Wunder gibt es immer wieder, heute oder morgen...

FIKTIVE Radsport-Geschichten von Usern, die sich für schreibtalentiert halten

Moderator: Grabba

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Popovych
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Beitrag: # 293786Beitrag Popovych
17.8.2005 - 16:10

25.08.2004, 10.11 Uhr

Diesmal stand Klaus zwischen zwei Eisenbahnschienen. Er wunderte sich gerade wie er dort hingekommen war, als er das Pfeifen hörte. Er blickte zurück und da war eine riesige Lokomotive. Er schätzte die Entfernung auf etwa 500 Meter. Wieder schoss Adrenalin in seinem Körper hoch, dann fing er ganz automatisch an zu laufen. Erst langsam, dann schneller und dann im Stile eines 100m Sprinters, doch es war zu langsam, die Lokomotive war schneller, nicht viel schneller, aber sie kam beständig näher. Vor sich sah er in etwa 100m Entfernung einen Bahnübergang, ein Blick zurück sagte ihm das es knapp werden würde, aber es war zu schaffen. Merkwürdiger Weise kam er nicht auf die naheliegendste Idee, einfach von den Bahnschienen herunter zu treten und den Zug an sich vorbei fahren zu lassen, er lief und lief.

Aus den 500 Metern waren inzwischen 50 geworden und die Lokomotive stieß wie um ihn anzufeuern nach wie vor dieses furchtbare Pfeifen aus. Da war endlich der Bahnübergang, Klaus sprang auf die Straße und lief noch 7-8 Meter weiter bevor er sich umdrehte, gerade rechtzeitig um das unglaubliche zu sehen, die Lokomotive sprang einfach aus den Gleisen, machte eine 90 Grad Kurve und fuhr auf der Strasse weiter, als wenn dies das normalste der Welt wäre. Klaus traute seinen Augen nicht, die Lok kam immer noch auf ihn zu, wieder fing er an zu rennen, doch er kam nur noch ein paar Meter weit, dann überrollte ihn die Lok und er schrie als ihn der Schmerz zu zerreißen drohte. Dann machte die Augen auf. Die Lokomotive war weg, stattdessen sah er weisse Wände rings um sich herum. Beruhigt von dem Gedanken das es nur ein Traum gewesen sein konnte, schlief er kurz darauf wieder ein, auch der Schmerz war wieder weg.

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@shadow - ja, Lancelot hat es mir mehr oder weniger erlaubt. ;)
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Dani
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Beitrag: # 293787Beitrag Dani
17.8.2005 - 16:12

Wenn du Kontakt zu ihm hast, dann könntest du uns ja auch sagen wie wir ihn kontaktieren können und warum er hier einfach verschwuden ist.
R.I.P. Andi Matzbacher

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Popovych
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Beitrag: # 294022Beitrag Popovych
18.8.2005 - 0:21

25.08.2004, 13.26 Uhr

Drei Stunden später war es endgültig so weit, Klaus wachte auf, nach einigen Sekunden, die ihm aber wie Minuten vorkamen tat sich etwas im Raum. Oberschwester Conny Fröhling betrat den Raum um nach ihm zu sehen. Als erfahrene Fachkraft gab sie nicht der normalen menschlichen Reaktion einfach zu schreien nach, weil ein Patient von dem sie es nicht erwartete plötzlich die Augen offen hatte, sondern trat ans Bett und redete beruhigend auf ihn ein, sie merkte nicht einmal das sie redete und schon gar nicht was sie da von sich gab. Es war auch egal, es sollte einzig und allein dafür sorgen das Klaus ruhig blieb. „Wo, wo bin ich?“ kam dann die fast schon erwartete Frage von Klaus. Sie sind in der Uniklinik Hannover Herr Schulze“, gab sie ihm Auskunft. „Schön das sie wieder bei uns sind, wie geht es ihnen?“ fragte sie zurück. „Schmerzen“ sagte er und als nächstes „Durst“. Sie gab ihm etwas zu trinken, nicht viel nur so viel das seine Lippen benetzt wurden, dann verabschiedete sie sich mit den Worten „ich hole mal einen Doktor und ihre Frau rufe ich auch am besten gleich an, ach nein, die wird sicher sowieso schon unterwegs sein, die kommt ja immer um diese Zeit“.

Eine halbe Stunde später betrat Monika den Raum. Klaus schlief inzwischen schon wieder, doch ein leichtes Rütteln von ihr genügte um ihn zu wecken. „Hallo mein Schatz, willkommen zurück unter den Lebenden“, begrüßte sie ihn mit einem Lächeln. „Der Arzt hat mir erzählt das du endlich aufgewacht bist“. „Wo bin ich“ wiederholte er seine Frage von vorhin. Monika musste sich näher über ihn beugen um ihn überhaupt zu verstehen. „In Hannover, zu hause“, setzte sie nach einer Winzigkeit hinzu. „Komm erstmal ein bisschen zu Kräften, dann erzähl ich dir alles. Im Moment bist du hier gut aufgehoben“. Doch Klaus hörte es schon nicht mehr, er war erneut eingeschlafen.

Als Monika das Klinikum verließ und zu ihrem Auto ging, griff sie in die Tasche um ihr Handy heraus zu holen, wählte eine Nummer und als am anderen Ende abgenommen wurde plapperte sie los ohne abzuwarten wer überhaupt in der Leitung ist. „Marie er ist endlich aufgewacht“ und man konnte hören wie die Anspannung der letzten Wochen und Monate in diesem Augenblick von ihr abfiel. Marie die tatsächlich zu hörte, musste sogar kurz nachdenken bevor sie die Stimme erkannte und damit den Satz zuordnen konnte. Doch dann begriff sie die freudige Nachricht und wusste wer gemeint war. „Das ist ja wunderbar Monique, nach so langer Zeit, ich dachte schon“, sie brach den Satz ab, in Wirklichkeit hatte sie die Hoffnung längst aufgegeben, doch das wollte sie Monika natürlich nicht merken lassen. „Wie geht es ihm“ fragte sie stattdessen zurück. „Er hat Schmerzen sagt er, dabei sind die Wunden längst verheilt. Egal er ist wieder wach und jetzt wird der Rest auch noch kommen, ich wollte es dir nur schnell erzählen. Ich muss jetzt auflegen Marie, grüß deinen Mann von mir, ich melde mich sobald es geht um dir mehr zu erzählen“.
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Popovych
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Beitrag: # 294245Beitrag Popovych
18.8.2005 - 15:59

