BlackHackz hat geschrieben:die Etappe war einfach nur dazu da, das Gesamtklassement vor den Bergen möglichst bunt durchzumischen. Da frage ich mich dann doch, wozu es eigentlich den Prolog gab, aber lassen wir das.
Naja, wirklich bunt mischt ein Prolog das Klassement ja nicht, dazu ist er einfach zu kurz. Und die Situation das nun mal Andy Schleck und Evens mit Vorsprung in die Berge gehen ist doch eigentlich eine recht vielversprechende. Ich finde es auf jedenfall Interessant zu sehen wenn mal Contador und Armstrong unter Zugzwang stehen. Wollen wir nicht Spektakel?
BlackHackz hat geschrieben:im Prinzip gibt es bei solchen KSP-Etappen nur 2 Alternativen: Mensch hat Glück und kommt durch oder mensch hat Unglück und stürzt oder holt sich nur einen Platten. Die erste Alternative ist eben wirklich pures Glück, da frage ich mich doch ernsthaft, wo denn der sportliche Aspekt an der Sache lag?! Gewinnen kann man ja auch nicht viel, man kann nur nicht verlieren. Das führt zu Alternative 2, nämlich dem Sturz oder dem Plattfuß ... Das ist russisches Roulette, einen Sieger gibt es nicht wirklich, dafür aber Verlierer.
Da fand ich von den erzählungen der Fahrer her die Sturzabfahrt der ersten Etappe doch etwas schlimmer. Das es bei Radrennen zu Stürzen kommt ist nunmal gang und gebe. Ein solches KSP Profil erhöht die Wahrscheinlichkeit natürlich aber wieviele Schlüsselbeine sind schon auf Abfahrten oder den letzten 3 Kilometern vor dem Ziel gebrochen? Und es ist vielleicht auch eine menge Glück dabei aber trotzdem waren vorgestern mit Hushovd und Cancellara zwei Klassiker Spezialisten und mit Evens ein Ex-Mountainbiker vorne, weil sie es können und ihr Fahrrad so beherrschen. Zusätzlich spielt der Faktor Glück im Sport eine reisen Rolle, vorallem im Mannschaftssport. Siehe diese Fussball WM und die Spiele von Deutschland gegen England und Argentienen. Beide hätten, wenn denn der Gegner nicht Pech gehabt hätte, auch ganz anders ausgehen können. Glück oder können?
BlackHackz hat geschrieben:Hm, ich weiß nicht. Was kommt denn als nächtes? Kreuzgefährliche Abfahrten mit massenhaft Stürzen? Enge Straßen, auf denen keine 2 Fahrer nebeneinander fahren können und man sich gegenseitig vom Rad schubsen muss, um vorbeizukommen?
Die Fahrer sind keine Zirkustiere, die man zur Plaisir der Zuschauer durch brennende Reifen springen lassen muss. Man muss keine Verletzungen provozieren, um ein Spektakel zu veranstalten. Wenn man denkt, dass der gemeine sadistische Pöbel gerne Stürze, Blut und Knochenbrüche sehen will, dann sollte man sein Menschenbild überdenken (obwohl ich mir manchmal nicht sicher bin, ob das nötig ist. DSDS/Dschungelcamp ist nicht anderes als Sadismus auf psychischer Ebene und das wird ja wohl gerne gesehen).
"Herzlich Willkomm in unsere schönen neuen Welt..." *ich geh mal eben kotzen
Nein, hier Stimme ich dir vollkommen zu. Spektakel heißt nicht Blut, Brüchen und Kranknehaus. Ich, für mich, konnte bei Voigt keine Wiederholungen sehen, bei Beloki damals nicht und auch bei schlimmen Fouls (Fussball), welche in Brüchen enden, kann ich eine grossaufgenommene Slowmoton absolut nicht nach vollziehen. Aber vielleicht müssen auch wir überdenken ob wir nicht längst von einer blutgierigen breiten Masse überstimmt wurden? Schade ist es allemal.
Es gibt jedenfalls genügent Möglichkeiten das Spektal sportlich zu konstruieren durch eben schöne Bergankünfte, KSP Passagen, (ich finde diese super) Zeitfahren auf schwerem Terrain oder breite Sprintankünfte.
BlackHackz hat geschrieben:Warum macht man nicht Werbung für die großen KSP-Klassiker? Diese Fixierung auf die Tour wird irgendwann dafür sorgen, dass Radsport eben wirklich nur noch Tour und ein paar Belanglosigkeiten über den Rest des Jahres wird. Deshalb sollte man Kopfsteinpflaster heraushalten, das möchte ich im Frühjahr sehen.
Es gibt nunmal eben solche und solche Radsportfans und viele wollen nur die Tour de France gucken. So bin ich auch dazu gekommen. Die Tour, Ullrich vs Armstrong, das war damals das größte für mich. (Leider haben die Idioten es dann geschafft mir fast den Spaß an der Sache zu nehmen aber das ist noch ein anderes Thema) Jetzt gucke ich mir, wenn ich es irgendie schaffe, alle Rennen an die im TV Laufen. Also hat die Tour mich dafür begeistert und ich bin sicherlich nicht der Einzige. Also denke ich das es auch im Interesse des Radsports ist die Tour so groß wie möglich zu machen um eben "nicht Radsportfans" für diesen Sport zu begeistern. Leider fallen die Klassiker damit etwas weg aber (hier wieder der Fussball vergleich) die zweite/dritte Bundesliga kriegt nunmal auch weniger Presse.