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Man muss kämpfen - ein Kolumbianer auf dem Weg zum Profi

Verfasst: 4.6.2008 - 19:13
von valverde_a
Ich möchte mich jetzt auch einmal an einem AAR versuchen! :P Ich wäre über Kritik sehr erfreut. Die Geschichte ist natürlich rein fiktiv! Alle Rennen, die am Anfang genannt werden sind erfunden!! Spielen werde ich mit dem RSM 2006, damit ich hoffentlich gute Screens liefern kann. Die Hauptperson Carlos Andres Ibanez Gonzalez existiert wirklich (ist vlt manchen hier bekannt)... Hier hat die Person aber nichts mit der "wirklichen" Person gemeinsam (außer, dass sie beide aus Kolumbien kommen)...

Übersicht:


Spiel: Radsport Manager Pro 2006
Patch: 1.0.8.0
DB: ECDB 2008
Hauptperson: Carlos Andres Ibanez Gonzalez
Schwierigkeitsgrad: Mittel (bin nicht so gut^^)


Hauptperson:
:arrow: Carlos Andres Ibanez Gonzalez
:arrowd: 26.07.1987
:arrowd: Bild
:arrowd: Urrao
:arrowd: Bergspezialist

Nebencharaktere:
:arrow: Juan Pablo Villegas Cardona
:arrowd: 15.10.1987
:arrowd: Bild
:arrowd: Urrao
:arrowd: Bergspezialist

:arrow: Rigoberto Uran Uran
:arrowd: 26.01.1987
:arrowd: Bild
:arrowd: Urrao
:arrowd: Bergspezialist/Hügelfahrer

Verfasst: 4.6.2008 - 19:15
von valverde_a
[01.01.2008]


Hallo, mein Name ist Carlos Andres Ibanez Gonzalez. Geboren wurde ich ihn Urrao, in Kolumbien, am 26. Juli 1987. Urrao liegt in den Anden, in den westlichen Kordilleren.
Meine Familie baute seit Generationen Kartoffeln an, auch ich sollte in einigen Jahren den Betrieb der Familie fortsetzen, ich nahm mir aber schon im Alter von 6 Jahren vor, berühmt zu werden, deswegen entschied ich mich einem Fußballklub bei zu treten.
Nachdem ich 5 Jahre lang aktiv Fußball spielte, entschied ich mich im Alter von 11 Jahren zum Radsport zu wechseln. Grund dafür war der aus Urrao stammende Bergfloh Luis Felipe Laverde, von dem man damals in den Medien einiges zu hören bekam. Nach monatelanger Suche fand ich dann schließlich ein Radteam, für welches ich dann auch 5 Jahre lang Rennen bestritt. Am Anfang war es noch sehr schwer, ich galt als untalentiert, faul und übergewichtig, doch ich habe hart gekämpft. Ein Teamkollege von mir war damals Rigoberto Uran, der nun sein zweites Jahr in der Pro Tour Rennen bestreitet. Anfangs war er einer meiner großen Kontrahenten, heute ist er einer meiner besten Freunde.
Er begann seine Karriere als Radfahrer schon im Alter von 10 Jahren, er hatte deshalb schon mehr Erfahrung und galt im Gegensatz zu mir, als sehr talentiert. Doch das schreckte mich nicht ab, ich trainierte den ganzen Tag. Ich war sehr ehrgeizig, ich wollte nicht als faul gelten, ich wollte meine Kritiker überzeugen, dass ich das Zeug zum Profi habe. So setzte ich mich in der Früh auf mein Rad und radelte einfach drauf los, irgendwann nach vier, oder sogar fünf Stunden kam ich dann wieder zu Hause an. Anfangs ging ich noch ein bis zwei Mal pro Woche Rad fahren, mit zunehmender Zeit wurde es dann auf fünf bis sechs Mal pro Woche erhöht. Nach jedem anfangs noch harten Kilometer stieg die Freude am Rad fahren. Am Anfang meiner Radsportkarriere war ich noch leicht übergewichtig, deswegen wurde ich bei den Rennen nur als Tempobolzer eingesetzt. Als ich mein Gewicht reduzieren konnte, wurde ich immer mehr zum Bergspezialisten. Ich hatte einfach Freude daran mich einen Berg hinauf zu quälen. Ich liebte den Schmerz in den Oberschenkeln, wenn ich wieder einmal am Limit fuhr. Meine Eltern waren anfangs nicht sonderlich begeistert, dass ich so viel Zeit mit meinem Rad verbrachte, aber nach einigen Monaten sahen sie ein, wie wichtig das Radfahren für mich ist.

