In den Katakomben der 1. Division

FIKTIVE Radsport-Geschichten von Usern, die sich für schreibtalentiert halten

Moderator: Grabba

Bamba
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Beitrag: # 116874Beitrag Bamba
22.2.2004 - 23:54

01.03.2003 Samstag

Nach der morgendlichen Teamsitzung
Eine Sache hätte ich fast unterschlagen. Dominique Mullier hatte gestern seinen letzten Arbeitstag bei uns gehabt. Im Februar hat er noch Speedy und Olli beobachtet. Bei Speedy bin ich doch etwas enttäuscht, er hat scheinbar doch nicht mehr so viel Luft nach oben, wie ich es mir bei einem jungen Fahrer vorstelle, aber verbessern kann er sich ja noch, daher wird er weiter erst mal vorwiegend Sprint trainieren. Bei Olli sieht das Potenzial ähnlich aus, auch er soll seine Sprintqualitäten weiterhin verbessern.

Jetzt zur Besprechung. Ich hab die Jungs auf das Fahren auf Kopfsteinpflaster vorbereitet, sie dringlich auf die Gefahren hingewiesen. Ich hoffe es hat gewirkt, die Motivation hat das zwar nicht gesteigert, aber dann werden sie vielleicht etwas aufmerksamer und vorsichtiger fahren. Das ist gerade bei dem Wetter nötig, leichter Regen und ein bisschen Nebel.
Heute startet die KSP-Saison mit dem Klassiker Gent-Lokeren, ein C 1 Rennen. Bestreiten werden es Guill, Anthony, Arnaud, Yann, Ben, Papa, Thony und Geoffroy.
Profil:
Der Klassiker ist 201 km lang und hat einige kleine Zacken aufzuweisen.
Etappenziel:
Einer in den ersten 25. und keiner soll sich verletzten.
Taktik:
Guill hat freie Hand, er kann entscheiden, wann und ob er angreift. Die anderen helfen ihn so gut es geht. Versucht Stürze zu vermeiden, am besten ist es vorne oder im Feld verteilt zu fahren, da muss jeder mal selber sehen, wo er eine passende Position findet. Wichtig ist das ihr aufmerksam bleibt.

Ich hoffe nur, dass sich keiner bei den KSP-Rennen schwerwiegend verletzt, alles andere ist mir bei den kleinen Klassikern mit diesem Belag egal.


01.03.2003

Abends
Das wichtigste vorweg, keiner von unseren Jungs hat sich verletzt! Wenn ich den ganzen Rennverlauf aufschreiben soll, wird das ein halber Roman, also las ich das und konzentriere mich auf das wesentliche. Gleich am Anfang, auf dem ersten KSP-Stück gab es zwei Sturzorgien und das ganze Team war in den einen oder anderen verwickelt. Zum Glück schloss sich das Feld nach 20 km wieder zusammen. Danach gab es noch etliche Stürze und Reifenpannen, auch mit unser Beteiligung. Vor den letzten KSP-Stück versuchte Guill dann anzugreifen, weggekommen ist er aber nicht. 15 km vorm Ziel ereilte Yann dann eine Reifenpanne, Geoffroy war bereits aus dem Hauptfeld zurückgefallen und kam mit 15 min Rückstand ins Ziel.
120 Fahrer gingen dann noch geschlossen auf die Zielgerade zum Sprint. Papa und Guill platzierten sich ganz vorne, mehr als Platz 14. und 16. sprang für sie aber nicht heraus, sie sind halt keine Sprinter. Ben wurde 23. und Anthony bekam als 30. die letzten UCM-Punkte.

Bei der Besprechung zeigte ich mich sehr zufrieden mit dem erreichten Ergebnis. Zu bemängeln hatte ich die Unaufmerksamkeit gleich am Anfang, als alle unsere Fahrer in einem der beiden Stürze verwickelt waren, wir sollten wenigstens verteilt im Feld fahren, besser noch im vorderen Feld. Es wäre schön wenn ihr morgen meine Taktikanweisungen befolgt, das hat schon einen Sinn, wenn ich sie euch gebe.
Morgen gehen die KSP-Rennen weiter mit Kuurne-Brüssel-Kuurne, ein Klassiker der C 2 Kategorie, gefahren wird die Strecke von den gleichen Fahrern wie heute.
Profil:
Fast das gleiche Profil wie heute, vielleicht nicht ganz so viele kleine Hügel und auch nur 190 km lang.
Etappenziel:
Wie heute.
Taktik:
Wie heute.

Hoffentlich bleibt uns das Glück treu und wir kommen wieder ohne Verletzungen durch, was anderes Wünsche ich mir nicht.
"Die Herausforderung II"

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Bamba
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Beitrag: # 116958Beitrag Bamba
23.2.2004 - 21:43

03.03.2003 Montag

Gestern habe ich es nicht geschafft einen Eintrag zu machen, wir mussten ja noch alles packen und dann ging es mit den Flieger Abends zurück nach Toulouse. Als wir mit dem Bus in Arudy waren war es bereits nach Mitternacht.

Zum Rennen, das Wetter war um einiges besser als am Vortag, obwohl es relativ kühl war. Es gab auch nicht so viele Stürze. Während des Rennens baute Yann einen Sturz und riss Geoffroy und einige andere mit auf den Asphalt. Bis auf ein paar Schürfwunden ist aber nichts passiert. Durch den und andere Stürze verloren die Beiden, Papa und Thony den Kontakt zum Peleton, bis auf Thony zierten sie im Ziel das Ende der Ergebnisliste, mit einem riesigen Rückstand.
Vorne gingen ca. 90 Fahrer im Feld in den Massensprint, wobei Guill sich ganz vorne mit einreite. Da wir keinen echten Sprinter dabei hatten, wurde der Sieger ohne meine Jungs ermittelt, es gewann Tom Bonnen. Sonst hielten sich die Vier übriggebliebenen aber wacker, Guill wurde 12., Anthony 17., Ben., 21. und Arnaud 24..

Mit den beiden KSP-Rennen bin ich sehr zufrieden, keiner hat sich schwerer verletzt und es waren mindestens drei in den Prämienrängen. Hoffentlich läuft das bei den anderen KSP-Stecken auch so. Wahrscheinlich hab ich so eine panische Angst vor diesen Rennen durch meine eigenen Stürze, im Schnitt passiert zwar auf diesen Belag mehr und schlimmere Stürze, trotzdem ist die Chance solche Verletzungen davonzutragen wie ich sie habe ehr gering.

Heute ist Oscar mit dem Beobachten von Guill fertig geworden, morgen soll er dann mit Regis weitermachen. Guill lag wie erwartet im Bereich von Olli und Speedy, also da ist durchaus noch etwas rauszuholen, wenn er auch kein ganz Großer werden wird.

Für morgen Abend hab ich was ganz besonderes geplant, alle Fahrer treffen im laufe des Tages ein und bringen ihre Frau, Freundin, Lebensabschnittspartnerin oder sonst wen mit. Da bin ich ja mal auf die gute Hälfte der Jungs gespannt und ob sie überhaupt jemanden mitbringen, es sind ja nur zwei verheiratet.

Weiter werde ich mit jeden über seine weiteren Trainingseinheiten sprechen und ob wir an dem jeweiligen Programm etwas ändern. Bisschen Abwechslung tut häufig gut, auch wenn nur eine Kleinigkeit geändert wird. Vor allem kann ich nach den Wünschen der Jungs fragen und wenn ich sie dann erfülle, sind sie hinter meistens glücklich und freuen sich wie die Schneekönige. Jedenfalls hab ich das bei meinen anderen Jobs fast immer so erlebt. Ich frag mich eigentlich, wieso das so ist? Viel bringen tut es ja nicht und ich war selber mit meinem Trainingsplan häufig zufrieden, das einzigste was ich wollte, war mehr Training und wenn ich das bekommen habe, habe ich mich zwar gefreut, aber in Jubel bin ich deswegen nicht gleich ausgebrochen.

Mittwoch geht es dann nach Paris für die, die Paris-Nizza mitfahren. Ich werde etwas früher fahren, da mich mein Arbeitgeber um ein Gespräch gebeten hat. Auf dieses Gespräch könnte ich gut und gerne verzichten, aber was soll er schon wollen, bisher sind wir doch gut im grünen Bereich. Na ja, warten wirs mal ab!
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Beitrag: # 116960Beitrag Bamba
23.2.2004 - 23:21

04.03.2003 Dienstag

War das ein anstrengender Tag, mit 15 Fahrern über ihren Trainingsplan zu reden, dabei ist mir der Mund beinahe fusslig geworden. Ich hab bei einigen die Intensität etwas runtergesetzt, bei anderen maximal 5% von einem Trainingsbereich in einen anderen verlagert. Anschließend waren sie alle glücklich, wie vorausgesagt und ich weis immer noch nicht warum.

Abends gab es dann das große Essen mit Anhang. Nur zwei waren Solo da, Speedy und Oliver. Von beiden hätte ich das nicht unbedingt erwartet. Gut bei Speedy bin ich mir nicht sicher, ob er nicht doch eine Freundin hat und er sie nur nicht mitbringen wollte. Oliver gehört ja in unserem Team zu den älteren Fahrern und er ist sonst auch ein aufgeschlossenen Typ, ich dachte, dass er zu denen gehört der einen Anhang hat.
Den anwesende Anhang habe ich in drei Kategorien eingeteilt. Verheiratet, dazu gehören die Frauen von Papa und Bollo. Feste Freundin, bereits länger als ein Jahr zusammen, die haben Arnaud, Geoffroy, Regis, Miguel, Olli und Yann. Ich war überrascht, das viele von den jungen Fahrern schon so lange in einer festen Beziehung stecken. Und zum Schluss, Freundinnen, weniger als vier Monate zusammen, die wurden von Guill, Anthony, Gigi, Thony und Ben mitgebracht.
Ach ja, mich habe ich noch vergessen, ich hatte mir auch jemanden mitgebracht. Jetzt staunt ihr aber! Allerdings passte die Frau die ich dabei hatte in keine der Kategorien. Ich dachte, da mich die Haushälterin schon mal fast nackt gesehen hatte und wir das Essen von außerhalb bestellt hatten, wäre es doch ein netter Zug sie zum Essen einzuladen. Hör ich da irgendwelche Hintergedanken? Denen muss ich aber eine klare Absage erteilen, nicht das hier noch irgendwelche Gerüchte auftauchen.

Das war schon ein bunter Haufen von Frauen, wenn ich die Beschreiben würde, könnte ich einige Seiten damit füllen, dazu bin ich aber jetzt zu müde. Vielleicht mache ich das mal zwischendurch, wenn ich ein bisschen mehr Zeit habe. Jedenfalls war von unauffällig, ruhig und zurückhaltend bis auffällig, laut und stürmisch alles dabei.

Es ist ein langer und stimmungsvoller Abend geworden. Ich denke, es war eine gute Idee. Man, besonders ich, lernt die Frau kennen, die hinter dem Fahrer steht. Dadurch lassen sich manche Verhaltensweisen von den Jungs einfacher erklären oder man versteht sie erst richtig.


05.03.2003 Mittwoch

Ich hab heute morgen die Einsatzpläne bis einschließlich der Tour de Panne verteilt. Guill war etwas überrascht das er neben der katalonischen Woche auch das Internationale Ardennen-Creterium fahren sollte, dann hätte er keinen Tag Pause zwischendurch. Ich sagte 13 Rennen in Folge trauen ich ihn zu zuschaffen, bei der katalonischen Woche hätte er ja auch nur die Aufgabe Tempo zu machen, wenn es notwendig wird.

Bei dem Gespräch mit meinem Lieblingsmanager habe ich ein paar deutlich Worte zu hören bekommen. Ihm missfiel, das so häufig unsere Fahrer nicht mit dem Hauptfeld ins Ziel kämen, beim letzten Rennen waren es vier Stück. Besonders negativ war ihm dabei Geoffroy aufgefallen. Ich versuchte ihn das mit den Besonderheiten von KSP-Rennen zu erkären und bei Geoffroy wäre es so, dass er ja noch jung ist und ich hoffe noch ein großes Potential besitzt. Zu Geoffroy meinte er, er gebe ihn noch bis Ende der Saison Zeit, sollte er bis dahin nicht regelmäßig im Feld ankommen, sollte ich ihn rausschmeißen. Und ihm war es egal ob es KSP-, Flache- oder Bergstrecken sind, er schaut sich nur das Ergebnis an. Na klasse, der hat wirklich keine Ahnung vom Radsport, aber das ist ja nicht neu.
Ein weiteres Anliegen hatte er noch, er wünschte sich für die erste bedeutende Tour dieser Saison, dass die Mannschaft sich doch mehrmals während der 8 Etappen zeigt, schließlich ist die Rundfahrt in Frankreich und die Werbewirksamkeit ist hier für den Sponsor am größten. Zum Schluss wünschte er mir noch viel Glück und Erfolg bei der Rundfahrt.

Den Wunsch des Sponsors gab ich dann gleich Abends bei der Besprechung weiter an die Fahrer, sonst gab es noch nicht viel zu besprechen, außer dass es vor dem Prolog eine kleine Präsentation gab.
Die erste Etappe von Paris-Nizza ist, wie gesagt, ein Zeitfahren. Antreten zu dieser Tour werden Miguel, Olli, Guill, Anthony, Arnaud, Oliver, Yann und Ben.
Profil:
Der Prolog ist flach und 5 km lang.
Etappenziel:
Ein Fahrer unter die Top 25.
Taktik:
Der einzigste, der sich die Strecke etwas einteilen sollte ist Guill, der Rest gibt alles.
Tourziel:
Wir haben eigentlich für jede Strecke einen Fahrer dabei der vorne mit reinfahren kann. Ziel ist in der Gesamtwertung möglichst einen Fahrer in die Top 10. zu bekommen. Da unser Sponsor ja was von uns sehen möchte, versuchen wir bei der Siegerehrung mit auftreten zu dürfen, das heißt entweder Etappensieg oder für mindestens einen Tag ein Trikot tragen.

Der Presserummel wird hier das erste mal in dieser Saison etwas größer werden, das französische Fernsehen zeigt täglich eine kleine Zusammenfassung und Eurosport eine etwas größere. Das sind schon andere Dimensionen als in Down Under oder Malaysia.
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Beitrag: # 116996Beitrag Bamba
24.2.2004 - 18:56

06.03.2003 Donnerstag

Da hab ich heute voll ins Klo gegriffen, natürlich nur bildlich gesprochen. Nach der Profilzeichnung die wir bekommen haben, sah der Prolog flach aus, ich hätte mich besser informieren sollen. Es gab eine Steigung von bis zu 6% in der ersten Hälfte des Rennens. Mit der Laufräderauswahl lag ich somit voll daneben, was mir die Jungs nach der Etappe auch unmissverständlich ausdrückten.

Nach diesem Fehler meinerseits war nichts mehr drin. Guill fuhr als bester auf Platz 40., von den anderen kam keiner unter die ersten 100.. Zum Glück war das Zeitfahren nur 5 km lang, sodass der Rückstand auf den Sieger Liese nicht allzu groß geworden ist.

