Die Sattlerei

Warten wir den Montag ab...

RotRigo hat geschrieben:Ein verdienter Sieger, ein verdienter Zweiter und ein mehr als verdienter Dritter. Großartig was der Breschel da geleistet hat. Er ist die letzten zwei Kilometer ganz allein von vorn gefahren und war trotzdem Zweiter im Sprint der Gruppe.

Nee, Sörensen ist die letzten zwei Kilometer ganz allein von vorn gefahren, für Breschel, das haben Jansch und Migels überhaupt nicht mitbekommen. Sörensen heute sicherlich einer der stärksten Fahrer. Aber richtig, klasse Leistung von den beiden Dänen.

@ Rot: Das war wie gesagt Chris Anker, der versuchte, das Loch wieder zuzufahren. Breschel saß hinten in der Gruppe.

@ sciby: Richtig. Wir warten den Montag ab. Sowohl Cunego als auch Ballan waren bei der Tour dabei. Aber ich hoffe, dass Breschel so nicht Weltmeister wird.

EDIT: wassertraeger kam mir zuvor.
Und wo wir schon mal dabei sind: In Dänemark nennt niemand Chris Anker Sørensen Sørensen. Er wird Chris Anker genannt. Frank Høj z.B. heißt eigentlich Frank Høj Rasmussen; das sagt aber auch niemand. Es ist ein bisschen wie bei den Spaniern; Valverde wird ja auch nicht Alejandro Belmonte genannt, oder?

Armer Cunego. Bis auf das Amstel Gold Race war es ja eine echt verpatzte Saison, und nun wird er bei der WM im eigenen Land zwar hervorragender Zweiter, das aber hinter einem Landsmann und Teamkollegen, in dessen Schatten er nun steht. Schade, aber nichtsdestotrotz natürlich ein sehr großer Erfolg für Cunego, über den er sich sicherlich auch freuen wird. Das gönne ich ihm richtig nach den Tiefschlägen bei der Tour.
Aber auch Ballan ist ein mehr als erfreulicher Weltmeister. Sehr sympathischer Kerl und ein tolles Rennen, dass er da gefahren ist. Und mir ist es jedenfalls lieber, das Regenbogentrikot im nächsten Jahr durch das Velodrome von Roubaix rauschen zu sehen als zu wissen, dass es in irgendeinem Wohnzimmerschrank einstaubt.

Ach ja, bei diesem Kurs, sowohl im Zeitfahren als auch hier auf der Straße, und bei diesem Rennverlauf, wäre ein Cancellara ein ganz heißer Anwärter auf den Doppelweltmeistertitel gewesen. Aber hätte, wenn und aber ist auch egal, jedenfalls war es ein richtig tolles Rennen mit tollen Siegern. Radsportherz, was willst du mehr?

Fus87 hat geschrieben:EDIT: wassertraeger kam mir zuvor.
Und wo wir schon mal dabei sind: In Dänemark nennt niemand Chris Anker Sørensen Sørensen. Er wird Chris Anker genannt. Frank Høj z.B. heißt eigentlich Frank Høj Rasmussen; das sagt aber auch niemand. Es ist ein bisschen wie bei den Spaniern; Valverde wird ja auch nicht Alejandro Belmonte genannt, oder?

Schön, dass das mal jemand mit "dänischem Hintergrund" (?) erklärt, ich war mir nämlich nicht sicher ob Anker noch Vor- oder schon Nachname ist.
In der TC führe ich ihn immerhin unter Anker!

Mir hat diese WM auch sehr gut gefallen. Alle Rennen waren spannend und aus Deutscher Sicht sehr positiv. 7. muss man auch erstmal werden, wenn man sich die ganzen berühmten Namen anschaut.

RotRigo hat geschrieben:Ein verdienter Sieger, ein verdienter Zweiter und ein mehr als verdienter Dritter. Großartig was der Breschel da geleistet hat. Er ist die letzten zwei Kilometer ganz allein von vorn gefahren und war trotzdem Zweiter im Sprint der Gruppe.

