Ein langer Weg

FIKTIVE Radsport-Geschichten von Usern, die sich für schreibtalentiert halten

Moderator: Grabba

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arkon
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Beitrag: # 6758323Beitrag arkon
5.3.2009 - 16:30

Carlito spähte ein wenig misstrauisch aus dem Auto heraus. Das rote Backsteinhaus, welches er in Augenschein nahm, lag 50 Meter die Straße hinab. Die Mauer war angesprayt, hier und da geflickt, vom Ruß der Straße und dem Zahn der Zeit gezeichnet, die Fenster zum Teil vernagelt, zum Teil angebrochen. Einzig die Tür hob sich vom Rest der Fassade deutlich ab: Eine schwere Eisentür mit kleinen, engen Kuckfenstern versperrte den Weg in das Gebäude hinein. Ein Haus wie tausend andere in dieser Gegend hier.
„Dann mal los“ raunte er seinen Begleitern zu. Langsam stiegen sie aus dem Auto aus und drückten leise ihre Türen zu. Bloß kein Aufsehen erregen. Sie schauten sich gut um und trabten dann behäbig ihrem Boss hinterher über die Straße.
Einem Beobachter mochte es wie Zufall erscheinen, dass die Jungs sich seltsam dicht an der Hauswand entlang drückten. Oder wie sie immer eine Hand in ihren ausgebeulten Lederjacken hielten. Oder wie sie den Blick schweifen ließen, sich unter den Fenstern der Häuser entlang drückten. Aber es war kein Zufall.
Als Carlito die Tür erreichte signalisierte er den anderen stehen zu bleiben. Vorsichtig spähte er erst in den Hauseingang, dann ging er hoch und untersuchte kurz die Tür. Sie war zwar nicht undurchdringlich aber ohne Werkzeug war wohl nichts zu machen. Er klingelte an einem der zahlreichen Namen.
Ohne Nachfrage über die Gegensprechanlage ertönte kurz darauf das Summen. Carlito drückte die Tür nach innen auf und betrat das Haus. Er schaltete das Licht trotz des dämmrigen Halbdunkels, welches im Treppenhaus herrschte, nicht an. Als seine drei Begleiter ihm ins innere gefolgt waren hatten sich seine Augen schon an das Dämmerlicht gewöhnt und er begann langsam die Treppe empor zu steigen.
Es war eine langwierige und nervenaufreibende Angelegenheit. Stockwerk um Stockwerk, Stufe um Stufe kletterten sie aufwärts, ihrem Ziel entgegen. Alle waren sie still, und bis auf das leise Knarren vereinzelter Treppenstufen war es leise. Nach und nach gewöhnten sich auch seine Ohren an die Stille und er konnte das leise, nervöse Schnaufen seiner Begleiter vernehmen, das gedämpfte Trappeln ihrer Gummisohlen. Von oben wurde Musik hörbar, laute, mexikanische Volksmusik. In diesem Teil der Stadt das normalste der Welt. Als sie dem Lärm näher und näher kamen konnten sie Stimmen erkennen. Offenbar war die Musik nur zu dem Zweck so laut aufgedreht worden den Kampf eines Paares zu verdecken. Sie konnten einzelne Wortfetzen verstehen. Dem Vernehmen nach hatte sie ihn betrogen. Und ganz ohne Zweifel war der Name ihres heimlichen Liebhabers Miguel. Wieder und wieder dröhnte dieses eine Wort durch das Treppenhaus.
Schließlich waren sie da. Eine Etage unter dem Streit lag die Tür. Die im Uhrzeigersinn emporsteigende Treppe mündete auf einem kleinen Absatz, auf dessen rechter Seite die Tür lag. Carlito zögerte kurz auf der vorletzten Stufe, schätzte die Entfernungen und den Winkel des kleinen, verdreckten Türspions ab. Schließlich huschte er, so lautlos es ging, an der Tür vorbei auf die nächste Treppe und drückte sich eng an die Wand direkt neben der Tür.
Rafáel tat es ihm nach, postierte sich kurz oberhalb seines Bosses. Celso und Jorge lauerten auf den obersten Stufen kurz vor dem Treppenabsatz. Langsam tastete Carlito nach seiner Waffe und zog sie hervor. Die anderen folgten seinem Beispiel.
Carlito war zwar schon öfter in Feuergefechten gewesen, aber dieser Überfall heute würde wiederum ein Novum für ihn darstellen. Er hätte es gerne vermieden, aber nun musste er hier durch. Und er durfte keine Angst, kein Zögern zeigen. Seine Untergebenen brauchten einen starken Anführer. Und der würde er heute sein.
Er schielte zu der Tür. Das Holz mochte einmal stabil gewesen sein, aber mittlerweile klafften die Fugen zwischen den einzelnen Brettern auf. Hier und da war die Tür mit Nägeln und etwas Leim geflickt worden. Eine lösbare Aufgabe.
Er atmete ein, schloss kurz die Augen und versuchte, sich zu sammeln. Erst jetzt hörte er den Puls laut in seinen Ohren pumpen. Er hatte Angst. Verdammt noch mal. Er öffnete die Augen und vor die Tür springen und versuchen, sie einzurennen, als der Lärm von oben lauter wurde, die Wohnungstür eine Etage über ihnen aufgerissen wurde und die Frau im Flur stand. Sie schrie noch etwas nach innen und stapfte dann die Treppe herunter. Wie erstarrt sahen die Jungs ihr dabei zu. Schließlich drehte auch sie ihren Kopf und wurde der Situation gewahr. Sie blieb wie versteinert stehen und als sie die Waffen sah, die im trüben Licht, welches durch ein verdrecktes Fenster in das Treppenhaus flutete, hell blinkten, wechselte ihre Hautfarbe augenblicklich von einem kräftigen Rot zu einem gespenstischen weiß.
In die plötzliche Stille nach dem ganzen Geschrei und dem Türgeknalle ertönte ein spitzer Schrei. Aus schreckensweiten Augen starrte die Frau herab, hielt sich die Hände vor den Mund und kauerte sich dann wimmernd auf die Treppe, gegen die Wand lehnend. Ihr Kopf zitterte leicht, ebenso wie ihre vom Angstschweiß nassen Hände, die sie immer noch gegen ihren Mund presste. Sie atmete flach und hektisch.
Carlito schüttelte seinen Kopf und wollte seine Aufmerksamkeit gerade wieder auf die Tür richten als seine Frage, ob die Bewohner den Schrei gehört hatten, beantwortet wurde: Die Tür wurde geöffnet, eine Hand, die eine Pistole umklammerte, wurde hinaus gerichtet. Bevor noch der ganze Arm erschien packte Carlito das Handgelenk, riss den Mann auf den Flur hinaus, hob seine Waffe, zielte auf den dunklen Haarschopf, der erschien und drückte aus nicht einmal 20 Zentimetern ab. Die Wucht der Explosion riss seinen eigenen Arm zurück. Der Haarschopf stürzte geradewegs gen Boden. Über die Wand verteilt konnte Carlito eine weiße Masse, übertüncht von jeder Menge Blut, erkennen.
Noch bevor er Zeit hatte, nach zu denken, hörte er laute Schreie aus der Wohnung. Schüsse erschallten und Kugeln schlugen splitternd in die Wohnungstür auf der anderen Seite des Flures ein. Im Moment einer kurzen Pause zwischen den Schüssen stürzte er in die Feuerlinie hinein und drückte wahllos ab. Noch in der gleichen Bewegung ließ er sich mit dem Rücken gegen eine Tür fallen und presste sich, so eng er konnte, in die Aussparung in der Wand hinein. Mit zitternden Fingern tastete er nach der Türklinke. Es dauerte eine Sekunde, Kugeln schwirrten dicht an ihm vorbei, dann hatte er sie gefunden und stürzte nach hinten in das kleine Badezimmer der Wohnung. Mit einer schnellen Bewegung durchmaß er den Raum, suchte nach weiteren Gegnern. Dann hielt er kurz inne.
Hatte er im Flur welche getroffen? Schwer zu sagen. Rückblickend war das Bild grau und verschwommen. Er hörte wieder Schüsse und sah jemanden in die Wohnung hinein rennen. Laute Schreie ertönten, dann kehrte wieder kurz Stille ein. Lauerte dort draußen jemand? Carlito blickte hinaus auf den Flur. Ein Körper lag dort herum, Blut sickerte unter ihm hervor. Hatte er Zeit zu denken? Glücklicherweise nahm er sich einen Moment und lud seine Waffe nach.
Mit einem lauten Kampfschrei stürmte er nach draußen, doch fand den Flur leer. Leer bis auf drei Körper die verstreut umher lagen. Am Ende des kurzen Ganges befanden sich zwei geschlossene Türen, im Winkel von 90 Grad symmetrisch zueinander angeordnet. Er blickte nach links, nach rechts. Wo sollte er lang gehen? Er hörte Schritte hinter sich, drehte sich um. Celso stand hinter ihm. Mit Handzeichen verständigten sie sich. Er würde nach rechts gehen. Langsam schlichen sie vor bis zu den Türen. Hinter ihnen erschien auch noch Jorge. Wo war Rafáel? Die Frage tauchte nur peripher auf. Mit den Fingern zählte er an. Drei, zwei, eins, und los!
Mit der Hand drückte er die Klinke runter, stürmte mit erhobener Waffe in den Raum. In einer Ecke kauerte ein Mann, seine Waffe gen Boden gerichtet. Carlitos Puls schwoll an, das Blut rauschte in seinem Kopf.
„Hände hoch, lass die Waffe fallen!“ brüllte er durch den Raum. Die Gestalt zitterte ein wenig, hob ihren Blick leicht. Die Augen fokussierten nicht, ein Schleier vernebelte seinen Pupillen. Das Blut rauschte jetzt so stark durch seinen Kopf das Carlito schwindelig wurde. Würde er schießen?
„Lass die verdammte Waffe fallen!“ Zur Sicherheit wiederholte er den Satz auf Spanisch. Die Gestalt bewegte sich, aber sie ließ weder von der Pistole noch machte sie Anstalten die Hände zu heben. Seine Hände, schweißnass, rutschten unruhig auf der eigenen Pistole umher. Er spannte seine Finger um die Waffe dass die Knöchel weiß hervor traten.
„Waffe runter. Eins“ Jetzt sah der Mann ihn an. Klar und deutlich.
„Zwei“ Er richtete seinen Oberkörper auf, hob seine Arme…“
„Und drei“ Carlito zögerte einen Moment, zielte dann auf die Wand knapp oberhalb des Kopfes und drückte ab. Der Mann schrak unter dem Schuss zusammen, riss die Arme empor… und wurde von ein, zwei, drei Schüssen zerfetzt. In seiner Erinnerung würde Carlito sich später nicht mehr daran erinnern, wo genau die Kugeln den Körper durchdrangen. Er erinnerte sich lediglich an das aufspritzende Blut, an das Zucken unter der Wucht der Einschläge. Eine Weile blieb er wie angewurzelt stehen. Hatte er richtig gehandelt?
Hinter ihm stürmten seine Leute in den Raum. Keine Frage wurde geäußert. Nur die Feststellung. „Es sind alle tot. Lalo war nicht hier“
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arkon
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Beitrag: # 6758516Beitrag arkon
7.3.2009 - 15:21

