Das dritte Jahr im Radsport - Rückkehr von Phonak

FIKTIVE Radsport-Geschichten von Usern, die sich für schreibtalentiert halten

Moderator: Grabba

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Grabba
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Beitrag: # 458179Beitrag Grabba
8.8.2007 - 20:27

Von mir aus ganz klar: Centeno, Hintergrund, Hintergrund, Hintergrund. Andere wichtige Rennen in dem Stil wie die Tour und Vuelta dieser Saison, dafür lieber mehr Hintergrund. Außerdem vielleicht Berichte zu Centenos Konkurrenten im Giro (deren Vorbereitung und Erfolge) und diese mit Hintergrund verknüpft. Unwichtige Rennen weglassen und von denen, die wichtig sind, aber nicht von Centeno bestritten werden, knapp berichten. Und dafür Story! (Meine Meinung)!

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tobikaka
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Beitrag: # 458180Beitrag tobikaka
8.8.2007 - 20:29

T-MobileFan hat geschrieben:Naja, das erste Team ist mit grad eben eingefallen 8) Astana! 3 Top Rundfahrer (Savo, Vino, Klöden).
Falls Vino noch dabei ist :wink:

Sonst könnte ich mir vorstellen, dass es eines dieser Teams ist: Caisse d'Erpagne (Arroyo, Pereiro, Valverde), Saunier - Duval (Mayo - falls dabei - Simoni, Piepoli, Ricco) oder Euskaltel (Astarloza, Zubeldia, Anton).
tobikaka***
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El español
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Beitrag: # 458181Beitrag El español
8.8.2007 - 20:30

Ich würde mich freuen wenn Centeno zu SDV geht, Mauro Gianetti würde ein solches Talent sicher mit offenen Armen empfangen.
Sonst super AAR, bin ebenfalls dafür, dass du Centeno fokusierst, und vor allem wieder den Giro. :lol:

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T-MobileFan
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Beitrag: # 458245Beitrag T-MobileFan
8.8.2007 - 23:30

tobikaka hat geschrieben:
T-MobileFan hat geschrieben:Naja, das erste Team ist mit grad eben eingefallen 8) Astana! 3 Top Rundfahrer (Savo, Vino, Klöden).
Falls Vino noch dabei ist :wink:

Sonst könnte ich mir vorstellen, dass es eines dieser Teams ist: Caisse d'Erpagne (Arroyo, Pereiro, Valverde), Saunier - Duval (Mayo - falls dabei - Simoni, Piepoli, Ricco) oder Euskaltel (Astarloza, Zubeldia, Anton).
Ja, er hat aber geschrieben, dass das Team in den letzten Wochen die Rundfahrer gekauft hat, aber einfach mal abwarten 8)
Ob wir siegen oder verlieren, wir stehen immer hinter dir!

Ricardo84
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Beitrag: # 458509Beitrag Ricardo84
9.8.2007 - 22:24

Als Centeno mit seinem Berater Alberto aus dem Flugzeug stieg, lachten ihnen die letzten Sonnenstrahlen dieses Tages entgegen. Mit dem Taxi ging es nun weiter nach Neuchâtel, zur Teamzentrale wo das Treffen stattfinden würde. Obwohl das Team erst letztes Jahr enstand, war hier alles hochmodern. Man wurde von einer hübschen osteuropäischen Dame empfangen, die die zwei Männer darum bat, Platz zu nehmen. Nach kurzer Wartezeit erschien ein etwas älterer Mann, mit wenigen grauen Haaren auf der Stirn.

"Seid gegrüßt!", hieß er Ivan und Alberto in gutem Englisch herzlich willkommen und schüttelte ihnen kräftig die Hand. Eine gute halbe Stunde redete man über dies und das, und der Mann, der sich als Marc Diver vorstellte, schien als könnte er noch stundenlang hier weiter über den Radsport erzählen. Höflich wies Alberto schließlich daraufhin, dass man nicht allzuviel Zeit hätte, da man bereits in der Nacht wieder zum Flughafen müsse. Dass dieser Flug in Richtung Rotterdam ging, das behielt er für sich.
"Also gut", begann Marc Diver, vielen vielleicht bekannt als ehemaliger Tour de Suisse Direktor. "Wie sie wissen ist unser Team aus dem letztjährigen Liberty-Seguros Team enstanden, was aus gewissen Gründen sich zurückzog."
Centeno nickte stumm, klar wusste er das. Aus den Gesprächen mit Andrei Kashechkin hatte er schon viel über das Astana-Team erfahren.
"Das letzte Jahr war dazu da, um uns zurecht zu finden im Radsport. Dieses Jahr wird das anders. Wir sind ein Siegerteam - Wir wollen gewinnen, am besten jedes Rennen. Und ich habe das passende System dafür entwickelt, dass wir Erfolg haben."
Centeno merkte dass der alte Mann ziemlich stolz klang. "Von was für einem System reden sie Mr Diver?"
"Nun ja, es gibt viele große Rennen in einer Saison. Und wir werden jedem Fahrer ein Rennen zuteilen, welches er gewinnen soll. Dafür brauch man natürlich einen sehr starken Kader. Wenn du dich ein wenig informierst in der Szene, wirst du ja wissen, dass wir bereits starke Leute verpflichtet haben.", so Marc Diver, der sich in einen Rausch zu reden schien.
"Vinoukourov, Savoldelli, Mazzoleni, Kessler, Colom! Ja allesamt starke Bergfahrer. Und jeder bereitet sich nur auf ein Rennen vor?", antwortete Centeno interessiert.
"Genau so ist es! In diesen Rennen haben wir dann ein klaren Kapitän und die anderen acht Fahrer werden für diesen arbeiten."

