Vermuten war gestern - Wissen ist heute

FIKTIVE Radsport-Geschichten von Usern, die sich für schreibtalentiert halten

Moderator: Grabba

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DeathMayoRider
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Beitrag: # 391931Beitrag DeathMayoRider
15.10.2006 - 17:09

So, bin dann erst einmal eine Woche weg. Kann sein, dass in dieser Zeit gar nichts kommt, aber vielleicht erwisch ich ja auch mal nen Pc und kann dann was neues schreiben, aber verlasst euch nicht drauf. ;)

Danke für Komments bisher.

Gruß, DeathMayoRider
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DeathMayoRider
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Beitrag: # 392739Beitrag DeathMayoRider
18.10.2006 - 13:03

Bin heute noch einmal zu Hause, deshalb wird es vermutlich zwei Texte geben. Nummer 1 kommt jetzt. Zwar nicht ganz solang wie anderen, aber ein Hinweis, auf dass, was danach kommen wird ;).



Nicht mehr lange und es sollte soweit sein. Den Kader hatte er bereits zusammengestellt, doch einige, wichtige Dinge, musste Antonio Bordoni noch regeln. In den letzten Tagen hatte er sich außerdem über die World Champions Serie informiert, und das System war ihm nun allmählich klar geworden. Die drei Grand Tours, sechs andere große Rundfahrten und neun Klassiker mussten gefahren werden. Hierbei gab es, anders als bei der Pro Tour, auch Punkte für den Sieg in der Punkte- und Bergwertung, sowie für den angriffslustigsten Fahrer. „Eine gute Methode“, fand Antonio, so konnten auch reine Kletterer Zähler bekommen.

Als Nächstes recherchierte er verschiedene Teamtaktiken heraus. Zwar war er selbst Radsport Fan, doch als Manager blamieren, wollte er sich nicht. Vielfach las er, dass es häufig so war, dass wenn man einen Angriff mit seinem Captain plane, einen anderen Fahrer schon in eine Ausreißergruppe schickte, sodass dieser seinem Chef später helfen konnte. Falls man mehrere Minuten gut machen wollte, machte es Sinn, schon früher als bei dem letzten Anstieg zu attackieren, vielleicht sogar mit annährend gleich starken Fahrern, die ähnliche Interessen hatten.

Einige Gesetze gab es im Feld jedoch auch. Sie waren zwar nicht unbedingt Pflicht, aber sollten sie nicht eingehalten werden, war man schnell sehr unbeliebt. So solle man zum Beispiel die Führungsarbeit mit der Mannschaft leisten, wenn ein Teammitglied das Trikot des Gesamtleaders trug. Falls ein anderer Kapitän einen Sturz, oder einen Radschaden hatte, sollte man keine Attacken fahren, oder anderweitig versuchen, diese Situation auszunutzen.
Ob diese Regeln allerdings auch in einem virtuellen Rennen gelten sollten?

Dann musste Antonio die Rollenverteilung innerhalb der Mannschaft vollziehen. Dies war für ihn besonders schwierig, da von diesen Entscheidungen die Moral der Fahrer abhängte.
Deshalb hing viel von dieser Arbeit ab.
Sein Ergebnis sollte er als einen Brief an Ian O’Bryan schicken, der die Liste dann, wie die aller anderen Manager, in einer Zeitung veröffentlichen wollte. Ein kleiner Text, sollte für (fast) jeden Fahrer ebenfalls dabeistehen. So machte sich Antonio sofort an die Arbeit:
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reblaus
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Beitrag: # 392745Beitrag reblaus
18.10.2006 - 13:42

Cool, müssma auch noch warten...
Weiter so :D :D

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J.Voigt
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Beitrag: # 392788Beitrag J.Voigt
18.10.2006 - 16:00

toll gerade an der stelle.. -_- ;D

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Beitrag: # 392806Beitrag DeathMayoRider
18.10.2006 - 17:03

Jungtalente:

Kai Reus (NED/20 Jahre)
David Navarro Garcia (ESP/22 Jahre)
Edvald Boesson Hagen (NOR/18 Jahre)


Wasserträger:

Gianluca Tonetti (ITA/38 Jahre)
Ellis Rastelli (ITA/30 Jahre)
Alberto Fernandez (ESP/21 Jahre)
Arkaitz Duran Aroca (ESP/20 Jahre)
Michael Barry (CAN/30 Jahre)

Fahrer mit Bedeutung:

Thomas Voeckler (FRA/26 Jahre)

Er soll weiter mit seiner aggressiven Fahrweise für Erfolge sorgen. Vor allem bei den Rennen in seiner Heimat. Seine Stärke ist, dass er keine große Schwäche hat. Am wohlsten fühlt er sich wohl an Hügeln, der ideale Ausreißer.

Heinrich Haussler (GER/21 Jahre)

Der junge Deutsche soll Helfer für unsere Kapitäne auf dem Kopfsteinpflaster werden. Dazu wird er seine Freiheiten in Ausreißergruppen bekommen. Dort soll er, wenn möglich, Siege durch seine Sprintstärke einfahren.

Roger Hammond (GBR/31 Jahre)

Unser Edelhelfer bei Paris-Roubaix und der Flandern-Rundfahrt. Sollte der Kapitän schwächeln, wird er versuchen noch Punkte zu holen. Ansonsten ist er Tempobolzer im Flachen.

Graeme Brown (AUS/26 Jahre)

Der Australier soll möglichst für gute Platzierungen in den Sprints sorgen. Dies hat er bei Panaria und auch bei Rabobank gezeigt. Erfolge bei großen Rennen fehlen zwar noch, aber er sollte beachtet werden.

Janez Brajkovic (SLO/22 Jahre)

Der junge Mann soll unsere Kapitäne unterstützen. Sollte er eine gute Form haben, könnte er bei einer Rundfahrt á la „Tour de Suisse“ aber auch seine Freiheiten bekommen. Er kann sowohl klettern, als auch zeitfahren.

Leonardo Piepoli (ITA/34 Jahre)

Seine Zeitfahrschwäche hinderte ihn bisher Gesamtsiege bei großen Rundfahrten einzufahren. Die ausreichende Bergfestigkeit besitzt er ohne Zweifel. Somit werden seine Aufgabe das Gewinnen dieser Wertung, sowie die Unterstützung des Kapitän bis zum Ende sein.