25.08.2004, 13.26 Uhr

Drei Stunden später war es endgültig so weit, Klaus wachte auf, nach einigen Sekunden, die ihm aber wie Minuten vorkamen tat sich etwas im Raum. Oberschwester Conny Fröhling betrat den Raum um nach ihm zu sehen, Als erfahrene Fachkraft gab sie nicht der normalen menschlichen Reaktion einfach zu schreien nach, weil ein Patient von dem sie es nicht erwartete plötzlich die Augen offen hatte, sondern trat ans Bett und redete beruhigend auf ihn ein, sie merkte nicht einmal das sie redete und schon gar nicht was sie da von sich gab. Es war auch egal, es sollte einzig und allein dafür sorgen das Klaus ruhig blieb. „Wo, wo bin ich?“ kam dann die fast schon erwartete Frage von Klaus. Sie sind in der Uniklinik Hannover Herr Schulze“, schön das sie wieder bei uns sind, wie geht es ihnen?“ fragte sie zurück. „Schmerzen“ sagte er und als nächstes „Durst“. Sie gab ihm etwas zu trinken, nicht viel nur so viel das seine Lippen benetzt wurden, dann verabschiedete sie sich mit den Worten „ich hole mal einen Doktor und ihre Frau rufe ich auch am besten gleich an, ach nein, die wird sicher sowieso schon unterwegs sein, die kommt ja immer um diese Zeit“.

Eine halbe Stunde später betrat Monika den Raum. Klaus schlief inzwischen schon wieder, doch ein leichtes Rütteln von ihr genügte um ihn zu wecken. „Hallo mein Schatz, willkommen zurück unter den Lebenden“, begrüßte sie ihn mit einem Lächeln. „Der Arzt hat mir erzählt das du endlich aufgewacht bist“. „Wo bin ich“ wiederholte er seine Frage von vorhin. Monika musste sich näher über ihn beugen um ihn überhaupt zu verstehen. „In Hannover, zu hause“, setzte sie nach einer Winzigkeit hinzu. „Komm erstmal ein bisschen zu Kräften, dann erzähl ich dir alles. Im Moment bist du hier gut aufgehoben“. Doch Klaus hörte es schon nicht mehr, er war erneut eingeschlafen.

Als Monika das Klinikum verließ und zu ihrem Auto ging, griff sie in die Tasche um ihr Handy heraus zu holen, wählte eine Nummer und als am anderen Ende abgenommen wurde plapperte sie los ohne abzuwarten wer überhaupt am anderen Ende der Leitung ist. „Marie er ist endlich aufgewacht“ und man konnte hören wie die Anspannung der letzten Wochen und Monate in diesem Augenblick von ihr abfiel. Marie die wirklich am anderen Ende zu hörte, musste tatsächlich kurz nachdenken bevor sie die Stimme erkannte und damit den Satz zuordnen konnte. Doch dann begriff sie die freudige Nachricht und wusste wer gemeint war. „Das ist ja wunderbar Monique, nach so langer Zeit, ich dachte schon...“, sie brach den Satz ab, in Wirklichkeit hatte sie die Hoffnung längst aufgegeben, doch das wollte sie Monika natürlich nicht merken lassen. „Wie geht es ihm“ fragte sie stattdessen zurück. „Er hat Schmerzen sagt er, dabei sind die Wunden längst verheilt. Egal er ist wieder wach und jetzt wird der Rest auch noch kommen, ich wollte es dir nur schnell erzählen. Ich muss jetzt auflegen Marie, grüß deinen Bruder von mir, ich melde mich sobald es geht um dir mehr zu erzählen“.
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Popovych
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Beitrag: # 294409Beitrag Popovych
18.8.2005 - 21:12

27.08.2004, 11.35 Uhr

Klaus war endgültig über den Berg, im Moment machte ihm noch die allgemeine körperliche Mattheit zu schaffen. Gerade half ihm eine Schwester dabei die erste feste Nahrung zu sich zu nehmen. Die Ärzte hatten es erlaubt und waren nach dem man eigentlich die Hoffnung aufgegeben hatte, jetzt ebenso plötzlich überrascht wie schnell er nun Fortschritte machte. Klaus machte sogar schon wieder die ersten Scherze, wenn ihm auch das Sprechen noch schwer fiel.

Monika betrat das Krankenzimmer und beobachtete die Szene einen Augenblick, ein Lächeln kam in ihre Gesichtszüge als sie das ganze sah, dann trat sie näher an sein Bett.
„Bild dir bloß nicht ein, das ich das demnächst auch mache“, scherzte sie los um ihm anschließend einen Kuß auf die Wange zu geben. Klaus hatte den Mund voll und daher keine Gelegenheit sofort zu antworten, was auch besser war.
„Wenn´s eben geht möchte ich das auch demnächst wieder selber können“, lautete seine Antwort nachdem er wieder in der Lage war zu sprechen.
„Lassen sie mich das man machen,“ meinte Monika zu der Schwester die sich darauf hin dankbar verabschiedete. Monika übernahm den Part der Schwester und fütterte ihn mit einer Art Brei, was es genau war konnte sie gar nicht identifizieren.

