Team Airport-Luxemburg hebt ab [Tour de Besseges]

FIKTIVE Radsport-Geschichten von Usern, die sich für schreibtalentiert halten

Moderator: Grabba

So, ich habe ja schon einige Zeit daran geschrieben, und da will ich eure Meinung hören (bzw. sehen). Der AAR gefällt mir...

..genial!
4
11%
...joa ich verfolg den AAR immer wenn du postest.
9
24%
...kommt bei mir nicht so an, aber aus Langeweile schau ich ihn mir an
3
8%
...mehr Bilder!
10
26%
...behalt so viel Text!
1
3%
...bin lesemüde und dein AAR ist grottenschlecht!
3
8%
...genial schlecht.
8
21%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 38

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Kim Kirchen
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Beitrag: # 276842Beitrag Kim Kirchen
18.7.2005 - 22:41

Alejandro V. hat geschrieben:Leider hat er nur den spassigsten Teil daran weg gelassen: Wenn das Team ein antialkoholisches Getränk wäre, dann wäre es...
Ansonsten gut zu lesen, obwohl ich die letzten 3 oder 4 Beiträge halt nicht mit einbeziehe.
Tja, so viel ProCycling will ich euch nicht zumuten. Soll ich Procycling-Copyright hinzufügen? Wusste nicht das so viele ProCycling kaufen und lesen :lol:

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Kim Kirchen
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Beitrag: # 279995Beitrag Kim Kirchen
22.7.2005 - 22:18

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Phonak Hearing Systems
www.phonak.com

Team-Manager: John Lelangue
Sportliche Leitung: Jacques Michaud, René Savarry, Juan Fernandez

NameàNationalitätàGeburtsdatum
Niki Aebersold (Swi) 5.7.1972
Santiago Botero (Col) 27.10.1972
Aurélien Clerc (Swi) 26.8.1979
Martin Elmiger (Swi) 23.9.1978
Santos Gonzalez (Esp) 17.12.1973
Bert Grabsch (Ger) 19.6.1975
Ignacio Gutierrez (Esp) 1.12.1979
José Enrique Gutierrez Palacios (Esp) 18.6.1974
Robert Hunter (SA) 22.4.1977
Nicolas Jalabert (Fra) 13.4.1973
Floyd Landis (Usa) 14.10.1975
Miguel Angel Martin Perdiguero (Esp) 14.10.1972
Alexandre Moos (Swi) 22.12.1972
Uros Murn (Slo) 9.2.1975
Tomasz Nose (Slo) 21.4.1982
Victor Hugo Peña (Col) 10.7.1974
Oscar Pereiro Sio (Esp) 3.8.1977
Viktor Rapinski (Blr) 17.6.1981
Grégory Rast (Swi) 17.1.1980
Daniel Schnider (Swi) 20.11.1973
Johann Tschopp (Swi) 1.7.1982
Sascha Urwelder (Swi) 18.9.1980
Tadej Valjavec (Slo) 14.3.1977
Steve Zampieri (Swi) 4.6.1977

2004: 19 Siege. Zu Beginn noch aus den richtigen gründen in den Schlagzeilen. Begab sich dann in eine gewaltige Abwärtsspirale direkt in den Dopingsumpf und büßte dabei noch drei Teamleader ein.

und 2005? Kam auf den letzten Drücker per Gerichtsbeschluss noch in die ProTour, war aber von Anfang an vom Fahrerstamm her dafür vorgesehen. Wird sich wacker schlagen und aufmerksam beobachtet werden – hoffentlich aus den richtigen Gründen.

Grosse Rundfahrten: Die Vuelta-Organisatoren wollen sie angeblich nicht einladen, aber Giro und Tourstart stehen fest. Das dürfte auch reichen, um Phonak und Patron Andy Rihs wieder das Lachen zu schenken. Einige Stimmen denken laut über die Chancen von Landis nach, seinem ehemaligen Boss Armstrong vom Tour-Thron zu stoßen.

Klassiker: Recht ordentlich; wenn auch keine glänzenden Aussichten, um vor allem in den hügeligen Klassikern vorne mit dabei zu sein. Die Kopfsteinpflaster-Rennen könnten eine Achillesferse des Teams werden.

Letzte Chance: Botero hat in den vergangene Jahren bei T-Mobile mächtig Federn gelassen. Was hat ihn bloß so ruiniert? Letzte Chance auch für das gesamte Team. Nur noch ein Hauch von einem weiteren Skandal und der ganze Laden wird dicht gemacht.

Transfermarkt: Camenzind, Hamilton und Perez sind raus. Botero, Landis und Mampy drin. Unterm Strich also keine Verluste.

Mein (extravaganter) Geheimtipp: Feuerwehrmann Juan Fernandez leistete als Sportlicher Leiter schon bei Festina und Coast hervorragende Arbeit. Zusammen mit John Lelangue wird er auch das renommierte Phonak-Flagschiff klarmachen. Was die Fahrer angeht, könnten Robert Hunter und Aurélien Clerc diese Saison ihr volles Potential entfalten.

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Fassa Bortolo
www.fassabortolo.it

Team-Manager: Giancarlo Ferretti
Sportliche Leiter: Alberto Volpi, Alessandro Giannelli, Mario Chiesa, Bruno Cenghialta, Oscar Pirazzini

NameàNationalitätàGeburtsdatum
Andrus Aug (Est) 22.5.1972
Fabio Baldato (Ita) 13.6.1968
Lorenzo Bernucci (Ita) 15.9.1979
Marzio Bruseghin (Ita) 15.6.1974
Fabian Cancellara (Swi) 18.3.1981
Francesco Chicchi (Ita) 27.11.1980
Massimo Codol (Ita) 27.2.1973
Claudio Corioni (Ita) 26.12.1982
Mauro Facci (Ita) 11.5.1982
Juan Antonio Flecha (Esp) 17.9.1977
Dario Frigo (Ita) 18.9.1973
Massimo Giunti (Ita) 29.7.1974
Volodymir Gustov (Ukr) 15.2.1977
Andrei Hauptman (Slo) 5.5.1975
Gustav Erik Larsson (Swe) 20.9.1980
Vincenzo Nibali (Ita) 14.11.1984
Alberto Ongarato (Ita) 24.7.1975
Alessandro Petacchi (Ita) 3.1.1974
Roberto Petito (Ita) 1.2.1971
Fabio Sacchi (Ita) 22.5.1974
Julian Sanchez Pimenta (Esp) 26.2.1980
Kanstantsin Siutsou (Blr) 9.8.1982
Matteo Tosatto (Ita) 14.5.1974
Marco Velo (Ita) 9.3.1974

2004: 41 Siege. Mehr als die Halfte – namlich 21 – fuhr Alessandro Petacchi ein. Aber wenn man den schnellsten Sprinter der Welt in seinen Reihen hat, muss sich eben das komplette Team unterordnen. Weitere Highlights waren vor allem der Sieg von Juan Antonio Flecha bei der Zuri-Metzgete und der Tour de France-Prologsieg von Fabian Cancellara.

und 2005? Petacchi, der einige Kilos abnahm, sollte seinen 15 Giro-Etappensiege der vergangenen zwei Jahre und den 12 Vuelta-Tageserfolgen noch einige hinzufugen konnen. Sein anderes grosses Ziel in Spanien ist die WM in Madrid, der Kurs ist masgeschneidert fur ihn. Ansonsten verfugt Fassa uber eine Fulle an gefahrlichen Leuten fur Eintagesrennen und Etappensiege.

Grosse Rundfahrten: Dario Cioni, Gonzalez und Tom Danielson (der bei Fassa sowieso nie bei einer grossen Rundfahrt eingesetzt wurde) haben das Team verlassen und wurden durch einige Youngsters ersetzt. Petacchi sorgt bei Giro und Vuelta fur Furore, startet aber wohl nicht bei der Tour. Wie wird die Taktik dort aussehen?

Klassiker: Petacchi brennt auf einen Sieg bei Mailand-San Remo und Flecha weiss bei den Klassikern eine starke Truppe hinter sich.

Letzte Chance: Frank Vandebroucke und Aitor Gonzalez wurden bereits im vergangenen Jahr medienwirksam an die Luft gesetzt. Dario Frigo muss sich machtig reinhangen, um diesen beiden nicht sehr bald zu folgen.

Transfermarkt: Die Kandidaten furs Gesamtklassement sind weiter gezogen und haben Frank Vandebroucke gleich mitgenommen. Weitere Zugbegleiter fur Petacchis „Silver-Train“ sind dazugestossen. Teamchef Giancarlo Ferretti bevorzugt den schnellen Erfolg gegenuber dem, der erst geduldig aufgebaut werden muss.

Mein Geheimtipp: U23-Weltmeister Kanstantsin Siutsou und der funftplatzierte Vincenzo Nibali wurden unter Vertrag genommen, aber vor allem der U23-Weltmeister von 2002, Francesco Chicchi, scheint mittlerweile bei den Profis seine Sprinterbeine gefunden zu haben.

