Skispringen

Alles über Sport außer Radsport

Moderatoren: RobRoe, Klaus und Tony

Benutzeravatar
EyTschej
Beiträge: 451
Registriert: 14.10.2002 - 16:54
Kontaktdaten:

Beitrag: # 404547Beitrag EyTschej
10.1.2007 - 16:55

Heß hat den Stuhl nicht freiwillig geräumt, der wurde gegangen. Er hatte halt in der Saison damals einmal ein schlechteres Jahr, man gewann nicht 7 Medaillien bei der WM - und schon schossen sich alle auf ihn ein. Und Steiert selbst hat sich seinerzeit bereits während der Tour als neuen Chef-Trainer ins Spiel gebracht - pfui! Heß' Verhängnis war, dass er einfach zu erfolgreich war und das rief zuviele Neider auf den Plan, speziell aus dem Westen. Tja, ist nunmal so - das Denken mit Ost/West ist weiterhin präsent in den Köpfen der Deutschen. Und das ist auch wohl der Grund, weshalb man bisher keine ostdeutschen Trainer als Chef-Trainer ins Spiel gebracht hat. Man will es unbedingt mit einem westdeutschen Trainer reißen. Tja, und wenn man damit Erfolg hätte, wäre das auch goldrichtig - aber eigentlich sollte die Herkunft des Trainer egal sein. Ich hatte es während der Tour mal geschrieben: Wenn ich sehe, wie die Kazachen diese Saison munter mitspringen mit mittlerweile zwei Athleten (und im COC sind die auch besser als der deutsche B-Kader, das nur so nebenbei), dann MUSS einfach die Frage aufkommen, warum man nie Winterlich als Chef-Trainer ins Spiel gebracht hat. Falsche Herkunft?!? Ich weiß es nicht ...

Aktuell: ein Norweger meinte gestern, dass es für Vikersund schlecht aussähe, da der Wind wohl Probleme bereiten könnte. Die Hoffnung stirbt zuletzt ...

Benutzeravatar
jonas
Edelhelfer
Beiträge: 11692
Registriert: 27.5.2002 - 14:39
Kontaktdaten:

Beitrag: # 404842Beitrag jonas
12.1.2007 - 9:45

--
Jonas

TIppspielhandballweltmeister 2019 :)

Benutzeravatar
Stephen Roche
Verir(r)ter
Beiträge: 11734
Registriert: 14.7.2003 - 13:55

Beitrag: # 404843Beitrag Stephen Roche
12.1.2007 - 9:49

Ingebrigtsen muss auf Normalschanzen springen, während die Kollegen fliegen dürfen? Karriereende verpasst.
IONO1

Benutzeravatar
EyTschej
Beiträge: 451
Registriert: 14.10.2002 - 16:54
Kontaktdaten:

Beitrag: # 404947Beitrag EyTschej
12.1.2007 - 22:25

Karriereende verpasst? Könnte mir vorstellen, dass man sich mit dem Abschied von dieser Sportart einfach schwertut. Bei den meisten anderen Sportarten gibt es ja noch die Senioren-Wettkämpfe, wie bei Fußball (Alte Herren) oder Leichtathletik - was auch immer. Nur mit dem Skisprungsport ist das dann schon irgendwie fast das Ende der Fahnenstange - also versucht man es lieber eine Saison länger. Gibt ja auch positive Beispiele, wie Okabe oder aktuell Höllwarth, dass man sich durchaus nochmal steigern kann. Wer zu früh die Sprungski an den Nagel hängt, der hat halt auch irgendwo nicht die richtige Passion für diesen Sport, würde ich mal behaupten. Und ja: mir ist bewusst, dass es auch im Skisprungsport Wettkämpfe für Senioren gibt ... aber das ist ... naja ... nicht viel irgendwie ...

