14. Juli 2007, Annemasse
7. Etappe, 183 km länge, von Annemasse nach Les Arc 2000. Die erste Hochgebirgsetappe der Tour de France 2007. Drückt kurz F5, damit ihr auch die schöne Version des Profils habt.
Die Berge kamen nicht mehr näher. Sie waren da. Als Jerdona an diesem Morgen aus dem Fenster seines Hotels blickte, konnte er sie sehen. Noch vor der Dusche stand er einige Minuten gebannt an der Scheibe und blickte hinaus auf die majestätische Schönheit der uralten Gipfel im Morgennebel. Er hatte sich gestern noch dafür eingesetzt, das er ein Zimmer mit Blick hinaus auf die Alpen bekam, und nicht, wie die meisten im Team, mit Seeblick. Der Genfer See, keine fünf Kilometer entfernt, bot zwar auch einen schönen Anblick, aber es war nicht ganz das, was er am Morgen brauchte, um sich zu motivieren. Er bildete sich ein, im Hintergrund schon den Colombiere erkennen zu können, den ersten Gipfel des Tages.
Annemasse, das zum zweiten mal als Ausgangspunkt einer Etappe diente, war zu einem einzigen Ort der Betriebsamkeit mutiert. Unten in den Straßen huschten schon so früh am Morgen zahlreiche Leute umher. Reporter, Kameraleute, Teamhelfer, Hobbyfahrer, Zuschauer, alle waren sie da. Und vor seinem Hotel herrschte Belagerungszustand. Dave, der ihn bei der Tour bisher auf Schritt und Tritt begleitete, hatte sich selbst Verstärkung organisiert. Nach und nach hatte er die Sicherheit des gesamten Teams zu seiner Aufgabe gemacht. Und heute Morgen brauchte er ihn mehr als je zuvor. In London hatten die Organisatoren der Tour und vor allem die britische Polizei noch für Ordnung gesorgt, hier jedoch mussten sie das selber übernehmen. Das Foyer des Hotels war von 4 bulligen Kerlen am Eingang abgeriegelt worden. Die anderen Teams hatten weiß Gott nichts gegen die Ruhe, die sie sonst schon Morgens beim Frühstück zum Teil vermissten.
Als Jerdona sich an den Frühstückstisch setzte, spürte er auch in der Mannschaft selbst eine Veränderung. Seine Jungs wussten genau, was er heute von ihnen verlangen würde. Konzentriert und vielleicht auch ein bisschen besorgt ob der fast übermenschlichen Aufgabe, die sie sich heute gesetzt hatten, schaufelten sie schweigsam die erste Mahlzeit des Tages in sich hinein. Der Chef selbst erhielt auf seinen Gruß nur murmelnde und kurze, genickte Antworten.
Erst bei der Teambesprechung wachten auch die Geister spürbar auf. Vor allem Emanuel versuchte sich ein wenig als Klassenclown und riss den Fokus der Helfer nach außen. Die ersten Gespräche entwickelten sich, es wurde ab und zu verhalten gescherzt. Der junge Trainer war immer noch ein wenig enttäuscht von der verbissenen Einstellung, die Jerdona's Mannen an den Tag legten, aber er ließ sich seine Sorgen nicht anmerken.
Gemeinsam begaben sie sich zum Start, lediglich Jerdona mied die Hauptrouten und ließ sich Dave durch einige kleine Gässchen zum Start eskortieren. Noch ein kurzes Interview, dem er nicht entgehen konnte, abgeben, einschreiben und dann in die Masse der Fahrer flüchten. Er hatte heute wirklich keine Lust auf die Presse. Jede Frage schien ihm überflüssig, jedes Wort verschwendet. Er sparte schon wieder, hin auf den Schlussanstieg. Hinauf nach Les Arc würde er ihnen alle seine Antwort geben, klarer und deutlicher als er es mit Worten je hätte tun können.