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Zuletzt geändert von Kim Kirchen am 27.7.2005 - 18:21, insgesamt 1-mal geändert.

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José Miguel
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Beitrag: # 282354Beitrag José Miguel
26.7.2005 - 22:09

Bild .de
Mikel Astarloza wechselt zu Airport Luxembourg / "Endlich ein Team, das zu mir passt"

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Mikel Astarloza


Mikel Asterloza hat seinen Wechsel zum neuen Airport-Luxembourg Team offiziel gemacht. Nach den Angaben des Teams Ag2r soll das Team aus Luxembourg den Vertrag von Asterloza mit einer Summe in Höhe von 800.000€ aufgelöst haben, Team Aiport-Luxembourg wollte sich dazu nicht äußern, aber ein Dementi gab es nicht. Mikel Asterloza, der den Erwartungen im französichen Team nicht gerecht wurde, zeigte sich sichtlich erleichtert über die abgeschlossenen Verhandlungen: "Das Team Airport Luxembourg bietet sich für mich die optimale Möglichkeit im internationalen Rennzirkus vorne mit vertreten zu sein. Es ist ein Team, das endlich zu mir passt." Der 1,85m große Spanier ist sich über seine Rolle jedoch bewusst: "Erstmal muss ich mich einfinden und sogar mal den Helfer machen, für mich kann es nur darum gehen mich zu entwickeln um dann auch mal Kapitän zu sein." Mikel Astarloza wurde in Guipuzcoa geboren und sein letzter Erfolg liegt bereits über zwei Jahre zurück, dort gewann er die Tour Down Under, ein klassisches Vorbereitungsrennen am Anfang der Saison in Australien. Danach zeigte er sich oft als Etappenjäger vorne, so auch bei der Vuelta und der Dauphiné Rundfahrt, ein Erfolg gelang ihm jedoch nie. Team Airport-Luxembourg dürfte mit der Verpflichtung eine weitere Möglichkeit haben sich bei vielen Rennen vorne zu zeigen, man kann also mit diesem Team rechnen.
RZ: Punktewertung Vuelta 2006 und 2008, Etappensieg TdF 2010, 2011 und Giro 2012&2014, Berg Giro 2012, 2013, 2014 / Rad-Tipp: Giro dell'Emilia, Paris-Tours 2008, Tour de Romandie 2011, Eneco-Tour 2011, WM-Zeitfahren 2011 / Frauenfussball-Weltmeisterschaft 2007 / Fussball-Bundesliga 11-12
SKI: Whitney Houston Award 10/11, 11/12, 12/13, 13/14

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Kim Kirchen
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Beitrag: # 282783Beitrag Kim Kirchen
27.7.2005 - 18:20

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Cofi dis
www.cofidis.fr

Team-Manager: Francis van Londersele
Sportliche Leiter: Lionel Marie, Alain Deloeuil, Bernhard Quilfen

NameàNationalitätàGeburtsdatum
Stephane Auge (Fra) 6.12.1974
Leonardo Bertagnolli (Ita) 18.1.1978
Frederic Bessy (Fra) 9.1.1972
Jimmy Casper (Fra) 28.5.1978
Arnaud Coyot (Fra) 6.10.1980
Herve Duclos-Lasalle (Fra) 24.12.1979
Christophe Edaleine (Fra) 1.11.1979
Jimmy Engoulvent (Fra) 7.12.1979
Peter Farazijn (Bel) 27.1.1969
Bingen Fernandez (Esp) 15.12.1972
Dmitriy Fofonov (Kaz) 15.8.1976
Nicolas Inaudi (Fra) 21.1.1978
Jans Koerts (Ned) 24.8.1969
Thierry Marichal (Fra) 13.6.1973
Amael Moinard (Fra) 2.2.1982
David Moncoutie (Fra) 30.4.1975
Damien Monier (Fra) 27.8.1982
Stuart O’Grady (Aus) 6.8.1973
Luis Perez (Esp) 16.6.1974
Nicholas Roche (Ire) 3.7.1984
Staf Scheirlinckx (Bel) 12.3.1979
Janek Tombak (Est) 22.7.1976
Guido Trentin (Ita) 24.11.1975
Cedric Vasseur (Fra) 18.8.1970
Matthew White (Aus) 22.2.1974

2004: 19 Siege. Während der katastrophalen ersten Saisonhälfte verordnete sich die Mannschaft nach den Dopingskandalen im April eine Auszeit von den Rennen. Danach rettete Stuart O’Grady beinahe im Alleingang mit dem besten Jahr seiner Karriere noch die Saison fürs Team.

und 2005? Viel hängt von O’Grady ab, dessen exzellente Allrounder-Fähigkeiten ihn zu einem Kandidaten auf den ProTour-Einzeltitel machen könnten.

Grosse Rundfahrten: Für die Tour de France haben sie mit den Tour-Etappensiegern O’Grady und David Moncoutié starke Leute, für den Giro und die Vuelta sieht es aber eher mau aus.

Klassiker: Es wird spannend sein zu sehen, wie O’Grady sich bei den Klassikern schlägt, die er 2004 notgedrungen auslassen musste. Die Flandern-Rundfahrt und Paris-Roubaix könnten so ganz nach dem Geschmack des starken Australiers sein.

Letzte Chance: Cédric Vasseur. Nach Verwicklung in den Doping-Skandal im Frühjahr fährt er mit hohem Tempo in Richtung « altes Eisen ».

Transfermarkt: Das Cofidis-Team begnügt sich mit den Fahrern, die die Mannschaft im vergangen Jahr aus der Bredouille holten.

Mein Geheimtipp: Der Kasache Dimitriy Fofonov. Fährt stark in hügeligen Klassikern und war vergangene Saison einige Male sehr nahe am großen Erfolg, wie zum Beispiel sein vierter Platz bei der Züri Metzgete um August beweist.

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Illes Balears Caisse d’Epargne
www.illesbalears.es

Team-Manager: José Miguel Echavarri
Sportliche Leiter: Eusebio Unzue, José Luis Jaimerena

NameàNationalitätàGeburtsdatum
José Luis Arrieta (Esp) 15.6.1971
Daniel Becke (Ger) 12.3.1978
José Luis Carrasco (Esp) 27.4.1982
Antonio Colom (Esp) 11.5.1978
Imanol Erviti (Esp) 15.11.1983
Sergio Escobar (Esp) 22.9.1974
Isaac Galvez (Esp) 20.5.1975
José Vicente Garcia Acosta (Esp) 3.8.1972
Jonathan Gonzalez (Esp) 13.2.1981
José Ivan Gutierrez (Esp) 27.11.1978
Joan Horrach (Esp) 27.3.1974
José Cayetano Julia (Esp) 1.7.1979
Vladimir Karpets (Rus) 20.9.1980
Pablo Lastras (Esp) 20.1.1976
Iker Leonet (Esp) 10.12.1983
Francisco Mancebo (Esp) 9.3.1967
David Navas (Esp) 10.6.1974
Aitor Osa (Esp) 9.9.1973
Unai Osa (Esp) 12.6.1975
Mikel Pradera (Esp) 6.3.1975
Vicente Reynes (Esp) 30.7.1981
Antonio Tauler (Esp) 11.4.1974
Alejandro Valverde (Esp) 25.4.1980
Xavier Zandio (Esp) 17.3.1977

2004: 16 Siege. Im Wissen, dass kein Rennen so viel Medienpräsenz bringt wie die Tour de France hat sich der Banestonachfolger auf die Frankreich- und Spanienrundfahrt konzentriert . Francisco Mancebo fuhr auf den sechsten beziehungsweise dritten Gesamtrang. Sonst war Illes Balears leicht zu übersehen.

und 2005? Die Ankunft von Alejandro Valverde bedeutet „cojones“, Biss und Siege. Ein Mancebo mit gequälter Grimasse und schiefem Kopf mag gut die harten Anforderungen des Profiradsports illustrieren – das Marketing-Geheimrezept ist das aber sicherlich nicht. Ein „gesalzener“ Valverde könnte die Ingredienz sein, die dem Team bislang fehlte.

Grosse Rundfahrten: O.K., Valverde bringt mehr Aufmerksamkeit, aber ist er schon der Herausforderung einer Tour de France gewachsen? Mancebo dürfte nach wie vor die sichere Karte sein. Und bei der Vuelta wird diese Mannschaft sich zerreißen.

Klassiker: Valverde – ja, genau der – kann im Grunde jedes Rennen gewinnen und hat dies auch schon unter Beweis gestellt, ihn wird man im Auge haben müssen. José Ivan Gutierrez und Pablo Lastras sorgen dann eventuell für die Resultate.

Letzte Chance: Eher „letzter Mohikaner“! Nachdem Steffen Radochla wieder in Deutschland fährt, ist Daniel Becke der einzig verbliebene Deutsche. Eigentlich sehr erstaunlich für eine Mannschaft deren Hauptsponsor die Touristenbehörde der Balearen-Inseln ist...

