Entscheidung in den Alpen - Die Erben von Bernard Hinault

FIKTIVE Radsport-Geschichten von Usern, die sich für schreibtalentiert halten

Moderator: Grabba

Benutzeravatar
Rene75
Beiträge: 1601
Registriert: 20.2.2004 - 9:47
Kontaktdaten:

Beitrag: # 429080Beitrag Rene75
23.5.2007 - 15:52

Da ist was wahres dran Sale, werd das gleich wieder korrigieren :)

Benutzeravatar
Rene75
Beiträge: 1601
Registriert: 20.2.2004 - 9:47
Kontaktdaten:

Beitrag: # 429622Beitrag Rene75
24.5.2007 - 20:50

Am Mittwoch stand in der Zentrale die Verabschiedung der scheidenden Fahrer an, des Weiteren traten die Fahrer ihren verdienten Urlaub an. Bis Anfang Jänner würde hier nun etwas Ruhe einkehren. Für unseren sportlichen Leiter standen aber viele Fragen noch offen. Frederic hatte zwar schon einen groben Kader für die nächste Saison zusammengestellt, aber konnte er weitermachen? Würden noch neue Fahrer benötigt? Wer würde nächste Saison Bouygues führen, wenn Frederic kein grünes Licht bekäme? Herr Devold teilte mir mit das er noch bis Ende Oktober warten würde, dann aber handeln müsste. Ich persönlich hoffte, dass Frederic bis dorthin wieder Gesund und Fit wäre.

Nach einer Woche wurde Frederic von der Herzüberwachungsstation auf eine normale Station verlegt, auch stand fest das er wohl wieder ganz der Alte werden würde. Eine große Erleichterung machte sich breit. Noch heute wollte ich ihn wieder besuchen, freute mich schon sehr auf ihn. Als ich auf der Station ankam, begegnete mir Herr Devold. Er grüßte, musste aber gleich weiter. In Frederics Zimmer standen einige Blumen, viele davon von unseren Fahrern. „Hallo mein Freund“ begrüßte ich ihn. „Hallo Ramon, setzt dich. Ich habe schon von deiner Heldentat gehört, große Klasse.“ „Danke Frederic, wie geht’s dir, wann kommst endlich wieder zu uns? Viele Fragen sind offen, dein Team braucht dich“ sprach ich. Er antwortete: „Nun ja, besser du erfährst es gleich von mir persönlich als von jemand anderen. Ich werde nicht wieder zurückkehren. Zu vieles ist geschehen, die Gesundheit geht da vor. Der ganze Stress, der mörderische Druck, dass alles tut meinen Herzen nicht gut.“ Geschockt sprach ich: „Aber das geht nicht, Bouygues ohne dich ….“ Frederic unterbrach mich: „Nein, Bouygues hat schon jemand anderes gefunden, einen der noch Jung und Frisch ist, der noch mit aller Kraft dabei ist.“ „Das ist wohl ein schlechter Witz Frederic. Hat dich darum Herr Devold besucht, um dir mitzuteilen das du nicht mehr gebraucht wirst? Das werde ich nicht zulassen, schnappen werd ich mir den Typen, der sich da hinter unserem Rücken einschleicht.“ Frederic musste lachen: „Na dann viel Spaß. Jetzt aber Ernst, nicht er beendete unsere Zusammenarbeit, ich war es. Es war der richtige Zeitpunkt um abzutreten, außerdem ist mein Nachfolger ein richtig guter Mann, du nämlich mein lieber Ramon.“ Lange Zeit brauchte ich um diesen Satz zu begreifen, dann sagte ich: „Wie bitte, du hast mich vorgeschlagen?“ „So würde ich das nicht sagen, Herr Devold und der Vorstand wussten schon seit meinen Zwischenfall, dass ich nicht mehr zurückkehren würde. Somit war das letzte Rennen bereits deine Bewerbung, diese hast du mit Auszeichnung bestanden, ich gratuliere dir Aufrichtig und freue mich, dass du mein Erbe übernimmst.“ Das war der reinste Wahnsinn, natürlich war ich hocherfreut über die Mitteilung. Frederic versprach mir auch in brenzlichen Situationen mit Rat und Tat zu Seite zu stehen. Jetzt war ich also am Gipfel meiner Träume, ein Chefmanager bei einem Pro Tour Team. Auch erfuhr ich von ihm, dass mich der sportliche Leiter morgen in der Zentrale erwarten würde, um mir persönlich nochmals all dies zu bestätigen. Eine Stunde blieb ich noch bei ihm im Spital, später telefonierte ich mit all meinen Freuden, um diese Meldung mit ihnen zu teilen.

Der 30 Oktober 2006 war ein Dienstag, ein Tag der in meinen Leben immer in Erinnerung bleiben sollte. Gegen 10 Uhr traf ich mit Herr Devold zusammen. Er bestätigte was Frederic mir schon gestern mitgeteilt hatte, einen Managervertrag für ein Jahr bei Bouygues. Ich konnte mir auch meinen Co aussuchen und das restliche Personal nach meinen Vorstellungen zusammenstellen. Einzig Fahrertransfer musste ich vorher mit ihm abklären, aber bei Besetzungen der Rennen, Rennprogramme und auch bei sonstigen Anliegen innerhalb des Teams, hatte ich freie Hand. Er gratulierte mir, in Namen des gesamten Vorstandes, wünschte mir für die kommenden Aufgaben alles Gute und meinte, ich wäre der richtige Mann für das Team. Es ehrte mich mit soviel Kredit ausgestattet zu werden, alles werde ich für das Team geben um erfolgreich zu sein. Frederics Büro, samt Anna würde ich übernehmen. Einzige Auflage war, der Co sollte ein Franzose sein, schon bald würden die ersten Bewerber kommen.

Benutzeravatar
Rene75
Beiträge: 1601
Registriert: 20.2.2004 - 9:47
Kontaktdaten:

Beitrag: # 430007Beitrag Rene75
25.5.2007 - 22:57

November 2006

Die Fahrer waren alle bereits im Urlaub, in der Zentrale wirke es fast etwas verlassen, aber jetzt begann erst die richtige Arbeit für Herrn Devold und mich. An meinen Ersten Tag als Chefmanager empfing mich Anna gleich sehr freundlich. Eigentlich hatte sie diese Woche auch Urlaub, aber heute war sie extra gekommen, um mich Willkommen zu heißen. Ich freute mich sehr darüber. Dann ging es aber richtig los mit der Arbeit. Zuerst blickte ich einmal genauer unseren bisherigen Kader durch, dabei fiel mir auf, dass noch ein richtiger Kapitän an Bord fehlte. Einer der auch auf einen Rundfahrtssieg losgehen konnte. Im Moment waren wir nur stark bei Eintagesklassikern aufgestellt, dass musste noch verbessert werden. Auch bräuchten wir noch einen, oder besser zwei gute Sprinter. Ich blickte mal auf die Liste der Fahrer die noch zu haben waren, wir waren zwar durch die ganze Situation spät dran, aber noch nicht zu spät. Sofort fielen mir einige gute Rundfahrer auf, Ruben Plaza, Santiago Botero, Oscar Sevilla, Jörg Jaksche und David Blanco. Auf dem Sprintsektor stach einer besonders hervor, Allan Davis, dazu noch Dirk Müller und Candido Barbosa, beides auch sehr gute Sprinter. Aber auch ein Alexandre Moss und Carlos Garcia Quesada waren nicht zu verachten. Nach reiflicher Überlegung beschloss ich mit allen Kontakt aufzunehmen um zu sehen, wo etwas zu machen war. Außerdem kontaktierte ich noch Andris Nauduzs, Michele Scarponi und David Etxebarria. Mit Herrn Devold wurde vorher noch das Budget für die nächste Saison nachgerechnet. Wir könnten drei Fahrer verpflichten, wenn das Gehalt in einen normalen Rahmen bliebe.

Noch ehe ich mit den Telefonaten begann, rief mich Carlos aufgeregt an. Er hatte bei Wiesenhof hingeschmissen und war auf der Suche nach einem neuen Job. Er dachte, Co bei uns würde ihm liegen. Leider musste ich ihn damit enttäuschen, wir waren zwar sehr gute Freunde, aber Carlos war ein Mann der ersten Reihe. Im zweiten Glied würde er sich nicht lange wohl fühlen, dass sah er auch nach einem längeren Gespräch ein. Er wollte nun Ausschau halten nach einem Kontinental Team, dass einen Manager suche. Von mir bekam er den Rat es bei Miche zu versuchen, ich hatte gehört dass dort die Managerposition noch frei wäre.

