Die Karriere des Rot Rigo [L-B-L 2008]

FIKTIVE Radsport-Geschichten von Usern, die sich für schreibtalentiert halten

Moderator: Grabba

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Sale1896
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Beitrag: # 451032Beitrag Sale1896
23.7.2007 - 18:22

Wieder gut geschrieben...Auf welche Schwierigkeitsstufe spielst du???Da hängt Gibo aber alle ab :P ALso super geschrieben wie immer...
Tippspiel Sieger:
Vuelta a Castilla y Leon 2011

squire
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Beitrag: # 451040Beitrag squire
23.7.2007 - 18:45

Zwar immer noch einsame SPitze trotzdem ein bisschen Kritik ( musstes ja nich ernstnehmen :D )
Ich weiß nicht der Post spricht mich gar nicht wirklöich an, du weichst irgendwie von deinem Stil ab, zu viele Bilder... Der Text irkt eion bisschen gehetzt, es ist nicht irgendwie Stimmung da, sondern einfach Simonis Dominanz,du beschreibst nur Simoni, die Ausreißer und Savoldelli... Gut kann natürlich sein, dass es in dieser Etappe wirklich so war, aber nun ja mich sprach der Post nicht an... Trotzdem mach weiter Rot

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smonan22
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Beitrag: # 451050Beitrag smonan22
23.7.2007 - 18:59

Hut ab Rot,

ich hab großen Respekt wie lang du deinen AAR durchgehalten hast, ich als AAR schreiber, würde es wohl nicht so lange wie du durchhalten. Wie schon gesagt, hut ab ;)

RotRigo
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Beitrag: # 458615Beitrag RotRigo
10.8.2007 - 13:15

25.5.2006 (Darmstadt) – Viel Gerede und ein Schock während dem Flug des Falkens:
Nach der Attacke am Passo delle Erbe wurde Savoldelli gestern von Simoni wieder eingeholt, doch das heutige Teilstück bot dem Gesamtführenden im Finale keinen langen Schlussanstieg um seine Macht zu demonstrieren. Diesmal waren es nur kleine Hügel, die das Ende der Etappe markierten und trotzdem setzte Paolo Savoldelli 15 Kilometer vor dem Ziel eine Attacke. Es konnte kein Angriff auf die Gesamtführung werden, das war sicher auch dem Discovery-Mann klar, aber es war der Versuch den direkten Konkurrenten um Rang zwei, Damiano Cunego, einmal mehr zu distanzieren. Der Versuch war erfolgreich!
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Savoldelli stürmte die Abfahrt vom letzten „Gipfel“ des Tages hinunter, wie es außer ihm wohl keiner im Feld kann, und sicherte sich den Etappensieg in Gemona del Friuli mit 27 Sekunden Vorsprung auf die erste große Gruppe, in der sich Di Luca vor Simoni, Schleck und Cunego durchsetzen konnte.

Ergebnis – 18. Etappe – Giro d’Italia:
1 Paolo Savoldelli DISCOVERY CHANNEL PRO CYCLING TEAM 6h09'05
2 Danilo Di Luca LIQUIGAS + 27
3 Gilberto Simoni SAUNIER DUVAL - PRODIR s.t.
4 Frank Schleck TEAM CSC s.t.
5 Damiano Cunego LAMPRE - FONDITAL s.t.
6 Óscar Pereiro Sio CAISSE D'EPARGNE - ILLES BALEARS s.t.
7 Davide Rebellin GEROLSTEINER s.t.
8 Iban Mayo EUSKALTEL - EUSKADI s.t.
9 Manuel Beltran DISCOVERY CHANNEL PRO CYCLING TEAM s.t.
10 Dario David Cioni LIQUIGAS s.t.

Gesamtwertung – Giro d’Italia:
1 Gilberto Simoni SAUNIER DUVAL - PRODIR 75h18'24
2 Paolo Savoldelli DISCOVERY CHANNEL PRO CYCLING TEAM + 10'17
3 Damiano Cunego LAMPRE - FONDITAL + 11'53
4 Dario David Cioni LIQUIGAS + 14'45
5 Santiago Botero PHONAK HEARING SYSTEMS + 15'58


Das, was den heutigen Donnerstag für Radsport-Fans in aller Welt aber noch viel mehr zu einem wichtigen Termin macht, als die Geschehnisse in Italien, erfuhr man aus dem Internet:
Schon am Vormittag musste ich lesen, dass außer Saiz und Fuentes scheinbar eine große Gruppe von Fahrern in den Skandal verwickelt sei. Definitive Namen konnten noch nicht genannt werden, aber es wurde sehr viel spekuliert. Der echte Hammer folgte dann am Nachmittag: „Ein Deutscher Tour-Favorit“ gehöre ebenfalls zu den Verdächtigten, hieß es!
Ein deutscher Tour-Favorit? Da bleiben nicht viele! Markus Fothen, Andreas Klöden, Jan Ullrich und, ja und ich! Die Nachricht war ein Schock für mich und es war mir nicht möglich mich vom PC weg zu bewegen. Wie verrückt suchte ich das Netz nach weiteren Informationen ab – stundenlang – doch ich wurde nicht fündig. Jetzt sitze ich hier und weiß nicht, was ich tun soll!
Natürlich weiß ich, dass ich unschuldig bin, aber in den Köpfen von wie vielen Radsport-Fans wird mein Name jetzt wohl mit dem Skandal assoziiert werden? Ich habe Angst vor dem, was morgen kommt und mir fehlen die Worte um euch hier noch mehr zu schreiben…

RotRigo
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Beitrag: # 458618Beitrag RotRigo
10.8.2007 - 13:19

26.5.2006 (Darmstadt) – Gerüchteküche:
Zu dem, was sich heute in der Presse abgespielt hat, möchte ich eigentlich gar keinen Kommentar abgeben. Jan Ullrich wurde, eigentlich war das ja logisch, als der „deutsche Tour-Favorit“ hingestellt, der in den Puerto-Skandal verwickelt sein soll. Warum ich das für logisch halte? Ganz einfach: Ulle ist der Bekannteste von uns!
Eigentlich kann ich mich natürlich freuen, dass ich durch die Ullrich-Geschichte quasi nichts abbekommen habe von dem ganzen Stress, aber irgendwie tut mir die Situation trotzdem weh. Jan tut mir sehr, sehr leid! Es ist absolut nichts bewiesen und alles, was er jetzt aushalten muss, beruht auf Gerüchten. Wieso lässt man ihn nicht in Ruhe für die Tour trainieren? Wenn er etwas Falsches getan hat, so wird es früher oder später ohnehin heraus kommen!

Dass ich in der aktuellen Situation nervlich ein bisschen angekratzt bin, ist vielleicht zu verstehen. Deshalb bitte ich euch zu entschuldigen, dass ich keine großen Geschichten vom Giro erzähle. Das wichtigste, was die neunzehnte Etappe über Fedaia und Pordoi hinauf zum San Pellegrino hervor brachte, hat sich in den letzten Tagen ja ohnehin schon abgezeichnet: Gilberto Simoni ist der Stärkste Mann am Berg und Paolo Savoldelli derjenige, der von den Herausforderern gegen Ende der drei Wochen noch am besten regeneriert. So holte Simoni absolut souverän seinen dritten Etappensieg und der Falke konnte seinen Vorsprung gegenüber Cunego weiter ausbauen, nachdem der Lampre-Kapitän erneut keine Antwort auf die Attacken des Spitzen-Duos wusste.
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Ergebnis – 19. Etappe – Giro d’Italia:
1 Gilberto Simoni SAUNIER DUVAL - PRODIR 7h00'33
2 Paolo Savoldelli DISCOVERY CHANNEL PRO CYCLING TEAM + 2'08
3 Dario David Cioni LIQUIGAS + 3'14
4 Michele Scarponi ASTANÁ TEAM + 3'24
5 Óscar Pereiro Sio CAISSE D'EPARGNE - ILLES BALEARS s.t.
6 Santiago Botero PHONAK HEARING SYSTEMS s.t.
7 Damiano Cunego LAMPRE - FONDITAL s.t.
8 Manuel Beltran DISCOVERY CHANNEL PRO CYCLING TEAM + 3'51
9 Felix Cardénas BARLOWORLD + 4'34
10 José Rujano SELLE ITALIA - SERRAMENTI DIQUIGIOVANNI + 5'00