Langsam setzte sich der Pulk der Fahrer in Bewegung. Zuerst widerwillig schlugen sie ein mehr als moderates Tempo an. Es würde ein harter Tag werden, ein verdammt harter Tag. Die Marschtabellen waren schon extrem pessimistisch, aber was die Fahrer in den ersten Kilometern zeigten kratze am Rande der Bezeichnung Sport: Eine Breite Front an Fahrern rollte über die gut ausgebaute Nationalstraße in Richtung Marnaz. Dort würde die Straße den Knick nehmen, hinaus aus dem Tal und hinein in die Steigung. Dann, rund 10 Kilometer bevor die Tour endgültig die Alpen erreichte, gab es die ersten Attacken. Fast schon erleichtert nahmen gleich mehrere Teams die Verfolgung auf. So wurde dann in den Colombiere hinein doch noch ein ganz gutes Tempo gefahren.
Zur allgemeinen Überraschung ebbte der Strom der Angreifer nicht ab. Über 20 Fahrer versammelten setzten sich in mehreren Gruppen vom großen Hauptfeld ab. Zur großen Überraschung vieler attackierte mit Michael Rogers auch ein erster Gefahrenpunkt im Gesamtklassement. Jerdona schickte einige Helfer nach vorne und behielt gemeinsam mit Caisse d'Epargne und Rabobank die Situation unter Kontrolle. Das virtuelle gelbe Trikot konnte sich Rogers dann aneignen, als Michael Rasmussen aus dem Hauptfeld attackierte. Ein weiterer guter Grund, Tempo aufzunehmen. Astana klinkte sich mit ein und so wurde aus der anfänglichen Spazierfahrt dann doch noch eine wilde Hatz.
Bis zur Abfahrt vom Cormet de Roselend: Als gefährlich bekannt übetraf sie noch alles, was man befürchtet hatte: Rogers stürzte, fiel zurück und musste schließlich das Rennen aufgeben. Er befand sich in großer Gesellschaft. Die Ausreißer wurden geschwächt und die Berge rissen erste, klaffende Wunden in das Fahrerfeld. Zuvor hatte schon der Aufstieg auf den Gipfel Opfer gefordert, aber anderer Art: Die Gruppe der Favoriten war nun sehr erlesen, um jegliches Fett erleichtert. Damit war nun alles vorbereitet für den großen Kampf auf dem Weg hinauf, hinauf nach Les Arcs.
Tobias Schuster schaute sich nochmal die Eckdaten des Anstiegs im Begleitheft der Tour an: 26 km Länge brauchte er um die Fahrer 1315 Meter in die Höhe zu schrauben, womit er auf durchschnittlich 5.1 % kam. Damit war er von den Eckdaten her durchaus mit dem Galibier vergleichbar, mit der Anfahrt über den Telegraphe wohlgemerkt. Beim bisher einzigen Besuch hier oben hatten die Veranstalter Mitleid gehabt und den Anstieg nur bis 1700 m geführt. Heute aber stand ihnen die ganze Distanz bevor. Schon die damalige Distanz hatte gereicht um Miguel Indurain, den großen Indurain, in die Knie zu zwingen. Welcher Held würde heute straucheln? Im Pressezentrum war jede Aktivität erlahmt. Gebannt starrten alle auf die Bilder von der Etappe. Wer würde den ersten Schritt wagen? Wer würde den Kampf eröffnen? Das erste, was sie sahen, war ein Zug der Kelme-Euskadi Mannschaft. Die Helfer von Zeres spannten sich vor das Feld und entfachten ein fast schon unheimliches Tempo. Keine Frage, für wen. Jeder, der noch kleine Zweifel gehabt hatte, wie Zeres sich fühlte, wurde zum Schweigen gebracht. Der Titelverteidiger war augenscheinlich bereit.
Das Tempo gefiel ihm. Neben sich konnte er Haimar schon schwer keuchen sehen. Sein Edelhelfer war schon jetzt fast in Schwierigkeiten, noch bevor er selber das Tempo übernahm. Er fuhr nach außen und ließ sich zurückfallen. Die meisten Gesichter hier hinten waren auch nicht mehr allzu frisch. Und er selbst konnte fühlen, wie seine Beine die Steigung fast ohne Widerstand empor spulten.