Trotzdem: Ballan ist ein starkes Rennen gefahren und somit ein verdienter Sieger. Auch wenn ich im nachhinein traurig bin, weil mir Cunego am liebsten von allen gewesen wäre!

Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.

So eine spannende WM gab es schon lange nicht mehr. Ich bin fast durchgedreht, weil die Italiener immer im 3er-Pack reagiert haben.

total off-topic:
Dänischer Hintergrund = dänische Minderheit in Schleswig-Holstein, dänische Schule, jetzt Student in Kopenhagen.

Anker ist das, was man in Dänemark Mittelname nennt. Also weder Vor- noch Nachname. Wenn ein Däne heiratet, nimmt er oft auch den Nachnamen der Frau an (und andersherum), behält aber (normalerweise) seinen "eigenen" Nachnamen als Rufnamen. Ein Lars Møller, der eine Signe Olsen heiratet, heißt dann offiziell Lars Møller Olsen; das sagt aber kein Mensch.
Kinder bekommen die Nachnamen beider Eltern. Lars' Sohn Erik heißt also Erik Møller Olsen. Da es aber zehn- wenn nicht hunderttausende Olsens, Hansens usw. gibt, wird in den allermeisten Fällen der nicht auf -sen endende Name benutzt, in diesem Fall Erik Møller.
Kann sein, dass das jetzt nicht zu 100% richtig ist, aber so ähnlich funktioniert das System.

Noch ein Nachtrag: Nicki Sørensen, der keinen Mittelnamen hat, wird oft als Nicki S. bezeichnet.

Der König ist tot. Hoch lebe der König.

Klasse Rennen. Hochspannende letzte Rennstunde. Ein Antritt von Ballan, der an Cancellara erinnert. Ein Cunego, der zusammen mit Joaquin Rodriguez in jeder Gruppe vertreten war. Alles in allem haben sich die Stärksten durchgesetzt.
Die Verlierer waren wohl die Spanier, die sich wohl zu sehr auf Bettini konzentriert haben. Im Nachhinein könnte man vermuten, dass es von Anfang an nicht geplant war, dass man für Bettini fuhr. Aber genau wissen wird es wohl nur die Squadra Azzura.

Ballan ist sehr klug gefahren. Er hat gemerkt, dass er nicht wegkommt, wenn er es von vorne versucht. Da liess er sich mal etwas zurückfallen und kam mit der Gruppe um Wegmann und Grivko wieder ran. So konnte er enorm viel Schwung holen und an den anderen vorbeifliegen. Richtig Cancellara-like - reagieren kann da kaum mehr jemand. Klug auch, dass die Italiener hinten die 2. und 3. Position hinter dem Dänen hielten, so dass gar nicht richtig nachgeführt werden konnte. Letztlich war es Mann gegen Mann - und Ballan hat verdient gewonnen! Herzlichen Glückwunsch!

Grande auch von Bettini, dass er in seinem letzten Rennen zu Gunsten seines Landsmannes auf den Titel verzichtete. Vielleicht hätte er nicht gewonnen, aber wenn er gewollt hätte, wäre er sicher vorne dabei gewesen. Aber wie es schon geschrieben wurde: Immerhin werden wir so das Trikot im nächsten Jahr sehen...

Besonders gut gefallen hat mir übrigens auch die Ehrenrunde von Bettini. Es muss ein tolles Gefühl für ihn gewesen sein, so durch die jubelnden Massen zu rollen. Vielleicht sogar fast genau so schön wie ein Kampf um den Sieg gewesen wäre - immerhin konnte er es so richtig genießen und alles in sich aufsaugen. Dazu auch noch das tolle Abschlussbild mit Bettini und Zabel Seite an Seite über den Zielstrich. Zwei der allergrößten sagen Tschüss.

Was den Montag betrifft: Die Italiener waren heute dermaßen überlegen - ich glaube nicht, dass sie einen Mann mit "Gefahrenpotential" für einen positiven Test gewinnen haben lassen. Das wäre ja dumm...