Gesamtwertung – Giro d’Italia:
1 Gilberto Simoni SAUNIER DUVAL - PRODIR 82h18'37
2 Paolo Savoldelli DISCOVERY CHANNEL PRO CYCLING TEAM + 12'33
3 Damiano Cunego LAMPRE - FONDITAL + 15'37
4 Dario David Cioni LIQUIGAS + 18'11
5 Santiago Botero PHONAK HEARING SYSTEMS + 19'42

RotRigo
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Beitrag: # 458620Beitrag RotRigo
10.8.2007 - 13:21

27.5.2006 (Darmstadt) – Die Laune bessert sich:
Jan Ullrich hat heute auf seiner Homepage beteuert, dass er nichts mit Sportbetrug zu tun habe und ich glaube ihm! Die Medien spekulieren zwar trotzdem weiter, aber wir Fahrer werden ganz gut abgeschirmt. Ich selbst wurde bisher nicht einmal angerufen um Fragen zu beantworten und so bessert sich meine Laune momentan ein wenig. Vielleicht hat auch das gute Wetter am heutigen Samstag dazu beigetragen, ganz sicher aber war die Leistung von Ronny Scholz ein Auslöser für das Lächeln in meinem Gesicht. Die letzte Bergetappe beim Giro führte über Tonale, Gavia und Mortirolo zum relativ leichten Schlussanstieg von Aprica und unser Ausreißer vom Dienst wollte noch einmal allen zeigen, was er drauf hat. Zunächst riss Ronny zusammen mit acht weiteren Fahrern aus und dann machte er sich bereits im Anstieg zum Tonale allein auf den Weg. Die Gruppe war zu langsam und arbeitete zu schlecht zusammen um bestehen zu können. Kurz vor der Passhöhe des Gavia waren alle seine ehemaligen Begleiter ins Feld zurück gefallen und der Schwiegersohn unseres Teamchefs konnte die Bergpunkte am „Dach des Giro“ mit 12’35 vor allen anderen einsammeln.
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Ich saß zu diesem Zeitpunkt bereits vor dem Fernseher und freute mich riesig über den Husarenritt meines Teamkollegen. Bis jetzt sah es fast so aus, als könne er den Vorsprung vielleicht sogar über den Mortirolo retten, um im Schlussanstieg nach Aprica endlich den Gerolsteiner-Etappensieg zu sichern. Doch als das Feld den Gavia-Pass erreichte war zu erahnen, dass es soweit auch heute nicht kommen würde. Zu früh erfolgte die erste Attacke eines Klassement-Fahrers: Santiago Botero nutzte den Bergwertungs-Sprint um dem Feld zu enteilen und es bildete sich eine elfköpfige Verfolgergruppe, die schließlich für ein höheres Tempo und somit am Mortirolo auch für das Ende der Flucht von Ronny verantwortlich war.
Lampre übernahm im Feld die Tempo-Arbeit in der Abfahrt und kontrollierte den Abstand nach vorn, weil Botero’s Rückstand auf Cunego vor der Etappe nur vier Minuten betragen hatte. Doch die Gruppe um den Kolumbianer, zu der unter anderem auch Scarponi, Perez Sanchez, Belli, Boogerd und Laiseka gehörten, funktionierte gut und kam immer weiter vom Feld weg. Am Fuß des Mortirolo schließlich wurde die Gefahr für Cunego zu groß und der Italiener erhöhte das Tempo persönlich. Sofort explodierte das Feld und wie so oft in den letzten Tagen war es Gilberto Simoni, der diesen Moment als Auslöser für seine eigene Attacke nutzte.
Der Mann in Rosa flog seinen Kontrahenten davon und schaffte als einziger den Anschluss an die Gruppe Botero-Gruppe, die inzwischen an Ronny vorbei geflogen war und am Gipfel des Mortirolo nur noch aus sechs Fahrern bestand: Boogerd, Botero, Laiseka, Perez Sanchez, Scarponi und Simoni. Das Sextett brachte 2’30 Vorsprung vor der zweiten Gruppe mit Cioni, Cunego, Di Luca, Pereiro, Rujano und Savoldelli über die Bergwertung und stürzte sich mit vollem Risiko in die Abfahrt.
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Vor allem Botero, Boogerd und Scarponi waren hochmotiviert sich in der Gesamtwertung noch einmal zu verbessern. Als aber der Schlussanstieg nach Aprica vor den Fahrern lag waren es ausgerechnet Boogerd und Scarponi, die als erstes Probleme mit dem Tempo der Gruppe bekamen, welches jetzt hauptsächlich Simoni vorgab. Der Giro-Sieger hatte nicht vor, den Etappensieg einem seiner Begleiter zu überlassen, und fuhr die Gruppe vorbildlich außeinander. Am Ende konnte er seinen vierten Etappensieg feiern und den Vorsprung in der Gesamtwertung auf 16 Minuten (!!!) vor Savoldelli ausbauen, der seinerseits die Attacke von Cunego parierte und im Finale der beste Fahrer der Verfolgergruppe war.
Gilberto Simoni ist der verdiente Gesamtsieger des Giro d’Italia 2006 und er wird sich morgen auf dem Weg nach Mailand sicherlich von den Tifosi feiern lassen. Der Saunier Duval-Kapitän hat das Rennen vor allem in der letzten Woche dominiert, nachdem er Erzfeind Cunego zuvor scheinbar an der langen Leine führte und sich auspowern ließ. Es war, neben der kräftemäßigen Überlegenheit, also auch der Sieg der Erfahrung gegen jugendliches Ungestüm.
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Man sieht, dass ich mir den Giro genau angesehen habe und ich glaube, dass ich von Simoni sogar ein wenig lernen konnte, wie man eine dreiwöchige Rundfahrt zu fahren hat. Ich werde mich hüten im Juli auf dieselben Tricks reinzufallen, wie Cunego hier im Mai!

Ergebnis – 20. Etappe – Giro d’Italia:
1 Gilberto Simoni SAUNIER DUVAL - PRODIR 6h47'11
2 Santiago Botero PHONAK HEARING SYSTEMS + 1'37
3 Francisco Perez Sanchez CAISSE D'EPARGNE - ILLES BALEARS + 1'44
4 Roberto Laiseka EUSKALTEL - EUSKADI + 2'35
5 Michele Scarponi ASTANÁ TEAM + 2'43
6 Michael Boogerd RABOBANK + 3'14
7 Paolo Savoldelli DISCOVERY CHANNEL PRO CYCLING TEAM s.t.
8 Wladimir Belli SELLE ITALIA - SERRAMENTI DIQUIGIOVANNI + 3'26
9 Dario David Cioni LIQUIGAS + 3'43
10 Óscar Pereiro Sio CAISSE D'EPARGNE - ILLES BALEARS s.t.

