Doping im Radsport

Alles, was mit reellem Radsport zu tun hat

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José Miguel
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Beitrag: # 6824695Beitrag José Miguel
22.7.2010 - 22:18

Unglaublich, was man eben wieder im heute journal an Dopingberichterstattung bestauen durfte. Waren viele positive Dopingtests in der Vergangenheit aus Sicht der öffentlich-rechtlichen Anstalten noch ein Indiz für die Verseuchung und Unbelehrbarkeit und damit eine perfekte Rechtfertigung für den Ausstieg, so sind in diesem Jahr die ausgebliebenen Skandale wiederrum ein Zeichen dafür, dass nicht gut genug kontrolliert wird. Wie der Radsport es macht, er macht es falsch. Aber als per GEZ-bezahlter Journalist kann man es sich offenbar leisten, Tatsachen immer perfekt in das eigene Bild zu drängen.
RZ: Punktewertung Vuelta 2006 und 2008, Etappensieg TdF 2010, 2011 und Giro 2012&2014, Berg Giro 2012, 2013, 2014 / Rad-Tipp: Giro dell'Emilia, Paris-Tours 2008, Tour de Romandie 2011, Eneco-Tour 2011, WM-Zeitfahren 2011 / Frauenfussball-Weltmeisterschaft 2007 / Fussball-Bundesliga 11-12
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shawn244
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Beitrag: # 6824723Beitrag shawn244
23.7.2010 - 1:00

José Miguel hat geschrieben:Unglaublich, was man eben wieder im heute journal an Dopingberichterstattung bestauen durfte. Waren viele positive Dopingtests in der Vergangenheit aus Sicht der öffentlich-rechtlichen Anstalten noch ein Indiz für die Verseuchung und Unbelehrbarkeit und damit eine perfekte Rechtfertigung für den Ausstieg, so sind in diesem Jahr die ausgebliebenen Skandale wiederrum ein Zeichen dafür, dass nicht gut genug kontrolliert wird. Wie der Radsport es macht, er macht es falsch. Aber als per GEZ-bezahlter Journalist kann man es sich offenbar leisten, Tatsachen immer perfekt in das eigene Bild zu drängen.
Und sich dann noch wundern, warum sich kein Nachfolgersponsor für Milram finden lässt
Das ist eine wahre Geschichte, die ich selbst erfunden habe

RotRigo
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Beitrag: # 6825660Beitrag RotRigo
27.7.2010 - 13:23

Timisonfire hat geschrieben:Unser allseits geliebter Dr. Werner "Radsporthasser" Franke hat sich mal wieder zu wort gemeldet.
bei mir iner Magdeburger Volksstimme ist heute ein artikel, in dem er ein paar seiner tollen aussagen raushaut.

"...erhebt schwere Vorwürfe gegen den Weltverband. "Das ist ein Verband, bei dem Doping System hat. Das ist so, war so und wird immer so bleiben.""
Dann frag ich mich, warum er immer so dagegen publik macht, wenns doch eh so bleiben wird.

Zu Contador (Fuentes-Skandal) und Petacchi (aktuelle Vorwürfe) sagt er:
"Sie betrügen den Sport und den Rest der welt. Und die UCI lässt auch noch beide starten."
Was soll die UCI denn machen???
A.C. verschwand ja plötzlich spurlos aus den Akten und Petacchi ist auch noch nichts bewiesen.

Und jetzt kommt der Hammer schlechthin. Sowas hab ich selbst von ihm noch nicht gehört:
"Zumindest ein kleines positives Signal sieht Franke in Deutschland - wo 2011 kein Elite-Team mehr herkommen wird. "Gott sei dank ist der Profiradsport in Deutschland ein bisschen im Eimer""
Vielen Dank dafür an Franke und ARD/ZDF.

Der Typ regt mich wirklich auf. Wenn er schon so ein Verfechter des Dopings ist, warum kloppt er dann nur auf dem Radsport rum???

:evil:
Tut er nicht.
Und darüber hinaus ist Franke auch kein "Verfechter des Dopings".

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Timisonfire
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Beitrag: # 6825672Beitrag Timisonfire
27.7.2010 - 13:41

und warum sind dann in den zeitungen immer nur artikel, in denen er über radsport herzieht?
bald geht doch die leichtathletik-em los. dazu gibts keine artikel von ihm. obwohls da mind. genauso viele "schwarze schafe" gibt wie im radsport.

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Stephen Roche
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Beitrag: # 6825676Beitrag Stephen Roche
27.7.2010 - 13:52

Also ist es besser, nichts zu sagen, als nicht alle Missstände anzuprangern?
Zuletzt geändert von Stephen Roche am 27.7.2010 - 15:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Timisonfire
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Beitrag: # 6825682Beitrag Timisonfire
27.7.2010 - 14:30

wie du schreibst: ALLE!!!

