11. Februar 2007:
Endlich geht es los
Das warten hatte ein Ende. Heute ging auch für mich die Radsportsaison richtig los. Zum Auftakt standen bei der ersten Etappe der Mallorca Challenge eine 84 Kilometer lange Flachetappe auf dem Programm.
Am Start war es zunächst ein ungewohntes Gefühl. Mehrere Monate hatte ich nicht mehr bei einem Profirennen am Start gestanden. Die meisten Gesichter waren mir noch bekannt, doch es standen auch zahlreiche spanische Neo-Profis am Start, die ich zuvor noch nicht gesehen hatte.
Aufgrund der sehr kurzen Strecke war das Rennen äußerst nervös. Jeder wollte es in die Gruppe des Tages schaffen, doch niemand wurde ziehen gelassen. Von meiner T-Mobile-Mannschaft probierten es immer wieder Johannes Fröhlinger und Tony Martin - ohne Erfolg. Die letzten Ausreißer wurden 20 Kilometer vor dem Ziel gestellt und alles lief auf den erwarteten Massensprint heraus.
Dort war Tom Boonen der große Favorit - jeder wollte an sein Hinterrad. Ich persönlich hielt mich im Finale, sowie bereits zuvor auch im Rennen, zurück. Ich wollte einfach nur heil ins Ziel kommen, Platzierung spielten für mich keine Rolle. Für die Sprints waren bei uns eh andere zuständig. Mit Marc Cavendish und Bernhard Eisel hatten wir zwei richtig schnelle Leute dabei, die sich ihr erstes Erfolgserlebnis holen wollten. Im Finale wurden die beiden von Marcus Burghardt mustergültig platziert.
Die letzten Meter liefen bei unserem österreichisch-britischen Duo aber alles andere als nach Plan. Man konnte sehen, dass beide ihr erstes gemeinsam Rennen bestritten und eine gute Zusammenarbeit noch nicht möglich war. So zogen sich die beiden nicht gegenseitig den Sprint an, sondern sprinteten einfach nebeneinander her. So blieben Eisel und Cavendish nur die Plätze acht und zehn. Das ist sicherlich noch ausbaufähig. Nach der Zielüberquerung warf Eisel Cavendish dann auch einen scharfen Blick zu. Wahrscheinlich hatte Eisel erwartet, dass sich sein junger Teamgefährte für ihn aufopfert. Das war aber nicht der Fall. Heute abend beim Mannschaftsessen wird dieser kleine Zwist aber sicherlich geklärt werden.
Den Sieg sicherte sich dann wenig überraschend Tom Boonen (Quick.Step) vor Magnus Bäckstedt (Liquigas) und dem mir unbekannten Saunier Duval Fahrer Javier Mejias.
Während ich heute bei der Mallorca Challenge die erste Etappe bestritt, standen für meine Teamkollegen beim Stern von Besseges das letzte Teilstück an. Die Mannschaft hatte zwei Ziele. Zum einen wollte man Michael Barry, vor der Schlussetappe noch Vierter, irgendwie aufs Podium bringen. Zum anderen sollte Frantisek Rabon nach Möglichkeit sein Bergtrikot verteidigen.
Letzteres gelang ohne Probleme. Frantisek sicherte sich die beiden Bergwertungen des letzten Teilstücks und durfte sich über das Trikot des besten Kletteres freuen. Für ihn und die Mannschaft ein schöner Erfolg. Die zweite Mission klappte hingegen nicht. Michaels einzige Chance, um Zeit gut zu machen, war der Zwischensprint 20 Kilometer vor dem Ziel. Leider ging Michael leer aus, somit war der Sprung aufs Podium gescheitert.
Immerhin konnte er am Ende seinen vierten Platz noch verteidigen, da die hinter ihm liegende Konkurrenz im Ziel keine Bonussekunden bekam. Einen harten Kampf um den Rundfahrtsieg lieferten sich Martin Elmiger (Ag2r) und Jimmy Casper (Unibet), die zu Beginn des Tages zeitgleich in Führung lagen. Im Finale gab es ein Kopf-an-Kopf-Rennen und am Ende hatte Casper knapp die Nase vorne. Er holte sich die Etappe und den Gesamtsieg. Aber auch meine Teamkollegen konnten zufrieden sein. Barry holte unseren ersten Saisonsieg und Platz vier in der Gesamtwertung. Zudem gewann Rabon das Bergtrikot.
Ergebnisse:
Mallorca Challenge 1. Etappe:
1. Tom Boonen (Quick.Step)
2. Magnus Bäckstedt (Liquigas)
3. Javier Mejias (Saunier Duval)
...
8. Bernhard Eisel (T-Mobile)
10. Mark Cavendish (T-Mobile)
Etoile de Besseges:
5. Etappe:
1. Jimmy Casper (Unibet)
2. Martin Elmiger (Ag2r)
3. Robbie McEwen (Predictor-Lotto)
Endstand:
1. Jimmy Casper (Unibet)
2. Martin Elmiger (Ag2r) +8
3. Ruggero Marzoli (Tinkoff) +32
4. Michael Barry (T-Mobile) +32
5. Christophe Diguet (Auber93) +34