In den Katakomben der 1. Division

FIKTIVE Radsport-Geschichten von Usern, die sich für schreibtalentiert halten

Moderator: Grabba

Bamba
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Beitrag: # 116211Beitrag Bamba
14.2.2004 - 0:08

23.01.2003

Fast die ganze Etappe ist so gelaufen wie vermutet, bloß am Ende habe ich mich verschätzt. Heut morgen gabs aber erst mal Anrufe. Von unserem Sponsor hörte ich, dass drei Fahrer nach einem Vertrag gefragt haben, darunter auch Geslin, scheinbar wollen die alten Fahrer doch wieder für Brioches fahren, das hätten sie sich mal früher überlegen sollen. Jedenfalls kann ich zur Zeit keine weiteren Fahrer bezahlen. Ich bekam auch mitgeteilt, dass ein Beobachter einen Job sucht, man gab ihm die Nummer von unserem Hotel. Kurz danach klingelte das Telefon wieder, das war der Beobachter. Und das war eine echte Überraschung! Sebastian Baston, ein Spanier, ich hab schon drei mal mit ihm zusammen gearbeitet. Wir unterhielten uns 15 Minuten mit dem Ergebnis, dass er im Februar anfangen wird unsere Fahrer zu beobachten. Das freut mich wirklich, Sebastian ist voll in Ordnung, meiner Meinung nach auch ein guter Mann und kosten tut er auch nur 2000 den Monat, Ok die Prämie von 4000 muss man auch noch dazurechnen.

Zur Etappe, Yann und Anthony geht es immer besser, sie haben zwar noch Schmerzen, aber die behindern sie kaum noch. Wie gesagt, es lief lange Zeit so wie vermutet. Viele Attacken, nach 30 km setzte sich ne Vierergruppe ab. Es wurden auch weiterhin Angriffe gefahren, es konnte sich aber keiner mehr entscheidend absetzen. Vor dem letzten Hügel dachte ich, die Vier werden kurz vorm Ziel gestellt, klarer Fall von Irrtum. Scirea, Van Goolen, Trocksel und Labbe behielten 42 Sekunden Vorsprung bis ins Ziel, Scirea übernahm mit den Sieg auch die Führung im Gesamtklassement.
Im Spurt des Peletons waren die Sprinter unter sich, Olli wurde 8., Papa 16., Miguel 17., Anthony 18., Yann 20., Oliver 21. und Guill holte sich mit Platz 25. das letzte Geld. Taktisch war das eigentlich gut, was die Jungs da abgeliefert haben, vielleicht hätte man mit Tempo machen sollen, aber hinterher ist man immer schlauer. Wenn Olli nicht noch ein Rennen gewinnt sind seine Chancen auf das Punktetrikot stark gesunken, Zanini hat seinen Vorsprung nämlich noch weiter ausgebaut. In der Mannschaftswertung führen wir weiterhin, das wird sich nach der Bergankunft leider ändern, wenn interessiertes, es gibt weder Geld noch Punkte für diese Wertung.

Besprechung war pünktlich um 20.00, viel zu sagen gab es nicht. Die Jungs waren kaputt und so ging es gleich um das morgige Rennen.
Profil:
172 km gibt es morgen zu absolvieren, die letzten 75 sind dabei wieder hügelig, der Sprint ist aber flach. Drei Sprint- und eine Bergwertung stehen auf dem Programm.
Etappenziel:
Wir sollten dafür sorgen, dass diesmal das Feld um den Sieg sprintet, dabei achten wir nicht auf die Zwischensprints, sondern konzentrieren uns auf den Endspurt. Platz 8. und zweimal noch unter den Top 25. sollten rausspringen.
Taktik:
Morgen werden wir mal Tempo machen, wenn 50 km vor dem Ziel noch eine Ausreißergruppe weit vorne ist. Das geschieht auf mein Anweisung, nur Olli und Miguel halten sich daraus. Miguel soll sich auf jedenfall für die Bergetappe schonen.

Wenn wir noch mal was für Olli tun wollen, dann morgen. Übermorgen ist schonen für die Bergetappe angesagt und am letzten Tag werden wir dann wahrscheinlich zu fertig sein um noch großartig Arbeit leisten zu können.


24.01.2003

Taktisch haben die Mannschaft und ich sich eingespielt. Ein Zeichen und meine Anweisungen werden umgesetzt, auch die Teamwork untereinander lief hervorragend.

Bei meinen angeschlagenen Jungs geht’s weiter aufwärts. Sonst gab es das gleiche Spielchen wie gestern. Nach mehreren Versuchen schafften es drei Fahrer sich nach 35 km abzusetzen, weitere Attacken folgten, wobei diese wieder keinen Erfolg hatten. Als es ins hügelige Gelände ging gab ich meinen Jungs das Zeichen mit nach vorne zu gehen. Pech hatte dann Oliver mit einem Plattfuss, juste in diesem Moment, wo das Feld Tempo aufnahm. Am Ende hatte er mehr als ne halbe Stunde Rückstand. Was die Nachführarbeit anging, haben die Sprintermannschaften wohl von gestern gelernt! Wir mussten uns gar nicht so ins Zeug legen, da anscheinend genügend andere Mannschaften auch mit Tempo machten, diesmal entwischte die führende Gruppe nicht mehr auf der Abfahrt des letzten Hügels.
Olli setzte sich 4 km vor dem Ziel mit drei anderen Sprintern an die Spitze. Die anderen Jungs hatten ihre Arbeit beim Nachführen getan und konnten Olli heute nicht helfen. War aber auch egal, die anderen hatten auch keine Hilfe. Olli fuhr neben dem grünen Trikot, Zanini verlor als erstes die Nerven und zog an. Olli schaffte es nicht sein Hinterrad zunehmen, da dies besetzt war. Als dritter ging es auf die letzten Meter. Der Mann vor ihm war am Ende und Zanini ging auch kurz vor der Linie die Luft aus, Olli schoss heran und schon wieder Zielfotoentscheid. Dauerte aber nicht lange, Olli holt seinen zweiten Sieg in dieser Saison. Fantastisch! Der Jubel war groß, die ganze Mannschaft freute sich. Heut haben sie sich es auch wirklich verdient, die Jungs haben für ihren Sprinter gearbeitet und der bedankt sich mit dem Etappensieg. Papa, Anthony, Guill und Miguel holten noch die Plätze 14., 16., 20. und 25.. Da aber Zanini zweiter geworden ist, hat Olli immer noch 9 Punkte Rückstand auf das Grüne.

Bei der Besprechung war die Stimmung irgendwie gelöst und nicht mehr gedrückt, wie in den letzten Tagen. Paul war auch schneller mit seiner Arbeit fertig, ein Sieg scheint die Beine auch schneller wieder entspannen zu lassen. Zu kritisieren gab es nichts, daher zog ich eine sehr positive Bilanz für heute.
Morgen steht dann die 7. Etappe an.
Profil:
Zwei lange Abfahrten gibt es auf der 165 km langen Etappe, vorher gibt es jeweils einen kleinen Anstieg, aber nichts von Bedeutung. Die letzten 60 km sind dann wieder fast ganz flach. Wie gestern gibt es viermal während der Etappe Geld, dreimal geht es ums grüne und einmal ums gepunktete Trikot.
Etappenziel:
Wie immer.
Taktik:
Morgen ist schonen angesagt! Keine Führungs- und Nachführungsarbeit, nur der Sprint wird normal angefahren. Achtet aber darauf, dass ihr an den kurzen Anstiegen nicht abgehängt werdet.

Der Sieg war gut für die Motivation. Die Jungs waren heute Abend locker drauf, es wurde rumgescherzt. Sie wissen, dass sie ihr Soll fast erfüllt haben, jetzt kommt es noch auf Miguel an, er muss zeigen, ob er bei der Bergankunft mithalten kann. Ehrlich gesagt mache mir etwas sorgen um ihn, er ist etwas ruhig, genau kann ich es auch nicht beschreiben. Ich kenn ihn ja noch nicht so lange, vielleicht ist das ja auch normal für ihn und er konzentriert sich auf die Etappe übermorgen.
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Bamba
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Beitrag: # 116216Beitrag Bamba
14.2.2004 - 1:49

27.01.2003

Heute haben wir das bisher beste Teamergebnis eingefahren, das war schon hervorragend, Anthony war der letzte auf Platz 17.!

Die Etappe war eher ruhig, kaum Angriffe und ein mäßiges Tempo. Einer hat sich dann doch alleine auf den Weg gemacht, ne Chance hatte er aber nicht.
Also kam es zum Massensprint. Miguel war bereits sehr früh vorne, Olli hat sich dann entschieden, zu versuchen bei Miguel ans Hinterrad zu kommen, da Guill und die anderen Fahrer noch hinter ihm waren. Das klappte auch ganz gut, so dass Miguel kurz vor dem Spurt vorne fuhr und Olli Windschatten gab. Radlocha zog den Spurt hinter Olli an, der hängte sich an ihn ran, der dritte im Bunde war Eisel. Radlocha war früh platt, daher musste Olli im Wind fahren. Nun kam Eisel aus dem Windschatten und schob sich noch klar an Olli vorbei. Miguel auf 5., Papa auf 10., Gigi auf 12., Oliver auf 13., Guill auf 15. und Yann auf 16. landeten noch vor Anthony. Olli übernahm mit 7 Punkten Vorsprung das grüne Trikot, da Zanini nur ins Ziel rollte.

Bei der Besprechung hatte ich einiges Anzusprechen. Während des Rennens haben Gigi, Oliver und auch Miguel Führungsarbeit über einen längeren Zeitraum geleistet, das sollte nicht sein, besonders Miguel sollte sich doch schonen. Beim Sprint war wieder Miguel sehr früh ganz weit vorne, dann kam Olli und der Rest, der Olli eigentlich helfen sollte, fuhr irgendwo hinter ihm. Das war keine gute Sprintvorbereitung, auch wenn das Ergebnis zum Schluss sehr gut war.
Dann kamen wir zur 8. und wahrscheinlich entscheidenden Etappe der Tour de Langkawi.
Profil:
Das Gelände ist von Anfang an hügelig. Es gibt eine Sprintwertung und drei Bergwertungen plus Bergwertungspunkte beim Zielsprint. 144 km ist die Etappe nur lang, aber die letzten ca. 20 km geht es stark bergan. Die 1000 Meter vorm Ziel haben eine Steigung von 7 %.
Etappenziel:
Alle kommen im Zeitlimit an und einer unter den Top 10.
Taktik:
Ihr werdet euch alle bis zum Schlussanstieg im Feld verstecken, seht zu das ihr nicht den Anschluss ans Feld verliert. Miguel soll dann, wenn es in den letzten Berg geht vorne mit dabei sein. Ich denke, für die Anfangsattacken reicht die Form noch nicht, daher fährt Miguel an der Spitze des Feldes sein Tempo und versucht sich abzusetzen, eventuell in einer Gruppe. Wenn noch Kraft da ist, kann er zwei bis drei Kilometer vor dem Ziel ja noch mal angreifen. Der Rest fährt sein Tempo den Berg hoch, versucht dabei im Peleton oder einer größeren Gruppe zu bleiben. Sollten Olli oder Miguel irgendwelche Probleme haben, haben alle anderen zu helfen, ich hoffe das ist jetzt klar.

Ich mach mir ernsthaft Sorgen um Miguel, er war heute schon total übermotiviert beim Rennen, dabei sollte er sich doch schonen. Ich hab das Gefühl, er kommt mit dem Druck nicht klar. Er ist jetzt Kapitän und ich und seine Teamkameraden erwarten eine gewisse Leistung von ihm, dazu setzt er sich noch selber unter Druck. Hoffentlich geht das morgen gut!
Ich hab für die Jungs morgen früh noch ne Überraschung. Das neue Material ist heute angekommen, es sind Laufräder, sie heißen Diapason und sind von Ambrosio. Im Flachen haben sie die Qualität wie die Laufräder die wir jetzt benutzen, am Berg kann man sie allerdings durchaus als sehr gut bezeichnen. Ich bin mal gespannt, ob sie morgen gleich ihre Feuertaufe bestehen.
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Artifex
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Beitrag: # 116236Beitrag Artifex
14.2.2004 - 11:03

Immernoch ein hochklassiger AAR mit super Texten!

