Gerne der Zeiten gedenk ich...

FIKTIVE Radsport-Geschichten von Usern, die sich für schreibtalentiert halten

Moderator: Grabba

Lancelot
Beiträge: 658
Registriert: 13.12.2003 - 14:44
Kontaktdaten:

Beitrag: # 459117Beitrag Lancelot
12.8.2007 - 11:28

12. Etappe


Der gestrige Tag war nicht nur Ruhetag, er war auch Transfertag. Die Vuelta geht ganz im Süden weiter, konkret in Almeria. Zielort ist das Observatorio Astronomico de Calar Alta. Auf deutsch, die Sternwarte von Calar Alta. Eine Bergankunft im eigentlichen Sinne ist es nicht, das Ziel liegt noch 5 km hinter der Bergwertung. Doch diese Etappe ist eine der Höhepunkte der Vuelta. Los geht es mit dem Alto de Velefique (Special), nach einer kurzen Abfahrt geht es hinauf zum Collado del Conde (1. Kat). Es folgt eine längere Abfahrt und dann der Schlußanstieg zum Observatorium (Especial). Ich wünsche viel Vergnügen.

Bild


Es riecht förmlich nach einem Ausscheidungsrennen, niemand ergreift verständlicher Weise, bei dem was vor ihnen liegt, zu Beginn die Initiative. Der erste Teil des Anstiegs zum Alto de Velefique ist noch angenehm, 3%, aber immer wieder mit flacheren Teilstücken durchsetzt. Erst die letzten 15 km werden richtig schwer. 7 -8 %, dieser Teil reicht schon um den meisten Fahrern den Tag zu vermiesen. Schon nach etwa 5 km zieht sich das Feld unendlich in die Länge, nach 7 km dieses Anstiegs sind nur noch die besten vorn dabei.

Bild

Rodriguez Magro (ZOR) leistet einen wesentlichen Teil der Führungsarbeit. Oben am Gipfel angekommen ist die Spitzengruppe schon stark reduziert. Dabei sind noch 90 km zu fahren.

Bild

Marino Lejarreta (ALP) holt sich die Bergwertung vor Francisco Rodriguez (ZOR) und Robert Forest (PEU). Rodriguez Magro ging kurz vorher aus der Führung heraus. Mit etwas Wohlwollen kann man die Gruppe die den Gipfel gemeinsam erreichte auf 43 Fahrer definieren, in Wirklichkeit, das zeigt die anschließende kurze Abfahrt sind es jedoch weniger als die Hälfte.

Es folgt der 12 km lange Anstieg zum Collado del Conde, 19 Fahrer zählt die Kopfgruppe jetzt noch. Kelly ist schon völlig isoliert, während Anderson immerhin noch Peter Winnen bei sich hat. Luis Herrera hat jetzt die Führung übernommen, seinem Tempo sind die meisten der verbliebenen 19 Fahrer nicht gewachsen.

Die Bergwertung geht an Luis Herrera vor Fabio Parra (beide CAF) und Sean Kelly (SKIL). Ausser diesen dreien sind noch José Reccio (KEL), Phil Anderson (PAN), Edouardo Chozas (REY), Francisco Rodriguez (ZOR) Marino Lejarreta (ALP), Andrew Hampsten (7EL), Vicente Belda (KEL) und Ruiz-Cabestany (SEA) dabei. Und selbst von diesen ausnahmslos Topfahrern haben schon einige Probleme. Glücklicher Weise folgt jetzt eine längere Abfahrt zum erholen.

Bild

Die nächste Gruppe mit Forest, Bazzo um nur die besten im Klasement zu nennen hat schon eine Minute verloren, wird aber wohl in der Abfahrt erneut aufschliessen können. Schlimm trifft es Baronchelli, der jetzt schon 5 Minuten Rückstand hat. Er dürfte sich heute aus den Top 10 verabschieden. Auch die Tatsache das Forest und Bazzo jetzt schon vorn nicht mehr dabei sind, lässt vermuten das sie am Ende des Tages zu den Verlierern zählen könnten.

Nein, es gibt heute wohl doch kein zurück, im Gegenteil auch in der Abfahrt kann die Gruppe ihren Vorsprung noch ausbauen. Belda verabschiedet sich hier sogar aus der Gruppe und kassiert bis ins Tal über 3 Minuten an Rückstand.

10 Fahrer also noch, die für den Sieg in Frage kommen. Etwa 20 km ist der Anstieg zur Sternwarte lang, danach nochmals 5 km bis ins Ziel. Noch belauern sie sich gegenseitig, aber bald werden die Attacken beginnen.

Bild

20 km vor dem Ziel beträgt der Vorsprung auf die nächste Gruppe, in die auch Belda zurück gefallen ist, bereits über 5 ½ Minuten. Die beiden Kolumbianer, Herrera und Parra machen weiterhin die Pace. Jedoch lassen auch ihre Kräfte wohl nach, 15 km vor dem Ziel ist der Vorsprung nicht mehr weiter gewachsen.

10 km noch, fünf davon bergan. Seit geraumer Zeit hängt Choza am Ende der Gruppe, ist er der erste der abreissen lassen muß? Nein, er fängt sich wieder, immer noch alle 10 beieinander. Niemand setzt den Punch, sie fahren gleichmäßiges Tempo.

5 km, die Bergwertung ist erreicht und geht erneut an die beiden Kolumbianer, diesmal Parra vor Herrera, dritter erneut Kelly. Der Sprint entscheidet also über den Etappensieg. Anderson scheint nur darauf gewartet zu haben und geht nach vorn. Parra und Recio gehen hinterher, die anderen reagieren einen Augenblick zu spät.

Doch für einen richtigen Sprint fehlt allen die Kraft, am Ende kommt es zum Finish zwischen den beiden Titanen dieser Vuelta. Kelly gewinnt vor Anderson. Ruiz-Cabestany holt sich Platz 3.

Bild

Die nächste Gruppe mit 15 Fahrern kommt über 6 Minuten nach den Siegern ins Ziel. Baronchelli kommt als 34. ins Ziel, Rückstand 10’46 Min. Klatsche, was anderes fällt mir dazu nicht ein.

Was hat sich getan, natürlich die Bergwertung, hier der aktuelle Stand nach der Etappe.

Bild

Dann natürlich die Gesamtwertung. Auch diese im Überblick.

Bild

Pelio Ruiz-Cabestany ist der einzige von den 10 Fahrern der Spitzengruppe der nicht in den Top 10 ist, er liegt auf Platz 11 mit 10’42 Rückstand. Baronchelli rangiert nun auf 15.




Kommentar

Ich bin stinksauer. Das war ein Sieg, der nicht zu verhindern war. Ich habe Kelly am Anfang auf 51% und „gehe zur Spitze der Gruppe“ gestellt.
49% reicht nicht, da verliert man den Anschluß, daher 51%.
Diese Einstellung habe ich das ganze Rennen über nicht verändert. Ein einziges Mal geriet er kurz in Gefahr als der grüne Balken leer war und vom weißen nur noch ein Fitzelchen übrig blieb. Das war genau in dem Moment als es in die Abfahrt vom Collado del Conde ging. Danach war alles easy.

Gut ich hab nichts gemacht, vielleicht hätte ich selbst zur Attacke blasen sollen, vielleicht auch schon mal auf einer der Etappen vorher, doch wozu wenn es nicht notwendig ist? Ich schrieb im Rennbericht das Kelly gespurtet ist, das ist er eigentlich nicht, erst auf den letzten Metern hab ich ihn antreten lassen um das Bild zu machen, damit es wenigstens optisch so aussieht als ob. In Wirklichkeit sprinteten alle anderen und er rollte gemütlich mit seinen 51% und nichts tun nach vorn um zu gewinnen. Unfassbar. Ich hab ja nichts dagegen das er gewinnt, nicht das dies einer falsch versteht, nur die Art und Weise wie er es tut macht mich ärgerlich, da hätte ich ja auch gleich Kaffeetrinken gehen können.

Ab sofort stelle ich für den Rest der Rundfahrt auf extrem um. So macht das beim besten Willen überhaupt keinen Spaß. Kelly ist sicherlich ein guter Bergfahrer, genau wie Anderson. Beide sind meiner Meinung nach jedoch überbewertet zumindest was diesen Wert angeht. Kelly hat eine 84, Anderson eine 81. Das ist nicht mal die Spitze, Herrera und Parra haben 86 zu bieten. Die 81 von Anderson mag gerade noch so durchgehen, eigentlich sehe ich ihnen eher bei 79. Als Tourfünftem diesen Jahres, Gewinner von Tour de Suisse und Dauphine (möglich weil terminlich auseinander gelegen) ist er sicherlich einer der besten am Berg, von daher akzeptiere ich die 81 mal.

Kelly dagegen eine 84 zu geben ist deutlich zu viel. Gut er wird bei der Vuelta in Wirklichkeit neunter, bei der Tour sogar vierter, demnach also etwa mit Anderson vergleichbar, was seine anderen Werte wie Ausdauer, Zähigkeit und Regeneration auch sind. Demnach ist eine 80 mehr als genug.

Delgado, er hat ebenfalls eine 84 im Klettern, fehlt merkwürdiger Weise bei der Vuelta, nur bei der Ausdauer hat er eine 67 statt wie Kelly eine 76, doch meines Wissens spielt die doch nur bei der Länge einer Etappe eine Rolle oder? Zähigkeit und Regeneration sind gleich. Am liebsten würde ich Kelly abwerten, aber das ist nicht Sinn und Zweck, daher lasse ich es. Ich hoffe der nochmals erhöhte Schwierigkeitsgrad hilft.

Zum Rennen selbst, ich hatte mir erhofft das jemand angreifft. Tat niemand, ich hab wie bereits geschrieben keine Veranlassung. Gut wir haben quasi gerade mal den Beginn der zweiten Halbzeit, von daher vielleicht nachvollziehbar.
Ich hab mir einfach mehr erhofft, vor allem von den beiden Kolumbianern, die durchaus in der Lage sind das Feld auseinander zu fahren. Haben sie ja auch angedeutet mit ihrer Tempoverschärfung, doch die können noch viel mehr. Offensichtlich hat die KI ein Problem mit diesen beiden Doppelkapitänen. Beide sind im flachen Zeitfahren nicht gut genug, also muß der Angriff doch eigentlich kommen, aber er kam nicht, wann kommt er?

Delgado´s fehlen macht sich jetzt auch bemerkbar, es läuft tatsächlich auf das nun schon bekannte Duell der beiden Großen hinaus. Alle anderen fahren um Platz 3, so sieht es derzeit zumindest aus.

Kommentare zu diesem Kommentar und überhaupt und sowieso, sind ausdrücklich erwünscht :!:
"Lohnt es sich denn?" fragt der Kopf.
"Nein, aber es tut so gut!" antwortet das Herz.

Autor: unbekannt

Lancelot
Beiträge: 658
Registriert: 13.12.2003 - 14:44
Kontaktdaten:

Beitrag: # 459581Beitrag Lancelot
13.8.2007 - 22:01

Nun ja, kein Kommentar ist auch ein Kommentar

-----------------

13. Etappe


Nach der Anstrengung von gestern folgt heute eine auf den ersten Blick leichte Etappe. In Wirklichkeit bietet sie viele Gefahren. Entschlossene Ausreißer sollten eine gute Chance haben. Die Frage ist ob nach der Etappe gestern noch jemand die Kraft dazu hat.
Es geht über 172 km Malaga. Startort ist El Ejido.

