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Verfasst: 5.8.2006 - 11:18
von Sleepy
Jetzt ist es also offiziell, auch die B-Probe von Floyd Landis ist positiv:



Fall Landis: Auch B-Probe positiv

PARIS, 05.08.06 (rsn) - Im Dopingfall Floyd Landis hat die Analyse der B-Probe das Resultat der ersten nach der 17.Etappe der Tour de France genommenen Dopingprobe bestätigt, wie die UCI am Samstag bekanntgab. Der Toursieger wies einen erhöhten Testosteron-Wert auf.


Quelle: radsport-news

Traurig, traurig für den Radsport, der sich nun wieder einmal nur selbst aus der "Krise" helfen kann.[/url]

Verfasst: 5.8.2006 - 11:55
von EyTschej
Finde ich ehrlich gesagt ganz und gar nicht traurig, sondern sehr gut! Dass Landis ein Doper war, war eigentlich schon vor der Tour klar - wenn man seine Augen nicht vor der Wahrheit verschließen wollte. Es ging ja nur drum, ihn zu erwischen - und das hat man geschafft! Man sollte echt froh sein, dass die Doper im Radsport häufiger erwischt werden als z.B. in der Leichtathletik oder aktuell bei den Schwimmern ...

Verfasst: 5.8.2006 - 12:17
von demuelli
Ich finde auch, es sollten mehr Ruhetage bei den großen Rundfahrten eingeplant werden. Vor allem wurden diese bei den letzten Rundfahrten nicht für die Fahrer, sondern aus organisatorischen Gründen eingebaut. Da sollten sich die Organisatoren mehr Gedanken machen.

"Man sollte echt froh sein, dass die Doper im Radsport häufiger erwischt werden als z.B. in der Leichtathletik oder aktuell bei den Schwimmern ..."

Ich glaube kaum, dass im Schwimmsport so oft gedopt wird, wie im Radsport. Die deutschen Athlethen sind froh, dass die Sponsorengelder fürs Überleben reichen. Da kann ich mir nicht vorstellen, dass sie sich so teure Dopingmethoden leisten können um die Standardtests zu umgehen.

Verfasst: 5.8.2006 - 12:20
von ETXE
Die Sport-Informationsdienst-Tickermeldung hat geschrieben:Landis beteuert weiter seine Unschuld

Neuss (sid) Der auch in der B-Probe als Dopingsünder
überführte Tour-de-France-Sieger Floyd Landis beteuert weiter seine
Unschuld und will um seinen Ruf kämpfen. Auf seiner Homepage gibt
sich der US-Amerikaner trotz der für ihn vernichtenden Analyse
uneinsichtig und kämpferisch. "Ich habe niemals eine verbotene
Substanz genommen. Ich war der stärkste Fahrer der Tour de France.

Aus diesem Grund bin ich der Champion. Mein Ziel ist es nun, meinen
Namen reinzuwaschen. Darum werde ich weiter kämpfen", teilte Landis
mit. Der US-Profi will nun seine Anwälte einschalten.
Ja ja, Mr. Landis! Was ihm wohl noch für Ausreden einfallen mögen. Das mit dem Besäufnis kam ja nicht so glaubwürdig rüber. Angesichts des Testergebnisses mit dem weit überhöhten Wert (11:1 bei Grenzwert 4:1) und der Feststellung, daß es sich z.T. um synthetisches Testosteron gehandelt hat, lassen solche Aussagen bestenfalls zur Real-Satire werden.

Oder sollen wir davon ausgehen, daß Menschen mit streng christlicher Erziehung niemals lügen?

Mal sehen, wann von Sabotage gesprochen wird?

Mr. Landis, wenn man sich schon als erwachsene Mann auf solche Dinge einlässt, dann könnte man sich auch wie ein erwachsener Mann dazu verhalten, aber dazu haben Sie wohl nicht die Eier in der Hose. Schade eigentlich, wenn man nicht nur an Arroganz kaum zu überbieten ist, sondern auch noch zu dumm ist, sich solche Arroganz leisten zu können.


Ach ja, die scheinheiligen Phonakler haben Floyd natürlich umgehend entlassen, damit jeder weiß, wie sehr man doch Doping verabscheut.

Verfasst: 5.8.2006 - 12:53
von Toursieger Ullrich
Was ging mir auf der Morzine Etappe im Kopf herum. "Der Wahnsinn, gigantisch aber wie dumm sind CSC und T-Mobile" Die Reaktion im Ziel von Landis war komisch und natürlich denkt man kurz an Doping, doch man denkt: "Klar kann er gedopt haben, so wie viele andere, aber dann hat er es schon die ganze Tour über gemacht" So von heute auf morgen in Topform könnte man vielleicht theoretisch schaffen, aber welcher Depp will schon erwischt werden. Wie schon Etxe damals anmerkte. Aber offenbar war ihm das schei**egal. Hauptsache in Paris auf dem Podium zu stehen. Er konnte ja nicht ernsthaft glauben, dass er mit solchen Werten nicht auffliegt. Und genau das ließ mich an eine zumindest so saubere Etappe glaueben lies, wie die vom Einbruch am Tag zuvor und nicht an eine Extrapille. Aber offenbar belehren diverse Sportler ein immer wieder von neuem.

