Tour de France 2006

Alles, was mit reellem Radsport zu tun hat

Moderatoren: RobRoe, Routinier, Escartin

Tobias
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Beitrag: # 371344Beitrag Tobias
23.7.2006 - 12:12

hab mir ned alles durchgelsen; aber
Escartin hat geschrieben:Es sagt schon viel aus, dass sich bei einer Teilnahme von Basso, Ullrich und Mancebo keiner der Top4 unter den ersten 10 der Gesamtwertung befände.
wie hats den Pereiro die letzten beiden Jahre geschaffts immer 10 zu werden :?: :?:

zur disskussion mit klöden (also was ich da gelesen hab), kann ich dich überhaupt ned verstehn. Klöden hatte eine wirklich schlechte Vorbereitung, bestes beispiel ist der Vergleich der beiden Zeitfahren, da kann man sehn, dass er sich in der Tour gesteigert hat! Er hat bei den ersten beiden Alpenetappen gezigt, dass er zu den besten bergfahrern gehört. An seiner stelle würd ich das auch als mein leistungsvermögen ansehn! bei den beiden anderen bergetappen konnte er aber nicht daran anknüpfen. Offensichtlich wegen gezwungen supoptimaler vorbereitung. Da hat er auch ziemlich erlich gesagt, dass er heut einfach ned gut genug war.
Krämpfe: zuerst ich glaube ihm dass. nur was hät er anderes sagn solln; sry ich bin dieses jahr ned gut genug? das wär ziemlich dumm von ihm; denn so hätte er gegenüber sich selber (demoralisierend) und seinen konkurenten schwäche eingestanden. ausserdem hat er ja zurech vermutet, dass er in den Alpen besser is. und dann wärn schnell dopingwürfe aufgetretten.


was zu Peiroro, weiß einer, ob er in der ersten Bergetappe arbeit für Karpets leisten musst? weil ich glaub, dass Karpets damals noch Kapitan war.

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Klaus und Tony
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Beitrag: # 371358Beitrag Klaus und Tony
23.7.2006 - 12:46

Beginnen wir die Tour-Nachbetrachtung mit drei möglichen Erwartungshaltungen des Zuschauers:

1.)
Wer eine Tour ohne jedes Doping sehen will, wird auch 2006 wenig Schönes gefundes haben.

2.)
Wer eine Tour sehen will, die einen (vielleicht sogar: den) Höhepunkt der Radsportsaison darstellt und von den Teams hochprofessionell und optimal vorbereitet angegangen wird, der konnte 2006 nicht zufrieden sein, da die beiden haushohen Favoriten aus dem Rennen genommen wurden, ohne Freund und Feind eine Chance zu lassen, auf diese Situation angemessen zu reagieren.

3.)
Wer von der Tour nichts weiter als Unterhaltung, Dramatik und Kampfgeist erwartet, der darf 2006 von der attraktivsten Frankreichrundfahrt sprechen, die Menschen unter 40 Jahren je gesehen haben.


Um mich selbst zu positionieren: Ich hätte gern eine Mischung 2.) und 3.).
Natürlich ist auch 1.) eine anstrebenswerte Vorstellung, aber der Gedanke vom "Sport als Spiegelbild der Gesellschaft" erscheint mir irgendwie realistischer.

Der sportliche Wert der 06er-Tour wird wohl auch in Betrachtungen späterer Jahre weit hinter ihrem Unterhaltungswert zurückstehen. Zu unklar waren viele Situationen, zu viele Wenns bleiben beim Blick auf das Abschlussklassement:
Wenn man Pereiro nicht hätte fahren lassen...
Wenn man Landis nicht hätte fahren lassen...
Wenn zumindest die unbescholtenen Astanas dabeigewesen wären...
Wenn T-Mobile und CSC zu neunt hätten in Verfolgungen einsteigen können...
Wenn Dessel nicht zufällig Gelb bekommen hätte...