Zwischen den Löffeln, die sie nach und nach in Klaus Mund schob fragte er
„Was mache ich hier?“.
„Wie was mache ich hier?“
, antwortete sie, „du wurdest angeschossen, weißt du das nicht mehr?“
„Angeschossen?“
Klaus überlegte,
„nein, ich kann mich an nichts erinnern, das letzte was ich weiss, ist das ich in Frankreich war, ein Radsportteam als sportlicher Leiter geführt habe und das wir nicht so schlecht gewesen sind, aber irgendwann ist dann Schluß, an Schüsse kann ich mich nicht erinnern.“
„Das wird den Kommissar nicht gerade erfreuen, der wird sich demnächst in den Flieger setzen um dich zu besuchen“.
„Kommissar? Ach ja, ist ja logisch, aber ich weiss wirklich nichts“
, setzte er hinzu.
„Erzähl mir was passiert ist bitte“
Dies tat sie dann auch, zumindest so gut sie es wusste.

„Man hat dann Taucher in diesen See geschickt um nach dem Gegenstand zu suchen den der junge Mann weggeworfen hat, aber man fand nichts weiter als den üblichen Trödel den man immer in solchen Seen findet. Also musste man ihn laufen lassen, zumal er alles abstritt“ schloß sie die Erklärung ab.
“Und was mache ich hier in Hannover?“
„Ich hab dich nach Deutschland zurück gebracht, man hatte dich zunächst operiert, dann wartete man das du aufwachst, aber du wachtest nicht auf und nach 7 Wochen hat man dich als Pflegefall abgeschoben. Ich hab dann entschieden das ich dich lieber hier pflegen möchte, aber dann hab ich dich in die Uniklinik gebracht, doch auch die deutschen Ärzte hatten nun keine Hoffnung mehr, ich war eigentlich gerade auf der Suche nach einem Pflegeheim. Nächste Woche hätte man dich auch hier abgeschoben“.
„So schlimm war es“
fragte er erstaunt.
„Du warst, laß mich rechnen, der…, sie zögerte, der Unfall ist am 22. März passiert, wir haben heute den 27. August, das sind etwas mehr als vier Monate die du geschlafen hast mein lieber.“

„Vier Monate?“
unglaublich dachte Klaus, ich hab vier Monate im Koma verbracht, kein Wunder das die Ärzte mich aufgeben wollten.
„Was macht mein Team?“ fragte er als nächstes. Das brachte Monika zum kochen,
„du bist mal gerade 2 Tage wieder unter den Lebenden und du fragst nach deinem Team? Als wenn es nichts wichtigeres gibt. Statt mal zu fragen wie es mir die ganze Zeit ging, fragt er nach dem Team“.
„Entschuldige bitte, wie geht es dir?“
„Nun das hier zu erzählen, würde abendfüllend sein und das verschieben wir lieber auf ein anderes Mal
, antworte Monika schon wesentlich gefasster, es gab wichtigeres und Klaus jetzt damit zu belasten wäre sowieso völlig fehl am Platze.

„Marie kommt in 2 Wochen um dich zu besuchen, ich hab mit ihr telefoniert und die kann dir dann erzählen wie es deinem Team geht, doch jetzt wollen wir mal lieber dafür sorgen das du weiter isst.“
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Popovych
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Beitrag: # 294561Beitrag Popovych
19.8.2005 - 11:06

07.09.2004, 08.35 Uhr

Zwei Wochen waren vergangen seit Klaus erwacht war. Gerade war Visite gewesen und die Ärzte hatten sich sehr positiv geäußert. Einen letzten kritischen Moment hatte es vor einer Woche gegeben, als man ihn das erste Mal auf die eigenen Beine stellte, der Kreislauf versagte fast vorhersagbar vollkommen, doch auch das Problem hatte man in den Griff bekommen. Klaus würde nächste Woche entlassen werden. Anschließend würde er eine Anschlußheilbehandlung durchlaufen und Ende Oktober so hatte man ihm gesagt, würde er wieder belastbar sein. Im ungünstigsten Fall, würde es Ende November werden, aber wirklich nur wenn plötzlich noch etwas auftreten sollte von dem man im Moment noch nichts wusste.

Nachdem es vier Monate lang hoffnungslos aussah, ging es nun in Riesenschritten voran. Klaus hatte sich heimlich vor Monika über Schwester Franzi Sportzeitschriften, genauer Radsportzeitschriften besorgt, doch was es da in Deutschland zu kaufen gab, war eher dürftig, dennoch wusste er halbwegs wieder Bescheid.

“´allo Kalaus“, klang diesem Augenblick eine ihm vertraute Stimme. Marie und Monika kamen zur Tür herein. „Wie geht es dir?“ fragte Marie, wartete die Antwort jedoch nicht ab sondern küsste ihn zur Begrüßung auf die Wangen.
„Ne alte deutsche Eiche kriegt man doch so schnell nicht unter Marie. Was sind schon drei Kugeln Blei“, scherzte er. Marie verstand natürlich nicht, was mit deutscher Eiche gemeint war, wie konnte sie auch als Französin, doch so ungefähr konnte sie es sich schon zusammen reimen was er meinte.
„Erzähl mir lieber wie es dir geht…, wie es euch geht“ verbesserte sich Klaus.
„So la la, aber das ist nicht wichtig, wichtig ist das du wieder gesund wirst, wir hatten die ´Offnung bereits aufgegeben". So ging es noch eine ganze Weile bis Klaus doch wieder auf R.A.G.T. zurück kam.

“Wie ist die Saison bisher gelaufen?“
„´icht mehr so gut, wir haben nicht mehr an den Riesenerfolg vom März anknüpfen können, ein paar Siege gab es noch, aber nichts großes mehr“
, antwortete Marie wahrheitsgemäß.
„Was machen Luis, Bostjan, Sylvain und die anderen?“
„von Luis soll ich dich grüßen, von Bostjan auch, du weist er ist immer etwas wortkarg. Sylvain wird mal ein großer glaube ich“
schloß Marie den Satz.
„Wir haben September, wie läuft die Planung für die neue Saison?“ Marie druckste ein wenig herum.
„Komm schon Marie erzähl mir was los ist“.
"Ach, Kalaus, wir haben ein Budgetproblem, Luis, Bostjan, Sylvain alle drei werden gehen, ein paar andere auch noch, im Prinzip fangen wir nächstes Jahr von vorn an. Wir werden eine hoffentlich erneut eine GS II Lizenz bekommen und mal schaun was passiert. Jean Pierre ist zwar ein lieber, aber deine Klasse hat er nicht, es wird Zeit das du wieder zurück kommst.“


