Die Sattlerei

Er hatte den Funkspruch von Juan erhalten das dieser das Ding nicht schaffen würde, also schaute Peter sich um. Er sah nur noch Wesemann und Boonen hinter sich, und sah deren Gesichter.

Juan hatte ihm den Vorteil gebracht fast die ganze entscheidene Phase auf den Hinterrädern zu liegen, Kräfte hatte er genug, jetzt musste er es nur noch nach Hause fahren.

Da Berni nun zunehmend bemerkte, dass die Gruppe - seine Gruppe - an Boden verliert, forderte er die anderen 3 auf nochmal Tempo zu machen. Er hängte jedoch weiterhin nur hinten dran und sparte sich so Kräfte für den Sprint, falls er denn endlich kommen sollte...

Van Petegem erobert den Bosberg.

Der Mapei-Fahrer passiert als erster Fahrer den Bosberg. Wir das sein dritter Ronde-Triumph? In trockenen Tüchern ist er jedenfalls noch nicht. Von hinten kommt Wesemann, der mit einer Energieleistung den Abstand zu van Petegem noch verkürzen und Boonen abschütteln konnte. Nur sechs Sekunden trennen die beiden Spitzenreiter. Boonen folgt bereits mit einem Abstand von 12 Sekunden auf Wesemann. Dahinter konnte sich Hincapie von den Mitstreitern absetzen. Flecha, Bartoli, Eisel und Dekker folgen.

Der Teufelslappen.

Der letzte Kilometer ist erreicht. Wesemann konnte zu van Petegem aufschließen. Es wird auf den letzten Metern zwischen beiden ausgetragen werden, Boonen wird nicht mehr herankommen so viel ist sicher.

Jetzt war es ein Kampf Mann gegen Mann - ob Peter gegen Wesemann, Flecha gegen Hincapie oder Nardello gegen die Gruppe vor ihm, in der er das Trikot Flechas aufschimmern sah. Jeder von ihn dreien musste es jetzt alleine richten. Noch hatte er die Gruppe vor sich in Sichtweite. Den Kontakt zu dieser Gruppe wieder herstellen und nocheinmal Juan zur Seite stehen und dabei möglichst weit vorne noch ins Ziel gelangen - das war die Devise jetzt...

Berni ging jetzt an die Spitze seiner Gruppe und erhöhte jetzt nochmal kurz vor dem Teufelslappen das Tempo, um sich von seine Mitstreitern absetzen zu können und Hincapie vielleicht noch einholen zu können.

Peter schaute rüber zu Wesemann Jetzt nochmal Tempo machen, sicher ist das Ding noch nicht, taktieren können wir nachher immer noch schrie er Wesemann zu und ging wieder in die Führung.

Er hoffte das Ding jetzt mit Wesemann bis zum Ziel durchzuziehen, dann folgte das Taktieren, es gab wahrlich leichtere Gegner als Wesemann, aber Peter hatte immer noch die gesammelten Kräfte von Juans ausflug über.

Zielankunft in Meerbeke

Ein Mann reckt die Arme nach oben. Ein anderer hat tapfer gekämpft und zum Schluss dennoch mit dem zweiten Platz so viel verloren. Die fünf Sekunden die am Ende zwischen den beiden Erstplatzierten lagen waren noch derer fünf zu viel. Zwei starke Fahrer - zwei Löwen von Flandern, obwohl nur einer sich selbst mit dem Sieg beschenken konnte.

Nicht Tom Boonen. Nicht George Hincapie. Nicht Flecha, Eisel, Dekker und wie sie alle hießen, die Pedaleure, die diese Ronde geprägt haben. Und auch nicht Steffen Wesemann, sondern Peter van Petegem heißt der Gewinner der Flandernrundfahrt. Auf den letzten 150 Metern hatte er das Körnchen mehr Kraft in den Beinen, das ihn zum Sieg führen sollte.

Hinter Van Petegem und Wesemann belegt Tom Boonen einen ausgezeichneten dritten Platz, gefolgt von Hincapie, Bartoli, Dekker und Eisel.

Das Ergebnis in Kürze:

1. MAP Peter van Petegem (zabelchen) 06:18:00
2. KLE Steffen Wesemann (CristianoRonaldo7) + 05''
3. DBF Tom Boonen (T-MobileFan) + 22''
4. ICG George Hincapie (doubleM) + 55''
5. EOG Michele Bartoli (nst) + 1'09''
6. CAR Erik Dekker
7. PDL Bernhard Eisel (mik) + 1'12''
8. MAP Juan Antonio Flecha (Lu]) + 1'35''

...

Den Arm in den Himmel gereckt, bekreuzigend, jubelnd. Er hatte es geschafft, Die Kraft reichte, das Team hatte eine hervorragende Arbeit geleistet, sozugsagen fast über die Ziellinie getragen.

Er gab Wesemann noch die Hand, beglückwünschte ihm zu einem tollen Rennen und wartet auf seine Jungs, die hoffentlich noch die Teamwertung zurück holten.

