Zu der zuletzt geführten Diskussion um die ganze Superteam-Sache und die Entscheidung von LeBron hab ich hier nnen ganz interessanten Artikel gefunden:
NBA.de hat geschrieben:LeBron kann alleine nicht gewinnen? Genauso wenig wie MJ, Bird oder Magic
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Diese drei Herren - Abdul-Jabbar, Worthy und Johnson – hatten auch ein ziemlich gutes Superteam in L.A.
Es ist schon kurios, wie die Miami Heat – und ganz besonders LeBron James – durch einige Hall-of-Fame-Legenden für ihr sogenanntes „Superteam" in die Kritik geraten sind. Umso verwunderlicher, wenn man bedenkt, dass diese Legenden in ähnlicher Manier mitunter dank ihrer sensationellen Mitspieler Titel gewannen.
Magic Johnson, Larry Bird und Michael Jordan kritisierten so vehement das Konzept des Superteams als wäre durch die Verpflichtungen von LeBron, Dwyane Wade und Chris Bosh der Ehrenkodex des gesamten Basketballsports verletzt worden. Auf den überflüssigen Grund für die Entscheidung, im gleichen Team zu spielen – hallo, um Titel zu gewinnen ?! – kommen wir später noch zu sprechen. Aber lasst uns erst mal die, die sich am meisten aufregen, genauer unter die Lupe nehmen.
Magic? Hatte er nicht für den Großteil seiner Karriere Kareem Abdul-Jabbar, James Worthy, Byron Scott und Michael Cooper in seiner Mannschaft?
Bird? War er nicht Teil des sagenumwobenen Celtics-Frontcourts mit Kevin McHale und Robert Parish (phasenweise sogar zusätzlich noch Reggie Lewis, Tiny Archibald und Dennis Johnson)?
Jordan? Sagte er den Bulls damals „nein danke" als der Vorschlag kam, Dennis Rodman als Verstärkung für ihn und Scottie Pippen an Bord zu holen? Eine Mannschaft, die in ihrer ersten gemeinsamen Saison epische 72 Siege einfuhr? Waren diese drei Titel, die sie gemeinsam gewannen, etwa mit einem Makel behaftet, da es sich nicht gehörte, so viele talentierte Spieler mit dem gleichen Trikot auflaufen zu lassen?
Ja, wir wissen bereits, dass Bird sagte, er hätte niemals mit Magic in einer Mannschaft spielen wollen; denn er wollte Magic schlagen. Das Gleiche galt für Jordan. Doch damit wären wir am Thema vorbei. Sechs. Setzen. Denn Bird musste nicht mit Magic in ein Team gesteckt werden, denn die Celtics hatten bereits diverse All-Stars am Start, die „Larry Legend" unterstützten. Bird und Magic hatten je zwei Mitspieler aus dem NBA-Jubiläumsteam, in das die bis dato 50 besten Spieler der ersten 50 Jahre nominiert wurden (Parish, McHale, Kareem, Worthy). Zudem hatten die Celtics mit Archibald noch einen weiteren Spieler aus dem Jubiläumsteam in ihren Reihen, der am Ende seiner Karriere stand. Also ganz klar, Magic und Bird brauchten einander nicht.
Und Jordan? MJ ging es auf die Nerven, seine Bulls jedes Jahr auf's neue quasi im Alleingang in die Playoffs schießen zu müssen. In den ersten Jahren beschwerte er sich, dass Pippen, Horace Grant und B.J. Armstrong noch zu grün hinter den Ohren seien, um mit ihm die Pistons zu bezwingen.
Es ist schlichtweg die Wahrheit, dass jeder große Spieler Hilfe braucht und will. Erinnern wir uns an Kobe Bryants Situation. Nach einer kurzen Phase, in der er sich vormachte, er könne einen Titel ohne Shaquille O'Neal gewinnen, stellte KB24 den Lakers ein Ultimatum: Entweder ihr besorgt mir Hilfe oder ich bin weg. Batman bekam seinen Robin (Pau Gasol). Eine ähnliche Lösung sucht Chris Paul derzeit verzweifelt in New Orleans. Und LeBron verließ letztendlich aus diesem Grund Cleveland und verzichtete dafür sogar auf Millionen.