Besprechung war bereits um 19.15. Nachdem ich noch mal schelte für meine Materialwahl oder besser für meine schlechte Vorbereitung eingesteckt hatte, entschuldigte ich mich und gelobte Besserung. Die Stimmung war allgemein leicht gereizt, vielleicht ist das förderlich für das morgige Rennen.
Danach kamen wir zur 2. Etappe.
Profil:
192 km sind morgen zu bewältigen, dabei finden wir ein welliges Gelände vor, die letzten 25 km sind dann aber eben. Vier Zwischensprints gibt es, zwei in jeder Kategorie.
Etappenziel:
Einer unter den ersten 8. und zwei weitere in den Top 25.
Taktik:
Wir werden morgen unser Pulver noch nicht verschießen, das heißt Kraft sparen und im Sprint auf die Karte Olli setzten. Falls keine Ausreißergruppe geht, soll einer versuchen die Bergwertungen einzufahren, vielleicht können wir so schon zur Siegerehrung kommen.

Das mit der Vorbereitung zum Prolog war mir schon peinlich. Ich, der sich sonst so akribisch vorbereitende Teamchef, produziere so ein Fehler. Was solls, Schnee von gestern, mit einem guten Ergebnis im Prolog wäre die Stimmung bestimmt gestiegen, aber es kann ja auch sein, das die jetzige Situation die Fahrer mehr motiviert. Zeigen wird sich das wohl erst nach der morgigen Etappe. Hoffentlich gibt es einen Massensprint, sonst wäre die ausgegebene Taktik mein nächster Fehler. Das das Feld geschlossen zu den Bergwertungen kommt kann ich mir eigentlich nicht vorstellen.
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Beitrag: # 117010Beitrag Bamba
24.2.2004 - 23:07

07.03.2003 Freitag

Bin ich nicht gut genug für die erste Division? Was war das heute für ein verrückte Etappe. Wenn das weiterhin so läuft, brauche ich keine Taktik mehr ausgeben.

Aber erst mal von vorne. Auf den ersten 90 km gab es keine Attacken, nur beim Zwischensprint entfernten sich Sprinter ein paar Meter vom Feld. Das war das erste Rennen in der Saison, wo kein Fahrer in der ersten Hälfte versucht hat dem Feld davon zustiefeln! Guill ist zwar 7 km vor der Sprintwertung nach vorne gefahren, da das Gelände aber leicht ansteigend war, hat er darauf verzichtet zu attackieren. Olli ging dann zum Sprint noch nach vorne, kam aber zu spät und brach den Sprint gleich wieder ab.
Nach gut 90 km kam dann die Attacke, sieben Fahrer machten sich auf und davon. Genau in dem Moment, als ich Miguel einen Angriff an einen der nächsten kleinen Anstiege abgesprochen habe. Wie man gesehen hat, zu spät. Später versuchte noch ein Fahrer an die Ausreißergruppe Anschluss zu finden, schaffte dies aber nicht. Der maximale Vorsprung betrug 5 min, im Ziel blieben 1 min und 42 sek über. Gewonnen hat Martin Elminger von Phonak, der ist auch jetzt Gesamterster.
Im Sprint des Hauptfeldes konnte Olli sich den 11. Platz sichern, Guill wurde 18., Miguel 19., Yann 21., Anthony 22. und Arnaud 23.. In den Hügeln der zweiten Hälfte des Rennens haben weder wir noch andere Teams es geschafft, den Abstand zu der Gruppe vorne entscheidend zu verkleinern.

Bei der Besprechung war ich der Buhmann, die Jungs machen mich dafür verantwortlich, dass es bei dieser Tour bisher noch überhaupt nicht läuft. Was kann ich denn für den heutigen Rennverlauf. Bei der Mittelmeer-Rundfahrt haben sie sich selbst beschuldigt, das ging auf Kosten ihrer Stimmung, jetzt bin ich dran und das geht auf Kosten meiner Stimmung. Ich hab das dann auch nicht so stehen lassen! Schließlich habe ich ja die Taktik dem Rennverlauf angepasst, bloß hat dieser sich dann wieder zu schnell für uns verändert. Das ist halt Pech. Jedenfalls haben wir noch heiß diskutiert, wobei ich den Jungs auch keine Vorwürfe gemacht habe. Trotzdem hab ich das Gefühl, das sie mit mir nicht zu Frieden sind und sich auch gut einen anderen Teamchef vorstellen können.
Anschließend kamen wir zur 3. Etappe von Paris-Nizza.
Profil:
Die erste richtige hügelige Etappe auf dieser Tour. Sie ist 182 km lang und hat fünf Bergwertungen und zwei Sprintwertungen. Der letzte Hügel ist eigentlich schon ein kleiner Berg. Er fängt ca. 35 km vor dem Ziel an und seine Abfahrt endet am Ziel, sodass die Zielgerade noch ein Gefälle von 3% hat, was bedeutet das es keinen richtigen Sprint geben wird.
Etappenziel:
Da wir es bisher bei dieser Tour nicht erreichen konnten, reicht mir morgen ein Top 10. Platz.
Taktik:
Die ersten beiden Bergwertung sind bereits nach ein paar km, daher wird es gleich nach dem Start bei dem Anstieg Attacken geben, es sollte einer versuchen dort mitzugehen, aber nicht Miguel. Es wäre schön wenn wir ein paar Bergpunkte einfahren können. Auch bei den anderen Bergwertungen kann sich dann jeder am Sprint beteiligen. Wichtig ist, das ihr euch nicht vom Peleton abhängen lasst! Miguel muss aufpassen das vorne keine größere Gruppe ohne ihn geht, deswegen soll er sich ab der Hälfte des Rennens nach vorne orientieren. Die Entscheidung wird wahrscheinlich am letzten Anstieg fallen, wer bei der Bergwertung mit dabei ist hat gute Chacen auf den Sieg und da Miguel ein sehr guter Abfahrer ist, soll er versuchen sich von der Spitze nicht abschütteln zu lassen.

Das mir der Manager Steine in meinen Weg legt bin ich ja gewöhnt, jetzt kommen aber noch die eigenen Fahrer und werfen mir Knüppel zwischen die Beine. Hoffentlich legt sich das während der Rundfahrt wieder, am ehesten wahrscheinlich mit einer erfolgreichen Etappe. So macht das Arbeiten jedenfalls keinen Spaß!


08.03.2003 Samstag

Der erste Schritt ist getan. Es geht aufwärts, obwohl es hätte noch wesentlich besser laufen können, aber ich will mal nicht unzufrieden sein.

Heute war es so wie erwartet, kurz vor der ersten Bergwertung gab es einen Angriff. Anthony war gut postiert und ist mitgegangen. Allerdings konnte er gegen seine Gegner nicht bestehen und er ließ sich nach der ersten Bergwertung ohne Erfolg ins Feld zurückfallen. Fünf Fahrer hatten sich am Anfang abgesetzt und hatten nur einen verloren als es in den letzten Anstieg ging. Meine Jungs waren noch im fast geschlossenen Feld, wobei Miguel diesmal mit an der Spitze fuhr.
Dann gab es die nächsten Attacken, leider ist Miguel sitzen geblieben und es bildete sich ein siebenköpfige Spitzengruppe, wobei einer im laufe des Anstieges den Anschluss verlor. Miguel probierte es mit seiner bisher erfolgreichen Taktik, er machte dampf ohne aus den Sattel zu gehen und setzte sich alleine vom Feld ab. Nach zwei dritteln schloss er zu dem abgehängten Fahrer auf, wobei sich der Abstand nach vorne kaum verringerte. Bei der Bergwertung hatte er seinen Mitfahrer abgehängt und ging alleine in die Abfahrt, immer noch mit einen fast gleichgebliebenen Abstand nach vorne. In der Abfahrt schmolz der Vorsprung noch um eine Minute, aber es reichte nicht mehr, Platz 7. mit 24 sek Rückstand auf Eladio Jamenez, was auch den gleichen Platz in der Gesamtwertung bedeutet mit 41 sek Rückstand.
Das Feld kam fast geschlossen über den letzten Hügel und hatte fast 4,5 min Rückstand. Angeführt wurde es von Olli, der sich damit den 9. Platz sicherte, die anderen Fahrer kamen nicht in die Prämienränge.

Bei der Besprechung äußerte ich meine Zufriedenheit. Meine Anweisungen seien eigentlich sehr gut umgesetzt worden. Miguel forderte ich auf, doch ruhig mal zu versuchen bei den Attacken am letzten Anstieg mitzugehen, wenn er mit in die Führungsgruppe gekommen wäre, hätte er mit seinen Abfahrqualitäten eine gute Chance auf den Sieg gehabt.
Morgen geht es dann mit der 4. Etappe weiter.
Profil:
183 km lang ist das Rennen und es läuft nach den Motto 35 km leicht bergan und dann eine Abfahrt und dies dreimal. Die letzten 40 km sind dann ganz untypisch flach. Dreimal geht es um Berg- und zweimal um Sprintpunkte.
Etappenziel:
Einer unter den ersten 10., zwei weitere in den Top 25. und Miguel verteidigt seinen 7. Platz.
Taktik:
Ich hoffe es gibt einen Massensprint, dann kann Olli endlich mal zeigen was er drauf hat. Wir werden also nur auf mein Zeichen Tempo machen, sonst werden wir uns schön im Feld aufhalten. Das mit den Trikots können wir wohl knicken, wir konzentrieren uns jetzt auf das Gesamtklassement.

Wäre Miguel mutiger gewesen, hätten wir heute Abend einen Etappensieg gefeiert, denn was er auf der Abfahrt gezeigt hat war super. Aber wenigstens war er beim Anstieg mal vorne mit dabei. Die Stimmung ist immer noch etwas komisch, so richtig gefreut hat sich keiner. Hoffentlich geht meine Vermutung mit dem Massensprint auf, soviel Chancen gibt es bei den anderen Etappen für Olli nicht mehr, die sind ehr für Ausreißer geeignet.
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Beitrag: # 117080Beitrag Bamba
25.2.2004 - 18:37

09.03.2003 Sonntag

Heute hatten wir es mit einem unverhofften Ausgang zu tun. Es war irgendwie ein ganz komisches Rennen. Es zeigt sich mal wieder, wenn man viel fordert, erreicht man nicht unbedingt mehr, manchmal kommt etwas ganz im vorbeigehen.

Gleich zu Anfang gab es einige Attacken, bei km 10 gelang es dann 5 Fahrern dem Feld davon zufahren. Diese holten sich dann auch alle Zwischensprints. Nach 45 km bildete sich ein Verfolgerpärchen. Sie Spitze hatte maximal 5,5 min Vorsprung, das Pärchen 2,5 min auf das Feld. Meine Jungs hielten sich taktisch klug im hinteren Feld auf. Bei km 130 wurde das Pärchen gestellt und 15 km vorm Ziel hatte man den Vorsprung der fünf Spitzenfahrer auf unter eine Minute verkürzt. Dann nahm das Feld das Tempo etwas raus und ließ die Ausreißer kurz vorm Feld fahren.
5 km vor dem Ziel witterten die noch mal ihre Chance und traten an, das Feld hatte vermutlich gedacht die Ausreißer bei der Anfahrt zum Sprint zu stellen. Es wurde ganz knapp. Guill fuhr einige Sprinter inklusive Olli an die Fünf heran. O´Grady der beste Sprinter von ihnen schien als erstes aufzugeben und viel etwas zurück. Aus dem Blickfeld geraten, sprintete er dann aber am Straßenrand als erster los. Keiner hatte es bemerkt und so blieb sein Hinterrad frei. Danach traten die anderen Sprinter an und schluckten relativ schnell die anderen vier Ausreißer. O´Grady hatte aber schon einen kleinen Vorsprung herausgefahren und noch drei Sprinter im Nacken, würde er nach dem langen Ausreißversuch noch die Stehkraft für diesen Spurt haben? Die anderen kamen immer näher, es machte ein Verfolger schlapp, aber der Vorsprung schmolz und Olli setzte sich hinter O´Grady. Vergebens, es reichte doch für den Altmeister, Olli wurde zweiter. Miguel an 13., Guill an 15., Ben an 19., Oliver an 20., Anthony an 22. und Arnaud an 23. komplettierten das gute Mannschaftsergebnis.
Endlich kam gute Stimmung am Mannschaftszelt auf, ein zweiter Platz, das war doch was! Wir gratulierten alle Olli und freuten uns über die gute Gesamtleistung. Die Jungs wollten gerade zum Ausfahren wieder auf die Straße, als ein Offizieller kam und fragte wo Olli bliebe. Seit wann müssen Zweitplazierte zur Siegerehrung fragte ich ihn, oder ist O´Grady distanziert worden. Nicht als Zweiter, aber er hat doch das grüne Trikot übernommen. O je, die Punktewertung hatte ich ja gar nicht mehr auf dem Schirm. Was für eine positive Überraschung, Platz 2., die Führung bei den Punkten und den 7. Platz verteidigt.

Bei der Besprechung war dann eitel Sonnenschein, der Frust der ersten Tage von Paris-Nizza schien vergessen. Ich zeigte mich sehr zufrieden gegenüber den Fahrern. Schließlich hatte ich noch festgestellt, das wir in der Mannschaftswertung auf den zweiten Rang vorgefahren waren und das gibt bei einer Tour der Kategorie HC auch noch einige UCM-Punkte.
Anschließend ging es dann um das morgige Zeitfahren.
Profil:
16 km diesmal wirklich flaches Gelände.
Etappenziel:
Ein Fahrer unter den ersten 25. und Miguel soll versuchen, im Gesamtklassement, seinen Vorsprung, gegenüber den folgenden Fahrern, so gut es geht zu halten
Taktik:
Bis auf Guill, der sich die Etappe gut einteilt, werden die anderen Vollgas geben, vielleicht verlieren wir dadurch in der Mannschaftswertung nicht so viel.

Was für ein super Tag, das Tourziel mit dem Trikot ist erreicht, auch wenn wir es morgen wahrscheinlich wieder an einen Zeitfahrer abgeben müssen. Egal, die Stimmung hat sich total gedreht und unser Sponsor dürfte damit auch befriedigt sein. Jetzt müssen wir nur schauen, dass Miguel in den Top 10. bleibt.
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Beitrag: # 117110Beitrag Bamba
25.2.2004 - 22:36

10.03.2003 Montag

Das Zeitfahren war heute eine Windlotterie. Die ersten 15 Fahrer hatten noch nicht so starken Gegenwind, ab 100. wurde es dann wieder besser, es ging so weit, das die letzten 20 die besten Bedingungen hatten, außer die drei letzten, da wurde der Wind wieder stärker.

Durch den Wind sah die Ergebnistafel lange Zeit hervorragend für uns aus. Ben vor Yann und Oliver. Dann auf einmal gab es klar neue Bestzeiten, drei Fahre hintereinander und dann kam Guill und setzte noch einen oben drauf. Seine Zeit hielt ca. 20 Fahrer, danach kam noch Rogers und ein anderer Fahrer die ihn um 2 sek schlugen, somit belegte er einen hervorragenden 3. Platz. Von den letzten 10 Fahrern die ins Rennen gegangen waren, war Miguel der schnellste. Er verkürzte seinen Rückstand auf den jetzt führenden Gustov von Fassa Bortolo auf 28 sek, bleibt aber auf Platz 7. und hat fast 2min Vorsprung auf den nächsten. Das grüne Trikot hat Olli wie erwartet verloren.

