Beitrag: # 6761133Beitrag
SantiPerezFernandez
3.4.2009 - 7:06
Wer für mich der Gewinner des Trades ist?
Ich weiß es, ehrlich gesagt nicht. Die Broncos sind froh, dass sie Cutler los sind, in meinen Augen allerdings ein Riesenfehler. Mir gefiel McDaniels' erste Pressekonferenz aber schon nicht, Sympathie werde ich für ihn wohl nie hegen.
Trade aus Broncos-Sicht: Die Broncos hoffen zukünftig also auf Orton. Sicherlich eine bessere Perspektive als Chris Simms als Starter zu haben. Letztlich wird sich jedoch zeigen müssen, wie gut Orton wirklich ist. Er war nur im letzten Jahr full time starter und es ließen sich sicherlich mehrere Beispiele finden, dass das nicht immer etwas heißen muss. Das aktuellste Beispiel dürfte wohl Derek Anderson in Cleveland sein, wobei da natürlich auch das ganze Team einfach mies war.
Daneben haben die Broncos in diesem Jahr also den zwölften und den achtzehnten Pick. Auf den ersten Blick hätte da mehr zu bekommen sein müssen, aber da ist ja auch noch der 1st rounder aus dem nächsten Jahr. Die Broncos werden an 12 unbedingt B.J. Raji draften wollen, der aber an dieser Position schon weg sein könnte, so dass ein Upgrade des Picks nötig sein könnte, das auch erst einmal finanziert werden müsste. An 18 könnten die Top 3 QB des Drafts auch schon gegangen sein, Freeman liegt in den Mock Drafts meistens genau in dem Bereich, so dass man im Falle eines schwächelnden Ortons wieder auf Chris Simms oder Hackney vertrauen müsste. Wahrscheinlicher ist in meinen Augen aber sowieso, dass man den achtzehnten Pick nutzt, um einen Franchise-Running Back in Denver zu installieren. Trotz aller Free Agent-Signings fehlt der nämlich nach wie vor.
Für Orton ist Denver sicherlich ein Ort, sich zu beweisen. Im Gegensatz zu Chicago haben die Broncos auf dem Papier einen guten Receiver-Corps. Allerdings wird sich erst zeigen müssen, wie die Broncos-Offensive ohne Brandon Marshall funktioniert, da dürfte eine Sperre ja noch kommen.
Conclusio: Trade macht für Denver Sinn, wobei ich denke, dass die Broncos mehr hätten bekommen können. Ferner halte ich von Orton nicht so viel, und die bekommenen zwei 1st Rounder könnten beide nicht dazu reichen, einen QB zu bekommen, so man denn gewillt wäre, einen neuen, soliden Back Up für Orton zu installieren.
Trade aus Bears-Sicht: Die Bears hatte ich gar nicht auf der Rechnung. Bei Lions, Redskins und Jets hörten meine Gedankenspiele eigentlich auf. Nun also die Bears und damit beginnt die Cutler-Ära in Chicago mit dem Klassiker der Klassiker am Opening Weekend gegen die Packers - schöner Start.
Die Bears haben nun also einen vernünftigen QB, allerdings fehlt es da doch an den Receivern. Für Greg Olsen dürfte der Trade noch den meisten Vorteil mit sich bringen. Devin Hester ist und bleibt kein Elite-WR, und dahinter hat man, gute Frage, ich weiß es gerade nicht...
Bleibt derzeit neben Forte also eher ein maues Offensiv-Spiel, das Cutler nun beleben soll. Beleben kann man das auch erst in Runde 2 des Drafts, denn der 1st Rounder ist jetzt weg. Das könnte allerdings sehr bitter sein. Mit dem Pick wäre man sicherlich auf O-Line gegangen, so hat man schnell auf dem Free Agent Markt zugeschlagen und Orlando Pace geholt. Das kann natürlich funktionieren, wie man im letzten Jahr bei den Ravens mit Willie Anderson gesehen hat, muss aber mit Hinblick auf die Verletzungshistorie von Pace doch etwas bezweifelt werden. In Runde 2 dürften auch bereits etwa acht Offensive Tackle vom Draftboard sein und die Offensive muss dringend um einen guten WR ergänzt werden.
Ob der 1st Rounder aus dem nächsten Jahr so richtig weh tun wird, wird man erst nach der Saison beurteilen können, also danach, wie viel Erfolg die Bears mit Cutler haben. Derzeit sehe ich die Bears in der NFC North jedoch nur als Team No. 3, so dass der Bears-1st Rounder durchaus ein Pick in den Top 15 sein könnte.
Conclusio: Die Bears haben ihren Franchise-QB, allerdings fehlen auch die wichtigen Draft Picks, um die anderen Needs des Teams zu holen. Ich rechne stark mit einem Besuch von Torry Holt bei den Bears, so dass man einen WR eventuell auch noch über die Free Agents holt. Sollten die Bears im nächsten Jahr mindestens fünfzig Prozent ihrer Spiele gewinnen, sehe ich sie bei dem Trade im Vorteil. Vor allem würde es den Broncos dann richtig erschwert, im Falle eines Scheiterns von Orton, womit ich irgendwie rechne, an einen gescheiten QB im Draft zu kommen. Insgesamt passt der Trade aber in das Bild, was ich von McDaniels und Konsorten habe. Die bisherigen Free Agent Signings wirkten auf mich schon eher nach dem Motto "Masse statt Klasse", wobei ein genauerer Sinn für mich hinter den meistens Signings nicht zu erkennen war, mit Ausnahme vielleicht von Gaffney und Dawkins.
"Wenn dieser Code wirklich angewandt wird, darf nur Tour-Chef Jean-Marie Leblanc antreten!"