Verfasst: 4.6.2008 - 21:38
von Valva2999
Mach auf jeden Fall weiter, hört sich sehr gut an. Besonders für mich als Südamerikafan.

Verfasst: 4.6.2008 - 21:50
von valverde_a
Valva2999 hat geschrieben:Mach auf jeden Fall weiter, hört sich sehr gut an. Besonders für mich als Südamerikafan.
Dankeschön.. Mache ich auf jeden Fall..

Ich will es nicht zu schnell angehen, deswegen kommt vorerst nur ein Beitrag pro Tag.. Dann hab ich auch einmal ein paar Beiträge über, wenn ich mal keine Lust habe... :P

Verfasst: 5.6.2008 - 17:01
von valverde_a
[01.01.2008]
die bisherige Karriere


Meinen ersten großen Sieg konnte ich im Alter von 13 Jahren erzielen. Ich gewann eine sehr bergige Etappe der Volta a Urrao in der Klasse U15. Der Sieger der Gesamtwertung war übrigens Rigoberto Uran. Ich musste die Rundfahrt nach 3 von 4 Etappen verlassen, nachdem ich mir bei einem Sturz den linken Arm brach.
Im folgenden Jahr konnte ich ebenfalls in der Klasse U15 den Etappensieg bei der Volta a Urrao wiederholen. Wie schon im Jahr davor gewann Rigoberto die Gesamtwertung. Ich konnte in der Gesamtwertung den für mich passablen 20. Platz erreichen. Nach diesem Rennen war ich nicht mehr der faule, untalentierte und übergewichtige Sohn eines Kartoffelbauers, nein, ich bekam Angebote von anderen Teams, welche mein Potenzial erkannten. Ich wollte aber nicht wechseln, ich verstand mich mittlerweile sehr gut mit meinen Kollegen und vor allem mit meinem Trainer.
Noch im gleichen Jahr konnte ich meinen bis dato größten Erfolg feiern. Ich gewann die prestigeträchtige Urrao-Meisterschaft der Klasse U15. Ich profitierte natürlich davon, dass Rigoberto mit der kolumbianischen Nationalmannschaft in Brasilien unterwegs war. Trotzdem machte das den Sieg nicht leichter. Es gab noch einige andere starke Fahrer, die ich an diesem Tag jedoch alle schlagen konnte. Es handelte sich um ein Rundkursrennen. Es galt einen 10 Kilometer langen Rundkurs 6 Mal zu fahren. Am Ende jeder Runde mussten die Fahrer einen 3,8 Kilometer langen steilen Anstieg hinter sich bringen. Schon nach 4 Runden setzte ich mich von den Begleitern ab. Einen, Jovanny Lopez, konnte ich jedoch nicht abschütteln. Dieser erwies sich als sehr kämpferisch an meinem Hinterrad. Zusammen mit dem um ein Jahr jüngeren Lopez ging ich auf die letzte Runde. Ich wusste, dass ich ihn am Berg abschütteln konnte. Den Berg kannte ich vom ersten bis zum letzten Meter auswendig. Es war der, den ich mindestens einmal pro Training absolvierte. So wusste ich auch genau, wann ich attackieren musste. Eine Attacke brauchte ich jedoch nicht einmal starten, denn Lopez konnte meinem Tempo in den Berg hinein nicht folgen und so musste er sich schon vor der Zielüberquerung mit dem zweiten Platz begnügen. Ich zeigte zum ersten Mal, dass ich auch in der Lage war, größere Rennen zu gewinnen. Auch Rigoberto merkte, dass er nicht mehr der uneingeschränkte Kapitän im Team ist, wenn ich weiterhin so stark fahre.
Am Ende des Jahres wurde ich dann von der Region Urrao für die nationalen Meisterschaften für Kolumbien nominiert. Das krönte natürlich meine bis zu diesem Zeitpunkt stärkste Saison. Neun Fahrer durften aus dieser Region zur nationalen Meisterschaft reisen. Ich war natürlich sehr stolz, dass ich einer der neun Fahrer war. Im Team nahm ich jedoch nur den Platz als Berghelfer ein. In erster Linie musste ich natürlich Rigoberto helfen. Die Strecke war 65 Kilometer lang, das Profil hauptsächlich mit steilen Rampen gefüllt.

