ausgangsposition verschaffen. Dekker sollte sich seiner Sache noch nicht zu sicher sein!“ Dekker selber kommentierte gelassen das Geschehen: „Klar freue ich mich, dass ich jetzt in Führung liege. Aber kaufen kann ich mir davon noch nichts und ich kann momentan nur auf meine gute Ausgangsposition bauen.“ Genauso sah es auch Danilo di Luca, einer der Topfavoriten und Teamkollege des Tagesfünften Giovanni Visconti: „Ich freue mich mit Giovanni, der einen großen Satz gemacht hat. Für das Team ist es ebenfalls hilfreich, weil wir jetzt sogar mit drei Spitzen agieren können. Der große Zeitrückstand selber ist ärgerlich, aber die entscheidenden Etappen an den letzten drei Tagen kommen erst noch.“ Eine Ansicht, die alle vertraten: Die Rundfahrt ist noch nicht entschieden, sondern hat gerade erst begonnen.
Giancolo Tomazzi


Zwei zu null im Duell und ein dritter funkt dazwischen

Tivoli - Es war vorher groß angekündigt worden und es ist tatsächlich eingetreten: Das große Duell Alessandro Petacchi gegen Oscar Freire. Dabei hatte Freire auf der ersten Etappe rund um Chivitavecchia die besseren Beine und holte sich den Etappensieg vor Ale-Jet, der hinterher schon leicht zweifelnd klang: „Damit habe ich wirklich nicht gerechnet, dass ich das erste Duell verliere. Ich muss sehen, woran es lag und diese Fehler dann abstellen.“ Enthusiastisch zeigte sich hingegen Oscar Freire: „Ich habe jetzt alen bewiesen, dass meine Siege in der Comunitat Valenciana kein Zufall waren. Allerdings genügt mir dieser eine Sieg nicht, ich will mehr holen!“ Erik Zabel und Baden Cooke, die als die größten Konkurrenten von petacchi und Freire gehandelt wurden, kamen auf die Ränge vier und fünf und hatten nicht den Hauch einer Chance.
Für einen spannenden Rennverlauf hatten die Veranstalter auf dem zweiten Tagesabschnitt einen kleinen Schlussanstieg hinauf nach Tivoli eingebaut, der das Rennen letztendlich auch entscheiden sollten. Vorher gab es schon einen längeren Anstieg, an dem schon viele Fahrer, unter anderem auch Paride Grillo zurückfielen. Als das Feld an den letzten Anstieg des Tages gelangte, ergriff der junge Belgier Philippe Gilbert die Flucht und konnte einen knappen Vorsprung auf Oscar Freire ins Ziel retten. „Das ist traumhaft. Ich habe es einfach mal versucht und habe selber nicht gedacht, dass ich die Sprinter hinter mir lassen kann. Umso schöner ist es, wenn es einem dann doch gelingt.“ Damit hat sich Gilbert eine gute Ausgangsposition für die nun anstehenden Tagesabschnitte drei und vier erarbeitet, die die Rundfahrt entscheiden werden.
Andrea Fava


Ergebnisse des Tages

Paris-Nizza
3. Etappe:
1. Filippo Pozzato
2. Stuart O'Grady
3. Tom Boonen
4. Thor Hushovd
5. Tom Steels

4. Etappe:
1. Jerôme Pineau
2. Erik Dekker
3. Markus Zberg
4. Sylvain Chavanel
5. Giovanni Visconti


Gesamtwertung:
1. Erik Dekker
2. Sylvain Chavanel +0'11''
3. Markus Zberg +0'17''
4. Jerôme Pineau +0'22''
5. Giovanni Visconti +1'08''
6. Tom Boonen +2'27''
7. Jens Voigt +2'28''
8. Alberto Martinez Trinidad +2'32''
9. Paolo Savoldelli s.t.
10. Manuel Beltran s.t.

