Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt /15.2.07

FIKTIVE Radsport-Geschichten von Usern, die sich für schreibtalentiert halten

Moderator: Grabba

udo_bölts
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Beitrag: # 402181Beitrag udo_bölts
23.12.2006 - 20:42

12. Mai 2006 - 6. Etappe Giro
Das erste Ausrufezeichen

Spätestens heute dürften die italienischen Radsportfans festgestellt haben, dass auch das Team Capitol am Start steht. Auf der 228 Kilometer langen Flachetappe von Busselo nach Forli konnten meine Teamkollegen unseren ersten Podestplatz der Rundfahrt einfahren, und das im Massensprint.

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Da heute auch keine Bergwertung auf dem Programm stand, konnte sich auch Torsten Schmidt freuen, da er quasi kampflos sein Bergtrikot verteidigen konnte.

Die Etappe an sich war ziemlich unspektakulär. Eine vierköpfige Spitzengruppe, überraschenderweise ohne italienische Beteiligung machte sich gleich nach dem Start auf und davon. Bis zu 9 Minuten betrug der Vorsprung des Quartetts, aber die Sprinterteams um Milram ließen sich davon überhaupt nicht beindrucken.

Gut 15 Kilometer vor dem Ziel war das Ausreißerquartett gestellt und die Vorbereitungen auf den anstehenden Massensprint liefen auf Hochtouren. Natürlich hängte auch heute das halbe Fahrerfeld am Hinterrad von Petacchi. Wer sein Hinterrad halten konnte, dem war Platz Zwei eigentlich nicht zu nehmen, und mehr als dieser Ehrenplatz war in einem Massensprint gegen den unschlagbaren Petacchi eigentlich unmöglich.

Zu meiner Freude konnte sich heute mein Teamkollege Aart Vierhouten das Hinterrad von Petacchi sichern und dadurch auch fast "erwartungsgemäß" den zweiten Platz sichern. Das Petacchi die Etappe souverän für sich entschieden hatte, brauche ich wohl nicht zu erwähnen. Vielmehr freut mich aber dieser tolle zweite Platz von Aart.

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Vielleicht schlägt dieser Erfolgserlebnis ja auch auf den Rest des Teams um. Gerade für morgen, wo die ersten ernsthafteren Anstiege auf die Fahrer warten, wäre das super. Morgen gilt es vor allem für Bernhard und Jörg keine Zeit zu verlieren. Ob Torsten sein Bergtrikot verteidigen kann, muss man abwarten. Bei idealem Rennverlauf könnte es ihm noch einmal gelingen...

Morgen startet übrigens auch die Friedensfahrt. Nach einjähriger Pause ist die Traditionsrundfahrt wieder im Rennkalender vertreten. Mit Ete Zabel und Stefan Schumacher an der Spitze werden wir wohl auch bei diesem Rennen zu beachten sein. Außerdem starten noch Rene Weissinger, Igor Abakoumov, Rik Reinerink, Kenny Van Hummel, Remmert Wielinga und Marco Bos.

Ergebnisse:

6. Etappe Giro D`Italia:


1. Alessandro Petacchi (Milram)
2. Aart Vierhouten (Capitol)
3. Leonardo Duque (Cofidis)
4. Kurt Asle Arvesen (CSC)
5. Daniele Bennati (Lampre)

Gesamtwertung:

1. Gerben Löwik (Rabobank)
2. Joost Posthuma (Rabobank)
3. Pedro Horillo (Rabobank) +14
4. Pieter Weening (Rabobank) +20
5. Theo Eltink (Rabobank) +21

Sprintwertung:

1. Alessandro Petacchi (Milram) 95
2. Aart Vierhouten (Capitol) 42
3. Claudio Corioni (Lampre) 42

Bergwertung:

1. Torsten Schmidt (Capitol) 10
2. Dario Cioni (Liquigas) 3
3. Andre Korff (T-Mobile) 3
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udo_bölts
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Beitrag: # 402273Beitrag udo_bölts
24.12.2006 - 22:44

13. Mai 2006 - 7. Etappe Giro
Torsten, der Fahrer, stark wie ein Stier

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Mein Teamkollege Torsten Schmidt überrascht mich von Tag zu Tag mehr. Auch jetzt, wo es so richtig in die Berge geht, fährt er weiterhin sehr offensiv und kämpft wie ein Löwe um sein Bergtrikot. Auch heute war er wieder in einer Ausreißergruppe vertreten und sicherte sich unterwegs 13 Punkte. Sogar die Bergwertung der 1. Kategorie hinauf zum Monte Cadria überquerte Torsten als erstes. In der Bergwertung liegt er nun vor Ivan Basso, der 5 Punkte hat und damit 18 Zähler hinter Torsten liegt.