Bei der Besprechung analysierten wir nur kurz das Zeitfahren, bei solchen ungleichen Verhältnissen kann man die Zeiten sowieso schlecht vergleichen. Gegen die vor und nach ihnen fahrenden Gegner schnitten die Jungs fast alle sehr gut ab.
Die Stimmung war nach dieser Leistung prächtig, obendrauf haben wir sogar unseren 1 sek Vorsprung in der Mannschaftswertung verteidigt und unseren Rückstand auf unter eine Minute verkürzt.
Als nächstes sprach ich dann über die 6. Etappe der Rundfahrt.
Profil:
Ein wieder welliges Gelände erwartet uns morgen. 182 km misst die Strecke und es geht dreimal um Berg- und zweimal um Sprintpunkte. Auf den letzten 50 km sind drei Hügel, wobei die Ziellinie am Ende des Anstiegs auf dem dritten Hügel liegt.
Etappenziel:
Einer unter den ersten 10. und Verteidigung des 7. Platzes von Miguel.
Taktik:
Sie Entscheidung wird entweder am vorletzten Hügel oder am Schlussanstieg fallen, ab da an sollte Miguel vorne mit dabei sein. So lange schonen wir unsere Kräfte. Sollte am vorletzten Anstieg eine Gruppe von fünf oder mehr Fahrer angreifen müsste Miguel mitgehen, sonst sollte er am Fuß des Schlussanstieges mit den andren Attackieren und dann im Spurt seine Sprintstärke ausspielen. Je nach verlauf, soll Olli versuchen noch Punkte fürs grüne Trikot einzuheimsen, auch bei den Zwischensprints.

Wenn Guill 10 Fahrer später gestartet wäre, hätte er das Rennen heute gewonnen, bei ihm besserten sich gerade die Windverhältnisse. Aber ich will mal nicht meckern, bis auf Olli hatten die anderen Jungs relativ gute Verhältnisse. Ich bin mal gespannt, ob Miguel morgen angreifen kann, seine Ausgangsposition ist eigentlich ideal. Olli wird wohl keine Chance haben sich das grüne Trikot zurück zu holen, dafür ist Pollak einfach ein zu guter Sprinter.


11.03.2003 Dienstag

Im Ziel angekommen erwartete uns Besuch, unser Sponsor war mit der halben Manageretage vertreten. Natürlich hat mich keiner informiert, wozu auch! Zusätzlich gab es eine riesige Werbeaktion, es wurden haufenweise Brötchen verteilt. Zum Glück gab es nur ein kurzes Intermezzo der Honoratioren bei uns im Teambereich.

Aber erst mal zur Etappe. Am Anfang war es ungewohnt ruhig, nur einmal wurde erfolglos angegriffen. Bei der ersten Sprintwertung ließ Olli sich blicken und wurde gleich zweiter. Dann passierte bis zum vorletzten Hügel nichts weltbewegendes.
Wie erwartet gab es dort die ersten Attacken vorne bildete sich ein Pärchen, dahinter folgten vier weitere Fahrer, wobei der letzte davon Miguel war. Genau nach Taktik, klemmte er sich nach dem fünften Fahrer, mit in die Phalanx der Ausreißer. Auf den Hügel wurde die Vierergruppe vom Feld wieder gestellt. Dann noch mal eine Abfahrt und ab ging es in den Schlussanstieg. Das Feld war inzwischen in zwei große Gruppen zerbrochen, bis auf Yann waren meine Jungs in der ersten Gruppe. Miguel führte die Verfolgergruppe in den Hügel. Vorne attackierte Simoni und setzte sich von Beogerd ab. 2,5 km vor der Linie griff auch Miguel an und setzte sich aus der Verfolgergruppe ab, auf der Ziellinie hat er noch Anschluss an Beogerd bekommen, Platz 3. für ihn. Olli konnte im Sprint noch den letzten Prämienplatz ergattern.
In der Gesamtwertung führt jetzt Simoni klar vor Boegerd und Miguel, dahinter klafft schon ein großes Loch zum 4.. In der Mannschaftswertung sind wir leider auf den 4. Platz zurückgefallen, bei den Punkten ist Olli zwar zweiter, die Chancen das Trikot noch zu holen sind aber eher gering. Bei der U 25 Wertung und in der Gesamtwertung haben meine Jungs, dadurch das sie in der ersten Gruppe waren, etliche Ränge gutgemacht.

Nach dem Rennen war Miguel ein gefragter Interviewpartner für das französische Fernsehen, das kam mir ganz recht, ich musste mich ja noch um die Sponsorenvertreter kümmern. Es gab noch einige Glückwünsche von den Managern nur mein Öffentlickeitsfuttzy fragte, wieso wir nicht gleich mit dem Elan in die Tour eingestiegen sind. Was soll man auf so eine Frage antworten? Ich meinte, dass wir unsere Kraft nicht gleich am Anfang verbrauchen wollten, es sind ja immerhin 8 Etappen.

Nach dem ganzen Rummel, gab es die Besprechung erst um 20.45. Ich war voll des Lobes, nach der genauen Umsetzung meiner taktischen Vorgaben. Das die Stimmung ausgezeichnet war, muss ich ja eigentlich nicht mehr erwähnen. Auf Grund der fortgeschrittenen Zeit versuchte ich meine Ansprache zu beschleunigen.
Morgen erwartet uns die vorletzte Etappe von Paris-Nizza.
Profil:
Sage und schreibe sechs Bergwertungen und zwei Zwischensprints gibt es auf der 195 km langen Stecke. Insgesamt sind acht mehr oder weniger große Hügel zu bezwingen, allerdings sind die letzten knapp 20 km flach.
Etappenziel:
Einer in die Top 10., zwei weitere unter die ersten 25. und natürlich halten des dritten Platzes von Miguel.
Taktik:
Der Verlauf des Rennens ist sehr schwer einzuschätzen, wir werden uns erst mal zurückhalten, sollte Miguels Platzierung durch Ausreißer in Gefahr geraten, werden wir mit Tempo machen. Sollte einer von den beiden Gesamtführenden angreifen, muss Miguel reagieren. Sonst hoffen wir mal auf einen Massensprint, dann kann Olli noch etwas für sein Punktekonto tun.
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zabelchen
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Beitrag: # 117112Beitrag zabelchen
26.2.2004 - 0:16

suuuuper aar, weiterhin noch. die rennen sind recht kurz, und auch so super. einzig was ich mir noch wünschen würde, ist das du noch so en paar sachen von aussen einstreust, scheidung, vielleicht findet bamba ja noch seine große liebe...sowas wollen wir sehen *denk* und zwecks ziele, es wird schwer..man siehe mittelmeer rundfahrt, aber ich denke doch das du das schaffst. ich drück dir auf alle fälle alle daumen und hoffe du machst weiter
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Bamba
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Beitrag: # 117154Beitrag Bamba
26.2.2004 - 18:00

12.03.2003 Mittwoch

Heute war es doch wesentlich ruhiger nach dem Rennen. Noch ein paar kleine Interviews geben, wie wir unsere Chancen für morgen sehen und dann konnten die Jungs entspannt Ausfahren und sich massieren lassen.

Wie erwartet hatten sich die Fahrer mit viel Rückstand einiges vorgenommen. Als erstes rissen fünf Fahrer nach ca. 20 km aus, kurz danach folgte ein weiterer der später vorne den Anschluss schaffte. Alle sechs waren aber keine Gefahr für die Gesamtführenden, so ließen wir sie fahren. Nach 135 km attackierten weitere vier Fahrer mit Erfolg. Vor dem letzten Hügel hatten wir folgende Situation, Garate führte mit 3 min vor einer fünfer Verfolgergruppe und mit 4 min vor der zweiten Gruppe mit vier Fahrern. Das Feld lag weitere 3 min hinter der zweiten Gruppe. Noch immer machte keiner richtig Tempo, da alle Ausreißer weit hinten im Gesamtklassement waren.
So kamen die Ausreißer durch, Garate vor einer Sechsergruppe und drei weiteren Fahrern. Im Sprint des Hauptfeldes fuhr Olli ganz vorne mit und belegte schließlich Rang 12.. Miguel wurde 16., Guill 22., Yann 24. und Oliver 25..
In fast allen Wertungen sieht es sehr gut für uns aus, nur in der Bergwertung haben wir keinen unter den ersten 10.. Im Gesamtklassement bleibt Miguel 3. und sechs von uns liegen zwischen den Plätzen 23. und 50., also noch auf Punkteränge. In der Mannschaftswertung sind wir 2., beim Sprint belegen wir die Plätze 2. und 3. und bei den U 25 Fahrern 2., 4. und 6..

In der Besprechung hatte ich nichts zu meckern, obwohl die Fahrer nicht besonders zufrieden waren, sie meinten mit Rank 12. haben sie das Etappenziel verfehlt. Daraufhin sagte ich, dass das Hauptetappenziel ja eindeutig woanders lag, außerdem haben alle sich schonen können für die schwere Schlussetappe. Ich bin eigentlich sehr zufrieden, auch wenn 10 Ausreißer durchgekommen sind. Das Erreichte ist bisher hervorragend, da muss und kann man nicht in jeder Etappe vorne mit dabei sein. Ich wurde das Gefühl nicht los, dass die Fahrer immer noch einen sehr hohen Anspruch stellen, bei den Gesprächen vor der Saison waren sie mit viel weniger Erfolg zufrieden. Die ersten zwei erfolgreichen Monate haben scheinbar doch ihre Spuren in den Köpfen der Fahrer hinterlassen, besonders bei den Fahrern die auf dieser Rundfahrt mitfahren.
Dann kamen wir zur 8. und letzten Etappe dieser Tour.
Profil:
Es gilt einen Rundkurs 2,5 mal zu durchfahren, dabei gibt es fünf große Hügel mit je einer Bergwertung und noch zwei Sprintwertungen. Die Strecke ist 160 km lang.
Etappenziel:
Wir versuchen alle Ränge in den Wertungen zu halten, vorrang hat natürlich der 3. Gesamtplatz von Miguel.
Taktik:
Es wird mit Sicherheit Attacken geben, die Frage ist bloß wo. Jeder Anstieg birgt Gefahr, dort werden wir versuchen uns im Vorderfeld aufzuhalten. Wenn einer oder beide der vor Miguel platzierten Fahrer angreifen, muss Miguel mitgehen. Ist am letzten Anstieg noch keine Entscheidung gefallen, kann er selber mal attackieren. Der Rest unterstützt ihn so gut er kann. Gibt es einen Massensprint wird natürlich noch mal für Olli angefahren.

Mit Platz 3. wäre ich mehr als zufrieden, die anderen Wertungen sind mir längst nicht so wichtig. Miguel sollte seinen Vorsprung eigentlich verteidigen können, vielleicht kann er auch noch auf Rang 2. schielen. So ein Erfolg würde uns in Frankreich eine menge Prestige einbringen, auch weil Miguel damit der beste Franzose wäre und national gesehen spielt das hier eine große Rolle. Vorallendingen sollte das unseren Sponsor zufrieden stellen und wir könnten uns in Ruhe auf die nächsten Rennen konzentrieren.



@ zabelchen
Ich würd auch gerne mehr nebenbei schreiben, aber ich hab eigentlich mehr Lust zu spielen und wenn ich so viel schreibe schaffe ich nur ein bis zwei Rennen pro Tag und das ist mir zu wenig.
Ich werds aber versuchen einige Ideen habe ich auch schon!
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Bamba
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Beitrag: # 117210Beitrag Bamba
26.2.2004 - 21:58

13.03.2003 Donnerstag

Ich hatte gestern ganz vergessen zu schreiben, dass die Zielgerade kurz hinter dem letzten Hügel liegt und flach ist. Denn das spielte heute noch eine Rolle. Zur Zeit sitze ich mit Arnaud, Andre und Paul im Flieger nach Italien, morgen geht es ja dort schon weiter mit der nächsten Tour.

Aber erst mal zur Schlussetappe von Paris-Nizza. Am ersten Hügel riss bereits ein Fahrer aus, er nahm einen Vorsprung von 1 min mit in den zweiten Anstieg. Hier gab es dann die nächsten Attacken, fünf Fahrer schlossen zum Spitzenreiter auf. Mit dabei auch Simoni und Beogard. Nach kurzer Rücksprache mit Miguel verzichtete er darauf auf Teufel komm raus nach vorne Anschluss zu finden. Auch den dritten und vierten Anstieg nahm die sechsköpfige Spitzengruppe in Angriff, wobei ihr maximaler Vorsprung 3,5 min betrug. Am Anstieg des vierten Hügels verschärfte das Feld sein Tempo und schluckte vier der sechs Ausreißer, nur die beiden Gesamtführenden gingen mit 1 min Vorsprung durch die Bergwertung. Als es in den letzten Anstieg ging betrug der Rückstand des Feldes immer noch 1 min.
Nun griffen mehrere Fahrer aus dem Feld heraus an. Miguel hängte sich mit in die Angreifer, kurz sah es so aus, als ob sich eine ca. 10 Mann starke Verfolgergruppe bilden würde und diese den Abstand zum Führungsduo bald aufgeholt hätte. Aber jetzt erhöhten die Führenden und das Feld auch das Tempo, mit der Folge, das sich nichts änderte, wie ein Hügel zuvor ging es durch die Bergwertung. Miguel hatte zwar noch mal attackiert, konnte sich aber nicht richtig absetzten und wurde auf der Abfahrt gleich wieder geschluckt.
Vorne versuchte sich Simoni noch mal abzusetzen, während hinten Guill mit Olli am Hinterrad an die Spitze des Feldes fuhr. Simoni schaffte es einige Meter zwischen sich und Beogard zu legen und dies reichte zum Etappen- und Gesamtsieg. 1 min hinter ihm sprintete Olli von der Spitze des Feldes souverän den 3. Platz entgegen. Guill wurde 8., Miguel 9. und Arnaud 19..

Was für eine Rundfahrt! Gesamtplatz 3., 21., 26., 32., 38., 40. und 46. brachten UCM-Punkte ein. In der Mannschaftswertung sind wir leider auf Platz 4. zurückgefallen, dafür haben Ben, Anthony und Arnaud ihre Plätze in der U 25 Wertung behalten. Jetzt ging es noch um das grüne Trikot, da Simoni sich den Etappensieg geholt hatte, bekam er 25 Punkte. Olli wurde 3. und hatte somit 2 Punkte mehr als Simoni. Jetzt kam es auf Pollak an, der hatte 8 Punkte Vorsprunk gehabt, ein kurzer Blick in die Ergebnisliste und Riesenfreude, Pollak war nicht unter den ersten 15.. Olli holte sich auf der letzten Etappe das grüne Trikot wieder zurück.

Und jetzt kommen wir zu der schlechten Nachricht! Ich kann in diesem Moment nicht mit Feiern. Wer hat bloß diese be.....scheidene Saisonplanung gemacht? Das ist doch eigentlich ne Sauerei, die Stimmung war super und wir vier mussten zum Flughafen. Die werden zur Zeit richtig remidemi machen und ich sitz hier im Flugzeug. Was solls, das ist nun mal mein Job, aber verdient hätte ich das schon, nachdem mir die Mannschaft nach den ersten Etappen solche Vorwürfe gemacht hat.


14.03.2003 Freitag

Kurz vor dem Rennen.
Geschlafen habe ich heute nacht wenig, ich musste mir die Streckenprofile und Beschreibungen von der Tour durchlesen, um die Taktik festzulegen. Die anderen waren schon auf den Weg ins Bett, als wir im Hotel ankamen, Arnaud habe ich gleich mit geschickt während Andre die Räder noch mal inspizierte und ich mich auf die gerade eben erhaltenen Unterlagen stürzte.

