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Verfasst: 31.3.2004 - 21:04
von ETXE
David nahm kurz die Beine hoch, aber nur, um die letzten 200 m zu sprinten. Er erinnerte sich, daß er so schon einmal eine Tour-de-Suisse-Bergankunft gewonnen hatte, war es gegen Belli gewesen? Auf jeden Fall gegen einen starken Kletterer!!!

EDIT: Es war gegen Piepoli gewesen, der als einziger in der Lage war, zum Ausreisser Etxe aufzuholen, es sah auch so aus, als würde er vorbeigehen und Etxe stehen lassen, aber Etxe konterte und sprintete den Italiener aus!

Verfasst: 31.3.2004 - 21:40
von Gast
Beloki blieb hinter Etxe um beim Sprint eine bessere Position zu haben. Doch David machte das Ding von vorne und Josepa ließ die letzten 10 Meter austrudeln. Als fairer Verlierer gab er Exte die Hand und sie warteten auf die anderen beiden.

Verfasst: 31.3.2004 - 21:46
von ETXE
Uff, das war ein ganz hartes Ding gewesen! Aber trotz der jetzt etwas schmerzenden Beine freute sich Etxe. Beloki gab ihm die Hand als guter "Verlierer".

David und Joseba warteten auf die anderen...

Verfasst: 1.4.2004 - 16:36
von Gast
Als die anderen beiden angeommen waren setzte man die Fahrt fort um zurück zum Hotel zu kommen. Beim Mittagessen war eine gute und lustige Stimmung. Als Beloki aufs Zimmer kam schaute er Eurpsport: Zeitfahren in Belgien. In einer Stunde wollte man sich wieder zum Training treffen.

Verfasst: 1.4.2004 - 19:20
von Hoffi
Iban hatte bei der ganzen Sache nicht mitmischen können: sein Hinterreifen war geplatzt, als Joseba angetreten war und er eigentlich hatte mitgehen wollen. "Na dann sprinte ich jetzt alleine hoch", dachte er sich und trat in die Pedale. Aus Wut über den Schaden ging es schneller als er gedacht hatte und oben traf er auf seine beiden Kollegen, blickte Etxe an und erkannte an dessen Blick sofort: sein Euskaltel-Kollege hatte das Ding gewonnen. "Glückwunsch Etxe, mein Hinterrad hat mir einen Strich durch die Rechnung gemacht."

Ich konnte schlecht mitmachen, da ich gestern Abend nicht mehr online gekommen bin ;)

Verfasst: 1.4.2004 - 19:48
von chreezer
Samuel hatte offentsichtlich kein Bock auf Nachmittagstraining und teilte dies seinen Kollegen am Essenstisch mit. "Ich für meinen Teil bin heut morgen genug gefahren, ich werd mich ne Runde durchkneten lassen und dann hier im Hotel entspannen."
Der wahre Grund war aber, dass er diesen trainingsbessessenen Beloki nicht länger ertragen konnte und mal etwas Abstand brauchte. Vielleicht radelt Samuel heut Nachmittag auch nochmal allein nen Ründchen oder kontaktiert kurzfristig seine asturischen Trainingspartner.

Derweil klingelte am Essenstisch Samu's Handy. Ein Vertreter des Sponsors und Rahmenherstellers Orbea war dran. Zur Zufriedenheit des ehemaligen Euskaltel-Fahrers konnten sie jetzt die Fertigstellung seines Auftrages vermelden:
Samuel hatte vor ein paar Wochen eine höhere Rahmensteifigkeit für sein Rennvehikel angefordert. Gerade jetzt bei den Klassikern mit vielen Windböen und selten gut asphaltierten Straßen wollte Samuel nicht mit dem zwar leichten, aber höchst unruhigen Rahmen des Vorgängermodells fahren. Dafür nimmt er auch ein paar Gramm mehr an Gewicht in Kauf.

Nach dem Ferngespräch wandte er sich wieder dem Esstisch zu und schaute mit leicht diebischen Grinsen zu Beloki rüber Na wart ab, dich wird der Defektteufel noch holen in Flandern dachte sich Samu :lol:

Verfasst: 1.4.2004 - 20:27
von Gast
"Aha Samuel, du hast es also nicht nötig zu trainieren. Wie sich das auswirkt haben wir ja heute morgen gesehen. So wirst du nie eine Chance gegen einen Simoni oder andere bei den Klassikern haben. Aber das must du ja selber wissen. Ich hoffe nur man kann wenn es darauf an kommt mit deiner Hilfe rechnen."
Josepa fand es war richtig dem Jungen mal die Meinung zu sagen, vor allem brauch der einen nicht so provozierent anzuschauen.
"Was ist mit euch beiden seid ihr dabei, oder bin ich auf mich gestellt?"

Verfasst: 2.4.2004 - 14:12
von Hoffi
Iban blickte Jospa und Samu an. "So lange eure Auseinandersetzung nur auf gegenseitigem 'Meinung-Sagen' basiert, ist es kein Problem. Aber richtigen Streit und so was können wir nicht gebrauchen. Ihr seid doch beide vernünftig genung, um das zu wissen." So jetzt hatte auch er selbst seinen Senf dazu gegeben. Hoffentlich reagieren die anderen beiden nicht falsch drauf.

