Erst einmal vielen Dank an Hoffi für diesen Thread. Ich gehe wirklich davon aus, dass dieser Thread, bei reger Beteiligung, mehr wert ist als alle Wahlen zusammen. Aber gut, nun steht der Thread, und nun sollten wir ihn auch nutzen.
Erst einmal will ich speziell auf einige AARs eingehen. Ich kann beileibe nicht von mir behaupten, alle AARs gelesen zu haben, usw., aber dennoch will ich zu jenen wenigen etwas sagen... Meinen eigenen zu bewerten wäre selbstverständlich etwas... sagen wir witzlos.
Mein Favorit ist nach wie vor arkons AAR über Jerdona Zeres, wenngleich ich kaum Hoffnungen hege, dass dieser AAR noch einmal so wirklich weitergehen wird. Ich weiß noch, wie ich ihn damals in einem Aufwasch durchgelesen habe und gefesselt war. Klar gibt es auch hier einige kleinere Unstimmigkeiten, aber insgesamt ein formidabler AAR. Die Rennberichte wirken authentisch und sind spannend, die Story rundherum ist super, abwechslungsreich und vor allem unter den AARs die ich kenne einmalig, und vor allem fordert sie mich als Leser gewissermaßen. Ein weiterer bedeutender Pluspunkt bei arkon ist die Tatsache, dass es so viele Nebenstories gibt - mehrere Charktere, nicht nur Rennfahrer, und jeder hat ein Leben, jedes Leben hat seine Stories. Außerdem ist dieser AAR im Gegensatz zu vielen anderen eben einmal nicht von Sonne-Heiterkeit-Freude geprägt sondern eher von den Problemen der Rennfahrer. Zwar sind sie allesamt erfolgreich, aber dennoch haben sie Probleme und Schmerzen en masse. So was ist wichtig für das dauerhafte Interesse an einem AAR! Und zu guter Letzt zeichnet sich der AAR durch eine nahezu einwandfreie Sprache aus. Sprich die Wörter sind wirklich passend gewählt, die Grammatik stimmt, die Rechtschreibung sowieso, und die Sprache ist im Gegensatz zu leider viel zu vielen anderen AARs (dazu unten noch mehr) kein hinderndes sondern ein förderndes Element.
Ein anderer AAR, der mir gut gefällt, ist jener von Rot Rigo. Zugegeben, wenn man ihn objektiv nach den bei arkon genannten Kriterien betrachtet ist er schlecht, denn storytechnisch und was die Ausarbeitung der Charaktere und Nebengeschichten betrifft fehlt es da bei weitem. Klar, die Geschichte des Rot ist ansprechend, und der Verlauf der Rennen ebenfalls, aber ansonsten ist da halt nichts. Aber dadurch hat sich Rots AAR für mich nie ausgezeichnet, danach habe ich ihn nie bewertet. Denn Rots AAR ist nun einmal ein reiner Renn-AAR, und die Rennberichte sind klasse, ja, das sind sie wirklich. Einmal natürlich spannende Verläufe in den Rennen selbst, aber auch einfach richtig gut und ansprechend berichtet und erzählt. Die Screens sind schön und gut und untermalen das ganze hervorragend, und in den Rennen kann man oftmals mit den Charakteren mitfühlen. Auch sprachlich wirklich gut gemacht - auch dieser AAR liest sich perfekt flüssig, so wie es sein sollte.
Um mal bei den langen, altbewährten AARs zu bleiben... Udo Bölts mit "erstens kommt es anders und zweitens als man denkt" liefert sicherlich gute Hintergrundberichte, aber ähnlich wie bei Rot ist die Geschichte rundherum sehr dürftig. Macht aber erst mal nichts, schließlich zeichnet der AAR sich auch hier in erster Linie durch die Rennen aus. Durch das Fehlen dieser ausgearbeiteten Hintergrund- und Nebengeschichten könnte der AAR für mich persönlich nie an arkons heranreichen, aber gut. Die Rennberichte sind durchaus gut geschrieben, aber irgendwie fehlt etwas. Es fehlt diese letzte Spannung, das, was einen wirklich fesselt. Und vor allem fehlt glaube ich einfach der Fahrer, mit dem man sich identifizieren kann. RotRigo oder Jerdona Zeres sind bereits Stars, die wirklich großes leisten können und die einfach gewissermaßen das sind, womit man sich beim Lesen identifiziert - und das fehlt hier ganz einfach.
