Leichte Gefühle von Leichenfledderei kann ich nicht abstreiten. Wobei Dein Team sich zuletzt ja doch noch lebendig gezeigt hat. Drücke die Daumen, dass es auch ohne 45 Kalla-Punkte reichtElnathan hat geschrieben: ↑19.1.2021 - 12:14hat immer noch die Chance mein bester Pick letzten Herbst gewesen zu sein. Meinen Segen hast du, auch wenn die Staffel am Wochenende wohl noch auf der Kippe steht. Gäbe es für das Einwechseln früherer eigener Sportler keine Minuspunkte, wäre ich dir auch schon zuvorgekommen
Nachdem Virtual mich in seinem Zwischenfazit namentlich erwähnt hat, wollte ich darauf auch noch eingehen:
Dass ich mich am Wochenende wiederholt geärgert habe, habe ich ja schon gesagt. Lag aber mehr daran, dass es in den Wettbewerben immer Zeitpunkt gab, zu denen ich das Gefühl hatte, es wäre mehr drin gewesen, als dass ich nicht vor der Woche 64 Punkte als ordentliches Ergebnis akzeptiert hätte. Vom Doppelten zumindest habe ich nichtmal geträumt.virtualprofit hat geschrieben: ↑18.1.2021 - 12:02- SKI (Schumi ist zwar noch nicht nah, aber doch deutlich näher gekommen)
[...] Mit einem besseren Watabe, einem Top5-Zenhäusern, konstanten Leistungen von Shiffrin und Laegreid, einer glücklicheren Mironova sowie Johansson hätten da statt 64 auch doppelt so viele Punkte in dieser Woche bei Schumi stehen können.
Einen Top-5-Zenhäusern habe ich leider nicht, von daher bin ich mit den 8 Punkte die es am Ende geworden sind ganz zufrieden. Bisschen ärgerlich, dass zur Zeit jeder Slalom angeblich "super zu ihm passt" und das dann mit einer auch optisch unrunden Fahrt relativ schnell im Keim erstickt wird. Gehört dieses Jahr einfach (bisher) nicht zu den Besten im Slalom. Kranjec, Skar, Samuelsson, Hofer oder Kühn als Alternativen wären auch nicht besser (aufsteigend hin zu Vollkatastrophe) gewesen. Am ärgerlichsten vielleicht, dass durch den Saisonkalender und den Taschenspielertrick in Alta Badia und dem ersten Durchgang in Madonna ein Wechsel zu RCS keine ernste Option war. Den kann ich immerhin irgendwie als eigene Entdeckung ansehen, auch wenn der Aufenthalt bei mir in jungen Jahren weder ansprechend noch lang war. Ob ich's dann wirklich (rechtzeitig) gemacht hätte, steht aber nochmal auf einem anderen Stern. Das sagt sich jetzt im Nachhinein alles leicht.
Zenhäusern hat immerhin noch 9 Punktechancen, wenn man Parallel- und Teamwettbewerbe dazuzählt, die ja auch "super zu ihm passen". Trotz der enttäuschenden Leistungen zuletzt also noch genug Potential für eine ordentliche Saison vorhanden.
Eine konstante Shiffrin habe ich leider auch nicht. Bzw. zumindest nicht konstant auf dem Niveau, auf dem ich sie mir erhofft habe. Im Slalom nähert sie sich mehr und mehr an, im Riesenslalom funktioniert es bisher nur auf frischen Pisten oder wenn Brignone und Bassino vor dem zweiten Durchgang wirklich jeden Druck von ihr nehmen. Aber: 27 Punkte sind eigentlich in Ordnung und hätte ich vor der Woche wahrscheinlich unterschrieben, hätte aber eher eine 3x9-Verteilung erwartet. So wirken nur 12 aus den zwei Wochenendrennen mit Halbzeitführung am Sonntag natürlich wenig. Bin gespannt, ob sie wirklich am Wochenende ein bisschen Super-G trainiert und was dann daraus wird. Zu ein paar weiteren Punktechancen sage ich natürlich nicht nein.
Einen besseren Watabe habe ich auch nicht. Das Wochenende kam ihm natürlich Null entgegen, was Virtual zu Lamparter gesagt hat kann ich da nur unterstreichen. Für ihn schade, dass der PCR nicht gebraucht wurde, der dürfte die beste Chance auf einen Top-6-Platz gewesen sein.