Als Erstes auf meiner Liste hatte ich den Australier Allan Davis. Ein Mann für die Massenankünfte und auch recht passabel bei hügeligen Rennen. Er war überrascht über meinen Anruf und sagte für die kommende Woche spontan für ein Treffen zu. Das ging aber fix dachte ich, leider waren meine folgenden zwei Anrufe weniger erfolgreich. Michele Scarponi und Alexandre Moos hatten leider schon bei anderen Rennställen unterschrieben. Den Tag beenden konnte ich mit einem überaus positiven Telefonat mit Andris Nauduzs. Der Lette war zwar schon über dreißig, aber als Sprinthelfer noch immer eine Wucht. Außerdem konnte er gut mit jungen Fahrern, dass würde unseren Talenten zugute kommen können. Auch hier vereinbarten wir ein Gespräch in der nächsten Woche. Ich wollte gerade mein Büro verlassen, als Vincent auftauchte. „Ramon hättest du bitte kurz eine Minute?“ fragte er höflich. „Für dich doch immer Vincent, komm rein und setz dich, aber bitte pass auf die Türe auf, die fällt sehr leicht zu.“ Diesen Satz konnte ich mir nicht verkneifen. „Ramon ich wollte mich bei dir entschuldigen, ich habe das letzte Mal die Nerven verloren. Das war nicht sehr schlau.“ „Nun Vincent ich nehme deine Entschuldigung an. Ich denke du bist wegen deinem neuen Team hier, also mit wem muss ich telefonieren?“ fragte ich. Vincent wurde sehr verlegen: „Ähmmm, dass ist der Grund meines Besuches. Das andere Team hat mir abgesagt, es würde … „ Ich musste ihn hier unterbrechen: „Ich denke wir können an dieser Stelle mit den Theater aufhören, es gab nie ein anderes Team oder?“ „Aber warum weißt du das Ramon? Ich wollte Pokern und meinen Vertrag etwas aufbessern, Entschuldigung.“ Auf der einen Seite tat mir der Junge ja richtig leid, aber hier musste ich streng reagieren: „Wenigstens bist du jetzt ehrlich Vincent, aber du wirst verstehen das ich das nicht gut heißen kann. Das Team stand dir bei deiner Verletzung bei, auch danach hielten alle an dir fest. Die einzige Möglichkeit was ich als realistisch einschätzen kann, wäre das du die kommende Saison nur Kontinental Rennen fährst und dich durch harte Arbeit im Training für höhere Aufgaben empfiehlst.“ Das schmeckte Vincent natürlich gar nicht, aber er hatte keine andere Wahl. „Das ist zwar nicht das was ich mir erhofft hatte, aber ich nehme diese Chance an Ramon, Danke.“ „Es wird aber definitiv deine letzte Chance in unserem Team sein Vincent, vergiss das bitte nicht.“ Daraufhin verließen wir beide das Büro und machten uns auf Nachhause.
Zuletzt geändert von Rene75 am 27.5.2007 - 22:16, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
Rene75
Beiträge: 1601
Registriert: 20.2.2004 - 9:47
Kontaktdaten:

Beitrag: # 430181Beitrag Rene75
26.5.2007 - 17:59

Für den heutigen Tag, hatte ich die drei favorisieren Bewerber für den Co-Manager zu uns eingeladen. Mit jedem wollte ich ein kurzes Gespräch führen, alle hatten sehr gute Bewerbungsunterlagen gesendet. Gespannt wartete ich auf den Ersten von ihnen, immerhin war es auch für mich das erste Bewerbungsgespräch von der anderen Seite. Das Treffen war für 9:30 Uhr angesetzt, als er fünf Minuten danach noch immer nicht anwesend war, hatte ich genug von diesem Bewerber, ohne Pünktlichkeit war bei mir nix zu holen. Knapp vor 10 Uhr erschien er dann doch noch, mit einer einfallslosen Entschuldigung. Mir fiel es darauf genau so leicht, ihn wieder fort zu schicken. Der zweite Bewerber war ein junger aufstrebender Franzose, ganz nach dem Geschmack unseres sportlichen Leiters. Oliver Bauxier, 25 Jahre, bisher in der Kontinental Tour bei Team Auber 93 tätig. Hatte dort schon mit guten Leistungen auf sich aufmerksam gemacht. Von ihm erwartete ich das meiste. In einem guten Anzug trat er selbstsicher auf, aber je länger das Gespräch anhielt, umso mehr störte mich etwas an ihm. Eine gehörige Portion Selbstsicherheit war ja gut, aber er übertrieb es ein bisschen. Nun hatte der letzte Kandidat die besten Karten. Richard Laugen, 32 Jahre, ebenfalls ein Franzose der den Weg über das Ausland ging. Seine bisherigen Stationen waren über halb Europa verteilt. Er hatte bereits in den Niederlanden, Belgien, Spanien, Portugal und auch in der Schweiz gearbeitet. In unserem Gespräch meinte er, dass er es nun in seiner Heimat versuchen wolle. Er hätte unser Team schon länger beobachtet und auch meinen Aufstieg. Das freute mich natürlich, aber noch war ich nicht ganz von ihm überzeugt. Den Ausschlag zu seinen Gunsten, ergab dann seine außerordentliche Begabung mit jungen Fahrern zu arbeiten. Dies würde auch sein Hauptgebiet bei uns sein, er sollte meine Arbeit von diesem Jahr weiterführen. Nachdem ich ihn die frohe Botschaft überbracht hatte, waren wir auch gleich beim du. Wir vereinbarten Anfang Dezember als Beginn unserer Zusammenarbeit. Richard freute sich sehr, auch das zeigte mir, dass ich die richtige Entscheidung gefasst hatte.

Im laufe der Woche standen dann noch die restlichen Telefonaten an. Dirk Müller und Candido Barbosa hatten Gehaltsvorstellungen die nicht ins Konzept passten, schade aber da war nix mehr zu machen. Mehr Erfolg hatte ich bei den spanischen Fahrern. Plaza, Sevilla, Etxebarria und Blanco sagten mir einen Termin zu. Einzig Carlos Garcia Quesada hatte keine Lust bei uns zu fahren. Fehlten noch Botero und Jaksche. Der Deutsche machte gleich beim ersten Telefonat klar, dass er ohne Kapitänsrolle für die Tour nicht zu Verfügung stehen würde. Ich sagte im die Kapitänsrolle für die Bayernrundfahrt zu, danach war die Leitung tot. Er hatte wohl die Tour de France gemeint, aber dafür wäre er als Kapitän wohl der Falsche gewesen. Sein Pech dachte ich. Santiago Botero war schon 34 Jahre, ihn hielt ich mir in der Hinterhand, falls es mit den Spaniern nicht klappen würde.

Am Ende der Woche konnte ich folgendes Fazit ziehen. Mit Richard hatten wir unseren Co-Manager gefunden. Mit Plaza, Sevilla, Blanco, Etxebarria, Davis und Nauduzs standen in der folgenden Woche Gespräche an und Botero hatten wir noch in der Hinterhand. Vincent rückte spät, aber doch mit der Wahrheit heraus und Carlos war auf der Suche nach einem Job. Der einzige der im Moment etwas Ruhe hatte, war Steve. Seinen Job als Scout hatte er auch für die nächste Saison bei Agritubel und außerdem genoss er zurzeit Urlaub. Er wollte in eine größere Wohnung am Standrand ziehen, ich sagte im übers Wochenende meine Hilfe zu, freute mich auch darauf ihn wieder zu sehen. Frederic erging es ebenfalls bestens, von ihm bekam ich eine Postkarte aus der Dominikanischen Republik, sein lange Verdienter Urlaub hatte ihn dorthin verschlagen. Es würde ihm an nichts fehlen und auch den ganzen Tag am Strand liegen und schöne Frauen bewundern, sei anstrengend schrieb er. Er war wieder auf dem besten Weg der Alte zu werden.

Benutzeravatar
Sanchez314
Beiträge: 129
Registriert: 1.5.2006 - 15:18
Kontaktdaten:

Beitrag: # 430227Beitrag Sanchez314
26.5.2007 - 20:36

Rene75 hat geschrieben:Der Deutsche machte gleich beim ersten Telefonat klar, dass er ohne Kapitänsrolle für die Tour nicht zu Verfügung stehen würde. Ich sagte im die Kapitänsrolle für die Bayernrundfahrt zu, danach war die Leitung tot. Er hatte wohl die Tour de France gemeint, aber dafür wäre er als Kapitän wohl der Falsche gewesen.
Das ist ja mal richtig geil :mrgreen:

Benutzeravatar
Rene75
Beiträge: 1601
Registriert: 20.2.2004 - 9:47
Kontaktdaten:

Beitrag: # 430228Beitrag Rene75
26.5.2007 - 20:37

Dieser Teil hat mir persönlich auch sehr gut gefallen :D

Benutzeravatar
Robbie
Beiträge: 294
Registriert: 29.7.2006 - 20:57
Kontaktdaten:

Beitrag: # 430246Beitrag Robbie
26.5.2007 - 21:50

mir auch^^

nee also der ganze aar is einfach toll zu lesen,aber eine bitte habe ich noch:

wenn die 3d rennen kommen,dann darfst du diese tollen langen texte nicht vergessen du musst sie weiter schrieben,das is einfach nur toll

Benutzeravatar
Rene75
Beiträge: 1601
Registriert: 20.2.2004 - 9:47
Kontaktdaten:

Beitrag: # 430276Beitrag Rene75
26.5.2007 - 23:18

Ich habe auch vor weiterhin viel über das Drumherum zu schreiben, die Verschiedenen Charakter einzubauen, also das "Zwischenmenschliche" nicht zu kurz kommen zulassen.