Ziemlich unausgeschlafen erschien ich dann zum Frühstück, anschließend gab es gleich die Besprechung. Alle Fahrer meldeten sich fit. Starten werden Bollo, Speedy, Regis, Arnaud, Gigi, Papa, Thony und Geoffroy.
Aus Zeitmangel kamen wir gleich zur ersten Etappe der Rundfahrt Tirreno-Adriatico, eine Tour der HC Klasse.
Profil:
Die Strecke ist 178 km lang und hat zwei Sprint- und eine Bergwertung. Es gibt nur ein paar ganz kleine Hügel.
Etappenziel:
Einer unter die ersten 12. und zwei weitere in den Top 25.
Taktik:
Wir werden die Tour ruhig angehen lassen und uns im Feld verstecken. Tempo wird auch bei Ausreißern nicht gemacht. Den Sprint ziehen wir dann für Speedy an. Sollte das Feld zusammen bleiben kann sich der, der gut platziert ist, an den Zwischensprints beteiligen.
Tourziel:
Einen Platz in den Top 20. und einen weiteren in den Top 50.. Wir werden versuchen so viel Geld wie möglich zu scheffeln, UCM-Punkte sind auch wichtig, aber da haben wir bei Paris-Nizza einen guten Überschuss herausgefahren. Es wird für Bollo und Speedy gefahren, wobei Regis Bollo bei den Anstiegen helfen soll und für Speedy die Sprints anfahren soll. Wichtig versucht alle im Hauptfeld ins Ziel zu kommen.

Ich hab die Ziele nicht so hoch angesetzt, bei der letzten Tour war mir das eine lehre. Obwohl mit der Aussage, soviel Geld wie möglich zu scheffeln, habe ich ihnen auch Druck gemacht, das gute ist, dass ich keine Summe gesagt habe. Diese Mannschaft ist auch nicht so stark wie die andere, mehr oder weniger zweite Wahl. Trotzdem haben sie bisher meine Erwartungen übertroffen. Wir können hier frei von der Leber fahren, ich bin mal gespannt, wie sich das auswirkt.


14.03.2003 Freitag

Abends.
Bei der Tour sind von den Sprinternamen einige Hochkaräter dabei, auch der eine oder andere Top Rundfahrer fährt sich hier schon mal ein. Bei meinen Jungs gabs noch etwas Sand im Getriebe, die müssen sich als Team erst wieder einspielen.

Zur Etappe, nach 10 km rissen die ersten Beiden aus. Nach weiteren 25 km gesellten sich drei weitere Fahrer dazu. Der maximale Vorsprung der Gruppe betrug 5 min. Allerdings hatte man nie das Gefühl, dass sie eine Chance haben würden. Das Feld machte immer so viel Tempo wie nötig. Meine Jungs hielten sich gut versteckt. Das Feld machte Maßarbeit, es holte die Ausreißer 4 km vor dem Ziel bei der Spurtvorbereitung ein.
Bei der Anfahrt zum Sprint passte es bei uns noch nicht, Speedy fuhr vor Regis in die Spitze des Feldes, da hat Regis gepennt. Auch kein anderer war da, der Speedy hätte Windschatten geben können. Vorne ging dann die Post ab, Speedy wartete noch etwas, da er doch schon einiges an Kraft gelassen hatte und klemmte sich dann hinter Dean. Es gewann Zabel, Speedy wurde 7., Regis 12., Arnaud 14., Gigi 15., Bollo 16., Papa 18. und Thony 21.. Geoffroy schaffte es auch im Hauptfeld anzukommen. Trotz des guten Mannschaftsergebnisses wurden wir davon überrascht, dass einer zur Siegerehrung musste, Speedy war bei dieser Etappe der beste Jungprofi und übernahm damit das Trikot.

Ich versuchte die Besprechung so kurz wie möglich zu halten, da ich total müde war und ins Bett wollte. Erst mal lobte und gratulierte ich Speedy, für die gute Leistung und sein erstes Trikot in der 1. Division. Das hat mich total gefreut für ihn, er hat nach meinen Anpfiff und der Strafe wirklich super trainiert und das ist der Lohn dafür. Leider musste ich die Sprintvorbereitung ansprechen, die sollte sich das nächste mal verbessern.
Beim morgigen Rennen könnte sich schon einiges im Gesamtklassement ändern.
Profil:
Es gibt wieder zwei Sprint- und eine Bergwertung bei einer Streckenlänge von 213 km. Ca. 65 km vor dem Ziel beginnt ein großer Hügel, der allerdings einen relativ flachen, dafür aber einen sehr langen Anstieg hat. Die letzten km sind dann sehr wellig und die Zielgerade steigt dann 2,7% an.
Etappenziel:
Einer unter die ersten 12. und ein weiterer in den Top 25.
Taktik:
Bei dieser langen Etappe heißt es Kraft sparen. Wenn es dann in den großen Hügel geht, sollten alle Fahrer im vorderen drittel des Feldes sein. Versucht alle im Hauptfeld über diesen Hügel zu kommen. Sollte an diesem Anstieg attackiert werden, können Bollo und Regis mal schauen, ob sie mitgehen können. Beim Zielsprint werden es die reinen Sprinter schwer haben, die Zielgerade hat nämlich eine Steigung von fast 3%. Regis und Bollo sollten sich versuchen ganz vorne mit einzureihen, die dürften sogar bessere Chancen haben als Speedy beim Sprint.
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Bamba
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Beitrag: # 117226Beitrag Bamba
27.2.2004 - 11:15

15.03.2003 Samsatag

Tja, so kann man sich irren, ich dachte es würde schon kräftig angegriffen werden an dem großen Hügel und das Feld würde auseinanderfallen, aber so war es nicht. Trotzdem, oder vielleicht deswegen ist es bei uns ganz ordentlich gelaufen.

Ich fang am besten mal vorne an. Nach 10 km setzten sich die ersten zwei Fahrer ab, nach weiteren 10 km griff ein Trio an und schloss zu dem Duo vorne auf, mit dabei war Simoni. Der Vorsprung wuchs nicht über 5,5 min. Als es dann in den langen, flachen Anstieg ging war der Vorsprung bereits auf 2 min geschrumpft. Meine Jungs haben das prima gemacht, alle schön nach vorne gefahren und ohne größere Probleme über den Gipfel gekommen. Die Fünf vorne büßten aber kaum Zeit an diesem Hügel ein. Trotzdem reichte es nicht, 15 km vor dem Ziel wurden sie gestellt.
Dann kam die Vorbereitung für den Sprint, es ging hoch und runter, ab 2 km vor der Linie ging es dann nur noch bergan. Die Sprinter waren fast alle vorne dabei, von meinen war keiner ganz vorne, nur Bollo hielt einigermaßen den Anschluss. Als der Sprint dann angezogen wurde, erkannte man, dass die Zielgerade für einige Sprinter doch zu steil war. Gewonnen hat Freire, Bollo schlug sich hervorragend und wurde 8.. Speedy erreichte noch den 15. Platz, Arnaud den 17., Gigi den 22. und Papa den 24., nur Regis war zu früh angetreten und erlitt das Schicksal einiger nicht bergfester Sprinter. Speedy konnte damit sein blaues Trikot verteidigen.

Bei der Besprechung erwähnte ich lobend, die gute taktische Umsetzung meiner Vorgaben, an dem großen Hügel war das schon sehr gut. Bloß bei dem Anstieg zum Sprint hätten die Jungs weiter vorne im Feld sein können. Die Fahrer waren mit ihrer Leistung im großen und ganzen auch zufrieden, das können sie auch, sie haben nämlich auch die Führung in der Teamwertung übernommen.
Danach ging es um die 3. Etappe bei der Rundfahrt.
Profil:
Morgen erwaten uns 168 km leicht hügeliges Gelände, es geht über weite Strecken leicht hoch oder runter. Der Sprint und seine Anfahrt sind allerdings flach. Es gibt zwei Sprintwertungen.
Etappenziel:
Einer unter die ersten 12. und zwei weitere in den Top 25.
Taktik:
Da es bisher gut gelaufen ist werden wir unsere Taktik nicht ändern, Kraft sparen und den Sprint für Speedy anziehen. Die Sprints sind so weit hinten im Rennen, dass die eigentlich nicht mehr interessant sind.

Bisher läuft es ja nach Wunsch, wollen wir mal hoffen das es morgen wieder zum Massensprint kommt. Dann wird sich zeigen, ob das Anfahren sich gegenüber der 1. Etappe verbessert hat.


16.03.2003 Sonntag

Allmählich kehr der Alltag wieder ein. Ich bin relativ ausgeschlafen. Der Presserummel ist fast genau so groß wie bei Paris-Nizza, allerdings geht es für uns wesentlich geruhsamen zu, wir sind halt kein italienisches Team. Und die Zuschauer sind hier doch um einiges begeisterter.

Zur Etappe. Es gab wieder die frühen Attacken, erst entwischten zwei und dann folgten zwei weitere Fahrer. Die vier Ausreißer hatten wie ihre Vorgänger keine Chance durchzukommen, 12 km vor dem Ziel wurden sie gestellt. Sonst lief es leider für uns nicht so gut. Geoffroy verlor nach der Hälfte des Rennens den Kontakt zum Feld, an einem Hügel musste er abreißen lassen, weil er zu spät Nahrung aufgenommen hatte und einen Hungerast bekam. Heute zahlte er richtig Lehrgeld, gute 50 min hatte er am Ende verloren. Dann hatte Thony kurz nach dem Stellen der Ausreißer einen Reifenschaden, dadurch fiel er auch zurück. Dann meldete sich Speedy während der Etappe, ihm ging es nicht so gut. Wir verabredeten, er solle so gut es geht das Rennen zuende fahren.
Es kam zum Massensprint. Die Jungs fuhren diesmal gut an, Bollo versuchte Speedy nach vorne zu ziehen, der kam aber nicht richtig in den Windschatten und kurz vor dem Sprint hatte er auch ein kleines Loch. Vorne setzten sich sechs Sprinter ab, Cipollini gewann und die Sechs wurden mit 16 sek Vorsprung gewertet. Speedy bekam sich wieder in den Griff und wurde 7.. In den Geldrängen landeten noch Arnaud als 9., Bollo als 10., Papa als 15. und Regis als 18.. Speedy verlor sein blaues Trikot, in der Teamwertung sind wir aber weiterhin vorne.

Bei der Besprechung war Speedy gar nicht mehr dabei, ich hatte ihn nach dem Essen gleich ins Bett geschickt. Wir organisierten ihm auch ein Einzelzimmer, damit er keinen anderen Anstecken kann, er hatte eindeutig eine Erkältung.
Ich musste Geoffroy leicht tadeln, so ein Fehler sollte ein Profi auf einer leicht hügeligen Stecke nicht unterlaufen. Er wusste allerdings schon selber, was für einen Bock er da geschossen hat. Lob hab ich dann für die Sprintvorbereitung verteilt, die war sehr ansprechend verlaufen. Danach kam noch eine Taktik und Ziel Diskussion aus falls Speedy nicht mehr weiterfahren könnte.
Morgen steht die 4. Etappe auf den Programm.
Profil:
Die Strecke ist 194 km lang und enthält pro Kategorie zwei Sprints. Es sind drei Hügel zu überfahren, wobei die letzten 25 km flach sind.
Etappenziel:
Falls Speedy nicht dabei ist, bin ich mit zwei Top 25. Plätzen zufrieden, sonst sollte einer noch unter die ersten 12. fahren.
Taktik:
Hängt davon ab, ob Speedy fahren kann und wie gut es ihm geht. Falls er mitfährt, sollten wir ihm es so leicht wie möglich machen. Grundsätzlich werden wir uns wieder zurückhalten, ohne Speedy kann jeder nach Absprache versuchen bei den Zwischensprints mitzugehen. Beim Sprint müssen wir dann mal schauen, wer gut positioniert ist, versucht so weit wie möglich mitzusprinten.

Das wär schon bitter, wenn Speedy ausfällt. Der beste Sprinter wäre dann eigentlich Regis, wenn man überhaupt von Sprinter sprechen kann. Jedenfalls müssten wir dann wohl unsere Taktik auf Ausreißversuche umstellen, na hoffentlich geht es ihm morgen wieder besser.
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Bamba
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Beitrag: # 117245Beitrag Bamba
27.2.2004 - 14:19

17.03.2003 Montag

So jetzt sind wir nur noch 7 Fahrer. Speedy sah heute morgen schrecklich aus, total blass. Eigentlich wollte er noch weiterfahren, ich riet ihn davon ab und sagte die Entscheidung fällen wir nach dem Frühstück. Anschließend ging ich zu Papa und bat ihn, mich zu unterstützen, mir ist lieber Speedy fällt für zwei Tage aus, als nach der Tour für zwei Wochen. In der Besprechung redeten Speedy alle gut zu und schließlich war er damit einverstanden nach Hause zu fliegen und seine Erkältung richtig auszukurieren.

Als es zum Rennen ging waren die Jungs doch schon ein bisschen geknickt, so ohne Sprinter dürfte es bei den Massenankünften doch sehr schwer werden gute Platzierungen zu erreichen. Bei der Etappe gab es wieder Ausreißergruppen, zwischenzeitlich waren zwei Gruppen mit jeweils drei Fahrern vorne. Der Vorsprung wurde aber in Grenzen gehalten, so kassierte das Feld die zweite Gruppe 15 km vor dem Ziel. Heute hatte Gigi Pech, nach 50 km ereilte ihn ein Reifenschaden, danach schaffte er den Anschluss nicht mehr und hatte im Ziel fast eine Stunde Rückstand.
Beim Massensprint gab es für die Jungs eine ganz neue Situation, keinen Sprinter den man nach vorne zu fahren hat. Alle versuchten sich irgendwie in Position zu bringen, Bollo und Regis gelang dies auch recht gut, gegen die Sprinter hatten sie dann aber keine Sonne. Gewonnen hat Pollak, Bollo wurde 9., Regis11. und Arnaud 18.. Die Führung in der Mannschaftswertung haben wir knapp behaupten können.

Bei der Besprechung zeigte ich mich mit dem erreichten Ergebnis sehr zufrieden, dafür das wie ohne Sprinter angetreten sind, war das hervorragend. Das Team hatte aber nicht so gute Laune und ließ die Köpfe hängen. Ich versuchte sie zu motivieren, indem ich sie aufforderte jetzt für ihren Kameraden alles zu geben, schließlich haben sie ihm heute morgen noch versprochen, auch ohne ihn sehr gut zu recht zu kommen.
Anschließend ging es um die 5. Etappe.
Profil:
182 km ist die Strecke lang und es gibt zwei Sprint- und eine Bergwertung. Die ersten 60 km sind flach, ab da an wird es hügelig, es geht eigentlich ständig hoch und runter. Kurz vor dem Sprint geht es noch einmal steil bergan, die Zielgerade hat dann eine Steigung von 2%.
Etappenziel:
Einer unter die ersten 12. und ein weiterer in den Top 25.
Taktik:
Ich glaube nicht das es morgen zu einem Massensprint kommt, wenn es keine Ausreißer schaffen, wird der letzte kurze und steile Anstieg das Feld auseinanderreißen. In der Ebene werden wir uns verstecken, danach gilt es sich nicht abhängen zu lassen. Bollo und Regis können, wenn sich die Möglichkeit ergibt, versuchen mit auszureißen. Wer im Feld an den letzten Anstieg kommt muss sehen dort vorne mit dabei zu sein und denkt daran den Sprint nicht zu früh anzuziehen.

