oder heute im schulbus...einer von zwölf, auf dem neuesten aller mp3-player hiphop auf der höchsten lautstärke gehört, dabei noch seine "coolen" kollegen begrüsst, die alle hosen hatten, die von hinten aussahen wie ein brautkleid...als sie die porte-monnaies aufgemacht haben, hatte einer blätter von einem kastanienbaum dabei, und wollte mir die als cannabis andrehen...obwohl ich drei jahre älter bin...naja ich hab abgelehnt da hat er mich angeschnautzt: alle coolen hiphopper kiffen das....
ROFL...das geile ist, das glaub ich dir ohne zu hinterfragen...aber gut, ne Diskussion über unsere heutige Jugend lass ich mich jetzt nicht ein. Da war noch was zu was ich Stellung nehmen wollte
Erstmal vorweg, ich nehm dein Post deswegen auseinander um besser zu argumentieren und nicht um ihn als Schwachsinn hinstellen zu können
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so wie ich dich verstehe definierst du musik eher über erfolg. auch wenn du nur 2 jahre lang durch dämliche klubs tourst, so kannst natürlich auch musik machen, was wahrscheinlich, bis auf die plattengurus, keiner bestreiten würde . und selbst wenn du auf nem stück metall nen rythmus kloppst, so kommt es doch wohl darauf an, wie und ob du zuhörst. selbst wenn es nur zufall ist, dass das ganze sich rythmisch anhört, so kann es doch schon irgendwie gut sein. Nicht umsonst gibt es die redensart "es klingt wie musik in meinen ohren". das in meinen ohren ist natürlich ganz entscheidend und damit wird musik dann zu musik, wenn du sie dazu erklärst. und dann wird das ganze, meiner ansicht nach, nicht mal mehr subjektiv: wenn ein mensch es gut findet, "ja, das ist musik", dann IST es damit musik geworden, für alle. von gut und schlecht hat noch keiner gesprochen.
Da würde ich dir jetzt ganz gern widersprechen. Also nur weil jemand meint, "Das klingt wie Musik in meinen Ohren" ist das noch lange nicht als Musik handelbar. Gut und Schlecht nicht mal beachtet. Denn dann kann ich alles als Musik bezeichnen, selbst Sachen die ohne Klang, Rythmus oder Melodie sind. Das Quietschen eines Stuhls, das zwitschern eines Vogels und so weiter. Aber ist das Musik? Sicherlich, wenn man dies kombiniert, kommen wir wieder auf das Thema Klang, Rythmus und Melodie. Aber ist das wirklich Musik? Ist es dann nicht eine Entwertung zu den Sachen wofür sich "Musiker" hinsetzen und arbeiten? Instrumente spielen? Zumal unsere Meinung von Musik doch eh von vielen verschiedenen Faktoren beeinflusst wird. Wie oft hab ich zu "meiner" Musik schon gehört "Oh Gott, ne, mit Gitarren kann ich nichts anfangen, das ist für mich KEINE Musik". So ähnlich sehe ich das eben zu elektronischer Musik.
Btw...wir kommen wieder zu meiner Anfangsbehauptung, Musik ist eigentlich nur über die eigene Meinung zu defenieren und nicht über eine allgemeine Definition
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soviel zum 'philosophischen' teil. (hier übrigens ein dank an sysy für die referenz an den dadaismus; wikipedia hat geholfen, besonders die sektionen "bedeutung"; aber tierisch gutes stichwort in dem zusammenhang allemal)
musik ist natürlich i.d.t. kommerzialisiert worden, nur hat das nicht wirklich viel mit hip hop und techno zu tun. beides ist und bleibt (letzteres mehr, ersteres oft weniger) "undergroundmusik", die eher in den klubs und auf gigs gelebt wird, als in den charts. und natürlich ist das meiste elektronisch, aber ist der pc hier nicht nur einfach ein "instrument"? das einzige, was fehlt, ist doch der live-effekt. beim hip-hop sind die loops eher nur beiwerk als das, was zählt. und, was man nicht vergessen darf: sind gitarren nicht auch elektronisch vom sound her? eine rock-band aus dem studio ist vom sound her (fast) komplett künstlich und durch die studioeinspielung geht auch das letzte bisschen "live" atmosphäre verloren. verschärft natürlich durch die tatsache, das heutzutage auch viele gitarrenlicks komplett aus dem rechner kommen.
