Die Sattlerei

Rasmussen hat noch die 6 Minuten von seiner Alleinfahrt. Ohne die wäre er auch etwas weiter hinten.

Landis war auch dieses Jahr nicht konstant. Am Samstag war er der 4.beste Bergfahrer, am Sonntag und auch in Courchevel doch etwas weiter hinten. Die Strecke erlaubt es halt und somit kann auch Landis da mit fahren, was seine Leistung aber nicht schmälern sollte.

Landis war eigentlich schon zu Armstrongs Zeiten ein ausgezeichneter Kletterer und oft der letzte Mann vor seinem Kapitän, ähnlich wie Azevedo im letzten Jahr. Warum sollte es also verwunderlich sein, das er unter den besten 10 Fahrern ist?
Rasmussen kommt auf jeden Fall zu gute das er durch seinen Ausritt noch richtig gut im Gesamtklassment liegt. Beim Giro musste er wegen Knieproblemen aufhören, also kann man das nicht gerade als Referenz für sein Leistungsvermögen nehmen. Er war in den vergangenen Jahren immer ganz gut am Berg (Bergfahrer eben), ich würde sogar sagen er hat sich kontinuierlich gesteigert. Natürlich bringt die gute Platzierung im Gesamtklassment und das Bergtrikot noch mal richtig Motivation.

Was Hincapie angeht. Entweder ist er ein Phenomän oder er kennt einen Kniff der ihm mal eben zum exzellenten Berfahrer macht. Okay, ich dachte bisher immer er wäre zwei Jahre jünger als Armstrong (33), aber nichtsdestotrotz ist das Entwicklungspotential eines Radsportlers in diesen Altersbereichen eigentlich nahezu ausgereizt. Von daher kann ich mir auch nicht vorstellen das Hincapie sich das einfach mal so innerhalb eines Jahres antrainiert hat.

Das Problem bei Hinacpie ist, er trainiert seit 7 Jahren immer mehr daran am Berg besser zu werden. Ich denke allein das reicht. Und ich erinnere an Voigt, der letztes Jahr mit Rasmussen? Auch bei einer Pyränen Etappe richtig weit vorn war bis zum letzten Anstieg. Wären die durchgekommen, wäre Voigt damals auch nicht sooo fliegen gegangen.

Sprich, wenn du wenig arbeit verrichtest, den Etappensieg vor Augen hast und weißt du wirst nicht mehr eingeholt dann wachsen dir als mäßiger Bergfahrer aber mal ganz schnell Flügel. Boogerd konnte bis zum letzten Anstieg übrigens auch mithalten...ist der jetzt auch gedopt?

Es macht übrigens auch en Unterschied ob du am Anfang des Berges 5 Kilometer volle Pulle hochfährst und dann fliegen gehst oder 10 Kilometer mitfährst wie Hincapie am Sonntag...achne...er hat ja unmenschliche Leistungen gebracht...Das Pereiro jetzt schon die 4te Etappe ausgerissen ist, wird mal unter den Tisch gekehrt, das viel unglaublicher als die Tatsache das Hincapie gewonnen hat.

Ich möchte dabei nochmal ein Zitat von Aldag aufnehmen (Sinngemäß). Hincapie arbeit 2 Wochen lang im Wind, ist neben Padrnos einer der Edelhelfer, und somit viel länger im Wind wovon auch Pereiro das ein oder andere mal profitiert hat. Von daher hat er es vollkommen verdient. Wenn Pereiro dann noch Taktisch so blöd fäht und trotzdem alles von vorn. Das Radsport...that's life...

Gab´s hier dieses Jahr eigentlich auch schon Diskussionen zu Evans,
der die Tour im letzten Jahr ja nicht bestreiten durfte mit der Begründung, er könne sich in einem solchen Feld nicht zurechtfinden und wäre ein Risiko für sich und andere!
Sah gestern gar nicht so aus..

Die Evans-kann-sich-nicht-im-Feld-bewegen-Erklärung klingt doch eindeutig nach einer Scheinbegründung aus dem Hause T-Mobile, den jungen Mann nicht seinen Fähigkeiten entsprechend einzusetzen. Gestern konnte die These weder belegt noch widerlegt werden, Evans fuhr den Tag ja nicht im Peloton.