"Puh", dachte Antonio Bordoni. "Jetzt fehlen nur noch die Kapitäne."
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Beitrag: # 392844Beitrag DeathMayoRider
18.10.2006 - 18:46

Die Kapitäne:

Stefan Schuhmacher (GER/24 Jahre)

Unser Mann für die Hügel. Der Deutsche hat zwar noch nicht die Fähigkeit einen Sieg bei Lüttich-Bastogne-Lüttich oder dem Amstel Gold Race zu erreichen, aber eine gute Platzierung sollte möglich sein. Vielleicht wird auch Paris-Nizza sein Rennen. Neben seiner Stärke bei steilen Rampen, kann er auch sprinten, sowie klettern. Somit könnte er auch ein Mann für einige Etappen bei den drei großen Rundfahrten sein.

Allan Davis (AUS/25 Jahre)


Er wird unser Kapitän im Kampf gegen die Männer mit den schnellen Beinen. Sein großer Vorteil ist, dass er akzeptabel über Hügel und Berge kommen -, und somit auch bei schwereren Etappen, wo andere Sprinter abgeschlagen sind, vorne dabei sein kann. Dennoch soll sein Ziel gute Platzierungen bei Flachetappen sein. Nebenher kann er vielleicht auch Paris-Tours weit vorne beenden oder in die Nähe des Punktetrikot bei einem großen Rennen kommen.

José Rujano (COL/23 Jahre)

2005 machte der Kolumbianer bei dem Giro d’Italia auf sich aufmerksam. Zwar wurde er am Ende „nur“ dritter, doch im Hochgebirge konnte er Simoni, Savoldelli und Co. Parole bieten und teilweise sogar stehen lassen. Dies wird auch bei uns seine Aufgabe werden. Als Kapitän oder Helfer, an Anstiegen soll er ganz weit vorne mitfahren.

Magnus Backstedt (SWE/30 Jahre)

Der Sieger von Paris-Roubaix möchte seinen Triumph gerne wiederholen. In den letzten Jahren warfen ihn einige Verletzungen zurück, doch der bullige Schwede ist zu einigem fähig. Auch bei den großen Rundfahrten könnte er eine wichtige Rolle spielen. Er gilt als einer der besten Tempobolzer der letzten Jahre und auch ausreißen gilt als eine seiner Stärken.

Laurent Jalabert (FRA/27 Jahre)

Der wohl beste Allrounder neben Eddy Merckx, den es je gegeben hat. Er gewann bei der Tour de France sowohl das Berg-, als auch das Punktetrikot und das in verschiedenen Jahren. Auch im Zeitfahren hat er viele Siege geholt Keine Schwäche hat der Franzose, er wird überall vorne dabei sein! Worauf genau er sich jedoch spezialisieren wird, werden wir der Konkurrenz nicht verraten.

Ivan Gotti (ITA/30 Jahre)

Zweimal hat er den Giro d’Italia bereits gewonnen, aber alle guten Dinge sind drei. Ob er es noch einmal versuchen wird, oder seine Saison auf die Tour oder Vuelta ausrichten wird? Wir wollen nichts verraten. Eines ist jedoch sicher. Gotti darf man nicht unterschätzen. Lange sind seine Erfolge her, doch werden sie nie vergessen sein. Im Hochgebirge wird es definitiv nicht viele geben, die dem 30-jährigem folgen können.
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Beitrag: # 394184Beitrag DeathMayoRider
24.10.2006 - 16:32

Den Kader hatte Antonio Bordoni nun also vorgestellt. Mit Ivan Gotti und Laurent Jalabert an der Spitze, sollte das Team in die Saison gehen. Paris-Nizza, das erste Rennen der World Champions Serie stand bevor, dennoch fehlte noch etwas. Genauer gesagt zwei Dinge. Zum einen der Mannschaftsname und zum Zweiten ein passendes Trikot.
Probleme, die Antonio sehr lange beschäftigten, bis er einen Anruf bekam. Einen Anruf, der beide Sorgen mit einem Mal beiseite fegte.

Es meldete sich eine Person, die Antonio auf Englisch ansprach. Er meinte zu erkennen, dass es sich um einen Asiaten handelte. Vorgestellt hatte er sich als Ikaso Takashi. Antonio begriff zuerst nicht, was er wollte. Er sprach davon, dass er bereits vor einiger Zeit mit seiner Firma in den Radsport einsteigen wollte, dies auch geschafft hatte, aber dann die Saison abgebrochen wurde und sein Team von der Bildfläche verschwand. Schon damals existierte die World Champions Serie und er hatte Interesse, wieder mit seinem Unternehmen eine Mannschaft zu sponsern. „Sehr interessant“, hatte Antonio gesagt und schon gute Zeit später war alles unter Dach und Fach. Die „Yamaha Motor Corporation”, wird der Namensgeber des Teams sein. Als Nebensponsoren werden „Lamborghini“ und „Dunlop“, wie damals, dabei sein. Antonio war begeistert. Schnell hatte er einige grobe Umrisse gezeichnet, wie er sich das Shirt vorstellte, doch war dies umsonst. Die Japaner bestanden darauf, dass das alte Trikot genommen wird. Doch das konnte Antonio akzeptieren, schließlich hatte er sehr lange auf einen Geldgeber gewartet, der ihn neben den Ausgaben von O’Bryan finanziell unterstützt.

Die Vorbereitungen liefen auf Hochtouren. Es waren nur noch 3 Wochen bis zum Saisonauftakt Paris-Nizza. Antonio Bordoni hatte von Ian O’Bryan bereits einen Brief erhalten, dass er pünktlich am 4. März um 8:00 Uhr zur Vorstellung nach London kommen sollte. Einen Tag später sollte dann das erste Rennen stattfinden. Er freute sich schon sehr, aber ein mulmiges Gefühl blieb doch. Was würde passieren, wenn er auf ganzer Seite versagen würde? Zwar versuchte er keinen Gedanken daran zu verschwenden, doch ganz gelang es ihm nicht.

Nachträglich schickte Antonio noch zwei Fotos von den Trikots an eine Zeitung, so dass diese auch noch (zusammen) mit den Kadern präsentiert werden konnten.