Bild

Ja, es gibt noch Leute die Kraft haben und Nein, es vergeht wirklich kein Tag wo 7 Eleven nicht einen Fahrer in der Fluchtgruppe drin hat, diesmal ist es Ron Kiefel, begleitet wird er von Garcia (DOR). Beide setzen sich nach 5 km vom Feld ab.

Niemand hindert sie, die Situation ist ja auch optimal. Zum einen für die Teams die Klassementfahrer haben weil beide dafür zu unbedeutend sind, zum anderen für die Sprinterteams, denn eine Zweiergruppe holt man doch schnell wieder ein. Also lässt man sie gewähren und die beiden fahren was sie können.

Sukzessive bauen die beiden ihren Vorsprung aus. Nach 70 km sind es 5’50. 97 km vor dem Ziel wird es dann weiteren Fahrern zu langweilig, Antonio Coll (TEK), Jokin Mujika (SEA), Angel De las Heras (HUE) und Mariano Amadori (ALP) greifen an, kurze Zeit später folgt ihnen noch Claudio Corti (SUP). Das Feld lässt auch diese 5 machen.

60 km vor dem Ziel vereinen sich dann die beiden Gruppen. Das Feld zeigt immer noch wenig Anstalten, entsprechend ist der Vorsprung immer noch bei 5’25. Sollte sich der Rückstand nicht innerhab der nächsten 30 km dramatisch reduzieren haben die Ausreißer es in der Hand, denn das Gelände auf den letzten Kilometern spielt ihnen in die Hände.

45 km noch, Garcia ist aus der Spitzengruppe herausgefallen, der Vorsprung ist bisher jedoch immer noch nicht gesunken, im Gegenteil er ist auf 5’36 gestiegen.
Wozu auch, der bestplatzierteste der Gruppe vorn, ist Amadori als 38. und der hat 32 Minuten Rückstand. Was machen da schon 5 oder auch 10 Minuten?

29 km vor dem Ziel und nichts hat sich verändert, langsam kann man also an den Ausreißererfolg glauben. Kiefel hat zwar inzwischen auch seine Probleme, doch noch kämpft er sich immer wieder an die anderen heran. Garcia liegt 2’37 zurück, das Feld 5’38.

Kurz darauf fällt dann Kiefel doch noch aus der Gruppe heraus. Garcia wird 19 km vor dem Ziel vom Feld gestellt. Kiefel erwischt es dann neun Kilometer später, doch der Rest, das ist nun amtlich kommt durch, denn das Feld hat immer noch einen Rückstand von 4’16.

Corti setzt sich am letzten Hügel leicht von seinen Kameraden ab, es sind nur wenige Meter, doch diese genügen ihm völlig um als erster in den abschließenden Sprint zu gehen und diesen erfolgreich abzuschließen. Dabei kommt ihm noch zu gute das es zum Ziel leicht ansteigt. Zweiter wird Amadori, dritter Coll.

Bild

Für die Wertungen hat das ganze keine Relevanz. Einzig Claudio Corti kann sich nun Etappensieger bei der Vuelta a Espana nennen.


14. Etappe


Von Malaga aus geht es weiter nach Granada. 170 km liegen dazwischen, aber auch drei Anstiege, vor allem der letzte, der Alto de Monachil (1. Kat), könnte nochmals Einfluß auf das Gesamtklassement nehmen. Sollte dort oben ein Solist ankommen hat er gute Chancen auch die letzten 32 km bis nach Granda zu schaffen, da es nur noch abwärts geht.

Bild

Navarro, Anderson, Vanderaerden, an der Sprintwertung nach 16 km, das war das erste Highlight dieser Etappe. Erwähnenswert deshalb, weil Anderson damit seinen Rückstand um 4 Sekunden reduzierte. Bei nur 26 Rückstand, sind 4 eine Menge.

Möglich war dies auch nur weil die Angriffe erst danach einsetzten. Luc Colijn (SAF) war der erste der es versuchte, kurz darauf folgten José Maria Moreno Ramirez (DOR), Giovanni Mantovani (SUP), Jesus Maria Hernandez Ubeda (REY) und Peter Moody (XER). Damit nicht genug, ein paar km weiter die nächsten, nämlich Francois Lemarchand (FAG) und Marino Polini (MUR). Und sogar noch ein achter Fahrer ging hinterher, Peter Pieters (ZOR).

Vereint gingen die 8 in den Anstieg zum Alto Ventas de Zafarraya. 3’20 Min. nahmen sie an Vorsprung mit in den 19,5 km langen Anstieg. Bei Halbzeit hatten sie ihn bereits auf 4’32 Min. ausgebaut. Doch dann machte das Feld Ernst, pro km kam man 20 Sekunden näher
Vorn konnten Colijn und Pieters derweil das Tempo der anderen nicht mehr halten und verloren den Anschluß und wurden schon bald als „E2“ ausgewiesen.
Nach der Bergwertung verlor man im Feld wieder die Lust an der Arbeit und die Ausreißer konnten ihren Vorsprung erneut stabilisieren.

Dies gefiel zumindest zweien überhaupt nicht, sie ergriffen völlig überraschend, weil so früh die Flucht nach vorn. Die Rede ist von Michael Wilson (ALP) und Antonio Aguledo (CAF). Das war ja nicht irgendwer. Wilson 16., Rückstand 13 Minuten und Aguledo 28. mit 23 Minuten, konnten bei entsprechendem Erfolg zwar nicht unbedingt das Podium, jedoch die Top 10 gefärden. Will sagen, eigentlich dürfte das nicht jedermann gefallen.

Bild

Doch entweder war man im Feld zu geschockt, um darauf sofort eine Reaktion zu zeigen oder die Teamleiter nahmen den Versuch, weil eben so früh, immerhin waren noch 95 km zu fahren, nicht Ernst.

Die beiden schlossen nicht nur zu Colijn und Pieters auf, nein sie gingen vorbei. Genauso ging es den 6 anderen von, sie wurden einfach stehen gelassen, lediglich Moreno Ramirez versuchte es kurz mit den beiden mitzukommen, schaffte dies jedoch auch nicht. Für Colijn und Pieters war dann im Anstieg zum Alto de los Bermejales die Flucht vorbei. Nach dem Anstieg damit diese Rennsituation. Vorn das Duo Wilson/Aguledo, dahinter die verbliebenen 6. Deren Rückstand 1’36, dahinter das Feld, nochmals 1’43 zurück.

53 km noch zu fahren und das Feld erlebt den nächsten Angriff. Diesmal sind es De las Heras (HUE) und Rodriguez Magro (ZOR) die ihr Glück versuchen. Letzterer löste sich schon bald von seinem Begleiter und zog davon. Der Angriff kam überraschend den das Feld kam der Gruppe vorn immer näher. Anders als Wilson und Aguledo zuvor, verblieben die beiden sobald sie die Gruppe um Mantovani erreicht hatten erstmal in ihr.

Der Alto de Monachil ist ein etwa 9 km langer und unheimlich giftiger Anstieg. Wilson und Aguledo erreichten ihn 3’18 vor dem Feld. Dazwischen noch die Verfolgergruppe, die jedoch nur noch 30 Sekunden vor dem Feld fuhr und sich teilte als sie diese Nachricht erfuhr. Die Hälfte nahm die Beine hoch, die anderen Hälfte kämpfte verbissen weiter, darunter natürlich Rodriguez Magro und De la Heras.
Zu diesem Zeitpunkt war natürlich bereits klar, das Wilson und Aguledo nicht mehr gestellt werden würden, dafür waren die beiden am Berg zu gut, dieser zu kurz und ihr Vorsprung zu groß.

Bild

Was auf dem Bild gar nicht so herüber kommt ist die Tatsache das die beiden 2,2 km Vorsprung haben. Vor dem Feld kämpften Rodriguez Magro, De las Heras und ein heute erstaunlich starker Mantovani darum nicht eingeholt zu werden. Letzter ist Sprinter, wie der mit Rodriguez Magro mitgeht nötigt einem schon Respekt ab.

Fast unmerklich löst sich Peter Winnen (PAN) nun aus dem Feld. Geschickt gemacht, drei Fahrer seines Teams in der Führungsarbeit, die anderen beiden drosseln das Tempo ein wenig und schon ist er weg. Da hat also noch jemand die Top 10 noch nicht abgeschrieben. Vor ihm nun Mantovani in Schwierigkeiten, endlich möchte man fast sagen. 1 km noch für ihn bis zum Gipfel, Winnen zieht einfach an ihm vorbei. Er schafft es gerade noch so vor dem Feld den Gipfel zu erreichen, doch kurz danach wird er gestellt.

Derweil ist das Spitzenduo schon 6 km weiter, so schnell geht das in der Abfahrt. 5 Fahrer also noch vor dem Feld und das wird auch so bleiben, soviel ist klar. Spannende Frage ist, wie viel Vorsprung werden sie ins Ziel retten?

Michael Wilson ist der stärkere Sprinter im Vergleich zu Aguledo. Doch es kommt gar nicht zum Sprintduell zwischen den beiden, Aguledo schenkt ab, als Wilson 3 km vor dem Ziel antritt. Dieser zieht durch und gewinnt die Etappe vor Aguledo, der Zeitgleich gewertet wird.

Bild

Nun läuft die Uhr. 3’12 sind um als das Verfolgertrio eintrifft. Winnen hatte in der Abfahrt noch aufgeschlossen und da er der die meisten Reserven hatte gewann er sogar noch den Sprint. 5’07 zeigt die Uhr als das Feld eintrifft. Die Abfahrt hat die Zeiten noch ganz schön explodieren lassen.

Die Arbeit hat sich auf jeden Fall gelohnt. Aguledo verbesserte sich von Platz 28 auf 24. Wilson hat es sogar in die Top 10 geschafft. Platz 7 jetzt für ihn. Auch die anderen drei können zufrieden sein, Rodriguez Magro ist nun in den Top 20. Peter Winnen ist 23. und selbst De las Heras hat 6 Plätze gut gemacht. Wobei es ziemlich egal sein dürfte ob man 44 oder 50 ist. Hier die neue Top 10 der Gesamtwertung.

Bild

Darüber hinaus, darf sich Michael Wilson nun Viertbester Bergfahrer nennen, nur Herrera, Anderson und Kelly liegen noch vor ihm in der Bergwertung. Viertbester Jungprofi ist nun ebenfalls. Dort nach wie vor Chozas vorn vor Herrera und Francisco Rodriguez.

Der Vollständigkeit und weil schon länger nicht mehr erwähnt die Manschaftswertung. Panasonic führt inzwischen mit fast 10 Minuten auf Reynolds, bzw. 11 Minuten auf ZOR. Skil – Kas ist auf 5 abgestürzt. Ein Kelly allein reicht halt auch nicht.

Kommentar

Anderson also 4 Sekunden näher gekommen, das wird richtig spannend morgen, beim Bergzeitfahren die Sierra Nevada hoch. Ich rechne mit einem erneuten Führungswechsel. Davon hat diese Vuelta ja reichlich und das ist auch gut so. Ich hab wieder nichts unternommen, wozu auch, die Ausreißer waren ungefährlich und sonst passierte nichts. Bei dem noch anstehenden Restprogramm heisst es mit den Kräften haushalten, heute war nicht der Tag um die Entscheidung zu suchen.
Von daher kann ich auch noch nicht sagen ob sich die Umstellung auf „extrem“ gelohnt hat.
"Lohnt es sich denn?" fragt der Kopf.
"Nein, aber es tut so gut!" antwortet das Herz.

