My Own Tour de France 2012
Verfasst: 6.8.2011 - 3:50
My Own Tour de France - 2012
*** Sämltiche Aussagen und Inhalte sind frei erfunden und nur Teil einer fiktiven Geschichte *** Etappen sind bis auf Nr. 21 von mir erstellt und können sehr gerne von mir erfragt werden ***
Kaum ist die Tour de France vorbei, wurde bereits über die nächste spekuliert. Nachdem man sich in der letzten Tour dazu entschieden hatte auf den traditionellen Prolog zu verzichten, denkt der Stab um Christian Prudhomme mittlerweile darüber nach wieder bei den Ursprüngen zu beginnen. "Viele unserer Fans schreiben uns E-Mails in denen steht, dass sie sich wieder einen Prolog und allgemein mehr Einzelzeitfahren wünschen" sagte Prudhomme auf der Pressekonferenz zur Bekanntgabe der neuen Schleife. Es ist kein Wunder, das allmählich nervende Thema Doping hat vielleicht die möchtegern Radsportfans vertrieben, doch die Alteingesessenen denken nur zu gerne an die Zeitfahrduelle zwischen Armstrong und Ullrich oder LeMond und Hinault zurück. "Die Tour, das größte Rasport-Event der Welt kann nur dank der vielen Fans exisitieren. Sie sind es die diesen Sport sehen wollen, wegen ihnen kommen die TV-Anstalten auf uns zu und bezahlen uns eine Menge Geld. Nun ist es an der Zeit etwas zurückzugeben, die Wünsche der echten Fans zu entsprechen. Daher haben wir uns entschieden eine traditionellere Route in Angriff zu nehmen." gab Prudhomme den anwesenden Medienvertretern zu verstehen. Back to Basics soll also das kommende Motto sein. "Mehr Zeifahren und traditionelle Sprinterwochen?" fragte gleich ein forscher Reporter. "Lassen Sie mich in aller Ruhe die einzelnen Etappenprofile vorstellen und ein paar Worte zu jeder Etappe sagen, danach können Sie gerne Fragen stellen."
Etappe 1: Paris - Paris
Traditonell startet die Tour dieses Jahr wieder mit einem Prolog. Das Besondere ist aber, dass das Ziel der großen Schleife, zugleich auch der Startort der Rundfahrt ist. In dem 11km langen Prolog entlang der Seine und dem Eifelturm müssen die Favoriten und Zeitspezialisten alles erdenkliche tun, um die entscheiden Sekunden auf die Konkurrenten herauszuholen. Wer noch nicht fit zur Tour kommt und darauf hofft im Laufe der Etappen an seiner Form schleifen zu können, verliert hier wichtige Sekunden im Gesamtklassement.
Etappe 2: Paris - Troyes
Nachdem sich die Zeitfahrer im Prolog austoben konnten, sind nun die Sprinter an der Reihe. Die größtenteils Flache Etappe weist zwei leichte Anstiege auf, auf denen die ersten Bergpunkte der diesjährigen Rundfahrt vergeben werden. Die Hauptaufgabe für das Peleton besteht darin, die Ausreißer auf dem Weg nach Troyes rechtzeitig einzuholen. Ist dies geschafft wartet eine lange, leicht ansteigende und fast ohne Kurven verlaufene Ziellienie auf die Fahrer, die genug Platz für den Sprintzugaufbau dienen sollte.
Etappe 3: Troyes - Reims
Auf der 214km langen Etappe von Troyes nach Reims, werden sich mit Sicherheit Ausreißer versuchen, die allerdings gut zusammenarbeiten müssen, damit sie über die Distanz durchhalten. Der Zielsprint findet in der wunderschönen Innenstadt von Reims statt. Die breite Straße ist perfekt für einen Massensprint geeigt und bietet Platz für mehrere nebeneinander fahrende Sprintzüge.
Etappe 4: Auve - Verdun
Das Mannschaftszeitfahren wird an Etappe 4 gesetzt. Auf dem landschaftlichen 68km langen Kurs besucht die Tour de France einen gedenkwürdigen Ort. Ziel ist Verdun, an deren Stadtgrenzen einer der abscheulichsten Materialschlachten und Stellungskriege im mordernen Zeitalter geführt wurden und über 300.000 Soldaten das Leben kosteten. Wir als Tour de France wollen an diesem Tag daran gedenken. Ziel dieser Etappe muss es sein, die Kräfte richtig einzuteilen, da auf dem fast 70km langen Kurs am Ende mindestens 5 Fahrer zusammen die Ziellinie überqueren müssen. Die Wichtigkeit dieser Etappe kann man nicht genug hervorheben. Wer hier mit einem schwachen Team an den Start geht, kann mehrere Minuten verlieren und seine Ambitionen auf das Gesamtklassement teilweise begraben.