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Leonardo Piepoli
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Beitrag: # 6825689Beitrag Leonardo Piepoli
27.7.2010 - 15:30

Wenn ich mich recht erinnere, hat er auf Pechstein auch ziemlich rumgeprügelt. Mit dem Radsport lässt sich eben am leichtesten Aufmerksamkeit erreichen. Das liegt dann vor allem an der Auswahl der Zeitungen, die von Franke immer nur etwas hören wollen, wenn es gerade um Doping im Radsport geht. Vor allem jetzt mit den Anschuldigungen von Landis und LeMond passt so ein Kommentar von Franke doch super.
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puuh is das lang her

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José Miguel
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Beitrag: # 6825707Beitrag José Miguel
27.7.2010 - 16:42

Franke ist fachlich unumstritten absolute Klasse, was mich bloß bei ihm immer wieder stört, sind seine unglaublich verallgemeinernden Aussagen und der inflationäre Gebrauch des Worts "Volksverdummung". Als Wissenschaftler müsste er eigentlich dazu in der Lage sein, komplexe Sachverhalte differenziert zu bewerten und zu benennen. Stattdessen sind seine Aussagen, die er in schöner Regelmäßigkeit in die Kameras spricht, unglaublich platt und, wie man an dem Beispiel oben mit dem Kommentar zu Milram sieht, manchmal einfach nur dumm.
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BlackHackz
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Beitrag: # 6825710Beitrag BlackHackz
27.7.2010 - 17:09

Franke wird doch in seinen Kommentaren überhaupt nicht als sachverständiger Wissenschaftler gefragt, sondern als Privatperson. Anders kann ich mir das Zustandekommen der Interviews jedenfalls nicht erklären.
Und dass er "fachlich absolute Klasse" sein soll, ist mir auch neu. Ich kenne keine fachliche Arbeit von ihm. Seine Frau, Brigitte Berendonk, die hat wirklich mal etwas Investigatives geleistet (obwohl ich ihr alles, aber keine Objektivität unterstellen möchte). Aber Franke selbst? Der Mann ist Molekularbiologe und Krebsforscher, in der Richtung hat er meines Wissens nach in den letzten 20 Jahren keine einzige Arbeit mehr veröffentlicht. In den 90er hat er noch den Krebspreis bekommen.
Franke ist mit Nichten ein Dopingexperte, er ist ein Wissenschaftler, den man im Zuge der berühmten Veröffentlichungen seiner Frau um seine Meinung im Radsport-Doping gebeten hat und der mittlerweile Gefallen daran gefunden hat, seine Privatmeinung hinter dem Deckmantel einer wissenschaftlichen Realität in den Äther zu blasen. Noch keine wissenschaftliche Aussage zum Thema Doping habe ich jemals von ihm gelesen. Aber der Name Prof. Dr. Franke hörte sich damals für die Journalisten eben besser an, als Frau Brigitte Berendonk.
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Deep_House
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Beitrag: # 6825712Beitrag Deep_House
27.7.2010 - 17:19

ARD/ZDF sind Schuld am Niedergang des deutschen
Elite-Radsports :!:

Mit ihrer einseitigen Berichterstattung und Hetzjagd gegen deutsche (angebliche) Dopingsünder(Ullrich,Schumacher,Kessler und Klöden) im Radsport sind viele Sponsoren abgesprungen und deutschen Rennen nicht mehr im Rennkalendar. Kein Radsport Team in der 1. und 2. Liga,besonders für den Nachwuchs ein Desaster.

Ja wenigstens kehrt Schumi mit großen Ambitionen zurück,der wird es den deutschen Medien zeigen. Erst beschweren sie sich über die schwachen deutschen Leistungen insbesondere von Milram bei dieser Tour und ich bin mir sicher wenn Greipel oder Schumi nächstes Jahr bei der Tour Erfolge feiern dann geht wieder der Generalverdacht bei ARD/ZDF um.

Ich finde neben Eurosport sollte Sky die tour de france und andere Radrennen übertragen. Pay TV wäre mit Sicherheit besser anstatt diese ARD und ZDF Deppen die sich wundern,weshalb die deutsche Radfahrer so schwach sind und die andere dene davonziehen :roll:

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zabelchen
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Beitrag: # 6825716Beitrag zabelchen
27.7.2010 - 17:34

Wenn man gemein wäre, könnte man sagen das Franke den "komplexen Sachverhalt sachlich differenziert" hat und gemerkt hat, das das Geld, welches er mit der Volksverdummung welche er reproduziert viel mehr ist als wenn er wirklich sinnvolle Texte schreiben würde, die aber nirgendwo abgedruckt werden. Aus nächstenliebe wird der das auch nicht machen.