Autor: unbekannt

Benutzeravatar
arkon
Beiträge: 1462
Registriert: 28.6.2005 - 21:07
Kontaktdaten:

Beitrag: # 459619Beitrag arkon
13.8.2007 - 23:26

ach, kein kommentar.. sei mal nicht der bissige, alte opa. dein aar gefällt immer noch. er rockt nicht derbe, aber das liegt an der anlage. aber die alten bilder... ich gedenke gerne der zeiten...
dass die spannung ein wenig wegbleibt... 84?? echt übertrieben. bei der tour hast du kein so gutes team (eben ma geschaut). aber dir sei es gegönnt, dass auch mal ein sieg bei rumspringt. und wenn du auf extrem spielst und keine probleme hast... passt doch. mir wäre bei der calar alto etappe auch ein solosieg von kelly recht gewesen.
wer keine ahnung hat - einfach mal die fresse halten

Lancelot
Beiträge: 658
Registriert: 13.12.2003 - 14:44
Kontaktdaten:

Beitrag: # 459813Beitrag Lancelot
14.8.2007 - 20:51

15. Etappe



Einzelzeitfahren, Bergzeitfahren, die Sierra Nevada hinauf. Mit Sicherheit eine der Schlüsseletappen dieser Vuelta. 28 km lang, davon 22 bergan. Zwischenzeiten werden nach 15 und 21 km genommen. 1300 m Höhenunterschied, 10% Steigung in der Spitze. Das Alpe Huez Spaniens. Ich wage es nicht den Ausgang vorher zu sagen, alles ist möglich.

Bild

Gestartet wird im 2 Minuten Abstand. Wir steigen bei den letzten 30 Fahrern ein. Kurz was bisher geschah.
Duclose Lassalle lieferte die erste brauchbare Zwischenzeit nach 15 km . Bert Oosterbosch kam dem bis auf 1 Sekunde nahe. Bei der zweiten Zeit waren es drei Sekunden, und die Zeit im Ziel von 1.04’30“ überbot er um 7 Sekunden.
Eric Vanderaerden war zunächst an den ersten beiden Marken um 2 Sekunden schneller, doch im Ziel fehlten 24 Sekunden zur Bestzeit.

Diese drei Bestzeiten hielten bis zu den letzten 60 Fahrern doch dann ging es schlag auf Schlag. Zunächst verbesserte Daniel Wyder die Bestzeiten, im Ziel waren es fast 2 Minuten. Doch noch während er unterwegs war knabberten andere schon an seinen Vorlagen für die Zwischenmarken 1 und 2 nach 15 bzw. 21 km. Derzeit, 30 Fahrer kommen noch an die erste Marke, 36 an die zweite und 45 ins Ziel, haben wir folgenden Stand.

Sektor 1: Hier führt Corti (SUP) mit 34’52 vor Blanco Villar (TEK) 34’55 und Mujika (SEA) 34’59.
Sektor 2: Corti (SUP) mit 45’47 vor Coll (TEK) und Mujika (SEA) mit jeweils 45’59. Blanco Villar kommt noch dorthin.
Ziel: Miguel Indurain (REY) 1.02’15 vor Gaston (REY) 1.02’17 und Grezet (MAG) 1.02’30.

Bild

Das Bild zeigt den jungen Indurain an der zweiten Zwischenzeitnahme.
Wir warten also auf Corti, der gleich ins Ziel kommt und vermutlich die Bestmarke weiter nach unten drücken wird. Coll kommt soeben, er unterbietet die Bestmarke von Indurain um 17 Sekunden und ist damit der erste unter 1.02 Stunden.

Dafür kommt mit Gorospe (REY) jetzt jemand an die erste Zwischenzeit von dem wir viel erwarten. Und er enttäuscht uns nicht, wieder eine neue Dimension, die Uhr steht bei 34’21 Mehr als 30 Sekunden sind das. Navarro in seinem Sog mit der zweitbesten Zeit für diesen Abschnitt, jedoch noch mit viel Luft. 28 Sekunden Rückstand für ihn. Derweil ist Mujika im Ziel. 3 Zentel hinter Coll auf Platz 2 derzeit, doch wir wissen inzwischen ja schon das dies nur Temporär ist. Und noch ist längst nicht aller Tage abend.

Blacno Villar 7 Sekunden Rückstand in Sektor 2, vorläufig auch dort der zweite Rang für ihn. Und Corti ist im Ziel. Neue Bestzeit auch dort für ihn, allerdings nur noch 8 Sekunden schneller als Coll, vorhin waren es noch 12. Da muß Blanco Villar aber noch zulegen wenn er seinen Platz auch im Ziel behaupten möchte.

Aguledo wird uns mit 26 Sekunden Rückstand auf Gorospe nach 15 km gemeldet. Somit vorläufig dort die Zweitbeste Zeit. Peter Winnen eine Sekunde langsamer als Aguledo, neuer dritter dort. Gorospe fährt weiterin in einer anderen Dimension, wir bekommen gerade seine Zeit von Sektor 2, er pulverisiert Cortis Zeit geradezu. 42 Sekunden Vorsprung für ihn dort, also 45’04.

Bevor jetzt die letzten 20 Fahrer an die erste Zwischenzeitnahme kommen, Seiz als 21. der Gesamtwertung ist gerade durch, nochmal schnell der Überblick. Sektor 1 nach 15 km.

Bild

Hier zum Vergleich der zweite Abschnitt nach 21 km und der aktuelle Stand im Ziel

Bild
Bild

Mit Chozas ist übrigens soeben der viertletzte Fahrer von der Rampe gerollt und Navarro hat auch Rang 2 an der 21 km Marke übernommen, allerdings trennt ihn von Corti nur 1 Sekunde. Dafür bekommt Gorospe nun Druck. Belda ist bis auf 9 Sekunden an seine Zeit nach 15 heran gekommen, und wenn unsere Informationen stimmen kommt gleich Baronchelli mit einer sehr guten Zeit. So ist es. 11 Sekunden hinter Gorospe zurück, Rang 3 für ihn.

Bevor wir einen Blick auf die Spitze werfen nochmal Sektor 2. Winnen ist dort schneller als Aguledo, somit derzeit zweiter und im Ziel ist soeben Gorospe eingetroffen. Neue Bestmarke selbstverständlich mit 1.00’55. So jetzt wie versprochen ein erster Eindruck von den Top 5 Fahrern. Herrera ist relativ schnell angegangen und konnte dem vor ihm fahrenden Rodriguez bereits 13 Sekunden abknöpfen. Chozas fährt scheinbar etwas langsamer, Lejaretta ist deutlich schneller unterwegs und noch schneller scheint Anderson angegangen zu sein. Kelly hingegen und das kann man nicht glauben soll angeblich bereits 3 Minuten auf Anderson verloren haben. 3 Minuten auf den ersten 6 km???

Unglaublich, beschäftigen wir uns also lieber mit harten Fakten. Diese liefert uns Pascal Simon der bis auf 1 Sekunde an Gorospes Zeit heran gekommen ist. Zur Erinnerung Belda war dort bisher der zweitbeste 9 Sekunden zurück. Den gleichen Abstand hält er übrigens auch nach 21 km.

Nach Simon kommt Ruiz – Cabestany und auch der ist schnell unterwegs. 3 Sekunden hinter Gorospe nach 15 km. Jetzt, Bazzo ist gerade an der Marke durch fehlen uns noch 10 Fahrer. Zeit erneut einen Blick auf die Top 10 zu werfen.

Bild


Simon ist an der zweiten Zwischenzeitnahme angekommen. Unglaublich 7 Sekunden schneller als Gorospe, neue Bestzeit nach 21 km mit 44’57. Und ich hab noch eine Sensation parat. Belda, bei km 21 noch 9 Sekunden hinter Gorospe ist im Ziel an ihm vorbei. Neue Bestzeit durch Belda, 1.00’49 für ihn. Ruiz-Cabestany an der zweiten Marke. Auch er dort schneller als Gorospe. 4 Sekunden nimmt er dem ab.

Aus Sektor 1 kommen ebenfalls neue Nachrichten, es überschlägt sich jetzt mal wieder. Parra ist der erste der dort die Bestzeit von Gorospe geknackt hat. Nicht geknackt er hat nochmal ens drauf gepackt. 33’55 zeigt dir Uhr für ihn, das sind nochmals 25 Sekunden um die die Bestzeit unterboten wurde.

Gerade noch einer der Gorospe in Sektor 1 schlägt. Francisco Rodriguez ist es, 2 Sekunden ist er schneller als Gorospe. Das heisst gleich kommt Herrera, wenn unsere Info von vorhin stimmt, liegt er im Parraniveau. Nein, liegt er nicht, nochmals 10 Sekunden ist er schneller. 33’45 jetzt die Bestzeit nach 15 km.

Auf wen müssen wir achten? Parra, Herrera, Ruiz-Cabestany. Simon nicht zu vergessen und natürlich Francisco Rodriguez. Doch jetzt wollen wir erstmal auf Chozas achten, 1’01 hat er Vorsprung auf Herrera im Gesamtklassement. Da kommt er, das sieht nicht gut aus, 38,39,40,41 Sekunden zeigt die Uhr nach 15 km. 20 Sekunden hat er noch, das wird, das kann nicht reichen. Herrera wird also auf Rang 4 vorrücken wenn er so weiter macht. Er ist übrigens gar nicht schlecht unterwegs, achter im Moment, aber das reicht nicht.
So, wo müssen wir hin, zu Parra, der kommt gleich an die zweite Marke.

Bild

44’22 heisst die neue Bestzeit für ihn, aber wir müssen zurück zur ersten Zeitnahme. Dort hat soeben Lejarreta die Zeit von Herrera egalisiert.
Wir warten jetzt eigentlich auf Simon. Der müsste doch jetzt langsam ins Ziel kommen. Eigentlich egal nach dem was Parra uns gerade geboten hat. Das waren schon 34 Sekunden, ihn können wir also unbeachtet lassen. Also doch zurück zu Anderson der soll angeblich etwas schneller sein als, nein ähm meine ja, ist er, neue Bestzeit für Anderson nach 15 km.

Herrera und Lejaretta nochmal um 15 Sekunden getoppt. Warten wir auf Kelly.
Da kommt er auch schon, oh, die Uhr läuft und sie sagt, 21, 22, 23 Sekunden hat Kelly Rückstand. Rang 4 für ihn und jetzt wird’s spannend. Anderson hat 22 Sekunden Rückstand, ist also virtuell derzeit bereits in Gold. Hier der Abschluß von Sektor 1.

Bild

Kelly immerhin 2 Sekunden vor Parra, der heute wohl auch mindestens einen Platz gut machen wird. Pascal Simon müssen wir noch nachtragen, vorläufige Bestzeit im Ziel mit 1.00’44. Doch das wissen wir inzwischen ist noch lange nicht gut genug.

Francisco Rodriguez kommt zur zweiten Marke, bei der ersten war er sechster. Diesen Platz wird er auch an der zweiten Marke behalten, denn er hat Simon um eine Sekunde unterboten. 33 trennen ihn allerdings bereits von Parra.