Ohne lange nachzudenken griff er an.
Tobias riss es fast aus seinem Sitz. Spielerisch leicht forcierte Jerdona das Tempo und legte eine riesige Lücke zwischen sich und das Feld, noch bevor irgendjemand reagieren konnte. Mit einem Schwenk zurück erfasste die Kamera die Auswirkung der Verschärfung auf die Gruppe: Chaos. Die Kelme-Euskadi-Phalanx, die eben noch das Bild beherrscht hatte, war verschwunden. Etliche Tourfavoriten bahnten sich ihren Weg nach vorne und schmissen ihre Edelhelfer in die Waagschale. Die Lücke musste geschlossen werden. Schnellstens.
Zeres ließ wieder locker. Die Nummer eins des Rennens wartete. Er hatte ersteinmal erreicht, was er wollte. Mit einem Blick zurück konnte er sie erkennen: Ein Pulk an Fahrern jagte ihm hinterher. An der Spitze sorgte Frank Schleck für Tempo, dahinter versteckten sich immer noch fast alle Fahrer, die man für diese Tour auf der Rechnung haben musste. Geplatzt war bei seinem ersten Angriff keiner. Er hatte alle seine Helfer verloren, wie er mit einem Blick über die Köpfe der anderen hinweg feststellte. Aber das interessierte ihn eigentlich auch nicht wirklich. Endlich hatte das Rennen wirklich begonnen. Schleck war sichtlich bemüht, alles nach vorne zu werfen, was er hatte. Er wollte einen weiteren Antritt des Basken verhindern. Aber damit würde er kein Glück haben.
Wieder ließ sich Jerdona einige Reihen zurückfallen und schaute seinen Widersachern in ihre Gesichter. Bei einigen zeichnete sich schon das ab, was er erwartete: Panik. Sie hatten einfach nur Angst. Denn wenn er das Rennen so gestaltete, wie er es angekündigt und nun schon einmal angedeutet hatte, dann würden sie die Tour schon heute verlieren. Sie hatten versucht, die Etappe langsam zu fahren, einige Stellvertreter vor zuschicken. Sie hatten Kelme in die Pflicht getrieben und ihnen nur leicht unter die Schultern gegriffen. Aber trotzdem konnten sie nicht verhindern, dass er selbst hier herumfuhr wie er wollte. Sie rochen Minutenabstände und bekamen das kalte Grauen.
Jerdona grinste und griff wieder an.
Diesmal hatte Fabian es kommen sehen. Bei der ersten Verschärfung war er noch weit zurück gewesen. Er war weit zurückgefallen und hatte seinen Rhythmus gesucht. Streng nach Pulsuhr war er wieder an die Gruppe herangekommen. Jetzt, wo er gerade wieder locker lassen musste, kam ihm der Angriff eigentlich ganz recht. Wie die verrückten stoben alle hinterher. Während gerade eben noch etwas Ruhe und Übersicht geherrscht hatte brach nun die Panik aus. Der Toursieg schien in Gefahr! Evans rauschte eben an ihm vorbei. Fast hätte er ob so viel Impulsivität den Kopf geschüttelt, aber so locker lief es für ihn auch wieder nicht. Er musste schon ziemlich beißen, aber das war auch der Sinn der Übung. Bis zum Gipfel, die ganzen nächsten Kilometer, würde er genau so fahren. Immer die gleiche Pulsfrequenz, immer die gleiche Trittfrequenz.
Endlich hatte er sie! Jerdona konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Vinokourov, Valverde und Moreau stürmten an ihm vorbei, Evans, Klöden, Contador und Sastre dahinter. Diese Gruppe war ideal. Er ließ ein paar Meter Raum und gab seinen Helm an sein Teamfahrzeug ab. Er brauchte keine Worte mit Emanuel wechseln. Ein Blick genügte. Jetzt konnte der Spaß beginnen!