Transfermarkt: Der Abschied von Denis Menchov blieb beinahe so unbemerkt wie seine diskrete, aber effektive Fahrweise. Valverde ist eindeutig PR-freundlicher.

Mein Geheimtipp: Vladimir Karpets, der riesige Russe, war bester Jungprofi der Tour 2004. Er ist kein Geheimtipp und mit seiner Bon Jovi-Matte auch optisch schwer zu übersehen. Er könnte diesmal bei der Tour eine Top-Twenty Platzierung erreichen.

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Kim Kirchen
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Beitrag: # 283992Beitrag Kim Kirchen
29.7.2005 - 22:49

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Liberty Seguros - Würth
www.libertysegurosteam.com

Team-Manager: Pablo Anton
Sportliche Leiter: Manolo Saiz, Marino Lejarreta, Herminio Diaz Zabala

NameàNationalitätàGeburtsdatum
René Andrle (Cze) 1.4.1974
Dariusz Baranowski (Pol) 22.6.1972
Carlos Barredo (Esp) 5.6.1981
Joseba Beloki (Esp) 12.8.1973
Gianpaolo Caruso (Ita) 15.8.1980
Alberto Contador (Esp) 6.12.1982
Koen de Kort (Ned) 8.9.1982
David Extebarria (Esp) 23.7.1973
Koldo Gil (Esp) 16.1.1978
Igor Gonzalez de Galdeano (Esp) 1.11.1973
Robert Heras (Esp) 21.2.1974
Jesus Hernandez (Esp) 28.9.1981
Jan Hruska (Cze) 4.2.1975
Jörg Jaksche (Ger) 23.7.1976
Aaron Kemps (Aus) 10.9.1983
Daniel Navarro (Esp) 8.7.1983
Izidro Nozal (Esp) 18.10.1977
Sergio Paulinho (Por) 26.3.1980
Javier Ramirez (Esp) 14.3.1978
Nuno Ribeiro (Por) 9.9.1977
Luis Leon Sanchez (Esp) 24.11.1983
Ivan Santos (Esp) 18.2.1982
Michele Scarponi (Ita) 25.9.1979
Marcos Serrano (Esp) 8.9.1972
Angel Vicioso (Esp) 13.4.1977

2004: 15 Siege. Keine besonders gute Ausbeute für den erfolgsverwöhnten Boss Manolo Saiz. Roberto Heras` dritter Vueltasieg war ein versöhnliches Saisonende.

und 2005? Saiz hat sein Team verjüngt und hat talentierte Leute an Bord, die weitersiegen. Joseba Beloki und Roberto Heras sollten bald mal wieder eine ordentliche Tour absolvieren

Grosse Rundfahrten: Gute Karten für alle drei großen Landesrundfahrten: Scarponi beim Giro, Beloki (eventuell auch Giro), Heras und Nozal bei der Tour und weitere Möglichkeiten für die Vuelta.

Klassiker: Ohne Zweifel die stärkste der spanischen Mannschaften. Der Abgang von Davis schmerzt, aber Saiz hat viele Alternativen in der Hinterhand, beispielsweise ein Jörg Jaksche bei den Ardennen-Klassikern.

Letzte Chance: Für Beloki bedeutete der Abschied von Saiz gleichzeitig seinen Abstieg. Jetzt ist er wieder da. Und wenn er nicht die Kurve kriegt wird er kommende Saison zum Edelhelfer degradiert.

Transfermarkt: Die drei ONCE-Urgesteine Beloki, Jaksche und Etxebarria sind zu Saiz zurückgekehrt und waren schmerzlich vermisst worden. Mit Michele Scarponi und dem Olympiazweiten Sergio Paulinho stießen außerdem zwei interessante Leute hinzu.

Mein Geheimtipp: Der junge Luis Leon Sanchez sorgte bereits vergangene Saison mit einigen Siegen für Aufsehen – manchereins munkelt über einen neuen Miguel Indurain!?

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Davitamon-Lotto
www.davitamon-lotto.com

Team-Manager: Marc Sergeant
Sportliche Leiter: Eric van Lacker, Herman Frison, Hendrik Redant

NameàNationalitätàGeburtsdatum
Mario Aerts (Bel) 31.12.1974
Frédéric Amorison (Bel) 16.2.1978
Mauricio Ardila (Col) 21.5.1979
Serge Baguet (Bel) 18.8.1969
Christophe Brandt (Bel) 6.5.1977
Wim de Vocht (Bel) 29.4.1982
Bart Dockx (Bel) 2.9.1981
Cadel Evans (Aus) 14.2.1977
Nick Gates (Aus) 10.3.1972
Jan Kuyckx (Bel) 20.5.1979
Björn Leukemans (Bel) 1.7.1977
Nico Mattan (Bel) 17.7.1971
Robbie McEwen (Aus) 24.6.1972
Axel Merckx (Bel) 8.8.1972
Koos Moerenhout (Bel) 5.11.1973
Fred Rodriguez (Usa) 3.9.1973
Bert Roesems (Bel) 14.10.1972
Gert Steegmans (Bel) 30.9.1980
Tom Steels (Bel) 2.9.1971
Leon van Bon (Bel) 28.1.1972
Preben van Hecke (Bel) 9.7.1982
Wim van Huffel (Bel) 28.5.1979
Peter van Petegem (Bel) 18.1.1970
Johan van Summeren (Bel) 4.2.1981
Wim Vansevenant (Bel) 23.12.1971
Aart Vierhouten (Bel) 19.3.1970
Henk Vogels (Bel)31.7.1973

2004: 16 Siege für Lotto-Domo. Die meisten Rennfahrer standen vergangenes Jahr bei Lotto-Domo unter Vertrag, wo Robbie McEwen der alleinige Star war. Der australische Sprinter holte sein zweites Grünes Trikot bei der Tour. Außerdem feierte man die Bronzemedaille von Axel Merckx im Straßenrennen der Olympischen Spiele.

und 2005? Das Team ist die Vereinigung von Quick-Steps früherem Co-Sponsor und belgischen Lotterie, 16 der Profis sind älter als 30 Jahre, das bedeutet, dass der Schwerpunkt eindeutig af Erfahrung liegen wird – allen voran wird McEwen seine Kreuzchen zu setzen wissen. T-Mobile-Flüchtling Cadel Evans hat theoretisch Potential für die GT’s, muss dies aber erst noch praktisch unter Beweis stellen.

Grosse Rundfahrten: McEwen konzentrier sich wie üblich auf das Grüne Tikot. Evans zeigte sich in der Vergangenheit ein wenig fragil und Ardila hat noch keine Erfahrung.

Klassiker: Erfahrung zählt bei den Klassiker doppelt- und die haben die alten Kämpen reichlich. Das Team hat Fahrer die beinahe jedes Eintagesrennen gewinnen könnten. Vor allem mit PvP wird wieder zu rechnen sein.

Letzte Chance: Einige Fahrer stehen zur Auswahl. Vor allem für Mario Aerts und Tom Steels dürfte es keine weitere Chance dieser Güte geben.

Transfermarkt: Ein demoralisierter Rik Verbrugghe hat das Team verlassen, aber Evans und Ardila sollten im Gesamtklassement der Rundfahrten der Mannschaft mehr Präsenz geben können – dort glänzten sie bislang eher durch Abwesenheit. Insgesamt kamen mit Tom Steels, Leon van Bon, Nico Mattan einige sehr erfahrene Rennfahrer.

Mein Geheimtipp: Mauricio Ardila gewann 2004 die Tour of Britain, wurde Zweiter der Rheinland-Pfalz-Rundfahrt und beendete die Saison als bester kolumbianischer Radprofi. Johan van Summeren ist noch jung, könnte aber ein Guter werden.

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Kim Kirchen
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Beitrag: # 284003Beitrag Kim Kirchen
29.7.2005 - 23:12

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Saunier Duval - Prodir
www.saunierduvalteam.com

Team-Manager: Mauro Gianetti
Sportliche Leitung: Joxean Fernandez Matxin, Vittorio Algeri, Pietro Algeri

NameàNationalitätàGeburtsdatum
Rubens Bertogliati (Swi) 9.5.1979
David Canada (Esp) 11.3.1975
Rafael Casero (Esp) 9.10.1976
Juan José Cobo (Esp) 11.2.1981
Iñigo Cuesta(Esp) 3.6.1969
David de la Fuente(Esp) 4.5.1981
Juan Carlos Dominguez (Esp) 13.4.1971
Nicolas Fritsch (Fra) 19.12.1978
Juan Manuel Garate(Esp) 24.4.1976
Angel Gomez (Esp) 13.5.1981
Javier Gonzalez (Esp) 13.11.1979
Christopher Horner (Usa) 23.10.1971
Fabian Jeker (Swi) 28.11.1969
Ruben Lobato (Esp) 1.91.1978
Manuele Mori (Ita) 9.8.1980
Leonardo Piepoli (Ita) 29.9.1971
Marco Pinotti (Ita) 25.2.1976
Manuel Quinziato (Ita) 30.10.1979
Ivan Ravaioli (Ita) 1.11.1980
Joaquin Rodriguez (Esp) 12.5.1979
Andrea Tafi (Ita) 7.5.1966
Constantino Zaballa (Esp) 15.5.1978
Oliver Zaugg (Swi) 9.5.1981

2004: 18 Siege. Holten in etwa doppelt so viel Siege wie zuvor veranschlagt, größtenteils dank Classica San Sebastian-Sieger MAMP. Fabian Jeker war in der Tour de Suisse einen Wimpernschlag zu langsam.

und 2005? Dürfte schwer werden. Nur drei Fahrer in den Top 100, der beste auf Platz 34. Diese Mannschaft ist noch im Aufbau.

