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Saisonrückblick

Verfasst: 17.10.2004 - 18:44
von Escartin
Schauen wir mal zurück:

Fahrer des Jahres:

1. Cunego - eine GT, ein Klassiker, Siege bei mittleren Rennen. GT und Klassiker in einem Jahr gabs schon ewig nicht mehr, Jalabert dürfte de letzte gewesen sein. Sehr beeindruckend.
2. Rebellin - eine großartige Woche reicht, um ihm den Eintrag in die Geschichtsbücher zu sichern. Wobei das "Ardennentriple" so historisch gar nicht ist, denn die drei Rennen werden ja erst seit letztem Jahr so ausgetragen. Immer noch scheitert er an mangelnder Spurtkraft.
3. Bettini - Olympiasieg und Gesamtwektcup, aber keinen Klassiker gewonnen. Für ihn eigentlich mittelprächtig.
4. Freire - Weltmeister und ein Klassikersieg - das reicht um eine Saison erfolgreich zu machen.
5. Armstrong - Der Sieg ist historisch, auch wenn die Konkurrenz schwach war.
6. Mancebo - und zwei GTs gehen doch!

Teams des Jahres:
1. T-Mobile - Man muss die Erfolge anerkennen, auch wenn man mit dem Budget mehr erreichen müsste.
2. UsPostal - Viel haben sie nicht gewonnen, aber die Tour nach belieben dominiert
3. Rabobank - Freire, Boogerd, Dekker. Mit Menchov haben sie auch bei Rundfahrten mehr Möglichkeiten.
4. CSC - Tolles Frühjahr, dazu Basso, trotzdem nicht mehr so attraktiv gefahren wie früher schonmal.

Aufsteiger des Jahres:
1. Cunego - s.o.
2. Boonen - kommender König des Frühjahrs
3. Hushovd - hat sich sehr gemacht.
4. Perdiguero - hätte ihm solche Erfolge nie zugetraut
5. Gilbert - noch ein guter Belgier
6. Voeckler / Nuyens / Wegmann / Menchov

Verlierer des Jahres:
1. Hamilton, Camenzind, Millar etc. - no comment
2. Astarloa - der Fluch des Regenbogentrikots
3. Ullrich - wer den Toursieg als Ziel hat ist ein Verlierer, wenn er nichtmal auf dem Podium steht, TdS hin oder der
Außerdem: Garzelli, Casagrande, Botero, Savoldelli, Casero, van Petegem, Bartoli, Mayo, Zubeldia, Sevilla

Comeback des Jahres:
1. Santi Perez - endlich konnte er an 2002 anknüpgfen
2. Dekker - wo wäre er ohne de Sturz bei San Remo 2002?
3. Julich - CSC halt

Re: Saisonrückblick

Verfasst: 17.10.2004 - 18:53
von T-Mobile_Captain
Escartin hat geschrieben: 1. Cunego - eine GT, ein Klassiker, Siege bei mittleren Rennen. GT und Klassiker in einem Jahr gabs schon ewig nicht mehr, Jalabert dürfte de letzte gewesen sein. Sehr beeindruckend.

Mit Cunego, eine GT (Giro) ist ja alles schön und gut, aber ich möchte ihn nächstes Jahr mal bei der Tour de France sehen. Erst danach kann man sagen ob er mit den Besten am Berg mithalten kann, obwohl ich ihm das durchaus zutraue.
Aber das Jahr sonst zutreffen zusammengefasst!

:D :D :D

Verfasst: 17.10.2004 - 18:55
von Artifex
Stimme dir in fast allen Punkten zu. Lediglich bei Iban Mayo würde ich sagen, dass es kein verkorkstes Jahr war. Nichts besonders im Frühjahr... - oder hat Mayo da nicht ein paar Rennen abgegriffen? Meine mich so zu erinnern, kann mich allerdings auch täuschen.

Dann gewann Mayo die Dauphiné Libere und sackte bei der Tour total ab. OK, die Tour war natürlich "Müll", um es mal einfach auszudrücken, aber er war der Einzige in diesem Jahr, der Lance Armstrong in Schach halten konnte (Dauphiné).