Klaus hatte sich damit schon beschäftigt, schließlich hatte er im Moment viel Zeit zum nachdenken.
„Marie, ihr kriegt das schon hin, das die drei gehen tut mir leid, aber das ist der Lauf der Zeit, für Luis und Bostjan war R.A.G.T. sowieso nur ein Sprungbrett um sich wieder einen Namen zu machen, Sylvain´s Stern war sowieso schon am Leuchten und das der einen guten Vertag bekommen würde war auch klar. So ist der Lauf der Zeit.“
Klaus hatte beschlossen Marie noch nichts zu sagen-
„Ja, wenn du das sagst Kalaus, mit dir zusammen kriegen wir das Schiff schon wider flott“.

Klaus brachte es nicht übers Herz.
„Marie, ihr werdet ohne mich klar kommen müssen, ich hab jetzt zwei gescheiterte Versuche in Frankreich hinter mir, ich komme nicht mehr zurück. Wenn man soweit geht mir nach dem Leben zu trachten, dann ist etwas falsch und dann sollte man es lassen.“

Monika nickte bei den auch für sie überraschenden Worten, sie hatten noch nicht darüber gesprochen, wie auch - aber das wäre genau das gewesen um was sie Klaus gebeten hätte, Marie jedoch war entsetzt.
„Du kommst nicht zurück?“
„Marie, es tut mir leid, nein ich möchte nicht mehr“.


Marie sah ein das es wenig Sinn machte im Moment weiter auf Klaus einzureden, ausserdem war im Moment wichtig das er überhaupt wieder vollkommen gesund wurde, alles andere konnte man auch später noch bereden. Sie würde ihren Mann darauf ansetzen, der würde das schon hinbekommen dachte sie. Beim Abschied fiel ihr noch etwas ein
„Weist du wer sich nach dir erkundigt hat?“ Sie wartete die Antwort nicht ab sondern fuhr fort „Herr Holczer von Gerolsteiner hat angerufen und sich nach dir erkundigt, ich hab ihm gesagt das du endlich wieder bei Bewusstsein bist.“
"Holczer, erstaunlich wir haben uns das letzte Mal bei Paris-Nizza gesehn, das ist Monate her, das der mich nicht vergessen hat überrascht mich jetzt aber"
"Ja, ich war auch ganz platt, er hatte ein wenig Zeit und wurde an dich erinnert, das mit den Schüssen hatte er damals mitbekommen, danach aber nichts mehr von dir gehört und da wollte er sich halt mal erkundigen sagte er mir".
"Wir haben uns im Januar auf Mallorca kennen gelernt und sind uns danach noch ein paar Mal begegnet. Hat er sonst etwas gesagt?"
"Nein, er sagte einfach nur das er ewig nichts von dir gehört hätte und mal unter Kollegen fragen wollte was aus dir geworden sein".


Damit hakte man auch dieses Thema ab und unterhielt sich über alles mögliche, Marie und Marc waren inzwischen verheiratet und Klaus gratulierte als er es erfuhr. Er freute sich für Marie, als sie ihnen ein kleines Geheimnis anvertraute.
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Kim Kirchen
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Beitrag: # 294672Beitrag Kim Kirchen
19.8.2005 - 15:00

Klaus zu Gerolsteiner würde doch passen...Aber Marie bitte mitnehmen ;) :D Sonst vermisse ich ihr Kalaus...

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Popovych
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Beitrag: # 294734Beitrag Popovych
19.8.2005 - 16:45

13.09.2004

Marie war am nächsten Tag noch einmal vorbei gekommen dann war sie zurück nach Lyon geflogen. Heute war der Tag an dem Klaus aus dem Krankenhaus entlassen wurde. Nach Nienstädt ging es nicht mehr zurück, das Haus war ja damals verkauft worden, aber Monika war in der Nähe geblieben und hatte in Petershagen, etwa 15 km weiter Richtung Westen, eine Wohnung angemietet. Finanziell war nicht mehr drin gewesen, schließlich hatte und würde auch in der nächsten Zeit noch die Rehamaßnahmen eine Stange Geld kosten.

“Hast du dir eigentlich schon mal darüber Gedanken gemacht wie es weiter gehen soll wenn du wieder Gesund bist“, hatte ihn Monika vor zwei Tagen gefragt. Hatte er natürlich noch nicht, doch von diesem Tag an war klar das er versuchen würde wieder in seinen alten Beruf zurück zu kehren. Doch zunächst galt es erstmal wieder gesund zu werden. Übermorgen ging es bereits zur Kur, wie er es nannte und dann würde man weiter sehen.

Marc Trousselier hatte Monika angerufen als er von Marie hörte das Klaus nicht zurück kommen wollte.
„Ist das sein Ernst“ hatte er gefragt und Monika hatte geantwortet „ich glaube schon“.
Marc hatte in letzter Zeit große Sorgen um die Firma gehabt und Radsport war in seinem Leben etwas in den Hintergrund getreten. Eigentlich hatte er sich schon vor Monaten mit dem Unabänderlichen abgefunden, das Klaus noch mal aus dem Koma erwachen würde war zwar schön, menschlich betrachtet, doch Marc hatte sowohl die Firma als auch das Radsportteam am Laufen zu halten und daher längst entsprechende Vorsorge für die neue Saison getroffen. Auch Jean Pierre würde gehen und ein neuer Mann würde das Team übernehmen, genau genommen verhandelte dieser bereits mit einigen Fahrern als Ersatz für diejenigen die das Team verlassen würden. Der Anruf war zum einen auf Marie´s Wunsch erfolgt, zum anderen aber natürlich auch, weil zwischen den vieren mehr als nur eine Geschäftsbeziehung bestanden hatte. Doch „live must go on“ oder wie ein bekannter deutscher Fussballtrainer mal gesagt hatte „lebbe geht weiter“, so auch bei R.A.G.T-Semences und bei Trousselier S.A.R.L.. Im Grunde war er sogar froh das Klaus nicht mehr wollte, er hätte ein Problem gehabt ihn unter zu bringen. Klar es gab einen bestehenden Vertrag, doch Verträge konnte man auch beenden und wie es aussah würde das unter diesen Umständen nicht das Problem sein. Marc versprach sich wieder zu melden sobald Klaus wieder zu Hause sei und erkundigte sich zum Schluß nach der entsprechenden Festnetznummer.
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Popovych
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Beitrag: # 294975Beitrag Popovych
20.8.2005 - 0:33

