Team Seat-Argex auf dem langen Weg zum Ruhm

FIKTIVE Radsport-Geschichten von Usern, die sich für schreibtalentiert halten

Moderator: Grabba

Steini
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Beitrag: # 183048Beitrag Steini
30.9.2004 - 21:11

23. Juni
Aus dem Tagebuch des Fabien Floret

Bevor ich auf die Nominierung der Tour de France Fahrer eingehe, möchte ich noch auf die Route du Sud zurückkommen. Der Transfer nach Montrejeau, dem Startort der letzten Etappe, dieser in Frankreich durchgeführten Rundfahrt, funktionierte problemlos. Gemeinsam mit Jos durfte ich das Teilstück aus dem Teamwagen heraus begutachten. Das Gefühl mit ihm zusammen wieder einmal eine Etappe leiten zu können war prächtig. Noch besser war aber der Ausgang: Jens Voigt räumte alles ab, was es zu gewinnen. Auch wenn dieser Erfolg in mir große Freude hervorrief, machte ich mir doch so meine Gedanken, wieso Jos bei seinem Einstand als sportlicher Leiter eines GS1 Teams gleich derartige Erfolge feiern konnte, und ich vergleichsweise schlecht ausgesehen habe. Vergessen wir dieses Thema besser...

Schließlich reisten wir nach Etappenende umgehend nach Barcelona, wo uns bereits das gesamte Team, samt Betreuer erwartete. Es wurde eigentlich alles gefeiert: Die ersten Saisonsiege. Die Vergabe des GS1 Status, sowie die überraschende Teilnahmeerlaubnis für die Tour de France.

Zu später Stunde begaben Jos und ich uns mit Enrique in dessen Appartement, wo wir beide ihm die geplante Aufstellung für die Frankreich Rundfahrt vorführten. Zu meiner Verwunderung hatte mein Vorgesetzter nichts daran auszusetzen, sodass wir uns zügig wieder in der Gesellschaft einordnen konnten.

Wiederum einige Zeit später versammelte sich die Seat-Argex Führung mitsamt der 19 Fahrer (ohne weibliche Begleitung) in einem größeren Raum von Enrique's Appartement, der sich weder als Wohnzimmer, noch als Konferenzraum einordnen ließ. Jedenfalls saßen nun alle Fahrer gespannt, mit glänzend feuchter Stirn vor uns drei Hauptverantwortlichen. Enrique ergriff das Wort: Zunächst gratulierte er allen zu den bisher erbrachten Leistungen. Danach begann das übliche Gerede: "Wir haben uns lange darüber Gedanken gemacht, wen wir nominieren. Niemand soll allzu enttäuscht sein, wenn er nicht aufgerufen wird...usw." Nachdem die Fahrer allmählich ein wenig unruhig wurden erhob Enrique seine Stimme und begann mit dem Wesentlichen: "Als Kapitän wird Joseba Beloki für Seat-Argex nach Frankreich reisen." - Ein kurzes lächeln war bei Joseba zu erkennen. - "Ihm zur Seite stehen werden die Starter an der Tour de Suisse, Patrik Sinkewitz und Sylvain Chavanel. Außerdem darf David - kurze Pause - Bernabeu sich auf die Tour de France freuen." Man konnte sehen, dass der andere David, nämlich Lopez Garcia innerlich zusammenbrach. Hatte er wirklich mit einer Nominierung gerechnet ? Der Herr Präsident fuhr fort: "Ein Sprinter darf natürlich keinesfalls fehlen. Daher begrüße ich Tom Boonen im Tour Kader. Sein persönlicher Helfer ist Andy Cappelle. Dessen Namensvetter Andy Flickinger, der auch mit dabei ist, wird zwar oftmals auf eigene Kappe fahren, soll aber, wenn es die Kräfte hergeben sich mit für Tom einsetzen. Zu guter letzt wird Mr. Allrounder, Jens Voigt die Tour de France für Seat Argex bestreiten. Nun denkt ihr vielleicht einer fehlt, doch den letzten Platz möchten wir noch offen halten. Als Kandidaten für den neunten Mann haben wir uns für David Lopez Garcia, Joseba Albizu und Igor Abakoumov entschieden."

Einige hielten die Versammlung nun für beendet, doch Enrique setzte seine Rede fort:

"Ein möchte ich noch klarstellen: Dies sind nur die voraussichtlichen Teilnehmer. Sollte plötzlich einer von euch im Training oder bei den nationalen Meisterschaften überaus gute Leistungen erbringen, dann ist eine Änderung noch möglich. Bei einer Verletzung eines der vorgesehen Starter rückt automatisch einer der Reserve-Fahrer nach. - Also haut bei den nationalen Meisterschaften kräftig rein."

Danach übernahm Jos das Ruder. Er erklärte den nicht genannten, dass sie für Starts bei den nach der Tour de France folgenden Eintagesrennen und Rundfahrten eingeplant sind. Außerdem gab er den vorgesehen Ablauf der nächsten Tage preis...

Artifex
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Beitrag: # 183958Beitrag Artifex
3.10.2004 - 17:53

24. Juni
Aus dem Leben des Jos V.
Barcelona

Während der Nacht des 23. Juni hatte Jos nicht viel geschlafen: immer wieder sah er die enttäuschten Gesichter der „Nicht-Tourteilnehmer“ vor seinen Augen und ein ums andere Mal verfluchte Jos das harte Geschäft des Radsports.
Am liebsten hätte er fünfzehn Fahrer nominiert, doch das Reglement ließ das nicht zu.

Als Jos am nächsten Morgen schließlich mit schlechter Laune aufwachte, herrschte in Acostas Anwesen bereits reges Treiben. Es ging zu wie bei einer Klassenfahrt, bei der am letzten Tag plötzlich in aller Hektik begonnen wird, die Zimmer zu putzen und die Sachen zu packen. Acosta hatte den Fahrern, deren Heimweg zu lang war, um noch am vorigen Abend abzureisen, seine Gästezimmer bereitgestellt und nun hieß es, die alte Ordnung wieder herzustellen und die Koffer zu packen, denn für alle Fahrer waren fünf Tage Urlaub angesagt.

Auch Jos wollte nach Belgien zurückreisen um dort nach dem Rechten zu sehen und um am 27. Juni bei der belgischen Meisterschaft die Fahrer zu beobachten. Um die spanische Meisterschaft vom Tag davor, sollte sich Fabien kümmern. Bei den drauffolgenden „kleineren“ Meisterschaften sollten die Fahrer ohne Beobachtung fahren, denn die letzten „Bürosachen“ waren immer noch nicht vom Tisch: Es gab immer noch kleinere Streitereien im Vertrag mit dem portugiesischen Trainer Luis Ferrara.

Die letzten Tage vor der Tour de France waren noch nicht komplett verplant. Feststand nur, dass alle Tour-Fahrer am 29. wieder in Barcelona eintreffen sollten, um von dort aus gemeinsam nach Belgien zu reisen.

Steini
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Beitrag: # 184508Beitrag Steini
5.10.2004 - 15:50

Hallo, und Herzlich Willkommen zur Übertragung der Nationalen spanischen Meisterschaften. Meine Name ist Juan Escarre. Ich werde Sie über die 152 Kilometer hinweg begleiten. Dieses Strassenrennen führt die 112 Starter zunächst über 90 großenteils flache Kilometer, ehe es dann einen ersten schweren Anstieg hinauf geht. Dort sollte sich die Spreu vom Weizen erstmals trennen. Die endgültige Entscheidung wird aber am acht Kilometer langen Schlussanstieg erwartet, der direkt in der Ortsmitte von Béjar endet. Wir werden Ihnen das Ganze später noch genauer veranschaulichen. Ob Ruben Plaza auf diesem schweren Profil den Sieg des Vorjahres wiederholen kann, gilt eher als unwahrscheinlich, doch lassen wir uns überraschen.

Bevor wir die ersten Live-Bilder zu sehen bekommen, hier eine kurze, von den Kollegen zusammengeschnittene Kurzfassung des Geschehenen: Kurz nach dem Start versuchten sich sieben Fahrer abzusetzen. Darunter Mikel Astaloza von Ag2r und der Weltklasse Sprinter, Oscar Freire, vom niederländischen Team Rabobank, der dieses Jahr bereits Mailand-SanRemo für sich entscheiden konnte.
Kurze Zeit später flüchtete Pedro Horillo, der sich zuletzt bei der Route du Sud hervorragend in Szene setzen konnte, aus dem von Euskaltel-Euskadi angeführten Peloton. Ungefähr 20 Kilometer darauf schaffte er den Anschluss zur Ausreissergruppe um Freire. Dort hielt er sich zunächst nur am Ende auf. Offenbar hatte er bei der Solo-Fahrt viele Kräfte gelassen.
Trotz mehrfacher Aufforderung seiner Weggefährten weigerte er sich bis zum ersten Berg, an dem wir nun Live ins Rennen schalten, Führrungsarbeit zu übernehmen.