Dein Team scheint ja langsam in Wallung zu geraten :roll:

Bamba
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Beitrag: # 116465Beitrag Bamba
15.2.2004 - 21:44

28.01.2003

Heut morgen hab ich wieder Besuch bekommen, Papa wollte mit mir sprechen. Es ging um Miguel, Papa meinte er würde sich völlig fertig machen, er hält den Druck nicht stand! Ich hab ne Viertelstunde mit Papa gesprochen, was wir da machen können. Letztendlich wollte ich, im Rahmen der Besprechung, nur kurz mit Miguel noch mal reden, da ich befürchtete den Druck sonst noch zu erhöhen. Ich überredete Papa doch noch mit ihm zu reden, er sollte Miguel klar machen, dass die Mannschaft voll und ganz hinter ihm steht, auch wenn das heute in die Hose gehen würde. So lief es dann auch ab. Papa gab mir später noch ein Zeichen, das er mit Miguel gesprochen hatte.
Unseren beiden Verletzten geht es auch besser, Anthony meldete sich schmerzfrei und Yann meinte die Schmerzen in seinem Arm würde ihn kaum noch behindern. Die frohe Botschaft von dem neuen Material, ließ bei der Besprechung richtig Freude aufkommen, nur Olli hätte das Geld lieber in Material für flaches Gelände gesteckt, um besser sprinten zu können. Beim einfahren waren alle begeistert von dem neuen Laufrädern.

Jetzt zum Rennen. An dem ersten Hügel setzten sich vier Fahrer ab, später fiel einer wieder zurück. Alle Sprints gingen an diese Fahrer. Am Anfang des Schlussanstieges waren aber die Ausreißer vom Peleton wieder eingefangen.
Meine Jungs hielten sich an die taktische Vorgabe, fast die ganze Zeit versteckten sie sich am Ende Feldes. Kurz vor dem Schlussanstieg gab es einen Sturz, leider verlor Gigi dadurch den Anschluss ans Feld, er konnte sich zwar nachher noch wieder herankämpfen, wurde aber nur 141. mit 16,31 Minuten Rückstand.
Am letzten Anstieg sollte Miguel sich ja vorne im Feld befinden, leider hing er irgendwo in der Mitte fest, was ihn gestern übermotiviert hat, schien ihn heute schwere Beine zu machen. Olli war am besten positioniert, er kam auch recht gut den Berg hinauf und gewann den Sprint des Hauptfeldes und somit Platz 19.. Damit behielt er das grüne Trikot mit 7 Punkte Vorsprung, Gesamt ist er jetzt 18.. Der Rest der Mannschaft kam im Hauptfeld ins Ziel, sie haben damit die Vorgabe sehr gut umgesetzt. Wie man sowieso sagen muss, dass das Feld relativ geschlossen blieb.
Nun zur Spitze, gleich am Fuß des letzten Berges gab es mehrere Attacken, erst setzte sich eine Fünfergruppe ab, danach eine Vierergruppe, von dieser blieben dann zwei über. Gewonnen hat Paepoli vor Frigo.
Miguel brauchte bis gut zur Mitte des Anstiegs, um an die Spitzte des Feldes zu fahren, genau noch rechtzeitig, denn es bildete sich eine 17 köpfige Verfolgergruppe. Danach lief es bei Miguel wie abgesprochen, 2,5 km vor dem Ziel griff er noch mal an, konnte sich absetzten und wurde 3., insgesamt liegt er jetzt auf Platz 4.. Seine Freude und Erleichterung über die gelungene Etappe war ihm merklich anzusehen.

Bei der Besprechung um 20.00 lobte ich die Fahrer für die überaus gute taktische Umsetzung der Vorgabe, wobei ich nur nebenbei ansprach, dass Miguel am letzten Anstieg nicht vorne im Feld war. Ich richtete die Aufmerksamkeit auf das morgige Rennen.
Die 9. und letzte Etappe der Rundfahrt in Malaysien.
Profil:
Das Gelände ist flach wie ein Brett, es gibt je einen Sprint pro Kategorie, auf der 93 km kurzen Schlussetappe.
Etappenziel:
Einer unter den ersten 8. und zwei weitere in den Top 25. Verteidigung der Gesamtplätze von Miguel und Olli und des grünen Trikots.
Taktik:
Morgen ist noch mal richtig arbeiten angesagt. Das kurze Rennen lädt zu Angriffen ein. Wir haben uns entschlossen, das Guill versucht in die Ausreißergruppe zu kommen. Schafft er es nicht, müssen wir eventuell alle, bis auf Olli und Miguel, richtig Tempo bolzen. Wie die Taktik genau aussieht hängt von so vielen verschiedenen Sachen ab, das ich sie von Mannschaftswagen aus kurzfristig angeben werde.

Eins hab ich fast vergessen. Heute morgen kam ein Anruf aus Frankreich, Dominique Mullier ist mit dem Beobachten von Bollo fertig, als nächsten Auftrag gab ich ihn Speedy. Miguel oder Olli wären zwar wichtiger, aber die sind ja noch hier, außerdem kann die ja dann Sebastian beobachten.

Ich denke es wird morgen noch mal so richtig schwer die gesteckten Ziele zu ereichen, mal sehen, ob das Team in der Lage ist mit einer geschlossen Leistung die Ziele zu realisieren.
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Bamba
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Beitrag: # 116470Beitrag Bamba
15.2.2004 - 23:58

29.01.2003

So, nu ist er zu Ende, unser Asien-Trip. Ich wird mich kurz halten, denn wir wollen gleich noch ein bisschen feiern gehen, hier in Kuula Lumpur. Hoffentlich gibt es hier irgendwas ordentliches zu essen, ich steh nämlich nicht unbedingt auf die einheimische Küche und übergeben möchte ich mich morgen im Flugzeug auch nicht. Da werde ich mal wieder meinen Einfluss als Teamchef geltend machen müssen, dass ist ein enormer Vorteil den ein Manager gegenüber einen Fahrer hat.

Aber erst mal zur Etappe, heute morgen meldete sich Yann wieder ganz gesund. Das Rennen lief ganz anders als geplant. Nach ein paar Kilometern gab es die erwarteten Attacken, Guill versuchte mitzugehen. Scheinbar hatten auch andere Teams die gleiche Idee gehabt, so bildete sich ein Fünfergruppe und dahinter drei weiter Fahrer mit Guill die versuchten Anschluss zu finden. Das Ergebnis war, das nach weiteren 10 km, das Feld die Ausreißer wieder schluckte. Guill versuchte es dann noch ein mal alleine, kam aber auch nicht weg.
Das ganze Feld fuhr dann auf den Zwischensprint zu, jetzt waren wir gefordert, da das grüne Trikot in Gefahr war. Ich schickte Miguel nach vorne, weil ich Olli schonen wollte und er mit einen Sprintsieg auf Platz 3. vorrücken konnte. Er wurde schließlich dritter beim Sprint.
Auch an der Bergwertung konnte sich kein Fahrer mehr lösen, damit war klar, dass es einen Massensprint geben würde. Das Anfahren klappte nicht so gut, erst war Olli zu weit hinten und nachher fuhr er vorne noch im Wind. Drei Fahrer setzten sich im Sprint noch vom Feld ab, Zanini, Pozatto und Olli. Wenn Zanini gewonnen hätte, hätte Olli mindestens zweiter werden müssen, um sein Trikot verteidigen zu können. Aber es kam anders, allen drei Fahrern ging frühzeitig die Puste aus, da die Anderen zu weit weg waren, rollte Pozatto als erstes über die Linie und Olli als zweiter.
Olli konnte somit das Grüne und seinen 18. Platz verteidigen, auch Miguel blieb 4.. Bei der Etappe fuhren alle noch mal ins Geld mit den Plätzen 6., 7., 11., 12., 15., 16. und 21. von Guill, Antony, Yann, Papa, Miguel, Gigi und Oliver gab es einen hervorragenden Abschluss.

So, es klopft an die Tür die anderen wollen los, vielleicht habe ich morgen im Flugzeug etwas mehr Zeit ein Resümee über diese Rundfahrt zu schreiben!
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Bamba
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Beitrag: # 116511Beitrag Bamba
16.2.2004 - 19:25

30.01.2003

Ich sitzt im Flieger nach Paris, gestern Abend, oder besser heute Morgen wurde es schon früh. Die Jungs verstehen es auch ohne Alkohol zu feiern, ja gut eine Runde gab es auf den Etappensieg. Um 03.00 habe ich dann den Schlusspunkt gesetzt, eigentlich wollte ich bereits eine Stunde früher wieder im Hotel sein. Was solls, die Mannschaft hats sich verdient, nach der Leistung. Das Essen? Es war vorzüglich, wir hatten eine große Auswahl auf der Karte, sodass jeder was gefunden hat, sogar ich.

Jetzt zum Resümee. Gewonnen hat die Tour übrigens Paepoli von I Banesto vor Frigo. Der Januar ist schon fantastisch gelaufen. Ich hätte nie mit so guten Ergebnissen gerechnet. Ein mal in den Top 10 bei der Tour Down Under und ein mal in den Top 5 in Malaysia und dazu ein Etappensieg, dass war mein Wunsch, Ziel für diesen Monat. Wir haben über 30.000 an Prämien eingefahren, ich wär mit 15.000 schon zufrieden gewesen. Eigentlich kann ich rundum zufrieden sein. Ach was, ich bin rundum zufrieden! Dazu haben sich die Fahrer als Team präsentiert, es gibt keine Missgunst und die Jungs sind voll motiviert. Und obendrauf führen wir auch noch die Mannschaftswertung in der UCM-Rankliste mit 250 Punkten an. Das sagt zwar noch gar nichts aus und bis zur 3500 Punktemarke, die ich als Ziel gesetzt habe, ist es auch noch weit. Im Januar gibt es halt nicht viele Punkte zu holen.
Olli hat mich sehr positiv überrascht. Bis auf eine Etappe hat er mindestens Rang 4. des Hauptfeldes belegt. Ich befürchte nur, das dies nicht so weiter gehen wird. Es waren kaum Topsprinter am Start und von denen die da waren, haben sich nur O´Grady und Clerc gezeigt. Die anderen werden ihr Form für später aufbauen, bei der Tour z. B., wird es mit Sicherheit nicht so leicht sein, in die ersten Fünf, bei einer Massenankunft zu fahren. Trotzdem er ist in einer guten Frühform, vielleicht kann er ja noch einen Klassiker Anfang Februar gewinnen.
Bei Miguel bin ich mir nicht sicher, ob er wirklich der Kapitän sein kann. Er war doch sehr nervös vor der Bergetappe in Malaysia. Gut, nachher hat sich alles aufgelöst und das Ergebnis war auch im grünen Bereich. Ich werde ihn weiterhin gut beobachten und schauen, ob er den Druck gewachsen ist. Falls nicht, könnte es noch wesentlich schwieriger werden bei den Zielen. Ich sollte dabei bleiben, zu Beginn einer Tour die Ziele nicht zu hoch zu stecken und dann lieber während der Rundfahrt die Ziele mit dem Erreichten hochzuschrauben.
Auch der Rest der Mannschaft hat sich super geschlagen. Keiner hat sich vom Feld abhängen lassen, es sei denn durch einen Zwischenfall. Diese Vorgabe haben die Jungs ausgezeichnet gelöst. Und auch die guten Platzierungen innerhalb der Geldränge, die zu den vielen Prämien geführt haben, hätten nicht besser sein können.

Ganz Positiv sehe ich das Auftreten von Papa. Der hat sich zum Mannschaftssprecher entwickelt, ohne das er gewählt worden ist, so macht er seinen Spitznamen wirklich Ehre. Normalerweise müsste Olli oder Miguel diesen Posten übernehmen, jedenfalls wenn man auf die Möglichkeiten und die Leistungen schaut. Gut, beide sind noch jung und Miguel ist auch ehr ein ruhiger Typ, dazu kommt noch seine Nervosität. Vielleicht ist Papa ja der geeignete Mann, er hat Familie, ist auch der Älteste im Team, hat Erfahrung und strahlt ruhe aus. Von seinem Leistungsvermögen steht ihm der Posten zwar nicht zu, aber er scheint ihn bisher zumindest gut ausfüllen zu können. Es wird sich zeigen, ob die anderen Fahrer Papa in dieser Position akzeptieren. Ich kann ihn jedenfalls gut gebrauchen, er sich zu einem echten Bindungsglied zwischen mir und der Mannschaft entwickelt. Das einzigste Problem was ich da sehe ist, dass er als Free Agent bei uns fährt, sollte er mein Vertragsangebot im Sommer ablehnen, wäre das für den Teamgeist gar nicht gut.


