Die Sattlerei

Ricco flippt aus weil Contador nicht mit durch die Führung gegangen ist und vor dem Giro immer erzählt hat er sei nicht in Form. Am besten aber das er meint das so keiner Fahren kann der vor 10 Tagen noch am Strand lag, hm...was will Ricco uns damit wohl sagen? War der nicht selber das komplette Frühjahr krank oder verletzt?

Quelle: http://www.radsport-news.com/sport/sportnews_49727.htm

Trotzdem kann ich Ricco schon ganz gut verstehen. Der hat sich das ganze Jahr auf den Giro vorbereitet (die Ergebnisse in der Vorbereitung waren zwar nichts, aber da war oftmals auch Pech dabei (siehe Tirreno Etappe 1), aber er hatte halt das ganze Jahr nichts Anderes im Kopf) und dann kommt ein Contador an, der am Berg gleichwertig und im Zeitfahren Welten besser ist als er - klar ist man da etwas... nichterfreut.

Ricco sollte mal lernen, sich etwas zurückzuhalten... Piepoli hat gestern auch gute Arbeit gemacht, da muss er sich nicht so aufregen. Und Contador sah mir schon am Limit aus, entweder war er sehr ruhig oder er hat bei den Verschärfungen immer etwas gebraucht, um an die anderen ranzukommen. Jedenfalls sah es schon so aus, als hätte er ganz schön gekämpft - genau wie Di Luca, der zum Teil auch schon böse auf dem Zahnfleisch zu fahren schien. Aber bei ihm ist das ja nicht sooo unnormal... Und wenn sie in den Bergen gegen Astana nur sekundenweise Zeit gutmachen können, werden sich Ricco und Di Luca am Ende selbst in den Arsch beißen, weil sie auf den Hügeletappen nichts gemacht haben. Zwei Teilstücke haben sie komplett verschenkt - gut, das hätte Kraft gekostet, aber da hätte dann auch jeder von den anderen voll rauffahren müssen. Hoffen wir, dass das nicht in einer eindeutigen Sache endet, wenn das Zeitfahren erst mal vorbei ist... wobei sowieso gerade ein Giro-Favorit nach dem anderen meine Sympathie verschenkt. Da bleibt wohl nur noch: Nibali for Giro-Sieg!

Schon naiv zu glauben das Contador preis gibt ob er in Form ist oder nicht. Genauso dreist zu fordern das er mit in die Führung einsteigt wenn 2 Saunier in dieser Gruppe sind. Und Ricco´s große Klappe ändert sich nicht. Irgendwann wird er den Preis bezahlen. Das merkt man sich im Peloton und er als junger Hüpfer hat er noch nicht den Status eines Piepoli.

Ricco wieder sehr stark gefahren,... entweder er hat ne sehr gute Form oder ist voll bis oben gedopt.

Im Normalfall wohl beides, den Unterschied macht aber allenfalls die Form aus.
Und zu seiner "großen Klappe": Ich find die ehrlich gesagt erfrischend, Ricco sagt halt was er, und wahrscheinlich 80% des Pelotons, denkt. Und gerade diejenigen die nach dem Ende der Armstrong/Ullrich-Ära immer nach Typen im Radsport geschrieen haben, müssten sich über diesen unbequemen Italiener doch freuen.

Recht hast du. Riccò mag vielleicht mittlerweile zu einem der unbeliebtesten Profis im Peloton geworden sein, dennoch gehört er weiterhin zu meinen Lieblingsfahrern. Nicht zuletzt weil er sagt was er denkt, und sich dadurch eben auch einen Namen gemacht hat. Dass seine Sprüche vor dem Giro eben keine heisse Luft waren, sieht man ja jetzt auch an seinen Erfolgen. Solche Leute braucht der Radsport.

Nein, das ist schon wichtig, wieviele Einladungen ein Fahrer zum Kindergeburtstag der anderen erhält.

Feiner Sprint von DiLuca, aus der Tiefe des Raumes quasi, bissel zu kurz.

Und: Ich frage mich, woher Piepoli dieses Helfer-Syndrom hat. Erst den alten Simoni, jetzt den jungschen Ricco ...

Hat er Kinder?

Das frage ich mich auch immer öfter. Es war letztes Jahr schon erschreckend wie extrem der Kerl seine eigenen Interessen zurückstellt um Ricco (oder halt Simoni) zu hofieren. Wenn Piepoli will, dann kann er ums Giro-Podium fahren. Aber er scheint wohl nie zu wollen...?

Stimmt.
Meiner Meinung nach ist er sowieso der weltweit beste Bergfahrer. Leider zeigt er das selten mit Siegen

Naja ich glaube um auf das Giro Podium zu fahren ist er zu schlecht im Zeitfahren. Da muss er in den Bergen schon mehr als einiges rausholen um das zu schaffen... ich glaube auch nicht das er ein Helfer sein will, wird wahrscheinlich von seinem Sportlichen Leiter dazu "gezwungen", könnt ich mir jedenfalls gut vorstellen.