Punktewertung: Tom Boonen 67 Pkt.
Bergwertung: Peter Wrolich 22 Pkt.
Nachwuchsfahrer: Sylvain Chavanel
Mannschaftswertung: Gerolsteiner


Tirreno-Adriatico
1. Etappe:
1. Oscar Freire
2. Alessandro Petacchi
3. Damien Nazon
4. Erik Zabel
5. Baden Cooke

2. Etappe:
1. Philippe Gilbert
2. Oscar Freire
3. Damien Nazon
4. Alessandro Petacchi
5. Baden Cooke


Gesamtwertung:
1. Oscar Freire
2. Philippe Gilbert +0'06''
3. Damien Nazon +0'08''

Punktewertung: Oscar Freire 22 Pkt.
Bergwertung: Bram Schmitz 5 Pkt.
Nachwuchsfahrer: Philippe Gilbert
Mannschaftswertung: FDJeux.com
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Beitrag: # 316172Beitrag Alejandro V.
28.10.2005 - 17:15

Sorry, dass es in den letzten Tagen keine neuen Posts gab. Schule, Fahrschule und Freunde kosten halt auch ne Menge Zeit...an diesem Wochenende wirds aber auf jeden Fall die fünfte Etappe von Paris-Nizza und die ersten beiden Liveticker (3. Etappe Tirreno-Adriatico und 6. Etappe Paris-Nizza mit Bergankunft am Mont Faron) geben. Freut euch drauf, denn zumindest die beiden Etappen in Frankreich sind sehr turbulent verlaufen!
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Beitrag: # 316467Beitrag Alejandro V.
30.10.2005 - 21:10

Paris-Nizza mit... Daniele Colli

Heute stand die fünfte Etappe der Fernfahrt Paris-Nizza an und bot damit die letzte Gelegenheit für uns Sprinter, die Entscheidung in einem Massensprint herbeizuführen. Allerdings war auch diese Etappe nicht wirklich flach und bot somit erneut Klassementsfahrer Chancen zur Attacke. Dementsprechend hat auch Claudio Chiappucci uns heute morgen eingewiesen, denn Danilo sollte an der letzten Steigung attackieren. Wenn es dann nicht reicht, bin ich der Mann für den Massensprint.

Entsprechend motiviert ging ich dann zu Werke, denn einen Platz unter den ersten zehn rechnete ich mir schon aus, zumal meine Form immer besser wurde. Am Anfang des Rennens ging mal wieder alles sehr human zu, das Tempo war also nicht sonderlich hoch. Ich unterhielt mich noch ein bisschen mit Filippo, der ja bisher sehr aktiv fuhr, gestern aber einer der Verlierer war. Als wir uns so gemütlich eingerollt hatten, kam nach zwanzig Kilometern der erste Angriff von sieben Fahrern, darunter mit Josu Silloniz auch ein Sprinter. Claudio meinte, wir sollen ruhig bleiben und abwarten, da alle Fahrer nicht gerade bergfest waren und somit an den durchaus beachtlichen Steigungen viele Körner lassen würden. So ganz geheuer war mir die ganze Sache dennoch nicht, aber ich hörte auf den sportlichen Leiter.

Als sich das Feld wieder beruhigt hatte, schossen plötzlich wieder einige Fahrer an mir vorbei. Wieder meldete sich Claudio zu Wort und meinte, dass fünf Fahrer ausgerissen seien, sie aber ebenfalls keine Gefahr darstellen würden. Kurz darauf bekamen wir die Zwischeninformation, dass die fünf Fahrer die Spitze erreicht hatten und somit zwölf Fahrer an der Spitze waren. So langsam fragte ich mich, ob wir nicht doch einen Fahrer hätten mitschicken sollen, aber Danilo beruhigte mich schnell wieder: „Bei großen Rennen ist das immer so am Anfang. Früher oder später wird diese Gruppe wieder zurückgeholt und dann beginnt das Rennen erst richtig.“ Infolge dessen dachte ich nicht mehr so viel nach, sondern konzentrierte mich aufs Renngescheen und hielt meine Position unter den ersten dreizig Fahrern.

Bald kam auch schon der erste härtere Anstieg, an dem ich noch keine Probleme hatte. Die Ausreißer waren noch immer mit sieben Minuten vorne und so langsam wurde mir mulmig: Sollte es doch etwa wieder nicht reichen? Von diesem Gedanken benebelt, versteuerte ich mich in der Abfahrt und fiel prompt um einige Positionen zurück. David kam von hinten angeschossen und mahnte mich, etwas konzentrierter zu sein. Er meinte, dass er gerade bei Claudio gewesen wäre und der Vorsprung der Ausreißer stetig kleiner wird. Bis zur zweiten Steigung hatte ich mich wieder einigermaßen vorgearbeitet und fuhr im ersten Drittel des Feldes, als wir die nächste Rampe erreichten. So langsam spürte ich meine Beine; ich bin halt nicht für Steigungen geschaffen. Trotz meines Handicaps diesbezüglich kam ich zu meiner eigenen Überraschung weit vorne über den Berg und konnte auf der Schiefertafel eines Begleitmotorrads erkennen, dass der Vorsprung der Ausreißer nunmehr drei Minuten betrug.