Verfasst: 5.6.2008 - 17:39
von Andi91
klasse geschrieben =)

Verfasst: 5.6.2008 - 20:06
von Radler5
Ich finde deinen Schreibstil auch sehr schön, nur ich hoffe es kommt noch ein bischen mehr Zwichenmenschliches.

Verfasst: 5.6.2008 - 20:35
von Grabba
Jap, das fehlt. Ich dachte mir beim ersten echten Beitrag: "Ist ja schon ganz nett, aber irgendwie... langweilig."
Es fehlen einfach Gefühle, Emotionen, Beziehungen zwischen den Menschen. Es gibt so viele schöne, spannende Gefühle: Wut, Angst, Nervosität, Freude, Schmerz usw. usf.
Man sollte beim Lesen des AARs das Gefühl haben, dass diese Gefühle auch wirklich gefühlt werden. Äh, soll sagen: Ich möchte merken, dass dein Charakter sauer ist, wenn alle ihn als faul bezeichnen, dass er Ehrgeiz zeigt, dass er Genugtuung ob seiner Erfolge empfindet, dass er sich darum sorgt, mit Rigoberto Uran wegen seiner eigenen Erfolge vielleicht nicht mehr so gut auskommen zu können. Es sind diese Kleinigkeiten, die aus einem müden Bericht ein spannendes Stück Literatur machen können.

Also: Du schreibst gut und vor allem sehr fehlerfrei (damit allein hast du schonmal einen Stein bei mir im Brett), aber die Emotionen müssen einfach noch mit rein, dann ist das Sprachliche schonmal eine tolle Sache. Zum Inhaltlichen lässt sich aktuell natürlich noch rein gar nichts sagen.

Verfasst: 5.6.2008 - 20:54
von Andi91
das war doch nur die Einfürung ;)
warte doch ma ab^^

Verfasst: 5.6.2008 - 21:35
von valverde_a
danke für die hilfreiche Kritik!!


Ich werde mich bemühen in den kommenden Beiträgen bemühen, mehr Emotionen zu integrieren! Ich kann noch nicht versprechen, dass das schon im nächsten der Fall ist (die sind nämlich schon so gut wie fertig und deshalb weiß ich nicht, ob ich da noch Emotionen hinzufügen kann.. aber ich werde mein Bestes geben)..

freut mich natürlich, wenn es euch ansonsten gefällt.. Aber wie gesagt, ich werde mich bemühen, dass dieses Manko noch beseitigt wird...

Verfasst: 5.6.2008 - 22:45
von ruffi
Also bis jetzt gefällt es mir sehr gut. Ein sehr interessantes Thema. Immer weiter so!