bei klassik ist das nicht anders. echte einspielung wirken natürlich immer noch toller als irgendwas gekünsteltes, aber mal ganz ehrlich, könntest du das unterscheiden? die samples sind heutzutage echt gut. natürlich kann man davon ausgehen, das vieles im studio eingespielt wurde, aber mal ehrlich: glaubst du, immer wenn irgendwo im hintergrund ein paar streicher zu hören sind (speziell wenn der sound dann noch so ebenmäßig und brilliant klingt wie bei den new york philharmonics) dass das live war?
ich beziehe mich immer noch auf dein eingangsargument "Von daher ist für mich sowohl Techno als auch R'n'B mehr oder minder keine Musik, da eh das meiste elektronisch ist.", und untermauert hast du das mit dem argument, alles elektronische wäre keine musik. und genau bei dieser kette muss ich energischst widersprechen. auch 100% elektronik kann musik sein.
Defenitionssache
. Aber was mich an diesem Quote stört ist die Aussage das hier...
sind gitarren nicht auch elektronisch vom sound her?
Ähm, nein, Akkustikgitarren? Dafür brauchst du gar keinen Strom
. Weißt du wie geil es ist, wenn sich jemand ans Lagerfeuer setzt, mit ner Klampfe in der Hand, anfängt zu singen, irgendjemand holt sich noch en Karton oder so und klopft en Takt dazu. Das ist wie gesagt "für mich!" wahre Musik. Das ist das, was schon Jahrhunderte da ist. Nicht erst seit vielleicht 40-50 Jahren. Allein durch die Geschichte defeniere ich Musik anders. Es gibt eine "relativ" bekannte Mittelalter Band namens Corvus Corax. Vielleicht schonmal gesehen, die benutzen auf ihren Konzerten kaum Technik. Auf der kompletten Bühne steht nicht ein Verstärker oder ähnliches. 2 ganz kleine Lautsprecher stehen neben der Bühne...schliesslich muss ja ein etwas größerer Raum beschallt werden. Aber ich denke im großen und ganzen geht das dort zwischen den Trommeln und Dudelsäcken doch unter.
Und zu dem Thema
das heutzutage auch viele gitarrenlicks komplett aus dem rechner kommen.
Ähm, naja, vielleicht bei diesen ganzen "Popstars" ist das vielleicht so. Aber bei den ganzen kleinen Bands, bzw diese, die sich in ein Genre stecken lassen was sich "Rock" nennt (wobei das mittlerweile auch schon ausgelutscht ist). Die können aber ihre Gitarren spielen. Sicherlich werden bei Live Auftritten diese Teilweise verstärkt, die Stimme auf dem Album auf 2 Tonspuren gelegt. Aber spätestens merkt man das dann Live.
Ein schönes Beispiel kommt dafür übrigens aus Kanada. Nennt sich Avril Lavigne. Hast du, als sie 02 auf dem Markt kam mal irgendwo einen Live-Mitschnitt von ihr gehört? Vielleicht hast du es nicht, lass dir aber sagen, es war besser so. Denn dort hat sich offenbart, das das gar nicht Playback sein kann. Es klang regelrecht grauenhaft, schief, die Frau konnte keinen Ton halten. Türlich klang die Platte toll, aber doch spätestens bei einem Live auftritt, der als solcher wirklich Live ist, eröffnen sich doch die schwächen. Und jeder, der nur halbwegs nicht von den Medien beeinflußt wird, wird ab da sagen...ja, schön, du klingst zwar toll auf der Platte, aber Live kannste nichts, danke schön. Und man war 2002 schon soweit, die Spuren und Töne auch Live so zu doppeln und verstärken das man da vielleicht etwas retten konnte.
Ein recht schönes Beispiel, wer Live absoluter Crap ist und auf der Platte noch einigermaßen gut klingt ist Tokio Hotel. Hast du dir den Typen mal bitte live angehört? Also wirklich Live kam ich noch nicht in den "Genuss", aber das Viva-Konzert zu Weihnachten hat mich aus dem Lachen nicht mehr heraus gebracht.