28.10.2004

Klaus hatte 6 Wochen Reha hinter sich und war gestern abend nach hause zurück gekehrt. Die 6 Wochen war er nicht untätig gewesen. Er hatte eine Bewerbung nach der anderen geschrieben und heute morgen sah er die Antworten die er an seine neue Heimatadresse geschickt bekommen hatte durch. Monika hatte natürlich die Briefe geöffnet, schließlich hätte ja auch eine Zusage, eine Einladung zu einem Bewerbungsgespräch oder ähnliches dabei sein können, doch Deutschland im Jahre 2004 war nicht gerade das was man ein Arbeitnehmerland nennen könnte. Es handelte sich ausschließlich um Absagen, dennoch Klaus laß sie alle durch, alle 63 Absagen.

Es klingelte an der Haustür und Klaus machte auf, vor ihm Stand kein geringerer als Hans-Michael Holczer.
„Ich wollte Sie mal wieder sehen“, sagte dieser zur Begrüßung.
„Das ist ja eine Überraschung“ entfuhr es Klaus als er erkannte wer da an seiner Tür geklingelt hatte. Man unterhielt sich eine dreiviertel Stunde über alles nur nicht über Radsport und Klaus freute sich das es wenigstens einen „alten Bekannten“ gab der sich noch für ihn interessierte.
„Nett von Ihnen das Sie mich nicht vergessen haben“ sagte er zum Abschied.
In der Tür drehte sich Holczer noch mal um „wir sehn uns im Frühjahr auf Malorca nehm ich an“, meinte er schmunzelt.
„Ich denke eher nicht“ war Klaus ausweichende Antwort. Holczer warf einen prüfenden Blick auf Klaus, doch er lies es dabei bewenden und verabschiedete sich endgültig.

Holczer wusste zwar nichts, aber in seinem Hirn hatte es Klick gemacht, er wusste instinktiv das etwas nicht stimmte, war aber zu feinfühlig um nachzuhaken, vielleicht war es ein Fehler gestand er sich im Auto ein, ich hätte ihn ansprechen sollen, aber nun ist es zu spät. Holczer beschloß ein Telefongespräch zu führen und machte eine entsprechende Bemerkung in sein Diktiergerät das er ständig mit sich führte. Dennoch vergingen ein paar Tage bis er es abhörte und dadurch daran erinnert wurde.
Am 9. November führte er das geplante Gespräch zunächst mit Marie, dann mit Marc Trousselier, der ihn aufklärte. An diesem Tag prägte sich der Name Schulze irgendwie in sein Unterbewusstsein ein. Nicht das er ihm einen Job hätte bieten können, das nicht, aber schließlich hatte man ja Connections und die konnte man immer spielen lassen.

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Kim, ich glaube ich werde dich enttäuschen. What ever that means. ;)
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Popovych
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Beitrag: # 295086Beitrag Popovych
20.8.2005 - 13:29

30.10.2004

Der übernächste Tag brachte dann den Besuch eines französischen Kommissars. Klaus hatte die letzten Wochen immer wieder gegrübelt doch die Szene war wie von der Festplatte gelöscht. Er konnte sich an den betreffenden Tag überhaupt nicht mehr erinnern. Selbst als ihm ein Foto des jungen Journalisten vorgelegt wurde konnte er nur den Kopf schütteln. Zwar erkannte er den Mann wieder, doch ein Zusammenhang ließ sich, so sehr er sein Hirn auch quälte nicht herstellen. “Dann werden wir das Verfahren einstellen müssen“, sagte der Kommissar achselzuckend zum Schluß. Natürlich vereinbarte man das Klaus sich melden sollte falls ihm doch noch etwas einfiele und erhielt die entsprechende Durchwahlnummer für das Lyoner Kommisseriat. Doch wie es derzeit aussah würde er davon niemals Gebrauch machen.

Dieser Tag war auch der Tag an dem ein junger Amerikaner beschloß Profi in Europa zu werden. Irgendwo in seiner Familienhistorie gab es einen deutschen Schäferhund, ähm deutschen Verwandten und so beschloß er den heimischen Herd gegen Good Old Germany zu tauschen um dort sein Glück als Radprofi zu versuchen. Man hatte ihm mehrfach bescheinigt das er Talent habe und einige Erfolge im Juniorenbereich gab es auch zu vermelden. Dies war für ihn, als Amerikaner nach wie vor höchst ungewöhnlich, Zeichen genug es dem großen Lance nachtun zu wollen.

Klar hatte er auch bei Discovery ein Probetraining abgeliefert, doch die hatten ihn verschmäht. Wenn die mich nicht wollen versuche ich halt mein Glück bei T-Mobile hatte er beschlossen und so machte er sich auf die weite Reise.
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Beitrag: # 295270Beitrag Popovych
20.8.2005 - 20:50

10.11.2004

Bei T-Mobile war heute Scouting Tag. Zweimal im Jahr, einmal im Februar und einmal im November führten sie diesen Tag durch um junge Nachwuchskräfte zu beobachten. Wenn ihnen jemand gefiel bekam er eine Chance in ein Junior-Team vermittelt zu werden. T-Mobile hatte einige davon an der Hand und wenn sich jemand dort entwickelte hatte er eine Chance ins Profiteam zu gelangen. Selten nahmen sie jemanden direkt ins Profiteam auf.