Ich verstehe aber sein Laufen nicht. Er wirkt zu jedem Zeitpunkt am Anstieg komplett fertig und gleichzeitig, als würde er nicht ans Limit gehen. Auf dem Niveau der Deutschen oder Finnen ist er sicher nicht. Aber er kann es mitgehen. Auch im Finish hat er nicht ganz das Niveau, geht aber auch nicht komplett ein im Vergleich. Was mich deshalb verrückt macht, ist, dass er sich ständig ans absolute Ende seiner Gruppe zurückfallen lässt. Mag sein, dass er gerade so dranhängt. Dagegen spricht aber obiges. Dass er sich im Berg gerne etwas zurückfallen lässt und dann häufig im Übergang Abfahrt-Anstieg wieder ein paar Plätze gut macht, ist sogar cleveres Laufen. Nur: durch seine Platzierung kassiert er eine Lücke, wenn der Läufer vor ihm abreißen lassen muss. Am Freitag (es war glaube ich Greiderer) geht er dann an dem vorbei und fast wieder nach vorne. Zumindest hält er das Tempo. Wenn er da an 6 statt 9 in den Anstieg geht, ist er mitten in der Gruppe und es wäre dank guter Ski mehr dringewesen als Platz 8. So investiert er viel, um an Greiderer vorbei zu beschleunigen, geht aber trotzdem mit Lücke in die Abfahrt und kommt ohne Windschatten dann auch nicht mehr richtig mit.
Am Samstag ist er so Schuld, dass Yoshito bereits beim vorletzten Wechsel hinten aus der Gruppe rausfällt, weil er im Getümmel der vor ihm Wechselnden ausgebremst wird. Der hätte das Tempo der Gruppe ohnehin nicht mitgehen können, von daher ist es für SKI egal. Clever ist es trotzdem nicht, zumal es eben aus meiner Sicht doch immer eher aktive Entscheidung für den letzten Platz ist als fehlendes Laufvermögen für mehr. Das Tempo ist hinten ja auch nicht langsamer als in der Mitte.
Ich hoffe auf gute Sprünge auf streuenderen Schanzen, einfachere Strecken und kleinere Gruppen. Die Dreistelligkeit habe ich abgeschrieben, aber ob es 50 oder 80 Punkt werden, macht auch einen Unterschied.
Mit Johansson bin ich mittlerweile wieder absolut zufrieden, nachdem er in den letzten beiden Wochen doch einige Highlights eingestreut hat. Die 100 Punkte, die ich nach zwei Tourneespringen als Gesamtergebnis der Saison gerne genommen hätte, sind mittlerweile wieder Durchgangsziel. Noch 5x Team (2x Fliegen) und zahlreiche Wettbewerbe können ihn wie es für Skispringer üblich ist zur absoluten Waffe im Saisonendspurt machen. Gerade gegen die derzeit engsten Verfolger im Kampf ums Podium.
Mironowa ist seit letztem Wochenende absolut im Soll. Dass diese Woche schon ein bisschen enttäuschend war, ist eine enorme Entwicklung zur ersten WC-Phase, als ich am Ende schon nichts mehr erwartet habe. Die Staffel mit Rang 4 war schon eng, eine Strafrunde können sich die Russinnen aber einfach nicht erlauben. Dafür fehlt vielen das läuferische Vermögen. Mironowa nicht. Die fängt zwar langsam an, die Schlussrunden sind mittlerweile aber wirklich eine Wucht. Schnellste am Sonntag, 3 Sekunden hinter Herrmann am Samstag. Der kleinen Öberg dabei entspannte 22 Sekunden abgenommen. Schade, dass die große dann am Schießstand ein absolutes Tier war. Der Sonntag war mit Platz 11 natürlich eh ärgerlich. Bis zum vierten Schuss beim letzten Schießen allerdings sogar auf Siegkurs. Danach wahrscheinlich nachgedacht und mit zwei langsamen Fehlern den Worst Case erwischt. Ein langsamer Fehler wäre Rang 3 gewesen, zwei schnelle Fehler Rang 6. Sagt sich hinterher aber auch leicht, sie wusste weder, dass sie den letzten Schuss nur rausknallen muss für Platz 6 noch wird ihre Abwägung zwischen 3 oder 11 auf der einen und 6 auf der anderen Seite so klar ausfallen wie meine.