Das COC-Ergebnis sagt aber leider wieder mal nicht viel aus - außer, dass es in Japan nur selten faire Bedingungen hat. Anders kann ich mir z.B. die extremen Unterschiede bei Solem nicht erklären. Aus deutscher Sicht wird man sich aber nicht beschweren: Hocke auf 7 und Musiol auf 15 - Saisonbestleistungen. Und der ex-Juniorenweltmeister Ruuskanen ist auch nur auf 13 gelandet - man kann ein Ergebnis ja immer auf mehrerlei Art lesen. Und auf eine Art lese ich es so: Hocke könnte bei der WM dabei sein ... weil Mechler und Ulmer nicht wie Hocke erst Ende Dezember wieder mit Sprungtraining angefangen haben - Hocke war ja verletzt. Also so gelesen kann man Hockes Leistungsstand durchaus als positiv bezeichnen ... halbwegs ...

Benutzeravatar
EyTschej
Beiträge: 451
Registriert: 14.10.2002 - 16:54
Kontaktdaten:

Beitrag: # 406074Beitrag EyTschej
20.1.2007 - 21:04

Bei der Universade der Männer gewann im Einzel Dimitry Ipatov, wie man sicherlich schon gehört hat, vor Yong-Jik Choi und Denis Kornilov. Chinesen waren auch am Start, aber wenig erfolgreich. Deutsche hingegen ließen sich gar nicht blicken - studieren etwa keine der deutschen Springer? Aber ob sie nun studieren oder nicht - ich finde es total bescheuert, wenn Profis wie Ipatov und Kornilov bei einer Veranstaltung am Start sind, die eigentlich für Studenten - also Leute, die noch keine Profis sind - gedacht ist. Wenn sie Profis sind, dann ist ihr Studium Nebensache und sie sollten an einer Universade nicht teilnehmen. Tut mir einfach irgendwie leid für die Springer, die den Sport nur als ihr Hobby betreiben können und für die die Universade ein großes Ereignis ist.

Beim WC in Zakopane überschattete heute natürlich der schwere Sturz von Mazoch das Springen, aber er ist zum Glück wieder bei Bewusstsein und sein Rückenmark blieb auch unverletzt. Der Jury kann man auch keinen Vorwurf machen, die haben bei den schwierigen Bedingungen wirklich gut dafür gesorgt, dass die Springer nicht zu gefährliche Bedingungen haben. Aber: Skispringen ist und bleibt eine sehr gefährliche Freiluftsportart, bei der innerhalb von 1, 2 Sekunden etwas passieren kann, auf dass niemand Einfluss nehmen kann - Ahonen hätte es im ersten Durchgang auch fast erwischt, als eine Böe auf seinen rechten Ski drückte. Wie er das abfing, zeigte einmal mehr sein einzigartiges Können und seine Sicherheit in der Luft. Und noch etwas muss man zum schweren Sturz des Tschechen sagen: Es war der einzige! Alle anderen Springer kamen sicher runter, niemand hätte mit solch einem Unglück gerechnet ...

Gewonn hat übrigens Rok Fortuna ... äh ... Rok Urbanc aus Slowenien, bisher fast nur aus den COC-Ergebnislisten bekannt und normalerweise nicht mehr als ein Top-30-Springer, vor Ljöken und Matti Hautamäki, die sicherlich auch beide etwas von den Verhältnissen profitiert haben. Bestes Karriereergebnis auch für Hilde auf 4 und Schmitt mit einem nach den Trainingsleistungen verdienten 6. Platz. Auch gut auf 11 Ritzerfeld und Möllinger auf 18. Ansonsten lassen wir das Ergebnis mal so stehen und erwähnen auch nicht unbedingt, welche Top-Springer heute chancenlos im Niemandsland zu finden waren ... die melden sich morgen sicherlich wieder zurück - egal wie der Wind bläst.

Benutzeravatar
wassertraeger29
Beiträge: 10112
Registriert: 9.8.2004 - 16:22
Kontaktdaten:

Beitrag: # 406076Beitrag wassertraeger29
20.1.2007 - 21:14

Möllinger auf 16.
Hocke auf 18.
Hehe.