“Ich weiß nicht, wo er ist.“ Und er glaubte ihr.
Roderick war gut darin, Menschen zu durchschauen. Es war nicht nur sein Beruf, es war seine Leidenschaft. Er konnte in ihren Gesichtern lesen wie ihn Büchern. An ihrem Gang vermochte er es, Geschichten ab zu lesen, sowohl psychologische als auch physische Details entkamen seinem Spürsinn nicht. Und hier war der Fall so offensichtlich, das er sich nicht einmal darum bemühte, einen durchdringenden Blick aufzusetzen oder eine der anderen Taktiken anzuwenden, mit denen er seine Opfer in der Regel nervös zu machen versuchte.
Roderick van Sleeken saß in der Küche von Maria Pineda, Eusébios Mutter. Der Schritt, ihr einmal auf den Zahn zu fühlen, war überfällig gewesen. Nachdem die heiße Spur zu seinem Aufenthaltsort so plötzlich versiegt war waren ihm ein wenig die zündenden Ideen ausgegangen. Und nun, da er versuchte Carlito zu finden, war die nächste Gelegenheit gekommen.
Die Erkenntnis, dass es wieder an der Bundespolizei liegen würde, den Entflohenen einzufangen, war wenig überraschend gewesen. Aber das bei den bisherigen Ermittlungen der örtlichen Polizeikräfte so gut wie gar keine Erkenntnis gewonnen wurde war beschämend. Roderick hatte gehofft aus den gewonnenen Spuren eine neue, noch nicht eingeschlagene Richtung für weitere Nachforschungen lesen zu können. Aber es war aussichtslos.
Stattdessen war er darauf angewiesen, Informationen über die Gang, in die beide verwickelt waren, zu gewinnen. Und nach der Befragung einiger Lehrer an der Schule war er nun hierher gekommen.
Das Haus hatte ihn nicht besonders überrascht. Obwohl er nicht oft hier war so hatte er doch oft genug mit Leuten zu tun, die dieser reizenden Gegend entsprangen. Und das die meisten kleinen Fische im Drogenmilieu diesen Weg aus Geldgier heraus eingeschlagen waren, besonders, wenn sie selber aus ärmlichen Verhältnissen stammten, war ebenfalls keine große Neuigkeit. Aber das Haus, in dem er nun in der Küche saß, an einem ekelhaften Pulverkaffee nippend, war irgendwie anders. Eine allein erziehende Mutter – fast normal in der Nachbarschaft. Sehr reparaturbedürftige Außenwände – so auffällig wie ein Sandkorn in der Wüste. Was war es?
Nach einer guten Viertelstunde Smalltalk war er nun zum Kern des Gespräches vorgedrungen: Wo war ihr Sohn? Und auch wenn es ein leichtes gewesen wäre, ihn einfach zu belügen, so war dies offensichtlich gar nicht notwendig: Sie wusste es selber nicht.
Und ihre Augen verrieten ihm noch eine andere Geschichte.
„Ich habe Zeugen, die berichten, das sie ihn in Grattan gesehen haben, vor zwei Wochen“ Ihre Augen leuchteten auf. Es war nur ein Reflex, und sofort versuchte sie wieder entspannt und desinteressiert zu wirken. Sie war ganz offensichtlich ein Anfänger in diesem Spiel. Eine angenehme Abwechslung. Er musste ein wenig nachschieben.
„Die Zeugen berichteten mir von dem Haus, in dem er sich angeblich aufhalte. Ich fuhr hin – und das Haus war leer.“ Wieder ein kurzer Moment, in dem ihr Gefühlsleben den dünnen Mantel gespielter Lässigkeit durchbrach. Sie war eine besorgte Mutter.
„War er schon öfter in solche Geschichten verwickelt?“ Fast unmerklich hatte er die kalte Bedrohung, die normalerweise seiner Stimme zugrunde lag, gegen ein einfühlendes Schmeicheln ausgetauscht. Die Wirkung blieb nicht aus.
„Nein, bisher... nun, in dieser Gegend...“ Sie schluckte. Er erkannte die Anzeichen eines Schluchzens, welches die Kehle empor kroch. „Ja“ korrigierte sie sich dann kleinlaut.
Er lehnte sich vor, kramte in seiner Tasche und reichte ihr dann ein Taschentuch. Es war alles Teil einer Schauspiels, das er seit Jahren einstudiert und seitdem immer wieder mit Erfolg aufgeführt hatte. Sie tupfte sich über die Augen. Worte, erst vereinzelt, dann wie ein Schwall brachen durch den brüchigen Damm ihres Schams.
Einen Block zu zücken hätte die vertraute Atmosphäre zerstört. Roderick vertraute sich und seinem Gedächtnis, konzentrierte sich und hörte aufmerksam zu. Wenn Eusébio irgendwann wieder zur Fahndungspriorität werden würde könnte ein Profiler mit diesen Informationen eine Menge anstellen.
„Dann hat er begonnen, Rad zu fahren. Es war die Idee seines Sportlehrers, diesem Marc... Er war von Anfang an begeistert, hat sich da völlig hinein gesteigert. Er ging arbeiten, sparte sich ein Fahrrad zusammen. Ich verstehe nichts davon, aber er hat eine Menge dafür ausgegeben. Und dann hat er angefangen, Rennen zu fahren. Nicht nur zu fahren, auch zu gewinnen. Ich war so stolz...“ Sie schluchzte wieder. Da war noch mehr. Einen Teil der Geschichte erzählte sie ihm nicht. „Diesen Sommer will er bei den Nationalen Meisterschaften antreten, amerikanischer Champion werden. Seit er mir davon erzählt hat... Ich habe noch mehr mit ihm gefiebert. Ich dachte, vielleicht schafft er es sogar und kommt aus dieser Gegend hier heraus. Er hat mir nie viel davon erzählt, aber ich bin seine Mutter, ich fühle so etwas: Er leidet in Detroit. Er will weg. Und ich hoffe so für ihn, dass er es schafft.“
Zwei Tränen kullerten ihre Wange herab. Sie schnäuzte ihre Nase, fuhr sich mit dem Taschentuch durchs Gesicht.
Er will hier weg. Roderick blickte sich um, sah Miss Pineda an, die billige Küche, die langsam verrottenden Nachbarhäuser. Es war ein verdammtes Ghetto. Alle wollten hier weg. Und keiner schaffte es. Denn tief in ihrem Herzen hatten sich alle, die hier wohnten, damit abgefunden, dass sie hierher gehörten. Das sie nichts in einer besseren Gegend verloren hatten. Es war der eigene Geist, der für viele zum Gefängnis wurde.
Und Eusébio? Er hatte ganz offensichtlich Pech gehabt. Für einen Radfahrer, der sich wahrscheinlich nur halbherzig in Gangs herum trieb, war er ziemlich tief in die Scheiße hinein geraten. Aber was hatte er letztlich gemacht?
„Ich danke ihnen, Miss Pineda.“ Er nickte der Frau, die da am Küchentisch saß, sich an einen Fetzen Papier klammernd, zu, stand auf und verließ das Haus.
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Exelero
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Beitrag: # 6759056Beitrag Exelero
12.3.2009 - 0:18

sicherlich ist das nervig...aber ich kann es mir gerade einfach nicht verkneifen...weiter, weiter, weiter

das du das ende schon angekündigt hast stimmt mich echt traurig...
die story ist einfach klasse, könnte mir das ganze auch gut vorstellen als film...schon mal dran gedacht drehbuchautor zu werden? würde bestimmt zu dir passen...
deshalb weiter machen, beim film hasse ich schließlich auch die werbeunterbrechungen ;)