@ alle

Ich warte noch auf eure Tipps!
Schafft das Team die 60 Punkte bei den Zielen oder nicht, oder geht Louis schon vorher Pleite.
Tippt doch mal die genaue Punktzahl, die die Fahrer bei den Zielen erreichen!
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Bamba
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Beitrag: # 116532Beitrag Bamba
16.2.2004 - 23:36

31.01.2003

So eine Sauerei! Ich bin heute Nacht in unser Hauptquartier nach Arudy gekommen und was finde ich da vor? Eine schlechte Nachricht. Sebastian hatte auf den Anrufbeantworter gesprochen, dass er einen besseren Job gefunden hätte und mein Angebot daher ablehnt. Was für ein Angebot, wir hatten einen mündlichen Vertrag! So was hätte ich von ihm nicht erwartet, er hätte wenigstens mich direkt Anrufen können und nicht aufs Band quatschen. Ich war stinke sauer, vor allem weil er den ganzen Tag über nicht zu erreichen war. Er hatte noch einen Ersatz vorgeschlagen einen Italiener, der sowohl Französisch als auch Spanisch spricht. Mit dem habe ich mich dann in Verbindung gesetzt. Oscar Pirazzini fängt morgen bei uns an, er wird als erstes Miguel beobachten. Die Kosten betragen das Gleiche wie bei Sebastian, so ein Mistkerl, ich kann mich immer noch nicht beruhigen.

So, jetzt zu was anderem. Heute habe ich weiter an der Einsatzplanung für Februar gearbeitet, die steht, bis auf die Frage, ob ich Bollo oder doch Arnaud mit zur Mittelmeer-Rundfahrt nehme. Bollo ist der besser Mann, keine Frage, dafür ist Arnaud der bessere Zeitfahrer. Sollte Bollo die Mittelmehr-Tour fahren, wird Miguel bei der Tour de Valence der Kapitän, sonst wird Bollo den Posten wohl übernehmen. Ich hab ja noch ein bisschen Zeit, um mir die Form der Beiden anzuschauen.

Dann habe ich noch den Bericht von Dominique Mullier über Bollo gelesen. Das Bollo nicht voll austrainiert ist hab ich mir schon gedacht, aber das er noch soviel Potenzial hat kann ich fast nicht glauben, schließlich ist er schon 30.

Unser Arzt hatte heute auch seinen letzten, viel helfen konnte er uns auch nicht. Auf den Januar-Rundfahrten hätte er dem Team nutzen können, bloß da hatten wir ihn nicht mitgenommen. Wollen wir mal hoffen, dass wir in dieser Saison von schweren Verletzungen verschont bleiben.

Morgen gehts wieder mit der ganzen Mannschaft los. Wir beziehen ein Quartier irgendwo in Spanien, von da aus werden wir immer morgens mit einem Flugzeug zu den fünf Rennen fliegen und abends zurück. Fragt sich, ob das bei so einer Konstellation sinnvoll ist. Der Vorteil ist, man schläft immer im gleichen Bett und wenn ein Fahrer ausfällt, nimmt man halt einen anderen mit. Das Team kann so besser zusammenfinden und wer das Rennen nicht fährt, kann trainieren. Der Nachteil ist die viele Fliegerei, besonders nach Mallorca rüber.

Ich hoffe ich habe genug Zeit während dieser kleinen Spanien-Rundfahrt, 5 Rennen an 5 Tagen, ins Tagebuch zu schreiben, vielleicht während des fliegen.


01.02.2003

Wir haben heut Abend gemeinsam gegessen und anschließend die Mannschaftsbesprechung für morgen gemacht. Die Trofeo Mallorca werden Miguel, Olli, Regis, Anthony, Arnaud, Oliver, Yann und Ben in Angriff nehmen. Der Rest bleibt hier und trainiert.
Profil:
Das C 3 Rennen ist 196 km lang und von Anfang an hügelig. Ca. 70 km vor dem Ziel weist das Profil zwei heftige Zacken auf. Die letzten 40 km sind dann aber relativ flach.
Etappenziel:
Einer unter den Top 10 und zwei weitere im Geld (Top 25).
Taktik:
Alle sollen versuchen sich in den Anstiegen nicht vom Hauptfeld abhängen zu lassen, wenn das Feld geschlossen ankommt werden wir für Olli fahren und zwar mit unseren bisherigen Sprinttaktik. Miguel hat allerdings alle Freiheiten, entweder selber an den beiden Zacken auszureißen oder in einer Gruppe mitzugehen. Falls sich eine Gruppe ohne einen unserer Fahrer löst, entscheide ich kurzfristig, ob wir mit Tempo machen.


02.02.2003

Heute haben wir das erste mal so richtig Leergeld bezahlen müssen. Tja, wurde auch Zeit, das uns die Realität wieder einholt.

Am Anfang gab es gleich mehrere Attacken, an dem ersten Hügel setzten sich auch gleich 9 Fahrer ab. Nach 20 km waren die aber wieder eingefangen. Der nächste Angriff erfolgte am ersten Zacken, 4 Fahrer entwischten. Am zweiten Zacken bildeten sich dann zwei Gruppen vorne, die erste mit 5 Fahrern und die zweite mit 16 Fahrern inklusive Miguel. Die zweite Gruppe wurde 8 km vor dem Ziel geschluckt, die Erste 3 km.
Da wir in der zweiten Gruppe und im Peleton aussichtsreiche Fahrer hatten, konnten wir abwarten. Als die Gruppen sich zusammen schlossen lief alles schief, erst lies sich Miguel zurückfallen um Olli zu helfen. Olli und der Rest hing aber noch hinten im Feld fest und kam nicht so richtig nach vorne. Dann trat Miguel wieder an, da war der Zug aber vorne schon abgefahren. Endergebnis, Ziel nicht erreicht, Platz 16., 20. und 22. für Miguel, Olli und Arnaud, das einzigste was klappte war, dass sich keiner abhängen ließ. Gewonnen hat den Klassiker O´Grady von Credit Agricole.

Bei der Besprechung gab es eine detaillierte Fehleranalyse, die Fahrer im Feld haben es versäumt rechtzeitig an die Spitze zu fahren und Miguel der helfen wollte, konnte das ja nicht ahnen.
Die Trofeo Cala Millor ist ebenfalls ein C 3 Rennen und wird gefahren von Olli, Guill, Regis, Anthony, Oliver, Yann, Ben und Gigi.
Profil:
Der Klassiker ist 199 km lang. Bis auf einen langgezogenen Hügel 20 km vor dem Ende ist er flach.
Etappenziel:
Wie gestern.
Taktik:
Im Hauptfeld bleiben und kein Tempo machen ist die Divise. Bei einer Ausreißergruppe werde ich eventuell Zeichen geben, damit Führungsarbeit geleistet wird. Wichtig ist es am Hügel im vorderen Feld mit dabei zu sein, damit man in der Abfahrt nach vorne fahren kann, sonst hat man im Sprint keine Chance. Macht nicht wieder die gleichen Fehler wie in Malaysia, da hatte wir eine ähnliche Etappe in der wir nicht gut abgeschnitten haben.


03.02.2003

Es geht wieder aufwärts, auch wenn nicht alles nach Wunsch verlaufen ist. Aber erst mal galt es heute morgen ein Geburtstagskind zu gratulieren. Speedy ist 22 geworden. Zur Feier des Tages durfte er und die Fahrer, die das Rennen nicht bestritten, Torte mit Sahne essen. Heute Abend haben wir dann noch ein bisschen weiter gefeiert, allerdings haben wir uns die richtige Feier für den letzten Abend hier in Spanien aufgehoben.

Das Rennen war arm an Höhepunkten, es gab sehr wenig Angriffe und keiner war von Erfolg gekrönt. Pech hatte Guill am letzten Hügel, beim Anstieg hatte er einen Reifenschaden, damit war das Rennen für ihn gelaufen.
Bei der Anfahrt zum Massensprint fuhr Yann hervorragend. Nur der Rest kam nicht richtig nach vorne, Olli büßte sogar ein paar Plätze ein. Gut das er Morgen pausiert, er kann es gebrauchen. Vorne setzten sich zwei Sprinter vom Feld ab und es gewann Pollack von Gerolsteiner. Olli schaffte mit seinem Sprint aus dem Feld noch Platz 3., da die anderen Sprinter auch im Feld feststeckten. Yanns 5. und Olivers 11. Platz, war der Lohn für ihre gute Anfahrtsarbeit. Die Taktik aufzustellen ist eine Sache , sie dann umzusetzen eine andere, da die anderen Fahrer natürlich auch nach vorne wollen.

Auf Grund der Feier hielten wir die Besprechung kurz. Dabei ging ich noch mal das Rennen von heute durch, um anschließend, ohne große Worte, zu dem morgigen Klassiker zu kommen.
Die Trofeo Manacor ist ein Rennen der Kategorie C 3. Fahren werden es Miguel, Regis, Anthony, Arnaud, Oliver, Yann, Ben und Gigi.
Profil:
Das Gelände ist sehr hügelig bei diesem 227 km langen Klassiker. Entscheidend wird wohl ein steiler Anstieg 30 km vor dem Ziel sein.
Etappenziel:
Einer unter den ersten 10 und ein weiterer in den Top 25.
Taktik:
Einen Massensprint wird es morgen wohl nicht geben. Versucht am Hauptfeld dran zu bleiben. Miguel und Regis haben freie Hand an dem besagtem Anstieg anzugreifen, der Rest unterstützt die Beiden so gut es geht. Beide sollen dann, wenn sie in Ausreißergruppen sind, ihre Sprintqualitäten ausspielen. Sind beide in einer Gruppe ist Miguel der Kapitän und Regis soll für ihn anfahren.

Um 21.30 war bereits Zapfenstreich, was verhinderte, dass richtig Stimmung bei der Feier aufkam. Es ging aber nicht anders, schließlich steht morgen erst ein Flug und dann ein Rennen für einige Fahrer auf dem Programm.
"Die Herausforderung II"

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Beitrag: # 116578Beitrag Bamba
17.2.2004 - 18:29

04.02.2003

Das Aufstehen fällt mir immer schwerer, diese Rumreiserei gefällt mir nicht. Abends falle ich todmüde ins Bett, dabei ist es mir egal, ob es das gleiche Bett ist oder ein anderes. Falls noch mal so etwas ansteht, werde ich darauf bestehen die Sache anders zu lösen!

Morgens bei der kurzen Besprechung, wies ich die Fahrer an ihre letzte Verpflegung nach dem steilen Anstieg und vor dem letzten Hügel zu verzehren. Die ganze Anfahrt und die Vorbereitung war richtig stressig, da das lange Rennen sehr früh begann. Ich war froh, als es losging, endlich hatte ich etwas ruhe.
Am Anfang gab es mehrere Attacken, aber keine Gruppe schaffte es, sich vom Feld abzusetzen. Dann wurde es ruhiger, die nächsten Angriffe gab es an den kleinen Hügeln vor dem steilen Anstieg. Am Anstieg setzten sich zuerst zwei Fahrer ab. Unser Team hielt sich gut, Miguel war ganz vorne im Feld, Regis in der Spitzengruppe und der Rest im mittleren Teil. Danach attackierten die nächsten zwei Fahrer und Miguel hängte sich hinten dranne. Es bildeten sich zwei Gruppen vorne die durch eine knappe Minute getrennt waren. Das Feld folgte mit 1,5 minütigen Abstand. Auf der Abfahrt schlossen sich die beiden Gruppen zusammen, kurz vor dem letzten Hügel verpflegte sich Miguel noch mal. Das Feld schaffte fast den Anschluss, wobei Regis jetzt immer mit vorne zu finden war, aber kein Tempo machte.
Die Fünf vorne zogen das Tempo den Hügel hoch noch mal an und setzten sich wieder ab. Paepoli attackierte noch mal, kam aber nicht weg. Auf der Abfahrt schaffte es das Feld nicht, das Loch zuzufahren. Als es in den Sprint ging hatten Miguel, Kirchen, Rubiera, Pichon und Paepoli 400 Meter Vorsprung, der auch bis ins Ziel reichen sollte. Miguel führte die Gruppe an und wartete bis Kirchen hinter ihm den Sprint anzog. Zuerst hatte er Probleme ans Hinterrad zu kommen, aber dann gaben die Beine seiner Gegner nach und er konnte zeigen, dass er der klar beste Sprinter dieser Gruppe war. Heute hat Miguel den Sieg wie ein echter Kapitän nach Hause gefahren, das war schon eine klasse und vor allem eine abgeklärte Aktion. Die Anderen fuhren auch gut, Regis wurde 10., Arnaud 15., Anthony 19., Gigi 20. und Ben 23..