Jeder Fahrer ein Rennen und dazu acht Helfer. Centeno hörte sich das alles zu schematisch an, doch Diver hielt dies für eine Revolution und wollte jetzt sicher keine Einwände hören.
"Ich verstehe, und für welches Rennen würde ich eingeplant werden?" fragte Ivan höflich.
"Savoldelli den Giro, Vinoukourov die Tour de France und Mazzoleni die Vuelta. Du siehst wir haben drei weltklasse Fahrer für die großen Rundfahrt", entgegnete Mr Diver, ohne gleich Centenos Frage zu beantworten. "Dazu Colom die Katalonien-Rundfahrt, Kessler die Deutschland-Tour. Und eigentlich Kashechkin die Tour de Suisse, doch das genügte anscheinend seinen Ansprüchen nicht". Divers Ton wurde nun leicht spöttisch und man merkte das er es als beleidigend empfand, dass Kashechkin anscheinend das Team verlies, weil er eben nicht nur die Tour de Suisse mit eigenen Ambitionen fahren wollte.
"Und du wirst bei der Tour de Romandie deinen Titel verteidigen. Dafür werden wir dir acht Fahrer an deine Seite stellen."

Centeno als Kapitän bei der Tour de Romandie. Sicher würde er diese Rundfahrt als Titelverteidiger erneut bestreiten, doch eigentlich wollte er sie dieses Jahr noch mehr als Vorbereitung auf den Giro d'Italia nutzen. Er wollte dieses Jahr den Giro zu Ende fahren. Er wollte auf das Podest in Mailand. Vielleicht noch das U-25 Trikot des besten Nachwuchsfahrers.
"Wie sieht es für mich mit dem Giro d'Italia aus? Ich bin als Helfer für Savoldelli eingeplant?"
"Ja! Savoldelli wird den Giro diesmal gewinnen. Und du wirst sein wichtigster Helfer in den Bergen werden. Du unterstützt ihn in den Bergen, in den Zeitfahren wird Savoldelli dominieren - das ist das Erfolgsrezept.", sagte Diver und wieder erschien dieses siegessichere Lächeln auf seinem Gesicht.
"Eine Frage Mr Diver, was wäre wenn Savoldelli aus irgendwelchen Gründen die Form nicht hat. Würde das für mich die Chance bedeuten auf eigene Rechnung zu fahren?" Centeno rutschte diese Frage raus, und er schaute nervös zu Alberto hinüber, der das ganze Gespräch still verfolgte. Er wusste nicht ob diese Frage angebracht war.

Ricardo84
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Beitrag: # 458609Beitrag Ricardo84
10.8.2007 - 12:47

Ebenso wenig schien Mr Diver mit dieser Frage gerechnet zu haben. Entweder ärgerte er sich nun über Centenos Frechheit dies zu fragen, oder er suchte nach einer passenden Antwort, zumindest dauerte es eine Zeit bis er wieder zu reden begann.
"Ivan, mir scheint du hast noch nicht begriffen. Wir kontrollieren hier alles, wir tun alles für den Erfolg, das Trainingsprogramm für jeden wird streng überwacht. Jeder wird in Form sein, wenn er dran ist. Und der Giro d'Italia steht bei Savoldelli auf dem Zettel. Du brauchst dich nur darum zu kümmern, Savoldelli an den Anstiegen zur Seite zu stehen."
Alberto merkte das die Stimmung von Mr Diver zu schwanken anfing. "Ok Mr Diver, wir haben verstanden soweit. Vielleicht sollten wir uns noch schnell über das Finanzielle unterhalten, während Ivan schonmal zum Taxi geht. Wenn sie nichts dagegen haben würden wir gerne eine Woche Bedenkzeit bekommen, denn ein solcher Wechsel ist natürlich ein großer Schritt der gut überlegt sein muss."
"Kein Problem Mr Di Maria. Dann gebe ich ihnen gleich noch eine Kopie unseres Angebotes mit und wir sprechen in einer Woche über den Abschluss. Wir freuen uns auf dich Ivan!" Mit diesen Worten schickten Mr Diver den jungen Centeno hinaus und besprach mit Alberto noch die letzten finanziellen Details. Ungewöhnlich mag es vorkommen, doch Alberto war stolz darauf, dass Centeno sich auf das Sportliche besann und nicht wie andere Fahrer mit dem € Zeichen in den Augen zum Verhandlungstisch erschienen. Alberto wusste schließlich genau, welcher Preis für seinen Schützlich angemessen und herauszuholen war.

Centeno ging die Worte Divers nochmals im Kopf durch. "Das perfekte System...". Centeno konnte die Begeisterung immer noch nicht teilen. Die Tour de Romandie als Kapitän, den Giro für Savoldelli. Gut - vielleicht war seine Vorstellung den Giro auf eigene Rechnung zu fahren wirklich übertrieben, doch es erschien ihm als Rückschritt, nachdem er bei Phonak doch so etwas wie die Kapitänsrolle beim Giro inne hatte. Aber vielleicht fehlte ihm einfach noch etwas nach ganz oben. Etwas das ein Savoldelli mit Sicherheit hätte. Vielleicht würde er daraus lernen, als Edelhelfer für Savoldelli zum Giro zu fahren. Auch Alberto teilte diese Meinung schließlich. "Manchmal muss man einen Schritt zurückmachen, um danach zwei Schritte vorwärts zu kommen", sagte er, bevor die beiden sich wieder ins Flugzeug setzten.

Ricardo84
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Beitrag: # 458766Beitrag Ricardo84
10.8.2007 - 19:48

Die Nacht verbrachte man in einem gemütlichen Hotel und nach einem ausgelassenen Frühstück machte man sich auf ins Cafe Trentino, wo man sich mit Erik Breukink, dem Sportlichen Leiter von Rabobank treffen würde. Alberto bestellte sich einen Espresso, Ivan zog einen Latte Macchiato vor. Man war etwas zu früh, doch auch Breukink kam sehr zeitig, so dass sie nicht allzulange warten mussten. Breukink war nicht viel älter als Alberto und machte Ivan sofort einen sehr sympatischen Eindruck. Er informierte sich über die Fortschritte der Reha und war sehr erfreut, als er hörte, das Ivan schon mit dem Training auf dem Rad angefangen hatte.

