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Verfasst: 18.7.2006 - 9:03
von Flash
das eindeutigste indiz finde ich ist noch das verhalten von ullrich. da warten alle fans und sponsoren seit 2 wochen auf ne erklärung seinerseits, und was jetzt kommt ist das pochen auf die unschuldsvermutung mit der bemerkung, dass er sich doch gar nich verkrochen habe. wahrscheinlich bedeutet die unschuldsvermutung für die meisten fahrer, dass sie unschuldig sind solange ihnen juristisch korrekt nichts bewiesen wurde, und nicht solange sie nichts eingeschmissen haben.

sein verhalten erinnert mich an das von nem kind was beim bonbons klauen erwischt worden ist. zeigt für meine begriffe die wohl verdorbenen moralvorstellungen im radsport. da fühlt man sich jetzt bei einem kavaliersdelikt ertappt.

genauso denkwürdig halte ich das verhalten von discovery, falls es stimmt, dass man basso zu diesem zeitpunkt ein angebot macht. unglaublich.

Verfasst: 18.7.2006 - 9:10
von Stephen Roche
Spiegel-online titelt "Ullrich scheigt sich um Kopf und Kragen" - sehr treffend. Das Auftreten von Ullrich und Anhang enttäuscht. Der schlichte Verweis auf die Unschuldsvermutung, die in einem Rechtsstaat für alle, also auch für ihn gelte, ist angesichts der - nennen wir sie: - Indizien (Telefonate Pevenage) absurd. Es scheint, als ginge es lediglich darum, eine außerordentliche Kündigung durch den Arbeitgeber zu vermeiden.

Ullrich hätte die Chance gehabt, seine - menschliche - Reputation wieder herzustellen, in dem er sagt: "Ja, Leute, so war es. Ich bereue. Ich helfe, das System vom Kopf auf die Füße zu stellen." Seien wir ehrlich: Wir hätten ihm dafür Anerkennung gezollt und letztlich (Achtung Pathos) vergeben.

Dass Basso nicht anders reagiert, dass Armstrong seit eh und je von Dopingvorwürfen (mehr oder weniger indiziert) verfolgt wird, dass vielleicht 50, 60 oder gar 100% der nicht Fuentes-Kunden selbst dopen ... ändert alles nichts daran, dass Ullrichs Verhalten nicht gut ist. Sollte er tatsächlich nicht gedopt haben, so kann - wegen der herausragenden Stellung Ullrichs als Vorzeigefahrer und Idol und wegen der Einfachheit des Gegenbeweises (DNA-Tests) - von ihm erwartet werden, dass er an der Aufklärung der Situation mitwirkt. Sollte er gedopt haben, ist jetzt der Zeitpunkt gekommen aufzustehen und Charakter zu zeigen.

Zum Schluss ein Verweis auf die heutige Ausgabe der Süddeutschen Zeitung, die ein Interview mit Johann Bruynell enthält. Dieser rät Ullrich, zu schweigen, nicht in DNA-Tests einzuwilligen oder sonst irgendwie an der Aufklärung mitzuwirken. O-Ton: Es gelte eben die Unschuldsvermutung. Er selbst wisse aus Erfahrung, wie man damit umgehe.

Verfasst: 18.7.2006 - 9:57
von Gahan
Ist zwar nicht über Ullrich aber hat mit Doping zutun
Evtl. hat gestern abend um 21.45 ARD geschaut da war Report München und da kam ein Bericht das schon in der Radsport Jugend gedopt wird und in den Flaschen z.B. Sekt , Cola und Asprin Gemische sein sollen um den Fahrer noch weiter aufzupushen

Zu Jan Ullrich

Zwar muss man seine Unschuldsvermutung beweisen aber wie soll man seine unschuld beweisen wenn er sich weigert einen DNA-Test zumachen anders geht es doch eigentlich nicht 100%ig

Verfasst: 18.7.2006 - 10:06
von Stephen Roche
Die Unschuldsvermutung muss man nicht beweisen, die gilt ipso iure. Und die Unschuld beweisen, muss er nicht - er sollte es aber. :wink:

Verfasst: 18.7.2006 - 10:45
von Turbo_Beppe
Warum schafft man nicht gewisse Anreize. Vielleicht würde eine verminderte Strafe einen der Doper zum Reden bringen. Das würde doch auch die Ermittlungsarbeiten vereinfachen und beschleunigen. So versuchen sie (die Doper) bis aufs letzte das ganze zu leugnen und sich die Minimal-Chance zu erhalten, dass nicht alles rauskommt.

Schließlich hänt, vor allem bei Ullrich, jede Menge Geld an der Sache. Wohl auch ein Grund dafür, dass bis zur letzten Minute geleugnet wird.