PS: das du die story vllt. in kurzgeschichten weiter leben lassen willst oder irgendwann, wenn dich die lust wieder packt, find ich per se nicht schlecht, aber bitte keine anderen autoren dran lassen, sowas versaut einem die sachen nur und du würdest auch nicht glücklich damit werden

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arkon
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Beitrag: # 6759690Beitrag arkon
20.3.2009 - 4:30

Es war wahrlich keine faire Jagd. Und genau das gefiel Lalo so daran. Er folgte mit den Augen dem davon laufenden Jungen, der durch die unter der Autobahnbrücke abgestellten Autowracks wirbelte als wäre es sein zuhause. Die beiden bulligen Gestalten, die ihm hinterher rannten hatten keine Chance. Zumindest für sich genommen.
Er grinste, drückte das Gaspedal durch und beschleunigte das wuchtige Auto. Er nahm die nächste Kurve schwungvoll, rauschte unter der Autobahn hindurch und drehte wieder nach links. Nun befand er sich auf der anderen Seite des als Müllkippe missbrauchten Niemandslandes. Zu seiner rechten versperrte ein alter, löchriger Zaun notdürftig den Zugang zu einem Bahndamm. Den Blick nach links gewandt suchte er nach den sich jagenden Gestalten.
Da waren sie!
Er stieg auf die Bremse. Der Junge sprang gerade auf artistische Weise durch einen offen stehenden Transporter. Lalo hob anerkennend seine Augenbrauen. Bei seinem Tempo würde er wohl die meisten seiner Verfolger mit Leichtigkeit abschütteln. Die meisten.
Er zog die schwere 9mm Automatik aus seiner Jacke, wog einen Moment den wuchtigen Stahlrahmen in seiner Hand. Mit der anderen Hand fühlte er nach dem Fensterheber und rückte in runter. Der Junge hastete immer noch über den staubigen Boden, steuerte jetzt jedoch auf eine kleine Lücke im Zaun etwa 50 Meter vor Lalo zu. Perfekt.
Er drückte das Gaspedal bis zum Boden durch. Quietschend fuhr der Wagen an und beschleunigte die Straße hinab. Erschreckt blickte das Opfer hinüber, sah sein Auto, blickte zurück und sah die beiden Schläger, die ihm immer noch auf den Fersen waren. Mit dem Mut der Verzweifelung setzte er an, sprintete über die dünne Betonpiste. Es wurde knapp. Lalo verstärkte seinen Druck auf das Gaspedal, doch fand keine Reserven mehr. Der Wagen raste auf den sprintenden Jungen zu, doch verfehlte ihn. Fast. Im vollen Lauf ragte sein ausgestrecktes hinteres Bein weit zurück, in die Bahn des Autos hinein. Es tat einen lauten Knall, Lalo trat auf die Bremse und blickte in den Spiegel nach hinten.
Von dem Aufprall aus der Bahn gerissen flog der Flüchtende ein gutes Stück über die Straße bevor ihn die Gravitation unweigerlich zurück zog und knallend in den Kontakt mit der Oberfläche brachte. Lalo musste grinsen.
Er stieg aus, wanderte langsam zu seinem Opfer zurück, die Waffe neben sich locker hin und her schwingend. Seine beiden Lakaien erreichten gerade die Gestalt, die zusammen gekrümmt da lag. Sein Fuß war unnatürlich abgewinkelt und auch ohne das er Arzt war konnte Lalo sagen das er so schnell wohl nicht mehr würde laufen können. Wenn überhaupt. Er beugte sich herab und bohrte den Lauf der Pistole in seine Schläfe.
„Wo ist er? Wo ist Carlito?“
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arkon
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Beitrag: # 6760036Beitrag arkon
23.3.2009 - 11:06

Es hatte einige Zeit gedauert. Erstaunlich lange um genau zu sein, aber es hatte sich gelohnt. Nachdem Jarrod Phillips nach Kalifornien geflogen war um seine Wunden zu lecken und seine Seele baumeln zu lassen, stellte sich schon die Frage. Nicht unbedingt bewusst, aber unterbewusst hatte er sofort angefangen, sich damit zu beschäftigen, was als nächstes kommen würde. Langsam, irgendwo zwischen Surfen am Strand und Cocktailabenden auf den Promenaden hatte sich ein Plan zu formieren begonnen. Und noch bevor er bewusst sich überhaupt die Frage gestellt hatte kannte sein Unterbewusstsein bereits die Antwort.
Seine große Leidenschaft galt der langfristigen Entwicklung von Fahrern. In seinen bisherigen Anstellungen hatte er gute Einblicke in den Saisonaufbau und die spezielle Wettkampfvorbereitung erhalten. Längerfristig hatte er jedoch mit keinem Sportler arbeiten können – nicht zuletzt begründet in der anhaltenden Kürze seiner Anstellungen. Daher war sein Drang, weiter in diese Richtung zu arbeiten und zu forschen, nahezu ungebrochen.
Eine Zeitlang hatte er mit dem Gedanken gespielt wieder zurück an die Universität zu gehen. Der Kaffee mit anderen Forschern und wissenshungrigen Studenten, die vertraute Routine fern der Welt da draußen mit all ihren Wirrungen… Es war nicht die Realität, aber es war verlockend. Aber wie in den Teams, in denen er bisher gearbeitet hatte, würde er sich an der Uni wohl vor seinen Chefs verantworten müssen. Hinzu kam, dass es fast unmöglich sein würde, wirklich längerfristig mit erfolgsversprechenden Sportlern zusammen zu arbeiten. Sicher, er würde leicht eine große Zahl an Interessenten finden. Aber diese dann auch noch zu trainieren, wenn sie den Durchbruch geschafft hatten – Vom fixen Standpunkt einer Universität aus ein schwieriges Unterfangen.
Es blieben damit eigentlich nur noch zwei Möglichkeiten: Sich frei und selbstständig um Sportler zu kümmern oder ein Team zu eröffnen. Gegen ersteres sprach der nur unzureichende Einfluss auf die Sportler, gegen letzteres die Fülle an Arbeit, die auf ihn zukommen würde. Doch wenn er nicht die Sportart wechseln oder in irgendwelchen anderen, abstrusen Randbereichen sein Glück versuchen wollte, so blieb ihm wohl keine andere Möglichkeit, als sich für eine der beiden Optionen zu entscheiden.
So hatte er sich lange vor der Entscheidung gedrückt. Lang. Bis ihn eines Tages ein Freund konfrontierte. Nach einer wilden Segelparty entlang der Küste und einigen Zigarren und Whiskeys in einem der renommierten Herrenclubs sprach er ihn auf seine Zukunft an.
“Versteh mich nicht falsch, ich freue mich, solange du hier bist. Aber ich sehe, dass du dich nicht freust. Du hast Spaß, aber ich glaube du hast nur Spaß, weil du deine Sorgen verdrängen willst. Sehr erfolgreich, wie ich bemerken möchte.” Er lächelte und prostete ihm zu.
Jarrod drückte sich eine Weile vor der Antwort. Er hatte das Problem schon so lange vor sich her geschoben, dass es ihm peinlich war, nur darüber zu reden. Aber hier, in dieser Situation, gab es wohl keinen anderen Ausweg. Und so legte er ihm seine Überlegungen dar, in aller Ruhe und über einen weiteren Whiskey hinweg. Als er geendet hatte, schaute ihn sein Gegenüber etwas ungläubig an.
“Du hast Geld. Deine Frau liebt dich und würde dir alles finanzieren. Du hast Einfluss und einen guten Ruf im Radsport. Du könntest dir fast alles aufbauen, wovon du träumst. Und du überlegst ernsthaft noch?”
Der Freund war Teilhaber einer der nahmhaftesten Werbeagenturen der Stadt. Und er zog alle Register um seinem Freund in rosaroten Farben seine Zukunft zu malen – Phillips Cycling.
“Wenn du mit all deinem Talent und deinen Verbindungen im Radsport dieses Team ernsthaft aufbaust, dann will ich verdammt sein, wenn nicht noch vor deinem ersten Rennen mindestens drei Sponsoren an Bord sind.”
Und er versprach ihm, seinerseits seine Beziehungen geltend zu machen um ihn Firmen zu liefern. Sie schüttelten die Hände und es war abgemacht.
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Beitrag: # 6760223Beitrag arkon
25.3.2009 - 6:26