Auch die Vorstellungen von dieser Saison hörten sich ganz an, wie etwa Mr Diver von Astana die Saison plante. "Wir sind mittlerweile sehr lang im Radsport dabei, und haben immer ein starkes Team gehabt, welches erfolgreich war. Das wird dieses Jahr nicht anders sein. Unser Hauptziel ist es allerdings, eine gute Mischung zu haben, zwischen alten erfahrenen Fahrern und jungen Talenten. Nicht umsonst hat Rabobank einen guten Ruf was die Nachwuchsarbeit angeht."
Am Telefon hatte Erik Breukink bereits verraten, dass man Centeno als eine von zwei Spitzen zum Giro d'Italia schicken würde, neben Andrei Kashechkin. "Ich habe gehört, dass ihr euch mittlerweile ganz gut versteht. Von Andrei bekam ich auch den Tipp, bei dir anzufragen. Er hat gesagt du wärst eine richtige Granate am Berg. Und was noch viel wichtiger ist - du würdest vom Charakter perfekt zu uns passen."
Ivan Centeno war etwas erstaunt. Er kam wirklich sehr gut mit Kashechkin zurecht, doch dass der Kasache ihn wirklich ins Team holen wollte, denn damit würde er sich ja gleichzeitig seine alleine Kapitänsrolle beim Giro kaputtmachen. "Er hat keine Probleme damit, dass wir als Doppelspitze beim Giro angreifen?", fragte Ivan vorsichtig.
"Nein, aber das kannst du ihn ja selbst fragen jetzt", antwortete Erik Breukink lächelnd und deutete zur Tür. Kashechkin trat über die Schwelle und kam in deren Richtung.

Was folgte war eine knapp dreistündige Unterhaltung über eine mögliche gemeinsame Zukunft bei Rabobank, eine Analyse des letztjährigen Giros bis hin zum Sturz und über die Habgier von Damiano Cunego, der bei Rabobank das vierfache an Gehalt forderte, was mittlerweile Andrei Kashechkin verdient. Die Zeit verging im Flug und Centeno fühlte sich wohl. Mit Kashechkin verstand er sich mittlerweile richtig gut und auch Erik Preukink fand er sehr sympathisch. Als Breukink und Alberto sich an den Nachbartisch setzten um übers Geld zu sprechen, sah Kashechkin Centeno tief in die Augen.
"Ich kann dir deine Entscheidung nicht abnehmen wo du hinwechselst, und auch wenn ich mich freuen würde, dich als Teamkollegen begrüßen zu dürfen, weiß ich, dass Astana ein tolles Team ist und Großes aufbauen möchte. Auch finanziell werden sie dir mehr bieten können als Rabobank. Doch ich will dir was im Vertrauen sagen. Ich hätte dort bleiben können, für eine Menge Geld. Doch ich verzichtete. Weißt du wieso?"
Ivan wusste es nicht. Zwar kam ihm das 'perfekte System' von Diver immer noch spanisch vor, doch er musste Andrei recht geben - Astana war ein tolles Team und deren Angebot war verlockend. "Wieso wolltest du nicht bleiben Andrei?"

Ricardo84
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Beitrag: # 458793Beitrag Ricardo84
10.8.2007 - 21:31

"Nun ja, das System wovon Mr Diver so stolz spricht. Jeder Fahrer wird zu einem Rennen fit gemacht, durch komplette Kontrolle des Trainings. Aber sie kontrollieren dein Training nicht nur, sie übernehmen es fast komplett für dich. Ständige medizinische Tests, ständig neue Methoden, welche die Regeneration fördern, die Ausdauer steigern sollen. Mir ist das alles zu medizinisch, ich will Radfahren weil ich Spaß dran habe, und nicht den halben Tag im Labor verbringen wenn du verstehst."
Während Ivan sich diese Worte durch den Kopf gehen ließ, kamen Alberto und Erik Breukink wieder zurück. Breukink gab Ivan und Andrei die Hand, verabschiedete sich freundlich und hoffte auf baldiges Wiedersehen. Auch Andrei folgte ihm, er hatte sich ein schönes Haus in den Niederlanden gesucht, welches er heute kaufen würde. Als Centeno schließlich Alberto anblickte, erkannte er an dessen Miene, dass irgendetwas aber nicht stimmte. "Was ist los Alberto? Stimmt etwas nicht"
"So nett Herr Breukink rüberkommt, so stur kann er sein, wenn es ums Geld geht. Er wollte keine meiner Vorgaben erfüllen. Das Grundgehalt ist nur rund ein Fünftel dessen, was du bei Astana verdienen kannst. Zudem will er dir nur einen Vertrag für ein Jahr anbieten, in dem du dich beweisen sollst. Er meinte, dass sein Spielraum nichts Großes mehr zulassen würde, und nicht mehr drin wäre für dich."

Das war also der Haken an dem Angebot der Niederländer. Zwar würde er mit Andrei Kashechkin einen Freund im Team haben und auch Breukink machte einen sehr herzlichen Eindruck, doch Centeno war in dem Alter wo er für seine Zukunft sorgen musste. Und als Radfahrer verdient man sowieso nicht Unmengen von Geld, wenn man nicht grade der Beste ist. Klar war es reizvoller den Giro als Doppelspitze anzugehen, anstatt für Savoldelli zu fahren, dazu kam Kashechkins Gerede über die Trainingsmethoden von Astana. Centeno musste jetzt auch daran denken, dass er von solchen Vorwürfen speziell gegen Alexandre Vinoukourov gelesen hatte. Aber die Zeitungen schreiben viel, und dass Kashechkin ihn nun überreden wolle zu Rabobank zu wechseln ist auch klar. Auf jeden Fall würde es keine einfache Entscheidung werden. Sein Herz tendierte eigentlich zu Rabobank, doch der Kopf sah natürlich das Fünffache an Gehalt bei den Kasachen.