Benutzeravatar
Rene75
Beiträge: 1601
Registriert: 20.2.2004 - 9:47
Kontaktdaten:

Beitrag: # 430442Beitrag Rene75
27.5.2007 - 18:17

Das Wochenende bei Steve tat mir gut. Wir arbeiten zwar hart, aber wir genossen auch die Abende in Reims. Sonntag kurz vor meiner Heimreise nach Lille, bekam ich einen Anruf von Herrn Devold. Er hatte gute Nachrichten zu verkünden. Die lokale Fernsehstation hatte von meinen imposanten Aufstieg Wind bekommen und wollte ein Interview mit mir führen. Ich war zwar nicht sehr angetan davon, aber Herr Devold sah darin eine gute Möglichkeit das Team noch bester zu präsentieren, so willigte ich dann auch ein. Der Termin wurde für die Woche nach den Fahrerverhandlungen angesetzt, dann könnte man eventuell auch schon über neue Fahrer berichten.

Montags verbrachte ich nur eine kurze Zeit in der Zentrale, nachmittags ging’s dann auf zum Flughafen, Madrid war das Ziel. Dort würde ich in den nächsten drei Tagen mit den Spaniern zusammentreffen, auch mit Allan Davis, der ebenfalls in Spanien wohnte. Donnerstags folgte dann Italien, genauer Rom. Dort würde ich mich Andris Nauduzs treffen. Die Vorgabe wie viel Platz noch im Budget war, hatte ich ja schon. Wie ich es aufteilen würde überlies mir Herr Devold alleine. Auch er würde jetzt seinen kurzen Urlaub antreten, bei etwaigen Fragen könnte ich ihn aber ständig am Handy erreichen.

Madrid, Hauptstadt Spaniens, erwartete mich mit einem wunderschönen Wetter. Wenn die Verhandlungen nur annähernd so erfolgreich verliefen, würden wir die nächste Saison einen noch stärkeren Kader als jetzt haben. Ich logierte im 5 Sterne Hotel, direkt am Stadtrand. Hier könnte man es aushalten, aber schon am spätern Nachmittag erwartete ich David Blanco zur ersten Verhandlung. Er erschien überpünktlich mit seinem Manager. Nach relativ kurzer Zeit war mir klar, dass David Blanco für seine Klasse, einen zu hohen Preis verlangte. Somit fiel Kandidat eins schon mal weg. Nun legte ich meine ganze Zuversicht in den morgigen Tag, Ruben Plaza und David Etxebarria würden dann kommen. Plaza war mein persönlicher Lieblingsfahrer, mit ihm könnten wir auch bei einer der drei großen Schleifen gut aussehen. Schon bei der Begrüßung war alles anders als gestern noch mit Blanco. Beide kamen ohne Manager und auch mit leistbaren Vorstellungen. Mit Ruben Plaza lief es so gut, dass er einen Vorvertrag unterzeichnete, nächste Woche lud ich ihn nach Lille ein, um dann alles unter Dach und Fach zu bringen. David Etxebarria war noch eine Spur unsicher, er erbat sich noch ein paar Tage Bedenkzeit, ich meiner seits sagte ihn darauf, dass es dann sein könnte das das Angebot nicht mehr gültig wäre. Er lächelte und meinte das wäre Ok so. Die weitaus härtere Nuss kam dann am Mittwoch. Oscar Sevilla samt seinem Berater. Zuerst schien es als ob wir beim Gehalt nicht einig würden, aber dann machte ich einen Vorschlag der ihn umstimmen konnte. Er sollte den Giro als unser Kapitän bestreiten, bei einem Top Ten Platz gebe es eine einmalige Prämie von 80.000€. Nach diesem Angebot konnte er nicht Nein sagen. Somit war der erste Fahrer von mir für die nächste Saison verpflichtet. Ein 2 Jahresvertrag, plus die Extraprämie im Falle des Giros. Einer fehlte nun noch auf der Liste, Allan Davis. Auch er war mir sehr wichtig, ein Mann der ein zukünftiger Punktegewinner bei der Tour werden konnte. Die Verhandlungen gestalteten sich, obwohl er ohne Manager kam, schwer. Allan wollte unbedingt als Kapitän zur Tour, ich versuchte ihm zu erklären, dass wir bei der Tour nicht nur auf das Punktetrikot fahren wollten. Mein Plan mit der Kapitänsrolle bei der Vuelta konnte er sich wieder nicht anfreunden. Am Ende verblieben wir dabei, dass wir uns nächste Woche nochmals treffen wollten. Die Tage in Madrid hatten sich gelohnt, Sevilla war fixiert, Plaza so gut wie im Boot und auch bei Etxebarria sah es gut aus. Davis würde auch noch weich werden hatte ich im Gefühl. Einzig Blanco war aus meinen Plänen gestrichen.

Das Wetter in Rom war bei weitem nicht so schön wie in Madrid, bewölkt, auch leichter Regen empfing mich. In der Stadt erwartete mich bereits Andris Nauduzs. Der Lette war ein ausgezeichneter Sprinter, zwar schon etwas älter, dafür ein so genannter Führungsfahrer. Er könnte wichtige Dienste bei der Weiterbildung unserer jungen Fahrer leisten. Er hatte aber auch den Wunsch bei der Vuelta es nochmals allen zu zeigen, um das Punktetrikot wollte er mitmischen. Da wir am Sprintsektor schwach besetzt waren, ging ich auf seinen Wunsch ein, dafür kam er mir beim Gehalt entgegen. Letztlich gesehen ein guter Deal für beide Seiten. Auch er unterzeichnete gleich einen 1 Jahresvertrag, mit Option auf ein weiteres für beide Seiten.
Zuletzt geändert von Rene75 am 27.5.2007 - 22:15, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
Robbie
Beiträge: 294
Registriert: 29.7.2006 - 20:57
Kontaktdaten:

Beitrag: # 430507Beitrag Robbie
27.5.2007 - 21:24

du musst noch mal die Brunette einarbeiten :D

Benutzeravatar
Rene75
Beiträge: 1601
Registriert: 20.2.2004 - 9:47
Kontaktdaten:

Beitrag: # 430514Beitrag Rene75
27.5.2007 - 21:59

Das wird schon noch kommen, vielleicht :P

Benutzeravatar
da_prince
Beiträge: 183
Registriert: 29.4.2007 - 17:38
Kontaktdaten:

Beitrag: # 430520Beitrag da_prince
27.5.2007 - 22:07

Alain Davis
ähm ich weiß nicht ob wir den gleichen meinen aber ich glaub du meinst Allan Davis ?!

einfach klasse AAR, er gehört zu meinen lieblings AAR's weiter so !!! :multi: :multi: :popcorn:

Benutzeravatar
Rene75
Beiträge: 1601
Registriert: 20.2.2004 - 9:47
Kontaktdaten:

Beitrag: # 430523Beitrag Rene75
27.5.2007 - 22:14

Ups da ist mir wohl ein Fehler passiert, wird gleich ausgebessert. Thx für die Info ;)

________________________________________________________


Morgen am Dienstag würde Ruben Plaza bei uns ankommen, aufgeregt rechnete ich nochmals das Budget durch, um unsere Obergrenze genau zu wissen. Falls es mit Plaza klappen würde, hätten wir unsere drei Fahrer für die nächste Saison zusammen, des weiteren wäre dann auch für Davis kein Geld mehr übrig, genauso wie für Etxebarria. Aber bei einem Nein von Plaza, könnten wir uns die anderen beiden vielleicht leisten. Nun musste ich mir auch noch Gedanken machen, was für das Team besser wäre. Schon wollte ich bei Carlos um Rat fragen, da wurde mir aber bewusst, dass ich nun der war, der die Entscheidungen zu treffen hatte. Nachdem ich lange darüber nachgedachte hatte, dachte ich das es für das Team besser wäre mit Plaza zu fahren.

