Die Sattlerei

Verfasst: **11.11.2008 - 14:28**

http://www.sueddeutsche.de/,tt1m1/sport ... 91/186004/

Radrennställe steigen aus ProTour aus
"Kein Erstliga-Radteam beantragt eine Lizenz für 2009": Mit dieser Entscheidung der Teams hat der Weltverband UCI den Kampf mit den Veranstaltern der drei großen Rundfahrten Tour de France, Giro d'Italia und Vuelta um die Oberhoheit im Profi-Straßenradsport endgültig verloren.

Alle 18 Erstliga-Radrennställe steigen Ende der Saison geschlossen aus der ProTour des Weltverbandes UCI aus. "Niemand wird für 2009 wieder eine Lizenz beantragen", sagte Gerolsteiner-Teamchef Hans-Michael Holczer nach dem Treffen der Mannschaftsführer am Tour-Ruhetag in Pau. Es habe sich gezeigt, dass die Rennserie nicht mit den Vorstellungen der Teams und Sponsoren "unter einen Hut" zu bringen sei.

Zusammen mit den drei Groß-Veranstaltern ASO (Tour, Paris-Roubaix), RCS (Giro, Mailand-San Remo) und Unipublic (Vuelta) einigten sich die führenden Profi-Mannschaften des bisherigen UCI-Elite-Clubs ProTour auf einen neuen gemeinsamen Weg. Die Teams unterzeichneten mit den drei Renn-Organisatoren entsprechende Verträge, bestätigte am Tour-Ruhetag die Gerolsteiner-Mannschaft.

Damit hat die UCI den Kampf mit den Veranstaltern der drei großen Rundfahrten Tour, Giro und Vuelta um die Oberhoheit im Profi-Straßenradsport endgültig verloren. Die ProTour war 2005 aus der Taufe gehoben worden. Bei ihren ursprünglich fast 30 Rennen waren alle Topteams zum Start verpflichtet.

2008 umfasst die Serie nur noch 15 Rennen, nachdem Tour, Giro und Vuelta nicht nur mit den Rundfahrten ausstiegen, sondern auch mit ihren Eintages-Klassikern wie Mailand-San Remo, Paris-Roubaix oder Lüttich-Bastogne-Lüttich. Deutsche ProTour-Rennen in diesem Jahr sind noch die Hamburger Cyclassics und die Deutschland-Tour.

Der Weltverband, der für die ProTour-Lizenzen, die einen Start bei allen bedeutenden Rennen garantierten, pro Jahr 75 000 Euro pro Team kassierte, wurde am Dienstag von den Beschlüssen offiziell informiert. Die Initiatoren "erwarten, dass sich die UCI den Beschlüssen anschließt", hieß es in einer Pressemitteilung.

Laut Holczer wolle man sich um eine neue Serie bemühen, in deren Entwicklung auch die UCI eingebunden sein solle: "Wir brauchen weiter den Weltverband, aber unsere Interessen müssen stärker berücksichtigt werden."

Was wurde da eigentlich draus?
Die UCI hält ja stur an ihrer "UCI ProTour" fest, auch im Rennkalender für 2009. Aber wenn es nun keine ProTour-Teams mehr gibt, wer startet dann da?
Logischerweise könnten sich die Veranstalter der Ronde, der Tour de Romandie usw. aussuchen, wem sie eine "Wildcard" geben und wem nicht - so ist das Prinzip der ProTour vollkommen ad absurdum geführt, und die ProTour-Wertung, wie schon dieses Jahr, völlig irrelevant. Wer hat nochmal gewonnen? Alejandro Valverde - der nicht einmal im ProTour-Trikot fuhr.
Nicht etwa der, der die meisten Punkte gesammelt hat; das war nämlich Allan Davis. Weil er aber bei der Tour Down Under für die australische Nationalmannschaft und bei der Ronde, Gent-Wevelgem und dem GP Plouay für Mitsubishi-Jartazi fuhr, und erst ab dem 1. September für Quick Step, konnte er für die meisten seiner sehr guten Resultate auch keine Punkte bekommen.
Wenn es nächstes Jahr keine ProTour-Teams mehr gibt, kann logischerweise auch niemand mehr Punkte bekommen - oder öffnet die UCI dann die Wertung, damit irgendjemand ihr weißes Trikot tragen "darf"?