Als wir Abends im Hauptquartier ankamen, war die Stimmung bereits ausgezeichnet. Das ist der Vorteil eines solchen Quartiers, alle Mannschaftsmitglieder werden in den Erfolg mit einbezogen und sind so auch gleich für die nächsten Rennen motiviert. Bei der Besprechung zeigte ich mich voll auf zufrieden mit der gesamten Mannschaftsleistung, Miguel im Stil eines echten Kapitäns und das Team passte sich perfekt seinen Vorgaben an. Das war bisher einer der besten Rennen in dieser Saison, wobei die Vorgabe ja förmlich pulverisiert wurde. Von einer Schwächen am Berg, die der Mannschaft in der Presse prognostiziert wurde, war heute nichts zu sehen.
Morgen geht es zur Trofeo Alcudia, wieder ein C 3 Rennen. Fahren werden dort Olli, Guill, Regis, Arnaud, Oliver, Yann, Ben und Gigi.
Profil:
Das bisher längste Rennen mit 253 km. Das Gelände ist flach, hat aber etlichen ganz kleine Hügel, wobei der letzte erst kurz vor dem Sprint endet.
Etappenziel:
Einer unter den ersten 8. und zwei weitere unter den ersten 25..
Taktik:
Hier gibt es nichts neues, kein Tempo machen und im Feld verstecken ist angesagt. Falls eine Ausreißergruppe geht, werden wir auf mein Zeichen, uns in die Nachführarbeit einklinken. Der Sprint wird wie immer angezogen, wobei natürlich für Olli gefahren wird.

Ich hoffe dieser tolle Erfolg von heute hat Miguel für seine nächsten Aufgaben Sicherheit gegeben. Vielleicht kann das Team morgen noch etwas von der tollen Stimmung die herrscht mitnehmen.
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Artifex
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Beitrag: # 116590Beitrag Artifex
17.2.2004 - 20:26

Hey Bamba!

Deine Texte sind auch weiterhin absolute Spitzenklasse.

Ich glaube dein Team wird das schon packen, denn bisher läuft es doch ganz gut oder ;)

Und wenn du mir jetzt noch erklärst, wie du das mit einzelnen Tipps läuft, geb ich auch hierfür meine Meinung ab ;) :)

Bamba
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Beitrag: # 116606Beitrag Bamba
17.2.2004 - 22:10

05.02.2003

Mein Körper sagt mir, das er das nicht lange mehr mitmacht! Zum Glück geht es übermorgen Abend wieder zurück nach Arudy. Andererseits schwimmen wir im Augenblick auf einer Stimmungshochwelle und auf der möchte man natürlich so lange wie möglich bleiben.

Heut morgen war alles klar. Das lange Rennen wurde auch relativ ruhig angegangen, zwei drei kurze Attacken und das wars erst mal. Yann hatte an einem Hügel leichte Probleme und verlor kurz den Kontakt zum Feld, konnte aber die Lücke bald wieder schließen. Interessant wurde es erst 60 km vor dem Ziel als Heras an einem Hügel angriff. Botero versuchte kurz danach Heras zu folgen, kam aber nicht weg. Das war dann der Startschuss fürs Rennen. Das Feld nahm richtig Tempo auf und stellte Heras nach 20 km wieder. Durch das hohe Tempo blieb das Peleton auch bei den restlichen Hügeln zusammen.
Es kam zum Massensprint. Guill verpasste etwas den Anschluss, am letzten Hügel, so fuhr Regis Olli an seinem Hinterrad, an die zweite Position. Von der Spitze sprintete Mc Gee, mit einem leichten Abstand kam Olli und dahinter O´Grady. O´Grady zog an und Olli klemmte sich dahinter. Lange sah es nach einem Sieg von Mc Gee aus, da er schon ein richtiges Loch geschaffen hatte, aber dann musste er, dem im Wind fahren, Tribut zollen. O´Grady erging es nicht besser, er machte kurz vor der Linie schlapp und so nutzte Olli die Chance und zog auf den letzten Meter, aus dem Windschatten, an O´Grady vorbei. Fantastisch! Zweiter Sieg innerhalb von zwei Tagen, was will ich mehr. Beeindruckend war auch Regis Leistung beim Anfahren, er stellt sein Talent voll in den Dienst des Teams. Heute sprang für ihn noch Rang 14. raus. Oliver mit Platz 22. und Arnaud mit Platz 23. fuhren auch ins Geld.

Wir ihr euch denken könnt, war die Stimmung riesig in der Mannschaft. Bei der Besprechung gab es dann auch nichts zu meckern, sondern ich lobte noch mal alle Fahrer für die Leistung bei den letzten beiden Rennen.
Morgen gibt es dann mit der Trofeo Calvia das erste echte Bergrennen, es ist in der Kategorie C 3 eingestuft. Fahren werden dort Bollo, Regis, Guill, Arnaud, Gigi, Papa, Thony und Geoffroy.
Profil:
Auf den 191 km sind sieben Berge zu bewältigen, der Zielstrich liegt auf der Abfahrt des letzten Berges, das heißt es wird keinen Sprint geben.
Etappenziel:
Trainieren und es wäre schön, wenn einer ins Geld fahren kann.
Taktik:
Drei Fahrer haben ihren ersten Einsatz. Für die meisten ist diese Etappe nur als Training anzusehen, sie sollen versuchen so lange wie möglich am Feld dranzubleiben. Bollo und Regis können mal schauen wie weit sie vorne mitfahren können, aber ich denke für Regis reicht sein Können an diesen Bergen noch nicht aus und Bollo wird noch nicht in Form sein bei seinem ersten Rennen in dieser Saison.


06.02.2003

Richtige Berge sind nun mal nicht unser Terrain. Daher hat sich unser Erfolg auch in Grenzen gehalten, was heißen soll, dass wir heute kein Geld verdient haben. Ich hoffe es hat der Stimmung heut Abend für die Feier keinen Abbruch getan.

Das Rennen gibt es nur in Kurzform. Bereits am ersten Berg bildeten sich mehrere Ausreißergruppen, bis zum Schluss eigentlich kein richtiges Feld mehr vorhanden war. Die Fahrer kamen in kleinen Grüppchen ins Ziel. Gewonnen hat Sastre vom Team CSC, unser bester war wie erwartet Bollo als 34. mit einem Rückstand von über 22 Minuten. Geoffroy und Gigi erreichten das Ziel gar nicht.

So, jetzt geht es los mit feiern. Wir bleiben hier im Haus, der Koch bereitet uns extra etwas zu, was will er nicht verraten. Anschließend begießen wir noch die zwei Siege und den Geburtstag von Speedy. Zapfenstreich habe ich auf 03.00 festgelegt, unser Flieger geht nämlich erst um 14.00, da es eine Verschiebung am Flughafen gegeben hat. Jetzt haben wir drei Gründe zum Feiern, dann wollen wir das auch mal richtig ausnutzen. Ab morgen wird sich dann voll auf die beiden anstehenden Ziele konzentriert.



Wo bleiben denn eure Tipps :?: :?: :?: :evil: :evil: :evil:
Nur einer bisher :D

oder interessierteuch der AAR nicht :cry: :cry: :cry:
dann kann ich ja aufhören mit schreiben :? :? :?

es kann doch wohl nicht so schwierig sein, sich oben noch mal
die Ziele und die Fahrer anzuschauen und einen Tipp zu posten :!: 8O 8O

Wie gesagt, wer will kann ja tippen, welches der 12 Ziele ereicht wird und welches nicht :!:
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Lancelot
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Beitrag: # 116617Beitrag Lancelot
17.2.2004 - 23:03

Hi Bamba,

mach blos weiter, ich kann´s kaum erwarten zu lesen wie es weiter geht.

Daher hier mal mein Tip

Du schaffst die Ziele 1,2 und alle ab 6. Sofern dir Olli nicht durch Krankheit ausfällt.

Gruß
Lance

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ETXE
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Beitrag: # 116619Beitrag ETXE
17.2.2004 - 23:48

Also ich würde sagen. daß du alle bis auf ein Ziel schaffst! Du hälst dich ja ausgesprochen wacker. Du kannst deine Herausforderung bewältigen, wenn nicht die richtig starken Leute sich verletzen!
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Bamba
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Beitrag: # 116669Beitrag Bamba
18.2.2004 - 22:05

07.02.2003

Wir sind zur Zeit nicht nur Spitzenklasse In der UCM-Mannschaftswertung, sondern auch im Feiern. Das schlechte Ergebnis hat der Stimmung jedenfalls keinen Abbruch getan. Ich hab eigentlich gedacht, in den unteren Divisionen würde besser gefeiert werden, das muss ich jetzt revidieren. Und so lange wir noch Gründe haben zu Feiern, sollten wir sie nutzen, wer weis, wie es später in der Saison aussieht.

Die Jungs taten sich schwer aus dem Bett zu kommen, ich auch. Wir schafften es aber pünktlich am Flughafen zu sein. Mit dem Flieger ging es dann zurück nach Toulouse und von da an, mit dem Bus nach Arudy. Beim gemeinsamen Abendessen erläuterte ich die Planung bis zum Rennen am Sonntag, das heißt, das morgen noch mal Training angesetzt ist. Morgens individuell nach Plan und nachmittags Mannschaftszeitfahren. Sonntagmorgen geht es dann ganz früh mit dem Bus auf nach Marseille.

Das war schon ne klasse Spanien-Rundfahrt! Zwei Siege haben wir mitgebracht, ne super Stimmung herrscht im Team und die Jungs sind voll motiviert. Aber die ganzen Erfolge der Saison sind nichts mehr Wert, wenn wir bei den anstehenden Zielen versagen. Ok, sie sind schwer, aber eigentlich sollte ein Ziel von den Dreien zu schaffen sein, welches ist egal. Hoffentlich geht das gut.
Bei Miguel bin ich mir nicht sicher, ob er trotz seines Sieges und der souveränen Vorstellung seine Nervosität abgelegt hat.
Klasse waren die Rennen von Regis, bloß bei der Bergetappe hat sich gezeigt, dass es zum Kapitän noch nicht reif genug ist. Wie er sich in den Dienst der Mannschaft gestellt hat und taktisch agiert hat, war hervorragend. Die Presse hat schon recht, das man ihn als ein französisches Talent bezeichnet. Ein Fignon wird er zwar nicht werden, aber vielleicht entwickelt er sich zu einer der besten Rundfahrer in Frankreich.
Olli ist im Augenblick in einer bestechenden Frühform, wenn er seine Pausen bekommt, kann er vielleicht noch ein paar Rennen im Frühjahr gewinnen.
Der Rest des Teams hat bisher auch überzeugt, es gab eigentlich keinen der hinten runtergefallen ist, klar Geoffroy braucht noch Zeit und Gigi ist an den richtigen Anstiegen auch überfordert, aber das wusste ich ja vorher. Bisher hat aber jeder seine Aufgaben erfüllt, daher gibt es keinen Grund zum meckern.

Heute hat ich die neuste Ausgabe den wöchentlich erscheinenden Radsportzeitschrift in der Hand. Im Sonderheft sind wir ja als abstiegsgefährdet eingestuft worden. Was glaubt ihr, was ich jetzt für eine Überschrift gelesen habe? Vom abstiegsgefährdeten zum Überraschungsteam der Saison. Und dann haben sie über das Wunder von Brioches geschrieben und woran es liegen könnte, dass wir im Augenblick so erfolgreich sind. Alles nur reine Spekulationen, denn mit uns geredet hat keiner. Papier ist halt geduldig, obwohl der Artikel von jemanden geschrieben wurde der Ahnung hat, der Frühform, Motivation und Stimmung als Gründe angibt und nicht zu vergessen, die jungen Wilden sind hungrig.
In unser Heimatpresse gab es sehr wohlwollende Berichte von Jean, nicht überschwänglich, aber doch sehr positiv dargestellt. Jean sollte ich morgen mal anrufen! Er hat zwar noch Interviews mit Olli und Miguel per Telefon in Spanien geführt, aber mit mir hat er nicht gesprochen.

So ich bin total müde, wenn die Jungs morgen früh trainieren werde ich mich noch mal ins Bett legen und etwas schlafen, ich denke, ich hab mir das verdient, schließlich bin ich alle Rennen in Spanien gefahren, das haben sonst nur Regis und Gigi. Die meisten Fahrer können aber auch mal eine Entspannungsphase gebrauchen. Ich werde die Jungs nach der Mittelmeer-Rundfahrt nach Hause schicken, sofern sie nicht den anschließenden Klassiker in Italien fahren, die kriegen halt erst zwei Tage später Heimaturlaub. Sowieso werden wir die Rennen bis Paris-Nizza etwas ruhiger angehen.


08.02.2003

Ich hatte die Hoffnung, dass ich nach dem Nachmittagstraining vielleicht etwas klarer sehen würde, wenn ich zur Mittelmeer-Rundfahrt mitnehmen werde. Klarer Fall von denkste! Jetzt bin ich mir noch unsicherer, wahrscheinlich werde ich das jetzt erst Montagabend entscheiden.