Da ich die Zeit hatte, holte ich Plaza gleich persönlich vom Flughafen ab. Er war erstaunt über diesen Service, auch sah er das er mir sehr wichtig war. Das könnte sich bei den eitlen Spaniern noch als nützlich erweisen. Er war auch dieses Mal ohne Manager angekommen, er wusste auch genau was er wollte. Auf den Weg in die Zentrale, fragte er mich des öfteren über verschieden Gebäude an denen wir vorbei fuhren, er zeigte sich sehr angetan von unserer Landschaft. Auch unsere Zentrale gefiel ihm gut, nun kam aber der schwierige Teil des Tages, die Verhandlung über einen Vertrag für die kommende Saison. Ich dachte schon das wir kurz vor einem Abschluss standen, als er eine Bitte hatte, die ich so nicht erfüllen konnte. Er wollte David Etxebarria auch im Team haben. Die Gespräche fuhren fest. Ich erklärte das dies mit dem Budget nicht zu vereinbaren war, wir würden keine finanziellen Abenteuer eingehen. Mit einem Male waren unsere Gespräche knapp vor dem Scheitern. Einen letzten Versuch wollte ich noch unternehmen. Plötzlich läutete mein Handy, David war dran. Er berichtete mir, dass er soeben für Astana unterschrieben hätte und unser gutes Angebot leider ausschlagen musste. Plaza war außer sich vor Wut, er dachte David wäre sein Freund und dann sagte er kein Wort zu ihm über Astana. Auch wenn er danach nur aus diesem einen Grund bei uns unterschrieb, so war es mir egal. Ruben Plaza war ein Bestandteil von Bouygues für 2007! Als alles geregelt war, verlies er mein Büro mit dem Satz, dass er sich schon auf nächste Saison freue und wir noch viel gemeinsam erreichen würden. Na das will ich doch auch hoffen.

Später informierte ich noch Herr Devold über die drei Abschlüsse, auch informierte ich Allan Davis über unsere Absage. Dann stand auch schon das Interview mit der Fernsehstation an. Hierbei würde ich die Chance ergreifen und über Plaza´s Unterschrift berichten. Die Aufzeichnung sollte im großen Besprechungssaal stattfinden. Da es für mich das erste Mal war, zitterten meine Knie etwas, aber auch spürte ich einen gewissen Stolz in mir. Vor nicht einmal einem Jahr kam ich erst zu Bouygues, nun aber war ich schon der Manager, dazu der Erfolg im letzten Pro Tour Rennen im Oktober. Ja ich hatte wirklich viel in diesem Jahr erreicht.

Die Kameras waren schon aufgebaut, ein junger Mann des Senders, klärte mich auf über den Ablauf. Noch schnell in die Maske und dann ging’s auch schon aufs Sofa. Ich nahm Platz und traute meinen Augen nicht.

Benutzeravatar
Rene75
Beiträge: 1601
Registriert: 20.2.2004 - 9:47
Kontaktdaten:

Beitrag: # 430712Beitrag Rene75
28.5.2007 - 17:46

Die Reporterin kannte ich doch, es war die dunkelhaarige Schönheit aus dem Cafe in Reims. Sie lächelte zu mir als ob sie ganze Zeit gewusst hatte wer ich war. „Guten Tag Herr Rempes, mein Name ist Eva Ferrel. Wir sind uns schon mal kurz begegnet wenn ich mich nicht täusche.“ Etwas schüchtern gab ich zur Antwort: „Hallo, ja ich denke das war vor gut einem halben Jahr in Reims, in einem Cafe.“ „Genau, leider musste ich damals dringend weg, aber man sieht sich im Leben ja immer zweimal, es ist mir eine Ehre.“ „Auch mich freut es sehr, seit her hat sich einiges verändert in meinen Leben.“ Und genau darüber entwickelte sich dann ein sehr umfangreiches Interview. Wir besprachen meinen Einstieg bei Bouygues, das U23 Projekt, Frederics Krankenhausaufenthalt, mein Einstieg bei den Profis und am Ende noch meine Beförderung zum alleinigen Chefmanager. Die Topmeldungen der drei neuen Fahrer würden wir für die offizielle Pressekonferenz Anfang Jänner aufheben. Das wurde nachher beschlossen, Eva wollte mit ihrem Chef sprechen, um diese Live zu übertragen. Eine sehr gute Idee von ihr, das würde unserem Vorstand auch gefallen. Nach dem Interview lud ich Eva noch zu einem Drink ein, zu meiner Freude willigte sie ein. Wir unterhielten uns über alles Mögliche, hatten viele Gemeinsamkeiten und verstanden uns prächtig. Als es draußen schon wieder hell wurde, bemerkten wir beide erst, wie lange wir plauderten. Gentlemen wie ich bin, rief ich ihr ein Taxi und begleitete sie nach draußen. Am liebsten hätte ich sie zum Abschied geküsst, aber ich konnte mich beherrschen. Wir freuten uns schon auf die nächste Woche, dann würden wir gemeinsam den Ablauf der Teamvorstellung besprechen. Lange noch blickte ich dem Taxi nach, ich hatte mich sehr verguckt in sie.

Dezember 2006

Die ersten zwei Dezemberwochen waren die einzigen Wochen in diesem Jahr, in denen ich einen Urlaub genießen konnte. Zuvor klärte ich mit Eva noch alles wegen der Präsentation, Herr Devold erarbeitete einen Plan mit den Hauptzielen der Saison und Richard trat seinen Dienst bei uns an. Ich stellte ihm ein paar Aufgaben bis ich aus dem Urlaub zurück war. Somit konnte ich beruhigt ein paar Tage nach Italien fliegen. Ein Besuch bei Carlos war schon lange überfällig, er hatte inzwischen den Job bei Miche bekommen. Carlos erwartete mich am Flughafen, danach ging es mit seinem Firmenwagen zu seiner Wohnung. Als wir angekommen waren, öffnete zu meiner Verwunderung, eine Frau die Türe. Carlos hatte also endlich wieder eine Freundin, wurde auch schon Zeit. Rebecca war ihr Name, bei einem gemeinsamen Abendessen konnten wir beide uns dann auch kennen lernen. Ich freute mich für Carlos. Am nächsten Tage stand ein Besuch bei Miche an, er zeigte mir sein Büro, die Trainingshalle des Teams und das gesamten Hauptquartier. Alles natürlich kleiner als bei uns, aber für Carlos eine große Chance sich zu beweisen. Er hatte den Plan, in den nächsten drei Jahren um den Aufstieg in die Pro Tour mitzumischen. Eine schwierige Aufgabe, die ihn aber forderte. Die restlichen Tage bei ihm und Rebecca wurde wenig über unseren Beruf gesprochen, wir genossen einfach unseren Urlaub. Wehmütig verlies ich nach gut einer Woche die beiden wieder. Auf zuhause freute ich mich aber auch schon, am meisten aber auf Eva.

Der Rest vom Urlaub der mir noch blieb, wollte ich eigentlich mit ihr verbringen, aber sie war leider beruflich unterwegs. Zwar sehr Schade, aber so konnte ich ein paar Tage bei meinen Eltern verbringen, auch sie hatte ich schon länger nicht mehr gesehen. Auch telefonierte ich etliche male mit Frederic, er war inzwischen aus der Dominikanischen Republik zurück und erholte sich in Bordeaux. Natürlich hatte er schon von den drei Neuen gehört und beglückwünschte mich. Alle drei würden uns weiterbringen sagte er.

Am 19 Dezember war mein Urlaub dann endgültig vorbei, Richard hatte seine Aufgaben mit Bravur gemeistert und Herr Devold hatte die Saisonziele mit dem Vorstand erarbeitet. Diese sahen folgend aus. Die Hauptziele setzten sich aus einer Top Ten Platzierung bei Paris-Nizza, ein Etappensieg bei der Tour de France und ein Podestplatz bei der französischen Meisterschaft zusammen. Kleinere Ziele waren, Etappensieg bei der Dauphine, der GP Plouay und ein Sieg in unserer Heimatstadt Lille, bei der Trophe des Grimpeurs am 1. Mai. Nun hatte ich die Vorgaben, jetzt machte ich mich daran die jeweiligen Fahrer für die Ziele zu finden.

Benutzeravatar
da_prince
Beiträge: 183
Registriert: 29.4.2007 - 17:38
Kontaktdaten:

Beitrag: # 430822Beitrag da_prince
28.5.2007 - 20:56

einfach klasse :D :D :D
und wunderschönes tempo :) :)
weiter so 8)

Benutzeravatar
Rene75
Beiträge: 1601
Registriert: 20.2.2004 - 9:47
Kontaktdaten:

Beitrag: # 430988Beitrag Rene75
29.5.2007 - 14:17

Zuerst kümmerte ich mich um das Ziel, dass im ersten Quartal anstand, TopTen bei Paris-Nizza. Das Profil dieses Jahr war für uns ein Vorteil, 8 Etappen und zum Großteil hügelig. Nach reiflicher Überlegung beschloss ich eine Doppelspitze mit Laurent Brochard und Didier Rous. Auch stand im März noch Tirreno-Adriatico an, dort sollten Anthony Geslin und unser Neuer Andris Nauduzs uns gut vertreten. Beim letzten Pro Tour Rennen im März, Mailand-San Remo, sollte ebenfalls Anthony als Kapitän eingesetzt werden. Den April würde ich erst zwei Monate vorher genauer Ausarbeiten. So wollte ich es bei allen Rennen machen, außer bei den Hauptzielen, dort würden schon am Beginn des Jahres, bei der Fahrervorstellung, die Fahrer bekannt gegeben. Auch wurde wie schon voriges Jahr, Mitte Jänner ein Trainingslager terminisiert, dieses Mal aber nicht in Tirol, sondern in Spanien, genauer Mallorca. Für den Rest der Woche, komplettierte ich unser Personal. Mit mir als neuen Manager, würde fast das ganze Trainer und Scoutteam gewechselt. Die Vorverhandlungen hatte bereits Herr Devold geführt, ich musste mich nur mehr für die einzelnen Trainer entscheiden.