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Gleich beginnt der Anstieg, damit werfen wir wie versprochen einen Blick auf das Profil. Die Markierungen in der Graphik zeigen den momentanen Standort der beiden Gruppen. Das Hauptfeld ist dabei mit einem "P", für Peloton gekennzeichnet.

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Nun befinden wir uns in einem mit 10% Steigung sehr steilen Teil des Bergs. Danke an die Regie, die das sehr schön ins Bild bringt. Verschiedenste Teams übernehmen nun die Führungsarbeit, was dazu führt, dass der Vorsprung der Ausreisser drastisch zurück geht. Insbesondere Phonak, der Schweizer Hörgeräte Hersteller, und das ausnahmslos aus baskischen Fahrern bestehende Euskaltel-Team sorgen für Tempo.

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Danke der modernen GPS-Technik können Sie live mitverfolgen, wie der Vorsprung Meter um Meter sinkt. Mehr und mehr macht Phonak die Nachführarbeit. Santos Gonzalez und der ebenfalls mit Siegambitionen ins Rennen gestartete Oscar Pereiro zeigen sich dafür verantwortlich. Mittlerweile sind die Ausreisser für die sich im Feld an der Front befindlichen Fahrer bereits in der Ferne sichtbar.

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Die acht Spanier aus jeweils verschiedenen Teams drehen sich bereits um, und nehmen das ohnehin niedrige Tempo noch weiter raus. Damit ist es um sie nach über 110 Kilometern Alleinfahrt geschehen.

Das hohe Tempo lässt offenbar keine weiteren Ausreissversuche mehr zu. Hier können Sie schön sehen, wie sich die Tempoverschärfung auswirkt: Das Peloton zieht sich in die Länge. Der erste Favorit verabschiedet sich auch schon. José Antonia Pecharroman musste bereits abreissen lassen und hat nun sieben Fahrer um sich, darunter mit Juan Miguel Mercado einen weiteren starken Bergfahrer, der sich wie sein Teamkollege zu diesem Zeitpunkt der Etappe eigentlich noch im vorderen Drittel des Hauptfelds aufhalten sollte.

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An der Markierung rechts, können Sie erkennen, dass der Berg nun zuende ist. Wie Sie vielleicht noch wissen, folgen nun 40 zur einen Hälfte abschüssigen, zur anderen flachen Kilometer.
Soeben bekomme ich gesagt, dass mit Isdiro Nozal und José Enrique Gutiererrez Cataluna zwei weitere Fahrer den Anschluss verloren haben. An der Spitze befinden sich derweil genau 27 Starter. Mit dabei die großen Favoriten: Der 26-jährige Baske Iban Mayo, dessen Teamkollege Haimar Zubeldia, sowie der im Zielort geborene Roberto Heras, für den dies damit ein ganz besonderes Rennen ist, haben noch beste Chancen. Außerdem vertreten sind Carlos Sastre, sowie die beiden Mitfavoriten Oscar Sevilla und Joseba Beloki, der hier nach fast einem Jahr Pause sein Comeback gibt. Damit dürfen wir einen spannenden Showdown erleben. Ich gebe nun kurz ab in die Werbung, ehe die Entscheidung fällt, wer das nächste Jahr im Trikot des spanischen Meisters unterwegs sein wird...

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PS: Fortsetzung folgt morgen.
Zuletzt geändert von Steini am 6.10.2004 - 14:15, insgesamt 1-mal geändert.

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HansFuchs
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Beitrag: # 184527Beitrag HansFuchs
5.10.2004 - 16:22

Schade, hoffe auf Beloki! Venga,Venga.
#fragschusti

Steini
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Beitrag: # 184789Beitrag Steini
6.10.2004 - 14:03

Willkommen zurück verehrte Zuseher. Wie zu vermuten war, ist während der Unterbrechung nichts nennenswertes passiert. Damit können wir uns mit der Frage beschäftigen wer der 27 sich in der Spitzengruppe befindlichen Fahrer, dieses Strassenrennen ist sicher. Ein scheint klar. Jemand, der bereits am Anstieg zuvor reissen lassen musste, hat keine Chance mehr, denn die nachfolgenden Pedaleure haben bereits über vier Minuten Rückstand.

So, nun beginnt die Entscheidung. Und: Es geht sofort zur Sache. Iban Mayo setzt die erste Attacke. Noch reagiert niemand. Es herrscht ein wenig Uneinigkeit. Ahh, nun wagt ein weiterer Fahrer einen Angriff. Das müsste Txema Del Olmo sein. Ja, es ist der Fahrer vom Team Milaneza. Ihm versuchen Joseba Beloki und Oscar Sevilla zu folgen, was auf den ersten Blick zu gelingen scheint.

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Derartig schön kann Radsport sein. Kein langes Abtasten. Kein Vorschicken der Helfer am Berg. Sondern die Kapitäne nehmen das Blatt selbst in die Hand. Nach den zuletzt gennanten vier Fahrern reisst eine kleine Lücke, die nun Roberto Heraus zuzufahren versucht. Der Spitzenfahrer von Liberty Seguros versucht den Anschluss wieder hezustellen. Widerum einige Meter zurück befinden sich Carlos Sastre, in Diensten des dänischen Rennstalls CSC, und Aitor Osa, der für Illes Baleares die Kohlen aus dem Feuer holen soll.

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Die vordersten vier werden sich nicht einig, wer denn nun die Führungsarbeit leisten soll. Neben Osa, Sastre und Heras, bekommt die Gruppe mit David Bernabeu, einem zweiten Fahrer von Seat-Argex weitere Gesellschaft. Der letztgenannte startet auch gleich voll durch und übernimmt die Führung.

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Kaum aufgeschlossen, schon wieder abgefallen. Aitor Osa und Carlos Sastre reichen die Kräfte nicht. Offensichtlich ist das von Bernabeu angeschlagene Tempo zu hoch für die beiden. Allerdings muss gesagt sein, dass es ab jetzt durchgehend um die 10% steil bergauf geht.

Nun geht, Bernabeu aus der Führung. Wird nun ein Fahrer die Entscheidung suchen ? Jaaa! Sein Teamkollege Joseba Beloki versucht es. Ein Wahnsinn's Comeback des Jungen. Die Verfolger scheinen während der letzte Kilometer anbricht nicht in der Lage zu sein etwas entgegenzusetzen. Wirklich entscheidend absetzen konnte sich Beloki aber dennoch nicht.

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Wir dürfen wohl ein extrem spannendes Finish erwarten. Angeführt von Iban Mayo mobilisieren die leicht Abgeschlagenen nochmals alle ihnen zur Verfügung stehenden Kräfte. Der Baske, sowie dessen fünf Landsmänner kommen nochmals mächtig auf. Beloki scheinen allmählich die Kräfte auszugehen. Ouuuf, wird das eng. Der Seat-Argex-Fahrer bricht regelrecht ein auf den letzten Metern. Die Entscheidung wird wohl zwischen ihm und Mayo fallen. Die anderen liegen etwas zu weit zurück. Oder doch nicht ? Del Olmo kommt nochmal auf. Wird er vielleicht der lachende Dritte ? Mayo fast gleich auf mit Beloki.

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Del Olmo kommt weiterhin näher. Mayo zieht, Beloki hält dagegen, legt sein ganzes Gewicht rein und schiebt sein Vorderrad hauchdünn vor Mayo über die Ziellinie.

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Iban Mayo, der diesjährige Gewinner der Dauphinée Libéré und der Katalonien Rundfahrt, damit knapp geschlagener zweiter. Txemo Del Olmo überraschender dritter vor Roberto Heras, der sich noch vor Oscar Sevilla und David Bernabeu ins Ziel rettete. Das die Freude bei Joseba Beloki keine Grenzen kennt ist klar. Seit beinahe einem Jahr, ist er kein Rennen mehr gefahren. Umso erstaunlicher, dass er sich mit solcher Bravour zurückmeldet. Offenbar tut ihm sein neues Umfeld sehr gut.

