Die Kritiken im einzelnen dürfen natürlich auch nicht fehlen!
Beginnen wir bei Grabba und seinem abgeschnittenen Finger:
Kommentar Österreicher:
Story/Kreativität
Vorweg, wenn man Grabba ließt ist auch Grabba drin. So auch bei dieser Kurzgeschichte. Wobei es kurz hier am Besten trifft. 3 Seiten, das Wichtigste ist dabei, mehr aber leider nicht. Hatte mir eigentlich etwas mehr erwartet, als ich voller Vorfreude den “Schaer-Preis Herbst 2008” Thread geöffnet habe, und Grabbas Story vorfand. Die Story hat eine Hintergrund welcher auf jeden Fall allgegenwärtig ist. Vielleicht nicht gerade bei der Tour de France, aber bestimmt läuft es bei einigen Rundfahrten auf Erpressungen und dergleichen hinaus. Weiters stellte ich mir die Frage, wie Jamie während solch einer durch und durch organisierten Rundfahrt in solch eine Spelunke kommt. Was mir aber persönlich nicht zugesagt hat, war die Fülle an Informationen, die man aber teilweise nicht erläutert bekam. Das zum Beispiel die Finger seiner Frau gemeint waren, wurde mir erst nach einem neuerlichen Durchlesen klar. Wann diese Geschichte spielt(aufgrund der fiktiven Charaktere nicht auszumalen), bleibt auch ein Rätsel. Aber um diesen Punkt zu einem Ende zu bringen: Wie bereits zu Beginn erwähnt ist diese Geschichte für die Fülle an Informationen einfach zu kurz geraten. Dennoch hat sie mir so gut gefallen, das ich beim ersten Durchlesen zu kontrollieren vergessen hatte.
Sprache/Stil
Perfekt. Da gibt es einfach nichts zu meckern. Ich könnte es selbst nicht besser machen, was den Stil betrifft ist Grabba ein Meister seiner Zunft. Nur wurden mir am Ende der Rennbeschreibung die kurzen, prägnanten Sätze etwas zu häufig. Hier schrie der Text förmlich nach einem langen Satz.
Rechtschreibfehler
Welche gefunden. Ich nicht. Auch hier können sich einige noch eine Scheibe von Grabba abschneiden. Ansonsten, wie bereits beschrieben.
Mein Fazit
Der Grundgedanke ist gut, da war ich wirklich begeistert. Über die Ausführung und Umsetzung lässt sich streiten. Was Stil und Rechtschreibung betrifft, hätte dieser AAR auf jeden Fall eine glatte 1 verdient. Aber, falls dieses Dokument jemals die Weiten von Grabbas PC erreichen sollte: “Bitte beim nächsten Mal etwas mehr! Ich weiß was du kannst.”
Bewertung
Kurz und Knapp: -15 Prozentpunkte für die mangelhafte Umsetzung und die unbeschriebene Fülle an Infos(wie oft habe ich das jetzt geschrieben). Macht 85% und eine Note von 2. Sein schreiberisches Können haben ihm die “Fast-Höchstnote” gerettet. Aber etwas enttäuscht war ich dennoch.
Kommentar arkon:
Eine schöne Geschichte. Fesselnd, spannend. Ich hab das Ding an einem Stück, in dem berühmten Rutsch durch gelesen. Keine Sätze, die missverständlich sind, keine störenden Rechtschreibfehler, keine Kritik, die automatisch hochkocht. Stromlinienförmig. Es hat eine Zeit gedauert, bis ich unter diesem perfekten, und das ist es wirklich, Kleid die Makel gesehen habe:
Zunächst einmal ist die Story nicht wirklich der große Wurf. Der Beginn ist spannend, die Szene mit dem Boss folgerichtig. Aber was folgt dann? Die ganze Geschichte baut darauf auf, auf diesen Moment, in dem er die Schachtel sieht und auch schließlich den Inhalt. Und genau hier fehlt etwas. Die Überraschung. Eigentlich war es schon nach gut der Hälfte klar, was kommen würde. Potential verschenkt. Und: Die Finger waren ja schon vorher abgeschnitten? Jedenfalls denk ich mir das mal so. Irgendwie sehr Klischee.