Was aber immer im Gedächtnis bleiben wird von 2006, ist eine dritte Tour-Woche, die eigentlich schon am vorletzten Samstag beginnt und dann in den Alpen drei Tage am Stück abliefert, die mit Spannung und sich ständig ändernden GK-Situationen selbst den zu Recht hochgelobten Giro 2005 in den Schatten stellen.
Wir haben vieles gesehen, was wir in der Indurain-und-vor-allem-Armstrong-Ära fast vollständig vermisst haben: Zeitige (und dennoch ernsthafte) Attacken, Comebacks von abgefallenen Fahrern, verschiedenste Teams in der Verantwortung. Wer hätte zum Beispiel je für möglich gehalten, dass man sich einmal in eine Mannschaft wie AG2R verlieben könnte?
Es gab in den Alpen kaum einen Pass, der völlig verschenkt wurde - bis 2005 waren zwei ernsthaft gefahrene Pässe pro Etappe schon ein erwähnenswertes Spektakel. Ebenfalls neu 2006: Ein Antritt am letzten Berg bedeutete nicht mehr automatisch, dass sich von nun an der Vorsprung des angreifenden Fahrers potenzieren würde. Genausogut konnte er 800 Meter später bereits ausgekontert sein.

Für diese letzte Tourwoche muss man dankbar sein. Dass sie in einer späteren Betrachtung wohl immer in erster Linie mit dem Landis-Ausritt nach Morzine, dem spektakulärsten Comeback seit Lazarus, in Verbindung gebracht werden wird, ist verständlich, auch wenn ich diese Etappe nach wie vor nicht erklärbar finde.
Egal, wenn wir wieder an 1.), 2.) und 3.) denken, dann war der Joux Plane eben Teil eines überragenden, weil überraschenden Unterhaltungsprogramms.

Was wir nicht glauben sollten, ist, dass jetzt eine neue, spektakuläre Ära des Radsports begonnen hätte. Nächstes Jahr wird Landis höchstwahrscheinlich fehlen (vielleicht sogar für immer), Fahrer wie Klöden, Evans und Valverde werden Teams an ihrer Seite haben, die von Anfang an auf Sieg gepolt sind und wenn sich Basso aus der Madrid-Affäre befreien kann, dann droht uns sogar größere Langeweile denn je.

Insofern sollte jeder, der einigermaßen kann, die anarchische 06er-Tour im Herzen behalten als das, was sie in jedem Fall war: Eine höchst amüsante Show, die viele Fragen offen lässt.

Penny
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Beitrag: # 371359Beitrag Penny
23.7.2006 - 12:48

ich verstehe nicht wie man Davitamon-Lotto als starkes Team bezeichnen kann?!
Steegmans hat die Sprints für McEwen zwar hervorragend angezogen aber Evans hatte überhaupt keine Unterstützung durch seine Teamkameraden.

stark waren T-Mobile und CSC.
Rabobank hatt irgendwo auch gegen sich selbst gearbeitet.

Kyle
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Beitrag: # 371363Beitrag Kyle
23.7.2006 - 12:58

BlackHackz hat geschrieben: Klar kaufst du Klöden die Krampfgeschichte ab. Ich tu es nicht. Du glaubst bestimmt auch dass Ullrich jedes mal pünktlich zur Tour krank wurde...warum auch nicht. Ich kann das nicht anzweifeln, möchte ich auch gar nicht. Mir geht es darum, dass Klöden sich durchaus als fairer Sportsmann beweisen hätte können, indem er einfach mal sagt: Die anderen sind stärker. In Endeffekt hat er das bestimmt, denn es sieht schon mächtig blöd aus, wenn er sich hinstellt und behauptet, dass er gewonnen hätte, wenn die Krämpfe nicht gewesen wären. Was mich daran stört ist, dass er seine eigene Leistung relativiert. Was hat Landis nach seinem Radwechsel beim ersten ZF gesagt? Das hat ihn nicht mehr als 20Sekunden gekostet. Er hätte sich auch hinstellen können und sagen, dass er ohne den Schaden gute Siegchancen gehabt hätte. Hat Leipheimer irgendwelche Entschuldigungen für sein EZF aufgeführt? Warum kann Klöden nicht Sportler genug sein und einfach seine Leistung sprechen lassen ohne diese kommentieren zu müssen. Sowas ist irgendwie persönliche Schwäche. Wenn er Krämpfe kriegt hat er irgendwas im Training falsch gemacht oder sein Körper ist einfach nicht gut genug für die Belastung. Das kann er doch für sich behalten. Wen interessiert denn aus welchen GRünden Klöden 2 Minuten verliert? Wichtig ist die Leistung und ich finde es sehr schwach, wenn man bei einer schlechteren Leistung Gründe dafür aufführen muss. Nächstes Mal besser machen, dann ist es OK.
Aus menschlicher Sicht kann man sicher sagen, oh der arme Klöden, wenn er keine Krämpfe gehabt hätte, hätte er die Tour gewinnen können. Aus sportlicher Sicht muss man sagen: er hat die Tour nicht gewonnen und ist selber Schuld.
Ich mag ja deine Ansichten in mancher Hinsicht teilen, aber warum du auf Klöden so rumhackst, verstehe ich beim besten Willen nicht. Was ist denn an den Krämpfen so unrealistisch, bei der kurzen Vorbereitung und den wenigen Rennkilometern, die er zu dem Zeitpunkt drauf hatte? Es war absolut plausibel und er hat in den darauffolgenden Etappen durchaus bewiesen das er mit den anderen mithalten kann, bis auf Landis sogar die anderen abhängen konnte. Klöden selbst hat immer gesagt, schon vor der Tour, das ihm Rennkilometer fehlen und es deshalb nicht einfach wird. Er wusste ja und hat gezeigt das er es besser kann und somit gibt es ja auch keinen Grund ihn auf Grund einer Begründung für einen schwachen Tag schlecht zu reden. Selbst Armstrong hatte mal schlechte Tage und hat auch nicht gleich gesagt - die anderen sind besser.
Klöden hatte nun mal ein mieses Frühjahr durch die Verletztung und jeder wusste das er nicht Top-Fit zur Tour kommen würde.