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José Miguel
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Beitrag: # 458898Beitrag José Miguel
11.8.2007 - 11:53

Schön, mach weiter so! :)
RZ: Punktewertung Vuelta 2006 und 2008, Etappensieg TdF 2010, 2011 und Giro 2012&2014, Berg Giro 2012, 2013, 2014 / Rad-Tipp: Giro dell'Emilia, Paris-Tours 2008, Tour de Romandie 2011, Eneco-Tour 2011, WM-Zeitfahren 2011 / Frauenfussball-Weltmeisterschaft 2007 / Fussball-Bundesliga 11-12
SKI: Whitney Houston Award 10/11, 11/12, 12/13, 13/14

Ricardo84
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Beitrag: # 459266Beitrag Ricardo84
12.8.2007 - 19:24

Bild

Wettrüsten im Radsport

Die Tour de France ist noch weit weg, doch schon jetzt bereiten sich die Teams intensiv darauf vor. Das Discovery Channel Team plant nach Lance Armstrong nun erneut den Sieg der Tour de France und verpflichtete wie bekannt gegeben wurde neben Alberto Contador auch noch den diesjährigen Tour-Sieger Levi Leipheimer. Der Amerikaner kommt vom Gerolsteiner Team und ist als klar Kapitän für die Frankreichrundfahrt eingeplant, der junge Spanier soll so etwas wie sein Edelhelfer werden und bei der Vuelta auf Sieg fahren. Auch im neuen Astana-Team tummeln sich hochwertige Rundfahrer. Neben Alexandre Vinoukorouv wurden für dieses Jahr Andreas Klöden, Paolo Savoldelli und Eddy Mazzoleni in die Mannschaft transferiert. Zudem wird die Entdeckung der Saison, der junge Ivan Centeno ebenfalls die Astana Equipe verstärken. Zweifelsfrei hat die Mannschaft riesiges Potential, doch die Experten sind darüber geteilter Meinung. Während Jan Ullrich das Team als "eines der besten Radsport-Teams der letzte Jahre" einschätzt, sagte etwa Marcel Wüst: "Zuviele Köche verderben den Brei - Ich kann mir nicht vorstellen, dass das gut geht."
Als drittes Team im Bunde zielt die niederländische Rabobank-Mannschaft vor allem auf die drei großen Rundfahrten dieses Jahres ab. Das bereits hervorragende Team um Michael Rasmussen, Denis Menchov und Michael Boogerd bekommt mit dem Kasachen Andrei Kashechkin einen weiteren Topfahrer in seine Reihen.

Bild Bild Bild
Levi Leipheimer, Andrei Kashechkin und Andreas Klöden. Drei große Namen im Radsport die eines gemeinsam haben - alle fahren die neue Saison in einem neuen Team.

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Robbie
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Beitrag: # 459281Beitrag Robbie
12.8.2007 - 20:04

*entsetzt guck*

rica...sag das das nicht wahr ist....bitte nicht...


aber bestimmt kommt jetzt ein text mit..."ivan konnte nicht glauben was dort in dieser dummen deutschen zeitung stand.."obwohl plötzlich konnte er deutsch :D

Ricardo84
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Beitrag: # 459292Beitrag Ricardo84
12.8.2007 - 20:36

Ivan konnte es nicht glauben was in dieser dummen deutschen Zeitung stand. Er selbst hatte bis heute nicht mal von der Existenz dieser Zeitung gewusst - logisch, spricht Centeno zwar italienisch und spanisch fließend, jedoch nur ein par deutsche Wörter aus seiner Phonakzeit. Doch natürlich sprach es sich schnell rum - Centeno zu Astana. Neben all den Weltklasseleuten nun auch noch der junge Italiener. Auch im Internet fand Centeno jetzt mehrere Berichte, die sich auf die BILD-Zeitung beriefen. Zwei Anrufe waren schon eingegangen, beide aus der italienische Presse, die wissen wollten wieso die Entscheidung pro Astana ausfiel. Beide Male war der Gegenüber ziemlich verdutzt, als Ivan zu Antwort gab, dass er sich zwar schon entschieden hatte für welches Team er fahren möchte, aber noch nichts unterschrieben sei.
Morgen erst würde er unterschreiben, der Bericht von heute war definitiv eine klare Falschmeldung. Die Zeitung würde morgen Probleme bekommen zu erklären, wieso Centeno beim niederländischen Rabobank-Team unterschrieben hat und die nächste Saison nicht wie berichtet in hellblau fahren wird - sondern im Oranje-Orange.

Klar verzichtet der Italiener auf viel Geld, dazu wäre es sehr reizvoll mit einem Vinoukourov, Savoldelli und Klöden in einem Team zu fahren. Doch Centeno fragte sich mehrere Male wieso er seit kleinauf auf dem Rad sitzt. War es das Geld? Nein es war es nicht. Er hatte einfach Spass daran, alles aus sich herauszuholen, sich bis zur Erschöpfung zu quälen und leichtfüßig die Berge hochzufahren. Und eben diese Freude am Radfahren, die sah er bei der Rabobank Equipe besser zur Geltung kommen. Wie Kashechkin würde er mit 20 anderen Fahrern zusammen arbeiten, die alle das selbe wollten wie er. Spaß haben - und Rennen zu gewinnen.