Und: Wer Hincapie mit Aldag und Steinhauser vergleicht, möge sich doch bitte mal an den Kopf fassen.

Dennoch hat mir der Hincapie-Sieg auch nicht recht geschmeckt, nicht so, ob er nun im Wind war oder nicht. Bei anderen Ausreißer-Gruppen fragt auch niemand, ob der ein oder andere ständig Wasser holen oder im Zimmer mit einem Schnarcher schlafen musste.

Jeröm hat geschrieben:Ich muss Jahrhunderttalent auch Recht geben, das erste was mir bei diesem starken Hincapie durch den Kopf schoss war: Dieses Sack is doch 100% gedopt!
Ich mein sicher ist das nich fair ihm gegenüber, aber so denken halt manche nunmal, und dann kann man das doch äußern.....

Hmm, ich denke nicht, dass man das so äußern sollte. Eine Anschhuldigung dieser Größenordnung sollte meines erachtens nur geäußert werden, wenn man wirklich Beweise dafür hat. Das ist sonst einfach nicht fair dem Sportler gegenüber.

Stephen Roche hat geschrieben:Die Evans-kann-sich-nicht-im-Feld-bewegen-Erklärung klingt doch eindeutig nach einer Scheinbegründung aus dem Hause T-Mobile, den jungen Mann nicht seinen Fähigkeiten entsprechend einzusetzen. Gestern konnte die These weder belegt noch widerlegt werden, Evans fuhr den Tag ja nicht im Peloton.

Naja, aber er ist dafür bis in die 3te Tourwoche gekommen und dazu muss er sich bestimmt mal im Feld aufgehalten haben. Würd ich vermuten!
Vor allem in der von W.G. gefürchteten ersten Woche!
Wenn er sich sicherheitshalber immer hinter dem Feld aufgehalten hätte wär er im GK wohl nicht ganz so weit vorne oder

Nicht falsch verstehen, ich gehe völlig mit Deiner Einschätzung konform.

Hab ich nicht, daher, denke ich, kann man auch einen Hauch von Ironie aus meiner letzten Aussage herauslesen!

zabelchen hat geschrieben:Das Problem bei Hinacpie ist, er trainiert seit 7 Jahren immer mehr daran am Berg besser zu werden. Ich denke allein das reicht. Und ich erinnere an Voigt, der letztes Jahr mit Rasmussen? Auch bei einer Pyränen Etappe richtig weit vorn war bis zum letzten Anstieg. Wären die durchgekommen, wäre Voigt damals auch nicht sooo fliegen gegangen.

Sprich, wenn du wenig arbeit verrichtest, den Etappensieg vor Augen hast und weißt du wirst nicht mehr eingeholt dann wachsen dir als mäßiger Bergfahrer aber mal ganz schnell Flügel. Boogerd konnte bis zum letzten Anstieg übrigens auch mithalten...ist der jetzt auch gedopt?

Dennoch ist der Sprung im Vergleich zum letzten Jahr gewaltig, wenn man jetzt noch sein Alter bedenkt, gerade zu gigantisch. Das Boogard ganz gut über die Berge kommt sollte eigentlich keine Überraschung sein. Zwar ist er mehr auf kürzere Anstiege spezialisiert, aber das hat er dann auch bewiesen als er nicht mehr folgen konnte. Von daher wüsste ich nicht was es an seiner Leistung in Frage zu stellen gäbe.

Natürlich ist Pereiro schon ziemlich häufig ausgerissen, aber im Endeffekt liegen seine Leistungen immer noch im Bereich des "Möglichen". Er regeneriert sich eben ganz gut und hatte bisher immer den Vorteil das im Feld lange Zeit niemand Interesse daran hatte ihn einzuholen.


Na ja, Hincapie mit Steinhauser oder Aldag zu vergleichen ist vielleicht eine kleine Beleidigung für Hincapie. Ich denke es gibt keinen Fahrer bei T-Mobile mit dem man ihm vergleichen könnte. Er ist so eine Mischung aus Wesemann und Ivanov ...