So langsam stellte ich mich auf die letzte Steigung des heutigen Tages ein und fuhr nochmal zu Danilo vor, um mich zu erkundigen, wi es ihm ginge. „Keine Sorge, Jungspund, ich kriege das schon hin“, meinte er mit einem leichten Grinsen zu mir. Wie kann man bei solch einem Tempo, das wir inzwischen erreicht hatten, noch Scherze machen? Egal, in der Ferne konnte ich schon den knick der Straße und die danach beginnende Rampe sehen und kontrollierte nochmal meine Position im Feld. Immer noch war ich unter den ersten dreizig, vor mir fuhr Danilo.

Wir erreichten die Biegung und gleich zu Beginn kam die erste richtig steile Rampe auf uns zu. Ich rief gerade noch „Viel Glück, Danilo!“, ins Mikrofon, als er sich auch schon von uns verabschiedete und mit einem Höllentempo davon zog. Jetzt herrschte richtiger betrieb bei uns im Feld, pausenlos attackierten Fahrer. Ich spürte wieder ein Stechen in meinem Oberschenkel und meinen rasenden Puls, aber noch hielt ich mich vorne auf. Als ich mich kurz umdrehte, um zu sehen, wer aus meinem Team noch da ist, traf mich ein Schlag. Mit einem schmerzverzerrtem Gesicht kämpfte sich an meinem Hinterrad Erik Dekker, der mann im gelben Trikot, die Steigung hinauf. Schnell rief ich noch ins Mikro: „Los Danilo! Dekker ist hinter mir und sieht nicht gut aus“, als sich auch Claudio zu Wort meldete: „Sehr schön, Danilo. Allerdings ist auch Boonen bei dir in der Gruppe, also mit einem Etappensieg könnte das knapp werden, falls ihr überhaupt die Ausreißer erreicht.“

Ich sah meine Ambitionen auf einen Massensprint davonfliegen, denn Davitamon hatte einen Fahrer in der Spitzengruppe und Quick Step würde jetzt auch nichts mehr machen. Leicht demoralisiert kämpfte ich die letzten Höhenmeter nieder, ehe endlich die Abfahrt und das Flachstück zum Ziel begannen. In der Tat hatte sich Danilos Gruppe um zwei Minuten absetzen können, lag aber immer noch eine Minute hinter der Spitze. Ich hielt trotz meiner Schmerzen meine Position im Feld und erkannte, dass Rabobank jetzt auf die Tube drückte. Dies war auch Claudio nicht verborgen geblieben, denn wieder hörte ich das Rauschen und dann seine Stimme im Ohr: „Danilo, führe mit, hinten wird jetzt Gas gegeben.“ Die nächsten kilometer absolvierte ich wie im Rausch. Mein Herz schlug mir bis zum Hals, meine Oberschenkel brannten wie verrückt und ich hatte den Eindruck, dass sie langsam taub wurden. Position um Position büßte ich nun im Feld ein, als endlich die Flamme Rouge passiert wurde. Zu einem Sprint konnte ich mich nicht mehr aufraffen und rollte nur noch ins Ziel.

Im Ziel selber empfing mich Danilo mit einem breiten Grinsen: „Eineinhalb Minuten auf euch. Was sagst du dazu, Jungspund?“ Er sah mich an und meine Erschöpfung muss mehr als deutlich gewesen sein, denn er meinte nur: „Hier, trink was und lass dich erstmal massieren. Übrigens: Milesi hat die Etappe gewonnen, aber beinahe hätten wir sie noch gekriegt. Wir sehen uns später!“ Ich war Danilo unendlich dankbar für das Getränk, denn ich war kurz vor dem Verdursten gewesen. Überhaupt komme ich mit Danilo richtig gut aus, seitdem wir hier bei Paris-Nizza auf einem zimmer sind. Mal sehen, ob sich da eine richtige Freundschaft entwickelt. Jetzt bin ich jedenfalls total kaputt und will nur noch schlafen. Drückt mir die Daumen, dass ich die letzten drei Tage noch gut überstehe, euer

Daniele Colli

Ergebnis Paris-Nizza 5. Etappe:

1. Marco Milesi
2. Josu Silloniz
3. Gregory Rast
4. Luca Solari
5. Nicolas Portal


Ich habe leider vergessen, FSScrenn bei der Etappe anzumachen. Bilder gibts also erst wieder zum Liveticker von Tirreno-Adriatico.
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