Heut Abend gab es die Teamsitzung bereits um 19.00, morgen geht es ja früh los, das heißt nachher früh ins Bett.
Es steht das erste Rennen auf französischen Boden an, der GP d Ouverture de Marseille. Das C 3 Rennen fahren Miguel, Bollo, Olli, Regis, Anthony, Arnaud, Oliver und Ben.
Profil:
Ein Rundkurs der 7 mal durchfahren wird, mit einer Länge von 223 km. Er hat einen relativ steilen Hügel, auf dem auch die flache Zielgerade ist.
Etappenziel:
Ein Platz in den Top 5, dafür gibt es noch mal 3.500 extra vom Sponsor.
Taktik:
Ausreißer haben wohl keine Chance, nur wer am Ende des letzten Anstiegs vorne ist hat die Möglichkeit zu gewinnen, dazu sollte er noch ein relativ guter Sprinter sein. Bollo soll für Miguel fahren, kann er ihn nicht mehr helfen, soll er Olli unterstützen, der bereits von Regis den Hügel hochgezogen wird. Während des Rennens wird wieder Kraft gespart, wenn Arbeit zu verrichten ist, halten sich die vier genannten Fahrer raus. Wichtig ist das ihr bereits in den letzten Anstieg in der vorderen Gruppe seit, sonst habt ihr keine Chance. Miguel soll versuchen sich am Ende des Hügels abzusetzen, wenn er in einer kleinen Gruppe ist, sollte seine Sprintkraft für das Ziel reichen. Olli versucht mit Unterstützung so weit vorne wie möglich den Hügel hoch zu kommen, um dann seine Sprintstärke einsetzen zu können.



Ich hab gerade gesehen, das ich ein Ziel unterschlagen habe.

3b. Top 5 bie der Katalanischen Woche, 15 Punkte
Eine T1 Rundfahrt mit vier Flachetappen und einer Bergetappe.
Hier ist Migel gefordert, es wird schwer, aber da es kein Zeitfahren gibt sollte Platz 5. bie der Bergankunft reichen.
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Bamba
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Beitrag: # 116735Beitrag Bamba
19.2.2004 - 23:35

09.02.2003 Sonntag

Das erste Rennen in Frankreich, der Medienrummel war dem entsprechend groß. Jean war auch da, ich sprach noch mal kurz vor dem Start mit ihm und wir verabredeten uns für nach dem Rennen, dann könnte er auch noch Interviews bei uns im Mannschaftsbereich führen.

Kurz nach dem Startschuss gab es die ersten Attacken, keiner konnte sich absetzten, so fuhr das Feld die ersten fünf Anstiege geschlossen hoch. Beim sechsten mal griffen vier Fahrer an und zwei schafften sich abzusetzen. Das Feld erhöhte nun das Tempo, ohne das wir eingreifen mussten. Die Ausreißer wurden bereits vor der Abfahrt gestellt. Die Jungs fuhren bis dahin taktisch klug und sollten sich jetzt allmählich nach vorne schieben. Am Ende der Abfahrt verpflegten sie sich zum letzten mal. Dann kam noch mal eine Attacke und ein Fahrer setzte sich für kurze Zeit ab, wurde aber gleich darauf wieder eingefangen. Ich musste Miguel richtig antreiben, da er fast ganz am Ende des Feldes hing und ich die Befürchtung hatte, er würde wieder mit dem Druck nicht klar kommen.
Als es in den Anstieg ging waren Miguel, Regis und Bollo vorne mit dabei, nur Olli hing im Feld fest. Bollo versuchte für Miguel eine Attacke anzufahren, das klappte aber nicht richtig, da sie nebeneinander fuhren und zwei weiter Fahrer verhinderten, das Miguel an Bollos Hinterrad kam. So griff Miguel alleine an und setzte sich am Ende des Anstieges an die Spitze des Feldes, absetzen konnte er sich allerdings nicht. Bollo und Regis waren auch mit vorne dabei, Olli dagegen hing 6 km vor dem Ziel irgendwo im Feld fest.
Miguel versuchte nun von vorne als erstes auf die Zielgeraden zu kommen. Olli schaffte es sich noch etwas nach vorne zu schieben, seine Ausgangsposition war aber für den Sprint mit dem anvisierten Ziel sehr ungünstig. Miguel ging tatsächlich als erstes auf die letzten 1000 Meter, Regis und Bollo lagen auch noch gut. Hinter Miguel wurde bereits gesprintet, als er antrat. Seine Konkurrenten kamen im Viererpack näher, dahinter ein Dreierpack mit Regis. O´Grady war eindeutig der beste Sprinter und setzte sich durch. Die anderen waren keine reinen Sprinter und Miguel schaffte es knapp sie auf Distanz zu halten und Platz 2. zu sichern, obwohl er so lange im Wind gefahren war. Regis wurde 6. und Olli sprintete noch auf 11.. Bollo holte als 18. auch noch eine kleine Prämie.

Da dachte ich Miguel könnte den Druck nicht standhalten und Olli müsste die Kohlen aus dem Feuer holen. So kann man sich irren! Miguel scheint jetzt in seine Kapitänsrolle geschlüpft zu sein und er ist auch in der Lage sie auszufüllen. Super Leistung von ihm und die ersten fünf Punkte unserer Zieleliste sind eingefahren. Heute sah Olli nicht so gut aus, er meinte, er ist einfach den Anstieg nicht so gut hochgekommen, vor allen dingen hätte er vorher nach vorne fahren müssen. Was solls, wir haben unser Ziel erreicht und alle sind erleichtert. Jetzt können wir gelassen in die Mittelmeer-Rundfahrt gehen.

Neben der Dopingkontrolle für Miguel hatten einige auch noch Interviews zu geben, auch der Redakteur der Fachzeitschrift wollte mit mir sprechen. Wir unterhielten uns über seinen Artikel, ich schlug ihm vor nächstes mal vorher mit mir zu reden, dann würde ihm das Schreiben auch leichter fallen. Mein Lieblingsmanager war auch zu gegen. Er hielt sich aber von dem Team fern, so wie es aussah, hatte er genügend damit zu tun irgendwelche Gäste rumzuführen. Anschließend kam er doch noch zu mir und gratulierte zu dem erreichten Ziel.


10.02.2003 Montag

Die Stimmung im Team ist ausgezeichnet, mit dem erreichen des ersten Ziels schwimmt die Mannschaft weiter auf einer Erfolgs- und Euphoriewelle. Zur Zeit ist mir gar nicht bange um die Ziele, Miguel hat sich als echter Kapitän erwiesen und heute beim Mannschaftszeitfahrtraining klappte es auch hervorragend, ob und wie gut die Zeit ist, läst sich schlecht einschätzen, es fehlen einfach vergleiche. Wenn wir es bei der Mittelmeer-Rundfahrt schaffen nicht letzter zu werden und weniger als 2 Minuten verlieren, ist das schon in Ordnung, hängt natürlich davon ab wie viel Wert die anderen Teams auf dieses Zeitfahren legen.
Die Mannschaft steht jetzt auch, ich bleibe bei dem vorgesehenen Team. Fahren werden Miguel, Bollo, Olli, Guill, Anthony, Oliver, Yann und Ben.


11.02.2003 Dienstag

Morgen früh geht es los, vorhin habe ich noch mit der Mannschaft die Besprechung gemacht. Die Mittelmeer-Rundfahrt ist als T 3 eingestuft.
Profil:
Die erste Etappe ist am Anfang und am Ende flach auf der 171 km langen Strecke. In der Mitte gibt es drei Hügel und vier Anstiege. Insgesamt wird viermal gesprintet während des Rennens, dreimal um Bergpunkte und einmal um Sprintpunkte.
Etappenziel:
Das Feld kommt geschlossen an und Olli holt den Etappensieg, wobei zwei weitere in die Top 25 fahren.
Taktik:
Am Anfang des Rennens werden wir wieder Kraft sparen. Bei den Hügeln sehen alle zu im Hauptfeld zu bleiben, danach werden wir mit Tempo machen, falls eine Gruppe ausgerissen ist. Miguel, Bollo und Olli halten sich aus der Nachführarbeit raus. Den Sprint ziehen wir an wie immer, damit Olli die Chance bekommt um den Sieg mitzusprinten. Um die Berg- und Sprintwertung kümmern wir uns nicht. Sollten Olli oder Miguel Hilfe benötigen, werden alle sich um die Unterstützung bemühen.
Tourziel:
Ziel ist es einen Etappensieg einzufahren und einen Fahrer unter die ersten fünf zu bringen. In der ersten Etappe werden wir versuchen das Feld für einem Massensprint zusammenzuhalten. Bei der zweiten soll Bollo, wenn sich eine Ausreißergruppe bildet mitgehen, bei der dritten Guill, sollte das Feld geschlossen ankommen, ist Olli gefordert. Bei der vierten Etappe geht es am Ende einen Anstieg hoch, hier soll Miguel attackieren und möglichst einen 2 Minutenvorsprung auf Platz 6. herausfahren. Den müssen wir dann beim Mannschaftszeitfahren verteidigen.
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Bamba
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Beitrag: # 116764Beitrag Bamba
20.2.2004 - 19:36

12.02.2003 Mittwoch

Was für ein Desaster, das wars erst mal mit der guten Stimmung. Ich hab zwar versucht bei der Teamsitzung die Jungs wieder aufzubauen, aber die liefen heute Abend alle mit hängenden Köpfen rum, dabei sind doch noch beide Ziele drin. Ok, das Zweite ist schwerer geworden und für das Erste ist eine Chance vertan, aber unmöglich sind beide nicht geworden.

Aber erst mal zur Etappe, nach drei km kam der erste Angriff und der saß! Drei Fahrer sind ausgerissen und am zweiten Hügel hatten zwei von ihnen dann fast neun Minuten Vorsprung. Nach den Hügeln wurde im Feld richtig Tempo gebolzt, wobei wir uns so gut es ging beteiligten. Den dritten Fahrer hat das Feld dann noch geschluckt, die anderen Beiden nicht. Landis von US Postel hat jetzt mehr als 2,5 min und Schweda mehr als 2 min Vorsprung.
Auch unsere Anfahrt beim Sprint um die restlichen Plätze war grausam. Olli war viel zu früh in Führung, brach dann fast ein, konnte sich dann noch mal an die anderen anhängen, aber mehr als Platz 9. sprang nicht mehr raus. Nachdem Miguel sich gefangen hat, scheint Olli Probleme zu bekommen. Die anderen Fahrer waren mannschaftlich gesehen gut platziert, Miguel, Guill, Oliver, Anthony, Yann und Ben belegten die Plätze 14., 16., 18., 19., 20. und 23..Irgendwie war die Mannschaft direkt nach dem Rennen geknickt. Fast alle Teams sind von diesen super Angriff überrascht worden und man hätte früher Tempo machen müssen, aber so ist es nun mal im Radrennsport, sonst wäre es ja langweilig.

Wie gesagt, hab ich bei der Besprechung vor allem Aufbauarbeit geleistet, gebracht hat es heute wenig, vielleicht ändert sich ja morgen was zum Rennen.
Wer weis wie die zweite Etappe endet.
Profil:
Das Rennen ist 177 km lang und auf der ganzen Strecke hügelig. Wenn man sich das Profil anschaut, erkennt man drei Hügel, am Anfang einen kurzen steilen und dann zwei jeweils längerwerdene Hügel mit flacheren Anstiegen, wobei der letzte erst ca. 12 km vor dem Ziel seine Abfahrt beendet. Zweimal geht es jeweils um Sprint- und Bergpunkte während der Etappe.
Etappenziel:
Sieg und zwei weitere Fahrer in den Top 25.
Taktik:
Sollte sich diesmal eine Ausreißergruppe bilden, wahrscheinlich am ersten steilen Anstieg, geht Bollo mit. Dann ist es egal, ob die Gruppe vorne mit unserem Mann um den Sieg fährt oder das Peleton. Sind wir in der Gruppe nicht vertreten müssen wir wieder Tempo machen. Um die Sprints werden wir uns wieder nicht kümmern.
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Beitrag: # 116773Beitrag Bamba
20.2.2004 - 21:40

13.02.2003 Donnerstag

Im Augenblick läuft es nicht so wie bisher, unsere ganze Taktik wurde bei dieser Etappe über den Haufen geworfen. Die Jungs hatten sich eigentlich heut morgen gefangen, jedenfalls machten sie den Eindruck vor dem Rennen.