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da_prince
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Beitrag: # 459295Beitrag da_prince
12.8.2007 - 20:51

Ricardo84 hat geschrieben:Ivan konnte es nicht glauben was in dieser dummen deutschen Zeitung stand***. Er selbst hatte bis heute nicht mal von der Existenz dieser Zeitung gewusst - logisch, spricht Centeno zwar italienisch und spanisch fließend, jedoch nur ein par deutsche Wörter aus seiner Phonakzeit. Doch natürlich sprach es sich schnell rum - Centeno zu Astana. Neben all den Weltklasseleuten nun auch noch der junge Italiener. Auch im Internet fand Centeno jetzt mehrere Berichte, die sich auf die BILD-Zeitung beriefen. Zwei Anrufe waren schon eingegangen, beide aus der italienische Presse, die wissen wollten wieso die Entscheidung pro Astana ausfiel. Beide Male war der Gegenüber ziemlich verdutzt, als Ivan zu Antwort gab, dass er sich zwar schon entschieden hatte für welches Team er fahren möchte, aber noch nichts unterschrieben sei.
Morgen erst würde er unterschreiben, der Bericht von heute war definitiv eine klare Falschmeldung. Die Zeitung würde morgen Probleme bekommen zu erklären, wieso Centeno beim niederländischen Rabobank-Team unterschrieben hat und die nächste Saison nicht wie berichtet in hellblau fahren wird - sondern im Oranje-Orange.

Klar verzichtet der Italiener auf viel Geld, dazu wäre es sehr reizvoll mit einem Vinoukourov, Savoldelli und Klöden in einem Team zu fahren. Doch Centeno fragte sich mehrere Male wieso er seit kleinauf auf dem Rad sitzt. War es das Geld? Nein es war es nicht. Er hatte einfach Spass daran, alles aus sich herauszuholen, sich bis zur Erschöpfung zu quälen und leichtfüßig die Berge hochzufahren. Und eben diese Freude am Radfahren, die sah er bei der Rabobank Equipe besser zur Geltung kommen. Wie Kashechkin würde er mit 20 anderen Fahrern zusammen arbeiten, die alle das selbe wollten wie er. Spaß haben - und Rennen zu gewinnen.
***vielen dank :'D
Ein wirklich schöner AAR!!! Klasse Story..., find ich super das du nach Phonak nicht aufgehört hast!
Ich lese diesen AAR sehr gerne und hoffe ich darf ihn noch lange zeit weiterlesen :) :)

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Robbie
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Beitrag: # 459311Beitrag Robbie
12.8.2007 - 21:24

Robbie hat geschrieben:*entsetzt guck*

rica...sag das das nicht wahr ist....bitte nicht...


aber bestimmt kommt jetzt ein text mit..."ivan konnte nicht glauben was dort in dieser dummen deutschen zeitung stand.."obwohl plötzlich konnte er deutsch :D

Ricardo84 hat geschrieben:Ivan konnte es nicht glauben was in dieser dummen deutschen Zeitung stand. Er selbst hatte bis heute nicht mal von der Existenz dieser Zeitung gewusst - logisch, spricht Centeno zwar italienisch und spanisch fließend, jedoch nur ein par deutsche Wörter aus seiner Phonakzeit.



:D :D :D :D

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Beitrag: # 459550Beitrag Ricardo84
13.8.2007 - 20:46

Neues Jahr - Neues Glück

Ein neues Kapitel wird aufgeschlagen, die zweite Station der Radsport-Karriere von Ivan Centeno ist also Rabobank. Der erste Tag im neuen Team bedeutete auch sogleich die Abreise ins Trainingslager nach Spanien. Zehn Tage lang wird man dort verbringen, neben den ersten Trainingseinheiten wird das Hauptaugenmerk darauf liegen, dass sich die Mannschaft untereinander besser kennen lernt. Kennt man solche Teambuildung-Maßnahmen eigentlich mehr aus dem Fußball, so ist Erik Breukink davon überzeugt, dass man neue Wege ausprobieren muss und dies tut der Integration der auswärtigen Fahrer sicher gut. Sechs Fahrer verließen das Team, darunter etwa ein Erik Dekker. Dem gegenüber stehen jedoch neun Zugänge, die alle viel Potential mitbringen. Nicht umsonst war in der niederländischen Presse vom 'stärksten Rabobank-Kader aller Zeiten' gesprochen worden.

Ivan Centeno freute sich auf das Jahr, doch ebenso war er ein wenig nervös, als er den Flughafen betrat. Außer Kashechkin und Erik Breukink kannte er noch keinen Fahrer, lediglich mit Michael Rasmussen hatte er während des letztjährigen Giro ein par Worte gewechselt. Der junge Italiener gehörte nicht zu den Menschen, die sich sofort überall in den Mittelpunkt stellten. Er war eher ein ruhiger, introvertierter Junge - zumindest bei den Menschen, die nicht zu seinem Freundeskreis zählten. Dass Centeno sich unter Freunden auch anders gibt, beweisen einige Disco-Abende mit besseren Freunde, wo der Italiener richtig aufblühte. Doch heute war er froh, dass er mit Andrei Kashechkin immerhin einen Ansprechpartner hätte, mit dem er sich schon sehr gut verstand. 9:30 Uhr war Treffpunkt, es war erst kurz nach neun, als Ivan am Terminal eintraf, doch außer ihm schienen schon alle da zu sein. Vorne stand Erik Breukink und jetzt merkte Ivan, dass er scheinbar eine Ansprache an das Team richtete, welches sich in einem Halbkreis um den Teamchef scharrte. Als Breukink den Italiener kommen sah, hielt er kurz inne und schaute auf den Italiener. Nach und nach drehten sich auch die Fahrer um und blickten Centeno an. Was war los? Ivan wurde unter den Blicken nervös und schaute auf seine uhr. Fünf nach Neun. Wieso waren schon alle da? Er schaute ein zweites mal auf seine Uhr und ihm dämmerte was los war. Alle drei Zeiger standen still - Ivan schaute hoch und blickte auf die großen Ziffern der Terminalsuhr - 10:05.