Was war es? Was hielt ihn zurück? Für Eusébio waren die Probleme seiner Altersgenossen mit Frauen immer ein Rätsel gewesen. Seit er angefangen hatte, sich für sie zu interessieren, hatte er gewusst, was er zu tun hatte. Es gab kaum etwas einfacheres. Er sah ein Mädchen, für das er sich interessierte, ging hin, unterhielt sich etwas mit ihr, wurde Schritt für Schritt sexueller und schleppte sie dann in den Nebenraum. Oder sein Auto. Oder wohin auch immer.
Oft hatte er sich gefragt, worin die anderen überhaupt ein Problem sahen. Frauen wollten Sex. Sie liebten Sex. Und fast nie geschah es, das er eine flachlegte und sie danach nicht zu ihm kam und mehr wollte. Viel mehr. Das war für ihn meistens dann zu viel: Er mochte Frauen. Er liebte es, sie zu ficken. Aber sich lange mit einer abgeben, das kam für ihn kaum in Frage.
Und nun saß er hier. Auf einem Bürgersteig in der Mitte von Nirgendwo. Vor dem Haus einer Frau, die er liebte, nein vergötterte, und er wusste nicht, was er tun sollte. Er war mit dem Plan hergekommen, sie zu erobern. Oder zumindest sie wieder zu sehen. Und nun? Nun saß er hier und wusste nicht weiter.
Konnter er einfach herüber gehen und hallo sagen? Würde sie an die Tür kommen? Würde sie sich an ihn erinnern? Hatte er überhaupt eine Chance bei ihr? Vor seinem inneren Auge sah er sie vor sich: Ihre kurzen, blonden Haare, ihre Augen… Er seufzte unwillkürlich.
Plötzlich wurde er aus seinen Grübeleien gerissen: Die Tür des Hauses, welches er so scharf beobachtete, wurde aufgerissen und sie kam heraus. Das helle Sonnenlicht schmeichelte ihrer hellen Haarfarbe, sie warf den Kopf zurück, drehte ihren Oberkörper und rief etwas nach drinnen. Dann erschien eine ältere Frau, dem Aussehen nach konnte sie ihre Mutter sein. Sie gingen zum Auto, Lisa stieg auf dem Beifahrersitz ein, ihre Mutter setzte sich hinters Lenkrad. Einen Augenblick noch verharrte Eusébio in seiner Starre, dann begriff er. Sie fuhren weg!
Hektisch schaute er sich nach einem Gefährt um und entdeckte, für solche Gegenden wenig überraschend, ein achtlos in den Vorgarten geworfenes Fahrrad. Ein wenig verrostet, tiefer “Low-Rider”-Rahmen, aber immerhin zwei Räder. Und eine Kette. Er sprintete die wenigen Meter herrüber und schwang sich, während der weiße Familienvan der Freemans langsam die Straße hinab beschleunigte, auf den Sattel. Wie ein besessener trat er in die Pedale, stand auf und riss das Rad unter sich hin und her wie ein Raubtier sein Opfer. Wie in solchen Gegenden üblich fuhr das Auto nicht sehr schnell, auf diesem Rad aber immer noch schnell genug für Eusébio. Verzweifelt versuchte er, die Lücke nicht zu groß werden zu lassen.
Eine Kreuzung. Und das Auto bog rechts ab! Eusébio nutzte die ganze breite der Straße, fuhr die Kurve weit von außen an, kam innen eng an den Bürgersteig… Und wurde plötzlich von einem lauten Hupen direkt hinter ihm aus seiner Konzentration gerissen. Noch bevor er seinen Kopf drehen konnte wurde das Rad unter ihm hinweg in die Tiefe gerissen. Wie bei den anderen Stürzen, die er schon überstanden hatte, überraschte ihn das plötzlich verschobene Zeitgefühl. Er sah das Unheil kommen, hatte alle Möglichkeiten, zu agieren, und doch keine Chance, dass unvermeidliche zu verhindern.
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Beitrag: # 6761576Beitrag arkon
6.4.2009 - 15:10

Zwischenziel

Joaquin Lizuro wusste, dass er sich immer an diesen Tag erinnern würde. Die letzte Etappe von Paris-Nizza, dem ersten großen Rennen der Saison, war der Moment seiner Krönung. Es war harte Arbeit gewesen. Nicht nur in dieser einen Woche hatte er alles gegeben, was er hatte. Seit er mit fünf Jahren das Radfahren angefangen hatte, seit er mit sechs Jahren den Entschluss gefasst hatte, Radprofi zu werden. Er war ein kleiner Junge gewesen, aber seit dem Moment, als er seine erste Tour gesehen hatte, war er in diesen Sport verliebt gewesen. Er schnappte sich sein Rad und raste die Straße auf und ab, spielte mit seinen Freunden „Sprint“, spielte Wasserträger, spielte Bergetappe. Schnell wurde aus dem Spiel Ernst, und seine Begeisterung wuchs und wuchs.
Dann, eines Tages, nahm sein Vater ihn mit. Sie fuhren quer durch Belgien, nach Flandern. Früh am Morgen ging es los, etwas mürrisch quälte er sich ins Auto. Sein Vater verriet ihm nicht, wo es hinging. Sie stiegen in irgend einem Ort aus, setzten sich in ein Kaffee und warteten. Joaquin erinnerte sich noch ganz genau an den Moment: Er wurde ungeduldiger und ungeduldiger. Sein Vater bestellte sich in aller Seelenruhe Kaffee und Bier, ein paar Kleinigkeiten und eine Cola für ihn. Sie warteten und warteten. Der Ort wurde langsam voll. Schließlich nahm er ihn an die Hand. Joaquin meinte, sie gingen zurück zum Auto. Stattdessen trotteten sie einen Hügel empor. Viele Menschen waren da, eine richtige Masse. Sie mussten drängeln und drücken und kamen doch kaum vorwärts. Er war noch klein und konnte nichts sehen außer den Beinen und Bäuchen von tausenden von Menschen. Und dann erreichten sie ein Gitter.
Obwohl er erst sieben war und erst ein paar Radrennen im Fernsehen gesehen hatte wusste er sofort, wo er war. Er schaute den Hügel hinab, er schaute auf die großen, gelben Flaggen mit dem schwarzen Löwen, auf das Kopfsteinpflaster, das in der Sonne glänzte. Vereinzelte Autos rollten die Straße empor, begleitet vom Jubel der Massen. Das Gefühl des Wartens war allgegenwärtig und einte die Menschen. Dann, endlich, nahte ein Hubschrauber am Himmel, und Polizeiautos tauchten auf. Einige Motorradpolizisten rasten vorbei. Und dann wurde es still. Am Himmel kreisten die Hubschrauber, näher und näher. Man konnte vereinzelt Radios quäken hören, in denen die Sprecher vom Rennverlauf berichteten. Und dann brandete, langsam, aber sicher, in der Ferne der Jubel der Menschen auf. Näher und näher kam der Lärm, das fiebrige Gefühl der Erwartung wurde stärker und stärker. Und dann, wie eine Explosion, löste sie sich als sie den ersten Fahrer der Flandernrundfahrt erblickten. Hektisch blickte er sich um als er den Hügel empor stürmte. Hinter ihm tauchten mehr auf, und mehr und mehr. Ein nicht enden wollender Strom an Radfahrern pumpte den Hügel empor, vorbei an Joaquin Lizuro und seinem Vater. Und als er den Fahrern nachblickte erkannte er in der Ferne eine kleine Kapelle, die auf dem Gipfel des Hügels stand.
Und nun hatte er erreicht, wonach er sich damals so sehr gesehnt hatte: Er war ein Radprofi geworden und hatte seinen ersten, großen Sieg errungen. Mit erst 21 Jahren war ihm heute der Gesamtsieg von Paris-Nizza nicht zu nehmen gewesen. Nach einem guten Prolog war er auf der dritten Etappe in einer Ausreißergruppe weit weg gekommen und hatte schließlich in einem großen Solo nicht nur den Tagesabschnitt gewonnen sondern auch die Gesamtführung übernommen. Und obwohl er in den nächsten Tagen sich vieler Angriffe erwehren musste stellte er sich als stark genug heraus. Seine Konkurrenten hatten ihn nicht nur unterschätzt, sondern sein Team, KPN, ihn auch hervorragend unterstützt. Auf der letzten Etappe gab es noch ein wenig Gerangel, aber am Schluss war er der Sieger der Rundfahrt. Im Ziel erwartete ihn eine ganz besondere Überraschung: Sein Vater war gekommen. In der Nacht war er mit dem Auto den ganzen Weg von Belgien nach Nizza gefahren, um den Sieg seines Sohns mit zu erleben. Glücklich fiel er ihm um den Hals.
Er war es gewesen, der Joaquin damals mit acht in einem Radsportverein angemeldet hatte. Er war jünger gewesen als die anderen, langsamer, aber er wollte nicht aufgeben. Auch wenn die anderen ihn zunächst auslachten und er alleine als letzter ins Ziel rollte, so trainierte er doch nur noch härter und fuhr weiter mit vollem Einsatz. Der Respekt seiner Teamkollegen war zunächst sein einziger Lohn. Die Ergebnisse blieben aus und obwohl sein Trainer ihn und seinen Einsatz für den Sport sehr mochte, so riet er doch eines Tages seinem Vater, seinem Sohn ein anderes Hobby zu organisieren. Doch alle Versuche seiner Eltern, ihn für etwas anderes zu begeisterten, scheiterten. Der Radsport, die einsame Routine des Trainings, die harte, kontinuierliche Arbeit mit und an sich selber, all das faszinierte ihn. Und dann, endlich, stellten sich auch Erfolge ein. Mit 14 war er noch einer der schwächsten in seinem Team gewesen, mit 16 gehörte er zu den Besten der Region.
Mit 18 bekam er die ersten Profiverträge angeboten, die er jedoch ablehnte: Er wollte bei seinen Eltern bleiben, in seiner Heimat. So wurde er mit 19 dann Teil des KPN-Teams. Für ihn war es nur eine weitere Station auf dem Weg nach oben, und so trainierte er mit eisernem Willen weiter, weiter, und weiter. Seine Altersgenossen im Team belächelten ihn ein wenig, die Älteren sprachen aber bald mit respektvollem Unterton von dem Jungen, der nie aufhören wollte, zu trainieren. Wieder durchlebte er eine Zeit ohne Erfolge, mit nur wenigen guten Platzierungen. Wieder waren seine Altersgenossen schneller als er. Joaquin zuckte mit den Schultern und trainierte noch härter.
Und nun schien es, als habe er den Durchbruch endgültig geschafft. Er war erst 21 und hatte mit diesem einen Sieg schon mehr erreicht als die meisten anderen Fahrer in ihrer gesamten Karriere. Ganz wohl war ihm bei dem Gedanken nicht, aber er würde sich wohl daran gewöhnen müssen. Nun war er einer der Großen.