Das Team "Yamaha Motor Corporation" wird von Antonio Bordoni geleitet. Das Shirt hat recht unscheinbare Farben, doch der Helm, sowie die Schuhe sorgen für einen echten Hingucker.

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Beitrag: # 394224Beitrag DeathMayoRider
24.10.2006 - 18:17

Aus der Sicht von Antonio Bordoni



Bald ist es soweit. Noch 10 Stunden und ich werde mein erstes Rennen als Manager bestreiten. Ich werde einige der größten Radsportler der letzten Jahre leiten – eine Ehre, die nur 19 anderen Menschen in dieser Zeit ebenfalls zu teil wird. Und diese habe ich heute zum ersten Mal in meinem Leben getroffen. Sie waren alle durchweg sympathisch und haben sich nicht von mir distanziert. Die Vorstellung war allgemein sehr interessant. Sehr viele Stars wie zum Beispiel Jan Ullrich, Paolo Bettini, Joseba Beloki oder Johan Museeuw waren anwesend. Doch eins nach dem anderen.

Ich stand schon früh morgens gegen 6 Uhr auf, ging ins Bad und frühstückte. Überpünktlich um 7:45 war ich dann in der Halle, wo die Vorstellung stattfinden sollte. Vor dem Gebäude wimmelte es vor Journalisten und Bodyguards. Ein paar Security Männer brachten die Profis und Manager herein und geleiteten sie zu Stühlen vor einer Bühne. Es war sehr unruhig. Viele sprachen miteinander, doch ich saß alleine und dachte nach, bis sich jemand neben mich saß und mich ansprach. Es war Laurent Jalabert. Ein wenig unangenehm war es mir doch bei jemandem zu sitzen, den ich einen Tag später virtuell zu Siegen steuern sollte, zumindest war dies der Plan. „Ich hoffe doch sie blamieren mich nicht.“, sagte er zum Abschied. Natürlich war dies spaßig gemeint, aber meine Nervosität stieg dadurch noch mehr. Wenig später betratten drei Männer die Bühne von denen ich es nicht erwartet hatte. Ian O’Bryan war der Erste, er war keine Überraschung, schließlich war er der Leiter dieser ganzen Sache. Doch bei ihm waren Bernhard Hinault und Lance Armstrong. Beide strahlten in die Runde, so lange, bis O’Bryan das Wort ergriff.

„Ich freue mich, dass Sie alle gekommen sind. Bevor wir wirklich mit der Vorstellung der Manager und Teams kommen, möchte ich Sie jedoch mit den zwei neben mir bekannt machen. Die meisten unter Ihnen werden sie bereits kennen. Sie werden zusammen die Organisation der World Champion Serie übernehmen. Ich bin glücklich, dass sie zu zweit dieses Projekt leiten werden und hoffe, dass sie es ohne Schwierigkeiten umsetzen können.“
Es folgte Beifall, bevor Hinault und Armstrong einige Sätze sagten. Sie versicherten, dass Betrug, Manipulation oder Ähnliches absolut ausgeschlossen wären und das auch die Anwesenheit vom Armstrong im virtuellen Radsport, sowie in der Organisation keinen Einfluss auf die Ergebnisse haben werde. Allgemein glaubte die Menge dies, doch einige, vereinzelnde Stimmen verrieten, dass sie damit nicht einverstanden waren.

Später mussten dann alle Manager mit ihren Stars auf die Bühne gehen und einiges sagen. Da ich als Letztes dran war, war bei mir die Spannung wohl am größten gewesen. Noch nie hatte ich vor so vielen Leuten gesprochen, schon gar nicht in solcher Gesellschaft, aber es verlief wohl nicht ganz so schlimm. Viel dazu beigetragen haben auch „meine“ Kapitäne Laurent Jalabert und Ivan Gotti, der ebenfalls gekommen ist. Sie stellten zusammen mit mir klar, dass man nicht zu viel erwarten sollte, aber einige Erfolge kommen würden. Gegen Ende gab ich dann mein Kader für das erste Rennen bekannt. Teilnehmen werden:

- Thomas Voeckler
- Kai Reus
- Laurent Jalabert
- Gianluca Tonetti
- Allan Davis
- Magnus Backstedt
- Ivan Gotti
- Michael Barry

Zu der Rollenverteilung wollte ich nichts sagen, aber das wird in den nächsten Tagen wohl eh bekannt werden. Es ist nun nicht mehr lange hin und ich bin sehr nervös, aber zuversichtlich, dass ich die Fahrer, Journalisten und Radsport Fans nicht enttäuschen werde. Die World Champions Serie startet um 10 Uhr, mit einem hoffentlich gutem Abschneiden von „Yamaha Motor Corporation.“
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Beitrag: # 394303Beitrag DeathMayoRider
24.10.2006 - 22:23

Lange schlafen konnte Antonio Bordoni nicht. Gegen 4 Uhr wachte er auf und danach war an Schlaf nicht mehr zu denken. Zu viele Gedanken schwirrten ihm durch den Kopf. Lohnte es sich überhaupt den Job für ein Jahr liegen zu lassen, nur um an einer solchen Veranstaltung teilzunehmen? War es nicht eine hirnrissige Idee Fahrer von 1998-2006 gegeneinander antreten zu lassen? Wo war der Sinn dabei, oder gab es gar keinen? Fragen, für die Antonio genug Zeit hatte. So lange, bis der Wecker um 7:30 Uhr klingelte und er endgültig aufstand, sich fertig machte und sich an seinen Schreibtisch saß. Er hatte nun noch drei einhalb Stunden, dann würde das Abenteuer beginnen.

Noch einmal sah er sich das Profil des heutigen Parcours an. Ein sieben Kilometer langer Prolog, mit kaum einer Schwierigkeit. Für „Yamaha Motor Corporation” würde Laurent Jalabert der Mann des Tages sein. Schließlich war er früher Weltmeister im Zeitfahren. Ob die Strecke jedoch zu kurz für ihn sein sollte, wird man sehen müssen. Der andere Teil des Kaders sollte mehr darum kämpfen nicht zu viel Zeit zu verlieren und gleichzeitig einige Kräfte zu sparen. Die nächsten Tage würden noch sehr hart werden. Zwar stand nur eine richtige Bergankunft am Ende der Rundfahrt an, doch waren einige Teilstücke dabei, wo der letzte Hügel weniger als 20 Kilometer vor dem Ziel lag.