Starflash
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Beitrag: # 371364Beitrag Starflash
23.7.2006 - 12:58

Davitamon hat (glaube ich) 3 Etappensiege zu verzeichnen, dazu nen 5. Platz, ist das nichts?

2004 war Azevedo sau stark! Wie der die Leute den Berg hochgezogen hat war wahnsinn. Eine Etappe hat er sich komplett ausgeruht und viel Zeit verloren und trotzdem ist er 5. der Gesamtwertung geworden!

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Escartin
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Beitrag: # 371403Beitrag Escartin
23.7.2006 - 15:04

Tobias hat geschrieben:hab mir ned alles durchgelsen; aber
Escartin hat geschrieben:Es sagt schon viel aus, dass sich bei einer Teilnahme von Basso, Ullrich und Mancebo keiner der Top4 unter den ersten 10 der Gesamtwertung befände.
wie hats den Pereiro die letzten beiden Jahre geschaffts immer 10 zu werden :?: :?:
Jedenfalls nicht mit ner halben Stunde Rückstand auf der ersten Bergetappe...

Um es auch dir noch einmal ausdrücklich zu erklären: Wären hier CSC und T-Mob mit Basso bzw. Ullrich am Start gewesen, dann hätte es keine halbstündige Pereiroflucht und kein 6-Minuten-Vorsprung-Landissolo nach Morzine gegeben, ebenso hätten Klöden und Sastre zurückstecken müssen. Von allen tatsächlichen Teilnehmern wäre in diesem Fall Evans der Bestplatzierte gewesen.
"Wittgenstein pondered what time it could be on the sun (it was a nonsensical question, he concluded)." - The Economist

Tobias
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Beitrag: # 371415Beitrag Tobias
23.7.2006 - 15:42

@Escartin

schade, dass du nicht wie versprochen eine ausdrücklich erklärt hast. du hast lediglich die vermutung geäußert, dass Pereiro nie so nen vorsprung bekommen hat. Da stimme ich dir zu. ABER mehr kamm leider ned, und da sind doch einige Punkte ungeklärt:
warum hat Pereiro so großen rückstand gehabt? musste er für karpets arbeiten? hatte er irgendwelche probleme?
und was du blumenartig argumentierst; der hät nie so viel zeit bekommen, nur wenn Herr Pereiro mit 25 min rückstand ins ziel gekommen wär, was für zeitlich gesehn für Ulle&Basso kein problem is. Wär er immer noch in den TopTen gewesen.
PS: Sag doch einfach, dass wenn Valverde richtig dabei gewesen wär, er ned in der gesamtwertung aufgetaucht wär :roll:
PS2: ich glaub, selbst wenn basso und Ulle dabei gewesen wärn, wär Klödi oder Sastre in den TopTen gewesen :!:

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4resistance
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Beitrag: # 371443Beitrag 4resistance
23.7.2006 - 16:51

Pereiro hatte halt einafch einen miserablen Tag und dabei 26 Minuten verloren. So zumindest die Aussagen der Teamleitung. Für Karpets musste er sicher nicht arbeiten, da der wiedereinmal nicht wirklich in Form war.