Da ich gerade ein wenig den Ideenfluß vermisse bzw. mich erst wieder richtig zusammenreißen und weiterschreiben kann wenn ich zuhause bin hier meine erste Kurzgeschichte. Wie man sich denken kann ist der Schauplatz die gleiche Radsportwelt die auch schon in der Hauptgeschichte entwickelt wurde.
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arkon
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Beitrag: # 6762083Beitrag arkon
12.4.2009 - 9:45

Genießerisch schloß Peter Edwards die Augen. Ein guter Blowjob am Morgen war eine Sache, aber dieser… Der richtige Einsatz der Zähne, ein perfektes auf und ab, dezenter Gebrauch der Hände: Dieses Mädchen wusste, was sie machte. Er bewegte sich kurz um den Orgasmus noch ein wenig heraus zu zögern. Er wollte diesen Moment ein wenig auskosten. Er fühlte, wie er dem goldenen Punkt näher und näher kam. Diese Vorfreude, genau diese Anspannung, das war es, wonach er sich so sehnte. Und dann die Auflösung. Ohne das sein Schwanz der Kühle des Schlafzimmers ausgesetzt worden wäre verschoß er zuckend seine Ladung. Mit der Hand streichelte sanft Nuria den Schaft, während sie tapfer schluckte.
Peter öffnete seine Augen und lächelte sie an. Nuria sah gut aus, war aber bei weitem keine Schönheit. Der einzige Grund, weswegen er sie noch als Gespielin um sich akzeptierte war, das er es unglaublich genoß, wenn sie ihm einen bließ. Seine Freunde fanden immer, dass es zu sehr dem Klischee eines Drogenhändlers entsprach, das er sich neben seiner Frau noch mehrere andere Frauen ‚warm hielt‘, wie er es ausdrückte. Aber für ihn war es ein Luxus, den er sich gönnte. Natürlich, mit seiner Ehefrau war er glücklich. Wobei, glücklich… Er war zufrieden. Sie führte ein Leben im Geldrausch, er konnte auf gesellschaftlichen Anlässen vorzeigen. Und sie hatten guten Sex. Schön und gut, sagte er immer, aber ich will nicht auf andere Frauen verzichten. Und das tat er auch nicht.
Frisch gestärkt für den Tag schwang er sich aus dem Bett, schlüpfte in seinen Morgenmantel und rauschte in die Küche. Das Frühstück war in der Küche aufgedeckt. Kenneth Payton, sein Sekretär, saß auf einem Barhocker an der hohen Marmortheke und nippte an einem Kaffee als er eintrat. Einer der absoluten Vorteile an einem Privatsekretär war, das Peter die Nacht über frei hatte: Bei wichtigen Dingen wurde er informiert, ansonsten konnte er in Ruhe schlafen. Dem Ringen unter Kenneth Augen nach zu urteilen hatte sich diese Investition heute wieder gelohnt.
„Morgen Kenneth“
„Guten Morgen, Sir.“
Er stellte keine Fragen, sondern schlenderte zum Tisch, goß sich einen Kaffee ein und trank einen Schluck Orangensaft, während er in der Tasse herum rührte.
„Es gibt gute Neuigkeiten. Wir haben gestern Abend einen Informanten aufgespürt und in einer langen Nachtschicht heraus gefunden, wo sich vermutlich Carlito Hernandez aufhält.“
Peter nickte anerkennend. „Gute Arbeit. Das ging schnell.“
„Wir glauben, das er im Unterschlupf seiner Bande wohnt, aus Sicherheitsgründen. Die meisten seiner Vertrauten wohnen für den Moment ebenfalls da. Offenbar sind sie auf höchster Alarmstufe. Die Streitigkeiten mit Lalo, einem anderen Kleinkriminellen aus dem Ghetto, spitzen sich zu.“
„Also müssen wir handeln, wenn wir nicht riskieren wollen, ihn tot zu sehen?“ Die Frage war nur zur Hälfte als solche gestellt.
„Genau“ antwortete Kenneth. „Beide Parteien sind bereit, sich einen Kampf bis aufs Blut zu liefern. Wir könnten in einem eventuellen Gemetzel die Spur verlieren.“
Peter seufzte. Er schob sich einen Streifen Frühstückspeck in den Mund. Er hasste es, von Umständen zu Entscheidungen gezwungen zu werden. Wenn er sich mit Carlito unterhalten wollte konnte das gefährlich werden. Und wenn die Operation nicht gut geplant war, war nicht nur sein Leben, sondern auch das seiner Männer sowie die Spur ansich in Gefahr. Nicht gut.
Den Rest des Frühstücks sprachen sie über andere Dinge, die in seinem Imperium vor sich gingen. Auch wenn er nicht einer der ganz großen Drogenhändler war, so war sein Einfluß hier im Norden der USA doch enorm. Und mit Macht kam nun einmal der Druck, sie zu nutzen und zu erhalten. In seinem Falle war das schon genug Arbeit, um die Tage zu füllen. So einfach wie in den Filmen war der Job nunmal leider nicht.
Er hatte das Gefühl, das er sich ein wenig vor der Entscheidung drückte. Sie sprachen über dies und das, Details an einem neuen Transportsystemen, neue Erkenntnisse über einen Mitarbeiter, normales Tagesgeschäft. Payton lies ihn gewähren, drängte ihn nicht sondern beantwortete folgsam Frage um Frage, konzentrierte sich scheinbar auf die anderen Probleme. Schließlich gab sich Peter einen Ruck. In seinem Geschäft war Risiko zwar Gift. Aber nur wer diese Grundregel ab und an verletzte, konnte wirklich aufsteigen.
„Wo genau hält sich Hernandez auf?“
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Beitrag: # 6770701Beitrag arkon
1.6.2009 - 17:20

Jarrod presste reflexartig seinen Fuß auf die Bremse. Die gewaltige Masse seines Cayenne schlingerte kurz nach rechts und links, wurde schließlich doch von diversen elektronischen Systemen in der Spur gehalten und kam zum stehen. Seine Augen weit aufgerissen umklammerte er das Lenkrad, das seine Knöchel weiß wurden. Sein Gehirn war auf Schrittgeschwindigkeit herab gebremst. Bis auf „Scheiße, Scheiße“ gab es keinen Gedanken in seinem Kopf. Er schloß die Augen, nahm einen tiefen Atemzug und konnte förmlich zuschauen, wie sein Denkprozess sich normalisierte.
Er schaute in den rechten Seitenspiegel. Eine Gestalt lag am Boden, ein Fahrrad neben ihr. Hastig stieg Jarrod aus und eilte die wenigen Meter zu seinem Opfer. Noch bevor er es erreicht hatte bemerkte er schon, wie sich der Körper bewegte. Die Erleichterung durchflutete seinen Körper. Auf mehr als wackeligen Füßen tat er die letzten Schritte und kniete sich nieder. Es war ein Junge mexikanischer Abstammung. Seine Kleidung war an einigen Stellen abgeschürft, darunter Blut sichtbar. Er öffnete die Augen.
„Hi, Jarrod Phillips. Ich hab sie... angefahren“ stellte er sich vor. Er musste schlucken. Was, wenn der Junge ihn anzeigen würde?
„Eusébio Pineda“ kam lächelnd die Antwort. Jarrod ergriff die dargebotene Hand und schüttelte sie. Ohne auf eine Reaktion von ihm zu warten stützte sich Eusébio auf dem Boden und ließ seinen Blick suchend umher gleiten. Offenbar dauerte es einen Moment, bis er wusste, wo er war.
„Dein Fahrrad“ setzte Jarrod an und zeigte auf einen plattgewalzten Haufen auf Eisen und Gummi.
Eusébio machte Anstalten aufzustehen, doch Jarrod mahnte ihn zur Ruhe. „Ich ruf einen Krankenwagen. Man kann nie vorsichtig genug sein“ Er zückte sein Handy und drehte sich um um zu telefonieren. Noch bevor sich jemand am anderen Ende gemeldet hatte legte sich eine Hand auf seine Schulter. „Mir gehts gut. Ein paar Schürfwunden, aber das wird schon wieder“
Misstrauisch blickte er ihn an. Er war offensichtlich ziemlich mitgenommen, aber er hatte schon schlimmer verletzte Leute ganze Rundfahrten beenden sehen. Er seufzte. „Na dann, spring rein. Ich lad eben das Rad in den Kofferaum und fahr dich nach Hause. Ich klär das mit deiner Mutter“ Er öffnete ihm die Tür auf der Beifahrerseite und verfrachtete dann das wertlose Stück Blech, das vor wenigen Minuten noch ein Fahrrad gewesen war, in den Kofferraum.
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Beitrag: # 6778800Beitrag arkon
12.7.2009 - 20:05