Naja, kurzum, ich will an deinem Beitrag ja auch nicht soviel herumkritteln, denn wie gesagt, bis auf die Mayo-Sache kann ich deiner Zusammenfassung nur zustimmen. Bei Mayo würde ich einfach nicht sagen, dass er in dieser Saison ein Verlierer war, es ist einfach nicht sonderlich gut gelaufen. :oops: :D

Verfasst: 17.10.2004 - 19:01
von Escartin
Mayo hat im Frühjahr viel gewonnen, keine Frage. Er war im Baskenland stark, hat im Mai die spanischen Rennen dominiert und dann die Dauphine gewonnen. Bis dahin ein ganz tolles Jahr. Aber bei der Tour ist er eingebrochen und anders als Heras hat er sich danach nicht nochmal zurückgemeldet. Daher ist er für mich einer der Verlierer des Jahres.

Verfasst: 17.10.2004 - 19:03
von jonas
Soviel ich weiss hatte er nach der Tour das Pfeiffersche Drüsenfieber und da ist nix mehr mit sich wieder zurückmelden.

Verfasst: 17.10.2004 - 19:16
von sys
Und wie jedes Jahr so gehen auch dieses Jahr großartige Karrieren zu Ende:
Museeuw
Dufaux
Virenque

Namen, die man nicht vergessen wird.

Verfasst: 17.10.2004 - 19:20
von jonas
Und Zülle und Camenzind natürlich.
Trotz Doping haben sie viel erreicht, dass man auch würdigen muss.

Zülle hat heute in einer Schweizer Sonntagszeitung rückblickend auf seine Dopinggeschichte gesagt: "Es ist wie beim Autofahren. Erlaubt ist 120 km/h und alle fahren 130. Wieso sollte gerade ich 120 fahren ?"

Verfasst: 17.10.2004 - 19:26
von Escartin
jonas hat geschrieben:Soviel ich weiss hatte er nach der Tour das Pfeiffersche Drüsenfieber und da ist nix mehr mit sich wieder zurückmelden.
Ändert das die Tatsache, dass er ein Verlierer des Jahres ist? Casagrande, Savoldelli, Sevilla hatten alle gesundheitliche Probleme. Auch dadurch kann man zu einem Verlierer werden. Offenbar sind wir uns über die Definition nicht ganz einig.

Verfasst: 17.10.2004 - 19:28
von sys
Sorry, Zülles Rücktritt habe ich jetzt ganz vergessen.

Es werden wohl aber noch einige weitere Namen in den nächsten Wochen dazu kommen. Andrea Tafi und Stefano Zanini könnten solche Kandidaten sein - warten wir es ab, schwelgen in Nostalgie, während wir uns die großen Triumphe dieser Fahrer ins Gedächtnis rufen und wünschen ihnen für ihr weiteres, "normales" Leben viel Glück.

Verfasst: 17.10.2004 - 19:32
von jonas
Escartin hat geschrieben:
jonas hat geschrieben:Soviel ich weiss hatte er nach der Tour das Pfeiffersche Drüsenfieber und da ist nix mehr mit sich wieder zurückmelden.
Ändert das die Tatsache, dass er ein Verlierer des Jahres ist? Casagrande, Savoldelli, Sevilla hatten alle gesundheitliche Probleme. Auch dadurch kann man zu einem Verlierer werden. Offenbar sind wir uns über die Definition nicht ganz einig.
Nein, natürlich nicht. Nur kann man nicht von ihm das Gleiche wie von Heras erwarten, wenn er doch ziemlich stark erkrankt ist. ;)

Verfasst: 17.10.2004 - 19:52
von Alexandre Moos
jonas hat geschrieben:Soviel ich weiss hatte er nach der Tour das Pfeiffersche Drüsenfieber und da ist nix mehr mit sich wieder zurückmelden.
Da wirds sogar schwer überhaupt wieder einmal an vorgängige Leistungen anzuknüpfen... 8O

Verfasst: 17.10.2004 - 20:01
von Klaus und Tony
Bei meinen Helden des Jahres ist unbedingt Steffen Wesemann zu nennen, der endlich das getan hat, was er schon lange vorhatte: Einen Top-Klassiker zu gewinnen.

Aus internationaler Sicht ist dieser Sieg natürlich nicht mehr wert als der von Backstedt - man verzeihe mir also die deutsche Brille.