Bei diesem Gelände sollten Bollo und Regis durchaus eine Chance haben mit auszureißen oder im Sprint ganz vorne mit dabei zu sein. Schauen wir mal, ob die beiden das umsetzten können.


18.03.2003 Dienstag

Heute morgen hat Oscar seinen Bericht über Regis abgegeben, als nächstes hab ich ihn beauftragt Arnaud zu beobachten. Regis kann man durchaus als Talent bezeichnen, er hat in fast allen Bereichen noch ne menge Luft, allerdings wird es noch ein paar Jahre dauern, bis er sein Potential ausgeschöpft hat.

Und wieder gab es bei dem Rennen eine Ausreißergruppe und wieder sind sie 10 km vor dem Ziel geschnappt worden. Das scheint ja jeden Tag so zu laufen. Das Feld blieb fast bis zum Schluss zusammen. Pech hatte mal wieder Thony, 25 km vor dem Ziel stürzte er und verpasste den Anschluss ans Feld. An dem letzten Anstieg waren meine Jungs gut mit dabei, allerdings habe ich gestern schlechte Informationen erhalten, denn es waren danach noch 7,5 km zu fahren.
4 km vor dem Ziel ging Bollo mit an die Spitze, auch Regis ließ sich vorne mit sehen. Dann wurde der Sprint angefahren, die Sprinter zogen an Bollo vorbei und er konnte nicht abwarten und sprintete mit, viel zu früh. Regis wartete etwas länger, zog aber auch noch zu früh an. Vorne setzten sich die guten bergauf Sprinter ab, Zabel gewann mit 15 sek Vorsprung vor seinen Verfolgern und 40 sek vor dem hereinrollenden Peleton, damit übernahm er die Gesamtführung. Bollo wurde 4. im Feld , also 9., Regis 12., Arnaud 15., Gigi 18. und Papa 23.. Die Teamwertung haben wir auch abgeben müssen.

Bei der Besprechung konnte ich doch einige lange Gesichter beobachten, Regis und Bollo, die ihre Sprints zu früh angezogen haben und Thony, der hier schon zum zweiten mal aus dem Feld wegen eines Missgeschicks zurückgefallen war. Wir analysierten noch mal das ganze Rennen und besonders die Fehler, vor allem bei Bollos Erfahrung hätte ich etwas mehr Geduld erwartet. Anschließend appellierte ich noch mal an den Teamgeist, den wir fürs morgige Rennen nötig haben.
Dann ging es um die vorletzte Etappe der Tour.
Profil:
Die Strecke ist 179 km lang und durchweg hügelig, in der Mitte befinden sich zwei Berge, wobei der erste der kleinere ist. Es gibt zwei Sprint- und eine Bergwertung. Die letzten 5 km haben eine durchschnittliche Steigung von 2,5 %.
Etappenziel:
Einer in den Top 15. und ein weiterer in den Top 25.
Taktik:
Morgen müssen die Rundfahrer attackieren, wenn sie die Rundfahrt für sich entscheiden wollen. Daher ist das Hauptziel für alle Fahrer nicht den Anschluss ans Feld verlieren, oder wenigstens so lange wie möglich dranbleiben und das wird wahrscheinlich schon schwer genug. Regis und Bollo haben alle Freiheiten bei eventuellen Angriffen mitzugehen, seht zu, wenn eine größere Gruppe geht, das ihr mitkommt. Den Rest werden wir während der Etappe je nach Situation entscheiden müssen. Und denkt daran, den Spurt nicht zu früh anziehen.

Die Favoriten lassen sich wirklich Zeit mit ihren Angriffen, daher denke ich, dass sie morgen mal richtig gas geben werden. Da die Sprinter bisher vorne liegen und nur noch zwei Etappen zu fahren sind, werden sie und ihre Teams sich nicht so schnell die Butter vom Brot nehmen lassen. Das wird wohl bedeuten, dass wir morgen ein mörderisches Tempo erleben werden, viele Fahrer werden versuchen wegzufahren und noch mehr werden versuchen das zu verhindern. Da wird etlichen schwächeren Fahrern die Puste an den Bergen ausgehen.
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Beitrag: # 117309Beitrag Bamba
27.2.2004 - 21:57

19.03.2003 Mittwoch

Von den Top-Rundfahrern hat wohl keiner die Tour auf seiner Rechnung. Simoni hätte vielleicht noch mal attackiert, aber der hatte einen Reifenschaden und musste lange kämpfen um den Anschluss wieder herzustellen, dabei hat ihn seine Mannschaft auch nicht geholfen. Der einzigste der heute versucht hat, die Rundfahrt für sich zu entscheiden, war Luttenberger.

Gleich am ersten leichten Anstieg nach 15 km setzte sich eine Gruppe von 5 Fahrern ab, kurz danach stiefelte noch einer hinterher und bekam noch den Anschluss. Am ersten Berg sprengte sich die Gruppe bereits, Luttenberger versuchte es ab da an alleine. Sein maximaler Vorsprung betrug 8 min. Es war nicht leicht vorne zu fahren, da doch relativ viel Wind herrschte.
Meine Jungs hielten sich am Anfang wacker, alle hielten am ersten Berg Anschluss. Auch am zweiten Berg konnten sich alle im Feld halten, obwohl einige bereits anzusehen war, das sie an ihre Grenzen gingen. Als erstes ging Geoffroy die Puste aus, am letzten Hügel musste er passen. In dieser Situation haben Gigi und Thony nicht aufgepasst und verloren auch den Anschluss. Die beiden erreichten mit einer größeren Gruppe das Ziel, die bereits am letzten Berg abgehängt worden war.
Lange Zeit sah es so aus, als ob Luttenberger seinen Vorsprung ins Ziel retten könnte, auf den letzten 20 km brach er dann aber völlig ein. 7 km vor dem Ziel wurde er gestellt und es kam zum Massensprint. Bollo und Regis gingen an die Spitze des Feldes und versuchten auf den letzten ansteigenden km noch sich vom Feld zu lösen, was ihnen aber nicht gelang. So kam es so, wie bei den letzten Etappen, die Sprinter zogen an ihnen vorbei und es gewann wieder Zabel. Diesmal hatten sie lange gewartet, was sich allerdings nicht in besser Platzierungen niederschlug. Bollo wurde 12., Regis 13., Papa 17. und Arnaud 19., diese vier belegen auch im Gesamtklassement Plätze zwischen 14. und 24.. Mit 4 sek Vorsprung haben wir auch die Teamwertung übernommen.

Bei der Besprechung war die Stimmung gut, bis auf Gigi und Thony die unnötigerweise den Anschluss ans Feld verloren hatten, verteilte ich auch nur Lob. Durch diese komische Situation bei der Rundfahrt, kam gleich darauf eine lebhafte Diskussion über die morgige Taktik auf. Nach einem gewissen Zeitraum unterbrach ich die Fahrer um erst mal meine Informationen weiterzugeben.
Es ging um die 7. und letzte Etappe der Rundfahrt Tirreno-Adriatico.
Profil:
Die Strecke ist 162 km lang und hat noch mal eine Berg- und zwei Sprintwertungen. Am Anfang geht es flach dahin, dann kommen zwei Hügel, wobei der zweite sehr langgezogen ist. Auf den letzten 60 km ist es dann wieder flach.
Etappenziel:
Die Plätze im Gesamtklassement verteidigen, einer unter den Top 15. und ein weiterer in den Top 25..
Taktik:
Jetzt kommen wir zum schwersten Teil. Da die letzten km flach sind, hat das Feld eine gute Chance, Ausreißer wieder zu stellen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Zabels Team nicht alles daran setzten wird dies zu tun und das eine oder andere Sprinterteam wird sich auch noch mit anschließen. Falls es passt, können Regis oder Bollo mit ausreißen, das müssen sie je nach Situation selbst entscheiden. Wenn es nötig wird eine Gruppe zu stellen, werden wir, wenn die anderen Mannschaften es nicht alleine schaffen, uns mit vorne einklinken. Im Sprint versucht ihr alle wieder möglichst weit vorne ins Ziel zu kommen, das ist noch mal wichtig für das Gesamtklassement und die Teamwertung.

Wenn ich gewusst hätte, das die Sprinter wahrscheinlich die Tour unter sich ausmachen, hätte ich Olli mitgenommen. Bei seiner Form wäre ein Platz unter den ersten 5. drinne gewesen. Heute habe ich noch einen Anruf von Regis bekommen, ihm geht es wieder gut, er hat wieder angefangen zu trainieren und er wünscht uns für die letzte Etappe viel Erfolg.


20.03.2003 Donnerstag

Nun ist die Tour auch beendet, das heißt wieder packen, allerdings fliege ich nicht nach Frankreich. Bollo, Regis, Arnaud und ich bleiben gleich hier in Italien, schließlich steht übermorgen das erste Weltcuprennen an. Der Rest wird morgen zu Mailand-San Remo eintreffen.

Jetzt zur Schlussetappe. Das Flachstück wurde ruhig angegangen. An dem ersten Hügel rissen dann vier Fahrer aus, wovon einer gleich beim zweiten Hügel wieder eingefangen wurde. Meine Jungs hielten sich, wie in den letzten Tagen, ausgezeichnet. Als es nach den Hügel wieder ins Flache ging, waren alle noch gut mit dabei. Nun wurde richtig Tempo gebolzt. Die Ausreißer, die ihren Vorsprung nie über 4 min ausbauen konnten, wurde locker wieder eingeholt. Fast das gesamte Feld ging in die Vorbereitung zum Massensprint.
Regis, Bollo und Arnaud schoben sich mit vorne rein. Dann kamen die Sprinter und machten den Tagessieg unter sich aus. Gewonnen hat Chipollini, Zabel ließ sich nicht vorne blicken, so gefährdete er seinen Gesamtsieg nicht mehr, falls es vorne zu einem Sturz kommen sollte. Regis war unser bester als 9., Bolo wurde 10., Arnaud 15., Gigi 19. und Papa 23..
Mit diesem Ergebnis holten wir uns die Teamwertung. Regis und Arnaud wurden 2. und 3. in der U 25 Wertung. Im Gesamtklassement gab es noch ein paar kleine Verschiebungen, trotzdem konnten Bollo und Arnaud ihre Ränge 14. und 15. verteidigen, Regis schob sich noch auf 16. vor und Papa machte noch drei Plätze gut und wurde 21..

Für die Umstände ist das ein sehr gutes Ergebnis. Mein Tourziel bei den Plätzen haben die Jungs weit übertroffen, nur bei dem Geld hätten sie noch etwas drauflegen können. Mit Speedy wär da mit Sicherheit auch noch etwas mehr rausgesprungen. Bei der Tour haben wir auch viel Pech gehabt, hoffentlich wars das erst mal mit den Missgeschicken, das fehlte mir noch gerade, wenn das bei dem Weltcuprennen und der Katalonischen Woche so weitergehen würde.

Zum Feiern komme wir heute Abend auch nicht, die einen fliegen nach Hause und wir nach Mailand, beide Maschinen gehen noch vor Mitternacht. Wenigstens ein ordentliches Abschlussessen kriegen wir noch hin. Morgen habe ich dann meinen einzigsten rennfreien Tag innerhalb von 30 Tagen, was für ein Stress! So es klopft, es geht zum Essen und ich will die Jungs ja nicht warten lassen.
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Beitrag: # 117320Beitrag Bamba
28.2.2004 - 0:21

21.03.2003 Freitag

Als erstes hab ich die Jungs nach dem Führstück zum Training geschickt. Danach habe ich meinen Matratzenhorchdienst verlängert, aber nur für 1,5 Stunden. Zum Mittag waren auch die restlichen Fahrer aus Frankreich eingetroffen. Um 14.00 ging es dann mit der gesamten Mannschaft in die Stadt, bummeln. Das ist auch überaus selten, das man sich eine Stadt anschauen oder etwas einkaufen kann. Sonst sieht man ja nur die Rennstrecke und das Hotel. Vor dem Abendbrot stiegen die Neuankömmlinge noch aufs Rad, während die anderen in den hoteleigenen Kraftraum gingen. Anschließend durfte Paul noch mal alle Beine durchkneten.

Bei der Besprechung war kaum Ruhe in den Haufen zu bekommen, so ein Ausflug hat auch seine negativen Seiten, das Rennen schien die Jungs irgendwie nicht mehr zu interessieren. Ich bin dann einfach rausgegangen. Es hat geschlagene 13 min gedauert bis Bollo rauskam und mich fragte, ob wir keine Teambesprechung machen wollten. Darauf meinte ich, ich schon aber ihr scheinbar nicht. Als ich dann wieder reinkam war es leise und alle schauten mich an.
Dann kamen wir zu Mailand-San Remo, das erste Weltcuprennen der Saison. Fahren würden morgen Miguel, Olli, Bollo, Regis, Anthony, Arnaud, Oliver und Yann.
Profil:
294 km sind zu bewältigen. Wie bekannt, hat das Profil einen großen Zacken in der Mitte, aber entscheidender werden die kleinen, giftigen Hügel kurz vor dem Ziel sein, wenn sich hier einer absetzt, werden es die Sprinter auf der flachen Zielgeraden schwer haben.
Etappenziel:
Einer unter den ersten 6., ein weiterer unter den Top 15. und noch zwei in den Top 25.
Taktik:
Morgen können wir richtig Geld und Punkte holen, daher ist es mir egal, wer vorne reinfährt. Sollte es zu einem Massensprint kommen, wird für Olli angefahren. An den letzten Hügeln haben Miguel und Bollo aber alle Freiheiten noch mal anzugreifen. Das es eine Gruppe ins Ziel schafft, die am Anfang oder an dem großen Hügel ausreißt, kann ich mir nicht vorstellen. Wichtig ist es möglichst kraftsparend im Feld zu fahren und sich an den Hügeln nicht abhängen zulassen. Die letzten 15 km solltet ihr euch nach vorne orientieren, denn wer am letzten Hügel nicht mit vorne ist, hat keine Chance mehr auf einen Geldrang.

Sollten wir morgen viel Geld verdienen, überleg ich mir, ob ich nicht noch Material kaufen werde. Wir könnten noch gute Laufräder fürs Flache und Zeitfahren gebrauchen, die kosten allerdings 50 Riesen und dafür darf ich ja keine Schulden machen. Ich müsste dann wahrscheinlich das Konto beim Monatswechsel für die Gehälter überziehen, aber das darf ich ja, obwohl mein Vorgesetzter davon nicht begeistert sein wird.


22.03.2003 Samstag

Die meisten Jungs und ich sitzen bereits im Flieger nach Spanien, die anderen beiden dürften schon da sein. Ich ärgere mich eigentlich immer noch über das heutige Rennen, da haben wir kurz vor Schluss einen Kollektivschlaf gehalten.