Für den außenstehenden Beobachter waren es nur drei Wagen, die in einem Konvoi auf ein altes Fabrikgelände einbogen. Staub wirbelte auf und hüllte die drei schwarzen, verspiegelten Limousinen in eine braune Wolke ein. Geschäftsleute vielleicht, die dieses Geländer verkaufen wollten. Oder irgendwelche Beamte irgendeiner Regierungsstelle. Oder das FBI, die jemanden im Umfeld beschatten wollten.
Der Kies knirschte unter den Reifen. Noch bevor die Wagen anhielten schwangen schon Türen auf und einige stämmige Männer in Anzügen mit Sonnenbrillen sprangen hinaus, die Köpfe wachsam und suchend hin und her schwenkend und die recht Hand unter dem Jacket. Vielleicht doch keine Geschäftsleute. Die Wagen hielten an, die Männer schärten nach allen Richtungen aus. Wer genau hinsah konnte den Kreis erkennen, den sie wie zufällig um die Wagen bildeten.
Aus dem hinteren Wagen stiegen drei weitere Männer aus. Einer, offenbar auch ein Leibwächter, verschränkte die Arme vor seinem Schritt, blickte stur geradeaus und wartete neben dem Auto auf seine beiden Begleiter. Der zweite trug einen cremefarbenen Anzug und ein blaßgelbes Hemd. Er blieb stehen als er ausgestiegen war, sah sich um und machte sich kurz ein Bild der Situation. Mit gebieterischen Schritten eilte er dann auf den Haupteingang der Fabrikhalle zu, vor der sie gehalten hatte. Ihm hinterher folgte mit hektischen Schritten der Dritte: Ein etwas untersetzer, bebrillter Mann im grauen Anzug. Er sah übernächtigt und gestresst aus.
Noch bevor Edwards das große Tor erreichen konnte wurde es schon aufgerissen. Carlito kam ihm gemessenen Schrittes entgegen. Links und rechts eilten zwei Jungen heraus, beide mit Sturmgewehren älteren Modells, die sie aus der Hüfte heraus auf die Neuankömmlinge richteten. Peter lächelte.
„Du hast wirklich ein paar furchtlose Leute an deiner Seite.“
Carlito suchte seinen Blick, ging weiter zielstrebig auf ihn zu und bliebt erst einen Schritt vor ihm stehen. Seine Augen strahlten die eisige Kälte aus, die er schon damals, bei ihrer ersten Begegnung ausgemacht hatte. Sein Respekt vor seinem Gegenüber wuchs weiter. Keine Angst, keine unnötigen Provokationen. Dieser Junge hier konnte es weit bringen. Peter streckte ihm die Hand entgegen und lächelte breit.
„Hi, Carlito“. Das Manöver wirkte, ein Teil der Spannung verflog augenblicklich.
„Deine Jungs können ihre Waffen jetzt runternehmen. Ich bin nicht gekommen um dich zu töten oder eine Schießerei anzufangen.“ Seine offensichtliche Überlegenheit sprach er erst gar nicht an. Sie waren beide Profis.
Carlito zögerte einen Moment, dann bedeutete er seinen Begleitern ihre Waffen zu senken. „Lass uns nach drinnen gehen.“ sagte er und bedeutete seinen Gast mit einer Handbewegung ihm zu folgen.
Sie stapften durch das große Tor in das Innere der verfallenen Halle, die Armada an Schergen im Schlepptau. Der plötzliche Wechsel vom hellen Tageslicht zum schummrigen Halbdunkel nahm ihm für einen Moment die Sicht. Dann erst erkannte er das verfallene, verstaubte Innere der Halle. Die Firma, die hier einst produziert hatte, hatte nur einen kleinen Teil ihrer Maschinen verkauft. Der größte Teil der Ausrüstung stand noch herum und zerstückelte den großen Raum so in ein riesiges Labyrinth. Und aus vielen Eingängen krochen langsam mehr und mehr Jungen hervor, alle bewaffnet mit einer großen Auswahl an Schußwaffen und alle mit der gleichen, amateurhaften Haltung der Waffen. Obwohl er in Unterzahl erschienen war so zweifelte Peter doch keinen Moment daran, das seine Leute eine eventuelle Auseinandersetzung gewinnen würden. Ein kurzer Blick nach rechts zu seinem persönlichen Leibwächter bestätigte seinen Ausdruck: Seine Körperhaltung war immer noch so entspannt wie heute Morgen beim Frühstück. Keiner seiner Leute zog eine Waffe. Sie wollten die Situation nicht unnötig verschärfen.
Carlito führte sie durch einige enge Gänge hin zu einer Art Hauptplatz. Dort setzte er sich auf eine Holzkiste und bedeutete seinem Gast, es ihm gleich zu tun.
„Carlito“ begann Edwards „ich entschuldige mich dafür auf diese Art und Weise in dein Gebiet ein zu dringen. Ich weiß, das ich uns beiden damit ein Risiko aufbürde. Jedoch erfordern es die Umstände“
Hernandez nickte kurz.
„Wir haben uns nicht mehr gesehen seit jenem Abend. Und seitdem versuche ich heraus zu finden, wer hinter diesem Anschlag auf mein Leben steckt.“
Er machte eine kurze Pause. Er war sich ziemlich sicher, das Hernandez unschuldig war, aber nicht völlig. Er beobachtete aufmerksam, wie sein Gegenüber auf diese unterschwellige Drohung reagierte. Aber trotz seiner jungen Jahre verzog er keine Miene. Ein echtes Pokerface. „Ich bin zu dir gekommen, weil ich glaube, das du weißt, wer es war. Und auch, weil du mir gefällst.“
Carlito zog eine Augenbraue hoch. War er homophob oder einfach nur neugierig, worauf er abzielte?
„Du bist zwar jung, aber doch schon erstaunlich abgebrüht. Du hast etwas, was in unserem Geschäftszweig rar ist: Du bist professionell.“ Wieder ließ er die Worte ein wenig einsinken.
„Ich möchte, das du für mich arbeitest.“

Nachdem mich die Tour auf der dritten Etappe hintereinander wirklich enttäuscht hat hab ich ein wenig in meinen alten AARs gewühlt... das ist irgendwie eher das, was ich mir von Radsport erhoffe. Und weil mich wieder das Fieber gepackt hat gehts hier weiter. Wie lange bleibt offen ;)
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Beitrag: # 6779913Beitrag arkon
16.7.2009 - 21:21

Zunächst verlief die Fahrt etwas schweigsam. Eusébio brachte alle seine Überredungskünste auf um seinen Chauffeur davon zu überzeugen das dieser ihn nicht ins Krankenhaus bringen musste. Das Gespräch tröpfelte ein wenig vor sich hin, bevor Phillips ihm erzählte das er gerade auf den Weg in die örtliche Schule wäre um einige der Schüler für den Radsport zu begeistern. Und spätestens als er hinzufügte, das er gerade selber ein Team für junge, amerikanische Talente aufbaute war seine Neugierde geweckt. Begeistert hing er an seinen Lippen als er ihm von seinen Erfahrungen aus dem Profiradsport erzählte. Die Tour, der Giro, die Klassiker, all das und noch viel mehr hatte Jarrod nicht nur gesehen, nicht nur erlebt, sondern selber mitgestaltet. Er erzählte Geschichten wie er selber Taktiken ausgeklügelt hatte, wie seine Gedanken das Rennen mitgeprägt hatten. Es war eine Welt so weit entfernt von seiner eigenen. Er lebte in Detroit, einer dreckigen, verfallenen Stadt. Der Radsport war in Europa, ein Kontinent weiter entfernt von seiner Heimat als Eusébio jemals gewesen war. Viel weiter. Er hatte kaum die Grenzen Michigans überquert und hier saß er und träumte von einem anderen Kontinent, einem anderen Teil der Welt.
Er schüttelte seine Gedanken ab. Und mehr um sich selbst von der Träumerei abzulenken erwähnte er seine eigenen Radfahrkünste. Jarrot hörte zu, erst höflich, dann immer beeindruckter. Eusébio sprach von seinen Trainingsausfahrten, von den Rennen, von den wenigen anderen Fahrern die er kannte. Jarrot schwieg. Und schließlich, als die Flut von Wörtern versiegte, sprach er:
„Eusébio, in meiner Welt gibt es so etwas wie Schicksal nicht. Meine Welt ist rational, jeder ist seines eigenen Glückes Schmied. Aber dieser Moment, dieser Zusammenstoß... dieser Unfall“ korrigierte er sich „Ein Zufall. Ein glücklicher.“ Er lächelte in sich hinein, augenscheinlich unzufrieden mit seiner Formulierung.
„Du bist genau das, was ich suche. Wegen Menschen wie dir habe ich mein Team gegründet: Du bist jung, offensichtlich talentiert, und du würdest alles tun um von hier weg zu kommen. Ich brauche junge Fahrer, die noch nicht lange im Geschäft sind und noch nicht viel von dem ganzen Zirkus mitbekommen haben. Ich brauche Fahrer die ich formen kann, über Jahre hinweg. Und du, du wirst nie die Motivation verlieren. Du wirst in Europa leben und hart trainieren...“
Das Lächeln, welches er nun aufgesetzt hatte, war breit. Jarrot war glücklich.
„Würdest du mit mir zur Schule kommen und ein paar Worte sagen? Die Kids brauchen eine Identifikationsfigur. Jemanden, der selber Radsport betreibt und in ihrem Alter ist. Ich stell dir ein paar Fragen, du brauchst keine großen Reden schwingen. Du stellst dich vor die Aula und redest einfach über das, was du am liebsten tust. Na ja, fast“ Er grinste.
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Beitrag: # 6783609Beitrag arkon
28.7.2009 - 16:19