Grosse Rundfahrten: Bestreiten im Juli ihre erste Tour de France, haben aber keinen Fahrer, um dort für Furore zu sorgen. José Angel Gomez Marchante wird einen schweren Verlust darstellen.

Klassiker: Andrea Tafi greift mit 39 Jahren noch einmal bei den Klassikern an, bevor er seine Karriere beendet. Sonst gibt es eigentlich keine weiteren Klassiker-Kandidaten.

Letzte Chance: Vor drei Jahren gewann Tafi die Flandern-Rundfahrt, seitdem lief es nicht mehr rund. Dies wird seine letzte Saison sein, sagt Tafi. Nur wenige würden ihm nicht noch einmal einen Sieg zum Abschied wünschen.

Transfermarkt: Joseba Beloki blieb nur wenige Monate und brachte nichts. Auch Perdiguero zog weiter, war aber ein wichtiger Mann fürs Team. Chris Horner ist gut für einige Achtungserfolge.

Mein Geheimtipp: Vielleicht einer der jungen Fahrer. Die beiden talentiertesten Marchante und Ventoso verließen das Team Richtung Luxemburg.

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Bild

Euskaltel-Euskadi
www.fundacioneuskadi.com

Team-Manager: Miguel Madariaga
Sportliche Leiter: Julian Gorospe, Gorka Gerrikagoitia

NameàNationalitätàGeburtsdatum
Joseba Albizu (Esp) 6.7.1978
Igor Anton (Esp) 2.3.1983
Mikel Artetxe (Esp) 24.9.1976
Iker Camano (Esp) 14.3.1979
Unai Etxabrria (Ven) 21.11.1972
Koldo Fernandez (Esp) 13.9.1981
Iker Flores (Esp) 28.7.1976
Aitor Gonzalez (Esp) 27.2.1975
Gorka Gonzalez (Esp) 28.9.1977
David Herrero (Esp) 18.10.1979
Markel Irizar (Esp) 5.2.1980
Iñaki Isasi (Esp) 20.4.1977
Roberto Laiseka (Esp) 17.6.1969
Iñigo Landaluce (Esp) 9.5.1977
Alberto L. de Munain (Esp) 12.3.1972
David Lopez Garcia (Esp) 13.5.1981
Anton Luengo Celaya (Esp) 17.1.1981
Egoi Martinez (Esp) 15.5.1978
Iban Mayo (Esp) 19.8.1977
Aketza Peña (Esp) 4.3.1981
Samuel Sanchez (Esp) 5.2.1978
Aitor Silloniz (Esp) 17.2.1977
Josu Silloniz (Esp) 8.2.1978
Gorka Verdugo (Esp) 4.11.1978
Haimar Zubeldia (Esp) 1.4.1977
Joseba Zubeldia (Esp) 19.3.1979

2004 : 12 Siege. Eine zweigeteilte Saison, in der ersten Hälfte war Mayo furchterregend stark, aber nach der Dauphiné Libéré war Flaute – bis zum spanischen Saisonabschluss in Barcelona, den Samuel Sanchez gewann.

und 2005? Wiedergutmachung ist angesagt. Möglicherweise haben sie von Mayo zuviel verlangt und die Quittung dafür ausgerechnet bei der Tour bekommen. Diese Saison werden alle drei Kapitäne mehr leisten müssen.

Grosse Rundfahrten: Zubeldia und Sanchez führen beim Giro das Team an, Mayo bei der Tour und Gonzalez bei der Vuelta. Alle sind fähig jeweils unter die ersten Fünf zu kommen, doch keinem gelang das in der abgelaufenen Saison.

Klassiker: Die Neuankömmlinge und die, die das Pech dafür ausgewählt worden zu sein, bestreiten die flämischen Klassiker der ProTour. Mayo, Sanchez und Etxebarria könnten bei den Ardennen-Klassikern vorne zu finden sein.

Letzte Chance: Es ist sicherlich zu früh um AGJ abzuschreiben, aber seine Aussage des Jahres 2003, dass er Armstrong schlagen können erscheint rückblickend lachhaft. Mit einer soliden Performance bei einer der großen Rundfahrten könnte er seine Glaubwürdigkeit wieder herstellen.

Transfermarkt: Der Abgang von David Etxebarria wurde aufgefangen mit der Ankunft von AGJ. Der Sieger der Vuelta 2002 könnte nach seiner Rückkehr aus Italien zu altem Glanz erstrahlen.

Mein Geheimtipp: Iker Camano fuhr im vergangenen Jahr bei seinem Tour-Debüt auf Platz 26. Das könnte für ihn bedeuten, dass er in dieser Saison mehr Freiheiten bei größeren Rennen besitzt.

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Kim Kirchen
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Beitrag: # 284004Beitrag Kim Kirchen
29.7.2005 - 23:14

So, ab morgen, Samstag den 30. bin ich den Ferien. Diese 14 folgenden Tage also wird dieser AAR stillstehen. Dadurch habt ihr dadraußen, die AAR-Leser den Thread für euch! Das heißt, wenn ich aus Spanien bin, will ich hier Kommentare sehen :D . Konstruktive Kritik, Lob...was euch in den Sinn kommt! Jetzt ist es an euch zum Schreiben :P

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Kim Kirchen
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Beitrag: # 292313Beitrag Kim Kirchen
14.8.2005 - 18:15

La Francaise des Jeux

Crédit Agricole


wird in den folgenden Tagen editiert...

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Beitrag: # 292315Beitrag Kim Kirchen
14.8.2005 - 18:16

Liquigas-Bianchi

Domina Vacance


wird in den folgenden Tagen editiert...

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Beitrag: # 292316Beitrag Kim Kirchen
14.8.2005 - 18:17

Rafaels Tagebuch, Eintrag vom 18.1.2005

Hi!