Mühelos spurtete er an der Gruppe vorbei und setzte sich neben den kasachischen Spitzenreiter. Vinokourov musste offensichtlich ziemlich beißen. Das konnte er haben. Wieder erhöhte Jerdona die Schlagzahl, aber diesmal war es kein Antritt. Mit flüssigen Bewegungen ging er aus dem Sattel und zog einfach das Tempo an. Er würde diese Geschwindigkeit bis oben halten können. Aber wie sah es mit den anderen aus? Wer bisher schon am Limit war, der würde jetzt ernsthafte Probleme haben. Ohne sich noch einmal umzudrehen fuhr Jerdona weiter.
Das Wort „radeln“ schoss Tobias durch den Kopf. Etwa so sah es aus. Wie eine kleine Spazierfahrt mit ein paar alten Omas auf ihren Hollandrädern. Noch ließ keiner Abreißen, aber es war eigentlich klar, das es früher oder später zum GAU kommen würde. Und Zeres wusste es ebenso gut. Der Berg war noch lang genug, um echte Abstände zustande zu bringen, und wenn die anderen es sich auch einredeten: Solange sie hier am Hinterrad blieben und dem sich stetig ändernden Rhythmus von Zeres folgten würden sie früher oder später daran zugrunde gehen. Und von seinen Begleitern sah keiner stark genug aus, noch eine Attacke lancieren zu können.
Endlich. Da vorne war Rasmussen. Und dann kam auch gleich schon das kurze Flachstück. Das Grande Finale kam näher. Aber für den Moment verabschiedete er sich aus der Führung. Valverde brachte die Gruppe die letzten Meter in den Ort hinein, wo die Strecke für 3 Kilometer nahezu flach wurde. Und jetzt profitierte er davon, seine Opfer bis hierher verschont zu haben: Keiner wollte den eben mühsam heraus gefahrenen Vorsprung auf die Verfolger verschenken und so arbeitete die Gruppe wunderbar zusammen, um über das kurze Flachstück richtig Tempo zu bolzen. Zeres initiierte das Tempo von der Spitze aus und fluchs hatten sich die Fahrer in einem belgischen Kreisel zusammen gefunden. Wie beim Teamzeitfahren rauschte der Express der Favoriten durch die Ortschaft. Wer von hinten wieder herankommen wollte, der würde nun seine liebe Müh haben.
Nach einer langen Gerade parallel zum Tal schlängelte sich die Straße kurz durch das Zentrum der Skiortschaft. Und hier passierte es: Vinokourov fuhr von der Spitze aus, nahm eine Kurve zu schnell, zu eng und krachte in eine der Absperrungen. Klöden, der direkt hinter ihm war, konnte nicht mehr ausweichen und stürzte über seinen Kapitän hinweg. Die anderen bremsten rechtzeitig und kamen mit einem Schrecken davon.
Sofort verschleppte das Tempo wieder, aber das kümmerte im Moment niemanden. Jerdona versuchte, noch einen Blick nach hinten zu erhaschen, aber da kam schon die nächste Kurve. Der Schrecken saß tief und in das Mitleid für die beiden Astana-Profis mischte sich schnell Freude über die eigene Unversehrtheit.
Das Adrenalin kochte noch in seinen Adern als sie den letzten Teil der Steigung erreichten. Über seinen Teamfunk hörte er, das Klöden weiterfahren konnte, aber Vinokourov wohl schwerer verletzt schien. Aber er bekam es nur am Rande mit. Wirklich in sein Bewusstsein drangen diese Sätze nicht. Ohne nachzudenken griff er an, sobald sie die letzten Anstieg erreicht hatten. Die anderen hatte zwar so etwas erwartet, doch nicht mit dieser Brillianz. Mühelos riss er die Lücke. Die Gesichter hinter ihm schwankten zwischen Ungläubigkeit und Entsetzen. Er drehte sich wieder nach vorne und pumpte weiter. Nun war er endgültig am Limit. Keine Taktik. Seine Karten waren auf dem Tisch. Wenn ihn jetzt jemand einholen würde dann könnte er nichts mehr zusetzen. Dann wäre die Tour so gut wie verloren. Aber es würde keiner. Über Funk hörte er die Abstände, und mit jedem Meter wurde er zuversichtlicher. Das letzte Teilstück war nur 4 Kilometer lang, aber sehr steil. Hier unten waren es um die 9,6 %, genau nach seinem Geschmack. Nach oben flachte es etwas ab, aber nur bis 6,7 %. Wer in Schwierigkeiten war, ernsthafte Schwierigkeiten, der war verloren.