Verfasst: 6.6.2008 - 22:04
von valverde_a
(Dankeschön...) Hoffentlich konnte ich jetzt ein paar Emotionen integrieren.. :P
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[01.01.2008]


Das Rennen verlief anfangs ereignislos. Von Anfang an schlug das Feld ein hohes Tempo an, welches mir jedoch kaum Kraft kostete. Nachdem vier Fahrer aus unserer Mannschaft dem Tempo Tribut zollen mussten, musste ich bei Kilometer 40 zum ersten Mal meinen Dienst als Bergziege erfüllen. Ich war natürlich auf der einen Seite verärgert, dass ich keine Freiheiten im Team bekommen habe, auf der anderen Seite war ich aber stolz, überhaupt dabei sein zu können. Mit Rigoberto am Hinterrad fuhr ich an die Spitze des Feldes. Zu diesem Zeitpunkt sah er noch frisch aus und strotzte vor nur so von Siegeslust. Kurz bevor ich die Führung übernahm, schaltete ich noch einen Gang härter, sodass ich das Tempo umso höher halten konnte. Als ich mich das erste Mal umblickte, sah ich, dass immer mehr Fahrer den Kontakt zum Feld verlieren. Das motivierte mich natürlich umso mehr. Einmal stieg ich noch voll in die Pedale, dann musste ich mich geschlagen geben, ich blickte mich noch einmal um, um zu sehen, wie es mit Rigoberto steht, doch plötzlich war er verschwunden und es hingen nur mehr zirka 10 Fahrer an meinem Hinterrad. Ich war völlig verwirrt, ich wusste nicht, ob ich nun mit dieser Gruppe mitfahren sollte, oder ob ich auf Rigoberto warten sollte. Im Nachhinein gesehen entschied ich mich sicherlich für das Falsche, ich ließ die Gruppe ziehen und wartete auf Rigoberto. Er war schon sehr weit zurück, er schien nicht den besten Tag erwischt zu haben. Zu diesem Zeitpunkt war ich natürlich über mich ein bisschen verärgert, ich wusste, dass ich es in die Top 10 hätte schaffen können, aber der Weg nach vorne war nun einfach zu weit um noch einmal nach vorne zu fahren. Ärgerlicher wurde es für mich, als ich hörte, dass sich Jovanny Lopez zum kolumbianischen Meister der Klasse U15 krönte, denn diesen konnte ich ja wenige Monate zuvor mit Leichtigkeit schlagen. Ich erreichte mit Rigoberto mit einem Rückstand von 14 Minuten als 44. das Ziel. Er war natürlich am Ende des Tages genauso enttäuscht, wie ich es war. Für mich war das ein weiterer Ansporn noch härter zu trainieren, denn ich merkte, dass ich Rigoberto schon greifbar nahe kam. In den folgenden Wochen und Monaten konnte ich den Anschluss zu Rigoberto schon beinahe schaffen.

Verfasst: 6.6.2008 - 22:06
von sebbi
gefällt mir sehr gut :D, weiter so

Verfasst: 7.6.2008 - 10:29
von crojkr
Gefällt mir ebenfalls sehr sehr gut! Finde du hast einen sehr sehr schönen Schreibstil und du hast die Verbesserungsvorschläge der anderen User gut in deinen Text integriert. Jetzt nur noch weiterschreiben und weiterüben! Ich werde deinen AAR auf jeden Fall weiter verfolgen ;)

Verfasst: 7.6.2008 - 14:59
von valverde_a
Danke für das Lob!! Motiviert mich sehr :P

[Heute werde ich zwei Berichte posten, da dieser recht kurz ist... Der zweite Teil folgt dann um zirka 20 Uhr...]


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[01.01.2008]