Am Wochenende hatte ich vor mich mit Eva zu verabreden, sie war wieder zurück. Samstagabend war es endlich wieder soweit das ich sie sehen konnte, wir verabredeten uns zum Essen. Schon bei der Begrüßung wirkte sie nicht wie vor ihrer Reise. Als ich sie dann schließlich fragte was sie so alles erlebte, bekam ich eine für mich unerfreuliche Nachricht. Sie hatte in Paris, wo sie war, jemanden kennen gelernt. Es hätte bei beiden sofort gefunkt, schon nächste Woche wollte er sie besuchen kommen. Ich versuchte so gut es ging meine Enttäuschung zu verbergen, gab ihr zu verstehen das ich mich für sie freuen würde. Da war ich wohl zu vorschnell, aber immerhin waren wir nun gute Freunde, auch wenn es mir schwer fallen würde.

Ende Dezember war unser Personal komplett. Die beiden Cheftrainer waren Cesar Arias aus Venezuela und der Südafrikaner Shane Mawre. Die Spartentrainer wurden für Sprint der Niederländer Frank Vollgraff, den Bergsektor übernahm Telman Maiorov aus Weißrussland und für die Zeitfahrer hatten wir Vadim Zeynalov aus Kroatien zur Verfügung. Unsere Scouts waren Rupert Stidwill aus Deutschland und Michel Succo aus meiner Heimatstadt Lyon. Fehlten noch unsere beiden Teamärzte Rene Sauary und Frederic Bourdon, beide aus Frankreich. Ein sehr umfangreiches Team, aber das würden wir auch brauchen. Von nun an galt Richards und meine Aufmerksamkeit nur mehr der Teampräsentation in der kommenden Woche. Unser Hauptquartier würde nochmals auf Hochglanz gebracht, der komplette Ablauf mit Herrn Devold und Eva fixiert, Einladungen mussten verschickt werden und Anna hatte mit der Buffetplanung zu tun. Es musste ein perfekter Abend für unser Team werden, man sollte gleich von Beginn an fühlen, dass hier etwas Großes im Aufbau war.

Eva sah ich privat auch wieder, dieses Mal wurde mir ihr neuer Freund vorgestellt, meine Begeisterung hielt sich in Grenzen, vor allem als ich ihn sah. Fast einen Kopf kleiner als sie, auch schien er auf mich ungepflegt. Was sie an dem fand, obwohl sie mich haben könnte, werd ich wohl nie verstehen. Der einzige Lichtblick für mich war, das sich für die Teampräsentation Frederic und Steve angesagt hatten.

Die Einladungen waren auch schon fertig und sahen wie folgt aus

Bild

Benutzeravatar
Rene75
Beiträge: 1601
Registriert: 20.2.2004 - 9:47
Kontaktdaten:

Beitrag: # 431318Beitrag Rene75
30.5.2007 - 16:20

Jänner 2007

Noch einen Tag dann würde die große Teampräsentation folgen, ich konnte es schon kaum erwarten. Zum Glück war auch Frederic an meiner Seite, er hatte so etwas schon einige Male mitgemacht und beruhigte mich. Steve kam auch am späten Nachmittag in Lille an. Wir drei gingen alles nochmals in Ruhe durch und spielten sozusagen unsere eigene Präsentation durch. Carlos wünschte aus Italien nur das Beste, er versicherte mir am TV live dabei zu sein.

Am 19:00 Uhr war es nun soweit, meine erste Präsentation als Chefmanager stand an. Eva hatte mir einen schönen Anzug ausgesucht, auch sie würde ich später treffen, immerhin war ihre Fernsehstation live dabei. Herr Devold erwartete mich gut 2 Stunden vorher in der Zentrale. Letzte Details wurden abgesprochen, auch freute er sich, Frederic wieder zu sehen.

Als ich die Halle betrat, stockte mir kurz der Atem, zwar hatte ich mit vielen Leuten gerechnet, aber das übertraf meine Erwartungen doch bei weitem.

Bild

Ich begab mich mit Herrn Devold auf die Bühne und nahm Platz. Herr Devold ergriff das Wort.

Einen wunderschönen Guten Abend meine Damen und Herren! Ich bin Herr Alain Devold, sportlicher Leiter des Team Bouygues Telecom und es freut mich sehr, dass sie so zahlreich unserer Einladung zur Teampäsentation gefolgt sind. Im Namen von Bouygues heiße ich sie herzlich Willkommen bei uns. In der folgenden Stunde haben wir für sie folgendes geplant. Als erstes folgt der Saisonausblick, darauf folgen die Ziele unseres Teams. Dann dürfen wir ihnen unserer Betreuerteam kurz vorstellen, um dann zu einem Mann zu kommen, der am Ende der letzten Saison für Furore bei uns gesorgt hat, Herrn Ramon René Rempes, dazu aber später mehr. Der Hauptteil für sie, die Fahrervorstellung erfolgt im Anschluss an Herrn Rempes Rede. Zum Abschluss dürfen wir sie noch zu einem guten Buffet einladen, mit der Möglichkeit mit allen Teammitgliedern zu plaudern. Ich wünsche ihnen einen schönen und vor allem interessanten Abend, Danke.“

Lauter Applaus folgte, Herr Devold zählte nun die Ziele unseres Teams auf.

Die Saison 2007 wird für unser Team Mitte Jänner mit einem Trainingslager in Mallorca beginnen. Dort werden die Fahrer den Grundstein, für eine hoffentlich gutes Jahr 2007 legen. Der Gesamte Kader wird die Reise mitmachen. Im Februar stehen einige Kontinental Rennen auf dem Programm, dort wollen wir uns für Paris-Nizza und Tirreno-Adriatico einrollen. Wobei mit Paris-Nizza bereits früh in der Saison ein absoluter Höhepunkt für unser Team sein sollte. Wir streben einen Platz unter den ersten 10 an. Es folgt Mailand-San Remo im März. Die Kopfsteinklassiker im April wird unser Team zwar bestreiten, doch haben wir hier leider noch keinen Fahrer der Vorne mitmischen könnte. Die Baskenlandrundfahrt soll für unsere jüngeren Fahrer dienen. Ende April, bei den Hügelklassikern sollte unser Team dann eine gute Rolle spielen können. Hier möchten wir gerne so viele Punkte wie möglich für die Pro Tour Wertung holen. Die Romandie Rundfahrt wird unsere Vorbereitung für den Giro, hierbei werden wir erstmals einen Fahrer stellen, der auf das Podest fahren kann, wenn alles klappt. Zeitgleich zum Giro wird die Katalonien Rundfahrt ausgetragen, dort wird wie bei der Baskenland Rundfahrt, Hauptaugenmerk auf die jungen Fahrer gelegt. Mit Ende Mai streben wir einen Platz unter den 10 besten Pro Tour Teams an. Ich persönlich weiß das dies ein hohes Ziel ist, aber wir wollen uns dort etablieren. Im Juni folgt dann ein weiterer Höhepunkt unseres Teams, das Critérium du Dauphiné Libéré. Ein Etappensieg sollte machbar sein. Die Tour de Swiss wird von uns dieses Jahr nicht als sehr wichtig eingestuft, leider haben wir im Moment noch zu wenige Fahrer, die in den Bergen mitmischen können, dies sollte sich aber bald ändern. Das Teamzeitfahren in Eindhoven wird von unserem Kapitän für die Tour, als letzter Test bestritten. Ende Juni, bei den französischen Meisterschaften, wollen wir mit der Tradition fortfahren und den französischen Meister stellen. Auch ein Hauptziel. Im Juli dann das Rennen, dass wohl die ganze Welt in ihren Bann reißt, die Tour de France. Da sticht uns als Team natürlich die Etappe mit Ziel in Lille besonders ins Auge. Auch hier sollte ein Etappensieg machbar sein. Persönlich das wichtigste Ziel. In den folgenden Pro Tour Rennen werden für uns die Trauben sehr hoch hängen, aber vor allem beim Clasica San Sebastian rechnen wir wieder mit Punkten. Das HEW-Cyclassics in Hamburg, die Benelux Rundfahrt und die Deutschland Rundfahrt werden in unserem Rennplan untergeordnete Rollen spielen. Bei der Vuelta werden hauptsächlich die Sprinter unsere Farben vertreten. Bei GP Plouay werden nochmals die letzten Reserven unserer Hügelspezialisten mobilisiert, um das Ziel, das Podest zu erreichen. Im September und Oktober folgen noch die Polen Rundfahrt, die Straßen WM, die Meisterschaft von Zürich, Paris-Tours und als Abschluss die Lombardei Rundfahrt. Hier wollen wir nochmals viele Punkte holen um uns unter den besten 10 Pro Tour Teams zu positionieren. Das war unsere Rennplanung, mit einigen Zielen. Ich werde nun aber nochmals alle Ziele für sie hervorheben."