Etappe 5: Sedan - Metz
Von Sedan fährt der Tross nach Lothringen mit dem Ziel in Metz. Doch zuvor wird die hügelige Erhebung in der Champagne-Ardenne mitgenommen, die zahlreiche kurze Anstiege und viele Bergwertungen der 3. und 4. Kategorie bietet. Eine perfekte Möglichkeit einen Ausreißversuch für das Bergtrikot zu starten. Die Frage ist nur, wann sich die ersten Ausreißer absetzen können? Denn bereits nach 22km kommt der Zwischensprint des Tages. Hier werden 20 Punkte für den Ersten vergeben werden. Die Sprinterteams werden daher alles mögliche versuchen, das Feld bis dahin zusammen zu halten und erst wieder kurz vom kerzengerade verlaufende Ziellinie in Metz zusammen zu führen.
Etappe 6: Metz - Kaiserslautern
Die Tour de France überschreitet zum ersten Mal in diesem Jahr ausländischen Boden! Auf dem Weg zur Zielankuft in Kaiserslautern durchfährt das Peleton über Saarbrücken die deutsch-französische Grenze und findet sich letztendlich am Fuß des Pfälzer Waldes wieder. Auf der weitesgehend flachen Etappe wartet einzig und allein der Kreuzberg 20km vor Ziel als Herausforderung auf, an der eventuell ein mutiger Ausreißversuch gestartet werden kann. Wenn nicht, wird es wohl zu einem Massensprint auf der absteigenden Ziellinie kommen.
Etappe 7: Kaiserslautern - Karlsruhe
Nachdem uns Karlsruhe 2005 einen epischen Empfang bereitet hat, kommt die Tour gerne nochmal zu Besuch. Doch bevor wieder tausende Menschen an den Straßenrändern dem Peleton zujubeln können, geht es durch den Pfälzer Wald, der mit mehreren kurzen, dafür aber giftigen Anstiegen ausgerüstet ist. Insgesamt sind 7 Bergwertungen zu durchfahren, was wieder einmal die Bergtrikotfetischisten auf den Plan rufen wird. Wenn man 50km vor dem Ziel auch den letzten Anstieg überwältigt hat, haben die Sprinter genügend Zeit ihre Beine für den Sprint frisch zu machen.
Etappe 8: Freiburg - Gerardmer
Die Tour sagt: "Au revoir Allemagne" und überquert in Straßburg nicht nur die deutsch-französische Grenze, sondern auch den Zwischensprint des Tages. Von Straßburg aus wird das Mittelgebirge der Vogesen in Angriff genommen. Über Colmar wird zuerst der Altenberg zum warmachen und dann der Anstieg zum Col de la Schlucht erklommen. Spätestens an diesem Anstieg wird es zum ersten direkten Aufeinandertreffen der Favoriten, aber auch einiger "Hügelspezialisten" kommen. Einmal oben angekommen, geht es dann nur noch hinunter zu Gerardmer. Keine Königsetappe, aber mit bereits 200km in den Beinen, wird auch der Col de la Schlucht für Suffer sorgen.
Etappe 9: Mulhouse - Djion
Vom Elsaß aus geht es auf der neunten Etappe nach Djion. Die weniger spektaküläre Etappe soll nach den gestrigen Strapazen den Sprinter gewidmet werden. Doch bevor morgen der Ruhetag ansteht, werden sicherlich einige Wagemutige ihre Chancen suchen und einen Ausreißversuch starten. Daher müssen auch die Sprinterteams stets präsent sein.
Etappe 10: Djion - Lyon
Nachdem man am Ruhetag den berüchtigten Djion-Senf verkostet und die sehenswerte Schokoladenfabrik von Nestle besichtigt hat, macht sich das Peleton 'gen Süden in Richtung Alpen auf nach Lyon. Flach wie ein Bügelbrett geht es in die Rhone-Alpes, bis 10km vor dem Ziel ein kleiner Anstieg auf die Fahrer wartet. Die Frage ist, ob dies nicht eventuell schon zu viel für Cavendish ist und andere Sprinter bessere Chancen haben? Ebenso stellt sich die Frage, ob nicht ein Ausreißversuch an diesem Punkt erfolgreich gestartet werden kann? Egal wie man es nimmt, die kleine Hürde kurz vor Ziel bietet noch einmal Spannung in einer bis dahin typischen Flachetappe.
