SKI 2008/2009
Motto: They'll ever come back!
Die letzte Saison lief bescheiden. Die Gründe dafür sind in den Saisonrückblicken genannt worden. Von daher wird darauf vom Teamchef nicht mehr eingegangen.
Wie üblich verzichtet der Teamchef auf irgendwelchen Zahlen-Schnick-Schnack. Dies fördert nur unnötige Erwartungshaltungen und die Messlatte wird durch diverse Aussagen der Mitstreiter/innen sowieso schon sehr hoch gelegt. Ergo müsst ihr, liebe Konkurrent/inn/en, aus meinen Textaussagen herauslesen, was ich von meinen Leuten in etwa erwarte.
Nun denn. Personell wurde der Abstiegskader nicht großartig verändert. Die personellen Veränderungen liegen im Bereich der Schanzensportler und bei den Biathlonfrauen, alle drei Disziplinen waren in den letzten Jahren eher dürftig besetzt, obwohl zumindest im Sprunglauf von der Normalschanze bereits zwei Weltmeistertitel zu Buche stehen.
Für mich ist es erstaunlich, daß ich das Gefühl habe, beim Star War interessantere Picks erwischt zu haben als zuletzt bei den regulären Drafts und das, obwohl der Sternenkrieg in dieser Saison einer der unbarmherzigsten war, den ich mitbekommen habe.
Der aktuelle Kader:
Ski Alpin
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Mario Matt, 29 Jahre, Flirsch (Tirol)
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Veronika Zuzulová, 24 Jahre, Bratislava (Bratislavský Kraj)
Die Slalom-Fraktion war in der letzten Saison der erfolgreichste Mannschaftsteil. Sicherlich hätte noch etwas mehr dabei herauskommen können, allerdings sind die Techniker unter den Alpinen, speziell die Slalom-Athleten, immer wieder der Gefahr des Einfädelns ausgesetzt. Aber nach wie vor ist der Teamchef ein großer Anhänger des Fahrens durch den Stangenwald.
Das Beide dieses Metier beherrschen, ist bekannt, mir würde es noch etwas besser gefallen, wenn sie im Riesentorlauf noch ein paar Punkt-Ergebnisse einfahren könnten. Mario war im letzten Jahr bereits einmal auf dem Podium eines Riesentorlaufs und zumindest den ersten Lauf in Sölden hat er in die Top-10 gebracht. Dazu wäre es schön, wenn er auch mal wieder in einer Kombination punkten könnte.
Veronika war in der letzten Saison eine echte Bank im Slalom, sie konnte jeden Slalom beenden und kam zumeist in die Top-6. Im Riesentorlauf allerdings brachte sie meines Wissens keinen einzigen ins Ziel. Dies erscheint mir verbesserungswürdig.
Im Alpin-Bereich sehe ich meine Leute zwar nicht ganz vorne, dazu sind sie zu spezialisiert, in einer Sympathie-Wertung allerdings sind sie bei den Top-Athleten dabei und das ist mir durchaus wichtig. Wenn sie dann noch ähnliche Ergebnisse einfahren wie im Vorjahr, bin ich nicht unzufrieden.
Skilanglauf
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Tobias Angerer, 31 Jahre, Traunstorf (Oberbayern)
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Chandra Crawford, 25 Jahre, Canmore (Alberta)
Der Skilanglauf ist meine Lieblingsdisziplin, schließlich habe ich diesen Sport schon sehr lange als Ausgleichssport zum Radsport auserkoren und betrieben. In den letzten Jahren habe ich allerdings viel zu selten die Bretter unterschnallen können.
Mit Tobias hatte ich letztes Jahr den Topfahrer der Vorsaisons ergattert und prompt hatte der Oberbayer ein echtes "Seuchenjahr", was ich allerdings nicht auf mich zurückführe. Ich denke, im Trainingsaufbau ist da einfach etliches schief gelaufen. Was ich von Jochen Behle halte, sage ich hier lieber nicht.
