PepsiLight hat geschrieben:Ich weiß gar nicht, was alle immer gegen Contador haben? Ihr behandelt ihn so, als hätte man ihm Doping nachgewiesen, aber noch nicht gesperrt. (So wie bei Valverde.)
Warum eigentlich? Zudem hat er noch nie auch nur eine unfaire Aktion abgeliefert.
2006: Die Fuentes Liste enthält das Kürzel A.C.
2007: Unglaubliche Duelle mit dem dann aus dem Rennen genommenen Rasmussen.
2008: Contador fährt bei Astana, einem "Doping-Team" das nicht bei der Tour erwünscht ist. Contador gewinnt mit Leichtigkeit Giro und Vuelta.
2009: Armstrong kommt zurück, "Psychokrieg" mit Contador. Medienprofi Armstrong lässt Contador ziemlich blöd aussehen, stellt ihn als nicht Teamfähig, arrogant und egoistisch dar. Dazu kommen dann Aktionen wie die Attacke nach Andorra (war doch Andorra oder?...) und das Vertragswirrwarr mit Astana.
2010: Contador greift Schleck an, als er Defekt hatte, wobei beide vorher immer betonten wie freundschaftlich ihr Verhältnis doch ist.
Contador hat es einfach irgendwie geschafft, dass in den (deutschen) Medien ein unglaublich schlechtes Bild von ihm entstanden ist. Da ist er teilweise selbst dran Schuld, durch unglückliche Aktionen, andererseits hat er einfach auch ziemlich viel Pech was sowas angeht. Klar, wir wissen alle wie böse und manipulativ die Medien doch sind, aber irgendetwas bleibt dann doch hängen, sei es nur eine geringe Antipathie gegenüber Contador. Und wenn man den Informationsfluss mit so einer eher negativen Einstellung beobachtet, entstehen ganz schnell selbsterfüllende Prophezeiungen. Man sieht dann nur noch das was man sehen will und bestätigt immer seine Vourteile. In diesem Fall Contador ist ein unfairer, dopender, geldgieriger, einfach ein schlechter Mensch. Das muss nicht mal bewusst ablaufen, ich merk das ja auch bei mir selbst, dass ich Contador irgendwie nicht so mag, obwohl ich keinen rationalen Grund finde warum das so ist. Aber wenn ein mal so eine negative Assoziation da ist, dann ist es auch extrem schwer die wieder los zu werden.
Die Tour lebt auch von dieser schwarz-weiß Malerei. Wenn ich mich da an meine subjektiven Erinnerungen klammern darf: Der deutsche, gute, nette, pausbäckige Ullrich, gegen die übermenschliche Maschine Armstrong, Sympathiepunkte für Ulle. 2007 in den Bergen, dieses seltsame chicken, gegen den jungen talentierten Contador in Weiß, damals war mir Conti noch deutlich sympathischer und ich habe mich gefreut, dass Rasmussen rausgenommen wurde und die Tour nicht gewinnen konnte. Heute ist es eben, der übermächtige Contador, gegen den jungen, weißen Herausforderer aus dem kleinen Ländchen Luxemburg.