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Derweil trudeln weitere Fahrer im Ziel ein. Nach der Spitzengruppe sind die Phonak-Fahrer Santos Gonzalez und Oscar Pereiro die nächsten, die die Ziellinie überqueren. Schauen wir auf die Uhr: Knapp 50 Sekunden müssten das gewesen sein. Mit den beiden erreichten übrigens auch noch Haimar Zubeldia, sowie die auf dem letzten Kilometer eingebrochenen Carlos Saste und Aitor Osa. Außerdem befanden sich in der Gruppe José Luis Rubiera vom amerikanischen US Postal Team und Joaquin Rodriguez von Saunier Duval, der beinahe der Teamkollege vom heutigen Tagessieger geworden wäre, denn dieser stand bereits kurz vor einer Vertragsunterzeichnung bei dem Spanischen Rennstall, ehe er sich für das neugegründete Team Seat-Argex entschied, was sich im Nachhinein als gute Wahl herausstellt.

Damit werfen wir einen Blick auf die Ergebnisse:

Tagesendstand:

1 Joseba Beloki TEAM SEAT-ARGEX 3h33'26
2 Iban Mayo EUSKALTEL - EUSKADI s.t.
3 Txema Del Olmo MILANEZA - MAIA s.t.
4 Roberto Heras LIBERTY SEGUROS s.t.
5 Oscar Sevilla PHONAK HEARING SYSTEMS s.t.
6 David Bernabeu TEAM SEAT-ARGEX s.t.
7 Santos Gonzalez PHONAK HEARING SYSTEMS + 45
8 Oscar Pereiro PHONAK HEARING SYSTEMS s.t.
9 Haimar Zubeldia EUSKALTEL - EUSKADI s.t.
10 Unai Osa ILLES BALEARS - BANESTO s.t.
11 Aitor Osa ILLES BALEARS - BANESTO s.t.
12 José Luis Rubiera US POSTAL SERVICE s.t.
13 Carlos Sastre TEAM CSC s.t.
14 Joaquin Rodriguez SAUNIER DUVAL s.t.
15 Manuel Beltran US POSTAL SERVICE + 1'20

Die Fahrer, die vorne erwartet wurden, haben sich letztendlich auch unter den Top 20 platziert. Für die Pedaleure, die Sie hier sehen können, gilt es nun die Form bis zur Tour de France, die in genau einer Woche beginnt, zu konservieren oder gar zu verbessern. Joseba Beloki, der ab sofort das Trikot des spanischen Meisters tragen darf, sollte sich mit diesem Ergebnis die Teilnahme an der Frankreich Rundfahrt auf jeden Fall gesichert haben. Einen besseren Fornachweis kann es schließlich nicht geben. Auch Lance Armstrong kann diesem Ergebnis etwas positives abgewinnen. Es zeigt sich, dass seine Helfer schon bereit für den Beginn der Tour de France sind.
Soeben teilt man mir mit, dass Ruben Plaza mit fast 14 Minuten Rückstand das Ziel erreicht hat. Der Vorjahressieger hatte also rein gar nichts mit dem Ausgang zu tun.

Mit dieser Nachricht möchte ich mich von Ihnen verabschieden. Ich hoffe Ihnen hat dieses Eintagesrennen, dass einen würdigen Sieger gefunden hat, genauso viel Spaß gemacht wie mir. Tschüss und auf Wiedersehen!



___

Zufrieden, HansFuchs ? ;)

totschnig23
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Beitrag: # 184795Beitrag totschnig23
6.10.2004 - 14:13

super Rennbericht!!
nur Rabobank kommt aus Holland

Steini
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Beitrag: # 184980Beitrag Steini
6.10.2004 - 21:31

Danke :P

Das mit Rabobank habe ich verpennt zu ändern. Der Fehler war mir eigentlich bekannt. Dennoch danke für den Hinweis. ;)

Artifex
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Beitrag: # 185444Beitrag Artifex
8.10.2004 - 16:13

27. Juni
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Vinokourov obenauf! – Hushovd dominiert – Alle weiteren Meister im Überblick

Die letzten Wochen vor der Tour de France sind meistens von den nationalen Meisterschaften geprägt. Überall auf der Welt kämpfen die Radprofis um die Ehre, das Trikot ihres Landes tragen zu dürfen.

Auch 2004 gab es einige spannende Meisterschaften. L'Equipe hat diese für Sie zusammengefasst:


(Land: Sieger) Kasachstan: Alexandre Vinokourov
Der Kasache Alexandre Vinokourov (T-Mobile) ist zum ersten Mal in seiner Karriere Meister seines Landes geworden. Der Tourdritte des letzten Jahres gewann im Sprint einer achtköpfigen Ausreißergruppe, die größtenteils aus Fahrern von drittklassigen Teams bestand.
Dennoch äußerte sich Vinokourov den kasachischen Meiden sehr erleichtert und zufrieden über den Gewinn der Meisterschaft: Nachdem die Tour de Suisse für mich eher mittelmäßig gelaufen ist, bin ich sehr froh über den heutigen Sieg , so Vinokourov. Das war sehr wichtig für mich, denn in der Schweiz bin ich weit hinter meinen Erwartungen geblieben. Doch nun gehe ich mit genügend Selbstvertrauen in die Tour.


Norwegen: Thor Hushovd
Thor Hushovd gab sich bei dem 193-km-langen Rundkurs außerhalb des Stadtzentrum Oslo’s keine Blöße. Bei dem Endspurt des Hauptfeldes war der Profi von Credit Agricole den anderen Fahrern haushoch überlegen und hatte somit keine Probleme sein Trikot zu verteidigen.
Auch er ist optimistisch, was die Tour de France angeht. Die Siege bei der Tour de Suisse und heute haben mir den Rücken gestärkt. Ich bin jetzt topfit und freue mich riesig auf die kommende Tour.
Der Norweger legte auch sogleich seine Ziele fest: Ich möchte mindestens eine Etappe gewinnen und dabei natürlich im Kampf um das grüne Trikot, so lange es geht, mitmischen. Am wichtigsten ist es jedoch in Paris anzukommen. Ein Sieg auf dem Champs-Elysées wäre natürlich traumhaft!


USA: Fred Rodriguez
In den USA eroberte der Acqua&Sapone-Profi Fred Rodriguez das Trikot mit den „Star’s and Stripes“. Er setzte sich mit Bravour gegen die „Meute“ US Postal’s durch. Von den Tour-Helfern Lance Armstrong’s waren Floyd Landis und George Hincapie am Start. Der Rest des Teams (Antonio Cruz, Robbie Ventura, David Zabriskie und Michael Creed) sollte dafür Sorgen, dass der nationale Meister aus dem Team des „Tourminator“ kommt… - Rodriguez machte den Plänen der „Post’ler“ jedoch einen Strich durch die Rechnungen: er gewann den Sprint vor George Hincapie und David Zabriskie.

Mein Saisonhöhepunkt (der Giro; Anm. d. Red.) liegt bald drei Monate zurück, umso froher bin ich, dass ich meine gute Form so lange konservieren konnte, resümierte Rodriguez und gab dabei auch gleich einen Tipp für das „größte Radrennen der Welt“ ab: Dass ich dabei gleich zwei Fahrer von US Postal auf die Plätze verwies, ist zwar schön, aber am Ende unwichtig. Außerdem ändert es nichts an meiner Ansicht, dass Lance die Tour erneut gewinnen wird


Österreich: Gerrit Glomser
Der Saeco-Profi Gerrit Glomser gewann die österreichische Meisterschaft relativ ungefährdet nach einem Massenspurt. Peter Luttenberger (CSC) und Georg Totschnig (Gerolsteiner) absolvierten ein unauffälliges Rennen und belegten am Ende den 34. bzw. den 40. Platz.
Der Sieg heute ist schön, doch was wirklich wichtig ist, kommt in einer Woche. Für mich zählt bei der Tour einfach nur: möglichst lange durchhalten und dabei vielleicht die eine oder andere Top-Platzierung abgreifen, erklärte Glomser vor Kameras des ORF.


Schweden: Magnus Bäckstedt
Die Schwedische Meisterschaft wurde derweil zu einem Alessio-Festspiel: Magnus Bäckstedt und Marcus Ljungkvist dominierten das Rennen nach allen Belieben und waren fast 130 Kilometer alleine unterwegs. Dennoch gelang des dem Hauptfeld nicht, die Ausreißer einzufangen, sodass die beiden Profis des italienischen Rennstalls gemeinsam – Hand in Hand – die Ziellinie überfuhren…: dabei wurde Backstedt per Finish-Photo zum Sieger erkoren.
Die Aktion im Ziel war sehr spontan. Wir haben uns nicht viel dabei gedacht. Es sollte nur den starken Zusammenhalt zwischen uns beiden verdeutlichen, so Bäckstedt auf die wütenden Reaktionen der Fans, den Fahrern sei die Meisterschaft unwichtig.
Das ist Unsinn! Die spontane Aktion im Finale sollte nicht zeigen, dass mir der Sieg egal wäre; da haben die Fans das vielleicht in den falschen Hals gekriegt, versuchte Ljungkvist sich zu rechtfertigen.
Durch eine eigentlich gut gemeinte Aktion geraten Backstedt und Ljungkvist nun aber mehr und mehr in die Kritik in den Medien ihres Heimatlandes.