Das wahre Problem ist der akute Mangel an Superstars in der NBA im Vergleich zu den goldenen 80er und 90er Jahren. Schuld daran ist die Ligaerweiterung. Würden sich Bird, Magic und Jordan so dermaßen gegen eine Allianz mit dem „Feind" wehren, wenn sie heutzutage spielen würden, wo nur eine handvoll Teams mehr als einen Star in ihrem Kader haben? Nach ihrem unglaublichen Siegeswillen zu urteilen, müsste die Antwort wohl „nein" lauten. Sie hätten wohl nichts gegen die Vorstellung, im gleichen Team auf Korbjagd zu gehen.
Vor der Ligaerweiterung gab es ein halbes Dutzend Teams, die mit Superstars gespickt waren. Die Sixers hatten Julius Erving, Moses Malone (der nicht wie LeBron ausgebuht, sondern als Helfer für Dr. J gefeiert wurde), Maurice Cheeks, Andrew Toney und Bobby Jones. Die Bucks: Sidney Moncrief, Jack Sikma, Bob Lanier, Terry Cummings und Ricky Pierce. Die Hawks: Dominique Wilkins, Kevin Willis, Tree Rollins, Spudd Webb, Doc Rivers. Die Jazz: Darrell Griffith, Karl Malone, John Stockton, Mark Eaton. Die Rockets: Ralph Sampson und Hakeem Olajuwon. Die Pistons: Isiah Thomas, Joe Dumars, John Salley, Bill Laimbeer, Rodman, Rick Mahorn, Vinnie Johnson. Und so weiter.
Aber das Spiel veränderte sich als sich die NBA in solche Städte wie Charlotte, Miami, Minnesota, Memphis, Toronto und New Orleans ausbreitete. Der Talentfundus dünnte aus. Vor 20 Jahren hätte niemand die aktuelle Ansammlung von Stars bei den Heat als Novum angesehen. Niemand würde sie als „Superteam", „Übermannschaft" oder „Basketball-Goliath" bezeichnen, da Miami nicht anders besetzt wäre als die Lakers, Celtics, Sixers oder Pistons. Wenn überhaupt wären sie den anderen Teams in der Rubrik „Talent" eher unterlegen gewesen. Der berüchtigte Trash-Talker Bird würde auf Miamis Kader blicken und sagen: „Ist das alles, was ihr habt?"
Miami wird zum Bösewicht hochstilisiert und von einigen sogar gehasst. Nur weil drei All-Stars sich dazu entschlossen haben, im gleichen Team zu spielen. LeBron hat einige Kritik wegen seines Egos einstecken müssen. Zum Teil war die Kritik ja auch nicht ganz unberechtigt, vor allem wegen seiner 60-minütigen Sondersendung, in der er seine Entscheidung, für die Heat zu spielen, verkündete. Aber wenn sein Ego wirklich so groß sein sollte, warum entschied er sich dazu, in Wades Welt zu spielen? Warum nicht einfach in Cleveland bleiben und eine leidende Stadt seinen Ring küssen lassen? Und warum würde Wade, der bisher Miamis alleiniger Superstar war, die Bühne mit zwei anderen fett gedruckten Namen teilen?
Vielleicht wollen sie einfach nur gewinnen und haben begriffen, dass in einer Liga mit wenigen Superstars das Bündeln der Kräfte wirklich Sinn macht.
Wenn einige Leute sich beklagen, dass James, Wade und Bosh alleine nicht gut genug seien, um ein Team zum Titel zu führen, dann haben diese Personen eine eigenartige Doppelmoral.
Also ich finde den ganz interessant, da ich persönlich über die 80er und ach frühen 90ern nicht so viel weiß. Ist auch einiges angesprochen was ich hier gelesen habe.