Gesamtwertung – Giro d’Italia:
1 Gilberto Simoni SAUNIER DUVAL - PRODIR 89h05'28
2 Paolo Savoldelli DISCOVERY CHANNEL PRO CYCLING TEAM + 16'07
3 Damiano Cunego LAMPRE - FONDITAL + 20'50
4 Santiago Botero PHONAK HEARING SYSTEMS + 21'27
5 Dario David Cioni LIQUIGAS + 22'14
6 Óscar Pereiro Sio CAISSE D'EPARGNE - ILLES BALEARS + 26'27
7 Iban Mayo EUSKALTEL - EUSKADI + 30'55
8 José Rujano SELLE ITALIA - SERRAMENTI DIQUIGIOVANNI + 32'09
9 Francisco Perez Sanchez CAISSE D'EPARGNE - ILLES BALEARS + 34'17
10 Michael Boogerd RABOBANK + 34'22

RotRigo
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Beitrag: # 458621Beitrag RotRigo
10.8.2007 - 13:25

28.5.2006 (Darmstadt) – Zeit zu Warten:
Am letzten Tag des Giro’s kam es in Mailand erwartungsgemäß zum Massensprint, den Alessandro Petacchi deutlich vor Napolitano und Pozzato gewann.
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Doch dieses Spektakel sorgte nur für einige spannende Minuten im Verlauf des Tages. Viel wichtiger war, dass man in Spanien endlich eine öffentliche Stellungnahme der Polizei veröffentlichte, in der man die Radsport-Fans um Geduld bat. Es sei nicht angebracht hier voreilig einige Sportler zu verurteilen. Zunächst sei es an der Zeit alle verfügbaren Unterlagen genau zu prüfen – gut so!
Ich hoffe, dass die Spanier der Sache akribisch nachgehen und sich auch wirklich daran halten, nicht vorschnell zu handeln. Dieser Skandal scheint ein großes Ausmaß einzunehmen und da ist es wichtig, dass alles, was an die Öffentlichkeit gelangt, auch richtig ist.
Ich hoffe für Jan, dass auch er jetzt erstmal in Ruhe gelassen wird und wir uns alle professionell auf die Tour vorbereiten können.

In einer Woche werden wir dann in die letzte Phase der Vorbereitung einsteigen, denn dann stehe ich gemeinsam mit Markus Fothen am Start der Dauphiné Libéré, wo wir noch einmal im Renntempo unsere Form testen können. Neben uns werden auch Jan Ullrich, Alexandre Vinokourov, Alejandro Valverde, Yaroslav Popovych, Joseba Beloki, Tom Danielson, Michael Rasmussen und Thomas Dekker dort am Start stehen – acht weitere mögliche Tour-Favoriten. Levi hingegen wird im Verlauf der kommenden Woche bei der Tour de Luxemburg und danach bei der Tour de Suisse seine Vorbereitung fortsetzen. Der Grund, warum Markus und ich nicht in der Schweiz, sondern bei der Dauphiné dabei sind, liegt haupsächlich darin, dass es dort neben der Ventoux-Etappe und dem langen Einzelzeitfahren noch eine Bergankunft in La Toussuire geben wird, die exakt der siebzehnten Tour de France-Etappe entspricht. Übrigens findet diese Etappe in ihrem „Testlauf“ ausgerechnet an meinem Geburtstag statt. Da bin ich natürlich besonders motiviert und gespannt, wie wir uns in den französischen Alpen schlagen werden!

Ergebnis – 21. Etappe – Giro d’Italia:
1 Alessandro Petacchi TEAM MILRAM 2h43'10
2 Danilo Napolitano LAMPRE - FONDITAL s.t.
3 Filippo Pozzato QUICK STEP - INNERGETIC s.t.
4 Luciano Pagliarini SAUNIER DUVAL - PRODIR s.t.
5 Enrico Gasparotto LIQUIGAS s.t.

Endstand – Giro d’Italia:
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1 Gilberto Simoni SAUNIER DUVAL - PRODIR 91h48'38
2 Paolo Savoldelli DISCOVERY CHANNEL PRO CYCLING TEAM + 16'07
3 Damiano Cunego LAMPRE - FONDITAL + 20'50
4 Santiago Botero PHONAK HEARING SYSTEMS + 21'27
5 Dario David Cioni LIQUIGAS + 22'14
6 Óscar Pereiro Sio CAISSE D'EPARGNE - ILLES BALEARS + 26'27
7 Iban Mayo EUSKALTEL - EUSKADI + 30'55
8 José Rujano SELLE ITALIA - SERRAMENTI DIQUIGIOVANNI + 32'09
9 Francisco Perez Sanchez CAISSE D'EPARGNE - ILLES BALEARS + 34'17
10 Michael Boogerd RABOBANK + 34'22
11 Michele Scarponi ASTANÁ TEAM + 35'12
12 Roberto Laiseka EUSKALTEL - EUSKADI + 35'58
13 Danilo Di Luca LIQUIGAS + 37'16
14 Frank Schleck TEAM CSC + 38'44
15 Wladimir Belli SELLE ITALIA - SERRAMENTI DIQUIGIOVANNI + 39'33
16 Manuel Beltran DISCOVERY CHANNEL PRO CYCLING TEAM + 41'41
17 Carlos Sastre TEAM CSC + 42'49
18 Luis Perez Rodriguez COFIDIS, LE CRÉDIT PAR TÉLÉPHONE + 43'14
19 Vladimir Karpets CAISSE D'EPARGNE - ILLES BALEARS + 45'40
20 Stefano Garzelli LIQUIGAS + 50'26

Punktewertung – Giro d’Italia:
1 Gilberto Simoni SAUNIER DUVAL - PRODIR 214
2 Damiano Cunego LAMPRE - FONDITAL 179
3 Paolo Savoldelli DISCOVERY CHANNEL PRO CYCLING TEAM 154
4 Dario David Cioni LIQUIGAS 138
5 Alessandro Petacchi TEAM MILRAM 132

Bergwertung – Giro d’Italia:
1 Gilberto Simoni SAUNIER DUVAL - PRODIR 52
2 Roberto Laiseka EUSKALTEL - EUSKADI 34
3 Ronny Scholz GEROLSTEINER 28
4 Damiano Cunego LAMPRE - FONDITAL 25
5 Michele Scarponi ASTANÁ TEAM 21

RotRigo
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Beitrag: # 458691Beitrag RotRigo
10.8.2007 - 16:42

3.6.2006 (Annecy) – Ein Abend am See:
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Ich bin absolut verblüfft, wie ruhig die letzte Woche verlaufen ist. Es scheint fast so, als hätten die Journalisten eine Vereinbarung getroffen, erstmal still zu halten, was die Operacion Puerto betrifft. Ich bin froh, dass es so ist, aber trotzdem ist es irgendwie unheimlich und die Stille, die uns umgibt macht einen seltsamen Eindruck! Gerade jetzt, wo ich wieder in der Öffentlichkeit stehe und morgen zum Prolog der Dauphiné am Lac d’Annecy antreten werde, fühle ich mich beobachtet, wenn ich durch die Straßen der Stadt gehe.
Im Moment sitze ich mit Fabian, Heinrich, David, Thorsten, Ronny und den beiden Markussen am Rand des Sees und wir lassen die Beine ins Wasser baumeln. Wir plaudern über die letzten Wochen, Ronny erzählt von seinen Erfahrungen während der Giro-Ausritte und natürlich gehen auch die aktuellen Themen nicht spurlos an uns vorbei. Schön ist, dass die Jungs Markus und mir das Gefühl geben wollen, dass sie uns hundertprozentig vertrauen, aber trotzdem fühlt es sich komisch an, dass es überhaupt nötig ist, darüber zu sprechen. Ist das nicht schon ein Zeichen, dass das Vertrauen doch nicht wirklich zu hundert Prozent da ist? Fabian zum Beispiel, der mich ja am besten kennt und eigentlich alles von mir weiß, hält sich aus dem Gespräch komplett heraus – er vertraut mir wirklich!
Das Wetter hier am Rand der Alpen ist wunderschön und man merkt, dass es Sommer wird – ein schwül-warmer Sommer…

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Beitrag: # 458775Beitrag RotRigo
10.8.2007 - 20:22

4.6.2006 (Annecy) – Back in Action:
Der Tag des Prologs ließ nicht wirklich viele Gedanken zu und ich denke, das ist auch gut so. Vielleicht sollte ich mich über die Ruhe in den Medien einfach freuen und mich auf meinen Job konzentrieren: Das Radfahren. Heute hat es jedenfalls mit dieser Herangehensweise ganz gut funktioniert. Ein einziger war am Ende schneller als ich – das dafür aber deutlich: José Enrique Gutiérrez Cataluña von Phonak legte die knapp sechs Kilometer lange Strecke in 6’32 zurück und benötigte somit sieben Sekunden weniger. Trotzdem bin ich als Etappenzweiter natürlich absolut zufrieden.
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Die Strecke am See war schön und ich konnte mir ein bisschen den Frust aus dem Kopf fahren – allein das wäre schon Grund genug um zufrieden zu sein. Dass es dann auch sportlich so gut klappt ist natürlich sehr erfreulich. Trotzdem weiß ich noch nicht, ob ich über die gesamte Woche hinweg versuchen werde im Klassement eine Rolle zu spielen. Ich darf mich, knapp vier Wochen vor der Tour de France, schließlich nicht übernehmen!