Hauptziele: französische Meisterschaft im Juni
Etappensieg bei der Tour de France und beim Criterium
Top Ten Platz bei Paris-Nizza
und Podestplatz beim GP Plouay

"Somit bin ich auch schon am Ende und übergebe das Mikro an Herrn Ramon René Rempes, der ihnen nun die Betreuer genauer vorstellen wird und anschließend über sich selbst kurz etwas erzählen wird. Danke."

Wieder kräftiger Applaus für unseren sportlichen Leiter. Nun war es für mich soweit, ich ergriff das Mikro und legte los, zum Glück war meine ganze Nervosität wie weggeblasen, als ich in der ersten Reihe Eva erblickte und sie mir zulächelte.

Benutzeravatar
Rene75
Beiträge: 1601
Registriert: 20.2.2004 - 9:47
Kontaktdaten:

Beitrag: # 431590Beitrag Rene75
31.5.2007 - 14:17

Auch von mir ein herzliches Willkommen. Bevor ich ihnen kurz etwas über mich erzähle, möchte ich ihnen unseren Betreuerstab vorstellen. Beginnen möchte ich hierbei mit unseren beiden Ärzten. Beide sind schon länger im Geschäft und auf ihrem Gebiet sehr kompetent. Begrüßen sich mit mir die beiden Franzosen Frederic Bourdon und Rene Sauary. Frederic wird sich hauptsächlich um die Muskulatur kümmern, während Rene sich um den Bewegungsapparat annimmt. Da unser Rennstall den Anspruch stellt, die Nummer 1 in Frankreich zu werden, benötigen wir auch eine ausgezeichnete Nachwuchsabteilung. Hierbei ist es unerlässlich sehr gute Scouts zu besitzen, die das Auge und die Erfahrung haben, diese jungen Talente schnell zu erkennen. Ich freue mich in unseren Reihen zwei dieser Männer zu haben, ich rufe Rupert Stidwill aus Deutschland und Michel Succo aus meiner Heimatstadt Lyon zu uns auf die Bühne. Beide werden die gesamte Saison für uns auf der Suche nach einem kommenden Star sein. Überwiegend werden wir in Europa scouten, aber auch Australien und Südamerika werden wir besuchen. Zum Ende kommen wir nun zu den Trainern. Unser Headcoach kommt aus Venezuela und hat dort einen Jose Rujano entdeckt, meine Damen und Herren, Cesar Arias. An seiner Seite hat er als Unterstützung Shane Mawre aus Südafrika, auch kein Unbekannter. Der Rest des Trainerteams setzt sich aus drei jungen hungrigen Trainern zusammen, für die Sprinter ist Frank Vollgraff aus den Niederlanden verantwortlich. Den Bergsektor deckt der Weißrusse Telman Maiorov ab und für die Zeitfahrer hat Vadim Zeynalov aus Kroatien das Sagen. Zum Abschluss der Betreuer, stelle ich ihnen jetzt noch meine rechte Hand vor, Richard Caugen ebenfalls Franzose. Er hat schon einige Station auf der Kontinental Tour hinter sich und wird mich tatkräftig unterstützen. Ich bin überzeugt, mit diesem Betreuerteam die hohen Ansprüche unseres Sponsors zu erfüllen. „

Im Saal hörte man einen kurzen aber kräftigen Applaus. Ich blickte durch die versammelte Presse und stellte zufrieden fest, dass alles sehr gut laufen würde. Sogleich begann ich aber mit meiner Rede.

Kommen wir nun zum nächsten Punkt, zu meiner Person. Viele kennen mich noch nicht und diejenigen die schon das Vergnügen hatten, werden denken, warum setzt Bouygues gerade auf ihn. Bevor ich ihnen das erläutern möchte, noch einige Eckdaten zu meiner Person. Mein Name ist Ramon René Rempes, geboren am 25.09.1975 in einer Vorstadt von Buenos Aires. Im zarten Alter von 4 Jahren, wanderten meine Eltern mit mir nach Frankreich, genauer nach Lyon aus. Dort wuchs ich auf und wollte später eine Rennfahrerkarriere starten. Vor rund 5 Jahren, musste ich diese aus Erfolglosigkeit beenden, bevor sie noch richtig begonnen hatte. Meine Eltern wollten schon seit wir in Frankreich angekommen waren, dass ich etwas Ordentliches lerne. So entsprach ich ihren Anforderungen und studierte in Lyon Sportmanagement. Mit Abschluss des Studiums, begann ich bei einem kleinen Club in Lyon meine Karriere. Ab da ging es jedes Jahr ein weiteres Stück nach oben. Zuerst lernte ich Frederic Amie kennen, mein großes Vorbild, ohne ihn wäre ich heute wohl nicht hier. Ende 2005 trat Frederic an mich heran, ob ich nicht zu Bouygues wechseln möchte. Eine U23 wurde gegründet und ich betreute die Jungs in der Kontinental Division. Oktober 2006, erkrankte Frederic schwer und ich ersetzte ihn beim letzten Rennen des Jahres. Durch Didier Rous und Thomas Voeckler schafften wir damals zwei Podestplätze und mein Vertrauen im Vorstand stieg erheblich. Im darauf folgenden Monat stand fest, dass Frederic nicht mehr zurückkehren würde, unser sportlicher Leiter Herr Devold, schenkte mir dann das Vertrauen für die Saison 2007. Somit bin ich jetzt hier und ich kann ihnen versichern, dass unser komplettes Team hart für unseren gemeinsamen Erfolg arbeiten wird. Jetzt kommen wir aber zum wichtigsten Teil des heutigen Abends, der Fahrerpräsentation. Hier werden Herr Devold und ich sie gemeinsam begleiten. Danke. „

Der erwartete Beifall blieb auch dieses Mal nicht aus, er dauerte sogar etwas länger als die Vorhergegangenen, ein großes Lob für mich und meine Arbeit. Ich übergab das Mikro wieder an Herr Devold und der legte wieder los.

Benutzeravatar
Rene75
Beiträge: 1601
Registriert: 20.2.2004 - 9:47
Kontaktdaten:

Beitrag: # 431995Beitrag Rene75
1.6.2007 - 15:42

Wir machen den Anfang mit unseren jungen Talenten, einige von ihnen werden dieses Jahr bereits in der Pro Tour eingesetzt werden.“

Julien Belgy, Bild , 23 Jahre, Kämpfertyp
Giovanni Bernaudeau, Bild , 23 Jahre, Kämpfertyp
Oliver Bonnaire, Bild , 23 Jahre, Bergfahrer
Dimitri Champion, Bild , 23 Jahre, Zeitfahrer, bereits 2005 U23 Zeitfahrmeister Frankreichs
Mathieu Claude, Bild , 23 Jahre, Kämpfertyp
Rasmus Fjordside, Bild , 21 Jahre, Kämpfertyp
Vincent Jerome, Bild , 22 Jahre, Kämpfertyp
Alexander Kristoff, Bild , 19 Jahre, Sprinter
Kristoffer Nielsen, Bild , 21 Jahre, Kopfsteinfahrer
Fabien Sanchez, Bild , 23 Jahre, eigentlich von der Bahn, Kämpfertyp
Romas Sinicinas, Bild , 22 Jahre, Bergfahrer

und zum Ende, der kommende Sieger des Punktetrikots bei der Tour de France

Edvald Boesson Hagen, Bild , 19 Jahre, Sprinter mit außergewöhnlichem Talent

Wir erwarten von unseren jungen Fahrern diese Saison einiges, aber wir denken sie werden uns nicht enttäuschen. „ Herr Devold übergab das Wort an mich, ich fuhr mit den Wasserträgern weiter. „Jedes gute Team braucht auch Fahrer, die so genannte Hilfsdienste erledigen. Das ist keines Falls abwertend gemeint, Nein, diese Fahrer haben die Aufgabe ihre Kollegen wo es geht zu unterstützen. Begrüßen sie mit mir