Verfasst: **11.11.2008 - 14:41**

Wie oft denn noch? Ende des Jahres wurde zwischen UCI und den Organisatoren ein Abkommen unterzeichnet. Die ProTour geht ganz normal weiter und mit an Board auch die ASO und Co.

Bitte diese Links beachten:
http://www.uciprotour.com/Modules/ENews ... d%3DMTY5NA

http://www.uciprotour.com/Modules/ENews ... d%3DMTY5NA

http://www.uciprotour.com/Modules/ENews ... d%3DMTY5NA

Verfasst: **11.11.2008 - 15:37**

Danke für die Aufklärung.

Aber das "Wie oft denn noch?" hättest du dir sparen können: Ich bin der erste, der das hier gefragt hat; also kann man davon ausgehen, dass ich von diesen Abkommen nichts wusste (im August war ich im Urlaub, habe die ersten beiden also nicht mitbekommen, das dritte ist erst ein paar Tage alt).

Was allerdings keine dieser Pressemitteilungen anspricht, ist, ob die bisherigen ProTour-Teams nun neue Lizenzen beantragt haben oder nicht. Demnach wäre Garmin-Chipotle nächstes Jahr das einzige ProTour-Team.

Verfasst: **11.11.2008 - 15:48**

Die meisten haben Lizenzen bis 2009. Demnach stellt sich die Frage nicht. Es ist alles in trockenen Tüchern.

Wenn es anders wäre, wäre es public geworden da letzte Woche die Deadline ablief für Lizenzanträge.

Verfasst: **11.11.2008 - 16:01**

Wenn sie die Lizenzen, die ja immer 4 Jahre gültig sind, ab 2005 beantragt haben, liefen sie nach dieser Saison aus - mit der Ausnahme ag2r - La Mondiale (2006-2009).

Verfasst: **11.11.2008 - 16:17**

Nein, meines Wissens nach dürften die meisten keine Verlängerung benötigen. Viele verlängern auch vorzeitig. Ist auch egal, es wird sich nichts ändern.

Verfasst: **12.11.2008 - 20:45**

Eine Antwort auf die Lizenzfrage:

http://www.radsport-news.com/sport/sportnews_53705.htm

Der ProTour-Chef bestätigte, dass derzeit neun Teams zur ProTour gemeldet seien: Ag2R, Astana, Caisse d'Epargne, Columbia, Garmin-Chipotle, Lampre, Liquigas, Milram und Scott-American Beef. Neben dem neuen Team Katusha hätten zahlreiche Teams, bei denen die Lizenz 2008 ausläuft, einen neuen Antrag gestellt, der bald von der Lizenzkommission diskutiert würde. „Man muss jedoch abwarten, ob sich alle Teams bis zum Ablauf der Frist am 20. November registriert und ob sie bis dahin auch das nötige Budget und die Bankgarantien beisammen haben", so Rumpf, der anfügte, dass sich eine Arbeitsgruppe um den Rennkalender für das kommende Jahr kümmere.

Es ist also sehr wohl eine Verlängerung nötig und ob alles beim alten bleibt, hängt eben von jenen Verlängerungen ab

Ich denke jedoch auch das alle Teams die Lizenz verlängern werden, sofern ein Ausstieg nicht schon seit längerer Zeit bekannt ist.

Verfasst: **22.3.2011 - 9:42**

Na super, kaum wird man sich beim Funkverbot nicht einig, wollten nun 11 Teams und Zomegna ihre ihre eigene Liga gründen. Als ob das der Weisheit letzter Schluss wäre

. Das würde jahrelangen Dauerstreit, konkurrierende Rennserien mit den damit verbundenen Unsicherheit für Sponsoren und eine Verwirrung sondergleichen bedeuten. Ich war nie ein besonders großer Fan der UCI, aber so geht das nun auch nicht.