Damit kommen wir zu dem Hauptkritikpunkt: Die Geschichte ist zu kurz. Du hetzt. Die ganze Zeit. Schon die Eingangsszene vermisst ein wenig dieses Endzeitgefühl, was eigentlich aufkommen sollte, wenn er die Tour verliert. Sprachlich deutest du hier schon sehr schön die letztendliche Lösung an, aber auch das fällt viel zu kurz aus. Ein wenig mehr Ruhe, der Herr!
Das alles wäre noch nicht wirklich schlimm, Schmutz auf einer Edelkarosse. Aber ich möchte hier auf ein Gedicht von Eugen Roth verweisen, ich find’s nur grad nicht. Es geht um einen guten Witz. Beim ersten hören ist dieser gar nicht so lustig, „der Mensch“ überlegt und kichert und gluckert so vor sich hin bis er dann abends im Bett die volle Pointe versteht und lachend einschläft. Eine gute Geschichte hat für mich dasselbe: Sie sollte einen nicht loslassen, wenn man sie fertig gelesen hat. Und im Gegensatz vor allem zu „Flame of Za-i-ba“ ist deine Geschichte beendet, wenn man sie fertig gelesen hat. Irgendwie bleibt nichts so wirklich zurück. Außer natürlich einem spannenden und hochklassigen Lesegenuss .
(Und ja, der abgeschnittene Finger hat mir gefallen *g*)
Wertung: 88%
Kommentar Stup1diot:
Gut zu lesen, auch wenn der erste Satz gleich Skepsis weckt: "Die glühend heiße Sonne brannte auf Jaimes braune Haut hernieder.“ Wer im Allgemeinen nicht formuliert wie Goethe, sollte sich auch in Details nicht an solch exotischen Sprachkonstrukten versuchen – besonders wenn sie sich gefährlich nah an der Randkluft zum Topos bewegen. Ein bisschen weniger Pathos hätte dem Ganzen zudem gut getan. Schade auch, dass das als überraschend angedachte Ende nicht überrascht: Zu deutlich sind die Spuren gelegt, allein schon deshalb, weil der Leser ja weiß, dass Jaime letzten Endes „überzeugt“ werden wird. Dessen ungeachtet eine schöne, plastisch geschilderte Geschichte!
2
Flame of za-i-ba (der Name nervt langsam aber sicher. Hättest du dir nicht nen einfacheren Nick aussuchen können?
Kommentar Österreicher:
Story/Kreativität
Ein wirklich sehr schöne Geschichte. Freundschaft. Ein wahrer Kern. Auch wenn diese Geschichte von einigen Zufällen lebt, die das normale Leben wohl nie schreiben würde, muss ich sagen, dass die Geschichte wirklich gut durchdacht war, und mich zu überzeugen wusste. Für nur 9 Stunden Zeit, ist es ein wirklich gutes Schriftstück. Auch wenn die Idee vielleicht nicht so drastisch formuliert wurde, wie jene von sciby(Rassismus) und Grabba(Betrug), es war eine Freude zu lesen.
Sprache/Stil
Gut, locker, leicht zu lesen. Wie es mir gefällt. Keine ausgeschmückten Sätze und Tatsachen, keine unnötigen Adjektive und dergleichen. Der Stil ähnelt dem meinen wirklich sehr ,daher hat er mir auch so zugesagt. Viel mehr fällt mir zu diesem Punkt auch nicht ein, irgendwie bin ich von der Geschichte noch überwältigt.
Rechtschreibung
4 Rechtschreibfehler auf 6 Seiten. Ist das erwähnenswert? Ja, aber nur weil es so Wenige waren. Ansonsten halte ich wieder Mal die Klappe, ich kanns auch nicht besser, eher schlechter. *gg*
Mein Fazit
Eine schöne Geschichte, wenige Fehler, ein wirklich ausgezeichneter Stil. Ich schreibkarg ob der gelungenen Story. Leserherz was willst du mehr. Die Höchstnote möchte ich dennoch nicht vergeben, weil ich glaube, dass auch Flame of Za-i-ba bei ausreichend Zeit ebenso ein Schippchen drauflegen kann wie Grabba. Aber darüber habe ich bereits in meinem generellen Fazit gesprochen.