Etappe 11: Grenoble - Chambery
Die Tour hat den Fuß der Alpen erreicht! Doch bevor die Kletterer auf ihre Kosten kommen, steht ein enorm wichtiges Zeitfahren auf der Agenda. Auf der 43km langen Strecke von Grenoble nach Chambery bietet sich die Chance für weniger bergfeste Klassementfahrer, Zeit zwischen sich und den gefährlichen Bergfahren zu bringen und mit einem beruhigenden Vorsprung in die Berge zu gehen.
Etappe 12: Chambery - Saint-Jean de Maurienne
Ab in die Berge! Jeweils ein Anstieg der 1. und der HC-Kategorie wartet auf die Fahrer. Wenn es hinauf zum Cormet de Roseland und danach zum Col de la Madeleine geht, trennt sich vermutlich die Spreu vom Weizen. Dennoch wird am heutigen Tag noch nichts entschieden. Die Abfahrt soll den abgehängten Fahrer die Möglichkeit geben bis zum Fuß vom Madeleine wieder Anschluss zu finden. Auch nach dem Madeleine folgt eine lange Abfahrt hinunter nach Saint-Jean de Maurienne. Die Zuschauer sollen sehen, wer die Stärksten an den Bergen sind, aber trotzdem einen weiterhin spannenden Kampf vorfinden.
Etappe 13: Saint-Jean de Maurienne - Col de la Bonette
Die Königsetappe der Alpen steht an! Insgesamt sind 5 Berge zu überwinden, darunter einen der Zweiten, zwei der Ersten und zwei der HC-Kategorie. Wer hier ausreißt hat beste Chancen auf das Bergtrikot. Doch eins nach dem anderen: Über den Col du Telegraphe wird der Galibier von der Nordseite in Angriff genommen, dem seine Abfahrt über Briancon zum Fuße des Col D'Izoard führt. Danach geht es über den Col de Vards zum Dach der Tour (2700m), dem Col de la Bonette. Nachdem insgesamt 6500 Höhenmeter gemacht wurden, werden wir ein stark durchmischtes Gesamtklassement vorfinden.
Etappe 14: Gap - Manosque
Mit der 14. Etappe verlässt das Peleton so langsam die Alpen und macht sich auf dem Weg in Richtung Mittelmeer. Doch erst stellt sich der Col d'Allos in den Weg. Oben am Berg angekommen warten dann eine ca. 100km lange Abfahrt, auf der wohl einige abgehängte Sprinter zum Peleton aufschließen und anschließend um den Tagessieg fighten werden. Bergfeste Sprinter werden hier wohl die besten Chancen haben.
Etappe 15: Montpellier - Perpignan
Schönes Wetter, Bikini-Girls und Meeresrauschen. Wir sind am Mittelmeer! Einmal im Süden angekommen fährt die Tour auf dem 150km kurzen flachen Teilstück an der französischen Mittelmehrküste entlang nach Perpignan zum Fuß der Pyrenäen. Ein Traum für alle Fahrer nach den Strapazen der Alpen. Doch aufgepasst. Die Metreologen sagen zu dieser Jahreszeit einen starken Südöstwind vorher, der dem Feld durch einige Windkanten zusetzen könnte. Konzentration ist auf diesem Teilstück höchstes Gebot. Wenn nicht gerade eine Ausreißergruppe gewinnt, haben die Sprinter vor den morgigen Ruhetag und die anschließenden Pyrenäenetappen nochmal die Chance Punkte für das grüne Trikot zu sammeln.
Etappe 16: Toulouse - Port de Bales
Den Ruhetag in Toulouse verbracht, machen sich die Fahrer auf dem Weg in die Pyrenäen. Nachdem das Peleton gute 100km Zeit hat sich warm zu fahren, geht es mit einem Schlag hinauf zum Col de Portet d'Aspet, gleich gefolgt vom Col de Mente. Die beiden relativ kurzen Berge dienen vorerst nur dem Anschwitzen, bevor es hinauf nach Port de Bales geht, einem 15km langen, sehr steilen (Durschnitt 7,5%, max. 17%) HC-Kategorieberg.
Etappe 17: Labroquere - Col du Tourmalet
Die letzte Bergetappe der Tour steht an! Und sie hat es in sich! Nachdem die Sprinter 13km nach dem Start schon auf ihre Kosten kommen, müssen die Berfahrer bis Km-Stein 35 warten. Hinauf nach Bois de Soulan, geht es nach einer kurzen Abfahrt zum Col de Peyresourde. Damit ncht genug. Es folgt der Col d'Azet und der Col d'Aspin. Kaum haben die Fahrer die 4 giftigen Anstiege hinter sich, wartet das Monster in Gestalt des Tourmalets auf die inzwischen kleiner gewordene Favoritengruppe. Wer sich nicht gerade auf seine Zeitfahrkünste verlassen kann, sollte spätestens in La Mongie einen crackenden Anfriff starten.