Trotzdem halte ich an Tobias fest, was zumindest ein Gutes hat, denn ich kann nicht mehr von ihm enttäuscht werden. Viel schlechter als in der letzten Saison kann es schließlich nicht werden. Einiges spricht für das Gegenteil. Tobi ist im September Vater geworden, was ja oft für einen extra Motivationsschub sorgt. Weiterhin ist die kommende Saison keine Zwischensaison ohne Titelkämpfe. Und außerdem ist Tobi Hobby-DJ mit einem recht guten Musikgeschmack. Ich glaube, da geht was bei ihm.
Frauen-Skilanglauf ist für mich mit Kanada verbunden. Da gab es nämlich mal eine Beckie Scott, die mein Team mal fast im Alleingang bis in die Top-10 gebracht hat (okay, am Ende war es dann der 13. Platz). Chandra ist zwar im Gegensatz zu Beckie eine reine Sprinterin, aber sie hat diesen typisch kanadischen "Fighting Spirit" und ist dann, wenn es drauf ankommt, voll da. In diesem Jahr wird die Sprint-WM endlich im freien Stil ausgetragen, was ihr sicherlich weitere Motivation geben sollte.
Wenn die Langläufer/innen ihr ohne Frage vorhandenes Potenzial ausschöpfen können, dann brauchen sie sich nicht hinter den Alpinen zu verstecken.
Sprunglauf/Kombi
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David Lazzaroni, 23 Jahre, Échirolles (Isère)
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Daito Takahashi, 27 Jahre, Kitaakita (Tohoku, Honshu)
Zu den Schanzenkünstlern hege ich eine gepflegte Haßliebe. Doch mittlerweile habe ich mich damit abgefunden, es mit einer wirklich ganz speziellen Spezies zu tun zu haben. Immerhin habe ich schon die sensibelsten der Sensiblen in meinem Team gehabt und zu Erfolgen geführt. Rok Benkovic wurde unter meiner Führung zum Weltmeister auf der Normalschanze. Das gleiche Kunststück gelang mir mit Lars Bystøl. Man kann zwar nicht behaupten, daß ihnen diese Erfolge bekommen sind (leider), aber abgewirtschaftet wurden diese beiden Sportler von anderen.
Mit Kamil Stoch ist mir ein ähnlicher Erfolg versagt geblieben. Zu diesem Pick hat aber wassi schon alles gesagt, dem ich hiermit viel Erfolg wünschen möchte!
Die Vorzeichen standen nicht gut in diesem Jahr. Es war klar, daß ich dem Skisprung-Star-War nicht würde beiwohnen können, da mir Sonnabends Nachmittag andere Dinge wichtiger sind (Fußballspielen).
Ich kann aber sagen, daß ich nicht unzufrieden bin mit Lazzaroni. David stand auf meiner persönlichen Liste sehr weit vorne und war beinahe ein Wunschkandidat. Er bringt vieles mit, was ein Skispringer braucht und er ist jung, kann also noch aufgebaut werden. In der letzten Saison kam er oft ins Finale und war einige Male nah an den Top-10 dran, auf der schwierigen Flugschanze in Harrachov und am Holmenkollen sogar in den Top-10. Er ist französischer Rekordhalter und zumindest im eigenen Land ist er ganz vorne mit dabei. Der Sommer verlief eher suboptimal, aber das muß nichts heißen, wie Stoch letztes Jahr gezeigt hat. Ich wünsche mir, daß David noch konstanter wird in der kommenden Saison und wäre keineswegs unglücklich, wenn die eine oder andere Top-10-Platzierung dabei herausspringt.