Bewertung
-4% für die Rechtschreibfehler, und noch einmal -7% für die Story. Der große Knall hat dann doch ein wenig gefehlt, auch die Emotionen kamen für mich nicht ganz so rüber wie zB bei Valverde3007. Ansonsten war die Geschichte wirklich ansprechend, was die Prozentzahl 89% und die Endnote 1-2 bringt. In der Schule würde es diese Note wohl nicht geben, aber ich denke, ein jeder wäre damit zufrieden. Ich auf jeden Fall schon. Somit Glückwunsch, Flame of Za-i-ba, für mich bist du der Sieger.
Kommentar arkon:
Also bei so einem Namen kann schon einmal nichts Gutes rumkommen . Aber wenn ich beide Augen zudrücke, dann sehe ich… eine Geschichte, die offensichtlich unter Zeitdruck geschrieben wurde. Ich dachte immer du verschaukelst uns ein bisschen mit deinen Zeitnotgeschichten. Aber diese Geschichte beweist: Er hätte mehr davon gebraucht. Und es hätte der Geschichte gut getan, sehr gut.
Denn das ist eigentlich das, was ich als sehr störend empfinde: Missverständliche Formulierungen, Ungenauigkeiten, Fehler, unschöne Sätze, halt alles das, was passiert, wenn man Nachts um drei noch schnell was fertig bringen will. Obwohl es einer meiner wenigen Kritikpunkte an dieser Geschichte ist so finde ich das doch nicht zu verachten. Es bleibt natürlich auf der anderen Seite offen, wie gut es denn mit mehr Zeit geworden wäre.
Der Schluss, bei dem ich beginnen möchte und der von dir selbst so kritisiert wurde, ist eigentlich ziemlich gut. Offen, viel- und nichtssagend. Haben sie sich wieder versöhnt? Sind sie nur erleichtert, nicht verloren zu haben? Ein wunderbarer Cut.
In den Absätzen darüber entwickelst du in wenigen Sätzen, stimmigen Rückblenden und in abgesetzten Blau zwei faszinierende Charaktere. Man weiß zwar nicht so genau, wer sie sind, aber ich hab mich schon in die beiden Helden verliebt. Diese Protagonisten tragen die Geschichte.
Störend dabei ist aber dieses „Sie sind die besten der Welt“, denn: Es ist nur ein Nebenaspekt deiner Geschichte. Du schreibst es, aber man fühlt es nicht. In die gleiche Kerbe schlagen viele andere Kleinigkeiten, die mir sagen: Zu jung, zu unerfahren, zu wenig Zeit? Schade, hier verpasst du es eindeutig aus einer ziemlich guten Geschichte eine überragende zu machen.
Auf der anderen Seite gelingt dir, was die anderen drei vergeblich versucht haben: Du hast mich zum Nachdenken gebracht. Nicht unbedingt über das Ende der Geschichte, aber über die Konstellation der beiden. Diese ist wunderbar und großartig ausgearbeitet. An ein paar Ecken muss ich der Story noch Kritik anheften, aber das ist Geschmackssache. Alles in allem ausgezeichnete Arbeit, meiner Meinung nach mit dem Schär-Preis.
Wertung: 89%
Kommentar Stup1diot:
Spannend aufgezogener Kampf zwischen zwei ehemaligen besten Freunden. Leider nerven mich in der technisch durchaus solide geschriebenen Geschichte die teilweise recht unstrukturierten Wechsel der Tempi. Feines Ende, aber schon während des Lesens wird deutlich, dass hier ein überraschender Schluss zu erwarten ist, der dann nicht in dem Grad ausformuliert wurde, wie dies wünschenswert gewesen wäre.