Etappe 18: Pau - San Sebastian
Die Pyrenäen sind überstanden, doch bevor es in Richtung Paris geht macht die Tour einen Abstecher nach Spanien, genauer gesagt zur Küstenstadt San Sebastian. Der Start- und Zielort des alljährigen Clasica San Sebastian wartet bereits mit einer breiten und langen Ziellinie auf die Sprinter. Wenn da nicht dieser mörderisch steile Hügel 20km vor Schluss wäre. Die Eintagesrennenspezies werden mit Sicherheit ihr Glück versuchen, Sprinter wie Cavendish schon am Beginn des Anstiegs cracken und dann auf Sieg zu fahren. Vielleicht hat auch einer der Favoriten gestern gestrauchelt und versucht nun noch einmal wichige Sekunden gut zu machen. Desweiteren besitzt diese Etappe als einzige der Tour 2 Sprintwertungen. Sie fragen sich sicherlich Wieso! Sprinter die noch Chancen auf das Grüne Trikot haben, könnten hier entweder versuchen in einer Ausreißergruppe zu landen oder das Tempo durch ihr Team so hochzuhalten, dass kein Fahrer wegkommt. An diesem Tag kann man nochmal maximal 85 Sprintpunkte holen. Die auf dem ersten Blick einfach wirkende, wird wohl die schwerste Nicht-Gebirgsetappe. Bis zu den Sprints werden wir ein hohes Tempo erleben, dass hoffentlich im Zusammenbruch des Peletons am steilen Anstieg führen wird. Danach ist alles möglich!
Etappe 19: Nantes - Le Mans
Der erste und einzige Transfer dieser Tour erfolgt. Mit dem Flieger geht es nach Nantes. Das 180km lange Teilstück ist wie gemacht für Sprinter. Kaum Hügel und lange und breite Straßen. Doch auch Ausreißer werden ihr Glück versuchen, darauf hoffend, dass das Peleton sich einen Ruhetag gönnt. Ebenso sollte man den von dem Atlantik herwehenden Wind beachten, der vermutlich eine Rolle spielen könnte.
Etappe 20: Bourges - Bourges
Hier ist es! Das vierte und traditionelle abschließende Einzelzeitfahren. Nachdem die Time-Trails nach Chambery und Verdun schon recht lang sind, ist das abschließende Zeitfahren wesentlich kürzer. "Nur" 29km bleiben den Favoriten den Unterschied auszumachen. Wer nach dem heutigen Tag in Gelb fährt, hat das größte Radsportrennen der Welt gewonnen!
Etappe 21: Paris
Diese Etappe ist die selbe wie letztes Jahr. Sie hat uns so sehr gefallen, dass wir sie beibehalten haben. Wie immer sprudelt der erste Champagner, das Peleton rollt locker nach Paris, bis am Champs d'elysee wieder einmal die Post abgeht!
Fazit
Die kommende Tour soll den Allroundern wieder größere Chancen auf den Sieg, aber auch den Bergziegen einen Anreiz geben sich im Zeitfahren zu verbessern. Da sich die Favoriten am Berg teilweise neutralisierten, müssen wir dieses Jahr auf die traditionelle Art und Weise zurückgreifen. Apropos Berge: In den letzten Jahren sind wir die legendären Anstiege wie Alpe d'huez zu oft gefahren, daher wollten wir dieses Jahr wieder einmal andere Berge in Angriff nehmen. Dennoch denke ich, dass für jeden was dabei und eine ordentliche Portion Spannung geboten sein wird.
Reaktionen der Fahrer:
Cadel Evans: Ich bin mit dem Streckenverlauf mehr als zufrienden! Diese Tour wird mir liegen!
Alberto Contador: Ich kann mit der Tour leben. Das Zeifahren liegt mir natürlich, auch die 3 Bergankünfte, sowie die Bergabfahrt. Ich denke das wird eine gute Tour für mich.
Mark Cavendish: Wenn ich richtig gezählt habe, dann sind es 6 Etappen die ich gewinnen werde. Bei den anderen muss ich schauen wie ich über die Hügel komme.
Andreas Klöden: Ich war in der Form meines Lebens.
Schlecks: Die Bergetappen gefallen uns. Aber der Prolog als einziges Zeitfahren hätte eigentlich gereicht.
Bradley Wiggins: Ich freu mich schon auf nächste Saison! Das wird meine Tour!
Tony Martin: Letztes Jahr waren die Top 10 mein Ziel, dieses Jahr will ich in die Top 5!