Ergebnis – 1. Etappe – Dauphiné Libéré:
1 José Enrique Gutiérrez Cataluña PHONAK HEARING SYSTEMS 6'32
2 Rot Rigo GEROLSTEINER + 7
3 José Luis Rubiera DISCOVERY CHANNEL PRO CYCLING TEAM s.t.
4 Sergei Gonchar T-MOBILE TEAM s.t.
5 Bert Grabsch PHONAK HEARING SYSTEMS s.t.
6 Jaroslav Popovych DISCOVERY CHANNEL PRO CYCLING TEAM + 8
7 Alexandre Vinokourov ASTANÁ TEAM s.t.
8 Ronny Scholz GEROLSTEINER + 10
9 Alejandro Valverde CAISSE D'EPARGNE - ILLES BALEARS s.t.
10 George Hincapie DISCOVERY CHANNEL PRO CYCLING TEAM + 12

RotRigo
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Beitrag: # 458776Beitrag RotRigo
10.8.2007 - 20:24

6.6.2006 (Saint Galmier) – Zwei Tage ohne Probleme:
Die Etappen zwei und drei stellten gestern und heute die Bühnen für die Sprinter dar und bei einem Blick auf die Startliste sollten einem dabei vor allem zwei Namen auffallen: Thor Hushovd und Jan Kirsipuu von Credit Agricole dürften von der Papier-Form her die Favoriten für die Sprintankünfte sein.
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Doch während der Este das gestern eindrucksvoll bestätigen konnte, mussten sich die beiden Teamkollegen heute gegen die Italiener Cadamuro und Napolitano geschlagen geben. Kirsipuu wurde hinter Valverde, der nun auch in der Punktewertung führt, vierter und Weltmeister Hushovd griff wie schon am Vortag gar nicht richtig in den Sprint ein. Allgemein ist er in der bisherigen Saison noch relativ blass geblieben – der Fluch des Regenbogen-Trikots? Wenn der Norweger bei der Tour wieder vorn dabei ist, wird er sich mit diesen Theorien nicht mehr beschäftigen müssen, noch wird er sie aber nicht los.
Morgen wartet rund um Bourg de Péage das große, 45 Kilometer lange, Einzelzeitfahren auf uns. Es dürfte spannend werden zu sehen, wie gut die anderen drauf sind.

Ergebnis – 2. Etappe – Dauphiné Libéré:
1 Jaan Kirsipuu CRÉDIT AGRICOLE 4h40'47
2 Christopher Sutton COFIDIS, LE CRÉDIT PAR TÉLÉPHONE s.t.
3 Fabian Wegmann GEROLSTEINER s.t.
4 Alejandro Valverde CAISSE D'EPARGNE - ILLES BALEARS s.t.
5 Giovanni Lombardi TEAM CSC s.t.

Ergebnis – 3. Etappe – Dauphiné Libéré:
1 Simone Cadamuro TEAM MILRAM 4h32'43
2 Danilo Napolitano LAMPRE - FONDITAL s.t.
3 Alejandro Valverde CAISSE D'EPARGNE - ILLES BALEARS s.t.
4 Jaan Kirsipuu CRÉDIT AGRICOLE s.t.
5 Fabian Wegmann GEROLSTEINER s.t.

Gesamtstand – Dauphiné Libéré:
1 José Enrique Gutiérrez Cataluña PHONAK HEARING SYSTEMS 9h20'02
2 Alejandro Valverde CAISSE D'EPARGNE - ILLES BALEARS + 6
3 Rot Rigo GEROLSTEINER + 7
4 José Luis Rubiera DISCOVERY CHANNEL PRO CYCLING TEAM s.t.
5 Sergei Gonchar T-MOBILE TEAM s.t.

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Beitrag: # 458779Beitrag RotRigo
10.8.2007 - 20:28

7.6.2006 (Bourg de Péage) – Spezialist?:
45 Kilometer war der Kampf gegen die Uhr, rund um den Ort „Bourg de Péage“, heute lang. Zunächst ging es etwa 20 Kilometer stetig, aber nicht zu steil, bergauf und dann waren unsere Rouleur-Fähigkeiten gefragt. Die Zwischenzeit am Ende des Anstiegs konnte somit nicht hundertprozentig Aufschluß darüber geben, wer am Ende vorne stehen würde, aber dennoch war ich froh, dort auf Rang drei zu stehen – eine Sekunde hinter Ullrich und 35 Sekunden hinter Markus!
Es sah so aus, als würde mein Teamkollege heute das gesamte Feld in Grund und Boden fahren können, doch im flachen Finale machte sich bemerkbar, dass er sich zu Beginn etwas übernommen hatte. Er verlor seinen Vorsprung und fiel schließlich sogar, unter anderem auf Grund eines Sturzes, weit zurück.
Auch Berg-Spezialist Rasmussen sowie Vinokourov, dessen Helfer Kasheshkin und der Amerikaner Danielson mussten heute einen relativ großen Rückstand hinnehmen. Knapper scheiterten am Sieg deren Teamkollegen Thomas Dekker, Popovych und Beloki sowie vor allem Valverde und Ullrich, als beste der vielen Tour-Favoriten im Dauphiné-Peloton. Drei Sekunden langsamer als Ullrich und somit Etappendritter war am heutigen Tag der Sieger des Prologs und Mann in Gelb, José Enrique Gutierrez Cataluna. Doch wer war derjenige, der sie alle schlagen konnte?
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Ich! Nach 59’17 hatte ich das Ziel erreicht und war somit 33 Sekunden schneller als Jan Ullrich. Ich habe mich die ganze Zeit gut gefühlt und bin ein super Rennen gefahren, das zu einem riesigen Erfolg und vor allem einem tollen Zeichen in Richtung Tour de France geworden ist, oder?
Vielleicht auch nicht, denn morgen werde ich mich am Berg beweisen müssen. Genauer: Am Mont Ventoux. Eine ordentliche Portion Respekt habe ich vor diesem mythischen Anstieg schon, aber ich kann mich jetzt nicht mehr hinter der Vorbereitungs-Ausrede verstecken. Mit dem gelben Trikot des Gesamtführenden auf den Schultern muss ich morgen Vollgas geben und dann zeigt sich die Realität: Bin ich wirklich schon in viel besserer Form als meine Kontrahenten, oder bin ich inzwischen einfach zu einem Zeitfahr-Spezialisten mutiert? Grund zu dieser Annahme gibt es mit Sicherheit. Schließlich habe ich schon einige Zeitfahren in dieser Saison gewonnen – auch bei Rundfahrten, bei denen ich dann am Berg weniger stark war…

Ergebnis – 4. Etappe – Dauphiné Libéré:
1 Rot Rigo GEROLSTEINER 59'17
2 Jan Ullrich T-MOBILE TEAM + 33
3 José Enrique Gutiérrez Cataluña PHONAK HEARING SYSTEMS + 36
4 José Luis Rubiera DISCOVERY CHANNEL PRO CYCLING TEAM + 48
5 Alejandro Valverde CAISSE D'EPARGNE - ILLES BALEARS + 49
6 Bobby Julich TEAM CSC + 1'15
7 Jaroslav Popovych DISCOVERY CHANNEL PRO CYCLING TEAM + 1'19
8 Sergei Gonchar T-MOBILE TEAM + 1'21
9 Joseba Beloki ASTANÁ TEAM + 1'35
10 Thomas Dekker RABOBANK + 1'37
...
17 Tom Danielson DISCOVERY CHANNEL PRO CYCLING TEAM + 2'03
18 Andrei Kashechkin ASTANÁ TEAM + 2'06
19 Alexandre Vinokourov ASTANÁ TEAM + 2'10
42 Markus Fothen GEROLSTEINER + 3'33
64 Michael Rasmussen RABOBANK + 4'32

Gesamtstand – Dauphiné Libéré:
1 Rot Rigo GEROLSTEINER 10h19'26
2 José Enrique Gutiérrez Cataluña PHONAK HEARING SYSTEMS + 29
3 Jan Ullrich T-MOBILE TEAM + 41
4 Alejandro Valverde CAISSE D'EPARGNE - ILLES BALEARS + 48
5 José Luis Rubiera DISCOVERY CHANNEL PRO CYCLING TEAM s.t.

