Fahrer des Jahres 2012
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Fahrer des Jahres 2012
Wer war der weltbeste Radsportler im Jahr 2012?
"Wittgenstein pondered what time it could be on the sun (it was a nonsensical question, he concluded)." - The Economist
Auch wenn Purito über die gesamte Saison gesehen besser war und er mir nicht nur TC-mäßig sehr viel Freude bereitet hat, habe ich Wiggins gewählt. Allein wegen des Radsportbooms, den er in UK weiter verstärkt hat. Und außerdem, Paris-Nizza, Romandie, Dauphine, Tour und Olympiasieger in einem Jahr, das ist schon ziemlich beeindruckend.
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Ja, Cancellara fehlte. Dennoch war seine Klassikerkampagne nicht einfach stark, sondern einzigartig. Das Triple aus Roubaix, Flandern und Wevelgem hat vor ihm nur Rik van Looy erreicht (vor genau 50 Jahren, 1962). Kein Merckx, kein de Vlaeminck, kein Museeuw, kein Cancellara. Dazu Harelbeke gewonnen und Het Volk auf Platz zwei beendet. Das macht eine Platzierungssumme von sechs für die fünf wichtigsten Pflasterrennen. Wie gesagt: Einzigartig.ulle91 hat geschrieben:Wiggins, weil er seine Ziele erreicht hat. Gleiches kann man wohl nur von Boonen sagen. Die Klassikersaison von ihm war stark, (ich wiederhole mich da gern) für mich aber nur in "Cancellaras Gnaden".
Für mich ist das mehr wert als die Erfolge von Wiggins, der bei seinem Toursieg nicht einmal unbedingt der stärkste Fahrer war und alle seine anderen Siege ausschließlich seinen Zeitfahrkünsten zu verdanken hat. Und wenn du eine Cancellaraklammer um Boonens Roubaixsieg setzt, gehört eine Martin-Cancellara-Doppelklammer um Wiggins' Olympiasieg.
Fahrer der Saison ist für mich trotzdem Joaquin Rodriguez. In einem Sport, dessen Tendenz in den letzten 25 Jahren immer stärker in Richtung Spezialisierung und Fragmentierung ging, ist es absolut beeindruckend (und erfreulich), wenn ein Fahrer zwei GTs auf dem Podium beendet und im selben Jahr zwei Klassiker gewinnt. In meiner Tabelle hatte Rodriguez die stärkste Saison eines Fahrers seit Laurent Jalabert 1997 - der gewann damals übrigens zufällig auch den Fleche und die Lombardei.
"Wittgenstein pondered what time it could be on the sun (it was a nonsensical question, he concluded)." - The Economist
Boonen war für mich oft einfach nicht der Stärkste. Das schmälert meine Eindrücke. Das möge man bei Wiggins (Froome) auch sagen. Wobei ich dagegenhalten würde, dass er im Zeitfahren überlegen war. Ob der Olympiasieg für den Fahrer des Jahres Titels für mich entscheidend wäre (Cancellara-Martin-Argument), weiß ich nicht- glaube aber nicht. Dafür reichen auch die Rundfahrten.
BBC!