Oder möchte jemand abstreiten das der gemeine Bildleser wirklich wissen will wie es wirklich ist? Ich glaube nicht...
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BlackHackz
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Beitrag: # 6825718Beitrag BlackHackz
27.7.2010 - 17:59

Ich verstehe nicht, warum Eurosport immer besser in der Bewertung wegkommt, als ARD/ZDF. Ist das immernoch das verletzte Gemüt, weil die vor 2 Jahren aus der Übertragung ausgestiegen sind?

Also ich schaue Radsport nur auf Eurosport, aber alles was so an ARD und ZDF kritisiert wird, gibts dort auch.
Ich sehe auf keinen Fall, dass ARD und ZDF am "Niedergang" des Radsport Schuld sein sollen. Diese gesamte Hetzjagd war in allen Medien egal welcher coleur durchgängig zu finden.
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zabelchen
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Beitrag: # 6825720Beitrag zabelchen
27.7.2010 - 18:13

Weil Eurosport nicht mit der extrem deutschen Brille auftritt wie ARD/ZDF (von "Leini" mal abgesehen) und dementsprechend nicht so extrem polarisiert. Bei genauerer Betrachtung fährt man die gleiche Hetze wie die öffentlichen gegen Armstrong oder 2008 auch gegen Ricco und Piepoli, da muss man dir zustimmen.

Der "nicht-Austritt" kommt dann noch hinzu...sicherlich
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Klaus und Tony
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Beitrag: # 6825726Beitrag Klaus und Tony
27.7.2010 - 19:28

Die Kommentierung von Eurosport kann man finden wie man will, der Sender hat in Sachen Radsport ein größeres Problem geschaffen: Eine Sendung wie "Planet Armstrong" hat mit guter oder schlechter Berichterstattung gar nichts mehr zu tun, weil es keine Berichterstattung, sondern Propaganda ist. Man sieht nichts als gefilterte Informationen von Sportlern oder Sponsoren, die sich das leisten können.
Damit niemand glaubt, ich würde hier ein Armstrong-Problem haben: Die "Milka-Girls" im Winter sind genauso ekelhaft.

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arkon
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Beitrag: # 6825730Beitrag arkon
27.7.2010 - 19:40

hmm... auch wenn ich die sendung jetzt nicht allzu gut finde: könntest du kurz etwas konkreter ausführen was dein problem damit ist?
berichterstattung von "hinter den szenen" hatten wir schon oft, viele filme (sommermärchen, höllentour, etc. pp.) haben ähnliches versucht, fällt das für dich in eine ähnlich sparte?
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Klaus und Tony
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Beitrag: # 6825735Beitrag Klaus und Tony
27.7.2010 - 19:52

arkon hat geschrieben:hmm... auch wenn ich die sendung jetzt nicht allzu gut finde: könntest du kurz etwas konkreter ausführen was dein problem damit ist?
berichterstattung von "hinter den szenen" hatten wir schon oft, viele filme (sommermärchen, höllentour, etc. pp.) haben ähnliches versucht, fällt das für dich in eine ähnlich sparte?
Nein, das sind ja erst einmal Kinofilme, die dann irgendwann mal im Fernsehen zu sehen waren. Und natürlich ohne jeden Aktualitätsanspruch - schon aufgrund von Einmaligkeit und Produktionszeit.

Formate wie "Planet Armstrong" sind im Senderprofil von Eurosport bedeutend gefährlicher, weil man dort ja eigentlich entweder Werbung oder Sport+Kommentar zu sehen gewohnt ist. Dieser Kommentar kann gut oder schlecht, sollte aber immer einigermaßen journalistisch sein.

Bei "Planet Armstrong" bestimmt der Protagonist den Inhalt - so etwas nennt man dann besser "Propaganda" oder meinetwegen "Pressekonferenz". Und mir ist die Gefahr zu groß, dass vom Publikum zu viel Inhalt dieses Formats für bare Münze genommen werden könnte.

Eigentlich sind wir im falschen Thread, merke ich gerade.
Sorry.