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arkon
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Beitrag: # 458794Beitrag arkon
10.8.2007 - 21:33

schön, das du wieder zurück gefunden hast. und dann noch mit so nem riesenrutsch... ich wünsch rot, das er diesmal bei der tour ein wenig glücklicher agieren kann als beim giro im letzten jahr. die wert.... äh form scheint ja zu stimmen. und die berge... das wird schon.
wer keine ahnung hat - einfach mal die fresse halten

RotRigo
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Beitrag: # 458795Beitrag RotRigo
10.8.2007 - 21:34

8.6.2006 (Sisteron) – Befürchtungen eingedämmt:
Gestern habe ich durchblicken lassen, dass ich ein wenig Angst davor hatte, heute die Wahrheit über meine Bergfestigkeit zu erfahren. Heute hingegen kann ich sagen, dass diese Angst unnötig war. Ich war zwar nicht der Stärkste von Allen, im Schlussanstieg zum Mont Ventoux, aber ich war „ein Starker“. Nach einer 160 Kilometer langen und flachen Anfahrt zum „kahlen Riesen“, während der ich mich die ganze Zeit an der Seite von Fabian aufgehalten hatte, erhöhte Caisse d’Epargne gleich zu Beginn des Anstiegs das Tempo drastisch. Sie wollten keine Attacke zulassen und vereitelten folglich auch jeden Versuch eines Kontrahenten.
Von nun an war klar, wer heute den Sieg holen wollte: Alejandro Valverde. Ich stellte mich darauf ein, dass seine Mannschaft bis etwa vier, fünf Kilometer vor dem Ziel so weiter machen würde wie bisher und positionierte mich in der dritten Reihe der immer kleiner werdenden Gruppe. Doch dann überraschten die Spanier alle. Urplötzlich nahmen Valverde’s Helfer das Tempo raus und ihr Kapitän selbst sprang aus dem Feld heraus!
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Ein harter Antritt reichte um sich vom irritierten Feld abzusetzen und schon hatte Valverde alle Asse in seiner Hand. Er nutzte die Sekunden in denen seine Konkurrenten, also auch ich, sich einigen mussten, wer nun die Arbeit übernehmen sollte, um den Vorsprung auszubauen und war schneller als erwartet der neue virtuelle Spitzenreiter in der Gesamtwertung – so schnell können 48 Sekunden schwinden!
Ich selbst hatte nun aber meine Taktik zur Verteidigung des Trikots zurecht gelegt. Weil Valverde’s Vorstoß enorm früh gekommen war (10,5 Kilometer vor dem Ziel) hatte ich noch viel Zeit um den Rückstand wieder zu verkleinern. Ich versuchte nun also mein Tempo weiter zu fahren und dabei den Rückstand nicht allzu groß werden zu lassen – was mir sogar gelang. Bei etwa einer Minute pendelte sich Valverde’s Polster ein und unsere Gruppe bestand noch aus etwa zehn Mann. Markus Fothen war an meiner Seite, der dritte große deutsche Favorit aber, Jan Ullrich, hatte bei Valverde’s Tempo-Verschärfung reißen lassen.
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Unsere Gruppe lief gut und konnte den Abstand wie gesagt halten, aber das reine „halten“ war mir am Ende natürlich zu wenig. Ich musste wieder näher an Valverde heran kommen und gab deshalb ab der sechs Kilometer-Marke alles. Mit vollem Einsatz trat ich in die Pedale und merkte, wie hinter mir die Kontrahenten, sowie leider auch Markus, abfielen. Kurze Zeit später war ich allein auf der Verfolgung – so allein, wie man bei einem dermaßen hohen Fan-Aufkommen sein kann. Immer wieder rannten einige enthusiastische Männer neben mir her – meist schrien sie „Allez! Allez!“ in mein Ohr – aber genauso oft fielen auch diese Männer wieder von mir ab. Zu Fuß ist es wohl auch an solchen Bergen noch schwieriger schnell zu sein als mit dem Rad!
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Mit der Zeit wurde mein Abstand zu Valverde immer kleiner und der Vorsprung zur Verfolgergruppe wuchs fast exponentiell an, so dass ich bis zum Ziel nicht nur mein gelbes Trikot zurück hatte, sondern gemeinsam mit dem Spanier nun wohl ein Duell um den Gesamtsieg der Dauphiné ausfechten darf. Klar, dass jetzt jeder Gedanke an einen Schongang zugunsten der Tour de France auf den nächsten Etappen entgültig hinfällig ist. Ich will die Dauphiné gewinnen!

Wie man sieht war ich zwar nicht der Stärkste von Allen, im Schlussanstieg zum Mont Ventoux, aber ich war der Zweitstärkste – nichts mit Zeitfahrspezialist: Ich bin ein Rundfahrer!

Ergebnis – 5. Etappe – Dauphiné Libéré:
1 Alejandro Valverde CAISSE D'EPARGNE - ILLES BALEARS 5h30'54
2 Rot Rigo GEROLSTEINER + 24
3 José Enrique Gutiérrez Cataluña PHONAK HEARING SYSTEMS + 2'04
4 José Angel Gomez Marchante SAUNIER DUVAL - PRODIR s.t.
5 Joseba Beloki ASTANÁ TEAM s.t.
6 Leonardo Piepoli SAUNIER DUVAL - PRODIR + 2'26
7 Juan Manuel Gárate QUICK STEP - INNERGETIC + 2'43
8 José Luis Rubiera DISCOVERY CHANNEL PRO CYCLING TEAM + 2'51
9 Tom Danielson DISCOVERY CHANNEL PRO CYCLING TEAM s.t.
10 Markus Fothen GEROLSTEINER + 3'20
11 Michael Rasmussen RABOBANK + 3'29
...
19 Jaroslav Popovych DISCOVERY CHANNEL PRO CYCLING TEAM + 5'15
21 Jan Ullrich T-MOBILE TEAM + 5'47
22 Andrei Kashechkin ASTANÁ TEAM + 6'20
24 Thomas Dekker RABOBANK + 6'57
27 Alexandre Vinokourov ASTANÁ TEAM + 7'27

Gesamtwertung – Dauphiné Libéré:
1 Rot Rigo GEROLSTEINER 15h50'44
2 Alejandro Valverde CAISSE D'EPARGNE - ILLES BALEARS + 24
3 José Enrique Gutiérrez Cataluña PHONAK HEARING SYSTEMS + 2'09
4 José Luis Rubiera DISCOVERY CHANNEL PRO CYCLING TEAM + 3'15
5 Joseba Beloki ASTANÁ TEAM + 3'21

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tobikaka
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Beitrag: # 458796Beitrag tobikaka
10.8.2007 - 21:40

Egal ob Radfahrer oder AAR-Schreiber, Rot Rigo scheint im Moment richtig in Form und nicht zu bremsen :P

Deine Berichte sind weiterhin Klasse! Mach weiter so! 8)
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Ricardo84
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Beitrag: # 458799Beitrag Ricardo84
10.8.2007 - 21:43

ich als darmstädter bin ja sowieso schon ein Fan deines AARs ;) aber die Posts heute waren echt wieder mal einzigartig hehe... hat einen super Einblick auf die Tour gebracht und bin gespannt ob Ulle bis dahin fit is haha

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HSV23-GreenDay
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Beitrag: # 458829Beitrag HSV23-GreenDay
10.8.2007 - 23:02

Ich muss mich Smonan22 anschließen.