-

Auch in den meisten übrigen Nationen der Welt gaben sich die Favoriten keine Blöße. Lediglich in der Ukraine gab es eine Überraschung: Dort schnappte Volodomir Gustov (Fassa Bortolo) dem Favoriten „Jaro“ Popovych den Sieg vor der Nase weg.

Für Sie noch einmal alle Gewinner der nationalen Meisterschaften, die heute ausgetragen wurden:
USA: Fred Rodriguez Acqua&Sapone
RUSSLAND: Aleksandr Bazjanov Domina Vacanze
ÖSTERREICH: Gerrit Glomser Saeco
UKRAINE: Volodomir Gustov Fassa Bortolo
POLEN: Cezary Zamana Chocolade Jacques
NORWEGEN: Thor Hushovd Credit Agricole
ESTLAND: Andrus Aug Domina Vacanze
KASACHSTAN: Alexandre Vinokourov T-Mobile
LITAUEN: Saulius Ruskys Unbekannt
LUXEMBURG: Frank Schleck Team CSC
SLOWENIEN: Martin Hvastija Alessio-Bianchi
SCHWEDEN: Magnus Bäckstedt Alessio-Bianchi
GROßBrRTANNIEN: Charles Wegelius De Nardi
IRLAND: Nicholas Roche Cofidis


In der kommenden Woche finden lediglich noch die Meisterschaften in Frankreich und Deutschland statt. Danach konzentriert sich alles auf das Highlight des Sommers, die Tour de France.

Steini
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Beitrag: # 185856Beitrag Steini
10.10.2004 - 11:44

27. Juni
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Le cyclisme compact
Nationale Meisterschaften: Belgien

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Nach etwa 40 absolvierten Kilometern, wurden die ersten Attacken gefahren, welche auch auf Anhieb von Erfolg geprägt waren. Eine fünfer-Gruppe mit Stijn Devolder (USP), Peter Wuyts (MRB), Nick Nuyens (QSD), Benny De Schrooder (VLA) und Wesley van der Linden konnte sich aufgrund ihrer hervorragenden Zusammenarbeit schnell um knapp 3 Minuten absetzen. Später pendelte sich der Vorsprung bei etwa 105 Sekunden ein. Das Rennen plätscherte ein wenig vor sich hin, bis 79 Kilometer vor dem Ziel weitere vier Fahrer den Anschluss zur Spitzengruppe schafften. Mit Philippe Gilbert (FDJ) und Nico Eckhout (LOT) waren darin auch zwei arrivierte Namen vertreten. Doch diese Konsellation hatte nur kurz bestand, denn die vier heran gefahrenen distanzierten kurzerhand die bereits erschöpften fünf "Erstausreisser". Zu den letztgenannten schlossen einige Minuten später noch sieben weitere Fahrer auf, den das vom Feld angeschlagene Tempo offensichtlich zu langsam wurde. Die Tatsache, dass sich mit Jo Planckaert (MRB), Peter van Petegem (LOT), Frank Vandenbroucke (FAS) und Axel Merckx (LOT) große Fravoriten auf den Tagessieg in der Gruppe befanden, sorgte für eine Tempoverschärfung im Peloton.
Während Serge Baguet (LOT), Mario Aerts (TMO) und Frank Vandebroucke zur Gruppe um Philippe Gilbert aufschließen konnten, mussten sich van Petegem und co. an einem der vielen kurzen, giftigen Anstiege in der auf 25 Fahrern verkleinerten Meute einreihen. Im Peloton organisierten sich derweil einige Teams, die eine kleine Koalition bildete, welche es schließlich schaffte auch die letzten verbliebenen Ausreisser wieder zu stellen. Einige Helfer stellten ihre Bemühungen ein und ließen sich zurückfallen, andere konnten das Tempo einfach nicht mehr mitgehen. So ging eine 12-köpfige Gruppe in den Schlussanstieg, aus der sich noch alle Siegchancen ausrechnen durften. Direkt am Fuße der kurzen Steigimg attackierte Mario Aerts. Jedoch erfolglos. Der zweiten Attacke, initiiert von Björn Leukemans (MRB), folgte Rik Verbrugghe (LOT). Wenig später schaffte auch noch Bert De Waele den Anschluss herzustellen. Weitere Fahrer versuchten erfolglos dran zu bleiben. Noch während des Anstiegs deutete Verbrugghe kurz an, dass er noch Kraftreserven zur Verfügung hat, welche er auch im Sprint gegen seine beiden Mitstreiter perfekt ausspielte. Mit Respektabstand überquerte Leukemans vor De Waele die Ziellinie. Zwanzig Sekunden später, kam die Verfolgergruppe, angeführt von Mario Aerts in Ziel.

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Tagesendstand:

1 Rik Verbrugghe LOTTO - DOMO 4h11'52
2 Björn Leukemans MR BOOKMAKER.COM s.t.
3 Bert De Waele LANDBOUWKREDIET - COLNAGO s.t.
4 Mario Aerts T-MOBILE + 20
5 Serge Baguet LOTTO - DOMO s.t.

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HansFuchs
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Beitrag: # 185862Beitrag HansFuchs
10.10.2004 - 11:55

HansFuchs hat geschrieben:Schade, hoffe auf Beloki! Venga,Venga.
Ich wusste es :D
#fragschusti

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Dani
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Beitrag: # 187351Beitrag Dani
14.10.2004 - 16:01

AAR tot?
R.I.P. Andi Matzbacher

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Beitrag: # 187353Beitrag Artifex
14.10.2004 - 16:02

dani100 hat geschrieben:AAR tot?
Nein. Geht bald weiter. :)

Steini
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Beitrag: # 187354Beitrag Steini
14.10.2004 - 16:04

Sehr bald. :lol:

28. Juni
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Le cyclisme compact
Nationale Meisterschaften: Italien

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Als Topfavoriten wurden im Vorfeld dieser Meisterschaft viele gehandelt. Zu nennen wären aber vor allem: Davide Rebellin (GST), der aktuelle Führende im Gesamtweltcup und Michele Bartoli (CSC), dem es bereits zwei mal gelang den Weltcup zu gewinnen. Desweiteren waren Michele Scarponi (DVE), Francesco Casagrande (LAM) und der Titelverteidiger Paolo Bettini (QSD) weit vorne zu erwarten.
Bis Kilometer 43 hielten sich alle Starter ruhig im Feld auf, doch dann traten Davide Bramati (QSD), Marco Zanotti (VIN), Daniele Bennati (PHO), Paolo Bossoni (LAM) und Fabio Gilioli an. Das Peloton reagierte lange Zeit nicht, sodass der Vorsprung der fünf bis zu den ersten Steigungen bereits auf knapp 7 Minuten angewachsen war. Dort zeigten sich erstmals Fassa Bortolo und Domina Vacanze an der Spitze der Meute, was schließlich zu einer sofortigen Reduzierung des Rückstands auf die Ausreisser nach sich zog. Nach dem zweiten Anstieg war der Ausflug für die erste Ausreissergruppe des Tages dann schon beendet.
Für einige Zeit kehrte wieder etwas Ruhe ein, bis sich etwa 39 Kilometer vor dem Ziel Emanuelle Sella (PAN) und Danilo Di Luca (SAE) ein Herz fassten und attackierten. Solche Hochkaräter wollte allerdings niemand ziehen lassen. Daher mussten sie sich einige tausend Meter später wieder im Hauptfeld unterordnen, dessen Umfang mittlerweile sehr überschaulich war.
Ab da ging es zur Sache. Immer wieder versuchten sich große Favoriten abzusetzen, doch dies gelang stets nur mäßig. Viele haben durch diese teilweise unsinnigen Kamikaze-Aktionen wichtige Körner verschenkt.
Nur zwei hatten am Schlussanstieg noch etwas zuzusetzen. Die großen Konkurrenten im Weltcup diesen Jahres, Paolo Bettini und Davide Rebellin, distanzierten das Feld mit einem trockenen Antritt, dem niemand mehr folgen konnte. Im Sprint dieser Zweiergruppe galt Bettini als Favorit, was er schließlich auch im direkten Sprintduell nach 199 Kilometer unter Beweis stellte, und letztendlich einen souvärenen Sieg einfuhr. Platz drei sicherte sich Simone Cadamuro (DEN) vor dem jungen Filippo Pozzato von Fasso Bortolo.