Iban selbst wollte auf jeden Fall noch eine Runde drehen, um beim nächsten Duell mit seinen Kameraden ganz vorne zu sein. . .

Verfasst: 2.4.2004 - 14:43
von ETXE
David wollte sich nicht als der grosse Chef aufspielen, deswegen hatte er sich hier auch bis jetzt rausgehalten. Ausserdem war ein wenig Reibung im Team durchaus leistungsfördernd. Das war Davids Profiradsportler-Erfahrung bislang gewesen. Samu und Joseba waren erwachsene Männer und beide gute Sportler, da brauchte die unterschiedliche Trainingsauffassung nicht zum Riesenkonflikt aufgebauscht zu werden. Noch wichtiger aber war, daß ein Konflikt nicht unter der Decke blieb, sonst könnte man ihn niemals lösen.
"Leute, die Teamführung lässt uns sehr grosse Freiheiten, auch darin, wie wir unser Training gestalten! Das ist meines Erachtens sehr wichtig. Nur dürfen wir eins nicht vergessen, wir sind ein Team. Und da in dieser Saison die Teams sehr klein sind, sind wir aufeinander angewiesen. Animositäten können wir uns nicht leisten. Ich habe nichts gegen "gesunde Konkurrenz" im Team, solange sie teamdienlich ist, aber sie darf nicht zur offenen Schlacht ausarten. Ausserdem ist dieses Trainingslager nur "halboffiziell" und in dieser Aufbauphase sollte sich schon jeder an seinem individuellen Trainingsbedürfnis orientieren!

Und noch etwas ist sehr wichtig: Wir sind alle gleichwertig als Fahrer und es gibt derzeit keinen "richtigen" Kapitän. Wir sind ein Kollektiv und das ist unser Vorteil. Wer wann für wen den Helfer spielt, müssen wir für jedes einzelne Rennen klarmachen und dabei darauf achten, wie sich ein Rennen entwickelt, später können wir es vom WC-Stand abhängig machen! Den Sponsoren ist nur wichtig, daß wir in jedem rennen präsent sind und das wir am Ende der Saison in der Teamwertung vorne liegen!"


"Ach ja, und heute nachmittag hätte ich nichts gegen eine kleine Runde einzuwenden,..." fügte er noch hinzu. "...hoffentlich ohne lange schwere Berge" dachte er den Satz weiter.

Verfasst: 2.4.2004 - 16:17
von Gast
Josepa beendete die Diskusion indem er vom Tisch aufstand und sich mit Iban und David für den Nachmittag verabredete. Er wollte zwar keinen Streit mit seinen Teamgefährten, aber sich auch nicht irgendjemand unterordnen. Das war er nicht gewohnt. Und dafür hatte er immer hart gearbeitet. Dieses Jahr wollte er etwas Großes gewinnen, am besten die Gesamtwertung, das war klar.

Verfasst: 2.4.2004 - 16:47
von chreezer
Samuel hatte auch aufgegessen und ging auf sein Zimmer - es war erstmal alles gesagt - heut Nachmittag nimmt er nicht am Teamtraining teil. Im Zimmer angekommen ließ er seine Gedanken nochmal schweifen:

Was denkt dieser Beloki eigentlich wer er ist? Der Mann hat ja noch weniger Weltcup-Ergebnisse vorzuweisen als ich und dann fordert er gleich die Kapitänsrolle und macht keinerlei Anzeichen sich unterordnen zu wollen. Für den reiß ich mir bestimmt nicht den Arsch auf und wenn der Sponsor dann sieht, wer der Kapitän bei den nicht so erfolgreichen Weltcups war, dann bekommt er sicher von höherer Stelle noch sein Fett weg!

Als Samuel innerlich erstmal genug Dampf abgelassen hatte, zückte er sein Handy um seinen Freund und langjährigen Trainingspartner Jose Luis Rubiera anzurufen. Der in Gijon wohnende Asturier, der mittlerweile seine Brötchen für einen Klassenfeind verdient, ging glücklicherweise sofort ans Handy und hatte für Samu's Pläne, wie so oft, ein offenes Ohr. Ca. 30km entfernt vom Hotel wollte die Gruppe um 'Chechu' auf Samuel warten um mit ihm gemeinsam noch ein paar Kilometer zu radeln. Der Nachmittag war erstmal gerettet.

Verfasst: 2.4.2004 - 17:12
von ETXE
Etxe fand die Nachmittagsrunde alles andere als erfreulich. Zum einen merkte er, was er am Morgen getan hatte, zum anderen beschäftigte ihn das Gezänk von eben. Er hoffte, daß der Ärger sich in den nächsten Trainingseinheiten wieder verziehen würde. Momentan sah es allerdings nicht danach aus. Eins war für ihn klar: In einem Vierer-Team musste man sich wie die Musketiere verhalten - Einer für alle, alle für einen!