So, ich habe auch nicht unendlich viel Zeit, werde aber in Bälde noch zu weiteren AARs Stellung beziehen. Jedoch gibt es eine Sache, die ich unbedingt noch einmal ansprechen will: Die Sprache!
Es kann ja eigentlich nicht sein, dass Leute in ihren AARs simple Tippfehler wie "udn" vorkommen lassen, dass die Rechtschreibung hinten und vorne nicht stimmt, dass Punkte und andere Satzzeichen fehlen, dass die Deutsche Grammatik misshandelt wird. Eigentlich sollte es eine Pflicht sein, den Beitrag vor dem Absenden noch einmal intensiv durchzulesen und zu korrigieren. Wenn ich einen AAR voller Rechtschreibfehler sehe, dann habe ich direkt keinen Bock mehr, ihn zu lesen. Niemand muss Linguist sein, um einen AAR zu schreiben, aber dennoch ist eine gute Sprachqualität, die zumindest nicht abstößt, eine Grundvoraussetzung, wenn man schreibt. Gerade daran müssen meines Erachtens viele AAR-Schreiber arbeiten!
Ein ähnlicher Aspekt ist die Formatierung. Klar ist es schwierig, hier die richtige zu finden, doch mal ganz ehrlich... Man kann sich bevor man seinen AAR beginnt auch einfach mal Gedanken dazu machen, wie man ihn formatieren will, und wenn man keine Ahnung hat, dann schaut man sich einfach 20 andere AARs an und schon weiß man, wie man seinen AAR formatieren sollte, damit er auch gelesen wird.
Zu guter Letzt will ich noch etwas ansprechen, was ich sehr schade finde: Dass so viele AARs so schnell nach ihrem Beginn in die Knie gehen und niemals fortgeführt werden. Vielleicht ist das Hauptproblem hierbei, dass sich die meisten Schreiber schlichtweg zu viel vornehmen. Man will die Charaktere bis ins letzte Detail beschreiben, braucht für die Teamwahl fünf Seiten, beschreibt dann wirklich jede Etappe von Rund um den Ententeich im Detail, ist dann bei sieben, acht, oder neun Seiten angelangt und hat einfach schon keine Lust mehr. Fangt lieber klein an und entwickelt dann nach und nach Story und Geschichten dazu. Klar, nicht einfach ganz plump anfangen, aber eben auch nicht zu klein und ausführlich. Es ist einfach ungeheuer wichtig, sich vor dem Start des AARs nicht zu übernehmen! Darüber sollte sich denke ich jeder AAR-Starter vor seinem AAR Gedanken machen.
Außerdem sei vielleicht noch gesagt, dass man ja nicht wirklich an dieses Muster gebunden sein muss. Man muss doch nicht zwangsläufig einen Jungstar haben und sein ganzes Leben beschreiben. Man muss nicht zwangsläufig in der ersten Saison mit ausführlichen und dabei völlig langweiligen Rennberichten von Paris Nizza beginnen. Wofür? Das langweilt die Leser genauso wie die Schreiber. Einfach mal kreativ sein, wie man seinen AAR vielleicht einmal anders beginnen kann als es bereits 100 andere Schreiber vor einem selbst getan haben.
Wie gesagt, ein andermal will ich noch mehr schreiben. Ansonsten wäre natürlich eine allgemeine Diskussion hier wirklich wünschenswert. Mehr Beiträge bitte. Und danke noch mal an Hoffi für den Thread.