Verfasst: 18.7.2006 - 10:53
von Lutte
Stephen Roche hat geschrieben:Und die Unschuld beweisen, muss er nicht - er sollte es aber. :wink:
lt. Christian Frommert hat T-Mobile Ullrich bis vergangenen Donnerstag (13.7.) eine Frist gesetzt, seine Unschuld zu beweisen. Ich nehme mal an mittels DNA-Test.
Der Termin ist ohne irgendwelchen Erklärungen seitens Ullrich verstrichen.

Möglicherweise will T-Mobile durch solche Fristsetzungen eine ausserordentliche Kündigung rechtfertigen, da Ulle so ja den Anweisungen seines Arbeitgebers nicht Folge leistet.

Verfasst: 18.7.2006 - 12:51
von Roland
Ich verstehe nicht warum das nicht rauskommt.
Es finden doch angeblich viele Trainingstests statt, weiterhin werden Sieger getestet und ausgeloste Fahrer bei den Rundfahrten.
Als Ullrich beim Giro das Zeitfahren gewonnen hat, muss er doch getestet wurden sein.
Wenn ich der angeklagte wäre und nicht gedopt hätte, würde ich doch alles versuchen um meine Unschuld zu beweisen.
Daher ist es unverständlich,warum Ullrich es nicht versucht so schnell wie möglich dieses zu beweisen, das lässt ihn in einem schlechten Licht erscheinen.

Verfasst: 18.7.2006 - 13:25
von Mutabor
Tests bringen nichts, da Eigenblutdoping (das ist der Vorwurf, der im Raume steht) (noch) nicht nachweisbar ist. An Testverfahren wird gearbeitet aber es ist noch nichts "serienreif".

Warum Ullrich keinen DNA- Test macht, wenn er, wie er ja nach wie vor behauptet, unschuldig ist? Seine Anwaelte haben ihm dazu geraten, solange die konkreten Vorwuerfe noch nicht auf dem Tisch liegen. Ich persoenlich habe fuer sein Verhalten Verstaendnis. Ich wuerde auch nichts ohne meinen Anwalt machen, wenn gegen mich Dinge im Raum stuenden, die eine fristlse Kuendigung seitens meines Arbeitgebers rechtfertigen.
Etwas zu unternehmen, so lange die konkreten Vorwuerfe nicht bekannt sind wird einem kein Anwalt dieser Welt empfehlen.

@Roland: Als Angeklagter, wuerdest Du, wenn Du klug bist nichts ohne Anwalt machen. Ullrich ist (noch) nicht angeklagt, da soweit ich weiss auch bei den einschlaegigen Sportsgerichtsbarkeiten ein konkret geaeusserter Vorwurf bekannt sein muss (zumindest dem Angeklagten). Genau dieses ist aber laut Ullrichs Anwaelten (Quelle: diverse Online Zeitungen und Videotextmeldungen der vergangenen Tage/Wochen) noch nicht der Fall.

Nur um noch einmal klar zu stellen (hab ich ja auch schonmal gesagt): Ich glaube nicht wirklich, dass er unschuldig ist, aber bis jetzt kann ich mir sein Verhalten halt auch noch anders erklaeren. Mal sehen wie lange noch.

Verfasst: 18.7.2006 - 14:19
von Lutte
"Ullrich droht allerdings ein Verfahren mit möglicher Sperre von zwei Jahren durch den Schweizer Radverband Swiss Cycling, der den Untersuchungsbericht der spanischen Ermittler angefordert hat. Vor dem Sportverband könnte sich der Toursieger von 1997 nicht auf die "Unschuldsvermutung" berufen. Laut internationalem Antidoping-Recht muss ein Beschuldigter bei schlüssiger Indizienkette seine Unschuld selbst beweisen."
Quelle: eurosport.de

Verfasst: 18.7.2006 - 15:14
von Mutabor
@Lutte: Das ist alles schon klar. Nur ist bisher eben nur der Untersuchungsbericht angefordert worden. Noch ist aber soweit ich weiss kein offizielles Verfahren eingeleitet worden, also ist Ulle bisher nicht mit konkreten Vorwuerfen konfrontiert, die er widerlegen (oder auch nicht) koennte.
Ich denke, genau da setzt der Gedankengang des Anwalts an, wenn er sagt, dass Ullrich vorlaeuifig nichts unternehmen soll, bis dieses geschehen ist.

Verfasst: 20.7.2006 - 10:56
von elexi
Also ich glaube das Jan Ullrich sich jetz aus der Sache versucht irgendwie rauszuziehen. Warscheinlich will er auf irgendeine Weise die 2 Jahres Sperre versuchen zu umgehen damit er noch einmal chancen hat die Tour zu gewinnen.