Also fast 3 Jahre mit einem AAR durchzuhalten ist schon aller 1. Sahne 8O

Deine Posts heute waren übrigens klasse. :)

RotRigo
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Beitrag: # 458971Beitrag RotRigo
11.8.2007 - 18:30

9.6.2006 (Briancon) – Kontrolle pur:
Morgen feiere ich meinen 21. Geburtstag. Ich könnte mir etwas angenehmeres vorstellen, als an diesem Tag über mehrere Alpen-Pässe zu radeln, aber wenn es so weiter geht, wie bisher, dann macht auch das Spaß. Auf der heutigen Etappe von Sisteron über den Col d’Izoard nach Briancon, wo ein kurzer aber knackiger Schlussanstieg auf uns wartete, hatte ich absolut keine Probleme. Die Form scheint tatsächlich absolut zu stimmen und ich konnte, als am Izoard nur noch die Favoriten vorne dabei waren, selbst das Tempo der Gruppe kontrollieren. Leider waren Markus Fothen und Jan Ullrich zu diesem Zeitpunkt nicht mehr in der Spitzengruppe zu finden und so musste ich nicht nur als einziger Gerolsteiner, sondern auch als einziger Deutscher die Fahne hoch halten – gegen Kletterer wie Guerini, Beloki, Rasmussen, Garate und natürlich meinen großen Kontrahenten Valverde.
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Dass ich meinen Job als Motor der Gruppe gut machte, erzählte mir Holczer immer wieder über den Funk und letztendlich sah ich es auch selbst, denn die Gruppe wurde immer kleiner. Am Gipfel des Izoard zog ich mir eine Jacke an, überließ Rasmussen und Valverde die Punkte und ging dann mit nur noch vier Begleitern in die Abfahrt. Jose Enrique Gutierrez, der Gesamtdritte, schaffte bergab zwar den Anschluss, doch am Ende kam es in Briancon dann doch wieder zum Duell zwischen Valverde und mir. Der steile Schlussanstieg begann und ließ unsere Gruppe sofort zerfallen. Ich war der Einzige, der Valverde’s Tempo mitgehen konnte und so bogen wir nebeneinander auf die Zielgerade ein.
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Der Sprint um den Etappensieg konnte beginnen, war dann aber recht schnell entschieden und am Ende zog ich doch relativ deutlich den Kürzeren in des Spaniers Parade-Disziplin. Trotzdem war der erste Ärger verflogen, als ich hörte, dass es ohnehin keine Bonifikations-Sekunden geben würde und die Gesamtführung somit ohne Zeitverlust verteidigt ist - das ist das Wichtigste!
Morgen werde ich versuchen, mich in La Touissuire feiern zu lassen – sowohl als Geburtstagskind, als auch als Etappen- und Gesamtsieger. Ich werde alles geben!

Ergebnis – 6. Etappe – Dauphiné Libéré:
1 Alejandro Valverde CAISSE D'EPARGNE - ILLES BALEARS 4h32'18
2 Rot Rigo GEROLSTEINER s.t.
3 José Enrique Gutiérrez Cataluña PHONAK HEARING SYSTEMS + 29
4 Michael Rasmussen RABOBANK + 1'00
5 José Angel Gomez Marchante SAUNIER DUVAL - PRODIR + 1'14
6 Sylwester Szmyd LAMPRE - FONDITAL s.t.
7 Andrei Kashechkin ASTANÁ TEAM + 1'35
8 Josep Jufre DAVITAMON - LOTTO s.t.
9 Giuseppe Guerini T-MOBILE TEAM + 1'53
10 Joseba Beloki ASTANÁ TEAM s.t.
...
12 Tom Danielson DISCOVERY CHANNEL PRO CYCLING TEAM s.t.
14 Jaroslav Popovych DISCOVERY CHANNEL PRO CYCLING TEAM s.t.
21 Jan Ullrich T-MOBILE TEAM + 5'14
33 Thomas Dekker RABOBANK + 6'03
36 Alexandre Vinokourov ASTANÁ TEAM s.t.
45 Markus Fothen GEROLSTEINER + 8'13

Gesamtwertung – Dauphiné Libéré:
1 Rot Rigo GEROLSTEINER 20h23'02
2 Alejandro Valverde CAISSE D'EPARGNE - ILLES BALEARS + 24
3 José Enrique Gutiérrez Cataluña PHONAK HEARING SYSTEMS + 2'38
4 José Luis Rubiera DISCOVERY CHANNEL PRO CYCLING TEAM + 5'08
5 Joseba Beloki ASTANÁ TEAM + 5'14
6 José Angel Gomez Marchante SAUNIER DUVAL - PRODIR + 5'25
7 Tom Danielson DISCOVERY CHANNEL PRO CYCLING TEAM + 6'28
8 Juan Manuel Gárate QUICK STEP - INNERGETIC + 6'45
9 Bobby Julich TEAM CSC + 6'46
10 Iker Camaño EUSKALTEL - EUSKADI + 6'54

RotRigo
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Beitrag: # 459015Beitrag RotRigo
11.8.2007 - 21:09