2+
Valverde mit seiner Nummer und einem englischsprachigen Titel:
Kommetar Österreicher:
Story/Kreativität
Erneut ein Fahrer der den Sprung zu den ganz Großen mit dem in der Kurzgeschichte Rennen schafft. Erneut die englische Sprache eingebaut. Hoffe das kommt nicht zu oft, im Moment ist es noch erträglich, und ich weiß, dass solche Geschichten mit werdenden Topstars die schönsten ihrer Art sind. Wie aber auch Grabba bereits beschrieben hat, es fehlt die Moral die Kritik an der Gesellschaft, in gewisser Weise die Aussagekraft. Es klingt mehr nach einer Allerweltsgeschichte als nach etwas Neuem. Dennoch, die Geschichte wusste aufgrund der beschriebenen Gefühle zu begeistern, einzig bei Francks Reifenplatzer hätte sie mehr Emotionen vertragen können. Ein Schimpfwort, Tränen, was auch immer.
Sprache/Stil
Die Qualität der Sprache und somit Valverde3007s Wortschatz gehört auf jeden Fall zur Schokoladenseite dieses Forums. Wenn mir auch nicht immer alles gefallen hat, jeder hat seinen eigenen Stil. Ich selbst bin auch ein “Herausheber” der Emotionen, und das ist Valverde3007 wirklich gut gelungen. Ein paar kleine Feinkorrekturen meinerseits waren dennoch nötig, aber nur um, wie bereits erwähnt, zu zeigen, dass es auch anders möglich ist.
Rechtschreibfehler
Waren von Zeit zu Zeit dabei, doch war ich keinesfalls verärgert darüber, noch trübten sie den Lesespaß. Das wars aber auch schon.
Mein Fazit
Zu Beginn dachte ich, dass die Schreibweise des Wortes Franck(Anm. ich sehe es lieber als Frank) mein einziger Kritikpunkt bleibt. So war es schlussendlich aber (leider) nicht. Dennoch glaube ich, dass hier noch viel Potenzial verhanden ist, respektive Valverde3007 noch eine Menge an Potenzial hat. Was mich aber etwas gestört hat, war der große Sprung in der Zeit von 3 Monaten. Meiner Meinung nach für eine Kurzgeschichte zu viel. Abschliessend, nach dem Lesen der Kurzgeschichte habe ich mich auch durch Valverde3007s AAR über die Tour de Lance durchgekämpft, und ich habe es nicht bereut…
Bewertung
12 Rechtschreibfehler macht 88%, dann noch mal -1% für den teilweise holprigen Stil und -5% weil es nichts Besonders war, bringen 82%. Jedoch kamen die Emotionen bis auf ein einziges Mal sehr gut zur Geltung, was die Prozentzahl wieder um 3% in die Höhe schraubt, macht also ein Endergebnis von 85% und eine 2. Danke, Valverde3007, für ein wirklich gutes Schriftstück.
Kommentar arkon:
Als ich den Titel deiner Geschichte zum ersten Mal gelesen habe dacht ich mir: „With an Umbrella, maybe“. Weiter unten erklärst du dann die Referenz, schönes Ding.
Dann zur Geschichte: Den klassischen Aufbau „Erst Vorbereitung, hier Konflikt, dann Rennen, unerwarteter Sieg.“ Unterbrichst du nur durch „unerwartet gutes Ergebnis“. Kein Kritikpunkt, aber etwas mehr Abwechslung hätte hier sicherlich gut getan. Den feineren Aufbau deiner Geschichte, die Situationen, in die du deine Charaktere hinein setzt, die Atmosphäre, die du durch die Umstände schaffst, das ist ziemlich stimmig und an vielen Stellen beeindruckend gut. Exemplarisch möchte ich die Szene anführen, in der Frank stürzt und aufgelöst am Straßenrand sitzen bleibt. Geile Stelle. Allerdings macht sie auch eines deiner großen Probleme deutlich: Nach so viel Aufbau und einer eindrücklichen Situation bleibst du in deiner Schreibweise technisch und distanziert. Ich fühle mich, als würde ich die Szene… in einem Polizeireport lesen. Zwischen den Zeilen keimt viel Charme und Gefühl auf, aber die Wörter selbst geben dieses nicht her. Ein Beispiel „er überprüfte das Rad und den Gesundheitszustand des Fahrers“. So ein Satz enttäuscht mich. Das zieht sich wie ein roter Faden durch deine Geschichte. Das Rennen bietet gleich mehrere solcher Momente, die vorbei streichen.