Hat vielleicht einer von euch noch das Interview bei Sport1 mit Rolf Aldag gelesen?
Das wurde ja jetzt zurückgezogen was ich davon halten soll weiß ich auch nicht.

Verfasst: 20.7.2006 - 11:36
von Vittra
elexi hat geschrieben:Wahrscheinlich will er auf irgendeine Weise die 2 Jahres Sperre versuchen zu umgehen damit er noch einmal chancen hat die Tour zu gewinnen.
Es stellt sich doch die Frage, ob er jemals wieder die Tour fahren darf, selbst wenn er keine Sperre absitzen muss.
Schließlich gibt es ausreichend Indizien, die für Doping sprechen,welche zwar eventuell nicht als Beweis für eine Sperre ausreichen, jedoch mit Sicherheit ausreichen, um diese Fahrer auch von zukünftigen GTs auszuschließen (und andere Rennen interessieren Ullrich schließlich nicht), da die Veranstalter ja nicht in der ProTour sind und solche Fahrer bestimmt nicht in ihren Rennen haben wollen.
Oder irre ich mich da?

Verfasst: 20.7.2006 - 21:04
von Bernie Eisel Fan
was mich bei der ganzen doping geschichte schon anzipft is wann man endlich erfährt, wer oder was gedopt hat oder nicht, Discovery verpflichtete schon Paulinho jetzt vielleicht auch noch Basso...naja als Discovery Fan, wie ich einer bin, hab nichts dagegen allerdings wenn sie dann doch gedopt ham...dann versteh ich sowieso nichts mehr...auch komisch is es mit condator (find in großartig, noch..) is er jetzt überführt oder nicht?!
also ich blick da nicht mehr durch!!!

Verfasst: 20.7.2006 - 21:12
von MichaelBoogerd
Jan Ullrich, Rucy Pevenage und Oscar Sevillia sind von einer Bielefelder Kriminologin und Professorin wegen Betrugs und verletzung des Arzneimittelgesetzes angezeigt worden.
Das wird ja noch was, mal sehen, ob Ulle jetzt endlich reinen Tisch macht. Ansonsten sinkt ja mit jedem Tag der Glaube (den ich nie hatte) an ihn.

Verfasst: 20.7.2006 - 21:27
von Lieblingsleguan
So, guten Abend, jetzt bin ich auch an Bord

@Elexi: Ich habs gelesen. Auf wessen Wunsch wurde es denn zurückgezogen? Und warum?

Verfasst: 21.7.2006 - 10:29
von 4resistance
The codenames of riders still to be identified and disclosed are:

Cowboy (2003)
Panticosa (2003)
Pavarotti (2003)
Pepito (2003)
Obelisk (2003)
Nibelungo (2003)
LAS (2003)
María (2002-03-04)
Rosa (2003-04)
Valv. (Piti) (2004)
Urco (2004)
César (2004-05)
MZD (2005)
Huerta (2006)
Clasicómano (2006)
Clasicómano Luigi (2006)
Gemma
Amigo de Birillo
Rosa

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Ich will hier jetzt niemanden beschuldigen, aber "Valv. (Piti) (2004)" wird doch Alejandro Valverde sein!?!
Und Amigo de Birillo Carlos Sastre!?!

Verfasst: 21.7.2006 - 10:39
von Il Diabolo
Nibelungo klingt nach einem Deutschen oder aber einem Opern-Fan. ;)

Verfasst: 21.7.2006 - 12:30
von BoKa
Cowboy köönte Armstrong oder Hincapie sein da sie beide aus Texas kommen, und der spitzname von Armstrong is auch Cowboy.
Valv. (Piti) köönte Valverde sein ! Sein hund heisst ja offentsichtlich "Piti". Ausserdem fur Valverde 2004 bei Kelme und er hatte da die meisten siege seiner karriere.´
César is höchtswarscheinlich ein italiener. Wieleicht Mario Cipolini wie auf diesem bild zu sehen ist :

Bild

Verfasst: 21.7.2006 - 12:51
von DeathMayoRider
Wo hast du das Bild denn her? 8O
Sieht ja ziemlich echt aus ;).

César könnte theorethisch natürlich auch Casar sein, aber das wäre wohl zu einfach.

Ich mag Valverde nicht, aber wenn man so dumm ist und nen Decknamen mit Valv. beginnt kann das doch nicht wahr sein, oder? Das ist doch nen Fake... So dumm kann man einfach nicht sein :lol:

Verfasst: 21.7.2006 - 13:03
von Jimpanse89
Hincapie kommt nicht aus Texas sondern aus New York. Und der Deckname von Ullrich war doch genauso einfallslos. ;)

Verfasst: 21.7.2006 - 13:10
von BoKa
Sorry mein fehler :roll: