jonas hat geschrieben:Kein Rennen heute, morgen solls einen neuen Versuch geben.
Keine Auswertung heute, morgen wird's eine geben.
Dass eine Ein-Tages-Verlegung bei der FIS für eine neue Startnummernauslosung reicht, hätte ich übrigens nicht gewusst. Titelverteidiger Ligety ist dabei am auffälligsten: Gestern wäre er mit der 3 gefahren, heute ist es die 26. (Das muss im Super G nicht viel heißen, kostet ihn aber meine Nominierung im Steini-Tippspiel.)
Andere Nominierungen sind für mich heute fast genauso spannend wie der SuperG: Nämlich die der beiden Mixereien morgen in Nove Mesto.
Im Hinterkopf habe ich bei neuen Wettkampfformaten immer: "Entweder das Fernsehen ist unzufrieden mit den Produkten oder der Verband träumt mittelfristig von einer weiteren olympischen Disziplin". Im Falle Biathlon und Mix-Teamsprint gehe ich von letzterem aus.
Dass das neue Format wohlwollende Zuschauer zufriedenstellt, wurde auf Schalke oft genug bewiesen. Gänge es jetzt tatsächlich um eine Steigerung der TV-Attraktivität des Biathlon-Weltcups, dann wäre der Termin für den Teamsprint sicher nicht 15 Uhr an einem Freitag.
Jetzt wird interessant, wie die einzelnen Nationen mit der Gewichtung Teamsprint / MixStaffel umgehen.
Länder, die höchstens einen Weltklasseathleten pro Geschlecht haben (Slowenien fällt mir zuerst ein) müssten eigentlich auf den Teamsprint setzen.
Andererseits: Kaum ein anderer Biathlonwettkampf dürfte in seinem Ergebnis so von Schießgenauigkeit und vor allem von Schießgeschwindigkeit abhängig sein wie das neue Format. (Für 10 Sekunden Geschwindigkeitsvorteil kann man eine Runde kaufen.) Gut möglich also auch, dass dort Biathlon-Typen zum Zuge kommen, die in der allgemeinen Wahrnehmung nicht mal zu den allerbesten Allroundern zählen müssen.
Als die (lange) Mix-Staffel im Biathlon eingeführt wurde, wurde sie von den großen Nationen Norwegen, Deutschland und Russland selbst bei Weltmeisterschaften oft nur zweitklassig besetzt. Es lag an Ländern wie Schweden, die genau dieses Format für einen Mannschaftserfolg brauchten, dass sie mttlerweile als ernsthafter Wettbewerb betrachtet wird und dennoch nach wie vor (Medaillen für Tschechien und Italien in Sotschi) Chancen für kleinere Biathlon-Nationen bietet.
Der Teamsprint könnte einen ähnlichen Weg gehen, aber sein Weltcup-Debüt an einem Freitag mit einer langen Mix-Staffel im Nacken wirkt erst einmal kaum mehr als experimentell.