Alle waren fit und der Tiefpunkt schien überwunden. Dann kam gleich nach dem Start eine Attacke und ein Fahrer setzte sich ab. Bollo fuhr noch im Feld und hatte keine Chance mitzugehen. Er sollte bis zum ersten steilen Hügel warten, da vermutete ich den nächsten Angriffe. Aber es kam anders, 10 km weiter griffen drei Fahrer an und setzten sich ab. Wir mussten unsere Taktik nun notgedrungenerweise umstellen. Das gesamte Feld war heute nicht gewillt die Ausreißer durchkommen zu lassen. Viele Mannschaften machten Tempo und so betrug der maximale Vorsprung 5,5 Minuten und am Ende des letzten Hügels wurden die vier Fahrer gestellt.
Und nun kommen wir zu dem Glück was uns verlassen hat. Vor dem zweiten Hügel hatte Anthony einen Reifenschaden, schaffte es aber unter großer Anstrengung, den Anschluss wieder herzustellen. 15 km vor dem Ziel stürzte Guill, auch er schaffte es das Feld auf der Ziellinie zu erreichen. Durch diese Vorkommnisse und die Nachführarbeit die wir geleistet haben, konnte nur Oliver Olli beim Sprint helfen.
Oliver hielt die Spitze und Olli war auf Platz 5., als es in den Sprint ging. Davis zog noch an Olli vorbei und er hängte sich an ihn dran. Die drei Sprinter vorne hatten ihr Pulver zu früh verschossen. Kurz vor der Linie ging Olli aus dem Windschatten und griff Davis an. Am Ziel waren sie auf gleicher Höhe. Doch noch ein krönender Abschluss für ein verkorkstes Rennen? Das Zielfoto musste entscheiden. Bisher sind wir damit sehr gut gefahren! Aber, wie war das mit dem Glück heute. Zweiter ist Olli geworden und die Stimmung im Team sackte trotz eines hervorragenden Platzes in die Katakomben, es wäre besser gewesen Olli wäre nur 5. geworden, das hätte der Stimmung nicht so einen Abbruch getan. Oliver, Miguel, Anthony und Bollo belegten die Plätze 7., 13., 22. und 24. und besserten unsere Prämienkasse noch etwas auf.

Aufbauarbeit war bei der Besprechung wieder angesagt. Und was die Teamwork und die Nachführarbeit anging, konnte ich durchaus eine Menge Lob verteilen. Genutzt hat es nichts! In den Köpfen der Fahrer spukt noch die Ansicht, dass es so weitergehen müsste wie bisher und das die beiden Ziele bei dieser Rundfahrt eigentlich locker zu schaffen wären. Dabei machen sie sich den Druck selber, ich war mit dem ersten erreichten Ziel voll zufrieden und hab diese beiden nicht mehr unbedingt auf meiner Rechnung. Der bisherige Erfolg hat halt auch seine Schattenseiten. Hoffentlich können sich die Jungs für morgen noch motivieren, wie sie es heute getan haben und für ihre Möglichkeiten, sind sie doch bei dieser Tour gut gefahren.
Danach ging es um die dritte Etappe der Mittelmeer-Rundfahrt.
Profil:
116 km hügeliges Gelände mit vier kleinen Hügeln stehen für morgen an. Sechs Zwischensprints sind zu absolvieren, viermal gibt es Berg- und zweimal Sprintpunkte.
Etappenziel:
Etappensieg und noch zwei Fahrer unter den ersten 25.
Taktik:
Morgen soll Guill versuchen bei den Attacken mitzugehen, gelingt das nicht und setzt sich wieder eine Gruppe ab, müssen wir Nachführarbeit leisten. Im Massensprint wird wie immer für Olli gefahren. Um die Prämien während des Rennens werden wir uns auch diesmal nicht kümmern.
"Die Herausforderung II"

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Beitrag: # 116783Beitrag Bamba
21.2.2004 - 1:46

14.02.2003 Freitag

Die Realität hat uns endgültig eingeholt! Unsere Anfangserfolge sind gut, aber es waren halt nur kleine unbedeutende Rennen und auf der ersten Rundfahrt in Europa wollen sich viele Rennställe gut präsentieren.

Alle waren fit, bloß die Stimmung hatte sich vom Vorabend nicht deutlich verbessert. Guill platzierte sich bei der Startaufstellung ganz vorne, damit er bei einem Angriff gleich kontern konnte. Es dauerte auch nicht lange und vier weitere Fahrer setzten sich mit Guill ab. Er machte keine Führungsarbeit und hielt sich auch aus den Sprints raus. Der maximaler Vorsprung der Gruppe betrug 5 min. Zwischenzeitlich setzten sich noch mal zwei Fahrer ab, die konnten aber nach 30 km wieder eingefangen werden. Der Vorsprung der Ausreißergruppe schmolz vor dem letzten Hügel auf 2 min. An dem Anstieg dann konnte Guill und ein weiterer Fahrer nicht mehr mithalten, sie fielen ins Feld zurück.
Atienza, Niermann und Kirchen aber, konnten einen Vorsprung von 1,5 min ins Ziel retten, wo sie in dieser Reihenfolge auch über die Linie fuhren. Niermann rückt damit auf Rang 3. der Gesamtwertung, die anderen Beiden hatte mehr Rückstand und konnten sich nicht entscheidend nach vorne schieben.
Im Sprint des Feldes haben wir dann eine gute Figur gemacht, es war deutlich zu merken, dass wir heute keine Führungsarbeit verrichtet haben. Olli war ganz vorne mit dabei und kam als 6. ins Ziel. Die Anderen belegten die Plätze 11. Anthony, 12. Miguel, 14. Ben, 16. Guill, 20. Yann und 24. Oliver. Bollo hatte kurz vorm Ziel einen Reifenschaden, schaffte es aber noch mit dem Feld anzukommen.

Bei der Besprechung dann, wie in den letzten Tagen nur bedrückte Gesichter. Ich entschied mich heute keine Aufbauarbeit zu leisten, sondern ein Donnerwetter loszulassen, wobei ich mich kräftig über die Stimmung aufregte und weniger über die fahrerischen Leistungen. Das schien doch einige wachzurütteln und es kam eine heiße Diskussion auf. Ich hoffe es hat was gebracht, jedenfalls habe ich den Jungs deutlich gemacht, das ich die Maßstäbe setze und nicht sie.
Zur 4. und wahrscheinlich vorentscheidenden Etappe.
Profil:
Morgen erwatet die Fahrer eine Rennen mit vielen kleinen Hügeln und einen 4-5 km langen Anstieg von etwa 3,5 % zum Ziel. Vorher ist noch mal ein Hügel zu überqueren. Fünf Zwischenwertungen gibt es, dreimal in der Kategorie Berg und zweimal in der Kategorie Sprint auf dem 152 km langen Teilstück.
Etappenziel:
Sieg und ein Fahrer hat 2 min Vorsprung auf Rang 6.
Taktik:
Morgen pokern wir! Wir werden uns bis zum Schlussanstieg im Feld verstecken, dann sollte Bollo für Miguel antreten. Vielleicht hat Miguel so die Chance den Etappensieg und einen ausreichenden Vorsprung auf Rang 6. einzufahren. Ausreißer lassen wir fahren, auch wenn uns das eventuell alle Chancen auf beide Ziele nimmt.

Ich denke die beiden Ziele kann ich abschreiben. Man merkt das Papa nicht mit dabei ist, von den Jungs hier ist keiner in der Lage die Führung zu übernehmen, keiner kann den Haufen mal aufrütteln oder das Ruder herumreißen. Aber außer Papa sehe ich auch keinen in unserem Team, der diese Position über nehmen kann. Die Etappenziele sind natürlich auch höher angesetzt als sonst, aber da die Fahrer die Ziele kennen, ist es egal was ich vorgebe, im Kopf weis jeder das ein Etappensieg und Rang 5. in der Gesamtwertung her muss. Vielleicht sind diese Erfahrungen für die Mannschaft wichtig und sie kann lehren daraus ziehen für die restliche Saison.


15.02.2003 Samstag

Ich dachte ich wäre ein guter Taktiker, dem ist wohl nicht so. Jedenfalls habe ich mich heute voll verspekuliert. Der Vorteil ist das der Fehler eindeutig bei mir lag und die Jungs sich deshalb keine Vorwürfe machen.

Das Rennen lief anders wie gedacht. Es gab zwar ein paar Attacken am Anfang der Etappe, aber das wars fürs erste. Keiner konnte entwischen und so wurde nur bei den Zwischensprints angegriffen. Die Jungs fuhren taktisch klug hinten im Feld, ohne Gefahr zu laufen den Anschluss zu verlieren. Nur einmal gab es eine brenzlige Situation als Ben eine Reifenpanne hatte. Ab dem vorletzten Hügel lief dann alles schief. Hier gab es dann die Attacken die ich bereits vorher erwartet hatte. Neun Fahrer entwischten und meine Jungs steckten im Feld fest. Wir machten Tempo, aber auf der Abfahrt war klar, dass die Etappe gelaufen war.
Am Schlussanstieg griff zwar Miguel und dann auch noch Bollo an, aber mehr als Platz 8. und 11. sprangen nicht mehr heraus. Miguel ist jetzt Gesamt 7. mit einem Rückstand von 2 min und 35 sek auf Platz 5.. Das wars dann wohl, die beiden Ziele sind weg, denn im MZF werden wir weder gewinnen noch mehr als 2 min auf irgendeine Mannschaft herausfahren.

Die Besprechung war irgendwie gelöster als bisher. Die Stimmung ist zwar immer noch im Keller, aber dadurch das die Ziele gelaufen sind, sind alle lockerer geworden. Wir haben uns auch nicht mehr viel über die Etappe unterhalten, ich gab meine taktischen Fehler zu und lobte noch mal die allgemein gute Umsetzung bei der Rundfahrt.
Dann schauten wir auf das morgige Mannschaftszeitfahren, welches den Abschluss der Mittelmeer-Rundfahrt bildet.
Profil:
Gut 30 km ziemlich flaches Gelände.
Etappenziel:
Gute Teamwork, nicht letzter werden und nicht mehr als 2 min Rückstand auf den Ersten.
Taktik:
Alles geben bei kurzer Führung, nur Guill und Miguel halten sich etwas länger an der Spitze auf.


16.02.2003 Sonntag

Beide Ziele erreicht, nein nicht die vom Sponsor, die Etappenziele. Wir sind 19. geworden mit 1 min und 26 sek Rückstand. Gerolsteiner hat das MZF souverän gewonnen. In der Gesamtwertung haben Miguel und Bollo ihre Plätze 7. und 11. verteidigt. Sieger der Tour ist Grischa Niermann von Rabobank geworden. Tja, sonst gibst nicht mehr viel zu der Rundfahrt zu sagen. Jedenfalls stehen wir mit beiden Beinen wieder auf dem Teppich. Bisschen Pech haben wir auch gehabt bei dem Zielfotoentscheid. Aber man kann ja nicht immer Glück haben. Jetzt heißt es bei dem nächsten Ziel, der Katalonischen Woche wieder richtig anzugreifen.

Auf eine Feier haben wir heute Abend verzichtet, den Fahrern war nicht danach und bei der Stimmung ist es auch besser so, bevor die ersten hier depressiv werden. Na ja, so schlimm ist es zum Glück noch nicht.

Oscar ist mit dem Beobachten von Miguel fertig geworden, als nächsten Auftrag habe ich ihm Guill gegeben. Bei Miguel gab es keine Überraschungen, er ist fast überall am Limit, das heißt etwas Luft ist noch da, aber sein Potenzial hat er für sein Alter schon sehr gut ausgefüllt.
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Bamba
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Beitrag: # 116815Beitrag Bamba
21.2.2004 - 20:05

17.02.2003 Montag

Heut morgen habe ich die Einsatzpläne bis zur Tirreno-Adriatico verteilt und dann die Fahrer auf Heimaturlaub bzw. Training geschickt die nicht mit nach Italien geflogen sind. Mit dem Rest bin ich nachmittags in den Flieger gestiegen.

Im Laufe des Vormittags kam Geoffroy zu mir, er druckste ein bisschen herum und sagte dann, dass er mit Papa gesprochen hätte und der ihm geraten hat mit mir direkt zu sprechen. Ich musste ihn richtig ermutigen, bis er mit der Sprache herauskam. Er fühlt sich nicht gerecht gehandelt. Er hat den umfangreichsten Trainingsplan von allen und ist bisher erst ein Rennen gefahren, wobei er von vorneherein keine Chance hatte dies Rennen zu beenden. In dem neuen Plan hat er zwar viele Rennen, muss aber die KSP-Rennen fahren, welche nun wirklich nicht seine Stärken sind, was ich doch eigentlich wissen müsste. Und er trainiere nur die Grundfähigkeiten, nichts spezielles. Irgendwie hatte er sich das ganz anders vorgestellt.
Ich habe ihn dann eine halbe Stunde lang erklärt, wieso er nun erst mal die Grundfähigkeiten trainieren muss und er keine großen Ansprüche stellen darf was die Einsatzplanung betrifft. Er wird auch noch Rennen fahren die ihn gut vom Profil passen werden, schließlich ist die Saison noch lang und seine Fahrfähigkeiten muss er erst noch mit viel Fleiß im Training verbessern um überhaupt als Helfer für seinen Kapitän fungieren zu können. Das Gespräch war gut, auch wenn sich Geoffroy wahrscheinlich mehr davon versprochen hat. Ich habe ihn auch versprochen entweder den Giro oder die Vuelta zu fahren, was seine Augen dann wieder etwas glänzen ließ.

