Die Sattlerei

Kessiakoff hat am Kitzbüheler Horn mal alles demoliert, Sastre und Co. mit über einer Minute deutlich distanziert. Damit hat er beste Karten auf den Rundfahrtssieg, auf den selektiven Etappen werden sie Kessia kaum schlagen können, für das Einzelzeitfahren am vorletzten Tag hat er jetzt einen schönen Polster, zumal hinter ihm auch nicht die Überzeitfahrer sind. Sastre war relativ stark, ist wie immer sein Tempo hochgebolzt, Menchov war eher schwach. Santambrogio ist augenscheinlich in sehr guter Form, sicherlich auch ein Podiumskandidat fürs Gesamtklassement. König ist auf Rang 3 auch ein starkes Rennen gefahren, hinten raus hat der richtig aufgedreht, am Ende sogar noch Sastre übersprintet. Für Net-App sicherlich ein großer Erfolg, auch er wird im Endklassement weit vorne landen mit dieser Leistung. Aus heimischer Sicht war Rohregger ganz anständig als Fünfter, meiner Meinung nach ist er viel zu aktiv gefahren zu Beginn, der hätte sich verstecken sollen und nicht als Solist vorne weg zu brettern - das ging heute nur bei Kessiakoff gut. Mal gucken was die nächsten Etappen bringen, im Grunde gibt es aber jetzt immer nur ganz am Schluss die Chance ein paar Sekunden gut zu machen oder zu verlieren, bevor dann mit dem ITT am Neusiedlersee am Samstag alles entschieden wird.

Wenn man die Leidensgeschichte von Fredrik Kessiakoff in der Procycling-Serie im letzten Jahr verfolgt hat, ist dieser Sieg wirklich sehr erfreulich. Vielleicht kann er nun an die Leistung von 2009 anknüpfen, zu wünschen wäre es ihm. Wie eisel92 schön ausgeführt hat, dürfte er jetzt der Favorit Nummer eins auf den Gesamtsieg sein. Leopold König hat mich auch stark überrascht, er ist Moment wohl der beste NetApp-Profi.

Diese Hochgebirgs-Ergebnisse bei Continental-Rundfahrten sind immer interessant. Eine solche Auferstehung hätte ich Kessiakoff nicht zugetraut, auch König und Santambrogio sind für mich Überraschungen.

Von Geox darf man enttäuscht sein. Mit Menchov und Sastre sollte man jedoch spätestens bei der Vuelta wieder rechnen.

dämlich dass ich Kessiakoff nicht im Tippspiel getippt hab, aber immerhin bin ich der einzige mit König im Tipp der war ja bei der Bayern-Rundfahrt schon stark glaube nicht dass Kessiakoff gewinnt, der kann nicht Zeitfahren, oder?

Er kann Zeitfahren, immerhin besser als die anderen da hinter. Und mit über ne Minute vorsprung kann ihn eigentlich niemand mehr der Sieg entnehmen.

http://www.cqranking.com/men/asp/gen/ra ... ceid=14048
http://www.cqranking.com/men/asp/gen/ra ... ceid=13758
http://www.cqranking.com/men/asp/gen/ra ... ceid=11451

Kein überragender Zeitfahrer, aber sicherlich auch nicht schlechter als Santambrogio und Co.
Wenn er mit diesem Vorsprung ins Zeitfahren geht reicht das dicke.

In diesem Interview mit Kessiakoff heute Abend liest man eh schon raus, dass er auch selber weiß, dass der Rundfahrts-Sieg mehr als nur greifbar ist. Der Glockner ist in dieser Form einfach nur verschenkt, die beiden Zielankünfte morgen und übermorgen sind auch nur Formsache, und wie gesagt, seine Konkurrenten werden im Einzelzeitfahren nicht groß aufholen - wenn überhaupt. Das ist halt der Nachteil an dieser Streckenführung: Die Rundfahrt ist meistens schon am Montag entschieden. Wenn sie den Großglockner mal so einbauen würden, dass es danach nur mehr 20, maximal 30 Kilometer bis ins Ziel sind (von ner Bergankunft rede ich bewusst erst gar nicht), würde die Rundfahrt deutlich spannender sein. So ist nach diesem Solo-Sieg alles gegessen, da hilft es auch nichts, dass das Einzelzeitfahren am Samstag mittlerweile über 30 Kilometer lang ist. Der Kampf ums Podium ist sicherlich nicht uninteressant, auch weil ein Österreicher mitkämpft, aber bei einer HC-Rundfahrt zählt dann doch in erster Linie nur der Sieg.