Herrera ist durch und er hat auf Parra nochmal 3 Sekunden herausholen können. Chozas kommt, wie viel waren das nochmal vorhin, ja 41 Sekunden, jetzt sind es bereits 58, 3 hat er also noch auf Herrera, das kann nicht reichen. Lejarreta ist der nächste. Eijeijei, der ist ja schon in Sichtweite.

Der hat nochmal zugelegt. 44’06 zeigt die Uhr, 3 Sekunden schneller als Herrera. Und jetzt Anderson. Unglaublich, 43’44 nochmal drauf gepackt. Kelly, was macht er? Oh das sieht gar nicht gut aus, der ist richtig eingebrochen. 1’08 Rückstand bedeutet sogar noch langsamer als Parra, nicht noch langsamer der hat selbst auf den 30 Sekunden verloren. Hier der Abschluß vom zweiten Sektor.

Bild

Parra, was macht der eigentlich? Ah da kommt er ins Bild, doch was ist das. Recio, nach 15 km zehnter und nach 21 km sogar nur elfter liefert uns eine neue Bestzeit. Wo hat der denn noch die Sekunden gefunden? Er lag nach 21 km noch 10 Sekunden hinter Simon. Jetzt ist er 6 Sekunden besser. Ruiz Cabestany ist auch noch an Simon vorbei gekommen, da muss dem guten Pascal ja richtig die Puste ausgegangen sein zum Schluß. Doch jetzt kommt Parra, konzentrieren wir uns auf ihn.

59’38 zeigt die Uhr. Normaler Weise sollten jetzt nur noch drei Leute schneller sein können, Herrera, Lejaretta und Anderson.
Wilson kommt, dem wird Parra mächtig auf die Pelle rücken. Nein wird er nicht, Wilson verliert nur 14 Sekunden auf Parra, rangiert sich zwischen Belda und Gorospe ein.

Francisco Rodriguez kommt. 51 Sekunden hat er Parra überlassen müssen, schiebt sich erstmal auf 2 noch vor Recio. Jetzt Herrera, Bestzeit? Ja, 18 Sekunden, 59’20 für ihn, der arme Chozas. Da ist er endlich, 1’33 Rückstand für ihn. Herrera also amtlich vorbei an ihm, es geht zwischen den beiden ja auch um das Trikot des besten Jungprofis, das nun Herrera tragen darf. Doch jetzt geht es um die letzten, besser ersten drei.

Lejarreta ist da, oh Herrera ist schneller, er konnte das Tempo also nicht durchstehen. 10 Sekunden Rückstand für ihn, damit wohl dritter der heutigen Etappe. Und da kommt der Etappensieger und neue Mann in Gold. Phil Anderson.

Bild

Auch er hat noch nachgelassen, aber es reicht. 59’11 zeigt die Uhr, damit Bestzeit und 8 Sekunden schneller als Herrera. Kelly, was ist mit ihm, wie viel Rückstand kassiert er? Das gibt es nicht, das kann nicht sein oder? Doch es ist gerade bestätigt worden. Liebe Radsportfreunde aus 1’33 vor 7 Kilometern sind noch ganze 10 Sekunden übrig geblieben. Kelly Etappendritter und er bleibt in Gold, unfassbar. Gut Anderson ist langsamer geworden, aber Kelly, der hat ja noch richtig Power gehabt zum Schluß.

Hier Etappenergebnis und der neue Gesamtstand. Einen Kommentar, nach der Werbepause. *g*

Bild


Bild
"Lohnt es sich denn?" fragt der Kopf.
"Nein, aber es tut so gut!" antwortet das Herz.

Autor: unbekannt

Benutzeravatar
HansFuchs
Beiträge: 1972
Registriert: 2.8.2004 - 11:51
Kontaktdaten:

Beitrag: # 459936Beitrag HansFuchs
15.8.2007 - 13:00

Sehr spannend, muss man dir lassen, auch wenn du bei diesem Zeitfahren wohlmöglich etwas nachgeholfen hast. Aber das kann dem AAR ja nur gut tun.

Was hat Winnen eigentlich für Werte?
#fragschusti

Lancelot
Beiträge: 658
Registriert: 13.12.2003 - 14:44
Kontaktdaten:

Beitrag: # 460410Beitrag Lancelot
17.8.2007 - 19:25

Kommentar


So wie versprochen noch ein Kommentar dazu, sorry das ich erst jetzt dazu komme. Wer sich erinnert, Einzelzeitfahren war das grausamste am RSM 4. Bei relativ flachen wie dem Prolog von Paris – Nizza oder auch dem dortigen Einzelzeitfahren hab ich es ja noch hinbekommen, aber dieses Bergzeitfahren, wo du wirklich fast jeden Meter anders einstellen darfst, das ging gar nicht. Also hab ich die Automatik arbeiten lassen, auch bei Kelly. Ich hab ihn zunächst auf normal, dann nach etwa 6 km auf stark gestellt, ansonsten tat ich nichts, hab nur berichtet. Wenn das für dich nachhelfen ist Hans, dann hab ich es, für mich ist es das eher nicht.

Unten lief bis 1 km vor dem Ziel der Abstand zwischen Anderson und Kelly, dort stand 2’57 als Anderson ins Ziel kam. Davon muß man selbstverständlich die 2 Minuten Startdifferenz abziehen, ich ging daher davon aus das Kelly aus dem Trikot gefahren worden war. Umso überraschter war ich, als dies nicht der Fall war.

Ich muss dazu sagen, das wohl kein einziger Fahrer noch einen weißen Balken hatte als er ins Ziel kam, auch Kelly nicht, doch er muß ihn wesentlich länger gehabt als Anderson, nur so ist zu erklären das er noch 47 Sekunden aufholen konnte. Erfolg des Sparens zu Beginn, auf den ersten flachen Kilometern. Dennoch auf einem Kilometer 47 Sekunden selbst bei einer Steigung von 7-8 % halte ich für unrealistisch und wie gesagt Kelly kam ebenfalls leer ins Ziel. Leider hab ich nicht gesehen wann der Balken alle war. Die Leistung hat also nichts mit den Werten zu tun, sondern mit meiner Taktik.

Ich finde die Spannung dieser Vuelta inzwischen richtig Klasse, klar ich hätte noch mehr Vorsprung haben können, ein wenig hab ich durch mein Inaktivität dafür gesorgt das es so ist, diese 10 Sekunden hab ich real verloren, was mich freut.

Ansonsten bin ich von Kelly entäuscht, in sofern das er im Kletterwert zu gut ist. Ich tendiere stark vor dem nächsten Rennen, den Wert auf 80 oder gar nur 79 zu senken. Ihr habt ja nicht viel dazu gesagt ausser arkon der sagt ich soll nicht den alten Opa mimen. Arkon, ich bin ein alter Opa. :D
Ich muß sowieso eingreifen, denn ich habe einen schweren Fehler gefunden den ich auf jeden Fall korrigieren werde. Saronni, immerhin Girozweiter hat einen Sprintwert von 84, dafür einen Kletterwert von 58. Der Mann hat den Giro mehrfach gewonnen und 1986 wurde er nochmal zweiter, das kann ich unmöglich so lassen. Ich bitte um Verständnis.

Hans du wolltest die Werte von Peter Winnen. Hier sind sie:

EB73, KL 80, Abf. 68, HG 77, ZF 65, AUSD 71, ZÄH 72, REG 73, KSP 65, BEW 61, SP 55, BES 62
"Lohnt es sich denn?" fragt der Kopf.
"Nein, aber es tut so gut!" antwortet das Herz.

Autor: unbekannt

Lancelot
Beiträge: 658
Registriert: 13.12.2003 - 14:44
Kontaktdaten:

Beitrag: # 460870Beitrag Lancelot
20.8.2007 - 5:14

16. Etappe


Nach dem gestrigen 2 Ruhetag der Vuelta, der auch wieder ein Überführungstag war, geht es heute über 170 km von Olivenza nach Caceres. Wir sind inzwischen im Westen Spaniens, nahe der portugisieschen Grenze. Nochmal eine Etappe zum Erholen bevor es dann ins große Finale geht.

Bild


Zum wiederholten Mal setzte sich ein Duo ab. Diesmal Francisco Caro (DOR) und Anthony Mortimore (XER). Beide bereits mit über einer Stunde Rückstand und von daher vollkommen uninteressant. Entsprechend ließ man sie gewähren, ehe dann doch irgendwann das Tempo leicht angezogen wurde.

90 km vor dem Ziel dann der nächste Angriff, diesmal von Mathieu Hermans (SEA) und dem 26. der Gesamtwertung Samuel Cabrera (CAF). Was den Kolumbianer bewog wird wohl sein Geheimnis bleiben, jedenfalls konnte man den nun nicht mehr ziehen lassen, was dazu führte das im Feld richtig Tempo gemacht wurde. Bis auf Hermans waren 65 km vor dem Ziel alle wieder im Feld, und auch den erwischte es 8 km später.

Die letzten 57 km blieb das Feld dann zusammen, was Phil Anderson dazu brachte bei der letzten Sprintwertung mitzugehen und er gewann sie sogar, holte sich damit nochmal 6 Sekunden Zeitbonifikation.

Entscheiden musste also der Sprint. De Jonckheere zog ihn an. Hinter ihm Navarro, Suarez Cuevas, Castaing, Kelly, Gaston und Planckaert. Anderson einen Augenblick später auch noch. Kelly ging früh an De Jonckheere vorbei, schon bei 1500 m und zog mit gewaltigem Antritt davon. Castaing schien der einzigste zu sein der folgen konnte. Anderson und Planckaert kamen auch noch auf, doch erreichen würden sie Kelly nicht mehr. 500 m vor dem Ziel war dann auch klar das Castaing nicht mehr heran kommen würde. Kelly gewann souverän vor Castaing und Anderson.

Bild


Kelly somit nun 18 Sekunden in Front vor Anderson. Sonst tat sich in der Gesamtwertung weiter nichts am heutigen Tage.


17. Etappe

Von dieser Etappe können wir schon etwas mehr erwarten als von der gestrigen. Die fünftletzte, eine etwas einfachere ist noch dabei, macht vier Versuche den Sieg klar zu machen. Drei Bergetappen und das abschließende Zeitfahren in Madrid.

Heute geht es von Placensia nach La Covatilla. 178 km, zwei Anstiege der ersten, einer der zweiten und dann der Schlußanstieg nach La Covatilla, der zur Especialkategorie gehört. 18 Sekunden trennen die beiden Spitzenreiter, für Spannung dürfte also gesorgt sein und das nicht nur bei den beiden.

Bild

Nach der ersten Sprintwertung löste sich eine Gruppe, bestehend aus Moody (XER), Del Ben (MUR), Branckaerts (SAF), van de Peere (DOR), Murga (SEA) und Amadori (ALP). Bis zum ersten Anstieg des Tages, Puerto de Piornal, konnten Sie ihren Vorsprung auf 3’47 ausbauen. Zu beachten in der Gruppe, auf jeden Fall Amadori, der ist 33. der Gesamtwertung.

Der Anstieg ist knapp 13 km lang. Schon nach 4 km zeigt sich bei den Ausreißern, wer mit dem Gelände zurecht kommt und wer nicht. Amadori ist da eine Klasse für sich, er löst sich nach und nach von seinen Begleitern und hat an der Bergwertung selbst bereits über eine Minute heraus gefahren. Die anderen verlieren dagegen an Vorsprung auf das Feld, nur noch 2’39 sind es am Gipfel.