What's next? Teampräsentationen der Favoriten!
*** Sämltiche Aussagen und Inhalte sind frei erfunden und nur Teil einer fiktiven Geschichte *** Etappen sind bis auf Nr. 21 von mir erstellt und können sehr gerne von mir erfragt werden ***
Kaum ist die Tour de France vorbei, wurde bereits über die nächste spekuliert. Nachdem man sich in der letzten Tour dazu entschieden hatte auf den traditionellen Prolog zu verzichten, denkt der Stab um Christian Prudhomme mittlerweile darüber nach wieder bei den Ursprüngen zu beginnen. "Viele unserer Fans schreiben uns E-Mails in denen steht, dass sie sich wieder einen Prolog und allgemein mehr Einzelzeitfahren wünschen" sagte Prudhomme auf der Pressekonferenz zur Bekanntgabe der neuen Schleife. Es ist kein Wunder, das allmählich nervende Thema Doping hat vielleicht die möchtegern Radsportfans vertrieben, doch die Alteingesessenen denken nur zu gerne an die Zeitfahrduelle zwischen Armstrong und Ullrich oder LeMond und Hinault zurück. "Die Tour, das größte Rasport-Event der Welt kann nur dank der vielen Fans exisitieren. Sie sind es die diesen Sport sehen wollen, wegen ihnen kommen die TV-Anstalten auf uns zu und bezahlen uns eine Menge Geld. Nun ist es an der Zeit etwas zurückzugeben, die Wünsche der echten Fans zu entsprechen. Daher haben wir uns entschieden eine traditionellere Route in Angriff zu nehmen." gab Prudhomme den anwesenden Medienvertretern zu verstehen. Back to Basics soll also das kommende Motto sein. "Mehr Zeifahren und traditionelle Sprinterwochen?" fragte gleich ein forscher Reporter. "Lassen Sie mich in aller Ruhe die einzelnen Etappenprofile vorstellen und ein paar Worte zu jeder Etappe sagen, danach können Sie gerne Fragen stellen."
Etappe 1: Paris - Paris
Traditonell startet die Tour dieses Jahr wieder mit einem Prolog. Das Besondere ist aber, dass das Ziel der großen Schleife, zugleich auch der Startort der Rundfahrt ist. In dem 11km langen Prolog entlang der Seine und dem Eifelturm müssen die Favoriten und Zeitspezialisten alles erdenkliche tun, um die entscheiden Sekunden auf die Konkurrenten herauszuholen. Wer noch nicht fit zur Tour kommt und darauf hofft im Laufe der Etappen an seiner Form schleifen zu können, verliert hier wichtige Sekunden im Gesamtklassement.
Etappe 2: Paris - Troyes
Nachdem sich die Zeitfahrer im Prolog austoben konnten, sind nun die Sprinter an der Reihe. Die größtenteils Flache Etappe weist zwei leichte Anstiege auf, auf denen die ersten Bergpunkte der diesjährigen Rundfahrt vergeben werden. Die Hauptaufgabe für das Peleton besteht darin, die Ausreißer auf dem Weg nach Troyes rechtzeitig einzuholen. Ist dies geschafft wartet eine lange, leicht ansteigende und fast ohne Kurven verlaufene Ziellienie auf die Fahrer, die genug Platz für den Sprintzugaufbau dienen sollte.
Etappe 3: Troyes - Reims
Auf der 214km langen Etappe von Troyes nach Reims, werden sich mit Sicherheit Ausreißer versuchen, die allerdings gut zusammenarbeiten müssen, damit sie über die Distanz durchhalten. Der Zielsprint findet in der wunderschönen Innenstadt von Reims statt. Die breite Straße ist perfekt für einen Massensprint geeigt und bietet Platz für mehrere nebeneinander fahrende Sprintzüge.
Etappe 4: Auve - Verdun
Das Mannschaftszeitfahren wird an Etappe 4 gesetzt. Auf dem landschaftlichen 68km langen Kurs besucht die Tour de France einen gedenkwürdigen Ort. Ziel ist Verdun, an deren Stadtgrenzen einer der abscheulichsten Materialschlachten und Stellungskriege im mordernen Zeitalter geführt wurden und über 300.000 Soldaten das Leben kosteten. Wir als Tour de France wollen an diesem Tag daran gedenken. Ziel dieser Etappe muss es sein, die Kräfte richtig einzuteilen, da auf dem fast 70km langen Kurs am Ende mindestens 5 Fahrer zusammen die Ziellinie überqueren müssen. Die Wichtigkeit dieser Etappe kann man nicht genug hervorheben. Wer hier mit einem schwachen Team an den Start geht, kann mehrere Minuten verlieren und seine Ambitionen auf das Gesamtklassement teilweise begraben.