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BlackHackz
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Beitrag: # 6825737Beitrag BlackHackz
27.7.2010 - 19:56

Ich habe diese Sendung noch nie gesehen, aber was für Propaganda wird denn da verbreitet?
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arkon
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Beitrag: # 6825739Beitrag arkon
27.7.2010 - 20:12

na ja, im wesentlichen rückt er sich selbst in ein gutes licht. ich denke, dass dies der hauptgrund für das format und sciherlich auch einer der gründe hinter dem comeback generell sind & waren: armstrong als mensch zu etablieren.
in europa hatte er immer viele gegner und keine popularität, die sich mit seinen erfolgen vergleichen ließe. und auch wenn er immer versucht den arroganten mistkerl zu zeigen den das alles nicht interessiert glaube ich doch das ihn das stört. ihn stört es wie die franzosen ihm die größe der anderen champions in abrede stellen, wie er in deutschland immer nur als der gegner und der böse wahrgenommen wird und wie "armstrong" eigentlich gleichbedeutend mit "doping" geworden ist.
und ich denke weiterhin das diese tour das beste beispiel dafür ist: er hatte schon ziemlich bald keinen bock mehr. dieses "ich genieße jetzt die tour" war mehr oder weniger lächerlich und aufgesetzt. nichts dergleichen hat er getan. er ist mehr oder weniger schlecht gelaunt durch frankreich gerollt (siehe zb. die mehr oder weniger bewusste konfrontation mit der uci durch das trikot) und konnte nur nicht abbrechen weil ihm das noch viel mehr leute übel genommen hätten.
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tom b
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Beitrag: # 6825745Beitrag tom b
27.7.2010 - 21:00

Was ist denn daran so verwerflich? Ich finde ganz sicher nicht alles gut, was Armstrong getan oder nicht getan hat, aber ich kann sein Verhalten bei der Tour durchaus nachvollziehen.

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Beitrag: # 6825749Beitrag BlackHackz
27.7.2010 - 21:25

Na es geht ja darum, dass er sich über ein Medium in Szene setzt und seine Außendarstellung selbst lenkt.
Ich kann die Argumentation von arkon und KuT auf jeden Fall nachvollziehen.
Aber :)
Es ist heute ja auch schon so, dass wenn eine bekannte Person ein Interview gibt, in dem Vertrag ausgehandelt wird, dass das Management der Person sich das Recht vorbehält, bestimmte Stellen zu kürzen oder die Verbreitung des Interviews komplett zu verbieten. Günther Jauch ist da ein Experte drin. Aber im Prinzip liegen alle veröffentlichen Interviews in den Händen von PR-Leuten, die darum bemüht sind, Sätze abzurunden, "missverständliche" Aussagen zu streichen (bei bestimmten Arten von Menschen nicht, das sind dann Provokateure) und den Klienten in das Licht zu setzen, das vorher in einer Strategieplanung festgelegt wurde. Kein Interview wird veröffentlicht ohne die Zustimmung des Interviewten.
Im Prinzip ist "Planet Armstrong" also nichts anderes, als die Veröffentlichung eines Interviews mit Dieter Bohlen/Angela Merkel/Günther Jauch/Johannes Kerner oder sonst irgendeiner schattigen Lichtgestalt. Gefilterte Hofberichterstattung, mit Journalismus hat das alles längst nichts mehr zu tun.
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Beitrag: # 6825750Beitrag arkon
27.7.2010 - 21:27

verwerflich find ich das auch nicht. das oben war eher eine feststellung. allerdings unterscheidet das meiner meinung nach einen großen sportsman von einem erfolgreich: sein verhalten, wenn er nicht mehr alles gewinnt. kann man sich damit zufrieden geben? investiert man noch die gleiche energie?
bewundernswert finde ich beispielsweise roger federer: der ist nicht mehr so gut, wie er mal war. er hat alles erreicht und logischerweise ist die motivation nicht mehr so ganz da. aber trotzdem geht er noch raus und spielt, kämpft und kämpft, verliert und verliert. und ich könnte wetten das er, genau weil er so hartnäckig ist, noch ein paar große turniere gewinnt.
armstrong hat genau das nicht geschafft. er war schon letztes jahr ziemlich beleidigt als ihn contador ziemlich locker in der hand hatte und befand es dann nochmal nötig nach tourende nach zu treten. das ist für mich keine größe. ebensowenig wie das ganze hickhack, was er in dieser tour veranstaltet hat. der versuch, noch eine etappe zu gewinnen, in allen ehren. aber danach war er auch extrem gereizt und konnte nicht einfach gratulieren gehen.

aber den menschen armstrong konnte ich noch nie leiden. was für mich beachtlich ist: seine schwäche jetzt zeigt eigentlich nochmal beeindruckend auf wie stark er in seinen besten jahren eigentlich war. das sah immer alles zu locker aus um einen wirklich vom hocker zu reißen. und für mich werden diese beeindruckenden bilanzen aus seinen besten jahren erst mit dem bisschen abstand so eindrucksvoll erkennbar wie es sich eigentlich gebührt.
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