Förster mit seinem dritten Saisonsieg in China auf 3.300m Höhe!

Wenn man in Österreich eindlich mal einen guten Streckenplaner engagieren würde wäre es noch eine ganz nette Rundfahrt. Von 3 Bergetappen 2 total verschenkt.

Absolut deiner Meinung. Würde im Grunde reichen wenn man zur Montags-Ankunft am Kitzbüheler Horn am Mittwoch auf den Großglockner fährt (Franz-Josefs-Höhe), dazwischen kann man ja die Pseudo-Bergetappe durchaus lassen. Mehr bräuchte die Rundfahrt eigentlich nicht, um spannend zu sein. Hinten raus Bergetappen spielts einfach nicht, weil die Rundfahrt im Westen beginnt und in Wien aufhört - was aber auch vollkommen in Ordnung ist so. Zumal es das Einzelzeitfahren am Samstag gibt, welches dann immer noch was ändern kann.

War aber trotzdem lustig heute. Erst da Theater um den späteren Sieger Geniez, dann wird Kohler von Christensen berghoch im Schritttempo fast abgeschossen und zu guter letzt Kiserlovski und Clarke die zwischen Spitze und Feld rumgesprungen sind. Ohne Funk machts schon mehr Spass zum zugucken. Wobei die heutige Touretappe ein Argument pro Funk war. Übles Schlachtfeld...

Bert Grabsch hat das EZF in Österreich gewonnen, Gretsch Dritter, Kessiakoff wie zu erwarten war weiter vorne, jetzt vor NetApp-Fahrer König, Sastre, Rohregger und Menchov.
Schöner Erfolg für NetApp wenn das auch morgen so bleibt...

Nicht zu vergessen:
Jan Barta, auch NetApp, wurde im Zeitfahren 6. und liegt im Gesammtklassment auf Platz 8.

LG
Skâl

Marcel Kittel hat die erste Etappe der Polen-Rundfahrt gewonnen! Haussler gibt als Vierter auch mal wieder ein Lebenszeichen von sich.

Ach mist Polen Rundfahrt ist ja gar kein Eintagesrennen

Erster Deutscher Sieg auf der 1. Etappe der Polen Tour. Jedoch nicht wie viele erwarten durch Degenkolb, der nicht unter den Top 15 auftaucht, sondern durch Marcel Kittel! Haussler dazu Vierter, der scheint mir in Richtung WM ein guter Kandidat zu sein.

9. Saisonsieg , gleichauf mit Cavendish

Im Ernst: Starke Saison von ihm, da kann man sicher noch einiges erwarten für die Zukunft, morgen und übermorgen z.B.

Bin auf den deutschen Kader für die WM gespannt. Kittel, Greipel, Ciolek, Degenkolb- könnten alle gewinnen mit etwas Glück

Ciolek??

sciby hat geschrieben:Kittel, Greipel, Ciolek, Degenkolb- könnten alle gewinnen mit etwas Glück

Nun ja, ich würde Ciolek durch Hondo ersetzen bzw. Hondo hinzufügen, ansonsten stimme ich dir zu. Mit einem solchen Aufgebot wäre man in der Lage, jede Fluchtgruppe mit einem spurtstarken Fahrer zu besetzen und trotzdem einen Anfahrer für Greipel zu behalten. Ist halt nur die Frage, ob man es schafft, eine gute Taktik umzusetzen und das Optimum aus dem aktuell wirklich hohen Niveau herauszuholen.

Zurück zur heutigen Etappe: Habe mir die Übertragung nun angeschaut und war beeindruckt, wie souverän das Kittel trotz der breiten Zielgerade, der damit verbundenen Unübersichtlichkeit und der vielen Konkurrenten gemacht hat. Bei dieser Form wird sein Siegeskonto diese Saison locker zweistellig.

Uh, das sah nicht gut aus... War Kristoff im grünen Trikot der Auslöser?
EDIT: Geht um die Polen-Rundfahrt

Degenkolb und Haussler am fighten und Kittel fährt ganz locker vorbei und hat 20 Meter zum Jubeln. Ganz souverän gemacht