Van de Peere und Murga sind die Hauptverantwortlichen dafür das in der Abfahrt und in dem falchen Teil bis zum nächsten Anstieg, der Vorsprung wieder etwas wächst und auch Amadori wieder eingeholt wird.

Dann geht es in den Anstieg zum Puerto de Honduras, 19 lange km mit durchschnittlich 7 % Steigung. Amadori setzt sich natürlich erneut ab und auch im Feld zeigt sich nun langsam wer heute Ambitionen hat und wer den Tag nur überleben möchte. Im Feld wird das Tempo mächtig angezogen, die Ausreißer sind nach 9 km bereits in Sichtweite, ihr Vorsprung ist auf 1 Minute geschmolzen. Dann einen Kilometer weiter die Attacke…

Peter Winnen fährt sie, Rodriguez Magro, Corti und Gorospe gehen hinterher. Natürlich halten sich die vier nicht bei der vor ihnen fahrenden Gruppe auf, sie wollen nach vorn zu Amadori. 5 km vor dem Ziel sind die ursprünglichen Ausreißer denn auch gestellt.

3 km vor dem Gipfel ist Winnen dann zu Amadori aufgefahren, dahinter noch etwa 20 Sekunden zurück, Rodriguez Magro. Corti und Gorospe folgen 90 Sekunden zurück, das Feld nochmals weitere 2 Minuten.

Bild

Hinten lösen sich jetzt Stephen Rooks und Coll aus dem Feld. Vorn hält sich Winnen nicht lange mit Amadori auf, der will heute scheinbar nochmal richtig zeigen was er drauf hat. Auch das Feld spaltet sich natürlich möchte man schon fast sagen, in zwei Gruppen. Nun geht es erstmal talwärts.

Puerto de Lagunilla ist der nächste Anstieg. Winnen hat zu Beginn einen Vorsprung von 1’06 auf Rodriguez Magro, der Amadori ebenfalls stehen lassen hat. Dieser folgt etwa 40 Sekunden zurück, noch knapp vor Gorospe und Corti. Weitere 2 Minuten zurück sind Rooks und Coll, dann das Feld mit nochmals 2 Minuten Rückstand. Insgesamt also fast 6 Minuten die Winnen nun voraus ist.

43 km bis zum Ziel sind es an der Bergwertung noch für Winnen, der diese als erster erreicht. 1’03 vor Rodriguez Magro. Schaut man sich die Gesamtwertung an, hat letzter etwa 3 Minuten die er abgeben darf um seinen 20 Platz nicht an Winnen zu verlieren. 3 Minuten, das ist der Abstand den die Gruppe um Gorospe hat als sie an die Bergwertung kommt. Eine mehr sind es für Rooks und Coll. 6’20 hat das Feld, also nochmal etwas verloren. Winnen mit der Riesenchance die Etappe zu gewinnen.

Amadori fällt nun auch aus der nächsten Gruppe heraus, seine Kräfte scheinen am Ende. Ja, so ist es, wie man kurz darauf sehen kann, ziehen auch Rooks und Coll an ihm vorbei. Für Winnen sind es jetzt nur noch 22 km. Der Schlußanstieg wird bald beginnen, dort sind es im Durchschnitt 8% Steigung. Als Amadori ein paar Minuten später diese Stelle erreicht ist das Feld bereits bis auf 10m an ihm dran.

Der Anstieg beginnt verhalten 3-4%, mehr sind es zu Beginn gar nicht, dennoch kommt das Feld nun näher. Das Feld, das heisst noch 49 Fahrer, mit fallender Tendenz. Korrektur, mit steigender Tendenz, denn 15 km vor dem Ziel sind es 51 weil Rooks und Coll gestellt sind.
Auch Gorospe und Corti sind damit in Reichweite gekommen, ob die beiden anderen noch gestellt werden können, ist dagegen fraglich. An deren Abstand zueinander hat sich bislang nichts getan.

11 km vor dem Ziel ist auch um die nächsten beiden geschehen, immer noch gibt es keine Angriffe aus dem Feld heraus. 3 Minuten hat Rodriguez Magro noch, 4 sind es zu Winnen macht immer noch einen guten Eindruck, wird wohl tatsächlich das Rennen machen.

7 km noch, inzwischen ist aus dem Feld, eine 7 köpfige Gruppe geworden, natürlich mit Kelly und Anderson darin. Herrera führt die Gruppe nun, Francisco Rodriguez, Lejarreta, Parra und Recio sind die anderen. Die vier Wertungstrikots der Vuelta sind gut zu erkennen.

Bild

Rodriguez Magro ist bereits im Blickfeld, das spornt natürlich zusätzlich an. 3,5 km vor dem Ziel haben sie auch ihn. Peter Winnen jetzt noch 30, vielleicht 40 Sekunden voran, auch er ist noch erreichbar.
2 km fehlen ihm als es dann so weit ist.

Bild

Zu acht geht man auf den letzten Kilometer. Jetzt kommt natürlich Kelly nach vorn, ein Sieg von Anderson darf natürlich nicht stattfinden, im Gegenteil ein eigener Etappentriumph würde den Vorsprung ein wenig komfortabler machen. Herrera und Rodriguez fighten, doch Kelly ist im Sprint natürlich ein anderes Kaliber. Anderson scheint fertig und froh zu sein das er noch dabei ist.

600 m vor der Linie kommt Anderson dann doch noch, es wird niemals reichen um Kelly den Etappensieg noch zu entreißen, das ist jetzt schon klar, doch ein dritter oder zweiter Platz wären natürlich gut für ihn, sonst schluckt er 20 Sekunden. Auch Parra kommt jetzt nochmal, Anderson ist 200 m vor dem Ziel dran an Rodriguez, davor Herrera. Kelly schon nicht mehr auf dem Bild.

Bild

Der Ire gewinnt, zweiter wird Luis Herrea und Anderson schafft es noch die 8 Sekunden für Platz 3 zu bekommen, also lediglich 12 Sekunden die er heute verliert. Macht zusammen 30 Sekunden Rückstand.

Bild


Doch nein, was ist das. Gerade kommt das offizielle Etappenergebnis. Kelly wird mit 13 Sekunden Vorsprung als Sieger angegeben. Somit sind es dann nicht 30 sondern 43 Sekunden Vorsprung für ihn.

Bild

Die anderen Wertungen. Punktetrikot wollte ich nicht mehr drüber reden, tue ich auch nicht. Kelly wird es gewinnen und fertig. Bergtrikot, hier führt Anderson noch vor Kelly. 119 zu 113 Punkte. Herrera inzwischen dritter mit 83 Punkten, alle drei gingen heute leer aus, weil es für den Schlußanstieg keine Punkte gab (Anm. Fehler im Spiel).
Herrera fährt weiter in Blau, was auch sonst, in der Jungprofiwertung hat er 1’32 auf Francisco Rodriguez und 1’59 auf Edouardo Chozas Vorsprung. In der Teamwertung dürfte wohl auch nichts mehr anbrennen, Panasonic führt mit über 12 Minuten Vorsprung auf ZOR und Cafe Columbia.
"Lohnt es sich denn?" fragt der Kopf.
"Nein, aber es tut so gut!" antwortet das Herz.

Autor: unbekannt

Lancelot
Beiträge: 658
Registriert: 13.12.2003 - 14:44
Kontaktdaten:

Beitrag: # 461628Beitrag Lancelot
23.8.2007 - 21:48

18. Etappe


Die nächste Bergetappe steht an. Heute geht es von Béjar nach Avila über 196 km. 1 dreier, 1 zweiter und 2 Berge der ersten Kategorie stehen auf dem Programm. Die 22 km Abfahrt lassen vermuten das Kelly das Trikot heute verteidigen kann, schließlich macht ihm im Sprint niemand etwas vor. Im Prinzip ist es die drittletzte Chance an der Gesamtwertung nochmal etwas zu drehen. Allerdings beschleicht einen so langsam der Verdacht das die Entscheidung erst in Madrid fallen wird.

Bild

30 Grad haben wir heute, die Sonne scheint aus allen Knopflöchern und gleich zu Beginn gibt es einen, wenn auch zugegeben kurzen Anstieg. Jose Luis Laguia (REY) führt das geschlossene Feld über den Hügel. Danach übernimmt Panasonic das Kommando.
Phil Anderson bleibt auch nichts anderes übrig, als seine Leute arbeiten zu lassen, die Sprintwertungen bringen ihm wertvolle Sekunden, heute sind es erneut 4 die er als zweiter des Zwischensprints gutmachen kann.

Gleich danach ist Panasonic vorne nicht mehr zu sehen und sofort kommt der Angriff der Ausreißwilligen. Heute sind es zunächst vier Fahrer, alle nicht relevant für das Gesamtklassement, Orlando Maini (ALP), Eufronio Sahagun Santos (DOR), Giovanni Bottoia (SUP) und Gilbert Glaus (MAG). Angesichts des kommenden Anstiegs zum Puerto de Pena Negra, absoluter Schwachsinn. 20 km ist der Anstieg der 1. Kategorie lang, immerhin gehen die vier mit 2 Minuten Vorsprung rein in den Berg.

Allerdings sind die Steigungsprozente heute längst nicht so heftig wie gestern. Außerdem tut das Feld das einzig richtige, die vier werden an der langen Leine gehalten und dürfen sich austoben. So gelingt es den Vorsprung auf 3 Minuten auszubauen. Auf den letzten km zum Gifel ist es dann etwas schwieriger und sofort fällt der Vorsprung auch wieder. Ganz oben sind es noch 1’37.

Die nächsten 45 km geht es erstmal abwärts, dann weitere 20 km eben weiter. Das kommt den vieren natürlich zu Gute. Das Feld kehrt zur alten Taktik der langen Leine zurück und hält die Ausreißer bei etwa 2 Minuten Vorsprung. Erneut geschieht ein Angriff nach der Sprintwertung. Diesmal sind es Rooks (PAN), De las Heras (HUE) und Aguledo (CAF) die angreifen. Eric Caritoux (SKIL)hetzt den dreien noch nach. Natürlich sind die vier aus ganz anderem Holz geschnitzt, sehr schnell sind sie vorn und auch vorbei.

Allerdings sind die vier nicht beieinander, ganz vorn ist De las Heras allein und hinten ist Caritoux allein, dazwischen die beiden anderen. Die anderen sind 8 km vor dem Puerto de Serranillos bereits Geschichte. Die Reihenfolge ändert sich bis zum Gipfel dann nicht mehr. Caritoux hat 1’40 Vorsprung auf das Feld. Die drei davor werden mit einer Minute auf Caritoux ausgewiesen, das Feld hat also noch alles im Griff und nun geht’s auch erst wieder bergab.

Dann kommen die 10 km zum Puerto de Navalmoral. De las Heras ist dreieinhalb Minuten voran als der Anstieg beginnt. Caritoux als letzter der vier immerhin auch noch 2 Minuten vor der Gruppe Kelly wie man das jetzt nur noch nennen kann. Rooks und Aguledo etwa 30 Sekunden hinter De las Heras.

Doch nun wird nicht nur Tempo gebolzt, jetzt kommen auch weitere Angriffe. Nämlich der Großangriff der Favoriten. Lejaretta, Recio, Rodriguez, Anderson und Baronchelli sind es.

Bild


Kelly reagiert deutlich zu spät, aber er reagiert, schafft den Anschluß. Baronchelli hat dagegen so seine Probleme das Tempo der anderen mitzugehen. Caritoux ist schnell gestellt und dann passiert die Sensation, Recio bleibt bei Caritoux, nein das ist sie nicht, die Sensation, die ist das auch Anderson dies tut. Er kann nicht mehr. Entscheidet sich in diesem Moment die Vuelta?

