Meinen bittersten Moment hatte ich mit Savoldelli beim Giro.
Es fing zunächst alles gut an mit einem klaren Sieg im Mannschaftszeitfahren auf der 1.Etappe. Obwohl ich Di Luca 1.30 Min. und Cunego 58 Sek. abgenommen hatte, war mir eigentlich klar, dass ich mit Savoldelli nicht in den Kampf um den Gesamtsieg eingreifen könnte, aber man weiß ja nie.
Auf der ersten schweren Bergetappe, gut 75 km vor dem Ziel passierte es dann, einer meiner größten Konkurrenten Danilo Di Luca stürzt. Ich witterte meine Chance und machte von diesem Moment an volles Tempo im Hauptfeld mit allen meinen Fahrern, außer Savoldelli, der immer noch in Rosa fuhr.
Savoldelli wurde zweiter auf dieser Etappe, zeitgleich mit Damiano Cunego. Danilo Di Luca schaffte es die ganze Etappe auch mit mehreren Helfern nicht mehr zurück ins Feld und verlor 7.30 Min.
So weit so gut, lief alles Prima, vor dem letzten Zeitfahren, lag Savoldelli auf Platz 3 mit 45 Sekunden Rückstand auf den Führenden Cunego und 1 Sekunde hinter Gilberto Simoni, meine Hoffnungen waren demnach berechtigt groß.
So kam es auch, dass sich Paolo Savoldelli mit einem zweiten Platz in diesem Zeitfahren hinter Fabian Cancellara einen Tag vor Ende des Giro d'Italia völlig unverhofft das Führungstrikot sicherte.
Er lag knappe 27 Sekunden vor Cunego und fast 2 Minuten vor Gilberto Simoni. Da Cunego mehr als 20 Sekunden Rückstand hatte, die er somit auch nicht mehr mit Bonifikationen aufholen konnte, kam ich auf die grandiose Idee diese Schlussetappe doch einfach zu simulieren.
Überschwänglich vor Freude wollte ich mich noch das komplette Ergebnis der Schlussetappe, welche von Robert Förster gewonnen wurde angucken und scrollte langsam durch das Ergebnis weiter nach unten auf der Suche nach meinem "Sprinter" Bazayev und Savoldelli.
Bazayev erreichte immerhin einen ordentlichen 17.Platz, wodurch ich auch recht zufriedengestellt war. Doch die Position von Savoldelli kam und kam nicht, bis ich ihn schließlich ganz unten im Ranking fand, mit der netten Information in der Zeitzeile: "Aufgabe", da er sich auf der Schlussetappe noch das Schlüsselbein gebrochen hatte.
Die Lektion daraus, ich werde nie wieder ein wichtiges Rennen simulieren.^^
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