Aber erst mal von Anfang an. Es gab gleich etliche Attacken, allerdings blieben alle erfolglos. An den großen Hügel blieb es dann ruhig. Interessant wurde das Rennen ab 60 km vor dem Ende, hier wurde wieder munter drauf los angegriffen. Keiner konnte sich entscheidend absetzten. Bis zum letzten Hügel waren wir immer mit vorne dabei und ließen nichts anbrennen. Danach noch mal den letzten, kleinen und steilen Anstieg hoch. Und dann passierte es, da hatte wohl irgendjemand eine Schlaftablette in den letzten Drink gemixt. Wir verschliefen total die Anfahrt, alle, ohne Ausnahme! Die Jungs versuchten dann zwar noch mal alles auf der Abfahrt, aber der Zug vorne war abgefahren.
Am letzten Anstieg schafften es drei Fahrer sich abzusetzen, mit 300 Meter Vorsprung gingen sie auf die Zielgeraden, es folgte ein Überraschungssieg. Ilker Camano von Phonak holte sich die Siegprämie. Die Verfolger kamen zwar noch ran, konnten die Drei aber nicht mehr abfangen. Wir hingen hoffungslos im Feld fest nur Olli konnte sich nach vorne schieben und holte noch den 8. Rang. Miguel wurde 22., Bollo 24., Regis 25., die anderen platzierten sich bis Rang 31., also bekamen sie noch Punkte, aber kein Geld.

Ich war maßlos enttäuscht, kaum Punkte und noch weniger Geld, was für ein Desaster. Bis 15 km vor dem Ziel lief das Rennen für uns hervorragend, die Jungs hielten sich taktisch klug und dann so ein Einbruch. Am liebsten hätte ich den Jungs einen Einlauf verpasst, dafür war aber keine Zeit, wir mussten ja alles schnell zusammenpacken und dann ab zum Flughafen. Die Laufräder kann ich mir wohl erst mal abschminken, es sei denn wir holen Platz 5. bei der Katalonischen Woche und damit die Zielprämie. Morgen früh werde ich den Fahrern einen Schuss vor den Bug setzten, hoffentlich sind sie dann wacher als heute bei dem Rennen.
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Bamba
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Beitrag: # 117374Beitrag Bamba
28.2.2004 - 19:19

23.03.2003 Sonntag

Kurz vor dem Rennen.
Heut morgen bei der Besprechung habe ich auf den Tisch gehauen. So etwas wie gestern bei einem Weltcuprennen geht einfach nicht, es geht um viel und wir nehmen eine Kollektivauszeit bis ich aus dem Teamwagen alle aufscheuche. Ich hab den Jungs noch mal klar gemacht, wie wichtig die heute beginnende Tour für uns ist, 15 Punkte auf der Zielliste sind hier möglich, da muss alles gegeben werden. Miguel ist der Mann der den 5. Platz holen soll, das heißt alle fahren für ihn, ohne Ausnahme. Bollo wird einspringen, wenn Miguel aus irgendwelchen Gründen nicht mehr für das Ziel in Frage kommt.
Die Katalonische Woche ist als T 1 eingestuft, fahren werden sie Miguel, Bollo, Olli, Guill, Regis, Anthony, Oliver und Ben.
Profil:
Die erste Etappe ist 149 km lang und hat zwei Berg- und eine Sprintwertung. Am Anfang gibt es einen Hügel, danach ist die Strecke bis 60 km vor dem Ziel flach, dort gibt es erst einen kleinen Hügel, dann einen großen Hügel und zum Schluss noch mal zwei kleine Hügel. Die Zielgerade folgt nach der letzten Abfahrt und ist eben.
Etappenziel:
Das Feld kommt geschlossen an! Einer unter den ersten 10 und zwei weitere in den Top 25.
Taktik:
Vorerst wichtig ist, dass sich keiner an den Hügeln abhängen lässt. Geht eine Gruppe werden wir auf mein Zeichen hin mit Nachführarbeit leisten. Im Schlussspurt wird dann für Olli angefahren, achtet darauf am letzten Hügel mit vorne zu sein, sonst passiert das gleiche wie gestern. Während der ganzen Rundfahrt werden wir uns nicht um die Zwischensprints kümmern.
Tourziel:
Einer unter den ersten 5., alles andere ist zweitrangig. Was wir im Schlussspurt an Prämie mitnehmen können, sacken wir natürlich ein.


23.03.2003 Sonntag

Abends.
Das Ziel zu erreichen wird richtig schwer. Es sind doch einige gute Bergfahrer im Feld Simoni, Evens, Vinokurov und Azevedo um nur ein paar zu nennen, wollen wir nur hoffen, dass die die Rundfahrt nur zum einrollen benutzen. Der große Favorit ist für mich Simoni, da er die beiden Rundfahrten vorher auch schon mitgefahren ist.

Und ob es nicht schon schwer genug ist, ist heute noch schwieriger geworden. Nach 15 km setzten sich vier Fahrer ab. Dabei zwei ordentliche Bergfahrer mit Cuesta und Contador Velasco. 90 km vor dem Ziel betrug ihr maximaler Vorsprung 5 min. Ich schickte meine Jungs mit nach vorne und bis zu den Hügeln war der Vorsprung auf 3 min geschmolzen. Da die Fahrer, bis auf einen, aber gut über die Hügel kommen, konnten sie den Vorsprung teilweise wieder auf 4 min ausbauen. Der vierte Fahrer wurde am großen Hügel eingefangen. Ich musste leider feststellen, das meine Jungs an Hügeln kaum Tempo machen können. Leider hatten die anderen Teams scheinbar kein Interesse die Ausreißer einzuholen.
Am letzten Hügel machten wir so weit es ging noch mal Dampf, den Vorsprung haben wir aber nur noch auf 2 min und 52 sek verkürzt. Dadurch das wir Führungsarbeit geleistet hatten, waren fast alle vorne. So wurde Olli 6., Miguel 10., Bollo 16., Guill 19., Oliver 20., Anthony 22. und Regis 25.. Vom Gesamtergebnis sieht das ja gut aus, aber fast 3 min Rückstand auf Bouyer, der das Rennen gewonnen hat, ist schon verdammt viel.

Bei der Besprechung hatte ich nicht viel zu kritisieren, nur das wir uns an den Hügeln dann noch mehr reinhängen müssen. Die Stimmung war nicht so gut, man merkt wie angespannt die Fahrer sind. Immer wenn es um ein Sponsorenziel geht, oder ein wichtiges Rennen verkrampfen die Jungs etwas, ich hatte eigentlich gehofft, das hätte sich gelegt.
Morgen erwartet uns die 2. Etappe.
Profil:
Die Strecke ist 159 km lang, sie hat eine Sprint- und vier Bergwertungen. Sie fängt hügelig an und wird dann flach, 50 km vor dem Ziel gibt es noch zwei richtige Hügel. Die letzten 20 km sind dann aber wieder flach.
Etappenziel:
Wie gestern.
Taktik:
Sollte eine Gruppe wieder ausreißen sind erst mal die Sieger von heute gefragt, wenn nötig werden wir uns auch reinhängen, dabei begrenzen wir das aber auf die Flachstücke.

Vorhin bekam ich noch einen Anruf, von Bollos Frau. Sie fragte, ob sie ihn morgen besuchten könnte, es sollte eine Überraschung sein. Nach kurzem überlegen willigte ich ein, das sie nach dem Rennen in unserem Teambereich darf. Zum Essen und zur Besprechung müsste Bollo aber da sein und da könnte sie nicht mit dazu kommen. Und zusammen übernachten ginge auch nicht, schließlich fahren wir hier ein sehr wichtiges Rennen. Vielleicht motiviert das Bollo noch mal richtig, seine Frau schien bei unserem gemeinsamen Teamabendessen mit Frauen ja ehr ruhig und zurückhaltend zu sein, sonst machte sie einen ganz netten Eindruck auf mich. Da sie kein französisch konnte, habe ich mich mit ihr eine Zeitlang auf spanisch unterhalten. Ich denke auch die anderen Fahrer werden das akzeptieren, viel Zeit kann sie ja so und so nicht mit ihm verbringen.


24.03.2003 Montag

War das heute ein Wechselbad der Gefühle. Zuerst habe ich verpennt, wecken lassen, umgedreht und weitergeschlafen. Zum Glück kam die gute Frau eine viertel Stunde später wieder, weil es irgendein Problem mit dem warmen Wasser gab. Ich hab es noch fast pünktlich zum Frühstück geschafft.

Beim Start der Etappe gleich eine Attacke von Nozal. Ruckzuck hatte er 6 min herausgefahren. Ein Einzelfahrer sollte bei so einem Profil keine Chance haben, also ließ ihn das Feld und wir erst einmal fahren. Nach 60 km bequemte sich das Feld dann doch etwas Tempo zu machen, gute 3 min hatte Nozal noch vor den letzten beiden Hügeln. Das Feld hatte aber von gestern gelernt, auch an den Hügeln knapste es einige Sekunden weg, als es dann in das Flachstück ging waren nur noch 1,5 min übrig. Und das war nicht zu verteidigen, 8 km vor dem Ziel wurde der Ausreißer gestellt.
Da wir auch einiges an Nachführarbeit geleistet hatten, erwartete ich im Sprint nicht mehr so viel. Das Anfahren gelang allerdings sehr gut, gleich von drei Fahrern wurde Olli nach vorne gefahren, leider war die Ausgangsposition für den Sprint nicht so gut, irgendwo eingeklemmt auf Platz 8. bis 10.. Als es in den Sprint ging waren alle meine Jungs vorne mit drin, so was ist uns nur einmal in Australien gelungen, der schlechteste war nachher Bollo als 18.. Olli hatte Glück und konnte sich beim Sprint in eine Lücke hinter einem anderen Sprinter klemmen. Ein Haufen von 7 Sprintern näherte sich der Ziellinie und Olli hing hinten dran. Die meisten hatten aber den Sprint zu früh eröffnet, nur Guidi an dessen Rad Olli hing, hatte seinen Spurt scheinbar gut getimt. Auf den letzten Metern versuchte Olli noch mal alles und er schaffte es tatsächlich, Guidi gingen die Kräfte aus und Olli hatte noch Zeit seine Arme hochzureißen. Neben den Sieg, gab es auch noch das blaue Trikot des Punktbesten obendrauf. Die anderen landeten auf den Plätzen 8.- 16..

Man war das eine Freude im Teambereich, nur einer machte ein verdutztes Gesicht. Bollo, der hatte mit seiner Frau natürlich nicht gerechnet, es war schon witzig mit anzusehen als ihm seine Gesichtszüge entglitten, zuerst die Freude über den Sieg und dann der Schreck, seine Frau stand da. Ich glaube er wäre lieber bei uns geblieben, um noch etwas mitzufeiern, aber seine Frau nahm ihn erst mal mit.

Die Besprechung war erst um 20.30. Durch den Sieg und die Siegerehrung und alles was dazugehört waren wir erst sehr spät wieder im Hotel. Zuerst verteilte ich Lob an alle Fahrer und dann versuchte ich die Konzentration wieder auf das wesentliche zu lenken, Platz 5. in der Gesamtwertung. Die Jungs waren auch gleich wieder bei der Sache, da brauche ich mir für morgen keine Sorgen machen , dass sie den Sieg von heute noch im Kopf haben.
Anschließend stellte ich das Profil der 3. Etappe vor.
Profil:
Morgen gibt es auf den 175 km zwei Berg- und eine Sprintwertung. Es sind drei flache Hügel zu bewältigen, die letzten 10 km zum Ziel sind dann aber flach.
Etappenziel:
Siehe gestern.
Taktik:
Die Hügel sind nicht besonders hoch, daher werden vielleicht mal die Rolleure versuchen auszureißen. Wenn es geht, werden wir möglichst viel Kraft für die Bergetappe übermorgen sparen. Tempo werden wir nur machen, wenn gute Bergfahrer mit einer Gruppe gehen oder der Vorsprung zu groß wird, wobei sich Miguel und Bollo zurückhalten. Den Sprint fahren wir natürlich für Olli.

Da es schon spät war, bat ich Bollo sich gleich von seiner Frau zu verabschieden und sich in Richtung Hotelzimmer zu bewegen. Er fragte mich, ob ich nicht mitkommen könnte, sonst würde ihn seine Frau nicht so schnell gehen lassen. Ich sagte zu und was ich dann erlebte, hätte ich nie erwartet. Seine Frau wäre beinahe ausgetickt, was ich mir erlauben würde, Bollo wäre doch wohl alt genug um das selber zu entscheiden, schließlich wären sie verheiratet, usw.. Was war bloß aus der netten, zurückhaltenden Frau geworden? Wie eine Furie beschimpfte sie zuerst mich und dann ihren Mann. Am Anfang war ich etwas verdutzt, kurz danach fing ich mich aber, während Bollo sich ängstlich hinter mir zu verstecken versuchte. Ich redete auf seine Frau ein, als das nichts half, wurde ich lauter, schließlich musste ich ihr drohen den Sicherheitsdienst zu holen. Endlich verließ sie aufgebracht die Lobby des Hotels.
Anschließend hatte ich etwas rede bedarf mit Bollo und wir gingen auf mein Zimmer. Er fing an mir sein ganzes Leid mit seiner Frau zu klagen, das dauerte eine ganze dreiviertel Stunde, eigentlich wollte ich nur Antworten auf ein paar Fragen haben. Nachdem es Bollo etwas besser ging und er mich bat seine Frau nie wieder vor oder nach einem Rennen in den Teambereich zu lassen, verabschiedete er sich und ging ins Bett.
Da wurde mir doch einiges klar, z. B. wieso er von dem spanischen Team weg wollte, da durften die Frauen ihre Männer zu festgelegten Zeiten besuchen und das war häufiger der Fall. Auch sein erschrockenes Gesicht von vorhin erklärt sich dadurch, ich dachte es wäre nur die Überraschung gewesen. Für ihn wäre es wohl am besten, wenn er sich von ihr trennen würde, Kinder sind ja zum Glück keine da. Das Problem ist nur, das er sie liebt. Nach außen ist sie die nette Frau, aber zu Hause hat sie die Hosen an und dazu noch Haare auf den Zähnen. Das Topmodel ist sie ja auch gerade nicht, Ok sie ist schon vorzeigbar, aber mit dem Charakter hätte ich es nicht lange ausgehalten, liebe hin oder her. Wie er trotzdem seine Leistung bringt ist schon erstaunlich, gedanklich scheint ihn das ja sehr zu beschäftigen. Vielleicht motiviert ihn das ja besonders, viel trainieren und fahren und am besten weit weg von zu Hause, aber dann müsste er sich auch trennen können. Seine Leistungen sind bei uns jedenfalls besser als sie zuvor in seinem alten Rennstall waren. Ich hab ihn jedenfalls versprochen den anderen nichts zu sagen und ihn so gut es geht zu unterstützen.
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Bamba
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Beitrag: # 117396Beitrag Bamba
28.2.2004 - 23:03

25.03.2003 Dienstag

Heute lag ich mit meinem Tipp vollkommen richtig, ja es geschehen noch Zeichen und Wunder. Und noch eins wird geschehen, wir bekommen neue Laufräder, leider nicht mehr für übermorgen, aber für das nächste KSP-Rennen in Belgien werden wir die haben.