Bild


Noch sind es 4 km bis zum Gipfel und dann folgt ja auch noch die Abfahrt, nein von einer Entscheidung zu sprechen, dafür ist es zu früh, aber es ist ein Zeichen, für jedermann sichtbar, ein Zeichen. Kelly wird daraus Moral und Kraft ziehen, das ist mal sicher.

Caritoux geht natürlich sofort aus der Führung, wer ja noch schöner wenn er den Hauptkonkurenten seines Kapitäns wieder heran bringen würde. Dafür gibt Kelly nun natürlich alles was er hat. Aguledo und Rooks werden sehr schnell überholt.

De las Heras erreicht die Bergwertung als erster, nur noch knapp vor Lejarreta. Rodriguez und Kelly, diese sind etwa 10 Sekunden zurück. Weitere 30 Sekunden sind es für Rooks/Aguledo. Nochmal 20 Sekunden später die vier um Anderson, der offenbar einen Hungerast hat. Er hat riesige Probleme selbst mit dieser Gruppe mitzukommen, oh oh oh.

Bild

Wie auf dem Bild zu sehen, sind Rooks/Aguledo schon fast von der Gruppe um Recio gestellt, in der Abfahrt werden sie dann überholt. Weiter vorn das gleiche Bild. De las Heras wird von Lejaretta, Rodriguez und Kelly ein- und überholt.

15 km noch, doch inzwischen traue ich mich es zu sagen, Anderson verliert die Vuelta hier und heute an Kelly. Unglaublich, so schwer ist die Etappe nicht, da gab es schon ganz andere. Es muß die Summe des ganzen sein oder vielleicht doch nur der berühmte eine schwache Tag? Wir wissen es nicht, fakt ist er verliert in der Abfahrt weiter an Boden.

10 km noch, hinten löst sich die Gruppe langsam in Wohlgefallen auf. Recio und Baronchelli auch Caritoux lassen die anderen stehen und versuchen nach vorn zu De las Heras zu kommen. Anderson hat das einzig richtige getan, hat er es getan? Jedenfalls ist er wieder in der größeren Gruppe. Diese wird jetzt schon mit 2’38 Rückstand auf das Führungstrio angegeben. Dort kämpft Lejaretta verzweifelt darum weg zukommen. Er weiß genau, schafft er es nicht, heisst der Etappensieger Kelly.

Bild


Aber es gelingt ihm nicht. Kelly fährt wieder zu ihm auf und in seinem Gefolge natürlich auch Rodriguez. Doch Kelly ist ein wahrer Champion, er lässt die beiden auf dem letzten km den Sprint anziehen und geht nicht mit. Rang 3 reicht ihm völlig aus. Rodriguez gewinnt schließlich vor Lejaretta. Nun heisst es abwarten, wie viel Zeit ist es genau die Anderson heute verloren hat. 1’22 werden es am Ende. Die Gruppe, die am Ende auch noch Caritoux, Rooks und Aguledo einholte, hat Anderson gerettet, sonst wäre das heute eine richtige Wartsche geworden.

Bild

Francisco Rodriguez übernimmt durch den Etappensieg die Jungprofiwertung von Herrera. Die Kolumbianer waren heute überhaupt nicht zu sehen, war ihnen wohl nicht steil genug. Anderson nun 2’09 zurück. Es muß morgen schon ein Wunder geschehen wenn er das nochmal drehen will. Rodriguez fehlen noch zwei Sekunden an Platz 4. Lejaretta bleibt dritter, das Treppchen dürfte wohl stehen. Anm. Das mit der Jungprofiwertung muß mir auch mal jemand erklären, wie kann der eine noch 2 Sekunden vor dem anderen liegen, dieser aber in der Jungprofiwertung 10 Sekunden Vorsprung haben?
Abschließend der Gesamtstand.

Bild
"Lohnt es sich denn?" fragt der Kopf.
"Nein, aber es tut so gut!" antwortet das Herz.

Autor: unbekannt

Benutzeravatar
Grave
Beiträge: 151
Registriert: 27.5.2007 - 11:44

Beitrag: # 461630Beitrag Grave
23.8.2007 - 22:07

klasse AAR... weiter so, zudem bin ich dan nicht der einzige der mit ner älteren version zoggt 8)
Fuck the Capitalism

ETC > PCM

Lancelot
Beiträge: 658
Registriert: 13.12.2003 - 14:44
Kontaktdaten:

Beitrag: # 461754Beitrag Lancelot
24.8.2007 - 19:35

19. Etappe


Die drittletzte Etappe. Alle dürften allerdings gespannt sein wie sich Anderson heute fühlt. Das Zeitfahren wird aller Voraussicht nach nicht ausreichen um den gestern eingefahrenen Abstand aufzuholen, also muß heute, allerspätestens morgen etwas passieren. Ich persönlich wäre bereit Wetten anzunehmen das er heute keinen Boden mehr gut machen kann, sondern eher weiteren verliert.

Die Etappe selbst lässt sich auf den Alto de Abantes reduzieren. Dort muss angegriffen werden, dort wird die Entscheidung fallen. Natürlich steht danach auch noch Collado de la Mina an, doch dort wird das vorher erreichte höchstens manifestiert werden.

Bild

Giovanni Mantovani (SUP), Miguel Indurain (REY) und Francisco Espinosa (DOR) heissen die drei Ausreißer des heutigen Tages. Mantovani, vom Typ her eher Sprinter wird mit dem Rennausgang sicher nichts zu tun haben. Den anderen beiden kann man durchaus etwas mehr zutrauen. Im Feld ist erstmal wieder Panasonic am Zug. Doch die sind heute auch nicht in der Lage zu verhindern das die drei ihren Vorsprung ausbauen.

49 km vor dem Ziel, eben zu Beginn des erwähnten Anstieges zum Alto de Abantes liegt dieser Vorsprung bei 6’20. Dieser Anstieg ist 13 km lang. Hinten im Feld wird nun erneut angegriffen. Rooks (PAN), Echave (TEK) und Montoya (CAF) machen sich auf die Reise obwohl sie noch rund 5 km vom Beginn des Anstiegs entfernt sind.

Dennoch gelingt es den dreien ebenfalls weg zu kommen, im Anstieg selbst wächst ihr Vorsprung dann schnell sehr stark an. 3,5 km vor dem Gipfel dann der nächste Angriff. Diesmal sind es Caritoux (SKIL), Recio (KEL) und Herrera (CAF). Caritoux erweist sich im Vergleich zu den anderen jedoch als Leichtgewicht und kann nicht mithalten.

Vorn sind immer noch Mantovani, Indurain und Espinosa. Die Gruppe um Echave liegt jedoch weniger als eine Minute zurück als es in den letzten Anstieg des Tages geht. Erstaunlicher Weise ist Recio stärker als Herrera und lässt auch diesen stehen, fährt allein hinterher, genau wie die beiden anderen.

Im Verlauf des Anstiegs, der nur 5 km lang ist, jedoch sauschwer, schafft es Recio zu den anderen aufzuschließen und dann als erster die Bergwertung zu erreichen. Dahinter die Gruppe um Echave. Herrera und Caritoux werden dagegen vom Feld eingeholt.

Bild

Als schon niemand damit rechnet, nämlich in der Abfahrt, kommt plötzlich noch ein Angriff, Ruiz Cabestany ist der Initiator, doch Anderson, Baronchelli, Lejarreta und Herrera kontern. Kelly ist verblüfft, hat das ganze erst gar nicht mitbekommen. Einen Augenblick zögert er noch, dann ist auch er auf der Flucht.

Er kommt an die anderen nochmal heran, ja er geht sogar vorbei und davon, wird jedoch noch wieder eingeholt. Vorne strebt Recio derweil einem ungefährdeten Etappensieg entgegen. Zweiter wird Steven Rooks vor Reynel Montoya. Vierter Federico Echave und fünfter Miguel Indurain. Das Feld folgt 3’27 später. Jose Recio verbessert sich damit von Platz 8 auf 4 in der Gesamtwertung. Anderson hingegen macht wie erwartet nichts gut.

Bild
"Lohnt es sich denn?" fragt der Kopf.
"Nein, aber es tut so gut!" antwortet das Herz.

Autor: unbekannt

Lancelot
Beiträge: 658
Registriert: 13.12.2003 - 14:44
Kontaktdaten:

Beitrag: # 461911Beitrag Lancelot
26.8.2007 - 12:01

20. Etappe




Bild


Die letzte Bergetappe, muss ich noch etwas dazu sagen? Nein, ich schenke es mir, ausser den Zielort zu nennen, das ist Puerto de Navacerrada.

Trotz vier äußerst schwerer Anstiege gibt es immer noch Fahrer die Kraft und Mut zu einer Attacke haben. Del Ben ist mal wieder dabei, Ruperez kennen wir auch schon, Colombo und Del Pino hatten wir ebenfalls bereits in Fluchtgruppen. Das Feld und auch wir lassen sie ziehen.

Denkste, das Feld lässt sie nicht ziehen, jedenfalls nicht alle im Feld. Moreno Ramirez (DOR), Verschueren (SAF), Mujika (SEA), Carvalho (LOU) und Schraner (MAG) sind anderer Meinung und gehen hinterher und zu neunt baut man den Vorsprung schnell weiter aus. Mujika und Ruperez lösen sich dann im Anstieg zum Puerto de la Morcuera von den anderen. Verschueren löst sich ebenfalls, jedoch nach hinten. Kurz vor dem Gipfel ist dann auch Ruperez nicht mehr in der Lage Mujica zu folgen. Im Feld löst sich Peter Winnen mal wieder, für mich sowieso einer der offensivsten Fahrer dieser Rundfahrt.

In der Abfahrt kommt Ruperez jedoch wieder an Mujica heran. Das Feld wird derartig lang gezogen das es schon jetzt zu reißen droht.
Am Puerto de Cotos erleben wir dann das gleiche Bild, Ruperez mit Problemen. Hier lässt Kelly seine Teamkameraden das erste Mal auf dieser Rundfahrt in die Führung gehen, was dazu führt das sich das Feld nun endgültig splittet.

Winnen ist derweil bis zur Verfolgergruppe nach vorn gekommen. Davor nur noch Ruperez und Mujica.
Trotz der Arbeit von Skil gelingt es Echave und Cabrera sich aus der Gruppe Kelly noch zu lösen. Winnen löst sich seinerseits nun auch von den anderen und geht als dritter Solist.
Wenig später gibt es mit Cabrera noch einen vierten. Alle anderen werden von der Gruppe um Kelly eingeholt und durchgereicht.
Ein Schicksal das Ruperez und auch Cabrera noch vor dem Schlußanstieg teilen. Heute gibt es scheinbar keine Geschenke mehr. Heute wird gefightet.

10 km vor dem Ziel, noch vor Beginn des eigentlichen Steilstücks sind dann auch die anderen beiden gestellt. Das Rennen begint von vorn. Und es beginnt mit der Attacke von Anderson.

Bild

Mit ihm unterwegs, Francisco Rodriguez, Ruiz Cabestany, Recio, und Baronchelli. Lejaretta, Chozas und Bazzo reagieren etwas später und greifen ebenfalls an. Kelly, was ist mit ihm? Er geht nicht mit, sie haben ihn kalt erwischt, just in dem Moment als er sich eine Flasche gönnte. Selbst Herrera geht noch hinterher als er merkt das Kelly nicht folgen wird, nicht folgen kann. Erst mit einer riesigen Verzögerung reagiert der Campione dann endlich.