Und ich denke das wir in einem freien Land mit freier Meinungsäußerung leben. Im Grunde dürfen wir sagen und denken was wir wollen, so lange es nicht gegen die Verfassung verstößt. Ich kann mich aber nicht entsinnen das Dopinganschuldigungen Verfassungsfeindlich sind.
Und ich glaube auch kaum das irgend ein User hier Beweise vorbringen könnte. Es sind nur Vermutungen, keine Verleumdnungen.

Wenn wir schon so theoretisch diskutieren, dann lass dir aber gesagt sein, dass das hier keine öffentliche Einrichtung ist, sondern meine private, eingezäunte Spielwiese.
Und wenn ich keine Doping-Anschuldigungen will, mache ich vom Hausrecht Gebrauch.
Rein theoretisch...

Kyle hat geschrieben: Und ich denke das wir in einem freien Land mit freier Meinungsäußerung leben. Im Grunde dürfen wir sagen und denken was wir wollen, so lange es nicht gegen die Verfassung verstößt. Ich kann mich aber nicht entsinnen das Dopinganschuldigungen Verfassungsfeindlich sind.
Und ich glaube auch kaum das irgend ein User hier Beweise vorbringen könnte. Es sind nur Vermutungen, keine Verleumdnungen.

Naja, ich bin kein Rechtsexperte. Aber ich denke wenn du die selben Aussagen als Autor einer bekannteren Zeitung gemacht hättest, dann hätte man dich sicher wegen Rufmordes anklagen können. Zumindest habe ich schon von Fällen gehört wo dies geschehen ist. War da nicht auch mal ne Unterlassungsklage von Armstrong gegen jemanden ?

SantiPerezFernandez hat geschrieben:
Rasmussen hat es in Topform im besten Radsportleralter nicht in die Top 5 der Vuelta a España geschafft und ist beim Giro d'Italia untergegangen.

Rasmussen war in seinem besten Radsportalter Mountainbiker und erst seit 2002 ist er überhaupt Profi! Eine Umstellung dauert ein bisschen. Und das er dieses Jahr einen Riesensprung gemacht hat kann ich nicht wirklich feststellen, schliesslich war er schon letztes Jahr 15 der TdF. Und war immer dazu fähig ne Grand Tours-Bergetappe zu gewinnen. Wenn man die 6min., die er auf der Etappe die er gewonnen hat abzieht dann ist er weiter hinten - Er ist heuer ein Top6-8-Fahrer. Nächstes Jahr wird er sich wieder ein bisslerl steigern.

Landis war letztes Jahr alles andere als konstant und "geht jetzt auch ganz schön zu Fuß" (Zitat Klöden, Vuelta 2004, Etappe nach Bejar) bei der Vuelta. Da lag er lange Zeit weit vorne und brach am Ende richtig ein.

Da ist er aber schon vorher die TdF voll gefahren, er hat doch bis zu seinem Einbruch bei der Vuelta abgedeutet, dass er durchaus Potential hat. Auch da kann ich dieses Jahr keinen Riesensprung feststellen!
Könnte natürlich auch dafür sprechen, dass die Tour de France viel leichter ist als die anderen beiden GTs, da man bei der Tour nicht drei Wochen lang Topform haben muss, sondern eine gute Woche ausreicht!

Dazu sag ich lieber jetzt nichts!

Was die Teamkollegen und ex-Teamkollegen von Armstrong anbetrifft.

Egal ob sie Landis, Hamilton, Leipheimer heissen (ex-Kollegen) oder Hincapie heissen. Es fällt immer auf, dass da bei Discovery aus schlechten Rennfahrern, was die GT anbetrifft (in anderen Bereichen waren sie vorher schon gut) potentielle GT-Sieger bzw. sichere Top10-Fahrer gemacht werden.

Die Frage ist, liegt dass

1) am härteren Training im Vergleich zu anderen Mannschaften
2) ausgeklügerten Trainingsmethoden
3) an Lance Armstrong
4) an Johann Bruyneel
5) am Teamarzt

Irgendeine Erklärung muss es dafür geben.
Ich finde Magnus Backstedt sollte zu Discovery wechseln, vielleicht würde er in 3 bis 4 Jahren eine Top10 Plazierung bei der Tour de France schaffen. Das würde ich sehr geil finden

Klöden hat aufgegeben:

http://www.t-mobile-team.com/cms/tmotea ... =6712.html

Sehr bitter, so kurz vor Paris, aber er war hinter Vino und Ullrich mit Abstand der beste T-Mobile Fahrer dieser Tour.