Irgendwie macht mir Skispringen in dieser Saison recht wenig Spaß, entweder ein Springen fällt völlig aus oder es wird vom Wind total verblasen. Einzig die Tournee war ein Highlight.
Kann aber auch sein, dass das rein subjektiv ist.

Benutzeravatar
EyTschej
Beiträge: 451
Registriert: 14.10.2002 - 16:54
Kontaktdaten:

Beitrag: # 406091Beitrag EyTschej
20.1.2007 - 22:59

Jo, das ist subjektiv. Ich kann mich an tolle Springen in Lillehammer und Engelberg erinnern, bei der Tour kommt mir spontan nur Oberstdorf als toller Wettkampf in den Sinn - GaPa und Innsbruck waren ja leider vom Wind verblasen. Aber der warme und somit nicht nur schneelose, sondern auch windige Winter, machen sicherlich nicht so viel Spaß wie es letztes Jahr der Fall war.

Steini
Beiträge: 15403
Registriert: 12.8.2003 - 13:55

Beitrag: # 406101Beitrag Steini
21.1.2007 - 1:49

eurosport.de hat geschrieben:Jan Mazoch kämpft nach seinem Sturz beim Weltcup der Skispringer in Zakopane um sein Leben. "Die Verletzungen, die er sich zugezogen hat, sind lebensbedrohlich", sagte Sylwester Kosinski, der stellvertretende Chef des städtischen Krankenhauses in Zakopane, dem Fernsehsender TVN24.
Besonders schockierend, nachdem die ersten Meldungen doch eher positiv waren. Kämpfen, Jan!

EDIT:
sport1.de hat geschrieben:Jan Mazoch liegt nach dem schweren Sturz beim Skisprung-Weltcup im polnischen Zakopane im künstlichen Koma.
Der Tscheche zog sich beim Aufprall auf dem Aufsprunghügel eine schwere Schädelprellung zu. Sein Zustand ist ernstzunehmend aber stabil, teilte das Krankenhaus mit, wo er auf der Intensivstation liegt.
Das klingt zumindest etwas besser.

Benutzeravatar
José Miguel
Beiträge: 5881
Registriert: 3.11.2004 - 18:53
Kontaktdaten:

Beitrag: # 406261Beitrag José Miguel
21.1.2007 - 21:28

Mein Gott, der Sprung sah wirklich haarsträubend aus, hoffentlich kommt Jan Mazoch durch :!:

Dieser Sport macht mir irgendwie immer weniger Spass, nachdem die Jury Entscheidungen diese Saison teilweise für wirklich überflüssige Wettkämpfe gesorgt haben und dass nun ein Menschenleben in Gefahr ist, macht das ganze noch viel schlimmer. Da besteht dringend Handlungsbedarf!
RZ: Punktewertung Vuelta 2006 und 2008, Etappensieg TdF 2010, 2011 und Giro 2012&2014, Berg Giro 2012, 2013, 2014 / Rad-Tipp: Giro dell'Emilia, Paris-Tours 2008, Tour de Romandie 2011, Eneco-Tour 2011, WM-Zeitfahren 2011 / Frauenfussball-Weltmeisterschaft 2007 / Fussball-Bundesliga 11-12
SKI: Whitney Houston Award 10/11, 11/12, 12/13, 13/14

Benutzeravatar
Klaus und Tony
Alterspräsident
Beiträge: 35477
Registriert: 27.4.2002 - 2:27
Wohnort: Dresden

Beitrag: # 406288Beitrag Klaus und Tony
22.1.2007 - 2:05

Inwiefern?