Lange konnte Antonio sich jedoch nicht mehr vorbereiten. Er stand auf und fuhr mit einem Taxi wieder zu dem Gebäude, wo die große Etappe stattfinden sollte. Als er den Saal betrat, lächelten ihm 8 Gesichter entgegen. Es waren diejenigen, die heute für ihn starten würden. Jalabert, Gotti, Reus, Backstedt, Tonetti, Voeckler, Davis und Barry. Sie gingen in einen kleinen Nebenraum, wo die Fahrer Antonio noch einmal Mut schenkten und sie zusammen noch einmal die Taktik für die gesamte Rundfahrt durchgingen. „Jetzt kann nichts mehr schief gehen“, dachte Antonio, als er von einem Security Beamten in ein anderes Zimmer gebracht wurde. Dort stand nur ein Auto, kein Echtes, das war zu sehen, aber dennoch, glich es denen, die als Begleitfahrzeuge bei realen Rennen mit dabei waren.

Antonio setzte sich hinein und war erstaunt, dass auch das Innenleben so aussah. Dort wo die Windschutzscheibe sein sollte, war ein großer Monitor angebracht. Auf dem Bildschirm stand „Noch 15 Minuten“, dies sollte wohl die Zeit bis zum Start sein. Auf dem Beifahrersitz fand er ein Headset. Es war bereits angeschlossen. Damit konnte er einfach Befehle an die virtuellen Fahrer weitergeben. In dem Handschuhfach fand er Karten für alle Etappen von Paris-Nizza und eine Startliste, dazu einen kleinen Zettel. „Ich glaube an Sie, viel Glück“, stand darauf. Ein Absender war nicht angegeben, aber Antonio hatte das Gefühl, dass die Nachricht von Ian O’Bryan stammte. Als er sich gerade die Startliste genauer ansah, erklang eine Stimme über einen Lautsprecher, der auch im Raum angebracht war.

„So, nun ist es nur noch eine viertel Stunde bis zum Start der World Champions Serie mit Fahren und Teams von 1998 bis 2006. Die Manager sind bereits in ihren Kabinen, von denen sie die Anweisungen an ihre Fahrer weiter geben werden. Bevor es losgeht, möchten wir allen noch einmal danken, die heute erschienen sind. N allen Beteiligten, Fahrer, die nicht teilnehmen konnen, und den Journalisten. Sie werden dafür sorgen, dass die Rennen auch in der realen Welt Beachtung finden werden. Viel Zeit ist nicht mehr. Die Manager werden nun nichts mehr von uns mitbekommen. Hier wird nun noch einmal die Startliste verlesen und dann geht es gleich mit dem Original Kommentar von Bernhard Hinault los. Ich wünsche Ihnen allen viel Spaß und hoffe, dass alles gut läuft.“

Dann wurde es um Antonio still. Die Verbindung zu seinem Raum war abgebrochen wurden. Jetzt gab es nur noch ihn und das Auto. Er begutachtete zum letzten Mal wer starten würde, überlegte, wie er vorgehen sollte und legte das Headset an. Dann verließ, „Noch 1 Minute“ den Bildschirm und wurde ersetzt. Es war ein Streckenkurs in guter Grafik abgebildet. Er wurde einmal durchfahren und das Bild schwang wieder zu dem Start um. Dort war jemand auf einer Rampe, ein kurzes Piepen, und er fuhr los ...
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Style
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Beitrag: # 394372Beitrag Style
25.10.2006 - 12:55

Ich find diesen AAR einfach Super.
Einmal find ich Geil das du die World Champion Series eingebracht hast, weil ich war damals ziemlich traurig als du den AAR abbgebrochen hast.
2.tens Es ist schwer einen AAR aus dieser Database mit einer Hintergrundgeschichte zu verknüpfen das hast du geschafft. Ich sag nur Respekt.
Hoffentlich wird er genauso gut wie das die World Champion Serie.. Aber bis jetzt steht er dem in nichts nach.
Also wiegesagt finde ihn nice.
aba jez spiel endlich das erste renne;) <----Ungeduld

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Beitrag: # 394456Beitrag DeathMayoRider
25.10.2006 - 15:54

Schöner Kommentar Style, dankeschön! Ich war selber, ich darf das mal so nennen, begeistert von der World Champions Serie, deshalb wollte ich sie wieder einbringen ;). Los geht es nun mit dem ersten Rennen...



Kommentar von Bernhard Hinault


Auch ich möchte Sie noch einmal herzlichst zum Auftakt der World Champions Serie begrüßen. Mit Paris-Nizza steht gleich ein Rennen im Vordergrund, welches über eine außergewöhnliche Tradition verfügt. Erstmals fand die Rundfahrt 1933 statt, damals gewann der Belgier Alphonse Schepers. Rekordsieger ist Sean Kelly, der in den 80-er und 90-er Jahren 7 Mal hinter einander triumphieren konnte. Der Sieger von 1993 ist heute sogar wieder am Start. Alex Zülle (Festina) aus der Schweiz wird auch heute als einer der Favoriten an den Start gehen. Neben ihm wird der 3-malige Sieger von Paris-Nizza Laurent Jalabert (Yamaha Motor Corporation), sowie der 1999 Champion Michael Boogerd (Rabobank) hoch gehandelt.

An diesem Tage wird es jedoch noch zu keiner Vorentscheidung kommen. Es steht nur ein Prolog über 7 Kilometer an. Normalerweise sollte es hierbei nicht zu größeren Zeitdifferenzen kommen, zumindest war dies im realen Radsport meist der Fall, aber virtuell kann alles anders sein. Es sind nun nur noch wenige Minuten bis zum Start. Deswegen möchten wir ihn den Kurs kurz vorstellen, auch wenn er recht unscheinbar ist. Los geht es erst einmal drei Kilometer komplett flach, bevor ein kleiner Hügel ansteht. 1,5 Kilometer mit 5 %, auf dem „Gipfel“ wird es dann die einzige Zwischenzeit geben. Von da an geht es ständig abfallend ins Ziel. Vielleicht sind die hügelfesten Zeitfahrer ein wenig im Vorteil, aber die Spezialisten werden sich nicht geschlagen geben.