Etappe 5: Sedan - Metz
Von Sedan fährt der Tross nach Lothringen mit dem Ziel in Metz. Doch zuvor wird die hügelige Erhebung in der Champagne-Ardenne mitgenommen, die zahlreiche kurze Anstiege und viele Bergwertungen der 3. und 4. Kategorie bietet. Eine perfekte Möglichkeit einen Ausreißversuch für das Bergtrikot zu starten. Die Frage ist nur, wann sich die ersten Ausreißer absetzen können? Denn bereits nach 22km kommt der Zwischensprint des Tages. Hier werden 20 Punkte für den Ersten vergeben werden. Die Sprinterteams werden daher alles mögliche versuchen, das Feld bis dahin zusammen zu halten und erst wieder kurz vom kerzengerade verlaufende Ziellinie in Metz zusammen zu führen.
Etappe 6: Metz - Kaiserslautern
Die Tour de France überschreitet zum ersten Mal in diesem Jahr ausländischen Boden! Auf dem Weg zur Zielankuft in Kaiserslautern durchfährt das Peleton über Saarbrücken die deutsch-französische Grenze und findet sich letztendlich am Fuß des Pfälzer Waldes wieder. Auf der weitesgehend flachen Etappe wartet einzig und allein der Kreuzberg 20km vor Ziel als Herausforderung auf, an der eventuell ein mutiger Ausreißversuch gestartet werden kann. Wenn nicht, wird es wohl zu einem Massensprint auf der absteigenden Ziellinie kommen.
Etappe 7: Kaiserslautern - Karlsruhe
Nachdem uns Karlsruhe 2005 einen epischen Empfang bereitet hat, kommt die Tour gerne nochmal zu Besuch. Doch bevor wieder tausende Menschen an den Straßenrändern dem Peleton zujubeln können, geht es durch den Pfälzer Wald, der mit mehreren kurzen, dafür aber giftigen Anstiegen ausgerüstet ist. Insgesamt sind 7 Bergwertungen zu durchfahren, was wieder einmal die Bergtrikotfetischisten auf den Plan rufen wird. Wenn man 50km vor dem Ziel auch den letzten Anstieg überwältigt hat, haben die Sprinter genügend Zeit ihre Beine für den Sprint frisch zu machen.
Etappe 8: Freiburg - Gerardmer
Die Tour sagt: "Au revoir Allemagne" und überquert in Straßburg nicht nur die deutsch-französische Grenze, sondern auch den Zwischensprint des Tages. Von Straßburg aus wird das Mittelgebirge der Vogesen in Angriff genommen. Über Colmar wird zuerst der Altenberg zum warmachen und dann der Anstieg zum Col de la Schlucht erklommen. Spätestens an diesem Anstieg wird es zum ersten direkten Aufeinandertreffen der Favoriten, aber auch einiger "Hügelspezialisten" kommen. Einmal oben angekommen, geht es dann nur noch hinunter zu Gerardmer. Keine Königsetappe, aber mit bereits 200km in den Beinen, wird auch der Col de la Schlucht für Suffer sorgen.
Etappe 9: Mulhouse - Djion
Vom Elsaß aus geht es auf der neunten Etappe nach Djion. Die weniger spektaküläre Etappe soll nach den gestrigen Strapazen den Sprinter gewidmet werden. Doch bevor morgen der Ruhetag ansteht, werden sicherlich einige Wagemutige ihre Chancen suchen und einen Ausreißversuch starten. Daher müssen auch die Sprinterteams stets präsent sein.
Etappe 10: Djion - Lyon
Nachdem man am Ruhetag den berüchtigten Djion-Senf verkostet und die sehenswerte Schokoladenfabrik von Nestle besichtigt hat, macht sich das Peleton 'gen Süden in Richtung Alpen auf nach Lyon. Flach wie ein Bügelbrett geht es in die Rhone-Alpes, bis 10km vor dem Ziel ein kleiner Anstieg auf die Fahrer wartet. Die Frage ist, ob dies nicht eventuell schon zu viel für Cavendish ist und andere Sprinter bessere Chancen haben? Ebenso stellt sich die Frage, ob nicht ein Ausreißversuch an diesem Punkt erfolgreich gestartet werden kann? Egal wie man es nimmt, die kleine Hürde kurz vor Ziel bietet noch einmal Spannung in einer bis dahin typischen Flachetappe.