Nächste Woche kann leider kurz werden. Das Einzel dürfte nichts für sie sein und wenn's blöd läuft wird sie im Gesamtweltcup von genau den 5 Konkurrentinnen überholt, die eine halbwegs realistische Chance haben und guckt dann am Samstag zu.
Damit ist sie Teil meiner Sorge vor einer sehr dünnen Woche 9. Die Alpinen und Retiwych haben Pause. Watabe hat realistisch nur das Einzelrennen, Johansson immerhin das Team dazu. Trotz des fortgesetzten Aufwärtstrends ist bei dem aber immer auch eine Null möglich, gerade wenn das Team wie zuletzt wieder wackelt. Bleibt Biathlon mit 3-6 Rennen, in denen die Streuung von Best zu Worst Case aber immer riesig ist. Entsprechend wurde der letzte Pfeil aus dem Köcher geholt und auf Elnathans Ex geschossen. Während ich von meiner Langläuferin seit den enttäuschenden Rennen vor Weihnachten nichts gehört habe, ist die Nachrichtenlage bei Kalla durchaus gut, Corona sollte überwunden sein. Letzte Woche auf nationaler Ebene mit zwei Siegen bei zwei Versuchen, dabei im Freistil-Einzelstart mit ansprechendem Abstand auf die zweite schwedische Reihe. Wenn man zum Vergleich die Abstände von Karlsson und Andersson in den schwedischen Vorbereitungsrennen auf die gleiche Konkurrenz nimmt, landet sie 20-30 Sekunden hinter den beiden. Das reicht auch im Weltcup für die Top 10, wenn man denn an diese Milchmädchenrechnung glauben mag. Dazu sollte ein Staffelplatz drin sein, den man dann vielleicht zu 3 Punkten nutzen kann. Kleinvieh mach auch Mist.
Mal schauen, was das dann für mein Team bedeutet. In Woche 7 wollte ich möglichst wenig Plätze verlieren, das hat durch eine starke Teamleistung geklappt. Selbst der eine gegen Bolshunov-Wassi konnte diese Woche gleich wieder zurückgeholt werden. Könnte sich aber auch wieder zurückdrehen. Bolshunov wird 14 Punkt Rückstand in 10 Punkte Vorsprung verwandeln. Odermatt, Lie und vor allem Herola können einen Gegenangriff schwer machen, im Biathlon können auch Punkte rausspringen. Alles aber unsichere Kantonisten, genauso gut können mir 20 eigene Punkte reichen, um die Nase vorne zu behalten.
Noch weiter nach hinten abzurutschen ist unwahrscheinlich. Phonak ist nun doch arg gebeutelt, der hätte sonst bei 6 Speedrennen eine Riesenwoche haben können. Pepsi verliert mit Karlsson einige sicher eingeplante Punkte. RCS und die Biathleten können trotzdem dick liefern, genauso kann es bei letzteren aber auch in die andere Richtung gehen. Hayböck kriegt die nächste Punktechance im Team, wenn man Einzel- und Teamergebnisse der Österreicher vergleicht, wird man auch nicht richtig schlau draus. HansFuchs addiert zu seinen zwei zuletzt starken Damen noch Weng, die für 15 Punkte gut sein sollte und hat mit Huber einen Skispringer dem ich zwischen 24 und 0 Punkten alles zutraue am Wochenende. Wie bei Pepsi ist der Vorsprung aber groß genug für eine Woche. Dahinter bin ich gespannt was Jut aus Lindvik und einem befreit auffahrenden Pinturault und Rad-Fan aus einem die Saison erst so richtig anfangenden Riiber machen können. Kriegen beide ja auch im Langlauf noch eine/n zurück.
So wenig zum Team passend wie nächste Woche ist aber ohnehin allenfalls noch Woche 14. Von daher muss das Ziel einfach lauten, selbst gut genug zu sein, um sich nicht einholen zu lassen. Alles andere wäre nach der bisherigen Saison auch Quatsch.
Zu Virtual und dem Blick nach vorne sag ich dann was, wenn Granerud ein weiteres Wochenende floppt. SKI von Mitte Januar bis Ende März gegen den besten Skispringer und einen zurückkehrenden Zweitrundenpick zu drehen, halte ich für ziemlich ausgeschlossen. Das Team ist einfach wahnsinnig gut.