Damit ist Bettini einer der wenigen, denen es gelingt, den Erfolg bei den nationalen Meisterschaften aus dem Vorjahr zu wiederholen.

Tagesendstand:

1 Paolo Bettini QUICK STEP - DAVITAMON 4h50'12
2 Davide Rebellin GEROLSTEINER s.t.
3 Simone Cadamuro DE NARDI - COLPACK + 44
4 Filippo Pozzato FASSA BORTOLO s.t.
5 Marco Velo FASSA BORTOLO s.t.


Nationale Meisterschaften: Dänemark

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Für die nur 18 Starter galt es 254 Kilometer zu absolvieren, welche großenteils recht langweilig waren. Nachdem etwa die Hälfte der gesamten Renndistanz zurückgelegt war, attackierten erste Fahrer, wie Jimmy Madsen und Michael Blaudzun ( beide CSC). Letztlich reichten ihnen die Kräfte für die lange Distanz, die zu absolvieren war, nicht aus. Das Team Bankgiroloterij, das nach CSC die meisten Starter aufbot, musste immer wieder Löcher, die ein CSC-Fahrer gerissen hatte zufahren. Am Ende wurde das Rennen durch einen Massensprint entschieden. Obwohl Nicki Sørensen, der früh den Sprint eröffnete, lange wie der sichere Sieger aussah, musste sich der Vorjahressieger mit Rang sechs begnügen. Gewonnen hat schließlich der 31-jährige Allan-Bo Andresen (BGL), der seine Teammitglieder auf diese Weise bestens für die harte Arbeit entschädigte. Lars Michaelsen (CSC) und Mickael Skelde (ALB) belegten die Ränge zwei und drei.

Tagesendstand:

1 Allan-Bo Andresen BANKGIROLOTERIJ 5h08'27
2 Lars Michaelsen TEAM CSC s.t.
3 Mickael Skelde ALESSIO - BIANCHI s.t.
4 Frank Høj TEAM CSC s.t.
5 Michael Sandstød TEAM CSC s.t.


Nationale Meisterschaften: Schweiz

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Noch weniger Teilnehmer hatten die Schweizer Meisterschaften aufzubieten. Unter den dreizehn Startenden fanden sich aber mit Sven Montgomery (GST), Laurent Dufaux (QSD) und Fabian Jeker (SDV) durchaus arrvierte Fahrer wieder. Diese galten aufgrund des hügeligen bis bergigen Profils auf dem 285 Kilometer langen Rundkurs gleichzeitig auch als Topfavoriten für den Sieg und für die Übernahme des Trikots des Schweizer Meisters von Daniel Schnider (PHO), der ebenfalls am Start war.
Doch es kam ganz anders: Am letzten Anstieg musste einzig Aurelien Clerc (QSD) abreissen lassen. Ansonsten trennten sich die dreizehn Fahrer nie. Das Ganze ähnelte einer etwas zu lang ausgefallenen Kaffeefahrt, die schließlich Michael Albasini im Massensprint vor Daniel Schnider gewann. Alexandre Moos machte als dritte den Phonak-Dreifacherfolg perfekt.

Tagesendstand:

1 Michael Albasini PHONAK HEARING SYSTEMS 7h57'15
2 Daniel Schnider PHONAK HEARING SYSTEMS s.t.
3 Alexandre Moos PHONAK HEARING SYSTEMS s.t.
4 David Loosli SAECO s.t.
5 Patrick Calcagni VINI CALDIROLA s.t.



@ dani: Nachdem (nur) 4 Tage nix gepostet wurde. Seltsame Theorie. ;)

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Dani
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Beitrag: # 187356Beitrag Dani
14.10.2004 - 16:06

Ich mag den AAR halt aber bitte hört von mir aus nur auf mich stört es nimmer.
R.I.P. Andi Matzbacher

Steini
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Beitrag: # 187366Beitrag Steini
14.10.2004 - 16:16

Auch wenn sich für mich kein Sinn in deiner Antwort erkennen lässt: In Zukunft wird voraussichtlich etwas häufiger gepostet. In letzter Zeit hatten Arti und ich nur ein paar Zeitschwierigkeiten, welche mittlerweile ausgeräumt sind.

Ein Ende des AAR's kurz vor Beginn der Tour de France wäre eh quatsch.

Lifetec
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Beitrag: # 187380Beitrag Lifetec
14.10.2004 - 16:49

lol, Steini und Artifex haben halt nicht 7 Tage in der Woche Zeit, außerdem hätten sie sich bei einer so großartigen Schreibleistung auch eine Pause verdient ;)

ps.: Macht weiter so!

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Dani
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Beitrag: # 187571Beitrag Dani
15.10.2004 - 6:40

Mal ne andere Frage wie macht ihr das eigentlich mit dem zu zweit schreiben. Schickt ihr euch die Savegames hin und her ?
R.I.P. Andi Matzbacher

Artifex
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Beitrag: # 187613Beitrag Artifex
15.10.2004 - 10:45

Ja, klar. Etwas anderes bleibt uns ja nicht übrig. :)

Und: Danke, Lifetec. Nett zu lesen. :)

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Dani
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Beitrag: # 187847Beitrag Dani
15.10.2004 - 18:40

Find ich innovativ sehr schöner AAR hab ich das schon mal gesagt :lol:
R.I.P. Andi Matzbacher

Artifex
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Beitrag: # 187975Beitrag Artifex
15.10.2004 - 23:22

28. Juni
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France2 präsentiert ihnen in Zusammenarbeit mit Aquarel die französischen Radsportmeisterschaften der Straße!

LIVE!
Championnats Nationaux: France

Herzlich Willkommen, liebe Zuschauer, zu einer Live-Übertragung vom Sport. Alle Sportfans schauen heute auf die französischen Radprofis, die um den nationalen Meistertitel kämpfen. Dabei gilt es für die 56 Fahrer, einen 254km-langen Rundkurs rund um Plouay zu absolvieren.
Der Kurs ist 32km lang und wird achtmal zu absolvieren sein, wenn man das Ziel erreichen möchte. Dabei wartet in jeder Runde ein schwieriger Anstieg, der „nur“ 3000m lang ist, aber dennoch mit 7% Steigung nicht im „Vorbeifahren“ zu bewältigen sein wird.

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Die Favoriten auf den Gewinn sind die „Oldies“ Laurent Brochard (Ag2r-Préyovance), Christophe Moreau (Crédit-Agricole) und Richard Virenque (Quick-Step). Doch auch die Youngster’s, zu denen Sylvain Chavanel (Seat-Argex), Sandy Casar (fdjeux.com) und Samuel Dumoulin (Ag2r-Préyovance) zählen, sind nicht zu unterschätzen.
Alles in allem erwartet uns ein spannendes Rennen und damit Ihnen jetzt nicht langweilig wird, schalten wir auch gleich schon zu unserem Kommentator Thierry Bruilet. Vorher möchten wir sie aber in einem kleinen Zusammenschnitt über das bisherige Geschehen des Rennens informieren.

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Mit ein wenig Verspätung starteten die 56 Fahrer um kurz nach Elf in das Rennen. Sofort übernahmen die Fahrer vom französischen Team Ag2r, das neun Fahrer stellte, die Führungsarbeit und versuchten das Feld unter Kontrolle zu halten.

Trotz aller Mühe der Helfer von Laurent Brochard kam es nach vierzehn Kilometer zu einer Attacke: Je zwei Fahrer von Phonak, R.A.G.T und fdjeux.com hatten angegriffen und konnten sich gegen die Ag2r-Meute „durchsetzen“.

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Cyril Dessel und Nicholas Jalabert (Phonak), Frédéric Bichot und Benoit Vaugrenard (fdjeux.com) sowie Mickaél Buffaz und Renaud Dion (R.A.G.T) lauteten die Namen der Ausreißer… - eine interessante Gruppe, die nach nur wenigen Kilometern an der Spitze den Vorsprung auf anderthalb Minuten hochgeschraubt hatte.


Bis zur Beendigung der zweiten Runde – also nach knapp 70 gefahrenen Kilometern – betrug der Vorsprung schon fast drei Minuten: die Gruppe harmonierte gut!