In meiner fünften Saison als Radfahrer schaffte ich dann den großen Coup. Die Volta a Urrao verlief für mich perfekt, ich konnte wie in den Jahren zuvor eine Etappe gewinnen. Diese konnte ich mit so viel Abstand vor dem Zweiten gewinnen, sodass es auch für den Gesamtsieg reichte. Ich war natürlich überglücklich über diesen großen Erfolg.
Als Folge wurde ich dann von der Nationalmannschaft zu vielen Rennen außerhalb Kolumbien`s nominiert. Das war für mich Neuland, zum ersten Mal in meinem Leben durfte ich ins Ausland reisen. Meine Familie war zu arm, um sich einen Urlaub, geschweige denn außerhalb Kolumbiens, leisten zu können.
Die Rennen für die Nationalmannschaft verliefen für mich nicht nach Plan. In einer 3 tägigen Rundfahrt in Venezuela stürzte ich schon im ersten Teilstück. Die Folge war für mich ein schmerzender Schlüsselbeinbruch. So erfreulich die Saison mit dem Sieg bei der Volta a Urrao begann, so schmerzend ging sie zu Ende.
Bei der Urrao-Meisterschaft konnte ich diesmal nicht im Kampf um den Sieg eingreifen. Es fehlte an Form, die mir durch den Schlüsselbeinbruch flöten ging. Trotzdem wurde ich zum zweiten Mal für die nationalen Meisterschaften nominiert. Zu Gunsten unserer Region wurde diese in Urrao ausgetragen. Diesmal durfte ich als freier Fahrer agieren, jedoch fehlte es auch hierbei noch an Form. Am Ende erreichte ich völlig erschöpft als 19. das Ziel. Rigoberto, unser Kapitän, konnte das Rennen trotz Pech auf dem hervorragenden 6. Platz beenden. Für mich war dies natürlich eine große Enttäuschung, ich wollte vor heimischem Publikum zeigen, was in mir steckt, doch dazu kam es leider nicht.

Verfasst: 7.6.2008 - 17:11
von José Miguel
Fängt sehr interessant an, werde ich also auf jeden Fall weiterverfolgen :)

Verfasst: 7.6.2008 - 17:53
von matze298
Der (Das???) AAR gefällt mir sehr, sehr gut, da du erstmal die Person von VBeginn an zusammenfasst.

Verfasst: 7.6.2008 - 20:09
von valverde_a
Danke weiterhin für das Lob!!

@ matze298... Danke.. Wie du ja erwähnt hast, fasse ich zuerst einmal die Person zusammen! Vielleicht ist das für den ein oder anderen ein bisschen langweilig, aber ich kann euch trösten, es wird schon bald richtig losgehen, aber ich wollte keinen "direkten" Einstieg wagen, sondern langsam zur eigentlichen Story gelangen...


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[01.01.2008]


Nachdem das Team am Ende der Saison für mich völlig überraschend bankrott ging, musste ich mich schweren Herzens von meinem bisherigen Team trennen. Auch Rigoberto musste sich ein neues Team suchen. Bei ihm munkelte man, dass er ein Angebot vom Jugendteam von Lance Armstrong bekommen hatte, doch schlussendlich landete er beim gleichen Team wie ich, beim Nachwuchsteam von 05 Orbitel. Die Profimannschaft hatte Fahrer wie Buenahora, Cardenas usw unter Vertrag, das motivierte mich und Rigoberto unheimlich, denn unser Team zuvor hatte nicht einmal ein Profi-Team, wo einem die Fahrer Tipps geben könnten. Als 16-jähriger Pedaltreter stand nun das letzte Jahr in der Klasse U17 für mich an. In diesem Team musste ich mich natürlich auf ein Neues beweisen. Das klappte zu Beginn der Saison noch nicht, es wollte einfach nicht klappen. Als bestes Ergebnis erreichte ich einen 40. Platz bei einem hügeligen Klassiker. Nicht nur ich war mit meiner Leistung unzufrieden, auch das ganze Team verlor vertrauen in mir. Für Rigoberto lief es jedoch nach Plan. Ihm gelang schon in seinem ersten Rennen der Sprung aufs Podest. Es dauerte nicht lange, bis er zum Kapitän des Teams ernannt wurde. Das verkrampfte mich natürlich umso mehr, denn ich wusste, dass ich keinesfalls schlechter war als Rigoberto. Während dieser Erfolg um Erfolg erzielte, fuhr ich weiterhin im hinteren Teil des Feldes planlos umher. Für mich war klar, dass ich hier nichts verloren hatte. So entschloss ich mich am Ende der Saison wieder in die Region Urrao zurückzukehren.