Einige Fahrer grinsten, manch einer konnte sich auch ein Lachen nicht verkneifen, ehe Erik Breukink nach vorne trat. "Ivan, ausgeschlafen?". Wieder leichtes Gelächter unter den Fahrern. Centeno sah vorne Rasmussen, auch Denis Menchov stand an seiner Seite. Den meisten der restlichen Fahrer konnte er auf dem ersten Blick keinen Namen zuweisen. "Tut mir leid Mr Breukink", stammelte Ivan verlegen und schaute unruhig umher, "meine Uhr zeigt immer noch kurz nach Neun und...".
"Vielleicht gehen auch unsere Uhren falsch Ivan", unterbrach ihn Erik Breukink. Ivan erwartete Ärger in der Stimme des Niederländers, doch dieser betrachtete es als eine Art Witz und forderte den Rest quasi zum Lachen auf, eher er schließlich seine Worte an das Team richtete: "Jungs, das ist unsere letzte Neuverpflichtung, Ivan Centeno. Er wird in Spanien den Weckdienst für die Mannschaft übernehmen." Diesmal war das Gelächter der Fahrer deutlich und dies schien den Bann zu brechen. Nacheinander kamen nun die Fahrer zu ihm und stellten sich vor, bevor man sich ins Flugzeug setzte und der Sonne entgegen flog. 27° unter hellblauem Himmel würde die Fahrer in Barcelona erwarten. Centeno saß in der Spanair Maschine neben Michael Rasmussen und Robert Gesink. Man redete nicht viel und nach wenigen Minuten fiel dem Italiener ein... wo war eigentlich Andrei Kashechkin?

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Robbie
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Beitrag: # 459764Beitrag Robbie
14.8.2007 - 17:23

:D :D :D

geil geschreiben macht immer noch sau viel spaß sogar noch mehr als die rennen...

"...auf diesem disco abend hatte centeno eine frau kennen gelernt und diese hatte kashechkin entführt,dafür ahtte sie extra ivans uhr kaputt gemacht damit dieser später los fährt..." oder so :D

Ricardo84
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Beitrag: # 459810Beitrag Ricardo84
14.8.2007 - 20:42

Das erste Abenteuer ist beendet, das Rabobank-Team landete geschlossen wieder in den Niederlanden. Mit Ausnahme des Kasachen Andrei Kashechkin, der aus privaten Gründen nicht in Spanien dabei war, wie Ivan Centeno erfuhr. Was genau los war, wurde der Mannschaft nicht verraten, doch Breukinks Miene schien nichts gutes zu bedeuten. Zehn Tage lang wurden neben einem gemäßigtem Training viele gemeinsame Unternehmungen gemacht und abschließend kann man das Trainingslager als großen Erfolg werten. Beim gemeinsamen Relaxen am Strand kam man sich genauso näher, wie auf den nächtlichen Nightlife-Aktivitäten. Ivan bedauerte es zunächst, dass mit Andrei Kashechkin sein bester Freund fehlte, doch mit Zimmerkollege Mauricio Ardila kam er sehr gut zurecht. Vor allem nachts waren die beiden unzertrennlich, und mit ihrem südlichen Temperament gingen die beiden auf der Tanzfläche voran. Vor allem seine Spanisch-Kenntnisse kamen Ivan in den 10 Tagen sehr zu gute, denn hauptsächlich mit den Spaniern im Team verbrachte Centeno viel Zeit.

Mit anderen dagegen hatte Centeno nicht allzuviel zu tun, doch das wird im Laufe einer Saison von ganz alleine kommen. Der Anfang war erstmal gemacht, der Italiener fühlte sich wohl im Team und jetzt galt es fit zu werden für die Saison. Am vorletzten Abend rief Erik Breukink eine Teamsitzung aus, in der jeder seine Ziele für die kommende Saison definieren sollte. Danach besprach Breukink in kurzen Einzelgesprächen ein groben Überblick über das Programm in diesem Jahr. Einen Lacher bei der Zielsetzung gab es, als Rasmussen und Menchov an der Reihe waren. Beide nannten klar den Tour-Sieg als Ziel, und mussten beide schmunzeln. Sie würden im selben Team an den Start gehen und möglicherweise doch gegeneinander fahren. Doch das war noch Zukunftsmusik und würde sich zeigen. Ivan Centeno nannte als Hauptziel den Giro d'Italia zu Ende zu fahren - dass, was ihm letztes Jahr leider nicht gelang. Relativ früh wurde er dann zu Erik Breukink gebeten, um den Saisonablauf zu besprechen.

Breukink zeichnete ein großes M auf ein Stück Papier. "Das ist deine Saison dieses Jahr". Ivan brauchte einen Moment bis er begriff. Die Kurve beschrieb seinen Formaufbau. "Ah ich verstehe Mr Breukink, die erste Spitze ist die Tour de Romandie, die zweite der Giro d'Italia?". "Nein Ivan, die Romandie Tour gehört zum Formaufbau für den ersten Höhepunkt - den Giro d'Italia. Du wirst mit Andrei wie besprochen eine Doppelspitze bilden.". Ivan war schon mal erfreut, auch das war ein Aspekt pro Rabobank. Er würde den Giro also nicht als Helfer bestreiten, sondern als einer von zwei Kapitänen. Und im letzten Jahr war er stärker wie Kashechkin im Hochgebirge, natürlich würde er seinem Freund alles Gute wünschen, doch gut war es möglich, das im späteren Verlauf dann für ihn selbst gefahren würde. "Sehr schön, aber für welches Rennen steht dann die zweite Spitze?" Bisher ging Ivan davon aus, dass er sich voll auf den Giro d'Italia fokussieren würde und die Saison danach locker ausklingen lasse. "Nach dem Giro wirst du dich erholen, und dann mit nach Frankreich fahren. Zur Tour de France. Da kannst du dich in den Bergen austoben und für Rasmussen und Menchov wichtige Dienste leisten. Oder hattest du vor nach dem Giro in Urlaub zu gehen?", sagte Erik Breukink lächelnd. Natürlich hatte er es nicht vor. Aber die Tour de France zu bestreiten? Damit hatte er nicht gerechnet. Das wichtigste Radrennen der Welt, und er würde dabei sein. Den Italiener hielt es kaum noch auf seinem Sitz. "Danke Chef, ich werde sie nicht enttäuschen!", war das einzige was er noch rausbrachte, ehe er freudig den Raum verlies.