Dabei war auch der junge Deutschamerikaner, er rechnete sich große Chancen aus. Doch am Ende bot man ihm an ihn in eines der Juniorenteams zu vermitteln. Das war nicht das was er vorhatte. Discovery hatte ihm einen ähnlichen Vorschlag gemacht und auch dort hatte er abgelehnt. So kehrte er abends in seine kleine Pension heim und überlegte was er als nächstes versuchen könnte.

Beim Abendessen kam ihm zwei Ideen, er würde in den nächsten Tagen nach Holland und Belgien fahren. Zwei Teams sagten ihm etwas, das eine war Rabobank, das andere Quick Step. Beide Teams waren dafür bekannt das sie Nachwuchsleuten eine Chance gaben.
“Es muss doch gehen, irgendwer wird mich doch wollen“, machte er sich selbst Mut“.
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shadow
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Beitrag: # 295286Beitrag shadow
20.8.2005 - 21:24

wow du legst wirklich ein super tempo vor!! musst du aber auch sonst würd ich vor spannung platzen!!

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Ueberflieger
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Beitrag: # 295292Beitrag Ueberflieger
20.8.2005 - 21:38

Spitzenmässig!!! Mach weiter so du schaffst es immer wieder neue Charaktäre reinzubringen. Unbedingt schnell weitermachen. :lol:

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Popovych
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Beitrag: # 295422Beitrag Popovych
21.8.2005 - 8:17

26.11.2004

Holczer und sein Team waren mitten in den Vorbereitungen für die neue Saison. Neue Fahrer mussten verpflichtet werden, die Scouts hatten einige Vorschläge unterbreitet. Gerolsteiner hatte nicht die Masse der Kohle, die anderen Teams zur Verfügung stand. Dennoch die Saison 2004 war ein Riesenerfolg gewesen und an die galt es nun anzuknüpfen, ja sie am besten noch zu Übertrumpfen. Dies war schwer genug. David Rebellin hatte mit seinem Tripple im Frühjahr das Highliht gesetzt. Fabian Wegmann mit seinem Bergtrikot beim Giro das nächste. Insgesamt waren es 32 Saisonsiege geworden. Schade war das man die letzte Austragung des Weltcups nicht gewonnen hatte. Nach Paris – Tours hatte man das Trikot an Bettini abgeben müssen und der gab es auch bei der Lombardei Rundfahrt nicht mehr her. Doch ein zweiter Platz war so schlecht auch nicht. Der Sponsor war hochzufrieden das drittbeste Team 2004 zu finanzieren. Einziges Manko, man war immer noch die Nummer 2 in Deutschland denn das beste Team der Saison war die direkte Konkurenz T-Mobile und Holczer hatte berechtigte Zweifel ob sich an diesem Status in den Köpfen der Leute jemals etwas ändern würde.

Dazu kam diese neue Rennserie die niemand so Recht mochte. Sie bedeutete eine Startverpflichtung bei allen drei Grand Tours, allen Top Events. Gerolsteiner war sozusagen im letzten Jahr in die zweite Reihe der Teams vorgestoßen. Der Pro Tour Status war nicht das Thema, aber nun galt es sie auch mit Leben zu füllen. An Abgängen hatten sie nur drei Fahrer zu beklagen. Faresin hatte seine Karriere beendet. Uwe Hardter wechselte zu Lamonta, aber am schlimmsten war der Abgang von Olaf Pollack, seinem Nr. 2 Sprinter. Die jungen wie z.B. Förster würden diese Lücke schließen müssen. Gerolsteiner war schon fast traditionell ein Team das jungen Leuten eine Chance gab. Daran würde sich auch in der neuen Saison nichts ändern. Holczer war auf der Suche nach noch jungen Leuten mit Potenzial.

Zweie hatte er bereits an der Angel. Den Deutschaustralier Heinrich Haussler und Matthias Russ. Doch ihm war bisher noch mehr gelungen. Sein größter Coup war die Verpflichtung von Levy Leipheimer, dieses Jahr neunter bei der Tour. Für den Klassikerbereich war Frank Hoy gekommen und auf Wunsch von Davide Rebellin hatte man Andrea Moletta verpflichtet. Insgesamt bestand der Kader nun aus 25 Fahrern. Doch Holczer war noch nicht ganz zufrieden. Zwei – Drei Plätze wollte er noch vergeben.

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Das Tempo wird von selbst sinken, im Moment hab ich einen kleinen Fundus, daher fällt es leicht, doch wen der erschöpft ist wirds mit Sicherheit langsamer, es sei denn ich schaffe es zwischendurch nochmal mir nen halben Tag Gedanken zu machen und diese aufs Papier zu bringen.
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22.8.2005 - 17:25

30.11.2004

Heute war die Entscheidung gefallen, wie erwartet war Gerolsteiner unter den 19 Pro Tour Teams. Damit galt es noch einmal das Team zu überdenken. Er selbst, seine Frau Renate und Christian Henn bildeten das Management. Raimund Dietzen hatte bereits im Vorjahr Rolf Gölz als Sportlichem Leiter abgelöst. Sicher Henn und er selbst übten die Funktion auch nebenbei noch mit aus, doch dies würde in der Zukunft noch weniger werden. Daher hatte er Udo Bölts, der seine Karriere im Vorjahr beendet hatte als zweiten sportlichen Leiter verpflichtet. Eigentlich war er für ein schlankes Management, doch ihm ging Schulze nicht aus dem Kopf. Der Mann war ihm sympathisch, der Mann hatte gezeigt das er Biß hatte und das war es was ihm am meisten imponierte. Allerdings wusste er nicht ob der noch der alte war, nach dem Attentat.
Er beschloß das ganze am Abend mit Renate zu besprechen.

