Rad-Schumi hat geschrieben: ↑16.1.2022 - 22:05
Faißt kann einem natürlich ein bisschen leidtun. Der war jetzt schon sehr oft knapp nicht dabei. Die Nominierung ist durchaus nachvollziehbar, auch wenn ich fast mit Rießle gerechnet hätte statt Weber. Der war zuletzt in der Loipe schlicht unterirdisch. Gerade in Klingenthal spricht das nicht für ihn, dass er aus seiner Gruppe durchgereicht wurde. Nun überwindet er ja wohl eine Erkältung, das kann ich nicht einschätzen und Weinbuch weiß sicher mehr und ist optimistisch. Aber seit Weihnachten hat er noch keine Laufzeit in den Top 20.
Faißt ist aktuell ganz knapp in der Weltcupgesamtwertung hinter Rydzek als fünftbesten Deutschen zurückgefallen. Damit dürfte ihm auch das letzte Argument ausgegangen sein, was ggf. für ihn gesprochen hätte. Läuferisch war er ja auch mal so mal so.
Bei Schmid ist der Langlaufpart meiner Meinung nach auch kaum realistisch einzuschätzen. Da bin ich ganz bei KuT. Die Erfahrung an Olympia teilgenommen zu haben, könnte sich aber langfristig für ihn und die Deutschen auszahlen. Auch in dieser Teilkategorie hat Faißt auf Grund des Alters meiner Meinung nach das Nachsehen.
Bei Rießle hat man heute wieder einmal gesehen, dass es in diesem Winter einfach nicht für ganz nach vorne reicht. Er war ja am Anfang in der Gruppe mit Rydzek und Weber, hat dann aber den entscheidenden Sprung nach vorn zusammen mit Rydzek nicht geschafft. Auf der Schanze geht wenig bis nichts und wenn er dann noch nicht mal im Langlauf restlos überzeugen kann, ist das klar zu wenig für Olympia.
Rydzek zu Hause zu lassen wäre natürlich der Wahnsinn gewesen. Aktuell führt er die Best Skier Trophy sogar an. Spannend wird sein, wie er auf der Schanze zurecht kommt. Dann könnte er sich sogar wieder für den Mannschaftswettbewerb in Stellung bringen.
Geiger und Frenzel waren ja ohnehin schon gesetzt und dürften sicherlich alle Rennen bestreiten.
Weber ist mir aktuell ein absolutes Rätsel. Die Erkältung sollte er doch eigentlich längst hinter sich gelassen haben. Ansonsten erinnert er mich gerade an die letzten Jahre. Im Training und PCR zeigt er richtig gute Leistungen im Skispringen. Im Wettkampf kann er das dann aber irgendwie nicht so recht abrufen und ist trotzdem mit weniger zufrieden. Da sollte er sich in Sachen Einstellung mal mit Linn Svahn unterhalten. Die hat eh gerade Zeit. Ansonsten ist er für mich der Einzige im deutschen Team, der an einem guten Tag mit Riiber auf der Schanze mithalten kann. Dafür muss natürlich recht viel passen. Wenn die Laufform aber so bleibt, ist er in meinen Augen nur jeweils der Ersatzmann in allen Rennen. Durch den Saisonsieg in Ruka kam der Bundestrainer aber meiner Meinung auch nicht wirklich an ihm vorbei. Zumal er auch der beste Deutsche in der Best Jumper Trophy ist.
Klaus und Tony hat geschrieben: ↑16.1.2022 - 20:36
Da glaubt man, der Herr Weinbuch hätte aus 2006 gelernt, weil er mittlerweile selbst sagt, dass die Staffel lauflastig ist - und dann lässt er Rießle für einen Kompromiss zu Hause.
Ich glaube, nur mit guten Läufern wird man die Norweger bei Olympia nicht schlagen können. Das haben wir die letzten Jahre ja auch schon vergeblich versucht und es hat nie geklappt, weil man immer erst eine zu große Lücke zulaufen musste. Meiner Meinung nach muss Deutschland vor dem letzten Wechsel in Führung liegen, wenn wir eine Chance haben wollen. Ansonsten wird man den Riiber unterwegs nicht los und im Zielsprint zu 95 % zum Sieg gratulieren können. Nur wenn er vorher hart arbeiten musste, um ranzukommen, könnte das auch im Zielsprint mal was werden.
Meine Empfehlung für den Mannschaftwettbewerb wäre daher Frenzel, Geiger, Rydzek, Schmid und zwar genau in dieser Reihenfolge für den Langlaufpart. Die ersten Drei müssen irgendwie eine Lücke herauslaufen (bzw. ggf. vorher auch noch was zulaufen). Schmid muss die Lücke dann klug verwalten. Sprinten kann der ja. Das hat er am Wochenende auch wieder bewiesen. Den Geiger immer erst zum Schluss zu bringen, ist in meinen Augen doch ziemlich verschenkt, da sie sich so oft neutralisieren.