Die Sattlerei

Wobei man ja ehrlich sagen muss, dass Rekorde immer mal gebrochen wurden. Andere bleiben 20 Jahre lang unantastbar. Da stellt sich eher die frage, warum bei denen?

Wer die Zwischenrunde und das Halbfinale gesehen hat, darf beim Finale nicht überrascht worden sein. Ich hatte sogar mit einer 9,5x gerechnet, die es ja ohne Macho-Gesten auch hätte werden können. Na gut, die Sportfeste freuen sich über die Luft, die bleibt...

Jetzt allen Verdacht nur auf den Sieger zu lenken, heißt zu glauben, dass Carl Lewis 1988 gerechterweise Olympia-Gold geerbt hat. ;-)
Fakt ist, dass Bolt, wie sauber er auch immer sein kann, einen völlig anderen Körperbau als die Sprinstars der letzten Jahrzehnte hat. Und ich gestehe, dass es mir Spaß gemacht hat, ihm zuzuschauen. Aber ich hatte auch an Ben Johnson Spaß.

Was aber in beiden Fällen auch an der Nation bzw. der Nicht-Nation USA liegen dürfte. Geht mir ja auch so...

Ich gestehe: ich mochte Carl.

Und was Bolt heute da abgezogen hat ... ich staune immer noch. Positiv. Hilfsmittel hin oder her. Mir alles lieber als die rennenden Kühlschränke aus der Kanada-Ära.

Stephen Roche hat geschrieben: Mir ist ein Moment wahrer Emotion lieber als drei Goldene.

Auch wenn dieser heute von einem Radiomoderator kam, so hab ich lange bei einem Sportereignis durch einen Kommentar keinen Gänsehaut mehr gehabt...

100 Meter noch nicht gesehen, nur gehört...mmh...spektakulär und einzigartig und wohl neben Phelps der prägende Eindruck von Olympia...
Was hat der deutsche Geher eigentlich zu barmen gehabt, das das da vorne nicht mit rechten Dingen zuginge? Die Zeiten sind zumindestens weit weg jeglicher Rekorde...

Und hat sich jemand die Entscheidung im Kugelstoßen angeschaut? Also nivht das die anderen unbedingt soooviel weiblicher wirken, aber bei den Chinesinnen sollte man vllt ma nachgucken ...
edit: Ok, nicht nur bei den Chinesinnen, da sehen ja die Gewichtheberinnen noch weiblicher aus, also ästhetik bietet dieser Sport nicht unbedingt

Apropos:

Das Merkwürdige an Phelps ist, dass er - deucht mich jedenfalls - gerade keinen prägenden Eindruck hinterlassen wird. Die Statistik bleibt, gewiss. Aber bei mir will sich nicht mal das "Wow" einstellen, geschweige denn die ersehnte Verklärung.

Hundertstel hin oder her, ob er die 100m Schmetterling heute gewinnt oder nicht - who cares? Im Sinne von: wer gönnt es ihm um des Rekordes willen, wer missgönnt es ihm deswegen? Mir völlig schnuppe. Die eine Goldene, die er 2012 gewönne, fände ich beachtlicher.

Aber das dürfte ein allgemeines Problem sein: Ein Olympia zum Abwaschen. Sauber geleckt und glatt poliert. (Oder ich werde einfach zu alt für den Kram.)

Du hattest doch deinen Moment der Emotionen ...ich denke man wird abgeklärter, wenn man die Olympischen Spiele in keiner besonderen Umgebung oder aber besonderen Weise erfährt, so sind die ersten 1-2 interessant und toll, danach wird es wohl "alltag" aller 4 Jahre...

Ich verknüpfe die Olympischen Spiele auch meist nur noch mit Erfolgen, welche auch in irgend einer Form mit meinem persönlichen Erleben zusammenhängen, die, die ich normal vor dem Fernseher sitzend gesehen habe, sind schon lange verdrängt...und das obwohl es bewusst "erst" meine vierten Sommerspiele sind...

zabelchen hat geschrieben:Ich verknüpfe die Olympischen Spiele auch meist nur noch mit Erfolgen, welche auch in irgend einer Form mit meinem persönlichen Erleben zusammenhängen, die, die ich normal vor dem Fernseher sitzend gesehen habe, sind schon lange verdrängt...und das obwohl es bewusst "erst" meine vierten Sommerspiele sind...

Bei mir sind es die siebenten, weil LA 1984 dem Dresden-Ossi nur in 5 min pro Tag geboten wurde und nicht mitzählt.
Aber die Tendenz ist klar und zu Athen 2004 hat sich nicht viel verändert: Nationale Gefühle funktionieren bei mir nicht mehr wie früher, schon gar nicht in den Randsportarten - und die Kerndisziplinen Schwimmen / Leichtathletik sind Freakshows, deren Protagonisten bei mir wenig Emotion wecken.

Das letzte Mal, das mich Sommer-Olympia richtig gefesselt hat, war der Ullrich-Schumann-Morgen in Sidney 2000.


Komischerweise ist das im Winter alles anders, da fiebere ich bei jeder Nordischen Kombination mit, als ob es um Leben und Tod ginge. Weiß der Teufel...

Ich schätze bei mir sind es die 5. Sommerspiele, auch wenn ich durchaus einige Erinnerungen an Seoul habe. Zuwenige, um es dazuzurechnen allerdings.

Und ich habe immernoch richtig Spaß. Gibt es Dinge, die mich stören? Klar, aber im Sport kann ich das sehr einfach ausblenden und mich einfach auf den Wettkampf konzentrieren. Ich finde auch nicht, dass das ein aalglattes Olympia ist. Ich erlebe Emotionen bei den Sportlern wie eh und je und wenn die die haben, habe ich die auch.