Ruiz Cabestany, Rodriguez und Anderson sind allen anderen weiter ein Stück voran. Herrera setzt nach, der Rest hat nicht die Klasse.

Bild


5 km sind noch zu absolvieren, noch ist alles drin. Kelly gibt sein bestes um nach vorn zu kommen, Anderson das seinige um es zu verhindern. 4 km noch, Kelly ist an die zweite Gruppe heran gekommen. 3 km, nicht nur heran, er führt die Gruppe nun gemeinsam mit Recio. Vorne kommen sie nicht richtig weg, was mögen es sein, 20 Sekunden? Viel mehr nicht. 2 km Herrera nun ganz voran, Anderson dahinter, hinten immer noch Kelly und Recio die die Pace machen.

Flame Rouge, noch führt Herrera, doch jeden Moment wird Anderson sprinten und die Etappe vermutlich gewinnen. Kelly löst sich nun von den anderen, nach ganz vorn wird er nicht mehr kommen, nein, darum geht es auch nicht unbedingt. Ja, Anderson gewinnt, gibt alles, sieht vollkommen fertig aus.

Bild

Dahinter Herrera und Ruiz Cabestany, Rodriguez vierter und dann kommt Kelly. Das sind also schon mal mindestens 20 Sekunden für Anderson, so wie wir die Jury kennen gelernt haben werden es auch nicht mehr werden oder? Warten wir es ab.

Nein, diese Jury ist alles, nur nicht gerecht. Sie schenken Anderson weitere 10 Sekunden. Egal, Kelly bleibt natürlich erster, sein Vorsprung beträgt vor dem abschließenden Zeitfahren in Madrid noch 1’39, das sollte mehr als genügen. Hier die Gesamtwertung.

Bild

Aber es gibt noch mehr aufzuarbeiten. Trotz des Sieges von Anderson verliert Panasonic die Führung in der Teamwertung und zwar an die Kolumbianer von Cafe de Columbia. Sie führen 9 Sekunden vor ZOR und 1’16 vor Panasonic. Herrera genügt der zweite Rang um sich das blaue Trikot des besten Jungprofis zurück zu holen. 3 Sekunden führt er vor Francisco Rodriguez. Chozas ist dritter, jedoch bereits 3’03 zurück. Die Bergwertung ist entschieden, es folgt ja keine Wertung mehr. Anderson gewinnt sie mit 149 Punkten vor Kelly, 128 und Herrera, 110 Punkte. Die Punktewertung ist schon lange entschieden, doch die dann morgen.

Kommentar

Fieser Trick der KI, keine Chance für Kelly den Angriff sofort zu kontern und dann kam er nicht mehr ganz ran. Egal, er wird die Rundfahrt gewinnen, 1’39 kann Anderson nicht aufholen ohne das Kelly einen Platten hat oder stürtzt und so was hab ich noch bei keinem Radsportmanager bei einem Einzelzeitfahren gesehen. Von daher kurz und schmerzlos, ich hab die Vuelta gewonnen. Meine Verschärfung der Schwierigkeitsgrades hat es nicht mehr gebracht. Egal, nehmen wir es mal so hin.

Rein spieltechnisch finde ich Kelly nach wie vor deutlich überbewertet, ich brauche nach wie vor eure Meinungen dazu ob ich die Database abändern soll.






21. Etappe

Bild

Phil Anderson gelingt Sensation

Mit dem abschließenden Einzelzeitfahren in Madrid über 30 km endet die diesjährige Vuelta a Espana. Phil Anderson vor der letzten Etappe noch mit 1’39 Min. Rückstand 2. der Gesamtwertung gelang die Sensation auf den letzten 30 km diesen Rückstand gegen den bis dahin führenden Sean Kelly (Skil) noch abzufangen. Kelly wahrlich kein schlechter Zeitfahrer, schien dem Australier heute nichts entgegen setzen zu können. Bereits nach 10 km waren 41 Sekunden seines Vorsprungs aufgebraucht. Dabei war der Australier derjenige der auf der 18. Etappe vollkommen eingebrochen war.

8,3 km vor dem Ziel wurde die zweite Zwischenzeit genommen, hier lag der Ire bereits 1’17 hinter dem Australier, im Ziel waren es dann 1’45. Exakt 6 Sekunden zu viel. Kelly wurde 13. dieses Zeitfahrens und blieb damit vollkommen unter seinen Möglichkeiten. Anderson gewann auch das Zeitfahren selbst, seine Siegerzeit 31’54 Minuten für 30 Kilometer. Zweiter wurde Lejaretta der damit seinen dritten Rang festigte vor Baronchelli.

Bild
Der geschlagene Sean Kelly bei der Zieldurchfahrt

Die zweite offene Frage, wer der beste Jungprofi der Rundfahrt sei endete mit der Antwort Luis Herrera. Er kam exakt mit der gleichen Zeit ins Ziel wie sein Kontrahent Francisco Rodriguez. Herrera war mit 3 Sekunden Vorsprung ins Rennen gegangen und konnte diese erfolgreich verteidigen. Hier das Etappenergebnis.

Bild
"Lohnt es sich denn?" fragt der Kopf.
"Nein, aber es tut so gut!" antwortet das Herz.

Autor: unbekannt

Lancelot
Beiträge: 658
Registriert: 13.12.2003 - 14:44
Kontaktdaten:

Beitrag: # 462330Beitrag Lancelot
28.8.2007 - 18:39

Holland, Deutschland, Schweiz


Amstel Gold Race

Moreno Argentin (SAM) gewinnt das Amstel Gold Race vor Bernard Hinault (LVC) und Benny van Brabant (TÖN). Die Entscheidung fiel am Lorberg, 37 km vor dem Ziel, als die Favoriten antraten. Schnell gewann die Gruppe an Vorsprung und holte auch die zu diesem Zeitpunkt noch vorn fahrenden Roche und van Calster ein.

Am Guipenberg, dann die endgültige Entscheidung als Argentin es nochmal versucht und es gelingt ihm sich aus der Favoritengruppe zu lösen. Mit ca. 1 Minute Vorsprung legt er den Rest der Strecke zurück, erreicht als erster und vor allem allein den Cauberg. Hinter ihm gelingt es Bernard Hinault sich ebenfalls etwas aus der Gruppe abzusetzen, wenige Meter Vorsprung genügen ihm dann um am Zielanstieg Zweiter zu werden. Den Sprint der 11 verbliebenen Gruppenmitglieder gewinnt Benny van Brabant vor Weltmeister Claude Criquielion und Francesco Moser.

Gerrie Knetemann, Stephen Roche, Mario Beccia, Peter Winnen und Guido van Calter vervollständigen die Top 10



Rund um den Henninger Turm

Der 1. Mai war auch schon 1985 traditionell der Termin für das Rennen Rund um den Henninger Turm. Somit haben wir also den April mit seinen doch recht vielen Höhepunkten hinter uns gelassen und steigen in eine neue Phase der Radsportsaison ein, auch wenn dies 1985 noch nicht so deutlich klar war wie heute, denn eigentlich bildet das Rennen heute mehr oder weniger den Abschluß der Klassikersaison, damals war das noch nicht ganz so, damals bedeutete es lediglich die Abkehr vom belgischen Fokus, hin zum mitteleuropäischen.

Zum Rennen selbst, natürlich machten sich früh Ausreißer auf den Weg, doch selbst 5 Minuten Vorsprung schreckten niemanden. 110 km vor dem Ziel wurde das Tempo verschärft und somit der Vorsprung langsam aber sicher abgebaut. Bald darauf wurde es dann ernst, mit Liekens, Rooks, Visentini, Fignon und Bombini setzten sich Fahrer ab die man Ernst nehmen musste. Schnell fand man Anschluß an die vorn fahrende Gruppe und eine Weile entstand so eine 12 köpfige Spitzengruppe, deren Vorsprung sich bei ca. 1’30 einpendelte.

60 km vor dem Ziel zersplitterte die Gruppe dann, ganz vorn jetzt Fignon, Bombini, Rooks und Visentini, ein Stück zurück noch Volpi und Lieckens. Der Rest wurde kurz darauf gestellt. Erik Breuking versuchte sich dann darin nach vorn zu kommen. Tat sich jedoch sehr schwer damit, Benny van Brabant versuchte es als nächster, schloß zu Breuking auf, doch auch mit vereinten Kräften konnte man sich nicht richtig vom Feld lösen.

Da die letzten 40 km relativ flach sind, war nun nur noch die Frage ob die Ausreißer noch gestellt werden würden und es somit zu einem Sprintfinale kommen würde oder nicht. Lieckens/Volpi waren etwa eine Minute voran, die anderen deren 3, somit noch erreichbar.
Breuking und van Brabant trennten sich schließlich der eine (Breuking) steckte auf, der andere versuchte nach vorn zu kommen. 28 km vor dem Ziel gab es dann die nächsten Angriffe.

Roche, Hinault, Van de Velde, Criquielion und Van Calster traten an, zu spät eigentlich. Vor allem führte es dazu das nun gleich der nächste Angriff von etlichen weiteren Fahrern folgte. So entstand bald eine zweite große Gruppe hinter den vieren ganz vorn. Schließlich traten aus dieser Gruppe heraus Beccia, Chioccioli, Anderson und Roche an um noch nach vorn zu kommen. Weitere Fahrer versuchten es doch es gelang ihnen nicht.

Vorn jedoch unverändert die vier, ihr Vorsprung etwa 1 Minute, was letztlich reichen sollte um das Ding unter sich auszumachen. Dahinter schließlich eine weitere Vierergruppe, die fast noch heran kam. Anderson und Roche versuchten wirklich, doch ganz reichte es eben nicht. Ganz vorn gewann Emanuele Bombini vor Visentini und Rooks. Vierter Laurent Fignon. Roche wurde fünfter, Anderson vor Chioccioli sechster. Van de Velde, Beccia und Criquielion vervollständigen die Top 10.

Den Del Tongo Mann Bombini, hatte man offensichtlich nicht auf der Rechnung. Schön das noch solche Überraschungen gelingen.


Zürich Metzgete

Mit der Meisterschaft von Zürich beginnt schließlich so langsam die Girovorbereitung. Der Rundkurs soll das Feld nach und nach dezimieren.

Moreno Argentin überraschte als er bereits 180 km vor dem Ziel, zu Beginn der dritten Runde angriff. Sehr schnell schloß er zu einer vor ihm fahrenden neunköpfigen Gruppe auf. Was andere dazu ermutigte es ihm noch in der gleichen Runde nachzumachen. Zu Beginn der vierten Runde ergab sich daraus dann eine 16 köpfige Spitzengruppe mit ca. 3 Minuten Vorsprung vor dem Feld.

Das Feld machte mit Beginn dieser vierten Runde Tempo und konnte den Rückstand bis zum Ende der Runde auf 2 Minuten reduzieren, ausserdem vielen sowohl vorn als auch im Feld nun die ersten Fahrer heraus. Zu Beginn der fünften Runde bildeten sich dann vorn zwei Gruppen, ganz vorn nur noch Argentin, Ceruti, Salvador, Haghedooren, Chiappucci, Pochini und Breuking. Im Verlauf der Runde musste dann auch Breuking dem Tempo vorn Tribut zollen. Das Feld machte seinerseits zwar gehöriges Tempo doch wirklich näher kam man nicht, im Gegenteil die Spitzengruppe konnte ihren Vorsprung wieder auf mehr als 4 Minuten ausbauen.