Nachtigall, ick hör dir trapsen!
Verschwörungstheorie, ick hör dir munter plaudern!
Dopinganschuldigung, ick hör dir mehr als wie flüstern tun!

Tatsache ist allerdings, daß das reichste Team auch die beste medizinische Abteilung ihr eigen nennt.
Warum fragt eigentlich keiner bei anderen Teams nach? Klödi z.B. war vor 6 Wochen noch vollkommen außer Form und ist nicht mal die Deiche in Ostfriesland ordentlich hochgekommen (angeblich zu viel Höhentraining ), nun kommt er die Berge immer als einer der 20 Besten hoch! (Okay, jetzt dann doch nicht mehr, weil es gegen Kahnbeinbrüche noch kein Dopingmittel gibt)

Was ich damit sagen will: Man kann viel vermuten, wenn der Tag lang ist, im Fall von Hincapie mag soviel dran sein wie möchte, aber irgendwie klingen die Beschuldigungen wie die von trotzigen, neidischen Kindern und langweilen mich zutiefst!

Ich denke man sollte zwischen Anschuldigungen und Vermutungen unterscheiden. Ich selbst z.B. sage ja nicht "Ganz klar, der ist gedopt", ich sage nur das es mir so vorkommt. Unterstellen will ich Hincapie damit gar nichts. Man kann sich das ungefähr damit vergleichen, wie wenn ich sage "Der fährt wie gedopt". Damit will ich dann aber nicht zum Ausdruck bringen das er gedopt ist, sondern nur das er so gut fährt als _wäre_ er gedopt. Ich denke das ist doch schon ein feiner Unterschied.

Natürlich wären solche Aussagen in einer Fachzeitschrift oder ähnlichen nicht angebracht, weil das definitiv Rufmord bzw. Verleumdung wäre. Glücklicherweise bin ich nicht von der Presse und meine Aussagen haben keinerlei journalistischen Hintergrund
Allerdings will ich mich an die Forumsregeln halten und bleibe entsprechend brav im Grenzbereich *lol*

Eh ... ich weiche ab ... worum ging's noch mal? Ach ja, Tour de France 2005

Das mit Klöden ist hart, aber noch härter ist das Vino nicht bei T-Mobile bleibt.

Alles in allem eine gute Tour von Klöden, finde ich. Das liegt natürlich vor allem daran, dass man ihn (Gott sei Dank) weniger an seiner überragenden Tour von 2004 gemessen hat, sondern mehr an seinem desaströsen ersten Halbjahr 2005.

Aber er war in den Pyrenäen mutig, er sah in Courchevel wie der beste T-Mobile-Fahrer aus und er hat in Gerardmer schön attackiert und (wieder) nur knapp einen Etappensieg verpasst.

Mich hat er also nicht enttäuscht und ich hoffe, dass wir ihn 2005 noch mal sehen, denn ich finde ihn stilistisch mit am angenehmsten im ganzen Peloton.

Kyle hat geschrieben:Ich denke man sollte zwischen Anschuldigungen und Vermutungen unterscheiden. Ich selbst z.B. sage ja nicht "Ganz klar, der ist gedopt", ich sage nur das es mir so vorkommt. Unterstellen will ich Hincapie damit gar nichts. Man kann sich das ungefähr damit vergleichen, wie wenn ich sage "Der fährt wie gedopt". Damit will ich dann aber nicht zum Ausdruck bringen das er gedopt ist, sondern nur das er so gut fährt als _wäre_ er gedopt. Ich denke das ist doch schon ein feiner Unterschied.

Aha! Red dich mal raus!

Welch Versehen.

Vanilla Sky, wenn ich mich nicht täusche. Aber was soll das hier ?

Um Klöden ist es schade. Da schließe ich mich KuT an. War bei der Tour eigentlich ganz angetan von ihm und hätte ihm einen TopTen-Platz gegönnt.

Das geht leider nicht mit einzelnen Postings.

Schreib's dort einfach nochmal.