Die drei waren allesamt sehr schweigsam, das ging Etxe auf den Keks, noch mehr aber ging ihm die zu dieser Trainingsphase doch sehr schwere Strecke auf den Senkel, noch dazu fuhren Mayo und speziell Beloki wie die Berserker. David hielt sich dezent im Windschatten und ging nicht einen Meter in die Führungsarbeit. Bei einer Abzweigung, in der er eine Abkürzung sah, bog er kurzentschlossen ab und rief den anderen zu, daß er genug für heute getrampelt sei und zum Hotel zurückfahre. Lieber wollte er noch etwas in die Mucki-Bude, aber noch lieber wollte er etwas Pelota spielen. Das würde ihn auf andere Gedanken bringen :D !!!

Verfasst: 2.4.2004 - 17:46
von Gast
Beloki und Majo zogen das Training durch. Beloki war froh das Iban sich anscheinend ähnlich wie er auf schwere Rennen vorbereitet. Das ist ja das was Josepa nicht aus dem Kopf geht. Die anderen wollen an jedem Rennen Teil nehmen, das bedeutet eine harte Vorbereitung, um die Rennen die bis zu 300 km gehen durchzustehen. Das ein Fahrer alles gewinnt ist unwarscheinlich, da es zu schwer wäre in jedem Rennen präsend zu sein. Beloki beschloss sich am Abend einmal für sich die richtigen Strecken rauszusuchen, wo er angreifen will. Viel Zeit is ja nun nicht mehr.

Verfasst: 2.4.2004 - 18:21
von Hoffi
Jetzt waren sie also nur noch zu zweit. Iban und Joseba. Sein Teamkollege wollte sich also genau wie er sehr gezielt auf die Saisonhöhepunkte vorbereiten. Ein sehr akribischer und konzentrierter Arbeiter war Joseba, das mochte er an ihm. Andererseits war er nicht sehr extrovertiert, was bei solchen Trainingsfahrten zu zweit manchmal nervte.

Doch auch Iban selbst hatte im Moment keinen Nerv für ein Gespräch. Der Streit zwischen Samu und Jospa schwirrte ihm noch im Kopf herum. Solange es dabei bleibt, geht es ja noch, dachte er. Krach im Team ist nicht gut, gerade wenn man nur vier Fahrer hat und jeder auf den anderen angewiesen ist, da kann man so etwas nicht gebrauchen. Iban wollte deshalb Klarheit.

"Das mit dir und Samu, das wird doch wieder, oder? Ich mein ein bisschen Stress gehört immer dazu und ist völlig normal, aber auf die Dauer wäre es unvorteilhaft fürdas ganze Team.", sagte er zu seinem einzigen Gefährten undblickte zu ihm rüber.

Verfasst: 2.4.2004 - 19:11
von Gast
Ja klar, das wird wieder allerdings finde ich das Team sollte zusammen Trainieren da wir auch im Rennen zusammenhalten müssen und das wollte ich dem Samu mal sagen. Aber eigentlich bin ich nicht auf Streit aus.

Verfasst: 2.4.2004 - 19:22
von Hoffi
"Dass du auf Streit aus wärst, hätte ich von dir ehrlich gesagt auch nicht erwartet und ich hoffe, dass auch Samu dies nicht unbedingt will. Naja, Themawechsel: welche Route sollen wir jetzt nehmen? Die Längere oder die Kürzere? Mit oder ohne Anstiege?"

Verfasst: 2.4.2004 - 20:54
von Gast
"Lass uns die kürzere nehmen und morgen können wir ja vielleicht nochmal die lange testen."
Josepa hielt kurz inne.
"Iban ich bin echt froh das ich dich in meinem Team habe, ich schätze dich echt als großen Radfahrer. Das was du bei der letzten Tour gezeigt hast. Respekt!"

Verfasst: 3.4.2004 - 12:40
von Hoffi
"Danke Joseba. Aber ich glaube, mein Respekt vor dir ist noch größer - angesichts deiner Erfolge bei der Tour." Kurz hielt er inne und sprach dann weiter. "Gut, dann lass uns die kürzere Strecke nehmen. In der Hoffnung, morgen wieder zu viert trainieren zu können."

Verfasst: 3.4.2004 - 16:38
von ETXE
Pelota spielen hatte echt Spass gemacht! Jetzt war David wieder besserer Laune. Er war gerade auf dem Weg zum Massagebereich, als auch Iban und Joseba dort eintrudelten!

"Was, ihr seid auch schon da? Ich dachte, ihr wolltet noch 200 km fahren ;) " sagte Etxe und grinste dabei frech.

Verfasst: 3.4.2004 - 17:44
von Hoffi
"Zu viert ist dann doch besser, als zu zweit", grinste Iban zurück. "Was ist denn heut Abend mit der Revanche gegen die Südamerikaner?"

Verfasst: 4.4.2004 - 13:22
von ETXE
"Ich denke, wir können einfach heute abend in der Turnhalle vorbeischauen!
Und was das gemeinsame Fahren angeht, sollten wir mal heute abend oder morgen früh darüber reden. Habt ihr schon eine Idee für die morgige Tour?"