Außerdem hat Pereiro es verdient auf dem 2.Platz su stehen, da er am Tag mit dem Galibier der Stärkste im Peleton war und auch im Zeitfahren stark war.

Preisgeldliste: (Mein Tip)

1. Phonak
2. Caisse d'Epargne
3. T-Mobile
4. CSC
5. Rabobank
6. Davitamon
7. Ag2R
8. Lampre
-----------
19. Milram
20. Liquigas

Was meint ihr?????????
Tippspiel-Erfolge:

Lüttich-Bastogne-Lüttich 2006

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BoKa
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Beitrag: # 371490Beitrag BoKa
23.7.2006 - 19:09

Phonak hat ausser dem GK sieg und der sieg auf der 17 etape nichts gewonnen. Caisse hat auch keinen sieg geholt, nur gute platzirungen von Pereiro. T-Mobile hat wohl am meisten verdient.

1. T-Mobile
2. Rabobank
3. CSC
4. Phonak
5. Davitamon
6. Caisse d'Epargne
7. AG2R
8. Lampre

FalenAngel
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Beitrag: # 371494Beitrag FalenAngel
23.7.2006 - 19:15

Gab es in der Geschichte der Tour schonmal einen Gesamtsieger der sich das gelbe Trikot in Paris erkämpft hatte, also auf der letzten Etappe?!

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SantiPerezFernandez
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Beitrag: # 371506Beitrag SantiPerezFernandez
23.7.2006 - 19:43

Eine Tour de France geht zu Ende, die sportlich niemals stattgefunden hat.

Ich will ehrlich sein, ich habe keine einzige Sekunde dieses Event verfolgt, natürlich aus guten Gründen.

Das Radsport ist leider tot, auch wenn es weh tut, das zu sagen. Es gibt nur noch Radrennen, die mehr einen Unterhaltungscharakter haben, aber mit Sport nicht mehr allzu viel zu tun haben, leider.

Das Problem derzeit, und darunter musste in diesem Jahr die Tour de France leiden, was aber auch jeder anderen GT hätte passieren können, ist, dass den besten Rundfahrern der Welt wegen Dopings der Start verweigert wurde und dadurch ein "Rennen" stattfand, dass am Ende die Oberwurst auf dem Weltmarkt der Radfahrer für sich entschied.

Dass das ganze lächerlich ist, muss nicht erwähnt werden. Nicht die Tatsache, dass am Ende der "Sieger" Floyd Landis heißt, sondern dass niemand wirklich glauben kann, dass die anderen Fahrer, die ohne Basso, Mancebo und Ullrich in die vorderen Ränge gefahren sind, sauberer sind als die drei ausgeschlossenen Stars.

Dieser momentane Status, den das Radrennen an sich hat, ist natürlich problematisch, aber es bleibt die Hoffnung, dass Madrid nur ein Anfang war und weitere Schritte gegen jede Art von Doping unternommen werden.

Ich persönlich halte es nämlich für moralisch sehr fragwürdig, die "Leistungen" der Fahrer hochzuloben, obwohl alle wissen, dass die Leistungen nicht auf natürlichem Wege zustande kamen.

So steht am Ende der Fahrer ganz oben auf dem Podest, der wohl am meisten Glück hatte, da die Gegner taktische Fehler gemacht haben, aber auch, da er besser gefahren ist als je zuvor.

Landis fuhr ohne einen großen Einbruch - wer einen wirklichen Landiseinbruch sehen will, ich habe noch das Video von Bejar 2004 - und fuhr nur eine Bergetappe auf seinem normalen Niveau (der "Einbruch"), alle anderen darüber.

Ich denke aber nicht, dass sein "Sieg" wirklich in die Geschichtsbücher eingehen wird, denn langfristig wird es nicht die Tour des Landis sondern die Tour des Auschlusses von Basso, Ullrich und Mancebo sein.