Dann, und das kostet nun wirklich Punkte: Woher kommt der plötzliche Sinneswandel? Er findet den Spaß am Radsport wieder, doch warum? Alles ziemlich plötzlich, plötzlich, plötzlich. Nur weil der Druck von außen wächst? Und: Was ist an den ganzen Gerüchten um seine Psyche dran? Nichts? Mir ist das alles nicht so klar geworden.
Ein weiterer Kritikpunkt ist die zeitliche Abfolge. Du betrachtest zwei Szenen: Das Training und das Rennen. Dazwischen ist eine kleine Zusammenfassung. Gut, ich habe gesagt ich nehm es mit dem Wort „Kurzgeschichte“ nicht so genau. Aber das, was ich lese, wirkt auf mich eher wie ein Kapitel aus einem Roman, keine eigenständige, abgeschlossene Geschichte. Was auch noch hinzu kommt: Der Trainer, Nick, wird nicht vorgestellt. Die Hauptfigur, Frank, ebenso wenig, aber hier wird im Verlauf der Geschichte klar, was Phase ist. Nick bleibt ein Mysterium, jedenfalls für mich, der ich deinen AAR nun nicht kenne.
So, das war jetzt ziemlich viel Kritik. Einen Lehrersatz möchte ich noch anfügen: Das Prinzip war gut, aber bei der Umsetzung hättest du dir noch mehr Mühe geben können. So bleibt das ganze ein bisschen Mittelmaß. Die vielen schönen Ansätze, die Energie, die du in den Aufbau gesteckt hast, all das verpufft ein wenig an sprachlicher Faulheit und organisatorischen Problemen. Schade. Aber auf alle Fälle eine gute Werbung für dich und den AAR. Ich hoffe sehr noch mehr von dir zu lesen!
Wertung: 74%
Kommentar Stup1diot:
Tja, da seufzt mein Nicht-Radfahrer-Herz. Relativ lang geworden, klassischer Handlungsaufbau ohne außergewöhnliche Schnörkel… aber das konsequent durchgezogen. Die Geschichte braucht – im Gegensatz zu den beiden anderen – kein unvorhergesehenes Ende und umgeht mit dem glücklich stimmenden Happy-End-Kitsch galant die Problematik, die ich weiter oben bemängelt habe. Ich als Rad-Laie kann die inhaltliche Qualität der vielen geschilderten Details sicherlich nicht bewerten und doch machen sie den Text plastisch und geben mir das Gefühl, tatsächlich ein Rennen mitzuerleben. Long story short: mir gefällt’s!
1-
Und last, but not least: Sciby!
Kommetar Österreicher:
Story/Kreativität
Die Geschichte ist gegen Rassismus, das ist auf jeden Fall zu erwähnen. Es geht um eine schwarzen Deutschen über dessen Hintergrund man außer seiner Feindschaft mit den Nazis nicht viel herauslesen kann. Hier hätte man vielleicht etwas mehr machen können. Ansonsten, ein Sieg am Ende ist immer ein schönes Ende, doch zumeist nur ein Ausweg um der Geschichte einen positiven Touch zu verpassen. Auch das im AAR-Forum immer populärer werdende Englisch wurde eingebaut, wenn auch von anderen Sprachen umrahmt. Was ich aber nicht verstanden habe, waren die Eingeborenen und Johns Urgroßmutter wirklich dagewesen, wäre nämlich sehr unrealistisch, oder spielte sich das alles nur in seine Gedanken ab.(So oder so, es kommt nicht wirklich heraus, und ist deshalb ein großes Minus.)