Rony Martias, Bild , 26 Jahre, Kämpfertyp
Nicholas Crosbie, Bild , 26 Jahre, Bergfahrer
Alexandre Pichot, Bild , 24 Jahre, Hügelspezialist
Pierre Drancourt, Bild , 24 Jahre, Hügelspezialist
Yohan Gene, Bild , 25 Jahre, Kämpfertyp

und ganz besonders den Estnischen Strassenmeister von 2004

Erki Pütsep, Bild , 30 Jahre, Sprinter, estnischer Strassenmeister 2004

Jetzt war wieder Herr Devold mit unseren Edelwasserträgern an der Reihe. „Nun kommen wir zu jenen Fahrern die schon bei einigen kleineren Rennen auf eigene Rechnung fahren können, unsere Edelwasserträger. Ein herzliches Willkommen an

Stef Clement, Bild , 24 Jahre, Zeitfahrer
Yoann Le Boulanger, Bild , 31 Jahre, Etappenfahrer
Arnaud Labbe, Bild , 30 Jahre, Etappenfahrer
Franck Bouyer, Bild , 32 Jahre, Kämpfertyp
Franck Renier, Bild , 32 Jahre, Kämpfertyp
Mathieu Sprick, Bild , 25 Jahre, Hügelspezialist

Großer Beifall vor allem beim Namen von Mathieu Sprick, von ihm wurde schon viel erwartet. Aus dieser Reihe Fahrer, sicher jener mit dem größten Potenzial. Wir gingen weiter zu den Beschützten Fahrern, die wieder ich ansagen durfte. „Als nächstes folgen die Beschützten Fahrer, jene die bereits einige Verdienste eingefahren haben und darum besondere Unterstützung genießen. Hier kommen

Andy Flickinger, Bild , 28 Jahre, Kämpfertyp
Laurent Lefevre, Bild , 30 Jahre, Etappenfahrer
Xavier Florencio, Bild , 27 Jahre, Kopfsteinfahrer, 1996 U23 Meister seines Landes
Johann Tschopp, Bild , 24 Jahre, Bergfahrer mit großem Potenzial
und Jerome Pineau, Bild , 27 Jahre, Hügelspezialist

Hier wird Jerome besonders im April, bei den Ardennenklassikern seine Kollegen eifrig unterstützen. Johann wird unseren diesjährigen Kapitän bei der Tour de France wo es geht helfen.“ Viele Fahrer fehlen jetzt nicht mehr, die kommenden Fahrer werden die Sprinter des Teams sein. Herr Devold sprach sie nun an: „Die folgenden drei Fahrer sind unsere schnellen Jungs, die Männer für die Massenankünfte, ich rufe unsere Sprinter auf die Bühne

Said Haddou, Bild , 24 Jahre, unser dritter Sprinter
Andris Nauduzs, Bild , 31 Jahre, Zweiter Sprinter, lettischer Strassenmeister 2003
und Aurelien Clerc, Bild , 27 Jahre, die Nummer eins unserer Sprinter

Für sie wird die diesjährige Vuelta das größte Ziel sein, dort werden wir versuchen das Punktetrikot zu holen. „ Staunen im Publikum machte sich breit. Die Klassikerspezialisten durfte ich wieder präsentieren. „Nun kommen unsere Spezialisten für die Klassiker. Vor allem im April in den Ardennen und im Oktober werden sie gefordert sein. Zudem bei den französischen Meisterschaften, dort haben wir eine gewissen Tradition zum fortsetzten. Hier kommen der zweifache französische Meister der Jahre 2001 und 2003

Didier Rous, Bild , 36 Jahre, Hügelspezialist, französischer Meister 2001, 2003
Pierrick Fedrigo, Bild , 28 Jahre, Hügelspezialist, französischer Meister 2005
Anthony Geslin, Bild , 26 Jahre, Hügelspezialist, Bronzmedailliengewinner der WM 2005
und Thomas Voeckler, Bild , 27 Jahre, Allrounder, französischer Meister 2004

Alleine diese 4 Fahrer haben bereits 4 Mal die Meisterschaft gewinnen können, dieses Jahr auch wieder eines unserer Hauptziele. Jetzt sind wir schon fast am Ende, aber drei Fahrer warten noch auf sie. Zuerst darf ich ihnen unsere beiden Co-Kapitäne vorstellen. Der eine wurde 1997 Strassenweltmeister in San Sebastian, der andere wurde 2001 siebenter der Tour de France und 2002 vierter der Vuelta a Espana, ich begrüße

Laurent Brochard, Bild , 38 Jahre, Allrounder, Strassenweltmeister 1997
und Oscar Sevilla, Bild , 30 Jahre, Etappenfahrer

Als die beiden auf die Bühne kamen, gab es sehr lauten Applaus. Das war am meisten Laurent zu verdanken, der trotz seiner 38 Jahren, noch immer ein Vorzeigeprofi ist und beim Publikum immer gut ankam. Unser sportlicher Leiter durfte dann unseren Kapitän auf die Bühne bitten. „Am Schluss unserer Präsentation steht naturgemäß unser Kapitän der heurigen Saison, er hat schon etliche Erfolge aufzuweisen, im Jahre 2003 wurde er spanischer Strassenmeister, 2005 konnte er eine Etappe der Vuelta für sich entscheiden und im letzten Jahr gewann er für sein Team, einige Rennen in der Kontinentalwertung, hier kommt unser Star aus Spanien

Ruben Plaza, Bild , 26 Jahre, Etappenfahrer, Strassenmeister Spaniens 2003

Zum Ende kam für Rubens eher verhaltener Applaus, ein Spanier als Kapitän einer französischen Mannschaft, damit konnten sich viele noch mit anfreunden. Aber Ruben wird ihnen die richtige Antwort auf der Strasse geben, davon bin ich überzeugt. Herr Devold beschloss die Präsentation mit folgenden Worten: „Im Namen unseres Teams möchte ich mich recht herzlich für ihre Aufmerksamkeit bedanken und würde mich freuen, wenn sie sich an unserem Buffet verköstigen würden. Im Anschluss ans Buffet steht ihnen jeder unserer Fahrer für ein Gespräch zur Verfügung, selbstverständlich auch unsere Betreuer. Danke und guten Appetit.“

Großer Beifall nochmals zum Schluss, dann stürzten sich die Leute richtig auf das Essen, ich hielt mich vornehm zurück, auch um mit Eva zu plaudern. Der gesamte Abend war ein voller Erfolg für das Team gewesen, erst sehr spät kam ich in dieser Nacht in mein Bett, leider ohne Eva.

Benutzeravatar
Rene75
Beiträge: 1601
Registriert: 20.2.2004 - 9:47
Kontaktdaten:

Beitrag: # 432519Beitrag Rene75
2.6.2007 - 22:31

Die Präsentation war zum Glück sehr gut gelaufen, in der Presse konnte man überwiegend positive Stellungsnahmen lesen. Viel Zeit hatte ich jetzt keine mehr vor unserem Trainingslager, diese wollte ich aber nutzen um Eva nochmals zum Essen auszuführen. Auf der einen Seite wollte ich mich bei ihr für den schönen Abend bedanken und zum anderen wollte ich sie noch nicht ganz aufgeben. Zu meiner Freude sagte sie mir zu, am Abend würden wir uns im Restaurant treffen. Bis dahin hatte ich noch mit dem Programm für das Trainingslager zu tun, aber auch die Rennplanung für den Februar wurde gemacht. Richard unterstütze mich hierbei, er durfte die Kontinentalplanung bis Mai machen.

Nachdem ich zuhause in meiner Wohnung angekommen war, huschte ich schnell ins Bad. Nach dem erfrischenden Bad, durchsuchte ich meinen Kleiderschrank nach dem best aussehensten Hemd, schließlich wollte ich umwerfend aussehen für Eva. Als ich mein bestes Stück gefunden hatte, brauchte ich nur mehr eine passenden Jeans. Auch diese war schnell gefunden. Nun nur mehr ein gut riechendes Parfüme und alles war Bestens. Ein kurzer Blick auf die Uhr, noch 10 Minuten dann musste ich los. Meine Armbanduhr legte ich an, da klingelte mein Handy. Ein Blick auf das Display, Eva war dran, was könnte sie jetzt noch wollen? Nach wenigen Sekunden wusste ich es, ihr neuer Freund wollte sie überraschen und hat einen Tisch in einem Lokal bestellt, da könne sie nicht Nein sagen. Ob ich ihr böse wäre wenn wir es verschieben, wollte sie wissen. Natürlich verneinte ich dies, jedoch traf es mich sehr. Von nun an wollte ich bezüglich Eva, nicht mehr so euphorisch sein und meine Gefühle links liegen lassen. Dann angebrochenen Abend wollte ich aber auch nicht zuhause alleine verbringen, so zog ich mit mir alleine um die Häuser. In nächster Zeit wäre dies eher nicht mehr möglich.

3 Tage später startet unser Trainingslager auf Mallorca. Unser gesamter Kader mit allen 39 Fahrern, samt Betreuern machte die Reise mit. Auf Mallorca sollten wir ideale Bedienungen vorfinden. Ein erstklassiges Hotel war gebucht, man leistete sich sogar den Luxus, die komplette Anlage zu buchen, so waren wir komplett abgeschirmt.