Es war eigentlich zu einfach gewesen. Nicht, das es nicht vorkam, das vor allem Kleinkriminelle solche eklatanten Fehler und Fehleinschätzungen begangen. Es kam ihm nicht komisch vor. Es kam ihm nur fies vor. Wie als wenn er bei einem Spiel geschummelt hätte. Die richtige Herausforderung hatte es nicht gegeben, daher würde er, wenn er nach Hause ging und sich entspannte, vor dem Fernseher in einen Sessel sank und an einem Glass Whiskey nippte, auch nicht dieses volle, runde Gefühl haben, das ihn üblicherweise nach einem erfolgreichem Auftrag begleitete. Es würde schal und leer sein. Und er würde sich wie ein Betrüger vorkommen wenn ihm sein Chef auf die Schulter klopfen und eine weitere, positive Bewertung hinten in die Akte des Falles und in seine Personalakte hinein legen würde. Aber Roderick van Sleeken hatte sich in einem gewissen Maße an so etwas schon gewöhnt.
Er war, nachdem er Eusébio Hernandez nicht gefunden hatte, zurück an die Schule gefahren und hatte begonnen, die Kinder einzeln zu verhören. Er hatte nicht viel Erfahrung mit so etwas und offen gestanden erwartete er auch unterbewusst nicht, dass diese Kinder im Angesicht des Feindes so sehr zusammenrücken würden wie sie es taten. Aber sie taten es. Mit großer Regelmäßigkeit wurde er in den Verhören beschimpft, verhöhnt, sogar bedroht. Die klaren Rechtsbrüche und die eigentlich folgerichtigen Untersuchungen interessierten ihn wenig. Wozu in dieser Gegend an Kleinkriminelle seine Energie verschwenden? Die meisten sahen in ihm nur das Bild einer herrschenden, sie unterdrückenden Klasse. Oder den verlängerten Arm der großen Bande an Nazis aus Washington. Zeitverschwendung.
Von einigen jedoch hatte er Informationen erhalten. Das meiste war ihm ohnehin bekannt, hier und da jedoch gab es für ihn neue Erkenntnisse. Und die größte Bestand wohl darin das Eusébio, kurz bevor er verschwand, eine größere Auseinandersetzung mit einem gewissen Lalo gehabt hatte. Es war offenbar keine der üblichen „Ich bring dich du Wichser“ - Geschichten gewesen. Lalo hatte einige Tage gewartet mit seiner Drohung nachdem Eusébio offenbar mit seiner Freundin etwas angefangen hatte. Das Element, welches schließlich sein Interesse weckte, war das Lalo offenbar vor kurzem im Krankenhaus gewesen war, mit Stichverletzungen. Es konnte Zufall sein, sicher, aber meistens war es das nicht.
Roderick beendete pflichtgemäß noch die Runde der Verhöre, klopfte noch nach anderen Details und machte dann, das er loskam. Laut Akte der Schule wohnte Lalo in einem der Wohnwagenparks, die so charakteristisch für die Ghettos in dieser Gegend waren. Er schrieb sich die Adresse auf, warf einen kurzen Blick auf die große Stadtkarte die im Lehrerzimmer hing und machte sich dann auf den Weg.
Auch wenn van Sleeken in einem Zivilauto unterwegs war und die Sirene sowie das Funkgerät gut verstaute, so fühlte er sich doch sehr nackt, als er seinen Wagen durch die Straßen Detroits bewegte. Die lange, schwarze Limousine wies ihn deutlicher als Polizist aus als es eine Dienstmarke hätte tun können. Links und rechts gab es einsame, zerfallene Fertighäuser. Hin und wieder war ein Grundstück leer oder die abgebrannten Reste der Wände ragten in den Himmel. Wer sich keines dieser Häuser leisten konnte oder wollte, der wohnte in einem Wohnwagen, in einem so genannten „Trailer Park“. Eminem kam aus genau so einer Gegend. Unter den ohnehin schon üblen Dingen hier waren sie die übelsten.
Aus der Windschutzscheibe erkannte er die kleine Ansammlung an Wohnwagen, die sich um ein paar Bäume drängelte. Es war ein verdammt kleiner Trailerpark. Am Rande stand ein kleiner Verschlag, offenbar für den Aufseher. Erst dachte Roderick, er wäre unbewohnt: Graffitis waren über die gesamte Höhe der Außenmauer verteilt, die Fenster waren eingeschlagen, das Dach wölbte sich und an vielen Stellen überdeckten Holzteile wohl noch unansehnlichere Dinge in der Außenwand.
Als er jedoch langsam vorbei rollte öffnete sich die Tür und ein alter Mann im Unterhemd erschien. Roderick parkte den Wagen und ging am Park entlang. Etwa 30 Wohnwagen standen ordentlich in Reih und Glied, wobei sie Platz für einige Straßen, oder breitere Feldwege, freiließen. Hier und da war ein Platz frei und man konnte das Betonfundament sehen, auf dem die anderen Wohnwagen standen. Roderick hatte sich die Adresse eingeprägt und konnte so, ohne auf den Zettel zu schauen, schnell den Wohnwagen ausmachen, in dem Lalo wohnen musste.
Er ging am Park vorbei ohne groß den Kopf zu drehen und verschwand dann hinter der nächsten Häuserzeile. Er wartete kurz, vertrieb sich die Zeit mit einem Anruf in die Zentrale, und kam dann ebenso zielstrebig wieder zurück zu seinem Wagen. Ein letzter Blick noch auf den Wohnwagen, um den es ging, dann wendete er und fuhr weg.
Als er wiederkam saß er in einem wesentlich unauffälligeren Wagen. Neben dem Park gab es ein freies Grundstück auf dem wohl früher einmal ein Einkaufszentrum gestanden hatte oder wenigstens geplant war. Ein Zaun versperrte mehr oder weniger gut den Zugang zu einer großen Wildnis. Perfekt. Er suchte sich eine Stelle von der aus er durch das verwilderte Gebiet hindurch den Eingang von Lalos Wohnwagen sehen konnte. Und wartete. So einfach war Polizeiarbeit.
Es dauerte nicht lange bis Lalo, den er von einem Foto her wieder erkannte, nach Hause kam. Er schaute sich nicht um, blickte nicht argwöhnisch nach allen Seiten. Wozu auch? Dies war sein Zuhause. Als er jedoch zwei Stunden später den Wohnwagen verließ hatte er untrüglich seiner Verschwörermiene aufgesetzt. Roderick hatte die Zwischenzeit genutzt um einen kleinen Peilsender an Lalos Auto zu installieren, daher konnte er ganz in Ruhe seinen Kontrahenten betrachten und mit dem Teleobjektiv seiner Kamera auch ein paar Fotos schießen. Der satt klickende Verschluss der Spiegelreflexkamera war zwar nicht leise, aber van Sleeken fühlte sich sicher. Er wartete noch ein paar Momente nachdem das andere Auto außer Sichtweite verschwunden war bis er seinen Motor startete.
Und seitdem wartete er neben einem Güterbahnhof irgendwo in Detroit in seinem Wagen, die Kamera in der Hand. Lalo hatte sich mit ein paar seiner Jungs getroffen und war dann hier in einer kleinen Hütte im Brachland neben dem Eisenbahngelände verschwunden. Der Hobbyfotograf in Roderick erwachte. Aber er unterdrückte das Bedürfnis einige Fotos von dem fast verlassenen Abstellbahnhof zu schießen. Außerdem hätte er für eine gute Perspektive eh aus seinem Auto aussteigen müssen. Er verwarf den Gedanken.
Schließlich kamen sie wieder nach draußen. Erst ein etwas untersetzter Junge, der unauffällig in der Gegend herum zu schauen versuchte. Es mißlang. Dann kam der Rest der Gruppe, unter ihnen auch Lalo. Wieder klickte der Spiegel in seiner Kamera, hoch, runter, der Autofokus surrte.
Sein Auge fest in den Sucher gedrückt sah er es auf einmal. Nur für den Bruchteil einer Sekunde verrutschte ein Kleidungsstück, die Sonne stand gerade günstig, ein Lichtstrahl traf auf eine der metallenen, polierten Oberflächen und traf über einige hundert Meter hinweg durch das Objektiv in seine Pupille. Sein Finger drückte den Auslöser wie von selbst. Es dauerte nur einen Moment bis jemand den Fehler bemerkte und das Stück Stoff wieder über das Objekt zog.
Sie hatten Waffen.
Fast wäre ihm dieses wichtige Detail entgangen. Er fluchte über sich selber. Im Nachhinein war er sich sicher das Lalo sein Heim unbewaffnet verlassen hatte. Nur hier hatte er sich ablenken und den routinemäßigen Blick eines Polizisten trüben lassen. Er war sauer auf sich selbst. Er beobachtete weiter, wie die Gruppe über das Feld hinweg zu ihren Autos trabte. Mit einer Hand fingerte er nach seinem Funkgerät und funkte die Zentrale an, sie sollten ein SWAT-Team in Bereitschaft halten.
Er schoss noch ein paar Fotos bevor er einstieg und seine Ausrüstung verstaute. Auf keinen Fall durfte er sie aus den Augen verlieren. Vielleicht waren sie sogar auf den Weg eben zu Eusébio Hernandez.
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Beitrag: # 6784970Beitrag arkon
4.8.2009 - 22:25