Ich liege gerade frischgeduscht auf dem Hotelbett uns bin hundemüde. Der Radsport ist ein brutales Geschäft. Die letzten Stunden haben an den Kräften gezerrt, die Zeitverstellung liegt mir nicht besonders.
Dieses Hotelbett in Australien fühlt sich trotzdem viel besser, weicher an, wie das im Trainingslager. Aber das war ja auch nur ein billige Herberge; und dieses Hotel müssen wir morgen Abend wieder verlassen. Begonnen hat der ach so geliebte, aber harte Rennzirkus heute, sehr früh in Luxemburg. Schon um drei Uhr MEZ, man will ja ein Vorbild der Truppe sein, stand ich am Flughafen, der vor Menschenleere gähnte, in Erwartung der 6 nominierten Fahrer. Welche Stimmung sie hatten, wollte ich mir nicht ausmalen, oder glaubst du, einer der Fahrer war froh schon um zwei Uhr morgens aufzustehen und dann mit dem Wagen, wohl noch todmüde, sich hierhin zu ringen? Aber die Fahrer haben sich ihren Beruf ja ausgesucht...
Paal wird mit dem Rest der Equipe im Schwarzwald versuchen, die Form weiterhin zu verbessern. Der Monat Februar wird schon sehr anstrengend werden, da brauchen wir jedes Körnchen Energie, aber ehe ich zu weit greife, noch schreiben wir Januar, den achtzehnten.
Zuerst kamen Arroyo und Ventoso am Flughafen an. Vorher bekamen sie, wie ich zuvor, einen Privatplatz wo sie ab sofort immer ihre Autos abzustellen hatten. Ja, so einen kundenfeundlichen Sponsor muss man immer im Hinterhalt haben! Ich war positiv überrascht, wie Luxair sich auf unsere zweite Flugreise vorbereitet hat. In Lucca, na ja, da bekamen wir „nur“ ein einfaches Privatflugzeug gestellt…Von meinen früheren Teams, geschweige denn das Team, wo ich als Stagiare angeheuert war, hatte niemand so einen Komfort zu bieten. Meine bange Frage aber, ob die Jungs durch Luxus auch besser arbeiten? Sie, also Francesco und David unterhielten sich in ihrer gemeinsamen Landessprache Spanisch und begrüßten mich ziemlich freundlich, wenn man meine an meine vorherigen Bedenken denkt. Sie interessierten sich brennend dafür, welche Rolle sie während der Rundfahrt inne hatten. Ich wies sie darauf hin, dass wir nach der Landung und der Ankunft im Gasthaus heutigen Tag zwei Stunden in Australien unsere Form testen würden und dann am anderen Morgen die Strategie und Taktik bekannt gemacht wird. So vermeiden wir Abhörung durch andere Teams. Sie nickten und da kamen auch schon die nächsten lustigen Gesellen, diesmal im Dreierpack, geladen mit drei säuberlich gepackten Koffern: Frösi, Schleckimos II und Talon hatten sich schon vor dem Eingang der Flughafen gefunden und diskutierten heftig, ich glaube über Skispringen oder so was - dabei wollte ich sie dann nicht stören. Zu guter Letzt kam dann Davis und – Surprise!- Jean Bertudo, der letztere unangekündigt. Mir stand das Erstaunen im Gesicht geschrieben. Mir blieb der Mund offen, aber dabei realisierte ich, dass Bertudo wirklich etwas an der Mannschaft lag, und er durch seinen nicht nur Kohle scheffeln wollte. Ein Sportsmann also, sozusagen abhängig vom Virus Radsport. „Cheffe, was machen Sie denn hier?“ „Ich darf doch auch wohl mein Team begleiten oder verbietet mir das jemand?“, sprach er in einem sehr ironisch klingenden Ton.
Damit wir auf Touren kamen, wurde von uns 10 Leuten (die Masseure einbegriffen) schnell eingecheckt. Heute bekamen wir einen, mit sehr guten gepolsterten Sitzen ausgestatteten Privatflieger für die beschwerliche Reise zugestellt. In geschlossener Gemeinschaft schleifen wir und träumten wohl alle von großen Erfolgen in Down Under. Immerhin stand eine lange Reise vor uns und zusätzlich war da noch die Zeitzonenumstellung.
Erwartet wurden wir gen Nachmittag von drei Luxair-Angestellten. Die sollten uns dann abholen, ins Hotel kutschieren, wo man(n) sich dann frischmachen konnte und dann ging’s schon wieder auf die Rennpiste. Die Flugreise überstanden wir ohne Probleme, und auch niemand musste sich aus dem Mund heraus leeren. Wir schliefen gaaanz fest und hielten das gut durchdachte Programm ein.
Auf der Rennpiste angelangt verfolgte ich aufmerksam jeden einzelnen Fahrer und machte mir einige Notizen, natürlich aus dem Auto heraus. An Radfahren war nach meinem Sturz nicht mehr zu denken. Es war natürlich lockeres Einrollen vor dem Saisonstart, was wir da veranstalten, ich bezweifele dass das jedem gefallen hat, aber für mich hatte es eine Bedeutung: Es sah es aus, als dass Lokalmatador Davis etwas schlechter in Form schien als Frösi. Auf der ersten Etappe wollten wir aber für Davis fahren, denn es lastet enormer Druck auf Davis. Was auf den folgenden Etappen passierte steht noch in den Sternen. Das ist glaube ich alles, was du wissen musst. Den Fahrern im Schwarzwald geht’s übrigens gut, ich habe gerade mit Paal gesprochen. Unsere Mannschaftsbesprechung ist auf neun Uhr, das heißt nach dem morgigen Frühstück, angesetzt.
Voll Neugier habe ich mir noch die Startliste angesehen, McEwen hat auf den Start verzichtet, O’Grady und Lancaster ebenfalls. Na ja, ich melde mich während der Flugverbindung Australien-Luxemburg wieder, mit einem hoffentlich sehenswerten Rückblick zur Tour Down Under.

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Kim Kirchen
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Beitrag: # 292502Beitrag Kim Kirchen
15.8.2005 - 1:40

Rafaels Tagebuch, Eintrag vom 23.1.2005 13:00 Ortszeit (da in Australien) – Die Saison beginnt!

So,

ich darf mich mit einem zufrieden stellenden Ergebnis von der Tour Down Under wiedermelden. Der luxemburgische Kolumnist Pilo Fonck spricht von Frosis Kanguruh-Sprung. Das heisst also, vorgezogen, dass Robert sich besser profilieren wusste als Speedy. Wie meine ersten Vermutungen. Aber alles der Reihe nach. In der Mannschaftsbesprechung am fruhen Morgen der ersten Etappe stellte ich klar, dass es hier vor allem um unsere Sprintabteilung um Ventoso, Forster und Davis geht. Die Australienrundfahrt, der Saisonstart auf dem Inselkontinent, ist nun einmal mehr eine Rundfahrt die von Sprintern, allen voran einheimischen, lebt. Das war so und wird auch dieses Jahr so bleiben. Talon und Andy sind fahren fur die Rennpraxis mit, und sollen die Lucken schließen, die offen stehen. Dave ist dann geplant, wenn sich am Hügel eine Gruppe absetzt. Sonst setzt auch er sich auf die Helferliste der Sprinter.

Bild

Mit diesen guten Worten begann dann die Saison. Nervös, aber konzentriert gingen alle Fahrer an den Start. Es mussten so um die 90 gewesen sein. Am Anfang gab es manch akrobatische Einlage, verschuldet durch nervöses Handeln der Fahrer.
Die erste Etappe wollten wir also für unseren Lokalmatadoren Speedy fahren. Es handelten sich um ganzgenau 48 Kilometer, die durch einen Rundkurs in der Stadt Adelaide bewältigt wurden. Die Strecke war topfeben. Da konnte man überhaupt nicht angreifen! Aus dem Teamwagen, per Funk, hielt ich meine Mannen zurück. Natürlich will man sich im allerersten Rennen der Saison schon beweisen, aber ich redete deutlich, vor und während dem Rennen, auf sie ein, dass eine Attacke hier ein Unterfangen bedeutet, wo man nur seine Körner verschießen kann. Also kuul bleiben und auf Massensprint tendieren. Die Konkurrenz dachte ähnlich und so einigten wir uns auf den vorausgeplanten Massensprint. Talon, Andy und David ließ ich aus dem Massensprint ganz raus, Bertudo und ich wollten nicht hier schon einen schweren Sturz riskieren. Talon, Andy und David rollten dann jeweils auf Platz 38, 53 und 51 über den Zielstrich, ganz vorne ging’s schon ein Stück gefährlicher und risikofreudiger zur Sache. Frösi war der erste Mann im Sprint, wir wollten schon sofort eine gute Position haben, ehe Ventoso dann übernehmen sollte. Das klappte auch, Ventoso übernahm reibungsfrei, schön am Hinterrad postiert fuhr Speedy, Frantsche zieht ihm dann super an, aber dann...ist ihm der Weg einfach versperrt. Seinen Speed kann Speedy nicht ausnutzen, vor ihm tauchen die ausgelaugten Sprintanzieher auf. Total isoliert kommt er auf Platz 13, Frantsche rettet Platz 16 (er ist nach seiner Helferaufgabe noch weitergesprintet) und Frösi landet zwei Plätze vor Talon. So isoliert, so enttäuscht war Speedy nach dieser Etappe. Ich glaube und Bertudo auch, dass er sich viel vorgenommen hatte für diese Etappe – zu viel. Er hatte sich Druck aufgelegt, seinen Landsmännern zu zeigen, dass er besser war als O’Grady, McEwen und die gesamte australische Sprintelite. Tief schluchzend, ohne Interviewanfragen entgegen zu kommen, rettete er sich in den Teambus. Da musste also der Psychologe in mir ran. Ich erklärte ihm, dass die Welt nicht untergehe und so. Nebenbei weiste ich ihn darauf hin, dass wir morgen für Frösi fahren. Danach war er wieder am Boden, doch ich ließ ihn, als einzigen Fahrer aus unserem Team, zu seiner Freundin, was er natürlich wohlwollend akzeptierte. Diese Umstände musste ich noch vor der Mannschaft erklären, dann ging’s mit dem Bus nach Salisbury und ab auf die Pritsche. Gewonnen hat die erste Etappe übrigens der Franzose Damien Nazon.
Zuletzt geändert von Kim Kirchen am 15.8.2005 - 15:46, insgesamt 3-mal geändert.