Bild

Die zwei Wochen vergingen in Windeseile. Ich machte mit vielen Fahrern 4 Augengespräche, weihte Laurent und Didier in meinen Plan bezüglich Paris-Nizza ein. Andris fügte sich ausgezeichnet in die Mannschaft ein und hatte nebenbei immer ein offenes Ohr für die Jungen. Auch Vincent kam sehr gut aus mit dem Letten. Abends hörten wir immer die Ergebnisse der Tour Down Under, am Ende hatte Lloyd Mondory von Ag2R mit 2 Etappensiegen die Nase vorne. Unsere Saison würde mit den GP d´Ouverture La Maseillaise beginnen. Hier könnten Laurent und Didier gleich eine gute Form für Paris-Nizza aufbauen können. Weiters würden wir im Februar folgende Rennen bestreiten, Mittelmeer Rundfahrt, Tour du Haut Var, das Classic Haribo, die Valencia Rundfahrt und Gent-Lokeren. Bei diesen Rennen würden die jungen Fahrer zum Einsatz kommen und jene Fahrer die im März bereits an den Pro Tour Rennen teilnehmen würden. Am letzten Tage unseres Mallorcaaufenthaltes gab es die erste kleinere Verletzung, Andris kam bei einer Ausfahrt zu Sturz, holte sich eine Schürfwunde am Knie.

Februar 2007

Gestärkt durch das sehr gute Trainingslager, lieferten unsere Fahrer im Februar gute Ergebnisse. Hier ein Überblick:

Mittelmeer Rundfahrt:
2 Etappensiege durch Said
Platz 3 in der Gesamtwertung durch Laurent

Tour du Haut Var:
3. Platz Anthony
4. Platz Laurent
11. Platz Xavier
19. Platz Dimitri
21. Platz Didier

Classic Haribo:
19. Platz Xavier

Valencia Rundfahrt:
Platz 14 in der Gesamtwertung durch Laurent
2mal Platz 5 in einer Etappe durch Didier und Laurent

Herr Devold zeigte sich ob dieser Ergebnisse erfreut, verwies aber auf die Wichtigkeit des Rennens Paris-Nizza, dort erst würde es um Punkte für unser Team gehen. Ich konnte ihn beruhigen, auch da die Form von Laurent ausgezeichnet war. Bei meinem Freund Carlos und Miche, lief es noch nicht rund. Einzige Ausbeute bei ihm bis jetzt, ein 10 Platz in der Gesamtwertung durch den Argentinier Alejandro Borrajo bei Etoile de Bességes. Erste Kritik an ihm wurde laut, Platz 22 in der Teamwertung der Konti Tour war zuwenig. Bei Steve lief es besser, er war für sein Team Agritubel in der Ukraine auf Scoutsuche und hatte bereits einige Talente erspäht. Ende Februar führte das Team Selle Italia die Kontiteamwertung an. Dahinter folgte Relax, mit Respektabstand von über 100 Punkten folgten, Ceramica Panaria, Skil und Amore E Vita.

Benutzeravatar
Rene75
Beiträge: 1601
Registriert: 20.2.2004 - 9:47
Kontaktdaten:

Beitrag: # 432893Beitrag Rene75
4.6.2007 - 11:00

März 2007

Unser letztes Rennen vor Paris-Nizza, war Mailand-Torino. Hierbei starteten mit Laurent, Anthony und Didier drei Fahrer, die bei den ersten Pro Tour Veranstaltungen aufzeigen sollten. Der Rest wurde von unseren jungen Profis gestellt, die sich über die Kontinentalrennen für höhere Aufgaben empfehlen sollten. Das Rennen endete, man kann sagen, mit einem spitzen Erfolg. Doppelsieg durch Laurent vor Didier, dazu Platz 4 von Anthony und Platz 19 für unseren jungen Zeitfahrspezialisten Dimitri. Die Fahrer waren also wirklich zur rechten Zeit, in toller Form. Umso mehr freute ich mich nun auf Paris-Nizza. Bei Tirreno-Adriatico würde die Mannschaft von Richard betreut, eine große Herausforderung für ihn. Folgende Fahrer wurden von uns für die beiden Rennen nominiert:

Paris-Nizza:

Laurent Brochard, Kapitän
Didier Rous, Co-Kapitän
Laurent Lefevre
Thomas Voeckler
Pierre Drancourt
Xavier Florencio
Rony Martias
Mathieu Sprick

Tirreno-Adriatico:

Anthony Geslin, Kapitän
Johann Tschopp, Co-Kapitän
Aurelien Clerc
Andy Flickinger
Giovanni Bernaudeau
Dimitri Champion
Mathieu Claude
Arnaud Labbe

5. März

Die Erste Etappe bei Paris-Nizza stand an. Ein hügeliger Prolog über 7km. Dieser sollte unseren beiden Fahrern fürs Gesamtklassement, Laurent B. und Didier eigentlich entgegenkommen. Der große Favorit würde Thomas Dekker vom Team Rabobank sein. Vor dem Rennen hielt ich immer eine kurze Rennbesprechung ab. Das hatte ich mir von Frederic abgeschaut. Für diesen Prolog war nicht wirklich viel zu sagen, unsere beiden Kapitäne sollten Vollgas geben, der Rest der Mannschaft durfte sich etwas schonen, im laufe der Woche würden ihre Kräfte noch gebracht werden, wenn alles nach Plan laufen würde.

Punkt 14:00 Uhr rollte der erste Starter über die Rampe, von Caisse D´Epargne (CEI) der Franzose Nicolas Portal.

Bild
Start von Paris-Nizza mit Nicolas Portal (CEI)

Die erste wirklich gute Zeit kam vom Zeitfahrmeister der USA, David Zabriskie (CSC). Mit 8:13 Minuten. Lange würde diese Zeit ganz vorne stehen. Als erster von uns ging Thomas ins Rennen. Mit 21sec Rückstand auf Zabriskie ein durchaus achtbares Zeitfahren. Didier kam zu Mitte des Feldes, bei der ersten Zwischenzeit lag er sogar knapp vor Zabriskie, im Ziel hatte er lächerliche 2 sec Rückstand, was im Moment Platz 3 bedeutete. Der große Favorit T. Dekker gab alles, aber auch er blieb hinter dem Führenden. 1 sec fehlte ihm, am Ende würde das Platz 4 ergeben. Die restlichen Fahrer unseres Teams hielten sich an die Ausgabe, keine unnötigen Kräfte zu verschwenden. Spannung kam bei der Fahrt von José Iván Gutierrez (CEI) auf. Der Spanier war ein Meister seines Metiers, dem Zeitfahren. Bis kurz vor Schluss hatte er Platz 1 sicher, doch am Ende fehlte auch ihm 1 sec. Unsere große Hoffung kam im letzten Viertel der Fahrer. Bevor Laurent B. über den Kurs ging, belegte Didier mit Platz 5 einen ausgezeichneten Rang in der Zwischenwertung. Laurent B. war auch durch seinen Erfolg bei Mailand-Turin in ausgezeichneter Verfassung. Zwar war er kein reiner Zeitfahrer, aber das hügelige kam ihm entgegen und seine Form war erstklassig. So flog er auch den einzigen Hügel hoch.

Bild
Laurent B. (BTL) in Angriff des Hügels vor der Zwischenzeit

Was kaum jemand für möglich hielt, passierte. Mit bester Zwischenzeit kam er am Hügel oben an. Jetzt noch in tiefe Position um den Wind keine Angriffsfläche zu geben. Er gab alles, doch am Ende stand die gleiche Zeit wie von Zabriskie. Unser Kapitän war aber trotzdem sehr zufrieden, was auch ich war. Zwei Mann unter den Top 10, das Jahr begann nicht schlecht. Am Ende des Tages wartete dann noch eine Überraschung auf mich.

Gesamtklassement nach 1. Etappe:

1. David Zabriskie TEAM CSC 8'13
2. Laurent Brochard BOUYGUES TELECOM s.t.
3. José Iván Gutierrez CAISSE D'EPARGNE + 1
4. Thomas Dekker RABOBANK s.t.
5. Vladimir Gusev DISCOVERY CHANNEL PRO CYCLING TEAM + 2
6. Didier Rous BOUYGUES TELECOM s.t.
7. Jens Voigt TEAM CSC + 3
8. Marco Velo TEAM MILRAM + 5
9. Stefan Schumacher GEROLSTEINER s.t.
10. Sylvain Chavanel COFIDIS, LE CREDIT PAR TELEPHONE + 7
62. Thomas Voeckler BOUYGUES TELECOM + 21
89. Laurent Lefèvre BOUYGUES TELECOM + 25
115. Xavier Florencio BOUYGUES TELECOM + 27
168. Mathieu Sprick BOUYGUES TELECOM + 35
173. Rony Martias BOUYGUES TELECOM + 38
175. Pierre Drancourt BOUYGUES TELECOM + 45

Antworten