Verfasst: 5.8.2006 - 13:02
von RobRoe
Interessanter Artikel, wenn er denn stimmt. Besonders der letzte Absatz:
Die Polizei fand vier Briefumschläge mit einem roten Pulver. Es enthielt ein Gemisch aus Stoffen, die unter anderem synthetisches EPO angreifen, so dass es in Tests nicht mehr zu entdecken ist. Die Fahnder vermuten, dass sich die Radsportler die Substanz vor Doping- Kontrollen in die Hände gerieben und beim Wasserlassen in den Urin gemischt haben.
Wieder was gelernt... :roll:

Verfasst: 5.8.2006 - 13:09
von Klaus und Tony
Seit ein paar Tagen ist ja auch 800m-OS Nils Schumann im Fokus. Weitere Prominente dürften folgen.

Mal sehen, ob uns die Welle reinigt oder wegspült...

(Bei "Welle" fällt mir noch ein, dass die deutschen Schwimmerinnen schön explodiert sind in den letzten Tagen. Ich trau ja schon Australien nicht, aber wenn man denen die Rekorde im 2-Sekunden-Bereich abjagt - holla!)

Verfasst: 5.8.2006 - 14:18
von Klaus und Tony
Der Online-Spiegel zitiert Thomas Bach folgendermaßen:

Thomas Bach (IOC-Vize und DOSB-Präsident):
"Der Fall Landis ist ein Musterbeispiel dafür, dass der Sport selbst am schnellsten, härtesten und damit wirkungsvollsten gegen überführte Athleten vorgehen kann. Landis kann nun sofort suspendiert und in der Folge des Verfahrens für zwei Jahre gesperrt werden, ohne dass seine Ausreden dies verhindern. Genau dies ist die Linie, die wir im Internationalen Olympischen Komitee und im deutschen Sport vertreten und wollen. Würde man allein auf staatliche Gesetze setzen, könnten vor ordentlichen Gerichten Monate und Jahre vergehen, ehe Dopingsünder aus dem Verkehr gezogen wären."

sid
Übersetzt heißt das für mich:
"Liebe Leute, wenn ihr die Vorteile der Pharmaindustrie nutzen wollt, dann macht es bitte auch industriell und nicht so amateurhaft wie dieser Landis. Sowas erwischen wir nämlich und feiern uns dann."

Verfasst: 5.8.2006 - 19:40
von Baske
Wie dumm kann man sein sich beim Dopen erwischen zu lassen??? Vor allem mit Testosteron, das ja ein relativ leicht nachweisbares Mittel ist! Das Pflaster nicht abzunehmen, ist entweder grenzenlose Dummheit, Selbstüber- oder Unterschätzung der Kontrolleure!
Meiner Meinung nach gibt es nur einen Weg, Doping aus dem (Rad)sport zu verbannen, allerdings ist der extrem teuer und zeitaufwendig:
1.) bei Wettkämpfen: 3x täglich Test inkl. Untersuchung des Körpers auf äußerliche Anzeichen auf Doping: 1x direkt vor Start, 1x nach der Etappe, 1x dazwischen also am Abend. Bei allen Fahrern!
2.) tägliche Trainingskontrollen aller lizenzierten Fahrern
3.) Hohe Geldstrafen, die nur entlassen werden, wenn die Hintermänner genannt werden
4.) Teams, bei denen starker, begründeter Verdacht auf allgemeines Doping besteht, die Lizenz mit sofortiger Wirkung entziehen
5.) Lizenzierte Fahrer in Form einer eidesstattlichen Erklärung erklären lassen, dass sie nicht dopen und nie gedopt haben
6.) Den ProTour Kodex (das mit den 4 Jahren) auf alle Profiteams ausweiten und auf 6 Jahre erhöhen
7.) Dopingsperre verlängern(oder:lebenslang)
8.) Nationale Antidopinggesetze - Polizei in DOpingfahndung einbinden, international mehr zusammenarbeiten
9.) genetische Fingerabdrücke und Blutproben zu Beginn jeder Saison eines jeden liz. Fahrers abnehmen
10.) Bei Kontrollen mind. 5 Proben nehmen, um später mit neuen Methoden Doping nachweisen zu können
11.) mehr auf Hintermänner achten

Das wärs erstmal aber vor allem muss der Jugend beigebracht werden, lieber nicht zu gewinnen oder zu verlieren oder nicht nominiert zu werden als zu dopen!!!

Verfasst: 5.8.2006 - 20:23
von Jahrhunderttalent
Ich denke bei diesem Thema hilft nur eins. Ein Sportler der erwischt wird muss ins Gefängnis. Nur so eine drastische Strafe wäre eine Abschreckung.

Verfasst: 5.8.2006 - 20:27
von Baske
Nur werden derzeit höchstens 5% erwischt...