Benutzeravatar
Dani
Beiträge: 1319
Registriert: 16.4.2004 - 7:59
Kontaktdaten:

Beitrag: # 406292Beitrag Dani
22.1.2007 - 7:01

Das ist mri jetzt auch nicht ganz klar. Inwiefern willst du denn handeln?
R.I.P. Andi Matzbacher

Benutzeravatar
José Miguel
Beiträge: 5881
Registriert: 3.11.2004 - 18:53
Kontaktdaten:

Beitrag: # 406295Beitrag José Miguel
22.1.2007 - 10:30

Die Jury-Entscheidungen müssen besser werden. Skispringen ist zwar eine Freiluftsportart, aber dass wie bei Mazoch der Wind sehr stark war, wusste auch Jury oder hätte sie wissen sollen. Wenn die Jury sagt, sie hätten vorher die Trainer gefragt, ist das doch nur lachhhaft, schließlich ist es Aufgabe der Jury die Situation einzuschätzen und den Wettkampf daran auszurichten. Ähnliches gilt für den Auftaktsieg von Arthur Lappi, dort hat die Organisation den Wettkampf zur Farce gemacht. In konkrete Regeln kann man das jetzt nicht fassen, aber die Organisatoren müssen sich mal im Vorfeld Gedanken machen, wie man bei solchen Szenarios vorgeht.
RZ: Punktewertung Vuelta 2006 und 2008, Etappensieg TdF 2010, 2011 und Giro 2012&2014, Berg Giro 2012, 2013, 2014 / Rad-Tipp: Giro dell'Emilia, Paris-Tours 2008, Tour de Romandie 2011, Eneco-Tour 2011, WM-Zeitfahren 2011 / Frauenfussball-Weltmeisterschaft 2007 / Fussball-Bundesliga 11-12
SKI: Whitney Houston Award 10/11, 11/12, 12/13, 13/14

Benutzeravatar
jonas
Edelhelfer
Beiträge: 11692
Registriert: 27.5.2002 - 14:39
Kontaktdaten:

Beitrag: # 406299Beitrag jonas
22.1.2007 - 10:44

Es gibt unterschiedliche Situationen. In Kuusamo waren die Bedingungen einfach unfair. In einer Freiluftsportart gibt es ab und zu unfaire Bedingungen, damit kann ich leben.
In Zakopane waren anscheinend die Bedingungen nicht nur unfair sondern auch noch gefährlich und da hört der Spass irgendwie auf.

Vor allem dass der Wettkampf auch nach dem Sturz von Mazoch noch fort geführt wurde halte ich für höchst fragwürdig.
--
Jonas

TIppspielhandballweltmeister 2019 :)

Benutzeravatar
Lance Armstrong Fan
Beiträge: 2886
Registriert: 7.7.2004 - 15:18
Kontaktdaten:

Beitrag: # 406303Beitrag Lance Armstrong Fan
22.1.2007 - 11:03

Einerseits kann ich verstehen, dass auf die Jury geschimpft wird, wenn ein solcher Wettkampf nicht abgebrochen wird. Aber warum ein Trainer nicht ein mal: "Jungs, das ist zu gefährlich ihr springt hier nicht."

Ich hab es selbst (leider oder zum Glück) nicht gesehen, aber alles was ich bis jetzt gehört habe ist, dass alle Verbände auf die Jury schimpfen. Warum denken nicht die Trainer für ihr Team selbst und gehen dieses Risiko ein? Ich kann natürlich verstehen, dass keiner nur aus Vorsicht Weltcuppunkte verschenken will, aber genauso muss man die Jury verstehen, die für die Zuschauer und Sponsoren einen Wettkampf bieten wollen. Ich will hier keineswegs die Jury verteidigen, weil ich denke, dass Experten schon zeimlich genau einschätzen können, wann es gefährlich wird und deshalb auch die logischen Konsequenzen (Abbruch) daraus ziehen sollten. Aber sich als Trainer hinter der Jury zu verstecken und nur schimpfen und sagen, dass die Jury die alleinige Schuld trägt ist genauso falsch. Wenn sich mehrere Trainer zusammentun würden und sagen, dass ihre Sportler nicht starten, dann wird sich auch die Jury überlegen, ob die Bedneken nicht gerechtfertigt sind.