Bei der Besprechung gab es einiges zu bereden. Die Jungs schienen ganz gut motiviert, bis auf Anthony und Ben war ja auch keiner bei der Mittelmeer-Rundfahrt dabei gewesen. Die weiteren Fahrer sind Speedy, Arnaud, Gigi, Papa, Thony und Geoffroy. Eine Besonderheit gab es noch, die Prämien sind bei diesem C 3 Rennen aus Geldmangel gestrichen worden, also geht es nur um UCM-Punkte und einen bescheuerten Pokal.
Die Trofeo Laigueglia gehört daher wohl zu den unwichtigsten Rennen der Saison.
Profil:
Der Klassiker hat ein Länge von 183 km, wobei drei Hügel zu bezwingen sind.
Etappenziel:
Es wäre schön, wenn einer unter den ersten zehn landet, wichtiger ist aber, das ihr euch ein bisschen mehr in Form bringt.
Taktik:
Es wird sich im Feld versteckt und Kraft gespart, achtet darauf an den Hügeln nicht den Anschluss ans Feld zu verlieren. Im Sprint wird für Speedy gefahren, nur wer eine Chance auf eine Top 10 Platzierung hat braucht zu sprinten, dahinter gibt es ja nichts mehr zu holen.

Die Truppe ist eigentlich recht locker drauf, ich bin mal gespannt wie Speedy sich nach dieser langen Rennpause schlägt. Es reicht mir schon, wenn alle Fahrer im Hauptfeld das Ziel erreichen. Morgen Abend wird es noch mal stressig, da wir direkt nach dem Rennen zurück fliegen.
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Bamba
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Beitrag: # 116825Beitrag Bamba
21.2.2004 - 23:29

19.02.2003 Mittwoch

Zurück in Arudy. Endlich mal drei Tage Pause. In der 1. Division ist es anstrengender Teamchef zu sein als selber zu fahren, es gibt einfach so viele Rennen. Ich hab morgen Mittag Jean eingeladen zum Essen, das hatte ich ihn ja noch versprochen, einkaufen war ich auch schon, damit kann ich dann morgen ein Drei-Gänge-Menü zaubern.

Bei dem Klassiker in Italien ist es gut gelaufen. Zuerst hatten wir allerdings ein Problem. Nach 25 km, das Feld war noch zusammen, stürzte ein Fahrer und Speedy, Papa, Arnaud und Geoffroy fast mit. Acht Mann versuchten danach verzweifelt den Anschluss wieder herzustellen. Über 40 km und einen Hügel brauchten sie, bis sie das Feld erreicht hatten, das hat natürlich Kraft gekostet. Besonders Geoffroy merkte man dieses an, er musste am Anstieg des letzten Hügels das Feld fahren lassen und hatte am Ende mehr als 15 min Rückstand.
Das Hauptfeld kam geschlossen an, so kam es zu einem Massensprint. Die Jungs fuhren gut an und Speedy hatte genügend Windschatten. Beim Sprint merkte man ihm die Rennpause an, er schaffte es trotzdem auf Platz 8. Gewonnen hat den Klassiker Vierhouten von Lotto. Also im großen und ganzen haben wir das Ziel erreicht, bis auf Geoffroy, der halt das Pech mit dem Sturz hatte. Ich redete noch kurz mit den anderen Teamchefs, die waren auch nicht begeistert von der Prämienstreichung, daher wahrscheinlich auch die wenigen Ausreißversuche und das geringe Tempo.

Da ich ein paar Tage frei habe, wird das Tagebuch auch ein paar Tage auf seine Eintragungen verzichten müssen, aber nach dem nächsten Rennen, werde ich mit Sicherheit wieder etwas niederschreiben.


22.02.2003 Samstag

Kurz vor dem Rennen.
Die Fahrer Olli, Guill, Regis, Anthony, Arnaud, Oliver, Yann und Gigi sind erst heute morgen hier eingetroffen. Nach dem Frühstück gab es die Besprechung.
Der erste Klassiker der Kategorie C 2 in dieser Saison steht an, die Tour de Haut Var, direkt vor unserer Haustür hier in Frankreich.
Profil:
180 km plattes Land.
Etappenziel:
Einen unter die ersten 8., den nächsten in den Top 20. und noch einen in den Top 25..
Taktik:
Da ich davon ausgehe, dass sich keine Ausreißergruppe bis zum Schluss vorne halten wird, werden wir uns während der Etappe zurückhalten und nur im Notfall Tempo machen. Dafür werden wir im Sprint unsere Zähne zeigen, natürlich wird der für Olli angefahren und die anderen versuchen noch Punkte und Prämien einzufahren. Auf heimischen Boden sollten wir uns wieder gut präsentieren.

Ich hab ein gutes Gefühl heute, warten wir mal ab, wie der Hase läuft.


22.02.2003 Samstag

Die Taktik war gut gewählt, es lief auch alles hervorragend bis kurz vor dem Sprint. Olli hatte keine Hilfe aus dem Team, da die anderen eingeklemmt waren oder auf der falschen Straßenseite fuhren. Kurz vor dem Sprint sprang ihm der Gang um, er musste Schalten und verlor seine gute Ausgangsposition. Aus dem Feld heraus kam er nur noch auf Platz 7., gewonnen hat Sacchi von Saeco. Der Rest platzierte sich hervorragend Guill wurde 13., Anthony 14. Oliver 15., Arnaud 16., Regis 19. und Yann 21..

Danach war Beeilung angesagt, schnell alles packen und ab in den Flieger nach Spanien. Das Material soll heute Nacht nachkommen, hoffentlich funktioniert das auch, sonst sind wir aufgeschmissen.

Die Besprechung für das Rennen hielten wir schon im Flieger ab. Eine schlechte Nachricht konnte ich gleich weitergeben, es gibt schon wieder keine Prämien, das scheint bei den Veranstaltern richtig einzureißen. Unter den gegebenen Umständen versuchte ich die Sitzung so kurz wie möglich zu halten.
Die Trofeo Luis Puig ist ein C 2 Klassiker, fahren werden ihn Speedy, Regis, Arnaud, Ben, Gigi, Papa, Thony und Geoffroy.
Profil:
181 km ist das Rennen lang. Am Anfang gibt es einen Berg, dessen Anstieg aber nicht so steil ist. Nach der Hälfte der Strecke wird das Gelände flach und so bleibt es auch bis ins Ziel.
Etappenziel:
Einer unter den Top 12. und ein weiterer unter den Top 20., denn bis dahin gibt es Punkte.
Taktik:
Am Berg versuchen ihr alle im Hauptfeld zu bleiben. Wenn es nötig wird, gebe ich ein Zeichen, um Nachführarbeit zu leisten, Speedy ist der einzigste der sich daraus hält. Für ihn wird auch der Sprint angezogen.

Wenn wir ein paar Punkte in diesem Rennen einfahren reicht das vollkommen aus. Das mit den Prämien scheint schlimmer zu werden, wenn das so weiter geht, könnte es mit unseren Finanzen noch knapp werden, jedenfalls wäre dann kein neues Material mehr drinne.


23.02.2003 Sonntag

Wir mussten bis auf die letzte Minute auf unser Material warten und konnten uns daher kaum einfahren. Irgendwie stand der Klassiker unter keinen guten Stern, höchstens unter einen stressigen.

Die nicht vorhandene Vorbereitung machte sich dann auch gleich bemerkbar, während 13 Fahrer vorne gleich nach dem Start die Flucht ergriffen, hatten unsere Jungs die größten Probleme am Peleton zu bleiben. Auf der Bergspitze hatten die Ausreißer gute 3 min Vorsprung und Geoffroy den Anschluss ans Feld verloren. Er büßte bis ins Ziel noch über eine Stunde ein. Auf der Abfahrt schaffte das Feld die Ausreißer zu stellen, es gab noch einige Attacken, aber keine war von Erfolg gekrönt.
So kam es wieder zum Massensprint. Der Berg hatte doch einiges an Kraft gekostet und so fiel das Anfahren ziemlich mau aus. Speedy sprintete aus dem Feld auf Platz 11., Ben als 15., Regis als 16. und Arnaud als 19. kamen auch noch in die Punkte. Gewonnen hat De Jongh von Rabobank.
Im Fahrerlager gab es dann noch eine Besprechung der Teamchefs, man einigte sich darauf, falls wieder irgendwo bei einem kleinen Rennen die Prämien gestrichen werden würden alle Rennställe der 1. Division das Rennen boykottieren.

Wir kamen erst um 21.30 zu unserer Besprechung, durch die ganze Fahrerei zur Tour de Valence. Über das heutige Rennen äußerte ich nur noch meine Zufriedenheit, da wir die gesteckten Ziele erreicht haben. Dann ging es um die anstehende Tour, sie ist für die meisten nur zum Formaufbau gedacht. Miguel soll allerdings auf das Gesamtklassement fahren. Die anderen Fahrer sind Speedy, Regis, Anthony, Ben, Papa, Thony und Geoffroy.
Morgen steht bei der T 3 Tour als erste Etappe ein Zeitfahren an.
Profil:
13 km ist für einen Prolog zu lang und für ein entscheidendes Zeitfahren zu kurz. Nach 6 km gibt es eine Bergwertung.
Etappenziel:
Einfahren für alle, einen Fahrer unter die Top 25 wäre schön muss aber nicht sein.
Taktik:
Versucht erst mal alles zu geben, wer an der Zwischenzeit noch gut im Rennen liegt zieht durch, die Anderen lassen es dann gemächlich angehen.
Tourziel:
Miguel sollte im Gesamtklassement in die Top 10 kommen, da es eine Bergetappe gibt. Bei allen Etappen, außer beim Zeitfahren ist Platz 12. Pflicht. Am Berg ist Miguel gefordert und bei den Sprints Speedy, zwei weitere Fahrer sollten möglichst ins Geld fahren. Wie gesagt, nehmen wir die Tour nicht all zu ernst, wenn es also nicht klappen sollte ist das auch kein Beinbruch.
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Beitrag: # 116829Beitrag Bamba
22.2.2004 - 11:37

24.02.2003 Montag

Da das Zeitfahren nur über eine kurze Strecke führte konnten wir in Ruhe Frühstücken. Die Stimmung war gelöst und alle gingen locker in die Vorbereitung auf den Prolog. Es war den Jungs anzumerken, dass sie keinen Druck verspürten.

Was soll ich zu einem Zeitfahren schon groß schreiben. Ben war unser bester auf Platz 36., ohne Guill haben wir beim Zeitfahren nichts zu melden, es sei denn das Wetter mischt sich ein, was heute nicht der Fall war. Gewonnen hat ein echter Spezialist, Jan Ulrich. Ich habe festgestellt, es sind schon viele gute Rundfahrer in der Meldeliste, also wird es schwer mit Platz 10. im Gesamtklassement, falls die alle ernst machen.

Besprechung war heute pünktlich. Als erstes hab ich den Jungs mitgeteilt, dass die Konkurrenz im Feld schon beachtlich ist, trotzdem werden wir unsere Ziele erst einmal beibehalten und je nach Verlauf der Tour verändern.
Morgen fängt dann die Tour für uns erst richtig mit der 2. Etappe an.
Profil:
Die Strecke ist 155 km lang und hat ein welliges Profil. Drei Hügel sind zu bewältigen, die letzten 30 km sind dann aber flach. Auf den Hügeln gibt es jeweils eine Bergwertung, dazu kommen noch zwei Sprintwertungen.
Etappenziel:
Einer unter die ersten 12. und zwei weitere in den Top 25..
Taktik:
Seht zu das sich keiner abschütteln lässt an den Anstiegen. Im Sprint wird für Speedy gefahren. Ausreißer und Zwischenwertungen ignorieren wir.

Ich bin ja mal gespannt, ob einer von den großen Namen im Feld morgen schon angreift. Wenn ja, hätten die Ausreißer schon eine gute Chance durchzukommen. Ich tippe aber mal darauf die warten auf die Bergetappe, wie wir.