Aufgrund seiner Ehrlichkeit ist auch er der moralische Gewinner der Tour de France 2006, denn wie sagte Francisco Mancebo so schön:

"Wenn dieser Code wirklich angewandt wird, darf nur Tour-Chef Jean-Marie Leblanc antreten."

@FalenAngel: 1989 war die letzte Etappe ein Einzelzeitfahren, da übernahm Lemond noch von Fignon das Trikot.

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Jimpanse89
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Beitrag: # 371510Beitrag Jimpanse89
23.7.2006 - 19:55

1947 griff der Gesamtzweite auf der letzten Etappe an und nahm dem ersten 13 Minuten ab, somit gewann er die Rundfahrt.
Fußball Europameister '04

7 Reifezeit-Etappensiege, davon je ein Sieg in Paris und Madrid.

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virtualprofit
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Beitrag: # 371513Beitrag virtualprofit
23.7.2006 - 20:00

Bevor wir noch mehr mutmaßliche Rankings auftauchen:
http://radsportnews.net/2006/tdf20praemien.shtml

Phonak hat allein durch die 450.000 Euro für den Toursieg alle anderen Teams locker hinter sich lassen. Ich vermute, dass Pereiro 225.000 Euro für Platz 2 bekam.

1. Phonak 496.280 Euro
2. Caisse d'Epargne 236.330
3. T-Mobile 219.660
4. CSC 160.580
5. Rabobank 141.870
6. Davitamon 137.820
7. Lampre 76.850
8. AG2R 75.800
9. Saunier Duval 71.170
10. Gerolsteiner 66.830
11. Crédit Agricole 52.240
12. Bouygues Telecom 41.750
13. Milram 41.030
14. Cofidis 37.160
15. Discovery Channel 34.130
16. Liquigas 33.130
17. Française des Jeux 31.710
18. Quick Step 30.970
19. Euskaltel 28.590
20. Agritubel 15.200

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BoKa
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Beitrag: # 371521Beitrag BoKa
23.7.2006 - 20:17

Wenn mann den gesamtsieg von Landis wegmacht hat Phonak eigentlich nur 46.200 EURO verdient

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matt29
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Beitrag: # 371522Beitrag matt29
23.7.2006 - 20:21

@SantiPerez

Jedem seine Meinung!
Aber so wie man bei Fahrern nichts pauschalisieren sollte, kannst Du das ebensowenig bei Fans tun. Ich beispielsweise glaube grundsätzlich nicht, dass die Leistungen von hochgelobten Fahrern nicht auf natürlichem Wege zustande gekommen sind.

Wer Unsportliches sucht, der findet es auch - leider oft unabhängig vom Tatsachenbestand...

Bergtrikot Tour de France 2011, Ronde und Doyenne 2009

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wflo
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Beitrag: # 371547Beitrag wflo
23.7.2006 - 22:14

SantiPerezFernandez hat geschrieben:Ich persönlich halte es nämlich für moralisch sehr fragwürdig, die "Leistungen" der Fahrer hochzuloben, obwohl alle wissen, dass die Leistungen nicht auf natürlichem Wege zustande kamen.
Ist das den in irgendeiner Profisportart anders? Der Radsport ist genau so "sauber" wie Fußball, Schwimmen, Formel 1, die ganzen US-Sportarten und Co.
"Sicher gibt das böses Blut, doch Sprache ist, dass wissen wir, das allerhöchste Gut
und ohne Klarheit in der Sprache ist der Mensch nur ein Gartenzwerg."


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ETXE
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Beitrag: # 371582Beitrag ETXE
24.7.2006 - 7:51

Jimpanse89 hat geschrieben:1947 griff der Gesamtzweite auf der letzten Etappe an und nahm dem ersten 13 Minuten ab, somit gewann er die Rundfahrt.
Und der Mann, der angriff, war der in Frankreich sehr unbeliebte Bretone Jean Robic!
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Beitrag: # 371760Beitrag markus-maximus
24.7.2006 - 16:53

wflo hat geschrieben:
SantiPerezFernandez hat geschrieben:Ich persönlich halte es nämlich für moralisch sehr fragwürdig, die "Leistungen" der Fahrer hochzuloben, obwohl alle wissen, dass die Leistungen nicht auf natürlichem Wege zustande kamen.
Ist das den in irgendeiner Profisportart anders? Der Radsport ist genau so "sauber" wie Fußball, Schwimmen, Formel 1, die ganzen US-Sportarten und Co.
die einzige sportart bei dem keiner über doping diskutieren braucht ist body building ;)

beim fußball braucht kein mensch dopen, da es nicht nur auf kraft und ausdauer ankommt.