Verfasst: **22.3.2011 - 11:40**

Zu ner Abspaltung wirds nie kommen, das ist sicher nur ein Druckmittel und 11 Teams sind auch nicht gerade viel, wenn keine großen Teams dabei sind (?) ist das sowieso ziemlich unrealistisch.

Verfasst: **22.3.2011 - 17:09**

Ich denke, dass da vorallem die großen Teams dabei sein werden und wenn diese 11 wegfallen, dann können die anderen auch nicht alleine stehen. Aber viel wichtiger sind die Betreiber der ganzen Rennsierien (ASO, RCS, etc). Wenn diese ganzen Rennen sich mit abspalten, dann hat die UCI verloren. Und so wie es gerade klingt, ist Zomegan dabei, fehlt nur noch die ASO.

Verfasst: **22.3.2011 - 17:35**

Eigentlich hängt es doch nur von der Tour in erster Linie ab. Sollten die Tourorganisatoren auf Seiten der UCI bleiben, dann wird es auch keine Spaltung geben.
Sollte dies nicht der Fall sein, werden auch die anderen Teams nachziehen.

Denn die Tour ist nach wie vor das größte Radsportereignis und somit auch mit das Wichtigste für die großen Sponsoren.

Verfasst: **22.3.2011 - 18:29**

Aber Herr Prudhomme war ja einer der ersten der Funkverbot einführen wollte und einen Test 2009 machen wollte, den die Fahrer dann auch bestreikt haben. Daher denke ich dass die ASO wohl eher auf Seiten der UCI ist.

Verfasst: **24.3.2011 - 14:20**

Velochrono hat in diesem Artikel mal ein paar Namen der Teams genannt, die für bzw. dagegen eine solche Liga sind. Die Anführer der ganzen Sache sind wohl folgende Mannschaften:

Radio Shack
Garmin-Cervélo
Saxo Bank
Movistar
Quick Step

Sich dem anschließen tun sich vermutlich:

Omega Pharma – Lotto
Leopard-Trek
HTC – High Road
Liquigas
Rabobank
Team Sky

Dagegen sind:

Astana
Ag2r
Lampre
Vacansoleil
Katusha

Alles in allem wenig überraschend, dass Bruyneel und Vaughters mit ihren Rennställen zu den Anführern gehören

Verfasst: **24.3.2011 - 14:28**

Mit diesen Teams ist das natürlich durchaus ernstzunehmen, aber wichtiger bzw entscheidend ist was die Rennorganisatoren machen - könnte jedenfalls lustig werden

Verfasst: **2.4.2011 - 13:08**

Definitiv kein Aprilscherz: Russisches WorldTour-Rennen ab 2012?
Nach dem Engagement so finanzkräftiger Unternehmen bei Katusha ist das eigentlich nur das nächst logische Schritt. Schließlich hatte man ja damals als Ziel ausgegeben, den Radsport in Russland auf breiter Basis zu fördern und da gehört irgendwie auch ein Rennen zu. Mal schauen, was draus wird.

Verfasst: **2.4.2011 - 13:13**

Nach dem Sotschi gescheitert war, versucht man ein neues russisches Rennen in die World Tour zu verankern. Das überrascht nicht.

Verfasst: **18.2.2013 - 19:32**

Nachdem sich Katusha erfolgreich den WorldTour-Status erklagt hat, gab die UCI heute bekannt, dass dafür kein anderes der bereits feststehenden 18 Mannschaften weichen muss. Was im Prinzip fair ist, dürfte bei den Rennen zu logistischen Problemen führen. Für die meisten Wettbewerbe sind die Wild-Cards schon vergeben worden, weshalb die Pelotons oft um ein Team größer sein werden. Das könnte die Sturzgefahr in engen Finals erhöhen, gerade auf engen Straßen.

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