ulle91
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Beitrag: # 459815Beitrag ulle91
14.8.2007 - 21:00

Nur ein kurzes Statement: Es macht Spaß diese Geschichte zu lesen! Einfach weiter so!
BBC!

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Grabba
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Beitrag: # 459826Beitrag Grabba
14.8.2007 - 21:24

Sag mal, sind die alle schwul bei Rabobank? Also so viele Doppeldeutigkeiten, das kann ja schon fast kein Zufall mehr sein:

"Beim gemeinsamen Relaxen am Strand kam man sich genauso näher, wie auf den nächtlichen Nightlife-Aktivitäten."
"Vor allem nachts waren die beiden unzertrennlich,"
"gingen die beiden auf der Tanzfläche voran" => zusammen?

Naja, aber ernsthaft, gefällt nach wie vor gut, wenngleich du aufpassen solltest, dass das ganze nicht zu einem 0815-AAR verplumpt. Du bist bereits in einer spannenden Geschichte drin. Verfolge diese weiter, und fange nicht wieder bei 0 an!

Ricardo84
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Beitrag: # 459855Beitrag Ricardo84
14.8.2007 - 23:00

Vielleicht hast du als aufmerksamer Leser ja schon etwas vorrausdeutendes entdeckt Grabba haha.. ne die beiden haben genug Frauen "zusammen" aufgerissen, steckt eigentlich nichts mit "schwul" dahinter ;) und danke an euch für das lob

Holpriger Start

Ein grobes Trainingsprogramm hatte Ivan von Erik Breukink erhalten, und dieses verfolgte er auch mit großer Akribie. Sogar einige Extraschichten legte der junge Italiener ein, alles mit Blick auf sein großes Ziel - den Giro d'Italia 2007. Es klang vermessen, wenn er davon sprach, diese Rundfahrt gewinnen zu wollen. Er hat sie nicht einmal zu Ende gefahren im letzten Jahr, und lag auch nicht unter den Top 5 gegen Ende der Rundfahrt. Doch er konnte mithalten am Berg, zumindest teilweise. Das Zeitfahren war ihm zwar immer noch etwas fremd, aber auch daran arbeitete er mit Hochdruck. Und wenn es näher zum Giro gehen würde, dann wird man sich nochmal speziell darauf einstellen. Auch das Teamzeitfahren wurde schon zweimal trainiert, welches als Auftakt beim Giro d'Italia wartet. Es war sein erstes Teamzeitfahren und dementsprechend war er ziemlich unsicher - bis zum Giro müsste das gut einstudiert sein.

Während Centeno also alles für seinen Traum gab, begann an anderen Orten der Welt die Radsport-Saison. John Gadret gewann die Malaysia-Tour, Andreas Klöden zeigte mit dem Sieg der Mallorca Challenge beachtliche Frühform. Spekulationen, dass der Astana-Star den Giro bestreiten würde, konnte Centeno aber richtig einordnen. Er selbst hatte von Marc Diver schließlich erfahren, dass Savoldelli den Giro fährt - und nicht Klöden. Dieser Savoldelli zeigte sich aber ebenfalls gut aufgelegt, und bewies mit dem Sieg Volta ao Algarve, dass er schon gut in Form war. Er würde beim Giro sicherlich einer der Hauptgegner von Centeno werden. Weitere Tour-Favoriten wie Valverde, Leipheimer und auch Hamilton machten ebenfalls im Februar mit Siegen bei kleineren Rennen schon auf sich aufmerksam. Die gute Stimmung im Rabobank-Team dagegen hielt nicht den Februar durch. Nicht ein einziger Etappensieg konnte herausgefahren werden, man kann den Monat Februar deutlich als Enttäuschung abhaken.

Im März stand der ProTour Auftakt auf dem Programm. Paris-Nizza und der Tireno-Adriatico boten also starken Allroundern die Chance, erste Punkte für die ProTour-Wertung zu sammeln. Auch das Rabobank Team hatte mit Boogerd, Freire, Flecha und Thomas Dekker starke Fahrer dabei, doch mehr als Platz 7 für Dekker und Platz 4 für Boogerd sprang nicht dabei heraus. Zudem wartete man weiter auf einen Etappensieg, der Druck auf das Team stieg also immer mehr. Währendessen erlebte das Team CSC einen Saisonauftakt nach Maß. Frank Schleck verwies bei Paris-Nizza den Luxenburger Kim Kirchen und den Spanier Valverde auf die Plätze 2 und 3. Beim Tireno-Adriatico sorgte der deutsche Hüne Jens Voigt für einen CSC Erfolg.