Sprache/Stil
Sehr locker geschrieben. Oft Ausdrücke aus dem umgangssprachlichen Deutsch, aber dies zieht sich zumindest durch den ganzen Text. Wie bereits oben erwähnt, Englisch wurde eingebaut, aber auch von anderen Sprachen begleitet. Die Bilingualität ist auf jeden Fall ein Plus, aber mehr für den Menschen sciby, als für seine Kurzgeschichte. Ich habe zwar oft etwas ausgebessert, doch dies nur um aufzuzeigen, dass es auch anders möglich gewesen wäre. In die Benotung hat dies nur vermindert eine Bedeutung.
Rechtschreibfehler
Waren doch einige(siehe Text.) Hierbei, möchte ich aber sagen, dass es sich oft um Groß-und Kleinschreibung gehandelt hat. Die Wortwiederholung zu Beginn(Die) möchte ich nicht beurteilen, da ich weiß wie schwierig es ist, einen guten Satzanfang zu finden. Mehr möchte ich auf das Thema Rechtschreibung auch bei keiner weiteren Kurzgeschichte eingehen, weil ich hier selbst nicht der Beste bin.
Meine Fazit
Eine nette Geschichte mit Happy End, die dem Kampf gegen Rassismus genauso wenig weiterhelfen wird, wie man sie in echt erleben würde.(Eingeborene, Pfeil, Urgroßmutter.) Der Blickwinkel eines schwarzen Radfahrers hat mich aber dahingehend sehr interessiert, weil ich selbst an einem AAR über einen Fahrer mit gleicher Hautfarbe gearbeitet habe.
Bewertung
Würde ich für jeden schweren Fehler(rot-fett) ein Prozent abziehen wäre ich bei 83%. Da mich der Stil aber nicht wirklich anspricht(-5%), und auch das gewisse Etwas(-3%) in der Story fehlt, habe ich mich letztendlich für 75% und die Note +3 entschieden.
Kommentar arkon:
Ein grandioser Start. Der Titel, der erste Absatz – so will ich das sehen. Aber schon der nächste Satz verprellt mich: „- auch wenn am nächsten Tag das große Highlight anstand“. Highlight? Hohes Licht? Kenn ich nicht. Der Charme deines Einstiegs liegt eindeutig in der Fokussierung auf dieses ‚Event‘, das große ‚Happening‘: Du klammerst alles andere aus und beschreibst. Fesselnd.
Aber spätestens wenn du zum ersten Mal das Wort Neonazi benutzt, und uns damit eigentlich alle Fragen klärst (bis dahin hätte die Szene in jeder Zeit in jedem Kontext spielen können), wenn du zum tausendsten Mal „gestählt“ oder „Gegner“ (es sind Verfolger!) verwendest, verliert die Szene an Zugkraft. Die Macht, den Leser in eine solche Situation zu bannen, ihm die Sicht auf Motive, Charaktere, Ort oder Zeit des Geschehens zu nehmen und ihn nur mit Ereignissen zu konfrontieren, diese Macht ist groß. Aber du vertändelst es, sie zu nutzen. Und dann fährt er auf einem Fahrrad davon… Erinnert mich an einen AAR, wo ein Junkie der Polizei auf einem Fahrrad entkommt und darauf hin sein großes Talent erkennt und Profi werden will. So schlimm ist es bei dir nicht, aber es ist vorhersehbar, klischeebehaftet und langweilig.
Dann kommt das Rennen. Du gehst sehr chronologisch vor, beschreibst ein Ereignis nach dem anderen, lässt nichts aus. Langweilig. Er ist der Underdog, wird zur Teamarbeit verpflichtet, und findet dann doch die Stärke um… Langweilig. Dann aber kommt sein Antritt. Und auf einmal sieht er wieder die Neonazis hinter sich. Mal davon abgesehen das Neonazi wohl eher ein Wort ist, das in der Tagesschau oder im Geschichtsunterricht der Oberstufe gebräuchlich ist, schaffst du es meiner Meinung nach nicht, den schwierigen Grad zwischen Kitsch und distanzierter Beschreibung zu meistern. „Die Luftverwirbelungen der Messer wurden immer leiser“ oder „Hinter sich hörte er die Klappmesser seiner Ghetto Freunde schallen.“ machen vielleicht deutlich wo mein Problem mit diesem Abschnitt liegt.