football ist für mich ein heisses thema was doping anbelangt aber im basketball bringt masse einem auch nichts...da gibt es so schicksale, daß ein scotie pippen(ich glaube er war 5xnba champ) in seinem zweiten jahr am college nur knappe 180cm groß war...und somit keine chance hatte profi zu werden...in seinem dritten und letzten jahr am college ist er dann über 20cm gewachsen und wurde zu einem der erfolgreichsten basketballspieler aller zeiten...ich lasse mich gerne berichtigen, aber soweit ich weiss wächst man mit anfang 20 nicht mehr ;)

radsport war nie sauber und wird es auch nie sein, solange die fahnder immer den betrügern hinterher hinken wird das auch nie klappen...erinnert mich an cheater und anticheatingtools, viren und antivirentools...eine never ending story

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Beitrag: # 371784Beitrag ETXE
24.7.2006 - 17:50

markus-maximus hat geschrieben:beim fußball braucht kein mensch dopen, da es nicht nur auf kraft und ausdauer ankommt.
Wer brauchen nicht mit zu gebraucht, braucht brauchen gar nicht zu gebrauchen. ;)

Genau wegen dieser Meinung, daß beim Fußball Doping nichts bringt, wird weniger kontrolliert als bei Ausdauersportarten. Der Fahndungsdruck ist beim Radsport um einiges größer und schon allein deswegen werden mehr Leute erwischt.
Tatsächlich scheint aber Doping auch beim Fußball ein weitverbreitetes Phänomen zu sein. Man denke u.a. auch an Maradona und Caniggia. Oder an Josep Guardiola.
1978 wurde Schottlands Superstar Willie Johnstone bei der WM des Dopings überführt und und und...
Es gibt hartnäckige Gerüchte über systematisches Doping Anfang der 90er Jahre bei Olympique Marseille, Präsident war damals Bernard Tapie, eben jener, in dessen Radsportteam in den 80ern mit Bernard Hinault und Greg LeMond auch zwei Tour-Sieger fuhren.
Bereits in den 70ern stand Juventus Turin wegen systematischen Dopings in den Schlagzeilen. Gegen den Clubarzt, den Manager und einen Pharmazeuten waren Verfahren wegen Dopingvergehen in den 90ern anhängig.

Wir sollten nicht glauben, es gebe tatsächlich Sportarten, die ohne "Hilfsmittel" auskommen. Der Radsport bietet sich aber hervorragend als Sündenbock an, da hier inzwischen die Strafen drastischer geworden sind und, wie gesagt, der Fahndungsdruck enorm hoch ist.

Zwar sind die Ausdauerleistungen beim Fußball kaum mit denen beim Radsport zu vergleichen, aber wer glaubt denn im Ernst, daß Spieler, die bis zu 60 Pflichtspiele pro Saison bestreiten, dies nur mit konsequentem Training erreichen??

Sorry, kleiner Exkurs, aber mich stört einfach die Blauäugigkeit, was manche Sportarten angeht. Es ist zu einfach, alles auf Radsport oder im Winter Skilanglauf zu schieben.
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Beitrag: # 371788Beitrag markus-maximus
24.7.2006 - 18:03

ETXE hat geschrieben:
markus-maximus hat geschrieben:beim fußball braucht kein mensch dopen, da es nicht nur auf kraft und ausdauer ankommt.
Wer brauchen nicht mit zu gebraucht, braucht brauchen gar nicht zu gebrauchen. ;)

Genau wegen dieser Meinung, daß beim Fußball Doping nichts bringt, wird weniger kontrolliert als bei Ausdauersportarten. Der Fahndungsdruck ist beim Radsport um einiges größer und schon allein deswegen werden mehr Leute erwischt.
Tatsächlich scheint aber Doping auch beim Fußball ein weitverbreitetes Phänomen zu sein. Man denke u.a. auch an Maradona und Caniggia. Oder an Josep Guardiola.
1978 wurde Schottlands Superstar Willie Johnstone bei der WM des Dopings überführt und und und...
Es gibt hartnäckige Gerüchte über systematisches Doping Anfang der 90er Jahre bei Olympique Marseille, Präsident war damals Bernard Tapie, eben jener, in dessen Radsportteam in den 80ern mit Bernard Hinault und Greg LeMond auch zwei Tour-Sieger fuhren.
Bereits in den 70ern stand Juventus Turin wegen systematischen Dopings in den Schlagzeilen. Gegen den Clubarzt, den Manager und einen Pharmazeuten waren Verfahren wegen Dopingvergehen in den 90ern anhängig.