Verfasst: 5.8.2006 - 20:33
von Steini
Tobias Steinhauser im rsn-Interview:
Was passiert, wenn ein Formel-1-Fahrer an seinem Wagen schummelt oder sich ein Fußballspieler im Strafraum fallen lässt? Kommen die dann als Sportbetrüger in den Knast?
Zwar ist bei Doping noch die Gesundheitsgefährung nicht außer Acht zu lassen, dennoch finde ich, dass es die Aussage recht gut auf den Punkt bringt.

Verfasst: 5.8.2006 - 23:33
von Kyle
Na ja, mittlerweile muss man schon arg am geisteszustand von Landis zweifeln, denn selbst nach der B-Probe behauptet er nie gedopt zu haben. Führt Doping zu Gedächtnisschwund? :D

Was will er denn noch? Es wurde sogar schon nahgewiesen das es synthetisch war. Mittlerweile macht er sich nur noch lächerlich.

Verfasst: 6.8.2006 - 15:51
von Jan Ullrich

Verfasst: 6.8.2006 - 23:15
von Jahrhunderttalent
Sehr guter Schachzug von dem guten Herr Franke. Dadurch, dass er es in die Öffentlichkeit hinausposaunt "Oh schaut mal ich hab mir die Akten beschafft!" bekommt er Interview-Termine im Fernsehen und Zeitungen. Das Ergebnis: Eine stattliche Aufstockungen seines Kontos!!!

Und diese Äußerungen, falls sie stimmen sagen nur noch mehr über seine nicht vorhandene Kompetenz als Experte und Mensch aus!

Verfasst: 7.8.2006 - 0:35
von RobRoe
Ich mag Franke als Interviewpartner irgendwie auch nicht. Sein Blick über den Tellerrand der Molekularbiologie hinaus scheint arg getrübt zu sein. Aber Geld verdient er mit seinen Interviews sicher nicht.
Eine Anstalt würde ein bezahltes Interview niemals auf irgendeinem Bürogebäude-Gang mit Glasfenstern machen, wie es RheinMain-TV getan hat. Das war einfach nur "Abfangen und Draufhalten".
Franke wird derzeit einfach zu gern als Gesprächspartner genommen, was ihn dazu veranlasst, über Gott und die Welt zu reden, die er beide nicht kennt.

Wobei ich festhalten will: Was er über die Akten sagte, die er einsehen durfte, glaube ich ihm.

Verfasst: 7.8.2006 - 0:36
von DottoreEpo
Wir sollten Franke nicht zu ernstnehmen. Sicher kann niemand den (Un)Wahrheitsgehalt seiner Aussage beweisen, aber allein sein Auftreten ist inakzeptabel und dass Ullrichs Manager rechtliche Schritte einleitet, ist verständlich.

Verfasst: 7.8.2006 - 1:49
von Mephistopheles
Welchen Grund hätte er zu lügen? Er würde genausoviel Aufmerksamkeit erregen wenn er Ullrich entlasten würde. Dann würde nämlich das gesamte Verfahren in Spanien ins Wanken kommen.

Verfasst: 7.8.2006 - 13:35
von ETXE
Mmhh? Darf man das (Wiederholungstäter)-Denkmal Ullrich nicht angreifen, wenn man in einem Punkt, und zwar dem einzig wichtigen Punkt, Akteneinsicht hatte? Oder warum wird hier Franke zum Sündenbock gemacht? Er mag einen eingeschränkten Horizont haben, er mag nicht viel Ahnung vom Radsport haben, aber er bringt eine Sache auf den Punkt, in der er absolut glaubwürdig klingt und auch zu sein scheint.

Eine Glaubwürdigkeit, die ich bei Ullrich, auch aufgrund seiner Reaktion, nicht sehe!

Verfasst: 7.8.2006 - 15:42
von RobRoe
Ich nehme zwar an, dass ihr beide euch nicht auf mich bezieht, aber nochmal zur Klarstellung: Ich bin auch der Meinung, dass er zum Thema Doping&Ullrich die uneingeschränkte Wahrheit sagt.

Nur Aussagen à la "Das Fernsehen macht sich der Beihilfe zur Körperverletzung an jungen Menschen schuldig" zeugen für mich mehr von Pointen-Geilheit als von Durchdachtheit. Wenn Franke weiterhin zu jedem (noch so entfernten) Aspekt des Dopings Äußerungen abgibt, wird sein Bild in der Öffentlichkeit so sehr leiden, dass man die wirklich wichtigen und richtigen Dinge, die er zu sagen hat, vielleicht gar nicht mehr hören will.

Verfasst: 7.8.2006 - 16:40
von sys
Welche "wirklich wichtigen und richtigen Dinge" hat Prof. Meister Franke denn jemals von sich gegeben? Ich könnte dir eher alle Torschützen der Partie Ostfrisia Anchumasil gegen Concordia Hachmansfeld, ostfriesische Kreisliga C2, Saison 1957/58 als eine sinn- und gehaltvolle Aussage Frankes nennen.