Nachdem Tom nun als 3. im Ziel war, war er ziemlich außer Puste. Aber er gratulierte trotzdem Peter Van Petegem zu seinem Sieg und Wese zu seinem 2. Platz.
Tom freute sich über den 3. Platz, da er die Führung im Gesamt WC behalten hatte.
Als auch Knaven ins Ziel kam sagte er zu ihm, dass seine Flucht gut war, da er da keine FÜhrung machen musste und so den 3. Platz erreicht hatte.

Berni konnte eigentlich ganz zufrieden sein mit seinem Ergebnis. Letztes Jahr wurde er hier noch 10., dieses Jahr mit stärkerer Konkurenz sogar 7.
Nachdem er die Ziellinie überquerte ruhte Berni sich erst kurz aus und ging das zu den Podiums-Fahrern und gratulierte ihnen zu Ihrer Leistung.
Dann ging er zu seinem Teambus und duschte und wartete auf seine Teamkollegen, die scheinbar auf sich warten ließen...

George wusste nicht, ob er sich freuen oder sonstewas machen sollte. Sicherlich war der 4. Platz ein Erfolg, jedoch hatte er sich doch ein wenig mehr ausgerechnet. Auch ist seine Taktik nicht ganz aufgegangen. Nagut, was soll's. Machen wir ne Flasche auf, sprach George zu sich selbst und verabschiedete sich mit einem Lächeln in den Teambus.

Endergebnis:

1. MAP Peter van Petegem (zabelchen) 06:18:00
2. KLE Steffen Wesemann (CristianoRonaldo7) / + 00:05
3. DBF Tom Boonen (T-MobileFan) / + 00:22
4. ICG George Hincapie (doubleM) / + 00:55
5. EOG Michele Bartoli (nst) / + 01:09
6. CAR Erik Dekker / + 01:09
7. PDL Bernhard Eisel (mik) / + 01:12
8. MAP Juan Antonio Flecha (Lu]) / + 01:35
9. MAP Daniele Nardello (sys) / + 02:19
10. KLE Roger Hammond / + 02:19
11. DBF Servais Knaven / + 02:19
12. EOG Luca Paolini (Steini) / + 02:45
13. EOG Thomas Ziegler (Marco Pantani) / + 02:45
14. CAR Tomás Konecný / + 02:45
15. ICG Tadej Valjavec / + 02:45
16. STE Luca Mazzanti / + 02:50
17. STE Staf Scheirlinckx / + 02:50
18. PDL Michael Rasmussen (dani100) / + 02:50
19. KLE Dariusz Baranowski (Igor) / + 02:55
20. FDJ Leif Hoste / + 02:55
21. STE Marco Marzano / + 03:31
22. PDL Laszlo Bodrogi / + 03:31
23. PDL Rolf Aldag / + 03:31
24. FDJ Philippe Gilbert / + 03:31
25. FDJ Mark Renshaw / + 03:31
26. CAR Michael Blaudzun / + 03:31
27. CAR Frank Høj / + 03:31
28. ICG Matthias Kessler (Zeitfahrgott Rich) / + 03:31
29. ICG Ludo Dierckxens / + 03:31
30. ICG Nicki Sörensen / + 03:31
31. DBF Janez Brajkovic (Nozal) / + 03:31
32. DBF Cadel Evans / + 03:31
33. PDL Lars Michaelsen / + 05:01
34. PDL Gerhard Trampusch / + 05:01
35. MAP Rik Verbrugghe / + 05:01
36. MAP Mirko Celestino / + 05:01
37. KLE Jakob-Storm Piil / + 05:01
38. FDJ Christophe Brandt / + 05:01
39. FDJ Jérôme Pineau / + 05:01
40. EOG Pablo Lastras / + 06:12
41. EOG Sergio Paulinho / + 06:12
42. CAR Nicolas Jalabert / + 06:12
43. ICG Henk Vogels / + 06:12
44. ICG Eddy Mazzoleni / + 06:12
45. DBF Salvatore Commesso / + 06:12

Daniele war ins Ziel gelangt, den Sprint seiner Gruppe noch gewonnen. Eine Horde von flämischen Journalisten stand unmittelbar im Zielbereich. Irgendwo dazwischen musste Peter sein, irgendwo. Er bahnte sich seinen Weg durch die Menschenmasse; oder vielmehr: er versuchte es. Tausende von Kameras, Mikrofone und vor allem Ellbogen später hatte er ihn erreicht.
«Jaaaaaaaa Peter!!!» Er ballte die Fäuste zusammen zum Himmel und fiel seinem Teamkollegen um den Hals, klopfte ihm die Schulter - es war erreicht, das Ziel, das Ziel der großen Träume....

Peter ließ die Journalisten stehen und fiel ebenso Daniele um den Hals wie er ihm. Immerhin hatte das Team viel mehr arbeit geleistet als er, er hatte es nur noch nach Hause gebracht.

Danke Junge, nächste Woche wieder schrie er nur. Er wurde von einem Organisator angetippt das er zur Siegerehrung musste. Nochmal Daniele abklaschend ging er zur Siegerehrung und ließ sich vor heimischen Publikum feiern

Auch die unangekündigten Dopingproben blieben sämtlich negativ!