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Im Feld wurde jedoch reagiert. Ag2r sorgte jetzt für erhöhtes Tempo und auch Crédit-Agricole, die ebenfalls mit neun Mann am Start waren, beteiligte sich mit drei Fahrern an der Tempoarbeit.
Der Vorsprung begann langsam zu schmelzen, doch im Allgemeinen tat sich nicht viel, weshalb wir uns einen Sprung in die Zieldurchfahrt der fünften Runde erlaubten:

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Wie auf dieser Einblendung unschwer zu erkennen ist, wurden die Ausreißer bei der fünften Zieldurchfahrt vom Feld gestellt. Die Spitzengruppe hatte zwar viele Kilometer lang sehr gut miteinander gearbeitet, als im Feld jedoch auf das Tempo gedrückt wurde, war die Spitzengruppe erschreckend schnell gestellt.

Doch damit waren die Weichen für neue Attacken gestellt. Die Mannen von Ag2r sorgten zwar dafür, dass das Feld noch fast eine gesamte Runde geschlossen absolvierte, doch kurz vor der sechsten Zieldurchfahrt gab es die nächste Attacke:
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Ein Fahrer von Seat-Argex! Genauer gesagt: Andy Flickinger, für den es nicht der Erste Ausreißversuch bei dem belgisch-spanischen Team ist.
Flickinger konnte sich zwar vom Peloton absetzen, doch sein Vorsprung wuchs nie über eine Minute hinaus. Demnach war es auch nicht überraschend, dass Flickinger bei dem vorletzten Anstieg von seinen ehemaligen Arbeitskollegen - er fuhr ja für Ag2r, bevor er zu Seat-Argex wechselte – „eingefangen“ wurde:

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Das Feld war damit, 42 Kilometer vor dem Ziel, wieder geschlossen… - die heiße Phase des Rennens hatte begonnen und deshalb ab ins Renngeschehen! Ihr Kommentator heißt auch heute Thierry Bruilet…: Viel Spaß!

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Auch aus der Kommentatorenkabine noch einmal ein kurzes und herzliches „Hallo“ an Sie, verehrte Zuschauer.
Ich möchte nicht lange herumreden, konzentrieren wir uns also lieber gleich auf das Renngeschehen: An der Spitze des Feldes ist immer noch Ag2r zu sehen; die Helfer von Laurent Brochard leisten heute ganze Arbeit!

Auch am vorletzten Anstieg ist aufgrund des hohen Tempos keine Attacke von Erfolg geprägt. Die Entscheidung fällt damit auf den kommenden 35 Kilometern! Das Ziel wird noch einmal durchfahren, ein kleines Flachstück folgt, es geht zum letzten Mal bergauf und die letzten Kilometer ins Ziel verlaufen dann… ANGRIFF!

Es gibt einen Angriff im Feld! So wird es jedenfalls auf meinem Computer gemeldet. David Moncoutie soll es mit einer Attacke probiert haben! Und er hat prominente Mitstreiter gefunden: das könnte die Gruppe sein, in der im Ziel um den Gewinn dieses Rennens gekämpft wird!

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Fast alle Favoriten sind vertreten. An vorderster Front fährt Laurent Brochard (Ag2r), direkt dahinter Richard Virenque (Quick-Step). Crédit-Agricole ist mit Christophe Moreau und Patrice Halgand gleich doppelt vertreten; den Abschluss bildet eben jener David Moncoutie (Cofidis).
Sylvain Chavanel und Sandy Casar haben den Zug anscheinend verpasst. Sie kämpfen fünfzehn Sekunden hinter der Spitze um den Anschluss!

Jetzt bin ich mal gespannt, was als Nächstes passieren wird. Die Gruppe arbeitet gut, im Feld haben sich die Ag2r-Helfer natürlich herausfallen lassen und hoffen nun natürlich, dass ihr Kapitän Laurent Brochard den Sieg „nach Hause fährt“.

Und der Ex-Weltmeister sieht sehr gut aus! Immer wenn die Spitzengruppe eingeblendet ist, kann man den Mann mit der aparten Frisur vorne sehen:

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Wie Sie sehen können hat sich Sylvain Chavanel jetzt herangearbeitet! Klasse Leistung von der „größten Hoffnung der Franzosen“, wie die L’Equipe zuletzt titelte.

Die Fahrer begeben sich jetzt in die Abfahrt aus Plouay heraus… es geht auf die letzten fünfzehn Kilometer und der Vorsprung beträgt bereits drei Minuten! Das müsste reichen, denn im Feld ist keiner bereit nachzuführen. Lediglich Andy Flickinger versucht den Anschluss zu finden; er kämpft und kämpft, liegt aber immer noch knappe zwei Minuten hinter der Spitzengruppe.

Diese erklimmt derweil zum letzten Mal den kleinen Berg, der zehn Kilometer vor der Ziellinie liegt:

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Und Brochard versucht es mit einer Attacke! In diesem Moment probiert es der Altmeister seine Mitstreiter abzuschütteln. Sechs sind es jetzt an der Zahl, denn soeben hat Sandy Casar aufgeschlossen.

Es scheint jedoch als könnten alle mithalten… - Brochards Attacke verpufft im Nichts. Oder doch nicht?
Sylvain Chavanel ist ganz am Ende der Gruppe und hat jetzt bereits ein verzerrtes Gesicht. Er scheint kämpfen zu müssen… - Ja! Jetzt verliert er den Kontakt. Schade schade, Sylvain! Nach einer anstrengenden Tour de Suisse fehlt ihm vielleicht einfach die Kraft oder er möchte angesichts dem Tourstart in wenigen Tagen nicht unnötig viele Körner liegen lassen.

Doch genug geschwafelt, konzentrieren wir uns wieder auf die Spitze: Brochards Attacke brachte nichts ein, für ihn bleibt nur hoffen, dass er nicht zuviel Kraft verloren hat. Jetzt sorgt Moreau für das Tempo in der Spitzengruppe. An zweiter Stelle Casar, dahinter Virenque, Halgand, Brochard und ganz hinten Moncoutie, der sich bisher sehr zurückhält.

Doch jetzt Brochard! Brochard versucht es wieder!

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Er attackiert, fliegt unter der 2000m-Markierung hindurch und versucht die Anderen abzuschütteln. Der ehemalige Weltmeister liefert heute eine Wahnsinns-Energieleistung und hat schon jetzt nur noch 1500 Meter vor sich!

An seiner Seite ist Moreau!? Nein, Halgand! Halgand hat einige Meter Rückstand zu Brochard, dahinter Virenque, Casar, Moreau und Moncoutie. Was können sie noch dagegensetzen?
Brochard hat noch etwa 600 Meter, er fliegt dem Ziel entgegen… das dürfte er sich doch eigentlich nicht mehr nehmen lassen, nicht mit seiner ganzen Erfahrung von zwölf Jahren als Profi im Radsportgeschäft.

Aber Halgand kommt jetzt plötzlich ganz stark auf. Er zählt ebenfalls zu den Jüngeren und hat vielleicht die etwas stärkeren Beine im Sprint als sein Kontrahent Brochard…

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Das wird noch einmal ganz eng! Ganz sicher. Der Rückstand auf Brochard schmilzt und schmilzt. Noch 200m. Brochard oder Halgand, das ist die Frage. Dahinter liefern sich Virenque und Casar einen spannenden Kampf um den dritten Platz, doch was bedeutet das schon?

Jetzt sausen sie an der 100m-Marke vorbei, Brochard liegt immer noch vorne. Das muss reichen. Er beißt die Zähne zusammen, doch bald liegen sie gleich auf.
Das Ziel müsste doch jeden Moment kommen… - da ist es. Noch 25 Meter! Brochard zieeeeht … und gewinnt!

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Laurent Brochard gewinnt auf seine alten Tage die französische Meisterschaft im Jahre 2004 vor Patrice Halgand. Ein spannender Endspurt… - wäre die Strecke 100 Meter länger gewesen hätte Halgand gewonnen, da bin ich mir ziemlich sicher.
Aber so hat es für Brochard gereicht. Es ist auch verdient; er war in der Spitzengruppe am meisten präsent und sein Team war das Einzige, welches im Feld ernsthaft für Tempo sorgte.

In wenigen Minuten wird es zur Siegerehrung kommen, ich bedanke mich schon mal für Ihre Aufmerksamkeit und hoffe, dass ihnen dieses Rennen viel Freude bereitet hat. Tschüss und auf Wiedersehen!

-

Französische Meisterschaft – Rund um Plouay:
Rang Name Mannschaft Zeit
1 Laurent Brochard AG2R PREVOYANCE 5h27'12
2 Patrice Halgand CREDIT AGRICOLE s.t.
3 Richard Virenque QUICK STEP - DAVITAMON s.t.
4 Sandy Casar FDJEUX.COM s.t.
5 David Moncoutie COFIDIS s.t.
6 Christophe Moreau CREDIT AGRICOLE s.t.
7 Sylvain Chavanel TEAM SEAT-ARGEX + 45
8 Andy Flickinger TEAM SEAT-ARGEX + 4'02
9 Jérôme Pineau COLOMBIA - SELLA ITALIA + 7'17
10 Christophe Rinero R.A.G.T. SEMENCES - MG ROVER s.t.