10.6.2006 (La Toussuire) – Streckenbesichtigung in Renntempo:
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Eins vorweg: Ich konnte mir leider nicht selbst den Etappensieg zum Geburtstag schenken, aber ich trage morgen wieder das gelbe Trikot und bin somit quasi schon der Sieger der Dauphiné Libéré 2006 – genau wie Armstrong im letzten Jahr vor seinem sechsten Tour-Sieg…
Was sich aus meinem ersten Satz schließen lässt, ist dass entweder wieder Valverde gegen mich im Sprint gewonnen hat, oder gar ein ganz anderes Kletter-Ass heute der Stärkste war. Letzteres ist der Fall. Die Etappe von Bourg d’Oisans über Galibier, Telegraphe, Glandon, Croix de Fer und Mollard bis hin zum Schlussanstieg nach La Toussuire war von Beginn an von vielen Attacken geprägt und wir kamen eigentlich nie wirklich zur Ruhe. Es war ein verdammt harter Arbeitstag, aber ich weiß nun, dass ich auch die dritte nach zwei Bergetappen noch volle Pulle fahren kann, ohne am Ende einzubrechen und ich kenne jetzt eine der wichtigsten Tour-Etappen dieser Saison sehr gut.
Das von Beginn an hohe Tempo hatte heute Mittag schon früh am Galibier dafür gesorgt, dass das Feld außeinander gefallen war und am Gipfel lediglich noch rund 50 Fahrer zum ersten Feld gehörten – darunter leider nur noch zwei von Gerolsteiner: Markus und ich.
Alle anderen, da war ich mir sicher, würden am Abend Leute wie Michael Rasmussen, Tom Danielson und Juan Manuel Garate verfluchen, die immer wieder versucht hatten sich abzusetzen.
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Bis zum Gipfel war dieses Trio drei mal davon geflogen und dreimal wieder eingeholt worden, so dass Rasmussen sich die Bergpunkte letztlich doch in einem Sprint gegen Piepoli erkämpfen musste. Nach dem kurzen Gegenanstieg, dem Col du Telegraphe, und der Abfahrt ins Tal, hatte sich die Rennsituation für einen kurzen Moment etwas beruhigt. Dann aber kamen George Hincapie, Sylvain Calzati und Guiseppe Guerini auf die Idee, den Col du Glandon als Sprungbrett für ihre persönliche Hetzjagd zum möglichen Etappensieg zu nutzen. Wieder begann das Spiel von vorn: Irgendwelche Spanier, meist von Phonak, Saunier Duval oder Caisse d’Epargne hatten etwas gegen die Fluchtgedanken des Spitzentrios und erhöhten das Tempo im Feld immer wieder, bis die Ausreißer beinahe gestellt wurden. Dann ließ man sie wieder ein Stück fahren, um anschließend wieder das Tempo zu erhöhen, den Abstand zu verkürzen, den Abstand größer werden zu lassen, den Abstand zu verkürzen, den Abstand größer werden zu lassen und schließlich alle drei einzeln wieder einzusammeln – inzwischen war der Croix de Fer überschritten und vor dem großen Finale nach La Toussuire lag nur noch ein kleiner Gegenanstieg: Der Col du Mollard.
Eigentlich, so dachte ich, war die große Hektik jetzt Vergangenheit und wir konnten uns in Ruhe auf das Finale vorbereiten, wo ich mit einer famosen Attacke vor hatte, den Etappensieg zu ergattern. Doch ein paar Jungs hatten noch immer nicht genug!
Einer von ihnen war der Däne Michael Rasmussen, der kurz vor dem Gipfel des Mollard erneut attackierte – gefolgt von den unersättlichen Guerini und Hincapie. Das Trio machte sich abermals auf und davon und flog allein dem Schlussanstieg entgegen, während ich in der ersten großen Gruppe, die inzwischen noch aus 30 Mann bestand, mit Markus beriet, was zu tun sei.
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Markus gab mir zu verstehen, dass er versuchen wolle das Tempo für meine Attacke zu forcieren, dann aber wohl nicht mehr genug Kraft haben würde vorne mitzuhalten. In seinem Gesicht sah ich die Angst, die in den letzten Tagen wohl in ihm aufgestiegen war, dass er bis zur Tour nicht in Top-Form sein würde. Ich wollte ihn beruhigen, brachte aber nicht mehr als ein „Tu einfach soviel du kannst und schone dann deine Kräfte“ über die Lippen. Inzwischen ist mir klar, dass das wohl nicht unbedingt der Vertrauensbeweis schlechthin gewesen sein kann, aber in manchen Situationen hat man eben nicht genug Sauerstoff im Gehirn.
Als die letzten 12 Kilometer anbrachen stellte sich heraus, dass unser kleiner Dialog ohnehin hinfällig gewesen war, denn die Tempo-Forcierung nahmen Markus zwei andere Jungs ab:
Zunächst zeigte Jan Ullrich der Radsport-Welt, dass er noch lange nicht abzuschreiben ist und attackierte so hart, dass die Gruppe in viele Einzelteile zerfiel und dann setzte Valverde noch mal eins drauf und marschierte, als Ullrich kurz verschnaufte, einfach mit demselben Tempo weiter.
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Nach einigen Metern merkte ich, dass außer Kasheshkin, Szmyd, Arroyo, Popovych und mir keiner dem Spanier hatte folgen können und nahm einen kräftigen Schluck aus der Trinkflasche. Es waren noch gut sechs Kilometer bis zum Ziel und das Spitzen-Trio war noch lange nicht in Sicht. Nach einem kurzen Plausch mit dem Mannschaftswagen setzte ich mich an die Spitze der Gruppe und versuchte meine Begleiter leiden zu lassen. Ich fühlte mich in perfekter Verfassung und trat einen Gang, der scheinbar allen außer Valverde Probleme bereitete. Jedenfalls waren wir schon zwei Kilometer später zu zweit unterwegs, was aber leider noch immer nicht dazu geführt hatte, dass Rasmussen und Guerini an der Spitze ins Wackeln kamen. Die beiden hatten sich inzwischen von Hincapie abgesetzt und fuhren scheinbar immer noch dasselbe Tempo wie Valverde und ich – unglaublich!
Tief in mir verspürte ich den Drang noch einmal mehr zu geben. Ich wollte diesen Etappensieg und fuhr nun wie entfesselt – immer mit Valverde am Hinterrad. Im Nachhinein muss man sagen, dass es leichtsinnig war, so zu agieren, weil ich nicht wusste, ob Valverde mir vielleicht irgendwann mit einer Attacke den Gar aus machen würde, doch daran dachte ich nicht. Meine Konzentration lag darauf, den Abstand zu den zwei Spitzenreitern zu verkleinern. An der 2000-Meter-Marke hatten wir es erstmals geschafft den Rückstand schrumpfen zu lassen – aber der Schritt war zu klein. Mir wurde bewusst, dass wir an Rasmussen, der inzwischen auch Guerini abgehängt hatte, nicht mehr heran kommen würden und so bekam ich einen kleinen Motivations-Knacks. Wäre Valverde nicht bei mir gewesen und in diesem Moment an mir vorbei gezogen um die Arbeit zu übernehmen, so hätte ich sicher die Beine hängen lassen und wäre in die nächste Gruppe zurück gefallen. So aber tauschten wir lediglich für einen Moment die Rollen und behielten das Tempo einigermaßen bei. Meine Aufgabe hieß jetzt „Verteidigung der Gesamtführung“ und mir war klar, dass ich dafür keinen Meter gegen Valverde verlieren durfte.
Während Rasmussen an der Spitze den Etappensieg holte und das Bergtrikot übernahm, ließen wir den Amerikaner Hincapie wie einen Amatuer stehen, um dem Ziel entgegen zu sprinten. Valverde versuchte noch einmal sich abzusetzen, aber meine Reaktionsschnelligkeit war gut genug um am Hinterrad zu bleiben und so flogen wir zu zweit dem Ziel entgegen.
Auf den letzten Metern überholte ich den Spanier, so dass ich vor ihm über den Zielstrich rollen konnte und sich auch im Bild festhalten ließ, wie die Reihenfolge in der Gesamtwertung dieser Dauphiné-Rundfahrt aussieht: Rot Rigo VOR Alejandro Valverde!
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Wenn ich diese Form bis zur Tour konservieren kann, dann sehe ich gute Chancen auch dort einen großen Erfolg feiern zu können. Heute Abend jedenfalls geht es mir sehr gut und ich freue mich wie ein kleines Kind auf meine erste Tour de France!

Ergebnis – 7. Etappe – Dauphiné Libéré:
1 Michael Rasmussen RABOBANK 6h15'50
2 Giuseppe Guerini T-MOBILE TEAM + 58
3 Rot Rigo GEROLSTEINER + 1'35
4 Alejandro Valverde CAISSE D'EPARGNE - ILLES BALEARS s.t.
5 George Hincapie DISCOVERY CHANNEL PRO CYCLING TEAM + 2'08
6 Sylwester Szmyd LAMPRE - FONDITAL s.t.
7 Andrei Kashechkin ASTANÁ TEAM + 2'50
8 David Arroyo CAISSE D'EPARGNE - ILLES BALEARS s.t.
9 Jaroslav Popovych DISCOVERY CHANNEL PRO CYCLING TEAM s.t.
10 José Enrique Gutiérrez Cataluña PHONAK HEARING SYSTEMS + 3'18
...
14 Jan Ullrich T-MOBILE TEAM s.t.

Gesamtwertung – Dauphiné Libéré:
1 Rot Rigo GEROLSTEINER 26h40'27
2 Alejandro Valverde CAISSE D'EPARGNE - ILLES BALEARS + 24
3 José Enrique Gutiérrez Cataluña PHONAK HEARING SYSTEMS + 4'21
4 José Luis Rubiera DISCOVERY CHANNEL PRO CYCLING TEAM + 7'24
5 Michael Rasmussen RABOBANK + 7'27
6 Joseba Beloki ASTANÁ TEAM + 7'43
7 José Angel Gomez Marchante SAUNIER DUVAL - PRODIR + 7'54
8 Tom Danielson DISCOVERY CHANNEL PRO CYCLING TEAM + 8'11
9 Iker Camaño EUSKALTEL - EUSKADI + 8'37
10 Jaroslav Popovych DISCOVERY CHANNEL PRO CYCLING TEAM + 9'19

Bergwertung – Dauphiné Libéré:
1 Michael Rasmussen RABOBANK 151
2 Giuseppe Guerini T-MOBILE TEAM 125
3 Rot Rigo GEROLSTEINER 109
4 Alejandro Valverde CAISSE D'EPARGNE - ILLES BALEARS 101
5 Sylwester Szmyd LAMPRE - FONDITAL 94

RotRigo
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Beitrag: # 460250Beitrag RotRigo
16.8.2007 - 18:45