Zur Etappe, wie gesagt es rissen diesmal zwei Rolleure aus, am ersten Hügel folgten zwei weitere. Es drohte nie Gefahr, der maximale Vorsprung betrug 5,5 min. Die Jungs machten trotzdem mit Tempo, wobei sich höchstens zwei vorne mit reinspannten und sie sich auch regelmäßig abwechselten. Ich ließ sie gewähren, Substanzverlust war bei dieser Taktik nicht zu erwarten. Wie vermutet hatten die Ausreißer keine Chance, am letzten Hügel wurden sie gestellt.
So ging das Peleton in die Sprintvorbereitung. Meine Jungs konnten diesmal nicht so überzeugen wie gestern. Guill fuhr wieder an der Spitze und gab andren Sprintern Windschatten, Olli, der von Bollo nur teilweise beim nach vorne fahren unterstützt werden konnte, lag an Position 5.. Dann wurde der Sprint angezogen, Olli nahm Petacchi´s Hinterrad, De Jongh sprintete von vorne. Heute bekam keiner schwache Beine von den Dreien, so gewann der Holländer vor dem Italiener und dem Franzosen. Das blaue Trikot bleibt knapp bei Olli, Guill wurde 9., Bollo 11., Miguel 12., Regis 14. und Oliver 16.. Die Teamwertung haben wir auch übernommen, aber das interessiert nicht, gibt eh keine Punkte und kein Geld. Ach ja, eine Besonderheit gab es heute, alle Fahrer sind mit dem Feld ins Ziel gekommen, ein Novum in dieser Saison.

Bei der Besprechung zeigte ich mich zufrieden mit der heutigen Leistung, nur Guill sollte beim Anfahren doch nicht anderen Sprintern Windschatten geben. Irgendwie lag noch was in der Luft, Regis Bollo´s Zimmerpartner kam dann mit der Sprache raus. Bollo hätte gestern den Zapfenstreich verpasst, ob er eine Sonderbehandlung bekomme, wenn seine Frau da sei, wollte er wissen. An seiner Frau lag das nicht, teilte ich dem Team mit, die ist pünktlich gegangen, so was würde ich auch nicht dulden, aber das wisst ihr ja. Und, kam die nächste Frage von den mit Glubschaugen stierenden Fahrern. Ich hatte mit ihm noch eine Besprechung, die etwas länger gedauert hat. Irgendwie schienen die Jungs enttäuscht zu sein, vielleicht hatten sie ja eine andere Antwort erwartet oder Geld für die Mannschaftskasse.
Nachdem das geklärt war ging es um die 4. und wichtigste Etappe bei der Katalonischen Woche.
Profil:
144 harte km warten morgen auf die Fahrer. Die ganze Strecke ist ziemlich wellig und am Ende wartet der 20 km lange Schlussanstieg mit ca. 7% Steigung. Einmal gibt es eine Sprint- und dreimal eine Bergwertung, auch am Ziel werden noch mal Bergpunkte verteilt.
Etappenziel:
Einer unter den ersten 5. und ein weiterer in den Top 15.. Nach dieser Etappe sollte einer in den Top 5. der Gesamtwertung liegen.
Taktik:
Am Anfang heißt es Kräfte sparen und sich im Feld verstecken, wichtig ist aber aufzupassen, dass ihr den Anschluss nicht verliert. Wenn es in den letzten Anstieg geht sollten Miguel, Bollo und Regis mit vorne dabei sein. Regis soll den anderen beiden so gut helfen wie es ihm möglich ist. Miguel müsste dann mit dem dritten Fahrer mitgehen der attackiert, denn darauf zu hoffen, das die vorne wieder zurückfallen, darauf können wir uns nicht verlassen. Im Anstieg dann möglichst gleichmäßiges Tempo fahren und vielleicht noch auf den letzten km angreifen. Bollo steht Miguel als Helfer zur Seite, wird er nicht mehr gebraucht, soll er versuchen so weit wir möglich nach vorne zu kommen, dann haben wir morgen eventuell mehr taktische Möglichkeiten.

Das wird richtig schwer morgen. Wahrscheinlich wird sich erst am Schlussanstieg zeigen welche Fahrer hier auf eine Top Platzierung fahren. Hoffentlich kommt Miguel mit dem dritten Angreifer mit, bisher hat er ja immer eine andere Taktik gewählt, aber die ist einfach zu riskant. Ich merke richtig die Anspannung in mir, als Fahrer hatte ich da weniger Probleme, mal schauen wie ich gleich schlafen kann.


26.03.2003 Mittwoch

Das war gestern eine unruhige Nacht, ich hab zwar geschlafen, aber irgendwie fühlte ich mich wie gerädert, als ich heute morgen aufgewacht bin. Und meine Hüfte, die schmerzte vielleicht, das kenne eigentlich nur wenn es einen starken Wetterumschwung gibt und den hatten wir heute nicht.

Jetzt aber erst mal zu der spannenden Etappe. Einer wollte es schon früh wissen und setzte sich am ersten Anstieg ab, trotz guter Bergqualitäten kam er nie mehr als 2 min weg. Als es in den letzten Berg ging, fing ihn das Feld wieder ein. Meine Jungs versteckten sich prächtig, nur als es zur letzten Bergwertung hoch ging fegte der Wind eine dreißigköpfige Gruppe am Ende davon, mit dabei waren Olli, Guill und Anthony. Die Gruppe konnte den Kontakt aber wieder herstellen.
Nach dem das Feld 2 km in den Berg gefahren war, kamen die Attacken. Miguel war zwar im vorderen Feld, allerdings nicht an der Spitze, Regis und Bollo waren besser postiert, warteten aber auf Miguel. Vorne setzten sich Simoni und Mancebo ab. Die anderen zogen das Feld nur auseinander, konnten aber nicht folgen. Endlich hatte sich Miguel in die Spitze gefahren, mit Bollo zusammen reihte er sich in die ca. 10 Fahrer ein, die das Tempo machten. Regis konnte nicht mehr helfen und ließ sich ins vordere Feld zurückfallen. Azevedo zog mit seinem gleichmäßigen hohem Tempo davon und übernahm die Verfolgung. 10 km vor dem Ziel bildete sich dann eine weitere Verfolgergruppe mit Vinokurov, Cuesta, einer der drei erfolgreichen Ausreißer vom ersten Tag, Bollo und Miguel.
Azevedo versuchte verzweifelt den Anschluss nach vorne herzustellen, schaffte dies fast, um dann von den beiden Führenden wieder abgehängt zu werden. So machten Simoni und Mancebo den Tagessieger unter sich aus, Simoni hatte noch am meisten Kraft und gewann. Bei der Verfolgergruppe machten zuerst Vinokurov und Cuesta die Pace. Als Acevedo wieder etwas zurückfiel, ging Miguel nach vorne, Bollo blieb an seinem Hinterrad. 2,5 km vor der Linie war klar das es nur um Platz 4. ging. Dann trat Bollo an um Miguel Windschatten zu geben, Miguel konnte kaum folgen, beide setzten sich von den anderen beiden ab. Bollo hatte zum Schluss die klar besseren Beine, half aber weiter Miguel. Dieser konnte dann im Sprint an Bollo vorbeiziehen und sich den 4. Platz vor Bollo sichern. 30 sek später kamen die ehemaligen Weggefährten ins Ziel.
Es wurde ganz knapp in der Gesamtwertung, aber Cuesta behielt 2 sek vor Mancebo und 3 sek vor Simoni. 4. ist jetzt Azevedo. Nun kam es darauf an, wie weit die anderen beiden Ausreißer vom ersten Tag zurück lagen. Der eigentlich bessere Bergfahrer fuhr neben Olli, dieser verzichtete daher auf einen Spurt, um ihn kein Windschatten zu geben, oder noch eine bessere Zeit, da sie den Kopf einer kleinen Gruppe bildeten. Bouyer, der andere Fahrer war noch vor ihnen, das wusste aber keiner. Regis hatte sich in der Spitzengruppe des Feldes gehalten und spurtete auf Rang 11., was im Gesamtklassement Rang 12. bedeutet. Nun kamen die anderen Fahrer ins Ziel, es hat nicht gereicht, die Ausreißer von der ersten Etappe sind durchgereicht worden. Miguel ist jetzt 5. und Bollo 6., jetzt könnte noch einer von beiden ausfallen, wenn das Feld geschlossen ankommt haben wir das Sponsorenziel erreicht.
Olli trägt weiterhin das blaue Trikot, wenn auch nur mit 2 Punkten Vorsprung. In der Teamwertung haben wir uns sogar etwas abgesetzt.

Bei der Besprechung hatten die Fahrer eine super Stimmung. Ich verteilte Lob an die Fahrer besonders an Bollo und Regis, die hervorragende Helfertätigkeiten leisteten und uns alle Möglichkeiten für morgen offen gehalten haben. Danach analysierten wir noch mal die Etappe, besonders den Schlussanstieg. Miguel sah ein, das er einfach weiter vorne fahren muss, sonst wird das noch mal richtig ins Auge gehen. Wenn die anderen antreten, sagte er, kann er mit den besten nicht mithalten, er kommt mit der anderen Taktik besser zurecht, mit eigenem hohem Tempo den Berg hochfahren.
Anschließend ging es um die entscheidende 5. und letzte Etappe der katalonischen Woche.
Profil:
Es sind noch mal 175 km zu absolvieren, dabei gibt es zwei Berg- und eine Sprintwertung. Das Gelände ist durchweg hügelig, nach der letzten Abfahrt schließt sich fast gleich der Sprint an.
Etappenziel:
Verteidigung des 5. Gesamtranges.
Taktik:
Falls eine Gruppe geht, sollte Bollo versuchen mitzukommen, schafft er das nicht und ist Miguel besser positioniert, soll der es versuchen. Ist einer der beiden vorne mit drin, können wir hinten die Beine hochlegen, sonst schicke ich alle zur Nachführarbeit an die Spitze. Diesen 5. Platz müssen wir auf jedenfall verteidigen, da verlange ich von allen an ihre Grenzen gehen, um dieses Ziel zu erreichen. Kommt es zu einem Massensprint, werden wir Olli so gut es geht beim Kampf um das Punktetrikot unterstützen.

Nachdem was die Jungs heut geleistet haben, bin ich guter dinge für morgen. Das sollte wohl zu schaffen sein. Erstaunt bin ich über Bollo, der hätte selber schon früher angreifen und somit zum Held werden können, er blieb aber bei seinem Kapitän. Vor allem diese Leistung nach so einem Ärger, das ist schon ganz große klasse.
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Beitrag: # 117406Beitrag Bamba
29.2.2004 - 0:57

27.03.2003 Donnerstag

Gestern Abend dachte ich schon, das Ziel wäre erledigt. Heute habe ich während des Rennens noch mal Blut und Wasser geschwitzt!

Aber beginnen wir mal von vorne. Es gab gleich einen Ausreißversuch, zwei Fahrer gingen auf und davon und eine weiterer fand noch den Anschluss. Bollo schaute kurz hoch, konnte aber keinen gefährlichen Fahrer erkennen. Als am ersten größer Hügel noch mal drei Fahrer die Flucht nach vorne ergriffen und auch diese im Gesamtklassement weit zurück lagen, dachte ich das Rennen wäre gelaufen. Das Feld würde demnächst etwas Tempo aufnehmen um den Abstand nicht zu groß werden zu lassen, dann wäre es verdammt schwer noch auszureißen. Aber es kam anders, bevor der Hügel zu Ende war gingen noch mal drei Fahrer. Meine Jungs passten nicht mehr so richtig auf und schon waren sie weg. Simoni, Macebo und Vinokurov hatten sich davon geschlichen. Simoni und Mancebo wären ja egal, aber Vinokurov lag nur 34 sek hinter Miguel.
Nachdem das Feld über den Hügel war wurde die Verfolgung organiesiert. Vorne hatte die erste Dreiergruppe nun 8 min Vorsprung, dann folgte mit 3 min Abstand ein einzelner Fahrer und 3,5 min vor dem Feld war die gefährliche Fünfergruppe. Cofidis machte die Hauptarbeit für den führenden Cuesta, wir schlossen uns mit allen Fahrern an, wobei die anderen Teams immer wieder versuchten das Tempo zu verschleppen. Es ging richtig zur Sache und das Peleton brauchte 55 km um die Fünf wieder einzufangen.
Nach dieser Aufholjagd hatte die erste Gruppe leichtes Spiel, keiner organisierte die Nachführarbeit und so konnte das Feld nur noch den einzelnen Fahrer stellen. Die Drei vorne erreichten mit über 3 min Vorsprung das Ziel, gewonnen hat Gustov das Rennen. Im Sprint des Feldes ließ Miguel nichts anbrennen und wurde noch 5., Olli wurde 9., Bollo 15., Regis 17., Anthony 18. Oliver 19. und Ben 22.. Im Gesamtklassement belegten wir die Plätze 5., 6. und 12., durch Miguel, Bollo und Regis, Punkte holten auch noch Olli, Guill und Oliver. Das blaue Trikot hat Olli behalten, keiner seiner Kontrahenten konnte es ihm noch streitig machen. Außerdem holten wir uns den Sieg in der Teamwertung.

Was bin ich erleichtert, Ziel geschafft, das ist ein riesen Schritt in Richtung zweite Saison. Die Laufräder werde ich jetzt auch bezahlen können, ohne Schulden machen zu müssen, so spar ich mir die Predigt meines Lieblingsmanagers, die es mit Sicherheit gegeben hätte. Am liebsten hätte ich den Jungs eine große Feier ausgegeben, aber das geht bei dieser Terminplanung nicht. Ich sitze mit eineigen Fahrern im Flieger nach Belgien, die anderen fliegen gleich nach Frankreich zurück, entweder zum trainieren oder sie starten übermorgen beim Ardennen-Criterium. Nach der Flandern-Rundfahrt werden wir aber mal richtig feiern, da haben wir zwei Tage Zeit, dass musste ich den Jungs versprechen. Die Einsatzplanung habe ich auch weitergeschrieben, für die Fahrer, die noch in Frankreich sind habe ich sie Miguel mitgegeben. So jetzt werde ich noch ein bisschen entspannen so weit das hier in dem engen Flugzeug geht, denn hektisch genug wird es noch wieder werden.
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Beitrag: # 117411Beitrag Bamba
29.2.2004 - 13:11

28.03.2003 Freitag

Kurz vor dem Rennen.
Die neuen Laufräder waren schon da als wir gestern Abend angekommen sind. Sie heißen x-Carbo und sind von Ambrosia, für flache Strecken gehören sie zu dem besten was auf dem Markt ist. Am Berg sind sie nicht ganz so gut, aber für hügelige Rennen mit Flachstücken und einen flachen Sprint werden wir sie auch einsetzten. Es sind auch keine speziellen Zeitfahrräder, trotzdem sind sie gut geeignet dafür.

Bei der Besprechung habe ich mich kurz gefasst und den Jungs erläutert, dass dies keines der wichtigeren KSP-Rennen ist.
Dann ging es um das Gelände des GP E3-Harelbeke, ein C 1 Klassiker. Gefahren wird er von Guill, Anthony, Arnaud, Yann, Gigi, Papa, Thony und Geoffroy.
Profil:
Die Strecke ist 200 km lang. Die ersten 120 km sind flach, danach steigt das Gelände leicht an, wobei es immer wieder kleine giftige Hügel gibt.
Etappenziel:
Einer in den Top 20. und ein weiterer in den Top 25.und keiner verletzt sich.
Taktik:
Wir werden heute nur mitfahren, denkt daran das die Sturzgefahr sehr groß ist, auch besonders weil es regnet. Also am besten vorne oder mindestens verteilt im Feld fahren. Im Spurt versucht dann jeder vorne mit reinzufahren.


28.03.2003 Freitag

Abends, im Flieger nach Frankreich.
Den Trip nach Belgien hätten wir uns sparen können, keiner von uns kam mit der ersten Gruppe ins Ziel. Anthony und Yann waren dort lange vertreten, die anderen waren früh nach diversen Stürzen im Feld hängen geblieben. Dann stürzte auch noch Anthony, glücklicherweise ohne Folgen. Und zum Schluss verpasste Yann den Anschluss an die Spitzengruppe bei dem letzten kleinen Hügel. Gewonnen hat den Klassiker Jo Plankert.