**

Der Tour-Prolog ist bereits gespielt, die Berichte stehen deshalb wahrscheinlich Anfang nächster Woche hier drinne.

An dieser Stelle möchte ich mal meinen "Kollegen" Steini loben, der DB-technisch viel Arbeit geleistet hat und es uns ermöglicht, mit seinem unglaublichen Steini-BestRealistic-AAR-Ergebnisse-System v1.01 (nich, Hansi ;) ) eine realistische und spannende Tour de France zu präsentieren. Applaus! :)

Artifex
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Beitrag: # 188363Beitrag Artifex
17.10.2004 - 17:56

1. Juli
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Eurosport präsentiert in Zusammenarbeit mit SIDI CYCLING SHOES die deutschen Radsportmeisterschaften auf der Straße:

Nationale Meisterschaften: Deutschland

Hallo und herzlich Willkommen zum letzten großen Event der Radsportszene vor dem Start der Tour de France: der deutschen Meisterschaft.
36 Fahrer sind heute Morgen bei Temperaturen um die 20° C ins Rennen gestartet: immer das Ziel vor Augen, den deutschen Meistertitel zu gewinnen und das Privileg zu erhalten, das Trikot mit den Landesfarben ein Jahr lang tragen zu dürfen.

Einen 202km langen Rundkurs gilt es dabei für das Fahrerfeld, dass von Gerolsteiner und T-Mobile (jeweils 9 Fahrer) dominiert wird, zu bewältigen. Wie auf dem Profil schön zu erkennen ist, sind die ersten und die letzten 40 Kilometer durchgehend flach. Auf den 120 Kilometern dazwischen warten jedoch vier schwierige Anstiege auf die Fahrer:

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Nach 52km gilt es zunächst einen sehr steilen Anstieg zu erklimmen, danach steht ein Rundkurs von 28km Länge an. Dieser muss dreimal befahren werden, ehe es auf die letzten vierzig Kilometer geht. Zwanzig Kilometer vor dem Ziel bieten drei kurze aber steile Anstiege nochmal Fahrern eine Chance, sich aus dem geschlossenen Feld zu lösen.

Falls das nicht geschieht und es zum Massenspurt kommen sollte, läuft wohl alles auf ein Duell zwischen dem Unnaer Erik Zabel (T-Mobile) und Danilo Hondo (Gerolsteiner) hinaus. Jahrelang war Hondo der Spurtanzieher für Zabel, doch mittlerweile fährt der 29jährige für das zweite deutsche GS1-Team Gerolsteiner. Unter der Fittiche von Hans-Michael Holczer will Hondo seinen Erfolg von 2002 wiederholen: damals gewann er die deutsche Meisterschaft vor seinem heutigen Teamkollegen Uwe Peschel.

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Ein Blick auf das Profil genügt jedoch, um festzustellen, dass ein mutiger Ausreißer genauso gut Erfolg haben könnte, wie ein Sprinter - genügend schwierige Anstiege für beherzte Attacken gibt es auf jeden Fall! Aus diesem Grund muss man auch Jan Ullrich und dessen Kumpel Andreas Klöden (beide T-Mobile) zu den Favoriten zählen. Zu selbigen gehört auch der Ausreißerkönig und Sympathieträger Jens Voigt (Seat-Argex). Der Berliner feierte vor anderthalb Wochen bei der Route du Sud einen mehr als gelungen Einstieg bei seinem neuem Team: er gewann zwei Etappen und damit die Gesamt- und Bergwertung!
Auf der Rechnung haben sollte man noch: Jens Heppner (Wiesenhof), Daniel Becke und Steffen Radochla (Illes Balears) sowie Patrik Sinkewitz (Seat-Argex).

Damit sollten Sie, liebe Zuschauer, genügend Informationen über das Rennen haben. Es folgt eine kurze Werbepause, nach der wir endlich ins Renngeschehen schalten.







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Direkt nach dem fliegenden Start übernahmen Torsten Hiekmann und Jan Schaffrath (beide T-MOBILE) die Tempoarbeit in dem kleinen, nur 36-Mann-starken Feld. Die Mannschaft von Mario Kummer versuchte damit, dem Rennen von Beginn an ihren Stempel aufzudrücken und frühe Ausreißergruppen zu verhindern.

Letzteres gelang immerhin 27 Kilometer; dann gab es die erste Attacke des Tages, die von Uwe Hardter (Gerolsteiner) gefahren wurde:

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Neben Hardter gab es noch eine Stange von Fahrern, die Ähnliches im Sinn und auf diesen Moment gelauert hatten: Eric Baumann (T-MOBILE), Christian Knees, Rene Obst (beide TEAM WIESENHOF) und Dennis Kraft (ATI ACTION).
Die erste Ausreißergruppe schien schon komplett, als drei weitere namhafte Fahrer hinterher gingen: Steffen Radochla und Daniel Becke (Illes Balears) sowie Jens Voigt, dem man allerdings seine Unentschlossenheit anmerken konnte.

Denn sobald Voigt die Spitzengruppe erreichte, formierte sich im Feld der T-Mobile-Zug und sorgte für eine schlagartige Tempoerhöhung, die den Vorsprung der Ausreißer sofort unter eine Minute schrumpfen ließ. Daraufhin ließ sich Voigt aus der Spitzengruppe fallen, was T-Mobile nicht daran hinderte, die Tempoarbeit fortzuführen: das Ende der Ausreißer war besiegelt:

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Der Mut der erfolglosen Fahrer war jedoch noch nicht ausgeschöpft: Am ersten und steilsten Anstieg des Tages attackierten Hardter, Knees & Co. erneut.
Doch auch dieses Mal waren die Helfer von T-Mobile aufmerksam und erstickten den neuen Angriff schon im Keim – zwei Fahrer konnten sich vor dem heranjagenden Feld absetzen: Sven Krauss (Gerolsteiner) und erneut Christian Knees (Wiesenhof).

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Auf der Abfahrt konnte das Spitzenduo sich erstmals über einen Vorsprung über eine Minute erfreuen. Dass die T-Mobile-Fahrer sich zum ersten Mal eine kleine Ruhepause gönnten, trug maßgeblich dazu bei, dass der Vorsprung am Gipfel des zweiten Bergs bereits auf rund zwei Minuten gewachsen war.

Doch schon am dritten Anstieg war es vorbei mit der Ruhe im Feld. Torsten Hiekmann, Jan Schaffrath, Tobias Steinhauser und Rolf Aldag setzten sich an die Spitze und sorgten erneut für eine Tempoverschärfung. Der Vorsprung des Duos sank rapide unter eine Minute und vier Kilometer unterhalb des Gipfels waren die Ausreißer eingeholt.

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Die Karten sind neu gemischt und das Spielchen geht wieder von vorne los. Die Frage ist: Welcher Favorit attackiert als Erster oder lässt T-Mobile nochmals Ausreißer weg?
Diese Frage wird die nächste Rennstunde bestimmen. Ihr Kommentator dabei ist – wie immer – Karsten Migels.


*

Und auch von mir noch einmal ein herzliches Willkommen. Wir sahen bisher ein sehr munteres Rennen mit vielen Ausreißern, die jedoch allesamt von den Helfern Jan Ullrichs eingefangen wurden. Für den Wahlschweizer läuft es also bisher perfekt, es gibt jedoch genügend Fahrer, die dem Bonner Rennstall einen Strich durch die Rechnung machen möchten.

Und da gibt es auch schon die nächste Attacke! Wir sehen leider noch keine Bilder, aber meinem Computer zu Folge soll es kein Geringerer als Jens Voigt mit einer Attacke versucht haben. So kennen wir den Deutschen, auch als Favorit versucht er es mit einer Attacke… - aber was bleibt ihm auch anderes übrig, er hat ja keine Helfer hinter sich.
Da haben wir auch schon das aktuelle Bild aus dem Feld: Jens Voigt attackiert 68 Kilometer vor dem Ziel!

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Und im Feld wird sich jetzt angeschaut. T-Mobile hat sich aus der Spitze zurückgezogen…, den Helfern fehlt an diesem letzten schwierigen Anstieg wahrscheinlich die Kraft, um den Rückstand auf Jens Voigt zu verringern.

Dieser hat den Gipfel des Bergs bereits überfahren und hat auch schon die kleine Abfahrt hinter sich gebracht. Für Voigt geht es in diesem Moment noch einmal 1500 Meter bergauf, danach darf sich der Berliner in eine 20km lange Abfahrt stürzen.