25.02.2003 Dienstag

Das war dann wohl etwas zu locker was unsere Jungs da heute abgeliefert haben. Und die meisten Fahrer im Feld haben das ebenso gesehen. So war es ein Tag der Ausreißer.

Gleich nach dem Start am ersten Hügel fuhren zuerst zwei Fahrer davon, den folgten dann zwei weitere. Am zweiten Hügel bildete sich die zweite Gruppe mit drei Fahrern. Der maximale Vorsprung des Führenden betrug über 10 min. Da das Feld keine ernsthaften Anstalten machte die Gruppen wieder einzufangen kamen diese mit einen riesigen Vorsprung durch. Die ersten vier Hunter, Bölts, Banon und Hueckmann hatten im Ziel knapp 6 min Vorsprung auf die drei Verfolger und gut 9 min auf das Feld.
Als es zum Sprint des Feldes kam haben meine Jungs sich nicht besonders bemüht noch gute Plätze rauszufahren. Speedy sprintete aus dem Feld und wurde 16. und Ben schaffte noch Platz 23.. Das war für unsere Möglichkeiten bisher das schlechteste Ergebnis der Saison.

Bei der Besprechung habe ich meiner Unzufriedenheit dann freien Lauf gelassen. Ich erwarte das sich jeder bei der Zielankunft anstrengt, das war heute nicht Fall, die beiden einzigsten, die nicht unter ihren Möglichkeiten geblieben sind, waren Ben und Geoffroy. Der Sprint war mir eindeutig zu locker angefahren, etwas mehr angagement kann ich ja wohl erwarten.
Auf der 3. Etappe wird uns nach dem heutigen Ergebnis einiges erwarten.
Profil:
Wieder 155 km leicht hügeliges Gelände mit drei Sprintwertungen und einer Bergwertung.
Etappenziel:
Einmal Top 12 und zweimal Top 25.
Taktik:
Wir werden uns zunächst wieder zurückhalten, ich denke morgen wird das Feld aufmerksamer sein, daher werden wir uns aus der Nachführarbeit, wenn eine Gruppe geht, raushalten. Beim Sprint will ich dann aber was von euch sehen, das Etappenziel ist dabei Pflicht.

Ich glaub ich bin heut nicht der einzigste Teamchef gewesen, der auf den Tisch gehauen hat. Diejenigen Teams die keinen Fahrer in den Gruppen hatten, werden auch was zu hören bekommen haben. Eine Vorentscheidung um den Gesamtsieg ist mit Sicherheit schon gefallen, ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Bölts sich noch 9 min auf der Bergetappe abnehmen lässt. Zwei Möglichkeiten gibt es morgen, entweder hat das Feld weiterhin keine Lust Arbeit zu verrichten, oder Angreifer haben morgen überhaupt keine Chance. Jetzt noch mal zu etwas erfreulichen, Geoffroy hat das erste mal ein Rennen im Peleton beendet. Es war ihm anzusehen, dass er sich darüber wirklich gefreut hat, auch wenn es dann im Schlussspurt für einen Prämienplatz gereicht hat.
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Beitrag: # 116856Beitrag Bamba
22.2.2004 - 19:50

26.02.2003 Mittwoch

Ab und zu mal ein deutliches Wort sprechen und schon läuft es wieder. Das war schon gut, wie die Jungs meine gestrige Ansprache umgesetzt haben. Es war auch deutlich zu sehen, das es bei den anderen Teams auch deutliche Worte gegeben hatte.

Gleich nach dem Start hagelte es Angriffe, das Feld war aber gewillt heute nicht tatenlos zu zuschauen. Nach 10 km lösten sich dann aber doch fünf Fahrer. Ihr maximaler Vorsprung betrug aber keine 5 min. Die letzten drei wurden nach der letzten Sprintwertung, 20 km vor dem Ende gestellt.
Es kam zum Massensprint. Und heute wurde hervorragend angefahren, Miguel zog Speedy bis auf Position 5. vor. Als die drei Sprinter vorne anzogen, wartete Speedy auf den nächsten Sprinter und klemmte sich an sein Hinterrad, er war sogar noch in der Lage McEwen auf den letzten Metern zu distanzieren und Platz 4. zu erobern. Miguel wurde 7., Papa 11., Regis 13. und Anthony 19.. Wie man sieht, es geht doch. Beinahe wäre das Feld geschlossen angekommen, aber kurz vor dem Ende gab es noch eine Reifenpanne, Sieger wurde Petacchi.

Bei der Besprechung verteilte ich dann auch dementsprechend Lob. Die Stimmung war hervorragend. Ich sprach Regis an, wieso er gestern und heute so lange am Ende des Feldes gefahren ist, ob irgendwas nicht in Ordnung ist, sonst sollte er doch etwas weiter vorne fahren. Er meinte, er hätte Margenprobleme. Ich dachte mich tritt ein Pferd, wieso hat er denn nichts gesagt. Also musste ich doch noch meckern, hoffentlich war das ne Lehre für alle Fahrer, ihren Mund aufzumachen, wenn irgendetwas nicht stimmt.
Morgen steht die 4. Etappe der Tour de Valence an.
Profil:
Am Anfang geht es einen langgezogenen Anstieg hoch, danach kommt ein welliges Gelände und die letzten knapp 20 km geht es dann etwas steiler bergan zum Ziel. 144 km ist das Rennen lang, dabei gibt es drei Bergwertungen und eine Sprintwertung und auch noch Bergpunkte bei der Zielankunft.
Etappenziel:
Einer in den Top 12 und ein weiterer in den Top 25.
Taktik:
Bis zum Schlussanstieg verstecken wir uns im Feld um Kraft zu sparen, dann soll Miguel seine Chance suchen, ob er gleich die Attacken am Fuß des Berges mitgeht soll er selber entscheiden. Regis soll versuchen, wenn es sein Magen zulässt, sich auf den letzten 5 km noch vom Feld abzusetzen, um in die Prämienränge zu kommen. Der Rest kann sein eigenes Tempo fahren, sollte aber zusehen das Zeitlimit einzuhalten.

Regis wird Miguel nicht helfen können, schon gar nicht, wenn er wieder Magenprobleme bekommt. Der Top 10. Platz in der Gesamtwertung ist wohl nicht mehr drin, aber vielleicht kann Miguel ja noch in die besten 15. fahren. Das Regis den Mund nicht aufgemacht hat verstehe ich nicht, dann hätten wir ihm schneller und besser helfen können und die Teamtaktik auf so was abstellen können. Eigentlich sollten die Jungs doch wissen, dass man so etwas sagt, dafür wird doch niemand der Kopf abgerissen und schon gar nicht von mir.


27.02.2003 Donnerstag

Wenn es nicht diese erfolgreichen Ausreißversuche auf der zweiten Etappe gegeben hätte, wäre das heute ein hervorragendes Ergebnis gewesen. So werden wir die vorher festgelegten Tourziele wohl nicht erreichen.

Heut morgen meldete Regis leichte Magenprobleme, das Fahren wäre kein Problem, ob er allerdings am Berg mit angreifen kann, könne er noch nicht sagen. Am Anfang gab es ein paar Ausreißversuche, richtig weggekommen ist aber keiner. Dafür mussten Geoffroy und Papa an einem kleinen Hügel abreißen lassen, das hatte ich so früh nicht erwartet, vor allem von Papa nicht. Dementsprechend war ihr Rückstand auch im Ziel, fürs Zeitlimit hat es aber noch gereicht. Dann gab es noch einen großen Sturz, Anthony und Speedy konnten zwar noch bremsen, vielen aber mit der Sturzgruppe zurück und brauchten 20 km, um wieder den Anschluss zu finden.
Am Fuß des Berges ging es dann richtig zur Sache. Miguel steckte mal wieder im Feld fest und Regis hatte mit seinen Magenproblemen nichts mehr hinzuzusetzen. Jan Ullrich griff an und es versuchten ihn einige Fahrer zu folgen. Nach 5 km setzte sich eine dreiköpfige Gruppe leicht ab. Inzwischen war Miguel an die Spitze des Feldes gefahren, mit ihm bildete sich 9 km vor dem Ziel eine 25 Mann starke Verfolgergruppe. Die drei vorne brachten einen Vorsprung von gut 2 min ins Ziel, Sieger wurde Ullrich. In der Verfolgergruppe griff Miguel 2,5 km vor der Linie noch mal an, und konnte sich leicht absetzten und wurde 4., ohne noch einen größeren Zeitvorsprung auf seine Mitstreiter herauszufahren. Wie prognostiziert hat Bölts die Gesamtführung übernommen, Miguel ist jetzt 11..

Bei der Besprechung waren dann einige Punkte anzumerken, wie z. B. das frühe abreißen lassen von Geoffroy und Papa, auch das Miguel bei der Einfahrt in den Berg mal wieder im Feld war und nicht vorne mit dabei. Am Berg haben sich dann alle wacker geschlagen, so dass das Ergebnis sehr ordentlich aussieht.
Morgen steht die letzte Etappe der Tour de Valence an.
Profil:
159 km sind zu absolvieren, am Anfang gibt es mehrere kleine Hügel, auf den letzten 50 km sind dann noch mal zwei große Hügel, die Sprintvorbereitung ist aber wieder auf flachen Gelände. Es gibt noch mal vier Bergwertungen und eine Sprintwertung.
Etappenziel:
Verteidigung des 11. Platzes von Miguel und natürlich einer in den Top 12. und zwei weitere in den Top 25..
Taktik:
Zuerst halten wir uns zurück, geht eine Gruppe, werden wir, wenn der Vorsprung zu groß wird, Nachführarbeit leisten. Wichtig ist, das ihr euch nicht an den Hügeln abhängen lasst. Der Sprint wird wieder für Speedy angefahren.

Auch wenn es nur ein paar Punkte für den 11. Rang gibt, wäre es gut ihn zu verteidigen, so hat die Mannschaft das Gefühl das Ziel doch noch fast erreicht zu haben, jedenfalls haben sie zum Schluss darum erfolgreich gekämpft, das erreichte zu halten. Und ein paar Punkte können manchmal auch entscheidend sein.


28.02.2003 Freitag

So, heut Abend war es richtig stressig. Ich sitz jetzt mit dem Teil der Mannschaft, die die ersten KSP-Rennen fährt, in dem Flieger nach Belgien. Die anderen drei Fahrer sind hoffentlich schon da. Besprechung werden wir daher erst morgen früh machen.

Zuerst mal ne positive Nachricht, Regis hatte keine Magenprobleme mehr. Bei dem Rennen wurde wieder kräftig ausgerissen, Zwei gingen gleich am Anfang, weitere Fünf stiefelten hinterher. Die sieben Fahrer hatten einen maximalen Vorsprung von 6,5 min. Kein Team wollte die Nachführarbeit leisten, da die Ausreißer auch keine Gefahr für die Gesamtklassement waren. Alleine wollte ich meine Jungs die Arbeit aber auch nicht machen lassen, so kam es, dass die Sieben einen Vorsprung von fast 5 min ins Ziel brachten, gewonnen hat das Rennen Bouyer.
Während des Rennens war Regis in einen Sturz verwickelt, passiert ist nichts und die 14 Fahrer schafften auch zügig den Anschluss ans Feld. Geoffroy und Papa, so wie der Rest, kamen gut über die Hügel. Beim Sprint lief es gut, Speedy wurde von Regis an die Spitze des Feldes gefahren und erreichte Rang 10., weiter kamen Regis als 14., Papa als 19., Ben als 20. und Anthony als 23. in die Geldränge.
In der Gesamtwertung blieb alles beim alten, Bölts gewann die Tour und Miguel behielt seinen 11. Platz.

Ich glaube Speedy hat die Rennpause sehr gut getan, nach anfänglichen Problemen legte er zwei gute Sprints hin, nur seinem Sunnyboyimage ist er nicht ganz gerecht geworden, er scheint immer noch etwas an meinem Anpfiff zu knabbern. Platz 11. von Miguel ist in Ordnung, wenn man bedenkt, das es große Ausreißergruppen mit ner menge Vorsprung ins Ziel geschafft haben.

Sonst steht das Team eigentlich hervorragend da, wir sind immer noch 1. in der UCM-Mannschaftswertung, haben eines von drei schweren Zielen erreicht und die Prämien beliefen sich im Februar auf gute 25.000 plus die 3.5 von dem Ziel. Inzwischen haben wir auch vier Rennsiege eingefahren und somit die Hälfte eines weiteren Zieles erreicht. Komischerweise sind die Fahrer in letzter Zeit häufig in Stürze verwickelt, oder besser verlieren dadurch den Anschluss ans Feld. Zum Glück ist bisher noch nichts schlimmeres passiert, wollen wir hoffen das es weiter so bleibt.
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