Ich glaube, dass Piepoli für seine Leistungen einen dicken Geldbonus bekommt. Und einen Etappensieg bekommt er ja auch meistens.

Wenn die Süddeutsche mal nur über den sportlichen Inhalt des Radsports schreibt, kommt so etwas heraus:

SZ hat geschrieben:Kletter-Spezialist Ruß (Oberried) verlor auf dem Teilstück über 208 km von Rivisondoli nach Tivoli 23 Sekunden auf Spitzenreiter Giovanni Visconti aus Italien (Quick Step) und hat nun 32 Sekunden Rückstand.

Naja. Berg Spezi nicht, aber im Zeitfahren und am berg liegen doch seine Stärken. Also nur zu 50% falsch

In jenem Jahr, als Piepoli zum ersten Mal Bergkönig wurde, haben Jansch und Migels etwas dazu erzählt. Soweit ich es in Erinnerung habe war es in etwa, dass Piepoli in seinen jüngeren Jahren einmal den Giro als Kapitän auf die Gesamtwertung fahren sollte und dabei völlig versagte, und er mittlerweile eben erkannt hat, dass er dem Druck, aufs GK fahren zu müssen, nicht standhalten kann. Ich vermute, das trifft es schon ziemlich ins Schwarze. Denn über drei Wochen jeden Tag hinweg hochkonzentriert zu sein, immer unter Druck zu stehen, ist eben nicht jedermanns Sache. Hinzu kommt Piepolis eklatante Schwäche im Zeitfahren. Und vielleicht ist er ja auch wirklich glücklich, mit dem, was er macht? Und wer weiß wie er Riccos Aktionen sieht? Vielleicht ist er erwachsen genug, das locker zu sehen, und über den jungen, ungestürmen Zögling zu lächeln und ihn dafür nur noch um so mehr zu mögen? Und vielleicht sind ihm Bergtrikot und zwei Etappensiege auch lieber als ein dritter oder vierter Platz im GK? Keiner von uns steckt in Piepolis Kopf. Und hätte er selbst ernsthafte GK-Ambitionen wäre er denke ich durchaus in der Lage, diese im Team anzumelden.
Sella scheint in diesem Jahr auf die gleiche Schiene zu gehen. Zwar noch nicht als Team-Edelhelfer, aber eben auf Bergwertung und Etappensiege. Gesamtwertungen sind eben wirklich nicht alles.

Ricco finde ich klasse und stimme wasserträger zu, dass er den Radsport bereichert. Und SO schlimm sind seine Sprüche und Aussagen nun auch nicht. Viel lieber so etwas als dem Dummgeblabbere mancher deutscher Profis lauschen zu müssen.

Ach ja, Rujano wurde heute 13.

ich denke Piepoli ist zufrieden mit seinem Leben^^. Er ist der große Helfer, der keinen Druck hat immer top zu sein und sich dann zusätzlich sachen wie etappen oder trikots zu holen. Und Ricco hat sich nochmal stark nach vorne entwickelt er gewinnt die etappen sehr souverän, hätte er sich heute nicht nochmal umgeschaut, wäre es noch deutlicher geworden.

Klaus und Tony hat geschrieben:Wenn die Süddeutsche mal nur über den sportlichen Inhalt des Radsports schreibt, kommt so etwas heraus:

SZ hat geschrieben:Kletter-Spezialist Ruß (Oberried) verlor auf dem Teilstück über 208 km von Rivisondoli nach Tivoli 23 Sekunden auf Spitzenreiter Giovanni Visconti aus Italien (Quick Step) und hat nun 32 Sekunden Rückstand.

Nur weil er in einem vollgepumpten Feld nicht in die Top40 fährt, heißt das noch lange nicht, dass Ruß kein Bergspezialist ist.

Wer sagt das Ruß nicht vollgepumt ist?

Grabba hat geschrieben: Und wer weiß wie er Riccos Aktionen sieht? Vielleicht ist er erwachsen genug, das locker zu sehen, und über den jungen, ungestürmen Zögling zu lächeln und ihn dafür nur noch um so mehr zu mögen?

Konnte in den letzten Tagen nicht viel vom Giro sehen und verfolgen. Kann mir jemand erklären was denn Ricco getan hat bzw. zu Piepoli gesagt hat.
Danke

Am Freitag waren Riccò, Piepoli, di Luca und Contador den restlichen Favoriten davon gefahren. Piepoli hat für die Gruppe das Tempo gemacht, doch Riccò war es anscheinend nicht schnell genug, also hat er (mehrmals?) mit einer Handbewegung und rufen bedeutet, dass er schneller fahren sollte.