Was du sowohl hier als auch bei der Siegerehrung vergisst: Sind die Leute wirklich da oder bildet er sich das nur ein? Das wird nicht wirklich deutlich. Wenn die Situation, dass eine Horde messerschwingender Glatzköpfe plötzlich das Rennen stürmt, nicht so grotesk wäre, dann würde ich mich das wohl immer noch fragen.
Ich muss dir wirklich hoch anrechnen, dass du dich an schwierigen Stoff gewagt hast. Und die Idee der Geschichte ist zwar unglaublich vorhersehbar und seicht, aber sie hat ihren Charme, den sie gerade gegen Schluss deutlich versprüht. Neben den handwerklichen Fehlern, die ich oben ausgeführt habe, ist mir aber leider auch deine Schreibweise negativ ins Auge gefallen. Oft benutzt du feststehende Ausdrücke und wandelst sie dabei ab („Nicht mal blaue Flecken waren vorprogrammiert- sein Tod war glasklar.“ – „Sein Tod stand ihm [wie] glasklar vor Augen“).
Es tut mir ein wenig leid dich so hart bewerten zu müssen, gerade, weil du so stolz auf deine Geschichte bist. Das kann ich verstehen, sieht man doch deutlich die Arbeit, die du investiert hast. Das Ergebnis jedoch stellt mich nicht zufrieden. Ich fand ehrlich gesagt einige andere Posts von dir besser. Zusammenfassend ist meine Hauptkritik vor allem deine blauäugige Weltsicht. Ich weiß zwar nicht, wie alt du bist, aber in fünf Jahren wirst du sicherlich nicht mehr so schreiben werden. Deine Sprache hingegen ist nicht gut, es wirkt ein bisschen geschludert, und das ist nicht subjektiv aus Sicht eines älteren: Alle Leute, die ich gebeten habe, einen Blick darüber zu werfen, sind schon im ersten Absatz ins stocken gekommen, zum großen Teil aus den gleichen Gründen wie ich.
Ich würde mich sehr freuen dich als AAR-Schreiber zu behalten, zum einen weil du mit viel Energie dabei bist, und zum anderen weil ich glaube, das du auch motiviert genug bist, immer an dein Maximum heran zu gehen. Daher hoffe ich in der nächsten Ausgabe dieses Wettbewerbs auf einen weiteren Beitrag von dir. Woran du arbeiten musst weißt du ja jetzt .
Wertung: 68%
Kommentar Stup1diot:
Oha! Eine Überschrift mit Ausrufezeichen! Wenn das mal nicht wichtig ist!?
Habe ich eben noch das Herniederbrennen der Sonne als Topos bezeichnet (und hatte dabei ein leicht schlechtes Gewissen, das mich aber nicht davon abhielt, ein Wort, das zu kennen mich unheimlich stolz macht, auf Teufel komm raus in den Text zu prügeln… eine Randkluft bezeichnet übrigens die Abbruchkante eines Gletschers an seinem oberen Ende zum anschließenden Fels hin), so wimmelt es hier nur so von Klischees: Die polierten (in der Abendsonne glänzenden!) Köpfe der Bomberjacken tragenden Skinheads (Nein! Neonazis! ß verdienen sogar AUSRUFEZEICHEN!!1), die mit Baseballschlägern durch die Gegend laufen und dann mit ihren (wird geschätzte 30 mal erwähnt) gestählten Körpern „nicht durch das enge Loch“ passen, stellen dabei lediglich die Spitze des Serács (um mal thematisch harmonische Bilder zu nutzen) dar.
Die durchaus spannende Idee der Verbindung eines Radrennens mit dem Kampf gegen die eigenen Ängste wird leider recht kitschig abgehandelt; aber dank der sicherlich alles entscheidenden Sätze in Französisch und Spanisch, die mir übersetzen zu lassen ich zu faul war, gibt’s ne
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Edit: Von Österreicher gibt es noch korrigierte Fassungen eurer Werke. Erhältlich entweder bei ihm oder bei mir. Falls ihr euch noch steigern wollt fürs nächste Mal