Verfasst: 17.10.2004 - 20:11
von Gast
Wesemann sehe ich auch als einen Gewinner, ähnlich wie Klöden, hat zwar "nur" den zweiten Platz bei der Tour erreicht der hat ihm aber genug Selbstvertrauen gegeben ums Maul aufzureissen.

Ausserdem hat sich Floyd Landis einen Namen gemacht.

Verfasst: 17.10.2004 - 20:13
von RotRigo
Ein weiterer Verlierer des Jahres ist für mich Gilberto Simoni:
Er geht als absolut unantastbarer Top-Favorit in den Giro und verliert dann gegen seinen eigenen Teamkollegen und sogar fast noch gegen Honchar... Nicht nur sportlich ein Verlierer (genauso wie Ullrich), sondern auch menschlich, weil er ein schlechter Verlierer und kein großer Captain war.

Ein Pechvogel noch:
Alexandre Vinokourov. Top-Favorit für Tour de Suisse und zweite Spitze bei der Tour de France - so war es geplant. Dann der Sturz und der Traum war geplatzt. Für die Vuelta war er wieder zurück und dann kam das schlechte Essen. Er hätte bei zwei GTs sehr viel reißen können (das hat er bewiesen, durch seine Fahrweise in den Rennen, wo er dabei war) und wurde immer wieder gestoppt.... achja und dann war da noch Paris-Nizza, wo er Pech hatte und zu früh zuviel Zeit verlor...

Ansonsten wiedermal sehr treffend von Escartin ;)

Verfasst: 17.10.2004 - 20:21
von directeur sportif
wo gerade die deutsche brille aufgesetzt wurde:
erik zabel - ständig totgesagt, ständig vorne zu finden.
jens voigt - zwar knapp am überraschenden sinkewitz anfang juni gescheitert, trotzdem überragend gefahren dieses jahr. als kommentator bei der vuelta auch mehr als überzeugend :-)
jaksche wünsche ich mir nächstes jahr verletzungsfrei.

was die nicht-deutsche brille angeht, wurden wohl schon alle große namen dieses jahres genannt.

Verfasst: 17.10.2004 - 20:26
von Gast
mit der deutschen Brille ist noch Hondo zu nennen der nicht nur bei der WM überzeugen konnte :o

Verfasst: 17.10.2004 - 20:30
von Fabian
Als Schweizer kommen als Aufsteiger Cancellara, Loosli und Zaugg bei mir in die Wertung. Verlierer Nummer eins ganz klar der Ösi, aber auch Zülle überhaupt nicht mehr überzeugend. Hat den richtigen Zeitpunkt für das Karrierernende für mich verpasst, das letzte Jahr war eins zuviel. Pechvogel einmal mehr der nicht zu beneidende Sven Montgomery, der am Giro auf Top20-Kurs war und einmal mehr stürzte. Sonst habe ich nichts hinzuzufügen. Jonas wird mich ergänzen.

Verfasst: 17.10.2004 - 20:33
von jonas
Zülle war ok, zumindest bis zur Tour de Romandie. Da kam der Sturz auf der Königsetappe und nachher lief nix mehr.
Ich bin zurzeit gerade dabei einen kurzen Saisonbericht zu jedem Schweizer Profi zu schreiben. Werde den bei Gelegenheit hier auch mal posten.

Verfasst: 17.10.2004 - 20:41
von virtualprofit
Noch einer der Verlierer der Saison: Joseba Beloki! Der Wechsel zu BLB und das nachfolgende Theater war für ihn nur mit Pech behaftet.

Dagegen auf jeden Fall noch positiv zu erwähnen: Stuart O'Grady! Ein Weltcupsieg, Olympiasieger (wenn auch nicht auf der Straße), eine Tour-Etappe...und nur ganz knapp an einer WM-Medaille vorbei.

Verfasst: 17.10.2004 - 20:44
von RotRigo
stimmt.... O'Grady war sehr stark und Beloki gehört zu den Pechvögeln...
wen haben wir noch vergessen?

Verfasst: 17.10.2004 - 20:52
von Vino
Spontan fallen mir noch ein:
Gewinner : Sella Goussev Flecha A.Merckx
Verlierer: VDB