Klaus war immer noch arbeitslos, Deutschland hatte sich wirklich gewandelt. Er spielte inzwischen wieder mit dem Gedanken in die Sportwelt einzutauchen doch wagte er nicht das Thema bei Monika anzusprechen. Die hatte längst begriffen das es wieder so enden würde, nur aus- bzw. angesprochen hatte sie es noch nicht.
An diesem Tag kam erneut Besuch aus Frankreich. Marc Trousselier hatte geschäftlich in der deutschen Filiale zu tun und nutzte den Abend um bei Klaus und Monika vorbei zu schaun. Man trank auf alte Zeiten, schwärmte von diesem und jenem und dann kam der Augenblick als Marc das geschäftliche zur Sprache brachte. Am Ende unterzeichnte Klaus einen Auflösungsvertrag, der ihm eine Abfindung in Höhe von zwei Monatsgehältern brachte. Damit war das Kapitel RAGT abgeschlossen.

Am gleichen Abend kam es auch im Hause Holczer zum Gespräch über die Zukunft des Teams Gerolsteiner. Das Team war nicht mehr das von 99 auch schon nicht mehr das von 2003. Innerhalb von 5 Jahren war man in der Weltspitze angekommen, doch man wollte mehr. Das Thema kam auf einen Co-Sponsor, um noch mal Geld in den Laden zu bringen, doch bisher hatte Gerolsteiner ein Co-Sponsoring das zu einer Namensergänzung des Teams führen würde immer abgelehnt. Renate wies zu Recht auf dieses Argument hin. Man würde mit dem Mineralwasserhersteller reden müssen, Budgetgespräche standen im Dezember sowieso an.

Man kam zur weiteren Positionierung innerhalb des Teams. Renate brauchte Hilfe im administrativen Bereich und dabei handelte es sich um Aufgaben die man nicht einer Aushilfe übertragen konnte. Hier würde in Zukunft ein reichliches Betätigungsfeld für Hans-Michael liegen. Dies bedeutete das das Teammanagement demnächst von Christian Henn alleinverantwortlich geleitet werden musste. Demnach waren die beiden sportlichen Leiter diejenigen die sich den Rennkalender teilen durften. Nun war der Punkt für Hans-Michael gekommen das Gespräch auf einen dritten sportlichen Leiter zu bringen was er dann auch tat. Renate hörte die Argumente und musste ihm durchaus Recht geben, doch niemand wusste besser über die Finanzen Bescheid als sie. Mit den Worten “Schatz, im Moment können wir uns das beim besten Willen nicht leisten. Raimund und Udo werden das schon irgendwie schaffen“. Damit war das Thema vom Tisch.
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Popovych
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Beitrag: # 296627Beitrag Popovych
23.8.2005 - 20:29

05.12.2004

Der junge Amerikaner war wieder in seiner Pension. Fast einen Monat hatte er sich in Holland und Belgien aufgehalten. Rabobank hatte ihm das gleiche angeboten wie zuvor Discovery und T-Mobile. Er hätte einen Vertrag im GS III – Team von Rabobank bekommen können. Den lehnte er genau so ab wie die beiden anderen Angebote.

Quick Step war ein totaler Flop gewesen, Lefevre hatte ihn nicht einmal eingeladen. So blieb ihm nur sich bei den anderen belgischen Teams vorzustellen, doch bei dem einen passte ihm die Nase des Sportdirektors nicht, beim nächsten bot man ihm einen Vertrag über 2.000,- Euro an, was er als persönliche Beleidigung empfand und bei einem dritten ließ man ihn Kopfsteinpflaster fahren, etwas was er überhaupt noch nicht gemacht hatte. Entsprechend viel die Beurteilung aus.

Nun war er wieder in Deutschland. Zwei Ideen blieben ihm noch, die eine war Lamonta, aber die wäre der letzte Notnagel gewesen, da wäre es fast besser gewesen er hätte das erste Angebot von Discovery Channel angenommen. Die zweite Option war Wiesenhof. Er hatte für nächste Woche einen Termin erhalten.
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Bettini_der_Beste
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Beitrag: # 296670Beitrag Bettini_der_Beste
23.8.2005 - 21:13

Da ist wohl ein gewisser Amerikaner ziemlich stolz :wink:

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Popovych
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Beitrag: # 296778Beitrag Popovych
24.8.2005 - 0:14

Bettini_Der_Beste hat geschrieben:Da ist wohl ein gewisser Amerikaner ziemlich stolz :wink:
Was ihm noch vergehen wird mit der Zeit, so isse halt die Jugend von heute ;)

Morgen gibts nichts, daher hier noch eine Gute Nacht Geschichte.


15.12.2004

Gestern hatte es im Hause Gerolsteiner das schon länger vereinbarte Gespräch gegeben. Gerolsteiner hatte die für die Pro-Tour-Lizenz nötige 3 Jahres Garantie ja schon länger gegeben, doch die Budgetierung des Teams war davon völlig losgelöst und wurde jedes Jahr neu besprochen. Natürlich gab es auch zwischendurch immer wieder Besprechungen. Selbstverständlich war der Hauptsponsor im Boot als man die Verpflichtung Leipheimers klar machte, schließlich musste das Gehalt zusätzlich gestemmt werden.

Holczer fing diese Gespräche immer sehr geschickt an und führte den Entscheidern zunächst immer ein Video der vergangenen Saison vor. Natürlich war darin das Interview mit Davide Rebellin enthalten das er nach seinem Sieg gegeben hatte bei dem er zwischendurch immer wieder aus der Gerolsteiner Flasche trank. Eine bessere Werbung konnte es gar nicht geben. Nächster Punkt auf der Tagesordnung war ebenso tradionell der Ausblick in die Zukunft. Holczer führte ihnen vor Augen was möglich sein könnte mit Summe X und was möglich wäre mit Summe Y. Gerolsteiner ist ein mittelständisches Unternehmen und hat daher auch nur mittelständische Möglichkeiten war immer wieder das Gegenargument. Das sich das Sponsoring auszahlte war den Damen und Herren der Geschäftsleitung aber durchaus bewusst, den die Geschäftszahlen sprachen da eine sehr eindeutige Sprache. Am Ende ging es aus wie jedes Jahr, man einigte sich auf eine Summe die im Rahmen des möglichen war, diesen aber nicht überstieg. Am Ende ging Hans-Michael Holczer mit 4,6 Mille nach Hause.
Dafür hatte er sich um die sonst bei Sponsoren so beliebten Zielvorgaben weitest gehends drücken können. Die Leistungen des Vorjahres hatten dabei natürlich geholfen. Eigentlich gab es nur zwei Ziele. Mindestens erneut Platz 3 in der Teamwertung, auf jeden Fall aber besser zu sein als T-Mobile, das woran man im Vorjahr noch gescheitert war. Das zweite Ziel war einen Fahrer in der Einzelwertung der Pro-Tour unter die ersten 5 zu bekommen. Siegvorgaben bei einzelnen Rennen konnte er jedoch verhindern.