Ricardo84
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Beitrag: # 459857Beitrag Ricardo84
14.8.2007 - 23:06

25.03.07 - Der Tag vor dem ersten Rennen

Morgen würde es soweit sein, nachdem die meisten anderen Fahrer schon in die Saison eingestiegen waren, wird Centeno morgen bei der Vuelta a Castilla y Leon an den Start gehen. Ein erstes Zeitfahren über 10km machte den Auftakt, ehe eine Bergankunft auf der vierten Etappe über den Gesamtsieg entscheiden sollte. Er befand sich logischerweise noch nicht in Top-Form, doch hatte er ein gutes Gefühl. Er würde sich ab morgen mit Fahrern wie Leipheimer, Mancebo, Cobo und Haimar Zubeldia messen können. Die Spanier würden sicherlich motiviert sein bei dieser spanischen Rundfahrt und Levi Leipheimer hatte angekündigt möglicherweise den Giro d'Italia als Vorbereitung auf die Tour de France zu fahren. Das wäre natürlich ein Ding. Einen Tag vor seinem ersten Renneinsatz 2007 stöberte Centeno ein wenig durch die Radsportwelt im Internet und fand einen tollen Artikel über den diesjährigen Giro d'Italia, der die Form der möglichen Favoriten unter die Lupe nahm.

Danilo di Luca - der Titelverteidiger
Kann er seinen Triumph in diesem Jahr wiederholen? Es wird für ihn schwerer denn je. Bisher fuhr Di Luca sehr unauffällig, beim Tireno-Adriatico belegte er einen unspektakulären 21. Rang in der Gesamtwertung. Der Italiener spricht von dem Ziel, seinen Giro-Sieg zu wiederholen, doch das dürfte in diesem Jahr aufgrund der großen Konkurrenz nicht einfach werden.
Form-Barometer: 30%

Paolo Savoldelli - der Falke
Hat er seinen Spitznamen wegen seiner rasanten Abfahrten bekommen, zählt 'il falco' aber auch bergauf zu den Besten. Der Astana-Profi zeigte sich in diesem Jahr mit starker Frühform - seinem Sieg bei der Volta ao Algarve ließ er einen dritten Gesamtrang bei der Vuelta a Murcia folgen. In diesem Jahr will er wieder über seine Zeitfahrstärke kommen, welche sein großer Vorteil ist im Vergleich zu den schmächtigen Kletterassen. Savoldelli gilt nicht für wenige als der Topfavorit dieses Jahr.
Form-Barometer: 70%

Gilberto Simoni - der Altmeister
Wie lange er noch radfährt hält er sich offen, doch auch dieses Jahr ist Gibo wieder ein Garant für die Top5 des Giro d'Italias. Im letzten Jahr durch Sturzpech am Gesamtsieg gescheitert, hofft er in diesem Jahr auf mehr Glück und schwört auf "Rache". Noch hat er allerdings keine Rennen in diesem Jahr gefahren, sodass man wenig über seine Form aussagen kann.
Form-Barometer: ?

Damiano Cunego - der Jungstar
Seit seinem Sensationssieg 2004 gilt Cunego eigentlich in jedem Jahr als Topfavorit, im letzten Jahr kostete ihm ein Einbruch jedoch alle Chancen. Diesmal ist mit ihm wieder zu rechnen, seine Schwächen im Zeitfahren gleicht das Leichtgewicht in den Bergen wieder aus. Seine Vorbereitung lief bisher allerdings alles andere als rund, eine Knieverletzung ließ ihn im Februar so gut wie gar nicht trainieren, bei der Murcia Rundfahrt konnte er sich an den Anstiegen selten im Peloton halten und stieg schließlich erschöpft aus. Noch ist allerdings genug Zeit um das zu korrigieren.
Form-Barometer: 10%

Andrei Kashechkin - der Gestürzte
Aufgrund eines Todesfalls in seiner Familie, pausierte der Kasache die ersten zwei Monate dieses Jahres komplett. Mittlerweile soll er sich aber wieder im Training befinden, ohne jedoch bisher Rennpraxis gesammelt zu haben. Trotzdem hört man aus dem Umkreis des Kasachen, dass dieser die Trauer in Energie umwandeln will und dieses Jahr den Giro d'Italia gewinnen will.
Form-Barometer: 0%

Levi Leipheimer - die Überraschung
Überraschend ist es nicht, dass Leipheimer zu den Favoriten zählt, doch eine Überraschung war es, als er ankündigte den Giro dieses Jahr zu bestreiten. Offiziell zwar nur als Vorbereitung auf die Tour, doch seine bisherigen Ergebnisse zeigen, dass der Amerikaner sehr gut drauf ist. Wird er beim Giro eine gute Form haben und vorne dabei sein, wird er sicherlich alles geben.
Form-Barometer: 90%


Seinen eigenen Namen vermisste Centeno bei dieser Aufzählung ebenso wie den von Mazzoleni. Man hatte ihn hier also nicht auf der Rechnung, einerseits machte ihn das ein wenig wütend, hatte er doch letztes Jahr bereits den Nachweis gebracht, dass er mithalten kann. Doch andererseits steigerte dies nur seine Motivation. Er würde es ihnen zeigen. Als er allerdings den Bericht über Kashechkin durchlas, war er so geschockt, dass ihm sogar ein kurzer Schmerzensschrei rausrutschte. Er hatte sich einige Male beim Kasachen erkundigt, wieso dieser bisher nie bei der Mannschaft war - und nie eine wirkliche Antwort bekommen. Jetzt hatte er sie. Ein Todesfall in der Familie - schrecklich. Er würde sich direkt morgen bei Andrei melden und ihm Mut zu sprechen. Vielleicht wollte der Kasache seine Ruhe haben, doch Freunde waren doch dazu da, in schwierigen Zeiten zu helfen. Als er in der Nacht, das morgige Rennen durchgehen wollte, kamen immer wieder die Gedanken, des vorhin Gelesenen hoch. Erst mitten in der Nacht schlief Centeno schließlich unter Tränen ein. Morgen würde es erstmals ernst werden, doch seine Gedanken waren nur bei seinem Freund.

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