Ein kurzes Zwischenfazit gab's ja gestern schon. Heute die etwas ausführlichere Variante:
Marc Berthod würde wohl besser mal ein paar Europacup-Rennen bestreiten. Entweder scheidet er aus (was seine Lieblingstätigkeit zu sein scheint), oder er fährt so grottig, dass die Quali für den zweiten Lauf weit weg ist. Meistens kombiniert er sogar beides. Leider fehlen Alternativen, sonst wäre er schon lange in hohem Bogen rausgeflogen.
Nadja Kamer war in den beiden Abfahrtstrainings höchstens Mittelmass, im Super-G vergab sie leider eine noch bessere Platzierung als den 13. Rang. Wie sich im Nachhinein, d.h. gestern, herausstellte, hätte ein 10. Platz zum definitiven Keepen gereicht; mit einer sehr starken Fahrt holte sie den dritten Abfahrtsrang und dürfte, insbesondere nach Aufdenblatten's Verletzung, in dieser Disziplin für Olympia gesetzt sein. Im Super-G muss sie nächste Woche noch was bieten, aber in den internen Ausscheidungen dürfte sie doch dabei sein. Sowieso erwarte ich von den Heimrennen einiges; in allen drei Rennen sind Punkte möglich.
Jesper Modin sollte eigentlich an den schwedischen Meisterschaften antreten und eine gute Figur abgeben; offenbar erkältete er sich aber und konnte nicht starten. Bis Canmore sollte er aber wieder fit sein, und dort wird er hoffentlich auch punkten.
Vesna Fabjan konnte perfekt vom nicht allzu starken Teilnehmerfeld im Sprint profitieren und ihren ersten Weltcup-Sieg (und den ersten für Team Fabian seit Marc Berthod 07/08) erringen. Damit steht sie auch schon als Keeperin für nächste Saison fest. Dieses Jahr wird sie wohl höchstens noch in Oslo punkten können; für nächstes Jahr erhoffe ich mir, dass sie sich klassisch deutlich verbessern kann.
Vincent Descombes-Sevoie überstand in Zakopane immerhin mal wieder die Quali. Nach Durchgang 1 dann erwartungsgemäss Feierabend für ihn. Null Punkte - null Erwartungen.
Pavel Churavy, der Teamleader, sprang und lief nur knapp an seinem ersten Sieg vorbei. Da er aber kein allzu toller Sprinter ist, dürfte es für ihn auch nie einen Sieg geben. Das ist egal, mit Rang 1 nach dem Springen und Rang 2 total (der 12. Rang in der Laufzeit ist nicht von grosser Bedeutung, da die drei da vorne nicht immer allzu sehr Gas gaben) hat er die Abwesenheit einiger Spitzenläufer sehr gut ausgenutzt. Vor allem das gewonnene Springen macht Hoffnung auf weitere Punkte; die Tatsache, dass Fabjan kaum mehr punkten wird, führt dazu, dass er die Saison wohl als klar stärkster Sportler des Teams beenden wird. Auch wenn einige Resultate nur durch die Abwesenheit anderer so gut waren - der Mann ist stark!
Dies kann man leider von
JP Leguellec derzeit nicht behaupten. Läuft er gut, dann schiesst er schwach, wie dieses Wochenende. Letzte Woche klappte mal das Schiessen, dafür waren die Laufzeiten jenseits von Gut und Böse. Ich hoffe, er befindet sich im Formaufbau in Richtung Olympia. Aber immerhin hab' ich einen Biathlet mit einem Punkt, was ja nicht alle von sich behaupten können
Weronika Novakowska schliesslich läuft weiterhin nicht schlecht (Top25-30), aber schiessen kann sie leider nicht. Ein Punkt von ihr wäre eine positive Überraschung.
Fazit: Diese Woche lief sehr gut für das Team - drei Punkteränge, und allesamt Podestplätze. Wäre jetzt schon Olympia, hätten meine Sportler diese Woche einen kompletten Medaillensatz abgeräumt. Für den Rest der Saison hoffe ich auf Kamer, Modin und v.a. Churavy, denn Fabjan hat, wie schon geschrieben, nur noch einen Wettkampf, bei dem mit Punkten zu rechnen ist. Dass ich noch einigermassen im Rennen um Platz 24 mithalten kann kommt für mich sehr überraschend; damit hätte ich nicht mal in den optimistischsten Prognosen gerechnet. Churavy kann jedoch sehr stark von den vielen Nichtstartern diese Saison profitieren, weshalb er bereits sämtliche Vorgaben übertroffen hat. Ein Punkteziel setze ich nicht, denn ich bin schon jetzt mit dieser Saison mehr als zufrieden. Dass ich das sein darf, zeigt sich auch daran, dass mein Team in den Tipps vor der Saison kein einziges Sternchen erhielt. Und momentan belege ich unter den Sternenkriegern Rang 6. SKI ist manchmal halt doch schön