Das euphorische Gefühl, das ihn erfasst hatte, hielt an. Sie erreichten die Schule und er parkte seinen Porsche schwungvoll zwischen den bescheidenen Schülerautos. Mit einem breiten Grinsen griff er sich seine Sonnenbrille und seine Ledertasche und stieg aus. Jarrot Phillips genoß die Sonnenstrahlen einen Moment mit geschlossenen Augen. Dann war er wieder in dieser Welt. Er bedeutete Eusébio eilig, ihm zu folgen, und stürmte dann durch das Hauptportal in die Schule hinein.
Schnell orientierte er sich und fragte dann den ersten, vorbeeilenden Schüler nach dem Lehrerzimmer. Dieser wies ihm den Weg. Mit einem leichten und eiligen Schritt durchmaß er die Flure und erreichte sein Ziel. Der Empfang fiel zwar weit weniger begeistert aus als Jarrot es sich vorgestellt hatte, aber das überraschte ihn nicht wirklich. Ein sichtlich gelangweilter Lehrer begleitete sie auf dem Weg zur Aula, während er auf einem Sandwich herum kaute. Er schloss die Glastür auf, die zu dem Gang vor der Bühne am Fuße der Zuschauerränge führte.
Die Holzbühne war etwas über einen Meter hoch und von imposanter Größe. Offenbar wurde sie gut genutzt, an den Seiten konnte verschiedene Markierungen für die Lichtanlagen und das Bühnenbild erkennen. Während die Bretter abgeschabt und stark genutzt schienen war die Bestuhlung, obwohl älterer Bauart, noch gut gepflegt. Etwa 20 Reihen erhoben sich auf einer beachtlichen Breite. Hier hatten über tausend Menschen Platz.
Jarrot merkte, wie Eusébio neben ihm beim Anblick der Halle schwer schluckte. Offenbar hatte er noch nicht viel Erfahrung mit einem so großen Publikum. Der Trainer musste schmunzeln. Der Junge wirkte tough, er trug die typische Ghetto-Attitüde zur Schau. Doch darunter musste mehr verborgen sein.
Der Lehrer winkte dem Hausmeister zu, der zwischen den leeren Stuhlreihen fegte, und geleitete sie dann zum Bühneneingang. Durch einen erstaunlich drögen Betonflur erreichten sie den Vorraum, von dem aus es zur Bühne und den diversen Umkleiden ging. Hier stand auch ein Pult für Licht- und Tontechnik. Ein älterer Schüler mit langen Haaren werkelte herum und grüßte sie abwesend. Sie gingen durch eine schwere, schalldichte Tür und gelangtem direkt auf die Bühne hinaus.
Wieder reagierte Eusébio. Er blieb kurz stehen und ließ seinen Blick etwas zu schnell im Zuschauerraum herum wandern, bevor er sich wieder im Griff hatte. Jarrot durchmaß den Holzboden, stellte sich hinter das Pult und war zufrieden.
„Und wo ist die Technik für den Beamer?“
Der Lehrer nickte und schlurfte stumm durch die Tür zurück. Im Vorraum angekommen wies er ihnen zunächst eine Umkleide zu bevor er Phillips bedeutete, ihm zu folgen.

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Beitrag: # 6785225Beitrag arkon
6.8.2009 - 17:22

Allein gelassen wurde Eusébio schlagartig wieder nervös. Ein wenig hilflos versuchte er, sich zu beruhigen, atmete tief und langsam ein und aus, wie er es manchmal bei Rennen machte. Aber das hier war anders. Er hatte einfach keine Erfahrung mit ähnlichen Situationen. Hinzu kam das Jarrot ihn innerhalb weniger Minuten in diese ganze Geschichte hinein gezogen hatte. Je länger er hier saß und darüber nach dachte desto unwohler wurde ihm. Er fing an, im Zimmer hin- und herzuwandern. Als er sich nach wenigen Minuten wie in einem Käfig vorkam ging er hinaus in den Bühnenvorraum.
Zu seiner Überraschung waren schon einige Leute hier. Schüler flitzten hin und her, Lehrer standen herum, der Techniker sah mittlerweile arg gestresst aus. Dem Geräuschpegel nach füllte sich die Halle allmählich. Er ging hinüber zu der Tür, die zur Bühne führte und lugte hindurch. Die Angst riss an seinem Herz wie eine kalte, eiserne Hand. Er schloss die Tür schnell wieder und lehnte sich schwer atmend mit seiner Stirn gegen sie. Das Metal gab ihm den Halt, den er so dringend benötigte.
Ein lautes, spitzes Lachen riss ihn aus seinen Gedanken. Er drehte sich um und erstarrte. Sie war es, Lisa Freeman. Den Kopf in den Nacken gelegt, ihr perfekter Körper umschmeichelt von einem engen Kostüm, umringt von einer kleinen Schar etwa gleichaltriger Mädchen. Die Wucht der Begegnung drückte ihn wieder gegen die Tür, diesmal mit seinem Rücken.
Einen Moment stutzte er, dann realisierte er die Situation. Sie war offenbar auch auf dem Weg zur Schule gewesen als er ihr gefolgt war. Er kam sich mit einem Male furchtbar kindisch vor. Was hatte er sich dabei nur gedacht? Warum war er überhaupt hier? Er war hier um eine Rede zu halten. Er hatte ein Ausrede. Nun musste er sie nur noch ansprechen.
Er blickte sie wieder an. Ihr kurzes, blondes Haar saß wunderbar. Sie hatte sich geschminkt und sah noch besser aus als in seiner Erinnerung. Ihre Augen blitzten, ihre Haut... Sie schaute ihn direkt an. Er gefror zu einer Statue aus Eis.
Noch bevor Eusébio reagieren konnte begrüßte sie ihn schon.
„Hi“ Ihre Augen ruhten auf ihm. Nur für einen Moment, dann drehte sie schüchtern ihren Kopf weg. Ihre Freundinnen kicherten.
Eusébio suchte nach seiner Stimme, fühlte ein Kratzen im Hals und beließ es dann bei einem Nicken. Lächeln, lächeln sollte helfen. Er befahl seinen hilflosen Gesichtsmuskeln ein Grinsen zustande zu bringen.
Sie kam auf ihn zu und reichte ihm die Hand.
„Ich bin Lisa Freeman. Ich bin die Schulsprecherin“
„Eusébio“ brachte er hervor und schüttelten ihre.
„Was machst du hier? Du gehst nicht auf die Roosevelt High, oder?“
Er schaute sie ein wenig verdattert an. „Nein“
„Woher kommst du denn dann?“
„Aus Detroit. Ich...“ er unterbrach sich selbst.
Ihre staccatoartigen Fragen waren so... interessiert. Er betrachtete sie. Intensiver. Es war ihm als ob er aus einem Traum erwache. Sie war in seinem Alter. Ihre dralle Figur war in ein zu enges Kleid gequetscht. Ihr Make-Up war wie das einer 14 Jährigen. Die wunderschönen Augen, von denen er so oft geträumt hatte, schauten ihnen verlangend und eindringlich an. Ihr Mund war halb geöffnet, ihre Lippen zitterten leicht.
„Ich muss mich vorbereiten“
Im weggehen rief sie ihm noch nach „Auf was denn?“, aber da war er schon halb durch die Tür zu seiner Umkleide verschwunden.
Die Frau, das Mädchen, der er so lange nach gelaufen war, für die er seine Freiheit riskiert hatte, war einfach nur ein notgeiles Stück, welches so schnell es irgend ging mit ihm oder irgend einem anderen Jungen ins Bett wollte.
Sie war genau wie jedes andere Mädchen, welches er bisher kennen gelernt hatte. Vielleicht mit der Ausnahme, das sie nicht im Ghetto von Detroit lebte.
Es klopfte an der Tür.
„Bist du bereit?“ Jarrot steckte seinen Kopf herein.
„Klar doch“
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Beitrag: # 6785520Beitrag synchronfuzzy
8.8.2009 - 23:20

ich bin heute von meiner radreise zurück und stecke selbst noch voller radsportbegeisterung. du bastelst um den spaß am sport noch eine wahnsinns geschichte und ich freue mich schon auf rennen.

wie du die personen eingeführt und zueinander geführt hast war gut, die geschichte mit dem mädel ein bisschen einfach. das hättest du auf das ende der veranstaltung verlagern können.

die geschichte verstrickt sich und das finde ich toll. allein die idee, schon so früh in einer karriere anzufangen ist klasse und gut umgesetzt. weiter so.

Rad-Schumi
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Beitrag: # 6785916Beitrag Rad-Schumi
13.8.2009 - 20:05

Stille Bewunderung nennt man das wohl.
Aber ein bisschen Lob hast du auf jeden Fall verdient, eher sogar eine ganze Menge. Die Geschichte ist nach wie vor spannend, so langsam kommen die Handlungsstränge zueinander, ich bin gespannt.
Deine Rennberichte mochte ich immer sehr, die vermisse ich derzeit ein wenig, aber die Geschichte entschädigt doch sehr dafür. Noch ist mir zwar nicht ganz klar worauf alles hinausläuft, aber gerade das macht es so spannend.
Ich freue mich auch weiterhin auf jeden deiner Posts.

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aethelstan
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Beitrag: # 6816078Beitrag aethelstan
1.6.2010 - 12:15

Bin gerade auf diese tolle Geschichte gestoßen und muss dem Verfasser größtes Lob aussprechen. Jerdona Zerres hat mir vor Jahren ja schon sehr gefallen, aber diese Story hier ist überragend!
Der letzte Bericht ist zwar leider schon fast ein Jahr alt, ich würde mich aber natürlich dennoch über eine Fortsetzung freuen. Auch unvollendet ist es aber schon wunderbare Literatur. Glückwunsch.

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