Mit Beginn der Schlussrunde folgte dann der zweite Antritt des Moreno Argentin. Es gelang ihm sich von seinen Begleitern zu lösen, im Feld kamen jetzt natürlich die Angriffe. Zoetemelk, Van de Velde, Hinault machten den Anfang, weitere Fahrer folgten. Schnell bildete sich eine weitere Verfolgergruppe, darin auch Criquielion, Da Silva, van Impe. Schon bald war Breuking erreicht und überholt.

Vorn fuhr Argentin scheinbar einem ungefährdeten Sieg entgegen, dahinter war noch alles möglich wie es aussah. 20 km vor dem Ziel erreichte die Gruppe um Hinault die ursprünglichen Mitausreißer. ARgentin hatte immer noch 2’30 Vorsprung auf die Verfolger. Dann plötzlich der Angriff von Hinault. Dieser sprengte die Gruppe nochmals, folgen konnten nur noch Criquielion, van Impe, Da Silva, van de Velde und Zoetemelk.

10 km vor dem Ziel war dann jedoch endgültig klar das Moreno Argentin seine unglaubliche Flucht von 180 km Länge durchbringen würde. 5 km vor dem Ziel steckten van Impe und Zoetemelk dann die Waffen. Van de Velde tat dies 1,5 km später, so hieß das Duell Hinault gegen Criquielion und Da Silva. Am Ende holte sich der Franzose den zweiten Platz vor dem Portugiesen und dem Belgier. Van de Velde fünfter, van Impe, Zoetemelk auf 6 und 7. Dann eine Lücke zur nächsten Gruppe aus der heraus Tommy Prim, Paul Wellens und Silvano Contini gewannen den Sprint der Gruppe.

Zeit endlich mal wieder den aktuellen Stand der SLL bekannt zu geben:

Bild

Anderson mit einigem Vorsprung auf Kelly, doch man sieht Argentin, Criquielion und Hinault kommen langsam auf, während Vanderaerden und Wojtinec nicht weiter punkten konnten.
"Lohnt es sich denn?" fragt der Kopf.
"Nein, aber es tut so gut!" antwortet das Herz.

Autor: unbekannt

Lancelot
Beiträge: 658
Registriert: 13.12.2003 - 14:44
Kontaktdaten:

Beitrag: # 464319Beitrag Lancelot
5.9.2007 - 21:52

Tour de Romandie

Wir bleiben in der Schweiz, inzwischen geht die Giro Vorbereitung in die heisse Phase. Aber das ist nur die eine Wahrheit, die andere ist, das die Tour de Romandie auch zur Vorbereitung auf die Tour dient. Man darf das Rennen sicherlich nicht überbewerten, aber man sollte auch nicht den Fehler machen es vollkommen ausser Acht zu lassen. Schon oft zeichnete sich hier bereits ab was dann wenige Wochen später Realität wurde. Die Romandie geht über 6 Etappen beginnend mit einem Einzelzeitfahren über 7 km.

Dieses Einzelzeitfahren wurde zu einem Duell zwischen Bernard Hinault (LVC) und Francesco Moser (GIS). Alle anderen Fahrer kamen nicht an diese beiden heran. Der Tagesdritte Frank Hoste (DEL) schluckte bereits 16 Sekunden. Hinault hatte das bessere Ende für sich und schlug Moser um 3 Sekunden.

Die zweite Etappe war dann etwas für die Sprinter, hier gewann Urs Freuler (ATA) vor Guido Bontempi (CAR) und erneut Frank Hoste (DEL). Hoste holte sich unterwegs noch weitere 4 Sekunden und konnte so seinen Rückstand von 16 auf eben 4 Sekunden reduzieren.

Die nächste Etappe war dann schon etwas welliger, dazu kam ein erster Angriff der Favoriten und schon wurde das Feld in Grüppchen zerlegt. Ganz vorn der Weltmeister Claude Criquilion (HIT), dann 4 Fahrer mit 18 Sekunden Rückstand, nämlich Hinault, Lemond (beide LVC), Moreno Argentin (SAM) und Francesco Moser (GIS). Mit 32 Sekunden Rückstand kam der beste Schweizer Niki Rüttimann (LVC) auf Rang 6 ein. Frank Hoste verlor 4’56 und verabschiedete sich damit aus den Top 10. Neu dafür Claude Criquilion auf Rang 3, Rückstand genau wie Moser 3 Sekunden auf Hinault. Neuer Vierter Greg Lemond mit 19 und Moreno Argentin neuer fünfter mit 24 Sekunden Rückstand.

Die vierte Etappe endete in Morgins und musste quasi endgültig die Spreu vom Weizen trennen. Doch so ganz stimmte dies auch nicht, entscheidende Angriffe blieben aus und am Ende machten die besten zwar das ganze unter sich aus, doch Abstand zum Rest schafften sie nicht in der erwarteten Höhe. Es gewann schließlich Johan van de Velde (VIN) vor den beiden La Vie Claire Fahrern Lemond und Hinault, Moser wurde zeitgleich vierter. Dieser hatte sich jedoch 2 Sekunden bei der letzten Sprintwertung sichern können, somit seinen Rückstand auf nur noch 1 Sekunde reduziert. Lemond verbesserte sich auf Rang 3 sein Rückstand weiterhin 19 Sekunden.

Bild

Etappe 5 wurde von Beginn an von einem Ausreißerduo bestimmt. Pascal Simon (PEU) und Niki Rüttimann (LVC). Erst am letzten Anstieg setzten sich dann weitere Ausreißer ab, darunter Lejaretta, Seiz, Criquielion, aber auch Moser. Simon verließen dann auf den letzten Kilometern die Kräfte während Seiz und Criquielion noch nach vorn aufschlossen. Der Tages sieg ging letztlich an Rüttimann vor Seiz und Lejaretta. Die Gruppe um Moser folgte 45 Sekunden später, das Hauptfeld mit Hinault und Lemond hatte 2’02 Rückstand. Damit übernahm Moser nun eindeutig die Führung, 28 Sekunden zurück Niki Rüttimann. Dritter nun Criquielion mit einem Rückstand von 1’25 Min.

Das abschließende 21 km lange Einzelzeitfahren änderte an der Reihenfolge nicht mehr viel. Moser gewann mit 1 Sekunde Vorsprung vor Hinault und 3 Sekunden vor Lemond. Rüttimann verlor nochmals 18 Sekunden und Criquielion gar 28. Was jedoch nichts mehr daran änderte das sie die Plätze 2 und 3 auf dem Podium hinter Moser belegten. 4. Hinault, 5. Lemond. Die restlichen Plätze der Top 10 gingen an Zoetemelk, Schepers, Wilson, Bauer, Lejaretta.

In der SLL schieben sich vor allem Hinault und Criquelion und Moser weiter nach vorn.

Bild
"Lohnt es sich denn?" fragt der Kopf.
"Nein, aber es tut so gut!" antwortet das Herz.

Autor: unbekannt

Lancelot
Beiträge: 658
Registriert: 13.12.2003 - 14:44
Kontaktdaten:

Beitrag: # 464652Beitrag Lancelot
7.9.2007 - 18:16

Giro d´Italia

Herzlich Willkommen beim zweiten Saisonhöhepunkt, dem Giro d´Italia. Erleben wir die Fortsetzung des Duells Moser vs. La Vie Claire oder werden diesmal auch andere mitreden können. Sean Kelly zum Beispiel? Gibt es andere Italiener die um den Sieg mitfahren werden? Was leisten die Kolumbianer diesmal?

1. Etappe

Der diesjährige Giro startet in Genua mit einem Prolog über 7 km bei hervorragendem Wetter.
Tom Schuler von 7 Eleven hat die Ehre diesen Prolog zu eröffnen und gleich als zweiter Starter kommt mit Michael Wilson von Alpilatte jemand der in der Lage sein dürfte uns eine Zeit zu liefern an der wir uns orientieren können. Michael Wilson liefert uns eine 8’27. In der ersten Gruppe wird dies lediglich vom Schweizer Daniel Wyder (MAG) unterboten, der 8’25 für die 7 km benötigt.

Da von jedem Team zunächst je ein Fahrer startet spreche ich von Gruppen zu je 20 Fahrern. In der zweiten Gruppe kamen dann bereits eine Reihe von starken Zeitfahrern. Roberto Visentini (CAR) war dann der erste, Guiseppe Saronni (DEL) der zweite, Volpi (SAM) der dritte und mit Pelier (SKIL) gar ein vierter Fahrer der die Bestzeit unterbot. Ganz vorn nun Guiseppe Saronni mit 8’06 Min. Dahinter Pelier und Volpi, 14 bzw. 18 Sekunden zurück.

In der dritten Gruppe starteten dann schon zwei Topfavoriten, nämlich Francesco Moser (GIS) und Greg Lemond (LVC). Während Moser die Bestzeit von Saronni nochmals um 7 Sekunden auf 7’59 Min. unterbot, gelang dem Amerikaner dies nicht ganz. Er blieb sogar gleich um 12 Sekunden hinter Moser zurück.

Die Zeit von Moser schien die Siegerzeit zu sein, eigentlich traute man lediglich Bernard Hinault (LVC) diese nochmals zu unterbieten. Gespannt wartete man daher nun auf dessen Start. Kurz vor diesem startete auch noch Frank Hoste (DEL), doch dieser, bei der Romandie Rundfahrt noch saustark beim Prolog enttäuschte mit Rang 6 etwas. Hinault lag schon bei der Zwischenzeit auf Saronniniveau und auch im Ziel blieb er dort, knapp hinter diesem rangierte er sich auf Rang 3 mit ebenfalls 6 Sekunden Rückstand ein.

In der folgenden Gruppe überzeugten noch Lejaretta (ALP) und Giovanetti (ARI), konnten sich jedoch lediglich auf die Plätze 7 und 8 einrangieren. 66 Fahrer warteten noch auf ihren Einsatz als der Schwede Tommy Prim (SAM) antrat. Gleich dahinter nahm Sean Kelly (SKIL)das Rennen auf. Prim verdrängte Pelier von Platz 5, Kelly schlug Prim dann um 6 Hundertstel und rangierte sich seinerseits auf diesem Rang ein. Noch besser fuhr Steve Bauer (LVC), der sich zwischen seine beiden Teamkameraden Hinault und Lemond auf Platz 4 schob.

Dann ging es bereits an die letzten 40 Fahrer. Gregor Braun (ARI) gelang noch eine ordentliche Zeit die ihn auf Rang 8 brachte. Baronchelli (SUP) brachte es auf die gleiche Zeit wie Braun. 20 Sekunden schlechter als Moser. Roberto Calovi (GIS) rangierte sich auf Rang 10 ein, dann ging es an die letzten Fahrer. Zu beachten war noch Franco Chioccioli (MAGGI) der als dritter genau die gleiche Zeit bot wie Braun und Baronchelli, sowie Moreno Argentin (SAM) dem jedoch keine Platzierung in den Top 10 gelang.

Hier das Etappenergebnis nochmal im Überblick.

Bild
"Lohnt es sich denn?" fragt der Kopf.
"Nein, aber es tut so gut!" antwortet das Herz.

Autor: unbekannt

Antworten