Die Nordische Kombination gilt als die Königsdisziplin im Nordischen Skisport. Bisher habe ich hier fast regelmäßig einen Griff ins K** gemacht. In meiner Auftaktsaison hatte ich allerdings mit Ladyslav Rygl einen Sportler, der gelegentlich noch gute Ergebnisse einfuhr und damals einer meiner Garanten für den Aufstieg war. Klemetsen hatte ich auch mal. Naja, er hat immerhin einen 4. Platz zustande gebracht.
Bei Daito weiß ich nicht genau, was mich erwartet. An einem ausnehmend guten Tag ist er aber in der Lage, in die Nähe des fünften Platzes zu kommen, viel mehr darf man als Sternchen wohl nicht von einem Kombinierer erwarten. Jedenfalls hat er seinen schweren Schulterbruch von der WM 2007 recht gut weggesteckt und ist einige Male letzte Saison dem 10. Platz nahe gekommen, einmal sogar darunter. Wenn er die Form von 2005/06 wiederfinden kann, könnte er sogar nicht nur mich überraschen.
Biathlon
![Bild](http://www.djlexx.net/Skihelden/08-09/7-simon_fourcade.jpg)
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Simon Fourcade, 24 Jahre, Perpignan (Languedoc-Roussilon)
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Eveli Saue, 24 Jahre, Kärdla (Hiiumaa/Dagö)
Biathlonsport heißt für mich, zumindest bei den Männern, mit der französischen Biathlonschule mitzufiebern. Dieser ganz spezielle Stil der Franzosen hat einfach eine hohe Ästhetik, welche bestimmt auch durch den Namen Raphaël Poiree geprägt wurde. Simon setzt aber die hohe Kunst der französischen Schule fort. Letzte Saison habe ich ihn ins Boot geholt. Es sollte für ihn eine Aufbausaison sein. Er ist jung und noch etwas unstet in seinen Leistungen, aber vor allem bei den schießlastigen Disziplinen ist von ihm doch einiges zu erwarten. Eine komplette Saison über Höchstleistungen zu bringen, ist von den wenigsten Biathleten leistbar, irgendwelche Rückschläge erlebt jeder, sogar Sabber-Ole ist bisweilen nicht davor gefeit gewesen.
Die Sommer-WM ist kein Maßstab, doch immerhin ein kleiner Hinweis, und hier hat Simon aufhorchen lassen. Ein ganz schlechtes Jahr steht meines Erachtens nicht zu erwarten, aber ich bleibe vorsichtig, er ist (noch) kein Raphaël Poiree. Da er aber ein großartiger Stilist ist, genießt er meine großen Sympathien und das ist es, was für mich letzten Endes zählt.
Heimlich, still und leise hat sich Eveli in den letzten beiden Saisons in die erweiterte Weltspitze vorgearbeitet. Wenn das so weitergeht, könnte sie meine beste Biathletin aller Zeiten werden. Da ich aber selten mehr als 10 Punkte im Frauen-Biathlon ergattert habe, wäre es für mich keine Katastrophe, wenn sie nicht viel punkten sollte, obwohl ich sogar meinen Saison-Freiwechsel für sie geopfert habe. Sie genießt u.a. deswegen so viel Sympathie bei mir, da sie eine der ganz wenigen aus der Biathlonszene ist, die nicht bei der Polizei oder Armee ist.
Biathlon, eine unglaublich telegene Sportart, hat auch bei mir und meiner Familie einen sehr hohen Stellenwert. Ich würde mich freuen, wenn zur eh schon vorhandenen großen Spannung auch meine Athlet/inn/en einige Male beitragen würden.
Insgesamt frage ich mich schon, ob mein Team tatsächlich so stark ist, wie einige Mitspieler schon angedeutet haben. Es ist klar, daß man als Absteiger den (direkten) Wiederaufstieg anpeilt.
Andererseits hätte das letztjährige Team auch nicht absteigen "dürfen". Das zeigt mir, daß es besser ist, nicht große Wunderdinge zu erwarten. Leisetreten will ich allerdings auch nicht. Ich warte einfach ab, was passiert.