Etappe 11: Grenoble - Chambery
Die Tour hat den Fuß der Alpen erreicht! Doch bevor die Kletterer auf ihre Kosten kommen, steht ein enorm wichtiges Zeitfahren auf der Agenda. Auf der 43km langen Strecke von Grenoble nach Chambery bietet sich die Chance für weniger bergfeste Klassementfahrer, Zeit zwischen sich und den gefährlichen Bergfahren zu bringen und mit einem beruhigenden Vorsprung in die Berge zu gehen.
Etappe 12: Chambery - Saint-Jean de Maurienne
Ab in die Berge! Jeweils ein Anstieg der 1. und der HC-Kategorie wartet auf die Fahrer. Wenn es hinauf zum Cormet de Roseland und danach zum Col de la Madeleine geht, trennt sich vermutlich die Spreu vom Weizen. Dennoch wird am heutigen Tag noch nichts entschieden. Die Abfahrt soll den abgehängten Fahrer die Möglichkeit geben bis zum Fuß vom Madeleine wieder Anschluss zu finden. Auch nach dem Madeleine folgt eine lange Abfahrt hinunter nach Saint-Jean de Maurienne. Die Zuschauer sollen sehen, wer die Stärksten an den Bergen sind, aber trotzdem einen weiterhin spannenden Kampf vorfinden.
Etappe 13: Saint-Jean de Maurienne - Col de la Bonette
Die Königsetappe der Alpen steht an! Insgesamt sind 5 Berge zu überwinden, darunter einen der Zweiten, zwei der Ersten und zwei der HC-Kategorie. Wer hier ausreißt hat beste Chancen auf das Bergtrikot. Doch eins nach dem anderen: Über den Col du Telegraphe wird der Galibier von der Nordseite in Angriff genommen, dem seine Abfahrt über Briancon zum Fuße des Col D'Izoard führt. Danach geht es über den Col de Vards zum Dach der Tour (2700m), dem Col de la Bonette. Nachdem insgesamt 6500 Höhenmeter gemacht wurden, werden wir ein stark durchmischtes Gesamtklassement vorfinden.
Etappe 14: Gap - Manosque
Mit der 14. Etappe verlässt das Peleton so langsam die Alpen und macht sich auf dem Weg in Richtung Mittelmeer. Doch erst stellt sich der Col d'Allos in den Weg. Oben am Berg angekommen warten dann eine ca. 100km lange Abfahrt, auf der wohl einige abgehängte Sprinter zum Peleton aufschließen und anschließend um den Tagessieg fighten werden. Bergfeste Sprinter werden hier wohl die besten Chancen haben.
Etappe 15: Montpellier - Perpignan
Schönes Wetter, Bikini-Girls und Meeresrauschen. Wir sind am Mittelmeer! Einmal im Süden angekommen fährt die Tour auf dem 150km kurzen flachen Teilstück an der französischen Mittelmehrküste entlang nach Perpignan zum Fuß der Pyrenäen. Ein Traum für alle Fahrer nach den Strapazen der Alpen. Doch aufgepasst. Die Metreologen sagen zu dieser Jahreszeit einen starken Südöstwind vorher, der dem Feld durch einige Windkanten zusetzen könnte. Konzentration ist auf diesem Teilstück höchstes Gebot. Wenn nicht gerade eine Ausreißergruppe gewinnt, haben die Sprinter vor den morgigen Ruhetag und die anschließenden Pyrenäenetappen nochmal die Chance Punkte für das grüne Trikot zu sammeln.
Etappe 16: Toulouse - Port de Bales
Den Ruhetag in Toulouse verbracht, machen sich die Fahrer auf dem Weg in die Pyrenäen. Nachdem das Peleton gute 100km Zeit hat sich warm zu fahren, geht es mit einem Schlag hinauf zum Col de Portet d'Aspet, gleich gefolgt vom Col de Mente. Die beiden relativ kurzen Berge dienen vorerst nur dem Anschwitzen, bevor es hinauf nach Port de Bales geht, einem 15km langen, sehr steilen (Durschnitt 7,5%, max. 17%) HC-Kategorieberg.
Etappe 17: Labroquere - Col du Tourmalet
Die letzte Bergetappe der Tour steht an! Und sie hat es in sich! Nachdem die Sprinter 13km nach dem Start schon auf ihre Kosten kommen, müssen die Berfahrer bis Km-Stein 35 warten. Hinauf nach Bois de Soulan, geht es nach einer kurzen Abfahrt zum Col de Peyresourde. Damit ncht genug. Es folgt der Col d'Azet und der Col d'Aspin. Kaum haben die Fahrer die 4 giftigen Anstiege hinter sich, wartet das Monster in Gestalt des Tourmalets auf die inzwischen kleiner gewordene Favoritengruppe. Wer sich nicht gerade auf seine Zeitfahrkünste verlassen kann, sollte spätestens in La Mongie einen crackenden Anfriff starten.