Wir sollten nicht glauben, es gebe tatsächlich Sportarten, die ohne "Hilfsmittel" auskommen. Der Radsport bietet sich aber hervorragend als Sündenbock an, da hier inzwischen die Strafen drastischer geworden sind und, wie gesagt, der Fahndungsdruck enorm hoch ist.

Zwar sind die Ausdauerleistungen beim Fußball kaum mit denen beim Radsport zu vergleichen, aber wer glaubt denn im Ernst, daß Spieler, die bis zu 60 Pflichtspiele pro Saison bestreiten, dies nur mit konsequentem Training erreichen??

Sorry, kleiner Exkurs, aber mich stört einfach die Blauäugigkeit, was manche Sportarten angeht. Es ist zu einfach, alles auf Radsport oder im Winter Skilanglauf zu schieben.
du solltest jetzt kokain im sinne von aufputschern nicht mit doping im sinne von muskelaufbau/ausdauer etc. vergleichen

beides verstösst gegen das dopinggesetz aber es ist nicht das gleiche für mich.
ich würde doping nie ausschliessen, aber anders als im radsport bringt es ein talentloser fußballer trotz doping nicht in die 1.bundesliga oder mehr...

die meisten fußballer hatten vom auslaufen vor 10jahren noch nie was gehört, geschweige denn haben sie mit einem pulsmesser trainiert alles dinge die für ausdauersportler normal sind, juckt beim fußball keinen...

jürgen klinsmann hatte schon recht, als er behauptet hat, daß die nationalspieler nicht fit sind...in relation zu den trainingsstandards die in amerika z.b. beim football herschen sind sie das auch nicht.

ich habe/hatte einen sehr direkten draht zum jugendkader des sc freiburgs bei dem es auch den ein oder anderen jugendnationalspieler gibt...doping ist da kein thema...

sicherlich mag es auch im fußball oder z.b. auch im tennis doper geben aber da bringt es in meinen augen einfach nicht die vorteile wie beim gewichtheben,schwimmen,radfahren,leichathletik oder anderen "talentlosen" körperbetonten sportarten

ich hatte früher einen bekannten der vor dem mauerfall im jugendalter einer der beseren bahnfahrer war...als die mauer fiel war er nur noch im mittelfeld was das leistungsniveau der deutschen anbelangt...und noch heute sind die erfolgreichen radfahrer zumeist aus dem osten:ullrich,zabel,klöden,jaksche,voigt etc...
er meinte damals schon zu mir,daß er nicht glaubt das dies mit rechten dingen zugeht

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ETXE
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Beitrag: # 371793Beitrag ETXE
24.7.2006 - 18:12

markus-maximus hat geschrieben:du solltest jetzt kokain im sinne von aufputschern nicht mit doping im sinne von muskelaufbau/ausdauer etc. vergleichen
Warum nicht? Gehört zu den ältesten Dopingmitteln überhaupt. Macht so schön schmerzunempfindlich, so daß man gut an und über seine Grenzen gehen kann!

Aber erstens ist das hier der falsche Thread und zweitens bringt es wahrscheinlich nichts, bei der Vielfalt der Dopingmöglichkeiten hier jetzt detailgenau zu vergleichen.

Und klar wird ein untalentierter Fußballer niemals durch Doping zum genialen Spielmacher aufsteigen. Ein technisch unfähiger Gewichtheber wird aber auch nicht durch das Schlucken von Anabolika zum Weltrekordler und ein mäßig talentierter Radler wird auch mit Doping niemals die Tour gewinnen, da gehört auch noch intensives Training dazu. Naja, vielleicht war dieses Jahr die Ausnahme, die die Regel bestätigt ;) :D
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