Ich will dir damit eigentlich nur sagen, das es möglich ist, mittlerweile Stimmen und Töne, die auch Handgemacht sind durch den PC so runterzumixen, das es sich auf dem Album super anhört. Doch spätestens Live offenbaren sich dann meist die eklatanten schwächen. Und einzig Playback gespielte "Live" Konzerte verlieren für jeden "Fan" nach dem ersten mal den Reiz. Will man sich das immer wieder anschauen, das der Künstler dort oben eigentlich nichts weiter macht ausser die Lippen zu bewegen?.
Und damit kommen wir zum Thema Techno, Hip Hop, da dies wesentlich mehr auf Lasten eines PC's geht, verschwimmen hier die Grenzen zwischen Playback und Livemusik. Aber wo wird den House, Techno, dieser ganze Elektronikkram meistens gespielt? Genau, in diversen Discos. Da steht dann da oben jemand, legt Platten auf, dreht an 2 - 3 Knöpfchen und am ende kommt eine Reihe von Tönen aus dem Lautsprecher. Und hier kommt dieses eingangs von mir erwähnte
Zab hat geschrieben:Also nur weil jemand meint, "Das klingt wie Musik in meinen Ohren" ist das noch lange nicht als Musik handelbar. Gut und Schlecht nicht mal beachtet. Denn dann kann ich alles als Musik bezeichnen, selbst Sachen die ohne Klang, Rythmus oder Melodie sind.
Damit auch schon zum letzten Abschnitt, was ich als Kunst sehe...
abschliessend würde ich aber noch gerne wissen, wo für dich die grenze zwischen musik und kunst verläuft? nicht, um dich da zu attackieren, aber du hast so schön gesagt "Das was du da oben übrigens beschreibst, ist für mich nicht wirklich Musik, sondern Kunst", und das hat mich doch mal neugierig gemacht.
Ich bezog mich damit eigentlich auf diese Aussage von dir
Was ist Musik? Ich will mich nicht hinreissen lassen, das hier zu definieren zu versuchen. Aber auf jedenfall ist alles, was hörbar nur sehr schwer NICHT als Musik zu bezeichnen. Im Bereich der sogenannten "Modernen Klassik" finden sich genug Spinner, die mit der Bohrmaschine Konzertflügel auseinanderschrauben, ihre Mikros scheisse positionieren und das als Musik bezeichnen. Warum? Es hört sich zumindest einmal interessant an. Und es dient als Vehikel für Gedanken und Emotionen, die man niemals in Worte fassen könnte.
Kunst ist auch ein "Vehikel für Gedanken und Emotionen die man niemals in Worte fassen könnte". Wenn du verstehst. Nur weil etwas einen Klang hat, muss man es doch noch lange nicht als Musik defenieren, oder? Es gibt glaub ich ne Gruppe aus Künstlern, die machen mittels Mülltonnen, Bürostühlen und Besen und dem ganzen Gezeugs, einen Rythmus und damit einen Klang, den man als Musik bezeichnen könnte. Aber ist es dann wirklich Musik, nur weil etwas (ähnlich wie Techno, oder andere elektronische Sachen) eine Aneinanderreihung von Tönen ist, die gewollt einen Klang und einen Rythmus ergeben gleich Musik? Wie gesagt, dann könnte ich alles, was man im wahren Leben hört, als Musik bezeichnen. Und sei es das angesprochene Beispiel auf einem Bahnhof die Augen zu schliessen und nur den Geräuschen zu lauschen, die, wenn man sich das lang genug antut, auch irgendwann einen Klang ergeben, einen Rythmus.
Was ist eigentlich mit Stepptanz? Natürlich ist es ein Tanz, aber wird da mit nicht hilfe der Schuhe und des Untergrundes ein Klang in einem bestimmten Rythmus erzeugt. Aber warum dann den Tanz mittels Musik untermalen?. Was ist da die Musik? Oder ist das alles als "Gesamtkunstwerk" zu betrachten. Wo wir dann ja uns einigen könnten das Musik auch nur eine Art Kunst ist, und Kunst war schon immer Geschmackssache. Aber im Gegensatz zur Musik kannst du alles als Kunst betrachten im richtigen Blickwinkel. Oder man kann das bei der Musik ebenfalls so machen...allerdings bin ich dann zu verbohrt um das anzuerkennen
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So, doch etwas lang geworden, naja, passt schon, ich freu mich auf ne Antwort