Allgemein ist es doch wieder so, dass so viel Geld dahintersteckt, dass auf die Gesundheit der Athleten immer weniger Rücksicht genommen wird.

Dass der Wettkampf nach dem Sturz noch weitergeführt wurde halte ich nicht nur für fragwürdig sondern schlicht und ergreifend für falsch. Allein schon aus moralischer Sicht ist das unverantwortlich.
Gruß LAF

Sieger: Bayernrundfahrt 08, Lombardeirundfahrt 08, Cyclassics 08
2. Platz: Giro d'Italia 08, E3 Prijs 09, Criterium International 09,
3. Platz: Paris-Roubaix 09, Baskenland 09

Benutzeravatar
Klaus und Tony
Alterspräsident
Beiträge: 35477
Registriert: 27.4.2002 - 2:27
Wohnort: Dresden

Beitrag: # 406306Beitrag Klaus und Tony
22.1.2007 - 11:33

Lance Armstrong Fan hat geschrieben: Ich hab es selbst (leider oder zum Glück) nicht gesehen, aber alles was ich bis jetzt gehört habe ist, dass alle Verbände auf die Jury schimpfen.
Das ist schlichtweg falsch.
Unter den Trainern gingen die Meinungen von "Wettkampf nicht beeinträchtigt" in allen Abstufungen bis "beim nächsten mal lass ich meine Jungs nicht springen".

Jetzt passiert in diesem Forum das gleiche, was gestern im ZDF passiert ist: Man holt verschiedenste (und differenzierende) Meinungen ein, um dann (mit menschelndem Verweis auf den gestürzten Springer) zu sagen, dass es nur eine Konsequenz hätte geben dürfen: Abbruch.

Wohlfeil und selbstgerecht.

Benutzeravatar
José Miguel
Beiträge: 5881
Registriert: 3.11.2004 - 18:53
Kontaktdaten:

Beitrag: # 406308Beitrag José Miguel
22.1.2007 - 11:43

Ich verstehe nicht, was daran selbstgerecht ist.
Der schweizer Trainer hat gesagt, dass im Hang eine starke Beeinträchtigung war und dass das Springen abgebrochen hätte werden müssen. Da nunmal die Jury über eine Fortführung entscheidet und nicht die Trainer, die auf die Jury vertrauen, muss doch die Frage nach Fehlern bei Jury gestellt werden dürfen.
RZ: Punktewertung Vuelta 2006 und 2008, Etappensieg TdF 2010, 2011 und Giro 2012&2014, Berg Giro 2012, 2013, 2014 / Rad-Tipp: Giro dell'Emilia, Paris-Tours 2008, Tour de Romandie 2011, Eneco-Tour 2011, WM-Zeitfahren 2011 / Frauenfussball-Weltmeisterschaft 2007 / Fussball-Bundesliga 11-12
SKI: Whitney Houston Award 10/11, 11/12, 12/13, 13/14

Benutzeravatar
Stephen Roche
Verir(r)ter
Beiträge: 11734
Registriert: 14.7.2003 - 13:55

Beitrag: # 406310Beitrag Stephen Roche
22.1.2007 - 11:53

Eines sollte bedacht werden. Bis auf Schlierenzauer sind die alle mündig.

Schmitt (und wer nochmal? Herr?) haben es anno dunnemal vorgemacht. Einfach wieder runter.
IONO1

Benutzeravatar
wassertraeger29
Beiträge: 10112
Registriert: 9.8.2004 - 16:22
Kontaktdaten:

Beitrag: # 406333Beitrag wassertraeger29
22.1.2007 - 14:51

Sicherlich ist die Eigenverantwortung eine Möglichkeit für den Springer im seltenen Einzelfall, aber davon als allgemeingültige Lösung zu sprechen wäre schlichtweg Unsinn.
Wenn am Ende nicht nur das Glück für den Erfolg eines Springers wichtiger ist, als sein Können, sondern auch noch Mut und Dummheit, dann sollten die Springer lieber zwei Bingo-Runden am Samstag und Sonntag Abend austragen. Das hat dann zwar nicht mehr sportlichen Wert, aber zumindest wird damit niemandem das Leben versaut.