Etappe 18: Pau - San Sebastian
Die Pyrenäen sind überstanden, doch bevor es in Richtung Paris geht macht die Tour einen Abstecher nach Spanien, genauer gesagt zur Küstenstadt San Sebastian. Der Start- und Zielort des alljährigen Clasica San Sebastian wartet bereits mit einer breiten und langen Ziellinie auf die Sprinter. Wenn da nicht dieser mörderisch steile Hügel 20km vor Schluss wäre. Die Eintagesrennenspezies werden mit Sicherheit ihr Glück versuchen, Sprinter wie Cavendish schon am Beginn des Anstiegs cracken und dann auf Sieg zu fahren. Vielleicht hat auch einer der Favoriten gestern gestrauchelt und versucht nun noch einmal wichige Sekunden gut zu machen. Desweiteren besitzt diese Etappe als einzige der Tour 2 Sprintwertungen. Sie fragen sich sicherlich Wieso! Sprinter die noch Chancen auf das Grüne Trikot haben, könnten hier entweder versuchen in einer Ausreißergruppe zu landen oder das Tempo durch ihr Team so hochzuhalten, dass kein Fahrer wegkommt. An diesem Tag kann man nochmal maximal 85 Sprintpunkte holen. Die auf dem ersten Blick einfach wirkende, wird wohl die schwerste Nicht-Gebirgsetappe. Bis zu den Sprints werden wir ein hohes Tempo erleben, dass hoffentlich im Zusammenbruch des Peletons am steilen Anstieg führen wird. Danach ist alles möglich!
Etappe 19: Nantes - Le Mans
Der erste und einzige Transfer dieser Tour erfolgt. Mit dem Flieger geht es nach Nantes. Das 180km lange Teilstück ist wie gemacht für Sprinter. Kaum Hügel und lange und breite Straßen. Doch auch Ausreißer werden ihr Glück versuchen, darauf hoffend, dass das Peleton sich einen Ruhetag gönnt. Ebenso sollte man den von dem Atlantik herwehenden Wind beachten, der vermutlich eine Rolle spielen könnte.
Etappe 20: Bourges - Bourges
Hier ist es! Das vierte und traditionelle abschließende Einzelzeitfahren. Nachdem die Time-Trails nach Chambery und Verdun schon recht lang sind, ist das abschließende Zeitfahren wesentlich kürzer. "Nur" 29km bleiben den Favoriten den Unterschied auszumachen. Wer nach dem heutigen Tag in Gelb fährt, hat das größte Radsportrennen der Welt gewonnen!
Etappe 21: Paris
Diese Etappe ist die selbe wie letztes Jahr. Sie hat uns so sehr gefallen, dass wir sie beibehalten haben. Wie immer sprudelt der erste Champagner, das Peleton rollt locker nach Paris, bis am Champs d'elysee wieder einmal die Post abgeht!
Fazit
Die kommende Tour soll den Allroundern wieder größere Chancen auf den Sieg, aber auch den Bergziegen einen Anreiz geben sich im Zeitfahren zu verbessern. Da sich die Favoriten am Berg teilweise neutralisierten, müssen wir dieses Jahr auf die traditionelle Art und Weise zurückgreifen. Apropos Berge: In den letzten Jahren sind wir die legendären Anstiege wie Alpe d'huez zu oft gefahren, daher wollten wir dieses Jahr wieder einmal andere Berge in Angriff nehmen. Dennoch denke ich, dass für jeden was dabei und eine ordentliche Portion Spannung geboten sein wird.
Reaktionen der Fahrer:
Cadel Evans: Ich bin mit dem Streckenverlauf mehr als zufrienden! Diese Tour wird mir liegen!
Alberto Contador: Ich kann mit der Tour leben. Das Zeifahren liegt mir natürlich, auch die 3 Bergankünfte, sowie die Bergabfahrt. Ich denke das wird eine gute Tour für mich.
Mark Cavendish: Wenn ich richtig gezählt habe, dann sind es 6 Etappen die ich gewinnen werde. Bei den anderen muss ich schauen wie ich über die Hügel komme.
Andreas Klöden: Ich war in der Form meines Lebens.
Schlecks: Die Bergetappen gefallen uns. Aber der Prolog als einziges Zeitfahren hätte eigentlich gereicht.
Bradley Wiggins: Ich freu mich schon auf nächste Saison! Das wird meine Tour!
Tony Martin: Letztes Jahr waren die Top 10 mein Ziel, dieses Jahr will ich in die Top 5!
What's next? Teampräsentationen der Favoriten!