Wie Sie sehen, macht sich nun der erste Starter bereit. Antonio Tauler von Illes Balears 2005 wird dieses denkwürdige Ereignis eröffnen. Am Ende wird seine Zeit wohl in Vergessenheit geraten, aber er wird stolz darauf sein können, als Erstes von der Rampe gefahren zu sein. Wir wünschen ihm und allen anderen Sportlern, sowie Managern viel Glück und hoffen auf eine spannende Etappe, Rundfahrt und World Champions Serie. Tauler atmet noch einmal tief durch und der Countdown beginnt. Dix, neuf, huit, sept, six, cinq, quatre … trois … deux … un … Allez!

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Und nun kommt auch schon einer der Favoriten. Er wird bei dieser Etappe, sowie bei der ganzen Rundfahrt vorne erwartet, zumindest wenn seine Form stimmt. Das ihm dieses Rennen liegt hat er 1993 bewiesen, als er hier gewann. Zu seinen größten Erfolgen gehören die zwei Siege bei der Vuelta Espana, sowie dem zweiten Rang bei der Tour de France. Außerdem gewann er bereits die Tour de Suisse, die Katalonien- und die Baskenland-Rundfahrt. Meine Damen und Herren – Alex Zülle aus dem Team Festina 1998. Im Ziel wird er gleich die erste Richtmarke für alle anderen Stars setzen. Jedoch ist es für ihn bisher nur Rang 2. überraschender Weise bleibt er hinter dem US-Postal 2001 Profi Viatcheslav Ekimov.

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Ivan Basso (CSC 2006) wird als einer der Männer gehandelt, der bei dem Giro d’Italia und/oder der Tour de France um das Podium kämpfen könnte. Vielleicht liegen die Prioritäten des Italieners jedoch auch bei einem anderen Ereignis? Er bereits gezeigt, dass er über die ganze Saison hinweg gute Leistungen bringen kann. Auch steht ihm mit Frank Schleck ein Teamkollege beiseite, der selbst für eine Überraschung sorgen kann. Man wird sehen müssen ob Basso hier bei dieser Rundfahrt vorne dabei sein kann, die Fähigkeiten besitzen tut er wohl. Abrufen kann er sie heute jedoch nicht. Weit abgeschlagen ist er im Ziel.


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Nun steht der erste richtige Zeitfahrspezialist auf der Startrampe. Er gewann bereits drei Mal das nationale Trikot in dieser Disziplin und gilt auch heute als einer der Favoriten. Die Rede ist von José Ivan Gutierrez (Illes Balears 2005). Zudem belegte er hinter Michael Rogers einmal den zweiten Rang bei der Weltmeisterschaft im Kampf gegen die Uhr. Platz 3 für ihn bei der Zwischenzeit, aber Anstiege sind nun Mal nicht sein Gebiet. Noch 1 Kilometer und es sieht gut aus für den Spanier, der nun seinen Tritt gefunden hat und Bestzeit! Um wenige Zehntel setzt er sich vor Ekimov.

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Als Nächster wird nun Pavel Tonkov im Ziel erwartet. Der Russe gewann bereits den Giro d’Italia im Kampf gegen Gotti und Pantani, wurde bei der gleichen Rundfahrt einmal Zweiter und Dritter der Vuelta 2000. Aus diesem Jahr stammt auch sein Team, Quick Step, das vielleicht Ausgeglichenste überhaupt. Mit Paolo Bettini und Michael Bartoli sind sie bei den hügeligen Klassikern ausgezeichnet besetzt. Für die Kopfsteinpflaster haben sie Johan Museeuw und für die Rundfahrten ihn, Tonkov. Er erreicht nun die letzte Kurve, nur noch wenige Meter, er durchfährt das Ziel, schaut sich um, und schüttelt den Kopf. Mit dieser Leistung darf der Russe nicht zufrieden sein. Acht Sekunden liegt er hinter dem jetzigen Spitzenreiter Gutierrez.

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Wer ist ein Nationalheld und dazu noch farbenfroh? Heute trifft dies nur auf eine Person zu – Laurent Jalabert. Ein Schwarz-Weiß-Blaues Trikot mit gelber Jogginghosen und gleichen Handschuhen und dem passendem Helm. Ein wenig schaut er aus, wie ein Kanarienvogel, aber seine Karriere spricht für sich. Neben den Siegen bei Tour de Romandie, dem gewinnen des GP San Sebastian, des Punktetrikots der Vuelta oder dem Weltmeistertitel im Zeitfahren, war einer der wenigen, der in der Sprint- und Bergwertung der Tour de France triumphieren konnte. Ein echter Allrounder und Favorit auf allen Terrains, ausgenommen dem Kopfsteinpflaster.

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Aufsehen erregte vor einigen Sekunden Uwe Peschel (Gerolsteiner 2004), als er die Zwischenzeit passierte. Ganz klare Bestzeit für den Deutschen, der seine Karriere bei Cantina Tollo (ITA) begann. Seine Zeitfahrstärke hat er bereits mehrmals unter beweis gestellt. Sei es bei den nationalen Meisterschaften oder im Vergleich gegen Konkurrenten aus der ganzen Welt, doch der ganz große Sieg blieb ihm bisher vergönnt. Letzter Kilometer nun für ihn und es sieht sehr gut aus, er gibt noch einmal alles, versucht die Trittfrequenz noch einmal zu erhöhen und es hat sich gelohnt! 8 Sekunden vor Gutierrez, starke Leistung von Peschel.


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Der letzte der Fahrer, die eventuell noch ins Geschehen eingreifen könnten, ist nun auf die Strecke gegangen. Christophe Moreau. Zwar hatte er seine Glanzzeit deutlich nach 1998, aber in dieser Phase glänzte er vor allem im Zeitfahren. Innerhalb von drei Jahren konnte er insgesamt 5 Stück gewinnen, eine ordentliche Leistung von dem Franzosen. Hier wird es jedoch schwer für ihn werden die Zeit von Peschel noch einmal zu unterbieten und nein, er schafft es nicht, aber dennoch ein starker Auftritt von ihm! Nur 6 Sekunden trennen ihm vom Sieger des Auftaktes von Paris-Nizza und ein zweiter Rang bleibt ihm als Trost.