29.03.2003 Samstag

Vor dem Rennen.
Die Fahrer die gestern nicht mit dabei gewesen waren zeigten sich begeistert von den neuen Laufräder. Alle Fahrer waren bei der Besprechung anwesend, auch die die nicht fahren werden. Der Sponsor hatte kurzer Hand angefragt, ob die Jungs nicht Lust hätten ihre Kameraden zu unterstützen. Das war vielleicht eine Überraschung als ich davon erfuhr, ich find es jedenfalls eine gute Idee und für die Stimmung und den Zusammenhalt ist es auch gut. Allerdings zu häufig sollte so was nicht über meinen Kopf entschieden werden.
Heute beginnt das Internationale Ardennen-Criterium mit der 1. Etappe, es ist ein T1 Rundfahrt. Fahren werden sie Bollo, Speedy, Guill, Regis, Yann, Ben, Gigi, und Geoffroy.
Profil:
Die Strecke ist 191 km lang und hat je drei Wertungen pro Kategorie. Das Gelände ist leicht hügelig besonders auf den letzten 40 km, der Sprint befindet sich auf einem Flachstück.
Etappenziel:
Einer unter den ersten 12. und zwei weitere in den Top 25..
Taktik:
Wir werden erst mal schauen was die anderen so machen, ausreißen werden wir nicht mit, eventuell werden wir mit Tempo machen. Der Sprint wird dann für Speedy angefahren. Bollo kann ruhig mal versuchen die Bergwertungen zu gewinnen, bis auf Speedy, können die anderen sich auch an den Zwischensprints beteiligen. Wichtig ist auf den letzten 15 km mit vorne zu sein, bei dem hügeligen Gelände.
Tourziel:
Für jede Etappe ist ein Spezialist dabei, Speedy für die Flach-, Bollo und Regis für die Hügelankunft und Guill fürs Zeitfahren. Wir werden versuchen auf Etappensiege zu gehen. Im Gesamtklassement werden wir dann das mitnehmen, was wir kriegen können.


29.03.2003 Samstag

Abends.
So, endlich kehrt ein bisschen Ruhe ein. Die letzten Tage waren doch sehr hektisch, diese viele Fliegerei ist einfach nicht mehr mein Ding. Die anderen Jungs sind nach dem gemeinsamen Essen auch wieder nach Arudy zum trainieren gefahren.

Zum Rennen, eigentlich ist es recht gut gelaufen. Es gab gleich eine erfolgreiche Attacke, nach weiteren 15 km setzte sich dann noch eine Fünfergruppe ab, zur Mitte des Rennens schluckten sie den Führenden. Das Feld blieb aber immer wachsam und ließ den Vorsprung nicht über 5,5 min wachsen, trotzdem hatte ich meine Zweifel, ob da vorne nicht einer durchkommen würde, denn es waren ein paar namhafte Fahrer an der Spitze. Meine Jungs fuhren prächtig, als es in die Hügel ging hielten sie sich vom Ende des Feldes fern, so lief keiner Gefahr den Anschluss zu verlieren. Am letzten Hügel, 12 km vor dem Ziel wurden dann auch die restlichen Ausreißer gestellt.
Bei der Anfahrt zum Sprint war noch eine kleine Welle zu nehmen, für Speedy war sie wohl schon zu hoch, er musste aus dem Feld sprinten. Ganz vorne hatte sich Regis postiert, er konnte so gar noch ein kleines Loch auf der Zielgerade herausfahren, dann kamen aber vier Sprinter von hinten und zogen an ihm vorbei. Gewonnen hat Zanini, Regis musste dann auch noch Speedy vorbei lassen, so dass die beiden auf 5. und 6. landeten. Yann wurde 9., Ben 10., Bollo 18. und Gigi 24., auch die anderen beiden waren noch im vorderen Feld dabei.

Endlich mal wieder eine normale Besprechung um 20.00. Wir hatten genügend Zeit um die Etappe ausführlich zu analysieren. Bei einigen gab es doch kleine Kritikpunkte anzubringen, obwohl ich im großen und ganzen sehr zufrieden war mit dem Rennen.
Morgen gibt es dann die 2. Etappe
Profil:
Nur 102 km sind zu bewältigen, dabei gibt es aber einige recht steile Hügel zu bewältigen, auch die Zielgerade hat eine Steigung von 4%. Insgesamt gibt es fünf Bergwertungen, plus Bergpunkte für die ersten drei im Ziel.
Etappenziel:
Einer unter den ersten 10. und zwei weitere in den Top 25..
Taktik:
Sollte es Ausreißversuche geben haben Regis und Bollo frei Hand dort mitzugehen. Beim dem Sprint seht zu, das ihr auf der Abfahrt vor dem Schlussanstieg mit vorne dabei seit, bei dem Spurt sollten dann Bollo und Regis mit vorne dabei sein, für Speedy wird es wohl zu steil sein. Guill sollte auch versuchen so weit wie möglich vorne reinzufahren, vielleicht springt dann beim abschließenden Zeitfahren eine gute Gesamtplatzierung für ihn raus.

Einerseits kann man mit drei Etappen viele UCM-Punkte sammeln, anderseits ist es verdammt schwer mit vorne dabei zu sein, da alle Rennen einen unterschiedlichen Charakter haben. Na warten wir mal ab, ob morgen schon eine Vorentscheidung fält.
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Bamba
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Beitrag: # 117417Beitrag Bamba
29.2.2004 - 15:23

30.03.2003 Sonntag

Man, war das heute ein Rennen! Das härteste der Saison. Nicht vom geschubse her, sondern vom Tempo und vom Wind. Bollo und Regis entschieden sich vor dem Rennen noch für Berglaufräder, sie wären günstiger bei Attacken und am Schlussanstieg, der Rest fuhr mit den neuen Laufrädern.

Es herrschte ständig ein Wind von mindestens 10,0 km/h, Gegenwind! Und die Attackiererei fing gleich nach dem Start an. Ich könnte zehn Seiten füllen, wenn ich alle Angriffe und Namen aufzählen würde. Am Ende des zweiten Anstieges hatten sich bereits vier Fahrer mit über 6 min abgesetzt. Zeitweise fuhren acht Fahrer in verschieden Gruppen und einzeln vor dem Feld. Der maximale Vorsprung des Führenden betrug fast 9 min. Meine Jungs waren froh sich im Feld zu halten an Nachführarbeit, geschweige denn Attacken, war nicht zu denken. Daher stellten wir unsere Taktik um, so gut es geht Kraft sparen und auf der ansteigenden Zielanfahrt noch mal alles geben. Mit als erstes mussten Gigi und Geoffroy dem hohem Tempo Tribut zollen, sie fielen mit einer Gruppe aus dem Feld zurück und zierten am Schluss das Ende der Ergebnisliste. Die beiden waren auch fix und fertig im Ziel. Zwischendurch wurden auch Yann und Speedy mit einer größeren Gruppe durch den Wind und das mörderische Tempo vom Feld getrennt, die Gruppe konnte den Anschluss aber wieder finden.
Als erstes erreichte Frigo vor Savoldelli das Ziel, 1,5 min später folgten die nächsten zwei. Mit 7 min Verspätung folgte das Feld. Meine Jungs versuchten sich auf der letzten Abfahrt nach vorne zu schieben, Guill gelang dies am besten. Als es in den Anstieg ging, zogen gleich zwei Fahrer vorne weg. Dann griffen die nächsten drei an, mit dabei Regis und Bollo, sie holten sich die Plätze 8. und 9.. Zeitgleich wurde auch noch Guill als 13. gewertet. Eine halbe Minute mehr bekam Speedy als 18. aufgebrummt.

Paul hatte heut enorm viel zu tun, die Beine hatten ganz schön gelitten. Die Besprechung verschoben wir daher auf 20.30. Viel geredet wurde heute nicht, dazu waren die Jungs zu geschafft.
Also ging es gleich um die Abschlussetappe, das Zeitfahren.
Profil:
Ein 9 km langes überwiegend flaches Zeitfahren.
Etappenziel:
Einer unter den ersten 12. und im Gesamtklassement einer unter den Top 10. und zwei weitere in den Top 25..
Taktik:
Bis auf Guill können alle Volldampf geben.

Was Guill heute am Ende der Etappe gemacht hat war große klasse, vorher sah es mehrfach so aus, als ob er den Anschluss ans Feld verlieren könnte und dann war er ganz vorne mit dabei. Wenn er ein gutes Zeitfahren hinlegt könnte er noch 7. werden. Spannend wird es auch um den Sieg, Frigo und Savoldelli sind zeitgleich und auch gleichstark im Zeitfahren einzuschätzen. Wenn Bollo und Regis es schaffen nicht mehr als eine halbe Minute zu verlieren können sie auch noch unter die ersten 15. bleiben. Hoffentlich wird das ganze keine Windlotterie wie beim letzten mal.


31.03.2003 Montag

Wir sitzen schon wieder im Flieger, diesmal zu meinem geliebten KSP-Rennen. Eindeutig kommt jetzt der von mir am meist gehasste Saisonabschnitt, 8 Rennen, nur von einem Zeitfahren unterbrochen, hoffentlich geht das Verletzungsbedingt gut.

Das Zeitfahren wurde wieder zu einer Windlotterie, dabei hatten meine Fahrer eigentlich gute Karten. Guill verpasste eine besseren Platz als den 7., weil er zu langsam angegangen war. Yann als 16. und Ben als 19. holten sich auch noch Prämienränge. Gewonnen hat Rich vor Peschel, gegen die Gerolsteiner ist im Zeitfahren kein Kraut gewachsen.
Gesamtsieger wurde Frigo mit einer Sekunde Vorsprung. Guill holte sich den 7. Rang, Regis wurde 13., Bollo 14., Speedy, Yann und Ben holten sich noch je 5 UCM-Punkte. Im großen und ganzen ist die Tour ganz gut gelaufen, wir waren bei jeder Etappe in den Top 10., obwohl eine Top 3. Platzierung hatte ich mir eigentlich ausgerechnet.


Jiiiieeee Piiiiiieeee, ich hab die ersten 100 Seiten in meinem Word dokument voll! :D :D :D
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Bamba
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Beitrag: # 117461Beitrag Bamba
1.3.2004 - 1:14

01.04.2003 Dienstag

Vor dem Rennen.
Mein Wahlspruch was KSP betrifft ist ja bekannt, passt auf das ihr euch nicht verletzt. Unter diesem Motto werden wir auch die anstehende Rundfahrt begehen. Mir ist wichtiger, dass alle heile hier rauskommen, als das wir die Tour gewinnen. Wer seine Chance sieht, kann und soll sie natürlich auch nutzen.
Als T2 ist die Tour de Panne eingestuft, es gibt drei KSP-Stecken und ein abschließendes Zeitfahren. Fahren werden sie Guill, Anthony, Arnaud, Oliver, Yann, Ben, Papa und Thony.
Profil:
Die heutige Strecke ist 189 km lang und hat zwei Sprint- und zwei Bergwertungen. Das Gelände ist überwiegend flach, mit ein paar kleinen Anstiegen.
Etappenziel:
Einer in den Top 25.
Taktik:
Fahrt wenn möglich vorne im Feld, oder wenigstens verteilt, dann kann man den Stürzen besser aus dem weg gehen. Beim Spurt muss jeder selber sehen, dass er möglichst weit an die Spitze kommt. Hat jemand die Möglichkeit um die Bergwertung mitzusprinten, sollte er es machen, es sind nämlich die beiden einzigsten bei dieser Tour. Guill ist der Kapitän, ihm wird so weit es geht geholfen, wenn aber einer in der Spitzengruppe ist, bleibt er auch da und lässt sich nicht zurückfallen.
Tourziel:
Da die KSP-Rennen immer einem Roulette gleichen, reicht es mir wenn einer in die Top 20. fährt. Sonst sehen wir zu, dass wir soviel Geld wie möglich mitnehmen.


01.04.2003 Dienstag

Abends.
Und wir haben den ersten Verlust zu melden, Papa musste 25 km vor dem Ziel aussteigen, er war in einem Sturz verwickelt. Zum Glück ist es nichts schlimmes, einige Schürfwunden, ein paar blaue Flecken und ein verstauchtes Handgelenk. Das Handgelenk haben wir röntgen lassen, weil wir zuerst einen Bruch vermuteten, es hat sich dann aber nur als Verstauchung herausgestellt.

Es gab beim Rennen wieder etliche Stürze und Reifenpannen, wie üblich. Als erstes erwischtes von meinen Jungs Arnaud mit einer Reifenpanne ca. 60 km vor dem Ziel. 10 km weiter blieb Thony hinter einem Sturz hängen, beide erreichten das Hauptfeld nicht mehr. 25 km vor der Linie erwischte es dann gleich vier von unseren Papa, Guill, Ben und Anthony. Papa musste aussteigen, der Rest schaffte relativ schnell wieder den Anschluss, vor allem dank der guten Arbeit von Ben und Anthony.
Zum Sprint um den Sieg waren noch 75 Fahrer in der Lage. Guill setzte sich an die Spitze und fuhr einen kleinen Vorsprung heraus, wurde dann aber übersprintet, es blieb Platz 11., Ben wurde 23. und Anthony 25.. Gewonnen hat die Etappe De Grooth.

Bei der Besprechung war Papa nicht mehr dabei, er ist gleich nach Frankreich geflogen. Den anderen bescheinigte ich ein gutes Rennen, besonders Ben und Anthony haben tolle Arbeit geleistet nach dem Sturz. Da wir fünf Fahrer in der Spitzengruppe hatten, stehen unsere Chancen hier gut abzuschneiden noch recht gut.
Morgen geht es dann in die 2. Etappe der Tour de Panne.
Profil:
Es sind 200 km zu bewältigen, wobei die zweite Hälfte einige kleine, giftige und steile Anstiege bereit hält.
Etappenziel:
Wieder einer unter den ersten 25..
Taktik:
Bis darauf das es keine Zwischenwertungen gibt, werden wir wieder so fahren wie heute. Wichtig ist an den giftigen Anstiegen vorne mit dabei zu sein, um nicht abgehängt zu werden.

Das war doch mal ein wirklich erfreuliches KSP-Rennen, bis auf den Sturz von Papa. Gut ist es, dass Guill noch in der ersten Gruppe ist, sollte es dabei bleiben, hat er gute Chancen ganz vorne zu landen, denn so viele gute Zeitfahrer sind diesmal nicht dabei. Und dann ist mir noch aufgefallen, das mich keiner in den ersten April geschickt hat, das ist wahrscheinlich in der ganzen Hektik untergegangen.
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Beitrag: # 117494Beitrag Schnuffel_78
1.3.2004 - 15:58

@bamba
ich bin mit lesen zwar erst bei der Trofeo Alcudia, aber bis dahin ist der AAR wirklich der Hammer. Das liest sich leicht und erfrischend und auch Dein Stil hat was....
Ich freu mich jetzt schon darauf, weiterzulesen und lese im Moment lieber als zu Hause mein Buch :D
Nur dumm, dass ich den PC nicht mit aufs Klo nehmen kann *lach
Hab kein WLAN :roll:
RPG - Torsten Hiekmann --- Etxe-Ondo gara.net
Sieger Paris-Nizza
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Gesamtsieger - Sattlerei2 2005

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