Verfasst: 7.6.2008 - 21:08
von Grabba
Jetzt beginnt es langsam zu passen. Als du das erste Mal versuchtest, Emotionen einzubauen, war das eher Murks, da es einfach nur aufgesetzt wirkte. In diesem Beitrag ist es aber wirklich schon ziemlich gut gelungen. Ich persönlich denke, dass die Ich-Perspektive hier ein Hindernis darstellt, aber das ist natürlich deine Entscheidung.
Also wie gesagt, dieser letzte Beitrag ist, was das Thema Emotionen anbelangt, auf jeden Fall schon sehr ordentlich geworden. Eingebaut, aber nicht aufgesetzt, so muss es sein. Ist sicherlich noch nicht das Ende der Fahnenstange, aber es geht ganz eindeutig in die richtige Richtung. Einfach weiter an dir arbeiten, bist auf jeden Fall auf einem guten Weg. :)

Verfasst: 7.6.2008 - 21:16
von valverde_a
Grabba hat geschrieben:Jetzt beginnt es langsam zu passen. Als du das erste Mal versuchtest, Emotionen einzubauen, war das eher Murks, da es einfach nur aufgesetzt wirkte.
So ist es leider gewesen :oops: Ich habe versucht die Emotionen iwo reinzustecken, ist mir aber leider nicht gelungen (hat mir selbst auch nicht wirklich gefallen)..

Danke, ich werde mich veruschen noch zu steigern, mein AAR ist ja noch am Anfang :)

Wegen der Ich-Perspektive.. Ich kann es so einfach besser schreiben.. Es wird aber noch von einem zweiten Charakter etwas zu lesen geben (den Namen findet man ja schon im ersten Post :P ).. Dieser wird dann im nächsten Post in die Geschichte "einsteigen"..

Verfasst: 8.6.2008 - 19:00
von valverde_a
[01.01.2008]

Schließlich fand ich ein zu mir passendes Team. Es war wie auf mich zugeschnitten. Der Trainer teilte mir schon am Beginn der Saison nach dem ersten gemeinsamen Training die begehrte Kapitänsrolle zu. Dadurch stieg meine durch die Saison davor gefallene Motivation wieder.
Es dauerte auch nicht lange, bis ich einen Freund im Team finden konnte. Juan Pablo Villegas Cardona war ein ähnlicher Typ wie Rigoberto, er war talentiert, stark am Berg und sehr motiviert! Ich verstand mich von Anfang an gut mit ihm. In den Trainings pushten wir uns gegenseitig die Berge hoch. Einmal war er vor mir oben, einmal ich. Von der Stärke gesehen waren wir zwei identische Fahrer. Ich war äußerst froh, dass ich den Schritt wagte, noch einmal zurück nach Urrao zu kehren. Zu dieser Zeit war ich bereits 17 Jahre alt, also schon zu alt für die Klasse U17. Daher musste ich in der Klasse Junioren an den Start gehen. Auch wenn der große Erfolg in dieser Saison fernblieb, merkte ich, was mir das Team gebracht hatte. Nicht nur mein Charakter bildete sich weiter, nein, nach dieser Saison konnte ich die Rennen auch besser lesen, ich wusste nun genau, wann ich attackieren musste, um Siegen zu können. Auch an der Technik konnte ich noch feilen. Das Zeitfahren war anfangs meine große Schwäche, nun ging es mir schon bedeutend besser in dieser Disziplin.

Trotz des fehlenden großen Erfolges war ich nicht erfolgslos. Ich konnte insgesamt fünf Siege in meiner siebten Saison als Radsportler feiern. Zu meinem Bedauern wurde ich trotz guter Form nicht zur nationalen Meisterschaft der Kolumbianer nominiert. Auf dieses Rennen hatte ich mich das ganze Jahr lang vorbereitet, ich wollte in die Top 5 fahren, doch leider schnappte mir genau Rigoberto, der auch keine gute Saison gefahren ist, den neunten und somit letzten Startplatz vor der Nase weg.