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Mit Daniel Becke ist nun auch der letzte Starter im Ziel angekommen. Das Ergebnis steht nun also fest. Es siegz Uwe Peschel (Gerolsteiner 2004) sechs Sekunden vor Christophe Moreau (Festina 1998) und 8 Sekunden vor José Ivan Gutierrez (Illes Balears 2005), so sieht dann auch die vorzeitige Gesamtwertung aus. Lassen Sie uns noch kurz einen Augenblick auf das ausführliche Ergebnis schauen. Drei Franzosen befinden sich unter den Ersten 10. Einer davon ist sicherlich eine Überraschung. Richard Virenque. War der Anstieg doch stärker als gedacht, oder besitzt der Rekordgewinner des Bergtrkots bei der Tour eine so unglaubliche Form? Das wird man erst in den nächsten Tagen sehen können.

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Ich hoffe Sie hatten alle genau so viel Spaß wie ich. In wenigen Minuten werden die 20 Manager zu mir auf die Bühne kommen und uns ihre Meinung zu dem Auftakt von der World Champions Serie mitteilen.
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Beitrag: # 394575Beitrag DeathMayoRider
25.10.2006 - 21:38

„Das wäre geschafft“, dachte Antonio Bordoni, als er den Raum verließ, in dem er gerade eben noch als Manager für das Team „Yamaha Motor Corporation“ tätig war. Ein sechster Platz von Laurent Jalabert war letztendlich herausgesprungen. Ein akzeptables Resultat, das fand zumindest Antonio. Gewonnen hatte, nicht ganz unerwartet, Uwe Peschel – ein absoluter Zeitfahrspezialist. Zufrieden war Antonio mit den Ergebnissen seiner anderen Mannschaftsmitglieder jedoch nicht. Backstedt war als 94. als Einziger noch unter den Top 100. Mit Gotti, Tonetti und Barry waren sogar drei der letzten Sieben aus seinem Team. Vielleicht war er zu aufgeregt auf den Start von Jalabert gewesen, sodass er sie ein wenig vernachlässigte? Andererseits waren sie durchweg keine Zeitfahr-Asse und ihre Formhöhepunkte sollten erst noch kommen.

Als Antonio in den Saal kam, wo die Journalisten, die Profis, andere Organisatoren und Sponsoren saßen, hagelte es Beifall. Dieser war jedoch nicht nur für ihn. Von allen Seiten des Raumes kamen die anderen Manager durch einen Durchgang, der dem seinen glich. Bernhard Hinault bat Sie, sich auf die Bühne zu bewegen, und dies taten sie auch. Antonio erkannte unter der Menge Laurent Jalabert, der ihm zunickte und damit verkündete, dass er wohl zufrieden war. Zunächst wurde Hans-Michael Holczer zum Interview gebeten. Aus seinem Team stammte schließlich der Sieger. Nachdem noch einige andere Manager dran waren, sollte ich einige Sätze sagen. Ich outete, dass Jalabert nun auch für die Gesamtwertung unser Mann sein wird und man viel daran dransetzen werde für den Sieg zu kämpfen. Andererseits wollte es sich jedoch offen lassen, dass auch ein anderer noch die Kapitänsrolle übernehmen könnte.

Am Abend fand Antonio ein wenig Zeit über die Geschehnisse des Tages nachzudenken, doch der Hauptanteil lag darin, die ersten Eindrücke der anderen Teams zu ordnen. Wer sollte bei den nächsten Etappen die Personen sein, auf die Jalabert besonders zu achten hatte? Als Erstes wäre dort wohl Alex Zülle zu nennen. Im Zeitfahren hat er seine wahrscheinlich ordentliche Form gezeigt und sich bereits eine günstige Ausgangssituation zurecht gelegt. Mehr Angst hatte Antonio jedoch vor Richard Virenque. Es ist nicht normal, dass der Franzose in einem Prolog so weit vorne ist. Wäre es vielleicht möglich, dass Paris-Nizza sein Saisonziel ist? Falls dem so sein sollte, wird es für Jalabert schwer werden, aber nichts ist unmöglich. Und schließlich wird man erst nach der ersten schweren Etappe feststellen können, wer wirklich zu den Siegaspiraten gehört.
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Beitrag: # 394782Beitrag DeathMayoRider
26.10.2006 - 19:42

Es war langweilig. Eine Demonstration, wenn man es so nennen mochte. Alessandro Petacchi von Fassa Bortolo 2005 hatte die zweite Etappe von Paris-Nizza im Sprint gewonnen. Auf eine Art und Weise, wie man es zuvor kaum gesehen hatte.
Schon 1 Kilometer vor dem Ziel stand er als Sieger fest. Petacchi konnte es sich sogar leisten aufhören zu sprinten und sich schon einmal für das Foto schick zu machen. Das er so überlegen triumphierte mag aber nicht nur an seiner Stärke liegen. Die Konkurrenz bei dieser Rundfahrt ist auf Flachetappen erschreckend. Um diese Erkenntnis zu erlangen, muss man sich nur die anderen Fahrer auf dem Podium ansehen. Olaf Pollack, Gerolsteiner 2004 und Lars Michaelsen von CSC 2006 hießen die beiden, die neben Petacchi auf dem Siegerpodest standen. Eine erschreckende Nachricht. War diese Rundfahrt für keinen Manager der Sprinterteams wichtig, oder warum stellten sie ihre Stars nicht auf?

Die Etappe verlief schon vor den letzten 5 Kilometern langweilig – anders kann man es nicht nennen. Eine 5-köpfige Ausreißergruppe ohne prominente Beteiligung setzte sich ab, wurde aber ohne Probleme rechtzeitig eingeholt und durchgegeben. Zu Beginn des Sprints sah es noch nach einem Zweikampf Petacchi-Jalabert aus, die sich sofort absetzten, doch noch vor der Flame Rouge brach der Franzose ein, und wurde letztendlich nur enttäuschender 13. Ein Ergebnis, dass für ihn und seinen Manager Antonio Bordoni definitiv nicht zufrieden stellend sein darf. So könnte er doch bei den Flachetappen wichtige Zeit auf seine Konkurrenten in der Gesamtwertung gut machen. Petacchi war anzumerken, dass er sich nur für die Kamera freute. Bestimmt war er nicht unglücklich gewesen, aber so unterfordernd gewinnen, dass möchte ebenfalls kaum einer.