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Beitrag: # 292702Beitrag Kim Kirchen
15.8.2005 - 15:42

übrigens der Franzose Damien Nazon.
Am darauffolgenden Tag schien das Hotelbett und unsere Masseure (Kenny und Kevin) wahre Wunder bewirkt zu haben. Speedy war wieder in Ordnung und der Rest der Mannschaft kam vollkommen regneriert in den Frühstücksaal. Mit ihrer Einwilligung verlegte ich die Mannschaftsbesprechung in den Essraum und gab den Fahrern eine Stunde Zeit ihrer Freizeit nachzugehen. Ein bisschen die Leine locker lassen, sollten sie zuviel von der Leine wollen, wird die ziemlich hart angezogen. Mit einem Rafael Morais in Rage ist nicht gut Kirschen essen! Der gutgelaunte Raff ist aber das Gegenteil... Auf dem zweiten Abschnitt der Australienrundfahrt wollten wir nicht auf Attacke sondern auf einen Zielsprint mit neuem Zug bauen. Deshalb wurden David, Andy und Talon heute in die Pflicht der Helfer genommen. Sie bolzten auch wirklich gut Tempo. Na ja auf den letzten zwei, drei Kilometern entscheiden dann die Beine der Sprinter. Frösi war heute Kapitän vor ihn spannte sich das Duo Ventoso-Davis. Wir kamen von der rechten Seite, Nazon von der linken und Hushovd aus der Mitte. Ventoso zog ein wenig in die Mitte, die beiden anderen Airport-Luxemburg-Fahrer im Schlepptau. Kluges Manöver, denn es brachte Hushovd und co. aus dem Rhythmus. Erster Konkurrent ausgeschaltet, aber wie den in bestechender Frühform fahrenden Damien Nazon bremsen? Dessen Zug klappte wunderbar, Speedy zieht jetzt für Frösi an, geschmeidig fährt er durch eine Lücke zu Nazon, hängt sich an Nazon dran, lässt den nicht fahren, nimmt Geschwindigkeit auf, noch 300 Meter! Frösi jetzt alleine, mit einer Mordsbeschleunigung an Nazon vorbei und fährt jetzt ganz alleine auf die Ziellinie. Da dreht der Esel sich um! Ich glaube, ich hatte in dem Moment das Teamfahrzeug zusammengeschrieen. Robert fahr doch! Nazon kam immer näher, noch 50, noch 40, noch 30 Meter. Bei 10 noch zu fahrenden Meter gleiche Höhe, Frösi setzt nach und – Zielfotoentscheidung! Zehn lange, bange Minuten bis die Jury eine Entscheidung fällte. Wir haben unseren ersten Etappensieg! Im Teambus umarmten wir uns alle und feierten, natürlich ohne Alkohol. Davis konnte schon wieder schluchzen, aber aus anderem Grund. Aus einem erfreulicheren Grund.

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Beitrag: # 292706Beitrag Kim Kirchen
15.8.2005 - 15:50

Mich überschleicht immer mehr das Gefühl, dass niemand, außer 2,3 mit denen ich schon geredet habe, für diesen AAR interessieren. Sie klicken rein, aber dann lassen sie sich vom Text abschrecken. Aber ich will das so! Das ist Story, Leute, nicht die Bilderbuchgeschichten, die werden mit der Zeit doch ziemlich langweilig! TDU habe ich simuliert, der GP Marseille wird aber ein längerer Rennbericht + Fotos. Also lest euch die Story doch bitte mal durch, ich verspreche euch, dass die Spannung zu den GT's zunimmt....

über Kritik jeglicher Art wäre ich erfreut...

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Beitrag: # 293596Beitrag Kim Kirchen
17.8.2005 - 1:26

Fortsetzung
Danach stand die dritte Etappe auf unserem Plan, natürlich mit Ziel Sieg. Die von Glenelg nach Victor Harbor führende Etappe ist der Vorgeschmack zur Königin der Etappen. Da wollten wir uns natürlich nicht zwei Mal bitten lassen, um unseren Fans einen Vorgeschmack zu bieten. Um der Sache ein wenig Spannung herauszunehmen, ließen wir den, wie soll ich es nur verheimlichen?, Massensprint jetzt Speedy als ersten in den Wind. Was wir wollten, das gelang uns: Als Speedy die Führung an Ventoso abgab, waren wir schon ganz vorne. Für Ventoso und Frösi war das also nur noch ein Katzenspiel. Diesmal gewann Robert mit deutlichem Vorsprung, was zur Folge einen großen Schub durchs Team gab. Abends ließ ich die Jungens an langer Leine feiern, sie müssten in dem Alter ja wissen, auf sich aufzupassen. Bettruhe verordnete ich trotzdem für zehn Uhr, da die nächste Etappe ziemlich hart werden würde. David und Talon hatten sich in den letzten Tagen ziemlich verausgabt, was wir dann auf der Königsetappe zu spüren bekamen: Bei starkem Wind mussten die beiden schon am ersten Anstieg reißen lassen, na ja sie konnten nicht mehr führen. Andy musste also die Verantwortung mit Ventoso übernehmen, somit wir einen Mann weniger im Massensprint hatten. Ausreißergruppen gab es viele, aber keine kam durch. 2 Kilometer vor dem Ziel wurde die letzte um Baden Cooke gestellt und somit stellten alle sich auf einen Sprint ein. Aber wo denkste hin! Der kühle Norweger Thor Hushovd, dem auch Chancen in einem Spurt auszurechnen sind, attackierte, einfach mal so. Kam ihm wohl so in den Kopf geschossen und im Wiegetritt fuhr er fort. Das Feld war ziemlich perplex, und so kam Hushovd mit einigen Sekunden Vorsprung ins Ziel, was im genügte um ins Führungstrikot zu schlüpfen, was er bis zum Ende dieser Rundfahrt auch behielt. Er spurtete auch die letzten Tage sehr konstant, womit er Frösi und co. die nötigen Sekunden abnahm. Frösi wurde übrigens Zweiter, das gesamte Team kam comme si comme ca im Peloton ins Ziel. Frösi also in bestechender Frühform, er wird also wahrscheinlich unser Sprinter für den Giro(die ersten Zielsetzungen wurden natürlich schon für die Teampräsentation bekanntgegeben, aber die endgültige Höhepunkte des Einzelnen wollten wir erst nach Australien besprechen). Die nächsten beiden und somit letzten Etappen konnten wir mit Anstand beenden, aber nicht mit Glanz. Die fünfte Etappe gewann dann endlich ein Australier: Baden Cooke war der Glückliche, der schon in den vorherigen Tagen sehr bemüht war. Die Australier waren natürlich aus dem Häuschen, aber zum Führungstrikot reichte es nicht, Cooke kam zwar mit einem kleinen Vorsprung ins Ziel, Hushovd gewann aber den Sprint des hinterhereilenden Feldes, und bekam nur 4 Sekunden aufgebrummt. Unser bester Mann war Ventoso mit Platz 7, denn Frösi hatte Schwierigkeiten Anschluss am Peloton zu halten. Er wurde als Letzter im großen Hauptfeld gewertet, Talon und David kamen mit 2 Minuten Rückstand in einer Gruppe Abgehängter an. Die letzte Etappe gehörte einem Franzosen: Jimmy Casper gewann den vierten Massensprint im heißen Australien. Der wieder erstarkte Frösi kam auf Platz 3, das gesamte Team geschlossen im Peloton, ins Ziel. Die Gesamtwertung sicherte sich als Thor Hushovd von Crédit Agricole, da er noch auf den zweiten Platz der letzten Etappe, die wieder zurück nach Adelaide führte, landete. Unser bester Mann in der Gesamtwertung war unser Australier Speedy mit Platz 11, die Sprintwertung gewann Frösi und in der Teamwertung belegten wir einen guten 5.Platz, was summa summarum eine Prämie von 6775 Euro macht. Darauf kann man aufbauen und in einen erfolgreichen Februar schauen. Hier noch ein paar Stimmen zur Tour Down Under, die in der Presse aufgerappelt habe:

Robbie McEwen (aktiver Profi, nicht gestartet): Pffh, keiner der anderen, überbewerteten Australier konnte mir meinen Platz als besten australischen Radprofi streitig machen. Der einzige der ein wenig überzeugen konnte, ist doch Cooke. Wenn ich keine Form habe, würde ich mich nicht in mein Heimatland von einem Norweger blamieren lassen. Ich bleibe lieber hier in Europa und trainiere und brauche mich nicht zu schämen.

Allan Davis (aktiver Profi, zweitbester australische Profi in der Gesamtwertung): Ach hört ihr Journalisten doch nicht auf McEwen. Er sollte sich lieber hier beweisen, anstatt das Maul groß aufzureißen!

Robert Förster (aktiver Profi, Sieger der Sprintwertung): Ich bin echt happy, in meinem ersten Rennen für mein neues Team zwei Siege eingefahren zu haben, und auch das Sprinttrikot abzuräumen.