Aus den anfänglich 30 Sekunden auf seine Widersacher wurde schnell die ersehnte Minute. Evans hatte als Bestplatziertester der Gruppe in etwa so viel Rückstand auf ihn. Die bedeutete... dort oben wartete auf ihn sein nächstes Gelbes Trikot! Wenn er noch etwas in seinem Körper schonte, dann bestrafte er es spätestens jetzt. Mit aller Gewalt richtete er sich nochmals auf und presste alles aus sich heraus.
Das Blut rauschte jetzt mit unglaublichen Druck durch seinen Kopf. Sein Schädel dröhnte, seine Sicht verschwamm. Nur noch schemenhaft konnte er die Straße und die Zuschauer wahrnehmen. Seine Beine, eben noch von pochendem Schmerz erfüllt, fühlten sich wächsern und taub an. Nach und nach schwanden seine Sinne. In dem Tornado, der in seinem Inneren wütete, klammerte er sich an das letzte bisschen, was von seinem Gleichgewichtssinn übrig war. Nach und nach kämpfte er sich auch seine Sicht wieder zurück.
Fast ohne es zu merken erreichte er die letzten Meter der Etappe. Erst 200 Meter vor dem Ziel schnappte sein hängender Kopf kurz zurück. Mit letzter Kraft richtete er sich nochmal auf, sprintete kurz nach vorne, und riss den Reißverschluss an seinem Trikot nach oben. Ohne Kraft, seine Arme zu heben wuchtete er sie bis auf Kopfhöhe und rollte mit geschlossenen Augen über die Ziellinie. Ohne zu bremsen fuhr er weiter, nur halb bei Bewusstsein. Ein Betreuer fasste ihn an der Schulter und zog ihn von seinem Rad. Wenigstens musste er keine Fragen der Presse über sich ergehen lassen. Aber als er auf dem rauen Asphalt im Ziel saß und langsam eine Flasche Wasser eingeflößt bekam da hätte er schon gerne seine Gesundheit gegen ein paar Interviews getauscht.
Zu seiner und Emanuels großer Erleichterung konnte der neue Träger des Gelben Trikots aber schon wieder aufstehen, bevor noch alle seiner Konkurrenten um den Gesamtsieg im Ziel waren. Ehemalige Konkurrenten, hätte er sich fast in Gedanken korrigiert. Die Gruppe um Evans war mit mehr als 1:50 ins Ziel gekommen, Schmidt hatte sich auf dem letzten Abschnitt noch einmal auf 2:05 heran gekämpft. Zusammen mit den Zeitgutschriften reichte es gerade so für Zeres, um Gelb auch wirklich zu übernehmen.
Im Siegerinterview der Etappe dann kam die Frage, die er ein wenig fürchtete: „Wie schätzen sie denn ihre Chancen im Zeitfahren morgen ein?“ Er druckste ein wenig herum und speiste den Reporter mit einer halbherzigen Antwort ab, um sich dann endlich auf dem Podium 'sein' Trikot wieder abzuholen. Mit einem breiten Grinsen, aber immer noch ein wenig wackelig auf den Beinen ließ er sich von den Ehrengästen beglückwünschen und vom Publikum bejubeln. Für diesen Moment hatte er trainiert. Die Tour war noch nicht entschieden, aber er hatte sich schon einmal auf Augenhöhe katapultiert.