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Ergebnis / Paris-Nizza / Etappe 2 / Flach, 195 Kilometer

1. Alessandro Petacchi / Fassa Bortolo 2005
2. Olaf Pollack / Gerolsteiner 2004
3. Lars Michaelsen / Team CSC 2006
4. Eric Baumann / T-Mobile 2004
5. Cadel Evans / T-Mobile 2004
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Beitrag: # 394804Beitrag DeathMayoRider
26.10.2006 - 21:23

Die nächste, dritte Etappe, sollte schon mehr Spannung versprechen. Zwei Bergwertungen 20 und 40 Kilometer vor dem Ende boten Platz für Attacken. Danach würde es flach ins Ziel gehen – perfekt für Ausreißer.
Aber wie gesagt, es sollte Spannung versprechen. Die Hügel wurden jedoch in einem solchen Tempo gefahren, dass kein einziger Fahrer abreißen musste, geschweigedenn, jemand versuchte wegzukommen. So kam es wie bei dem Teilstück zuvor zu einem Massensprint – wieder der gleiche Sieger. Alessandro Petacchi war wie beim Vortag quasi außer Konkurrenz unterwegs. Der Italiener versuchte zwar es ein wenig spannender zu machen und hielt sich zu Beginn des Sprints nicht an der Spitze des Feldes auf, doch konnte er ohne Probleme einen ganzen Zug überholen, und noch einen Vorsprung herausholen.

Aber zumindest können die anderen Fahrer behaupten: „Wir waren näher dran.“ Das zeigt zwar das Siegerfoto, aber nicht den Verlauf des Sprints.
Stefano Zanini hatte sich sogar gedacht, dass er wohlmöglich Triumphator des Tages sein würde, doch 500 Meter vor dem Ziel kam ein blauer Lichtblitz an ihm vorbei und stahl ihm die Freude. Dennoch, er kann mit Rang zwei zufrieden sein. Ebenso derjenige, der das Podium komplettiert – Laurent Jalabert. Durch die Zeitgutschrift von zwei Sekunden konnte sich der Franzose in der Gesamtwertung um einen Platz verbessern – 5. ist er damit zurzeit. Am morgigen Tag wird es jedoch eine deutliche Änderung in dem Classement geben.

Die Jury gab unterdessen eine Änderung bekannt. Geplant war die Punktevergabe 10, 8, 6, 4 und 2 in den Berg- und Punktewertungen bei den kleineren Rundfahrten. Dies wurde nun geändert. Aufgrund der schwachen Teilnehmer bei Paris-Nizza verkündete Bernhard Hinault, dass es zu einfach sei, so noch Punkte zu stehlen, ohne eine vernünftige, konstante Leistung zu bringen. Eine einzige Etappe würde reichen, um sich in Berg- oder Punktewertung weit nach vorne zu bringen. Stattdessen wird es nun 10, 6 und 3 Punkte geben.

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Alessandro Petacchi ist bei Sprintbeginn noch recht weit zurück.

Ergebnis / Paris-Nizza / Etappe 2 / Flach, 200 Kilometer


1. Alessandro Petacchi / Fassa Bortolo 2005
2. Stefano Zanini / Mapei-QuickStep 2000
3. Laurent Jalabert / Yamaha Motor Corporation
4. Cadel Evans / T-Mobile 2004
5. Olaf Pollack / Gerolsteiner 2004
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Beitrag: # 395540Beitrag DeathMayoRider
31.10.2006 - 14:54

Mit der vierten Etappe stand schon der erste Höhepunkt der Rundfahrt an. Es ging über 159 Kilometer, mit einem Anstieg von durschnittlichen 6,5 % von Kilometer 133-142. Danach ging es flach ins Ziel. Hier würde es den ersten richtigen Schlagabtausch der Favoriten geben, so wie ein komplett erneuertes Gesamtwertungsbild. Das Teilstück begann, wie die Vorherigen. Eine Ausreißergruppe, diesmal mit Roberto Laiseka (EUS 2003) als prominentester Fahrer, setzte sich ab, und wurde erst einmal ziehen gelassen. Das Team des Gesamtzweiten, Christophe Moreau (FES 1998) sorgte derweil im Hauptfeld für das Tempo, das allerdings recht gering war. Etwa bei Mitte des Rennens versuchte einige Fahrer, das Spitzenquintett zu erreichen. Doch Julich (CSC 06) und Co. erreichten es nicht, und wurden wieder eingeholt. Auch die Führungstruppe konnte nicht viel länger vorne bestehen. Grund dafür, die plötzliche Tempoverschärfung von T-Mobile 2004.

Somit war alles bei Beginn des Anstieges wieder beisammen. Direkt versuchen es Guerini (TMO 04) und A. Osa (IBA 05), doch sie wurden schnell wieder gestellt. Die nächsten 5 Kilometer passierte nichts, bis es dann zu der entscheidenen Attacke dieses Abschnitts kommen sollte, Initiator - Richard Virenque (FES 1998). Sein Antritt lies zuerst alle verstummen. Niemand konnte folgen, bis die anderen Mannschaften es begriffen: Hier geht es um den Tages- und Gesamtsieg. Cadel Evans (TMO 04) und Frank Schleck (CSC 06) setzen nach und konnten aufschließen. Andere, z.b Jalabert oder Kroon hatten weniger Glück, versuchten aber in einer anderen Gruppe den Anschluss herzustellen – ohne Erfolg. Es kam zu einem Sprint des Führungstrios. Sofort konnte sich Evans lösen und einen souveränen Sieg feiern. Dahinter war es Virenque, der vor F. Schleck ins Ziel kam.

Die Verfolger, allen voran Michael Boogerd, kamen mit Verspätung an, wurden am Ende aber zeitgleich gewertet.
In der Gesamtwertung hat durch die 4 Sekunden Gutschrift nun Richard Virenque die Führung übernommen. Gleich mit ihm liegt Laurent Jalabert. Danach folgen Cadel Evans, Frank Schleck und Michael Boogerd.