Auch wenn ich die Selbstgerechtichkeit und "Menschelei" i.d.R. nicht ausstehen kann, wenn einen nichtmal mehr ein solcher Sturz, mit diesen Folgen (schlimmster Sturz, den ich im Skispringen je gesehen habe; der Kerl liegt immer noch im Koma, selbst wenn er wieder aufwacht, Spätfolgen?) erschüttert und zum Nachdenken bewegt, dann muss das in jedem Fall hinterfragt und kritisiert werden.

Benutzeravatar
Hoffi
Beiträge: 1867
Registriert: 15.7.2003 - 21:33
Kontaktdaten:

Beitrag: # 406360Beitrag Hoffi
22.1.2007 - 17:20

José Miguel hat geschrieben:Der schweizer Trainer hat gesagt, dass im Hang eine starke Beeinträchtigung war und dass das Springen abgebrochen hätte werden müssen.
Und Kojonkoski hat gesagt, das Springen sei zu keinem Zeitpunkt gefährlich gewesen ... wie KuT schon anmerkte, die Trainermeinungen driften stark auseinander, ein polarisierendes Thema.

Die Jury muss situativ für alle Springer entscheiden und soll abbrechen, wenn der Wettkampf die Gesundheit der Springer gefährdet. Aber wann ist es gefährlich? Ein zu schmaler Grat. Daher sehe ich in erster Linie die Springer in der Verantwortung, die - sofern ausreichend über Verhältnisse und etwaige Gefahren informiert - entscheiden müssen, ob sie vom Bakken gehen oder nicht; allein ihnen obliegt letztlich die Entscheidungsgewalt. Warum es unsinnig sein soll, ihnen diese zu nehmen, leuchtet mir nicht ein.
"There are only 10 types of people in the world: Those who understand binary, and those who don't."

Benutzeravatar
wflo
Beiträge: 3793
Registriert: 20.9.2004 - 22:12
Kontaktdaten:

Beitrag: # 406364Beitrag wflo
22.1.2007 - 17:30

Eines sollte man auch noch bedenken:
Hätte man das Springen nach dem 1ten Durchgang abgebrochen, hätte es sicher auch einiges an Kritik gegeben. In einem Winter in dem sowieso schon viele Wettkämpfe (sportartenübergreifend) dem fehlenden Schnee zum Opfer fallen, sind die Fernsehsender sicher alles andere als erfreut wenn man abbricht. Und das Fernsehgeld wird sicherlich gebraucht.
"Sicher gibt das böses Blut, doch Sprache ist, dass wissen wir, das allerhöchste Gut
und ohne Klarheit in der Sprache ist der Mensch nur ein Gartenzwerg."


HC of the Krieglach Bucs:
10 Seasons / 7 POs / 3-time CHAMPION

HC of the Krieglach BB Bucs:
8 Seasons / 6 POs / 0-time CHAMPION

Benutzeravatar
jonas
Edelhelfer
Beiträge: 11692
Registriert: 27.5.2002 - 14:39
Kontaktdaten:

Beitrag: # 406366Beitrag jonas
22.1.2007 - 17:32

Kann ein Springer, der auf dem Balken sitzt wirklich beurteilen ob die Bedingugnen gefährlich sind oder nicht? Ich weiss es nicht, war noch nie in dieser Situation ( 8) ), kann mir aber vorstellen, dass das nicht ganz einfach ist.
--
Jonas

TIppspielhandballweltmeister 2019 :)

Antworten