Thor Hushovd (aktiver Profi, Sieger der Rundfahrt): Ja, so lässt sich die Saison doch starten! Ich hatte vor der Rundfahrt geglaubt, ich hätt `ne schlechte Form, aber auf das Ergebnis lässt sich bauen.
=============

Kritik!? :? :? :roll: :cry: :?:

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Beitrag: # 294381Beitrag Kim Kirchen
18.8.2005 - 20:00

Fortsetzung
Ach ja, wir fliegen gerade über der Ukraine, ich habe auch einen äußerst interessanten Ausblick, aber ich habe ganz verschwitzt von den Zielsetzungen des Sponsoren zu berichten! Das könnte entweder mit Alzheimer zusammen liegen oder die zweite, sicherere Variante, dass ich die Ziele als zu einfach für mein Team bezeichne. Eih, komm, meistens gilt es nur ein Etappensieg rauszufahren, bei mittelklassig besetzten Rundfahrten wie hier in Australien, das dürfte doch entweder durch Speedy, Frösi oder Bez zu schaffen sein! Naja Bez muss es nicht immer sein, aber einer der Kletterfraktion. Die Ziele waren auch schnell geklärt, durch einfache Ziele gibt’s zwar kein hohes Prämiengeld, aber das holen wir eh beim Rennorganisator ab. Festgelegt wurden sie übrigens am Tag der Teampräsentation, also schon ein Weilchen her, so zusammen mit zwei Managern von Luxair. Aber kommen wir auf den Punkt: Die ersten beiden Ziele sind schon im Februar. So kannst du vielleicht meine Hektik verstehen, wenn ich über den gewaltigen Monat Februar rede, bzw schreibe. Ach wir wär’s wenn ich dich zuerst für Februar informiere, also wie wir die Rennen gestalten wollen und dann der überblick übers gesamte Rennjahr? Ja, wäre besser. Ich darf aber nicht alles verraten, Dave sitzt neben mir, der könnte was aufschnappen, was ihn nicht so zu interessieren hätte...
Paal und ich haben uns ernsthafte Sorgen und Gedanken gemacht, wie wir Februar am besten planen können. Mein Gott, wenn das immer so’n Stress ist... Die Gestaltung muss auf die Ziele Mittelmeerrundfahrt und Valenciarundfahrt hinlaufen. Das ist nämlich die Zielsetzung: In Frankreich ein Etappensieg und in Valencia(Spanien) Top-5 in der Gesamtwertung. Am Mittelmeer reicht also nur eine gute Etappe...Paal hat den Vorschlag gemacht, das wir den Kader ein wenig über Europa verstreuen: In Frankreich planen wir mehrere Rennen, wo ich 15 Fahrer an Bord habe, die dann die unterschiedlichen Rennen bestreiten. Paal reist mit den verbliebenen 10 nach Italien und nach Spanien. Zu Gent-Lokeren und Kuurne-Brussel-Kuurne formieren wir das Team dann noch mal neu. Je nach Saisonhöhepunkt wird das Training und das Rennen in kleinen Dossierungen geführt. Eigentlich ist es nicht nur Paal, der mit den Fahrern reist, übrigens konnten wir Mikel Astarloza verpflichten, sondern auch noch ein Franzose. Patrice Sébastien Latignon, ist ehemaliger Journalist und noch jung, ist ein Sportlicher Leiter. Will den eigentlich nicht, so ein nervender Pressefuzi, aber Bertudo hat darauf gedrängt... Naja habe ich wenigstens einen Chauffeur grins Mit Astarloza kam dann noch José Peker, ein Spanier, der zweite Sportliche Leiter(streng genommen bin ich nämlich the manager). Somit ist unser Team komplett. Peker ist noch gelernter Psychologe(also hat er nach dem Management in Abendkursen gelernt) und bringt eine extreme Erfahrung mit ins Team, da brauchen wir niemand von den Psychodingsda. Die Masseure sind ja der Kenny und der Kevin. Wo war ich stehen geblieben? Ach ja, Latignon und ich, wir reisen dann mit Kenny und folgenden Fahrern nach Frankreich: Fränk Schleck, Thomas Dekker, Andy Schleck, J’V’, Philippe Gilbert, Thomas Voeckler, Tristan Hoffman, Andy Flickinger, Sylvain Chavanel, Patrik Sinkewitz, Robert Förster, Allan Davis, Yannick Talabardon, Ruben Plaza Molina und Thomas Lövkvist. Die meisten Renneinsätze bekommen die Franzosen und die, die den Giro vorbereiten müssen. Der Rest kommt halt nur mit, weil wir geschlossen auftreten wollen und weil sie zu Hause keinen Trainer zur Hand gehabt hätten. Die Planungen dieser Equipe A laufen alle in einem Punkt zusammen: Etappensieg bei der Mittelmeerrundfahrt. Insgeheim erhoffen wir uns mehr, wir haben exzellente Zeitfahrer, 2 klasse Sprinter, Franzosen und Leute dabei, die ein Rennen durch Attacken entscheiden können.

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Beitrag: # 294665Beitrag Kim Kirchen
19.8.2005 - 14:51

Hi Oma! Luxemburg, den 23.Januar 2005

Ich bins, der Robert. Das hast du vielleicht auch schon an meiner Kritzelschrift erkannt. Und hiermit, das was vor dir liegt, siehst du, dass ich noch immer ein braver Mensch bin, und mein Versprechen halte. Ich melde mich aus dem Rennzirkus, wie ich dir zu Weihnachten es versprochen habe. Das Telefon kann manchmal zu teuer werden, deshalb habe ich mich für eine alte, aber gute Methodik entschieden: Das Briefeschreiben! (Und das als dein schreibfauler Enkel!)

Seit Weihnachten hast du nichts mehr von mir gehört, damals stand ich noch bei Gerolsteiner unter Vertrag, aber Rafael Morais hat mir zum Jahreswechsel ein so tolles Angebot gemacht – die sportliche Perspektive ist aber auch super. Bei Gerolsteiner war ich ja die Nummer 2 nach Danilo, aber hier, bei dem neuen Team aus Luxemburg, bin ich gleichgesetzt mit Speedy, ähm das ist der Davis! Findest du das nicht genial? Du hast doch bestimmt das verfolgt, oder? Ich kann sogar zu Hause wohnen, ich muss nicht nach Luxemburg und vom Charakter her ist das Team voll in Ordnung. Ich bin mit Patrik Sinkewitz, also Stinke, auf einem Zimmer und werde hier nur noch Frösi genannt. Super symphatisch sind auch die beiden Masseure und Raff, also unser Manager. Neu ins Team gekommen sind José und Patrice, ich weiß noch nicht wie ich die soll einstufen, sie arbeiten erst seit ein paar Tagen mit uns. Alles in allem ist das Training mit Paal toll, du darfst hier jeden duzen, das Umfeld ist genial und ich fühl mich rundum wohl! Das soll jetzt mal als Saisonvorbereitung genügen, du liest doch sicher noch die Zeitung und da wird schon vieles drin stehen, wo ich mich hier nur wiederholen würde.

Kommen wir also zu meinem Saisoneinstand. Ja, ich war echt froh, als Paal mir sagte, dass ich mit nach Australien darf. Ich war paff, aber auch ein wenig enttäuscht, dass Speedy auch noch mit durfte. So mit war mir eigentlich ein Sieg versperrt, weil ich eingeplant war, um Speedy zu helfen. Aber nein Oma, so schnell lässt ein Förster sich nicht unterkriegen! Über gutes Training geht alles. Aber ich will dir erst mal sagen, Australien ist schon umwerfend. Wir Radprofis kriegen zwar nicht viel mit von der Kultur und so, aber das was ich gesehen habe, ist schon faszinierend. Die Aussies haben einen tollen Geschmack, was Essen und das Rundherum angeht, ich habe sogar ein Känguru anpacken dürfen! Also auf Etappe eins musste ich noch für Speedy fahren, du weißt bestimmt noch nichts von der Tour Down Under, weil in Deutschland berichtet doch niemand davon, oder? In Luxemburg nehmen sie da viel mehr Kenntnis auf, ein Kolumnist sprach gar von Frösis Känguru-Sprung. Das hat aber mit Etappe 1 nichts zu tun, da riss Speedy nix um, also gab Raff mir eine Chance, die ich auch voll verwertete: Im zweiten Rennen mein erster Sieg! Im Sprint hab ich den ollen Nazon, den ollen Cooke und den ollen Hushovd geschlagen. Und in der Form ist das eine super Leistung die Weltelite zu übersprinten. Am darauffolgenden Tag fühlte ich mich in der brühenden Sonne so stark, dass ich noch einen drauflegte und noch mal jubeln durfte. Die restlichen Tage waren dann nicht so mein Ding, ich war noch mal zweiter, aber das wichtigste Souvenir was ich aus Australien mitbringe, ist das Sprinterjersey. Jo Oma, ich habs geschafft, ich hab das Grüne der Tour. Es ist zwar nur die Tour Down Under, aber es bringt mich meinem Ziel Tour de France ein gewaltiges Stück näher, und wenn da auch als Topsprinter Speedy gesetzt ist. Der Typ ist auch voll in Ordnung, in Australien teilte ich mein Bett mit ihm.