11.6.2006 (Grenoble) – Der vierte und letzte Akt des Duells – für’s Erste:
Allein vom Profil her hätte die letzte Etappe eigentlich so etwas wie ein kleiner Triumphzug werden können. Doch Alejandro Valverde wollte bis zum letzten Meter der Dauphiné Libéré nicht locker lassen und sorgte sogar auf der 130 Kilometer kurzen und nicht besonders schweren Schlussetappe noch für ein komplett zerrissenes Feld. Die Kraft, die dieser Spanier in seine Antritte an steilen Rampen legen kann, flößt mir fast ein bischen Angst ein und sorgte bei allen Anderen im Feld auch heute wieder dafür, dass sie reißen lassen mussten.
Einzig die drei Fahrer, die schon vor Valverde’s Attacke am letzten Anstieg ausgerissen waren und somit mit Vorsprung in den Berg hineinfahren konnten, Calzati, Grivko und Danielson, fanden sich auf den letzten zehn flachen Kilometern noch an Valverde’s und meinem Hinterrad wieder. Mit einer knappen Minute Vorsprung auf die erste große Gruppe erreichten wir die Zielgerade und erst jetzt, rund 600 Meter vor dem Ziel, konnte ich durchatmen. Ich wusste, dass es reichen würde um den Gesamtsieg nach Hause zu fahren!
Valverde hatte im Flachen noch das eine oder andere mal Druck gemacht, aber ich konnte sein Hinterrad halten und musste mich nur im Sprint um den Etappensieg einmal mehr gegen ihn geschlagen geben.
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Für drei Wochen habe ich jetzt Ruhe von den Antritten des Spaniers, aber ich weiß, dass ich mich nicht ausruhen darf. Wenn Valverde auf die aktuelle Form bis zur Tour noch eine Schippe drauf legen kann, dann wird es unglaublich hart, gegen ihn zu bestehen. Außerdem gibt es da ja auch noch den einen oder anderen weiteren Top-Kletterer, der den Tour-Sieg holen will.
Ich werde nun alle Konzentration in mein Training legen und zwischendurch nur bei den deutschen Meisterschaften noch einmal ein Rennen bestreiten. Hoffentlich stehe ich dann im Juli mit noch besseren Beinen am Start der Tour de France, als jetzt auf dem Siegerpodest der Dauphiné Libéré!

Ergebnis – 8. Etappe – Dauphiné Libéré:
1 Alejandro Valverde CAISSE D'EPARGNE - ILLES BALEARS 3h27'23
2 Rot Rigo GEROLSTEINER s.t.
3 Sylvain Calzati AG2R PRÉVOYANCE s.t.
4 Andrei Grivko TEAM MILRAM s.t.
5 Tom Danielson DISCOVERY CHANNEL PRO CYCLING TEAM s.t.
6 Andrei Kashechkin ASTANÁ TEAM + 58
7 José Enrique Gutiérrez Cataluña PHONAK HEARING SYSTEMS s.t.
8 Thomas Dekker RABOBANK s.t.
9 Vladimir Efimkin CAISSE D'EPARGNE - ILLES BALEARS s.t.
10 Alexandre Vinokourov ASTANÁ TEAM s.t.

Endstand – Dauphiné Libéré:
1 Rot Rigo GEROLSTEINER 30h07'50
2 Alejandro Valverde CAISSE D'EPARGNE - ILLES BALEARS + 24
3 José Enrique Gutiérrez Cataluña PHONAK HEARING SYSTEMS + 5'19
4 Tom Danielson DISCOVERY CHANNEL PRO CYCLING TEAM + 8'11
5 José Luis Rubiera DISCOVERY CHANNEL PRO CYCLING TEAM + 8'22
6 Michael Rasmussen RABOBANK + 8'25
7 Joseba Beloki ASTANÁ TEAM + 8'41
8 José Angel Gomez Marchante SAUNIER DUVAL - PRODIR + 8'52
9 Iker Camaño EUSKALTEL - EUSKADI + 9'35
10 Jaroslav Popovych DISCOVERY CHANNEL PRO CYCLING TEAM + 10'17
11 Bobby Julich TEAM CSC + 10'34
12 Juan Manuel Gárate QUICK STEP - INNERGETIC + 11'15
13 Andrei Kashechkin ASTANÁ TEAM + 12'03
14 Sylwester Szmyd LAMPRE - FONDITAL + 13'03
15 Giuseppe Guerini T-MOBILE TEAM + 13'05
16 Jan Ullrich T-MOBILE TEAM + 13'59
...
21 Thomas Dekker RABOBANK + 20'36
24 Alexandre Vinokourov ASTANÁ TEAM + 21'31
28 Markus Fothen GEROLSTEINER + 23'47

FiFi
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Beitrag: # 460272Beitrag FiFi
16.8.2007 - 19:54

Er schreibt wieder *freu*

Natürlich alle posts wieder gut..Und herzlichen Glückwunsch zum Sieg...

RotRigo
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Beitrag: # 460629Beitrag RotRigo
18.8.2007 - 21:13

18.6.2006 (Eindhoven) – Noch einen Sieg dazwischen geschoben:
Eigentlich hatte ich vor, außer den deutschen Meisterschaften kein Rennen mehr zu bestreiten. Als „Chef Holczer“ vorgestern aber anrief, ob ich mir vorstellen könnte spontan doch noch beim Teamzeitfahren von Eindhoven anzutreten, weil Schumi erkältet ist, ließ ich mich nicht zweimal bitten – schließlich stand mit Markus Fothen, Michael Rich, Ronny Scholz, Thorsten Hiekmann und meinem besten Kumpel Fabian nicht nur ein starkes, sondern auch ein sympathisches Team bereit um den Kampf mit Discovery, CSC, T-Mobile und co aufzunehmen.
Vor dem Start hatte Holczer, der heute den Job des sportlichen Leiters übernommen hatte, darauf eingeschworen, dass wir alles geben sollten: „Das heute ist kein normales Rennen. Es ist kein Zeitfahren innerhalb einer Rundfahrt und ihr müsst euch nicht für morgen schonen. Ihr könnt vollgas geben und versuchen alles aus euch herauszuholen. Ich weiß, dass dann sehr viel möglich ist, aber ich bin nicht böse, wenn es am Ende doch nicht zu einer guten Platzierung reicht. Denkt einfach dran: Ihr könnt das Ding gewinnen!“
Gleich vom Start weg gaben Markus, Michael und ich Vollgas. Wir wussten, dass der Großteil der Arbeit an uns hängen bleiben würde, zumal wir von der Papierform her schon die besten Zeitfahrer im Team waren – vor allem da Seppel Lang heute noch bei der Schlussetappe der Tour de Suisse am Start stand. So blieben wir auch im Verlauf des gesamten Zeitfahrens das Trio, dass die längsten „Schichten“ im Wind schob, während sich die anderen drei etwas länger ausruhen durften.
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Der Plan ging auf. Mit genügend Kraftreserven kamen wir alle sechs zurück in die Innenstadt von Eindhoven und konnten auf den letzten drei Kilometern noch einmal alles in die Waagschale werfen. Was wir nicht wussten war, dass das gar nicht nötig gewesen wäre. Auch ohne den Turbo zu schalten, hatten wir bereits deutlich vorne gelegen!
Doch Holczer schonte seine Stimme und informierte uns nicht über den Stand der Dinge. Er wollte, dass wir bis zum Schluß alles gaben und für das Team Gerolsteiner einen umso beeindruckenderen Sieg einfuhren – mit genau einer Minute Vorsprung vor Discovery Channel!

Ergebnis – Mannschaftszeitfahren von Eindhoven:
1 GEROLSTEINER 1h03'16
2 DISCOVERY CHANNEL PRO CYCLING TEAM + 1'00
3 ASTANÁ TEAM + 1'57
4 PHONAK HEARING SYSTEMS + 2'05
5 CAISSE D'EPARGNE - ILLES BALEARS + 2'16
6 RABOBANK + 2'23
7 TEAM MILRAM + 2'32
8 QUICK STEP - INNERGETIC + 2'34
9 DAVITAMON - LOTTO s.t.
10 T-MOBILE TEAM + 2'55

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