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Die entscheidene Attacke. Zunächst sieht es aus, als ob auch Jalabert folgen kann.

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Evans mit einem souveränen Sprintsieg, nachdem er zu Schleck und Virenque aufschließen konnte.


Ergebnis / Paris-Nizza / Etappe 4 / Hügelig, 158 Kilometer

1. Cadel Evans / T-Mobile 2004
2. Richard Virenque / Festina 1998
3. Frank Schleck / Team CSC 2006
4. Michael Boogerd / Rabobank 2005
5. Laurent Jalabert / Yamaha Motor Corporation
6. Christophe Brandt / Lotto-Domo 2003
7. Fabian Wegmann / Gerolsteiner 2004 + 1,25 Min
8. Samuel Sanchez G. / Euskaltel 2003 + s.t.
9. Erik Dekker / Rabobank 2005 + s.t.
10. Antonio Tauler / Illes Balears 2005 + s.t.


Ergebnis / Paris-Nizza / Gesamtstand nach Etappe 4

1. Richard Virenque
2. Laurent Jalabert
3. Cadel Evans + 7 sek
4. Frank Schleck + s.t.
5. Michael Boogerd + 24 sek
6. Christophe Brandt + 31 sek
7. Jose Ivan Gutierrez + 1,24 Min
8. Unai Osa + 1,37 Min
9. Antonio Tauler + 1,40 Min
10. Erik Dekker + 1,43 Min
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Beitrag: # 395727Beitrag DeathMayoRider
1.11.2006 - 14:06

„Nicht schlecht nicht schlecht, Antonio“, sagte eine Person, als Bordoni zu Hause ankam. Ihm öffnete sein Bruder Felipe. „Eine eindrucksvolle Vorstellung, das muss man zugeben. Ein sechster, ein fünfter und ein dritter Platz bei Etappen, dazu zeitgleich mit dem Gesamtführenden Richard Virenque, meine Hochachtung. Ich war heute da, ich habe gesehen, wie die anderen Leute dich neu beurteilt haben. Mit dieser Leistung hast du ihnen gezeigt, dass du auch auf schwierigeren Abstücken ruhig bleiben kannst, das hatten sie von dir bisher nicht erwartet. Aber sei auf Zack, lange werden sie dich nicht mehr unterschätzen, und vielleicht finden sie dann auch heraus, was es mit dir auf sich hat. Vielleicht solltest du die Sache einfach auf sich beruhen lassen und austeigen. Du weißt, was passiert wenn es auffliegt, du weißt, welchen Schaden du, ich, deine ganze Familie und noch mehr Menschen davon haben werden? Willst du das wirklich riskieren Antonio? Meinst du nicht es wäre sicherer für uns alle. Mir ist klar, du brauchst das Geld und du hast Spaß an dieser Sache, aber ist es das wirklich wert? Ich kann dir bei meiner Zeitung einen Job besorgen, du könntest als Reporter unterwegs sein, das kannst du doch. Bitte, hör auf deinen Bruder.“

Mit diesem Satz schob sich Felipe an Antonio vorbei und verließ das Grundstück ohne eine Antwort oder Reaktion abzuwarten. Antonio wollte ihm noch hinterherrufen, dass er bitte zurückkommen solle, aber er war mit seinem Auto schon verschwunden. Er hätte ihm gerne noch einige Dinge gesagt. Ihm verraten, dass er sich gefälligst aus den Angelegenheiten seines Bruders heraushalten hat, und ihn tun und lassen kann, was er möchte. Dies war bereits so, als beide noch sehr kleine Kinder waren. Felipe war nur kaum älter, trotzdem meinte er immer über seine Geschwister bestimmen zu müssen. Die Schwester hatte dies immer ohne Wenn und Aber akzeptiert, aber bei Antonio war dies anders. Er hatte seine eigene Meinung und tat diese Kund, doch dann kam es immer zu einem Streit, manchmal sogar einer Rauferei mit Felipe, der dort immer die Oberhand behielt. Nun hatten sie seit fast zwei Jahren nichts mehr miteinander zutun gehabt. Antonio dachte schon, dass er nun endlich seine Ruhe haben würde, doch nun tauchte er wieder auf. Nicht um sich zu versöhnen oder dergleichen, nein, sondern um ihn gleich wieder mit Anweisungen zu konfrontieren.

Zwar wusste er genau, was er meinte, und auch er hatte lange nachgedacht es zu tun, doch die Entscheidung hatte er getroffen. Er wusste, welche Konsequenzen damit verbunden waren, zumindest wenn andere es bemerken würden, aber dies hielt er für nahezu ausgeschlossen. Zu unauffälig hatter er es getan, zu wenig kannten ihn die Beteiligten, zu wenig hatten sie je mit ihm zu tun gehabt, aber doch gab es sicherlich einige, die es bei genauerem Hinsehen und daraus resultierenden Nachforschungen erkennen würden und das durfte er nicht zulassen. Etwas unternehmen, sodass es verborgen blieb, war unmöglich, nur die Leute, die etwas wussten von ihm fern zu halten, dass würde gehen, nur wie? Natürlich könnte er einen Killer angagieren, doch würde dies die ganze Angelegenheit nicht noch verschlimmern? Dies würde wahrscheinlich mit lebenslangem Gefängnis bestraft werden, dass wäre außerdem zu viel des Guten. Menschenleben sollten nicht in Gefahr geraten, nur mussten sie schweigen. Bestechung würde schwierig werden. Alle Beteiligten waren vermögend, und so viel Geld besaß er nicht, und das, was er hatte, konnte er ihnen nicht geben. Er musste sich etwas anderes ausdenken, und eine Idee war ihm gekommen, doch von der durfte vorerst niemand erfahren ...
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Beitrag: # 397457Beitrag DeathMayoRider
15.11.2006 - 21:57

So, nach einer suchtbedingten Pause, wird es hoffentlich am Wochenende weitergehen.

Kann sein, dass sich einiges ändern wird, da ich nicht genau weiß ob ich mehr Raum für Background Geschichten lassen will, Rennberichte, oder sonst was... Ich schlaf heute Nacht mal darüber ;)
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