Diese Summe genügte bei weitem noch nicht. Allein der Kader kostete 400.000,- im Monat und wies somit schon eine Deckungslücke von 200.000,- Euro auf. Natürlich hatte man noch ein paar Kleinsponsoren an der Hand, zur Zeit kamen dadurch noch mal 100.000,- rein, die Verträge liefen allerdings alle Ende Dezember aus. Er, seine Frau, Henn, Bölts, Dietzen, und der Arzt wollten schließlich auch leben. Die nächsten Tage galt es gerade auf diesem Sektor noch mal aktiv zu werden, sonst blieben nämlich nur noch Rennprämien um die Deckungslücke auszugleichen. Doch Rennprämien konnte man nicht kalkulieren.
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Beitrag: # 297591Beitrag Popovych
25.8.2005 - 18:28

19.12.2004

Wiesenhof war ein Flop gewesen, Lamonta hatte ihm einen Termin für den 4. Januar gegeben und mittlerweile war er völlig frustriert. Keiner wollte ihn, bzw. wollte das was er wollte. Die meisten hatten ihm zwar großes Talent bescheinigt, aber für ein Profiteam sei er noch nicht so weit hieß es immer wieder. Es war zum Mäuse melken. Lamonta wollte er nicht, er beschloß nach Hause zu fliegen und doch noch einmal bei Discovery vorzusprechen.

Eine Idee kam ihm noch, er würde sich an Udo Bölts wenden. So weit er wusste war der Trainer bei Gerolsteiner. Es kostete ihn einige Mühe die Handynummer von Bölts heraus zu finden und als er ihn anrief erlebte er eine kleine Überraschung. Er fragte ob es eine Chance geben würde sich bei Gerolsteiner vorzustellen, ein Probetraining zu absolvieren, doch Bölts sagte ihm das sei nicht nötig. Auf die Frage warum, erklärte ihm Bölts das er beim Probetraining bei T-Mobile zufällig anwesend gewesen sei. Alte Seilschaften halt nannte er es. “ Ich denke ich weiss was sie können, Mr. Lot. Sie hätten das Angebot von T-Mobile annehmen sollen, ich denke das wäre genau das richtige für sie gewesen“.

Lot erklärte ihm warum er das Angebot ausgeschlagen hatte. Was seine Intention sei und Bölts sagte ihm am Ende das er nichts versprechen könnte, das er ihm eigentlich keine Chance gäbe es aber mit den anderen Entscheidungsträgern besprechen wollte und vielleicht würde er sich doch noch melden, er solle aber nicht böse sein wenn dies nicht der Fall wäre. Außerdem stände Weihnachten vor der Tür und gleich danach würde die Saisonvorbereitung losgehen, eigentlich sei es jetzt schon zu spät.

Lot hörte nichts mehr von ihm und so flog er am 23. Dezember nach hause. Am 27. Dezember rief Bölts dann doch noch an und teilte ihm mit das er ihn am 03.01. noch einmal sehen wolle, falls der Eindruck den er beim ersten Mal von ihm gehabt habe bestätigt würde könne man sich vielleicht unterhalten.
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Beitrag: # 298783Beitrag Popovych
28.8.2005 - 8:06

01.01.2005

Holczer hatte Glück, 14 Tage Telefonie und Besuche hatten sich ausgezahlt. Drei neue Sponsoren konnten gewonnen werden, vor einer halben Stunde war der letzte der drei Verträge unterschrieben worden. Aus den 100.000,- Euro des Vorjahres waren 600.000,- geworden. Zwei der Verträge liefen über zwei Jahre, was auch hier zu einer gewissen Planungssicherheit führte. Von den 4 Riesen die er nun aufs Jahr gerechnet über hatte beschloß er einen für neues Material auszugeben. Einen weiteren wollte er noch in zwei zu verpflichtende Jungprofis stecken und von den anderen zweien musste die Administration leben. Das war bei weitem nicht genug, es gab immer noch eine Deckungslücke von ca. 600.000,- Euro. Diese Summe musste über Rennprämien herein kommen. Da die Saison im Prinzip nur über 8 Monate ging galt es also im Schnitt 75.000,- zu verdienen. Eine stolze Summe. Natürlich ging das nicht im Februar, dafür warfen die großen Rundfahrten aber eine Menge ab. Wirkliche Sorgen machte er sich nicht, das würde schon irgendwie passen, es hatte bisher ja auch immer gepasst.

Was die beiden Neuverpflichtungen anging, da hatte Udo seine Fühler bereits ausgestreckt. Zwei 18 jährige standen auf der Liste und seit Freitag Vormittag stand fest das man sich am 6. zusammen setzen würde. Der eine hieß Gerald Ciolek, ein absolut vielversprechender Sprinter der vielleicht sogar besser war als Förster, Haselbacher und Co. Man würde ihn gleich ins kalte Wasser werfen können, sagte zumindest Udo der ihn mehrfach beobachtet hatte. Der andere war eine Entdeckung von Udo, der seine alten Kameraden besucht hatte und dabei auf einen jungen Deutschamerikaner aufmerksam gemacht wurde der bei T-Mobile ein Probetraining absolviert hatte, dort zwar beeindruckt, am Ende aber doch durchgefallen war. Udo hatte Kontakt aufgenommen und auch mit ihm würde man sich am sechsten zusammen setzen, sofern dieser ein weiteres Probetraining bei ihm bestehen würde
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