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Im Feld hat jetzt Andreas Klöden die Tempoarbeit übernommen. Direkt an Klödens Hinterrad ist Erik Zabel, dahinter auch schon Jan Ullrich. Es hat sich also ein neuer Magenta-Zug aufgebaut, der das Tempo jetzt schlagartig erhöht und zahlreichen Fahrern den K.O. versetzt: Das Feld besteht mittlerweile nur noch aus sechzehn Fahrern… Patrik Sinkewitz sehe ich da noch vorne, Danilo Hondo und Fabian Wegmann von Gerolsteiner und auch den Oldie Jens Heppner mit seinem Teamkollegen Martin Müller.

Da sich nun auch die Verfolgergruppe in der langen Abfahrt befindet, nutzen wir dies für eine kleine Werbeunterbrechung. Bis gleich!


*

Und mit einem Paukenschlag melden wir uns zurück: Bei der 20km-Marke attackieren Andreas Klöden, Jan Ullrich und Erik Zabel! Die Jungs um Jan Ullrich wollen es jetzt anscheinend wissen und lassen das Feld sehr schnell hinter sich!
Lediglich Patrik Sinkewitz kann noch folgen, doch das junge Nachwuchstalent wird natürlich nichts zur Tempoarbeit beitragen, wo sein Teamkollege doch vorne am Kämpfen ist.

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Und der Norddeutsche hat jetzt wahrlich zu kämpfen, denn sein eben noch komfortabler Vorsprung beginnt jetzt zu schmilzen…, die Tempoarbeit von Andreas Klöden und Erik Zabel macht sich bezahlt: der Vorsprung beträgt nur noch 1:56 Minuten und sinkt mit jedem Kilometer, den Voigt an der Spitze verweilt.

Für die Mannen von Gerolsteiner ist der Zug allerdings abgefahren. Sie waren bei den frühen Attacken sehr präsent, haben es nun allerdings verpasst, einen Fahrer in die Verfolgergruppe mitzuschicken. Jetzt machen die Fahrer von Seat-Argex und T-Mobile den Sieg unter sich aus. Vorne liegt weiterhin Jens Voigt, etwa anderthalb Minuten dahinter dann eine vierköpfige Verfolgergruppe, in der Andreas Klöden und Erik Zabel Tempoarbeit für ihren Kapitän Jan Ullrich verrichten.

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Es scheint jedoch, als hätte Ullrich leichte Probleme, denn zwischen ihm und seinen Teamkollegen Zabel und Klöden klafft bereits eine Lücke von fünf Sekunden. Diese schlagen ein unglaublich hohes Tempo an; Erik Zabel beweist damit erneut, dass er ein Allrounder ist und auch seine Qualitäten als Helfer hat. Außerdem könnte der Mann aus Unna von seiner Stärke im Sprint profitieren, denn es sieht so aus, als würde diese Geschichte noch einmal ganz eng werden. Möglicherweise fängt man Jens Voigt erst auf der Zielgerade ab und dann wäre Zabel natürlich der große Favorit im Sprint dieser Gruppe.

Doch noch ist ja nicht aller Tage Abend, wie man so schön sagt, noch befindet sich Jens Voigt an der Spitze. Der Fahrer von Seat-Argex hat schon so viele Erfolge feiern können, deutscher Meister war er allerdings noch nie! Es wäre also sein erstes Mal, dass er sich das Trikot des deutschen Meisters überstreifen darf und das wird bei ihm mit Sicherheit nochmal für einen Motivationsschub sorgen.

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Doch Sie sehen es mit eigenen Augen: es sind noch vier Kilometer zu fahren und der Vorsprung sinkt stetig. Das wird nochmal ganz eng, aber ich wage zu sagen, dass Voigt noch eingefangen wird, wenn Klöden und Zabel jetzt nicht noch einen Einbruch überleben.
Ich kann mich natürlich auch täuschen, zu gönnen wäre es dem sympathischen Norddeutschen, der jetzt unter der 3000m-Marke hindurchfährt. Das Gesicht ist bereits leicht verzerrt, doch das muss bei Jens Voigt nichts heißen: dieser Mann besitzt ein Kämpferherz, wie wohl keiner anderer Fahrer in dem heutigen Rennen.
2000 Meter jetzt nur noch! Und ich glaube ich habe mich mit meiner Prognose doch geirrt. Jens Voigt kann anscheinend noch einmal eine Schippe drauflegen. Unglaublich! Der Vorsprung beträgt jetzt genau 20 Sekunden, dem alleinigen Spitzenreiter stehen allerdings noch anstrengende Meter bevor.

In der Verfolgergruppe hat Ullrich immer noch nicht den Anschluss zu seinen Helfern gefunden. Er ist damit aus dem Rennen. Wenn jemand Voigt gefährden kann, dann sind das Erik Zabel und Andreas Klöden, wobei Letzterer vielleicht durch die Tempoarbeit zu sehr geschlaucht ist. Jetzt muss man bei T-Mobile umsatteln… und da passiert es auch schon. Erik Zabel lässt sich aus der Führung fallen und hängt sich an das Hinterrad von Andreas Klöden.

Da ist die Flamme Rouge für Jens Voigt! Der Vorsprung beträgt nur noch 12 Sekunden. Eine unglaubliche Dramatik auf den letzten Metern. Andreas Klöden beißt noch einmal die Zähne zusammen, an seinem Hinterrad immer noch Erik Zabel, der Voigt noch um den Sieg bringen soll.

Doch das muss reichen für den Mann von Seat-Argex. Er ist jetzt auf den letzten 300 Metern, auf denen noch einmal ein Höhenunterschied von fünfzig Metern zu bewältigen ist. Und in diesem Moment reißt er die Arme hoch… Junge, pass auf! Nicht, dass er sich zu früh freut.

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Zabel ist gleich direkt hinter ihm und 50 Meter sind noch zu fahren. Kann Ete Zabel noch einmal letzte Kraftreserven frei machen? Nein! Er setzt sich wieder hin und gibt sich geschlagen. Der Kraftaufwand bei der Tempoarbeit für Jan Ullrich war wohl doch zu groß, als dass er Jens Voigt noch gefährden konnte.

Dieser fährt damit zum Sieg und gewinnt zum ersten Mal in seiner Karriere die deutsche Meisterschaft. Knappe 70 Kilometer fuhr der Berliner an der Spitze und am Ende wurde es noch einmal richtig knapp, doch es hat gereicht. Er konnte sich gegen die numerische Überlegenheit T-Mobiles durchsetzen und ist damit der verdiente Sieger. Zweiter wird Erik Zabel, Dritter Andreas Klöden und Jan Ullrich fährt als Vierter ins Ziel. Kein schlechtes Ergebnis, dennoch wird sich der Merdinger vor seinen Teamkollegen rechtfertigen müssen, denn die Taktik war auf ihn abgeschnitten und er ist den Erwartungen nicht gerecht geworden.



Jetzt erreicht auch das Hauptfeld das Ziel. Ganz vorne geht Danilo Hondo als Erster in den Sprint und setzt sich sofort ein wenig von den Mannen hinter sich ab. Doch es scheint, als würde ihm der Berg zu schaffen machen. Jens Heppner kommt nochmal ganz stark auf, auch Jörg Jaksche zeigt sich weit vorne.
Doch es reicht für Hondo. Da war das Ziel für ihn dichter vor Augen, als ich dachte.

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Danilo Hondo gewinnt den Sprint des Hauptfeldes vor Jens Heppner und Jörg Jaksche und sorgt damit für ein wenig Schadensbegrenzung bei Gerolsteiner, die sich ansonsten sicherlich mehr vom Rennen versprochen haben.

Leider reicht die Sendezeit nicht mehr aus, um noch ein paar Interviews zu zeigen, also präsentieren wir Ihnen als Abschluss das Endergebnis und ich – Karsten Migels – sage: Tschüss und auf Wiedersehen.

Nationale Meisterschaften: Deutschland
Rang Name Team Zeit
1 Jens Voigt TEAM SEAT-ARGEX 4h31’54“
2 Erik Zabel T-MOBILE s.T.
3 Andreas Klöden T-MOBILE s.T.
4 Jan Ullrich T-MOBILE s.T.
5 Patrik Sinkewitz TEAM SEAT-ARGEX s.T.
6 Danilo Hondo GEROLSTEINER + 4’07
7 Jens Heppner s.T.
8 Jörg Jaksche TEAM CSC s.T.
9 Grischa Niermann RABOBANK s.T
10 Jörg Ludewig SAECO s.T.

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