Nationale Gefühle funktionieren bei mir ohnehin selten, was mich allerdings überhaupt nicht hindert Sympathien und Antipathien zu entwickeln. Bin ich trotzdem oft für die Deutschen? Klar, am häufigsten für und am häufigsten gegen sie, weil ich sie am ehesten kenne und einschätzen kann, ob sie mir sympathisch sind.

Überhaupt Sympathie: Phelps mag ich nicht, Bolt schon. Ist das verlogen? Find ich überhaupt nicht. Sind die verlogen? Vermutlich, aber mir in dem Zusammenhang reichlich egal.

Kurz und gut: Ich wäre Sportfreak genug, um mir das meiste anzusehen, selbst wenn es mir wie KuT ginge. Geht es nicht. Zum Glück.

Dann eben im Sommer. Martin Schmitt springt zu Olympia-Silber.

Am 9. Tag hat China seine Gold-Bilanz von Athen (32) bereits überboten: 33 Goldmedaillen stehen nun zu Buche.

Ein Beleg dafür, dass man mit zielstrebiger Grundlagenarbeit und Trainingseifer gepaart mit Liebe zum Sport und den Glauben an die olympische Idee auch auf ehrliche Weise Erfolg haben kann. Vorbildlich.

Wäre es vermessen zu sagen, das man weit weniger hätte mit Griechenland und Bulgarien im Gewichtheben?
Es ist natürlich erstaunlich, wenn man diese Explosion zwischen 2000 und 2008 bedenkt, auch, wieviele Chinesen im Finale sich zeigen, in Sportarten, in denen vor 10 Jahren nichtmal ein Chinese wusste wie sie funktioniert...

Da scheint die Sportförderung zu klappen...

Ist es eigentlich falsch, zum wiederholten male Heinrich und Thiele zu loben?...ich glaube nicht

Kleines Jubiläum, meine 10. Olympischen Sommerspiele. Von München habe ich allerdings nicht allzu viel behalten. An Klaus Wolfermanns Duell mit Janis Lusis im Speerwerfen kann ich mich erinnern, an Heide Rosendahls Weitsprung und den großartigen Staffelsieg gegen Renate Stecher (ja, auch wir im Westen waren mal ganz gut auf Kurzstrecken). Bernd Kannenberg, den Geher, habe ich auch noch irgendwie im Hinterkopf. Und dann war da natürlich Ulrike Meyfarth...
1980 fällt bei mir etwas aus, obwohl länger als 5 Minuten am Tag davon berichtet wurde. Alan Wells über 100 m, Steve Ovett und Seb Coe, damals noch mit Irene Epple liiert, fallen mir da ein als herausragende Sportler, Miruts Yifter und natürlich Waldemar.

Tja, irgendwie sind diese Olympischen Spiele etwas lasch von meinem Empfinden her. Kein wirklicher Star, Phelps ist für mich eher eine biomechanische Entität und kann kein Star sein.

Weiß jemand ein Stream für das Handballspiel GER - DEN?

http://www.eurovisionsports.tv/olympics/

allerdings läuft das bei mir nur im IE...Kanal 9 läuft gerade Dänemark - Deutschland, Dänemark führt gerade mit 18:17

Letztlich hat es nicht gereicht für unser Handballteam. Bitter, besonders nachdem aus meiner Sicht die Vorbereitung so gut lief, aber leider war das Turnier mit dem Ausfall von Hens und der Niederlage gegen Island dann ein Reinfall.

Insgesamt kann man wohl von einem sehr suboptimalen Tag für die deutschen Athleten in Peking sprechen. Die Tischtennis-Niederlage gegen China war zwar vorhersehbar, aber die Niederlage der Fussballfrauen im Halbfinale gegen Brasilien nach zwischenzeitlicher Führung, das Verpassen des Viertelfinales der Wasserballer, das Ausscheiden des letzten Beachvolleyball-Duos und der fünfte Platz der Springreiter sind schon schade.

http://img06.beijing2008.cn/20080816/Img214551060.jpg

Mag mir jemand erklären was dieser Löwe (oder Adler?) auf dem Trikot der Briten darstellen soll? Seit wann ham die denn sowas? Ich hab die am Anfang immer mit den Niederländern verwechselt.

Und jetzt heißt es Daumen drücken für Hambüchen am Reck ungefähr ab 13 Uhr...

Nichtabgestürzt immerhin. Aber besonders gut war die nicht. Der erste nach ihm ist ja schon abgestürzt aber Gold wird das nicht. Vllt ne Medaillie.

Bronze...

Naja, im Verhältnis natürlich unter seinen Leistungen, aber es ist halt nen Unterschied, ob man in Dessau turnt oder bei Olympia, naja, man muss aber auch sagen, er ist jung, er ist 20 und kann ganz locker in 4 Jahren in London noch einmal angreifen und dort dann Gold holen, da is noch viel möglich

Ma ein Blick auf den Medaillenspiegel, 10 goldene bis jetzt (starkes Triathlonfinale heute), wenn wir mal die Aussichten mit Dressur, Kajak und Hockey erweitern, kann man wohl Sydney und Athen toppen, auch wenn die Gesamtanzahl nicht getopt werden kann.

Ups, 11 Goldene, Steiner holt Gold im Gewichtheben, und wie der sich freut...olympische Momente...

Wie son kleines Kind ist der über die Bühne gehüpft.

Ich tippe auf 15-16 Goldene am Ende. Also ich denke das ist ganz schön gut. So viel hätte ich am Anfang nicht erwartet. Da könnte sogar der dritte Platz im Medaillienspiegel drin sein.