So, schreiten wir zur meiner Saisonplanung hinüber. Als nächstes werde ich im Februar in Frankreich fahren, wir wurden so in Gruppe A und B eingeteilt. Ich darf nach Frankreich mit der A, die B fliegt nach Italien und Spanien. Ich melde mich also voraussichtlich Ende Februar, die Resultate aus Frankreich kannst du dir ja vielleicht eher besorgen!? Ich erhoffe mir viele Renneinsätze in nächster Zeit, ich werde nämlich der Sprinter für den Giro. Und wenn ich mich zu profilieren weiß, darf ich eventuell zur Tour! Oma, drück mir die Daumen, ich wünsche mir einen guten Februar und danach sehen wir weiter – Angst habe ich nur, wenn ich für die Kopfsteinpflasterrennen in Belgien zum Ende des Februars aufgesetzt werde und Triste (Tristan Hoffman) unterstützen muss (müsste). Ich hoffe, ich muss mir das nicht antun, und wenn doch Oma, ein Frösi trägts mit Fassung!

Schöne Grüße aus dem Radsportzirkus, dein Bild

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Beitrag: # 295144Beitrag Kim Kirchen
20.8.2005 - 15:23

Rafaels Tagebuch, Eintrag vom 23.1.2005 MEZ

Ich bin wieder auf heimischem Boden! Ein paar Stunden nach unserer Ankunft fühle ich mich wieder fit zum Schreiben. In den letzten Tagen bist du mir ziemlich wichtig geworden. Ich kann hier wirklich alles rein schreiben. Als wir die Eintrittshalle das Luxemburger Flughafen betraten, die Jungs und ich, fiel meine Kinnlade nach unten: Da waren tatsächlich ein paar begeisterte Fans die nur für uns hier hingefahren sind und uns dort ziemlich lautstark empfingen. Die Fahrer waren ebenso überrascht wie ihr Manager, aber sie murrten nicht, sondern ließen sich von den geschätzten 60 Fans feiern und schrieben Autogramme.


28.Januar 2005, gegen 17:00 Uhr

„Hey, ist der Frantsche am Apparat?“ „Natürlich, ähm, Dave?“ „Ja Kumpel ich bin’s. Und wie geht’s? Heute morgen hatten wir doch gemeinsame Ausfahrt mit Paal. Wo steckst du Junge und warum hast du das Training schleifen lassen. Wenn du Glück hast, gibt’s nur eine Verwarnung und keine Geld...“ „Mach mal langsam Dave. Meine Freundin hat sich heute auf’n Boden gelegt, besser gesagt, sie ist einfach so umgefallen!“ „Kreislaufkollaps oder dergleichen?“ „Hab ich anfangs auch gedacht. Dann voller Panik zum Doktor gefahren.“ „Ich rate mal, du bist noch dort? Zu Hause hat nämlich niemand aufgehoben, man Frantsche ich war echt in Panik! Du warst nicht beim Training, niemand zu Hause. War glücklich als du das Handy abgehoben hast. Was ist denn mit Jenny los?“ lach „Was glaubschte? Werd Papa!“ „Wow, des ist ja super! Soll ich es weitersagen? Das bringt ja `ne richtig gute Stimmung ins Team!“ „Jo, kannste machen, morgen komm ich dann wieder zum Training. So muss Schluss machen, der Herr Dottore will mit mir reden...“ „Adios“

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Bilder für die Kinder...

Beitrag: # 295293Beitrag Kim Kirchen
20.8.2005 - 21:54

Tagebucheintrag Rafael, 30.1.2005 8:37

Zur Feier des Tages hier ein paar Fotos, die Paal bei Trainings gemacht hat...

http://img279.imageshack.us/my.php?imag ... 009sg.png (Link zu unser HP, da Bild zu groß)

Bild

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Aber viel genialer ist es, dass Frantsche zum Ende des Jahres hin Vater wird!

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Beitrag: # 295294Beitrag Kim Kirchen
20.8.2005 - 21:56

Zu den Bildern...

Jaja, die sind nicht gerade klasse geworden, als Bitmap sahen sie viel besser aus, als jetzt im JPG-Format. Falls ihr den Text nicht entziffern könnt, bitte fragen!

Ach ja, Kritik brauche ich! BITTE!!![/u]

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Beitrag: # 295385Beitrag Kim Kirchen
21.8.2005 - 0:55

Bild

TOUR DE LANGKAWI
[size=134] Van Dijk-Festspiele +++ Am Ende triumphiert ein Pole[/size]
Alle Jahre wieder begrüßt Malaysia den Radsportzirkus mit einer attraktiven Zehntagesrundfahrt, die allgemein von vielen Fahrern, obschon ihres schlechten Startdatums, geschätzt wird.

Auch in der diesjährigen Auflage gab es einige Prominenz zu betrachten. Die Rundfahrt an sich ist gespickt von einem Zeitfahren, die Königsetappe ist was für die Klassikerfahrer und sie war geprägt von wagemutigen Ausreißern. Ja, dieses Jahr zelebrierte der Radsport ein großes Fest in Malaysia, und ihren Sieger fand sie in Adam Wadecki Inlet), der mit großem Respekt von der diesjährigen Edition sprach: „Diese Rundfahrt hat es in sich! Ich bim vollkommen erschöpft, diese Rundfahrt verlangt einem alles ab – ich hoffe die Masseure können was mit meinen verkrampften Muskeln was anfangen. Schade ist der Datum dieser Rundfahrt, die zudem eine bessere Startliste verdient. Einige Rundfahrtspezialisten könnten diese je nach Termin als wichtiges Aufbaurennen nutzen. So wie sie derzeit stattfindet wird sie jedoch nur belächelt!“ Diese Stimme voller Enthusiasmus ist natürlich im Sinne der Organisatoren für die Publicity, doch ein Fahrer, den wir aus Diskretion nicht nennen, hat all dies in einem Exklusivinterview vehement abgestritten. Schlechte Hotels sowie Organisation, zu schwül beziehungsweise zu instabiles Wetter sind nur vier seiner scharfen Kritikpunkte hinsichtlich Malaysia.

Aber auch die instabile Wetterlage konnte die Fahrer nicht bremsen, direkt am ersten Tag wussten vier Fahrer die Gunst der Stunde auszunutzen und kamen mit einer halben Minute vor dem Hauptfeld ins Ziel. Glenn D’Hollander errang seinen ersten Saisonerfolg in einem Sprint mit Bondariew, Zamana und dem Kasachen Iglinsky. Der Italiener Enrico Degano durfte am 2.Tag jubeln, vor dem Naturino-Duo Fagnini und Colombo. Die ersten drei also Italiener – und das in Malaysia. Geschichten, die der Radsport schreibt. Mit der dritten Etappen fingen die angekündigten Van Dijk-Festspiele dann an. Der Mr.Bookmaker-Fahrer gewann Etappe Numero 3,7 und 10 und errang so ganz nebenbei noch das Sprintertrikot – zurecht vor dem überraschenden Degano. Im Zeitfahren (Etappe 4) konnte sich ein gewisser Herr Jason McCartney in 22 Minuten und 41 Sekunden das Rennen sichern. Etappe 5 war wieder auserkoren für einen Massensprint, aber die jungen Aaron Kemps und Marek Rutkiewicz entflohen dem Feld auf 36 Sekunden, wo der sprintstarke Australier das Rennen machte. Völlig entkräftet weinte Kemps in die Reportermikrofone: „In Australien wurde ich wegen meiner Absage bei der TDU kritisiert. Nun hab ich euch Pressefuzis allen gezeigt!“
Vor dem zweiten Van-Dijk Streich konnte der Lette Andrisz Naudusz noch mal seine Sprintfähigkeiten ausspielen. Die Königsetappe (8) stand nun an, kurz war sie mit knapp unter drei Fahrstunden, aber heftig und durch bewölkten Himmel und 38 Grad führende Strecke. Sie gab auch die Entscheidung für die Gesamtwertung her. Adam Wadecki stellte die ungeschriebene Regel Gewinn Königsetappe = Gewinn Rundfahrt unter Beweis; wobei man hinzufügen muss, dass mehr dahinter steckt. Der Pole hat sich während dem gesamten Rennen, mit der Mannschaftsunterstützung im Rücken, immer vorne gezeigt. Selbst Simone Masciarelli konnte ihm durch eine lange Solofahrt auf Etappe 9 nicht mehr die Suppe verderben – den Schlusspunkt der Rundfahrt setzte übrigens Stefan van Dijk...

***Ergebnisse***

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Zuletzt geändert von Kim Kirchen am 21.8.2005 - 19:40, insgesamt 1-mal geändert.

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Alejandro V.
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Beitrag: # 295388Beitrag Alejandro V.
21.8.2005 - 1:00

Erstmal das Lob: Ein sehr schöner AAR, der für mich vor allem durch die Hintergrundgeschichte besticht.
Die (kleine) Kritik: Das mit den Bildern hast du ja schon aufgeklärt, dafür eine andere Bitte: Die Zeitung (mit schönem, innovativem Design) kann man kaum entziffern. Besser wäre es, wenn du einen helleren Hintergrund oder eine hellere Schrift hättest. So ist das aber fast unlesbar, was ich sehr schade finde.
Bill Simmons über den WAS-ATL-Trade: "There's only one silver lining: the chance that Bibby and Rashard Lewis will run their high screen in Washington and immediately get attacked by cadaver-sniffing dogs."

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