Das Bergtrikot wird Basso aber auch nicht sonderlich interessieren. Vielmehr kümmert ihn die Gesamtwertung. Diese kann er seit heute wieder gewinnen. Durch seinen Etappensieg auf der ersten Bergetappe zeigte der Italiener, dass er sehr gut drauf ist und sein schwaches Abschneiden hinauf zur Zitadelle nur ein Ausrutscher war.

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Basso demonstierte heute eindrucksvoll seine Stärke. An der letzten Bergwertung des Tages, einem Anstieg der 2. Kategorie, sprengte er mit seiner Attacke das noch recht große Hauptfeld. Kein Fahrer konnte ihm folgen, leider auch nicht meine beiden Teamkollegen Jörg Jaksche und Bernhard Kohl.

Vor allem Bernhard hatte heute einen "jour sans" wie der Franzose sagt - es ging gar nichts bei ihm. Zum Glück war unser momentaner Superstar Torsten trotz einer knapp 200 Kilometer langen Flucht noch so stark, um Bernhard über diese letzte Bergwertung drüber zu ziehen.

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So konnte Berni immerhin noch Anschluss an eine größter Gruppe, zu der auch Jörg gehörte, schaffen. Im Ziel betrug ihr Rückstand über 8 Minuten. Mit so einer Schlappe hätte ich heute nicht gerechnet. Immerhin sprang heute ein anderer Fahrer des Teams ein um unsere Fahne im Tagesklassement oben zu halten. Laurens Ten Dam fuhr eine wirklich sehr ordentliche Etappe und belegte mit 6 Minuten Rückstand den 36. Platz.

Es ist einfach wahnsinn, was Basso heute für Lücken gerissen hat - zumal die Etappe zwar schwer aber nicht brutal war. Von den Kontrahenten konnte ihn am Ende nur Paolo Savoldelli im Blickfeld halten. Der Discovery Fahrer kam 16 Sekunden hinter Basso ins Ziel.

Der neue Führende in der Gesamtwertung ist indes ein Baske. Iban Mayo, der heute mit knapp einer Minute Rückstand ins Ziel kam, wird morgen das begehrte Rosa Trikot tragen. Mal sehen ob er es morgen, wo die erste Bergankunft der Rundfahrt ansteht verteidigen kann.

Gute Nachrichten gibt es da auch für Torsten. Da es morgen maximal zehn Bergpunkte gibt, darf er sein Trikot auch morgen wieder bei der Siegerehrung präsentieren und sich so toll freuen, wie er es heute getan hat.

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Heute ging übrigens auch die Friedensfahrt los. Auf dem ersten Teilstück von Linz nach Schrems ging es gleich richtig zur Sache. Zahlreiche Bergwertungen musste vom Fahrerfeld gemeistert werden.

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Auch wenn es für uns heute nicht zum Etappensieg reichte, so boten meine Teamkollegen doch ein starkes Rennen. Vor allem Kenny van Hummel gilt es da hervorzuheben. Er war in der ersten Fluchtgruppe des Tages vertreten, fuhr dort sehr offensiv und bekam als Dank am Abend das Bergtrikot überreischt. Torsten und Kenny die Bergziegen, könnte man spöttisch sagen.

Als die Fluchtgruppe dann eingeholt war, setzte Gerrit Glomser von Volksbank die entscheidende Attacke und kreierte dadurch eine neue 10köpfige Spitzengruppe, in der wir mit Stefan Schumer under erneut mit Kenny sehr gut vertreten waren.

Den Etappensieg konnten wir uns zwar nicht sichern, allerdings fuhr Stefan auf Platz 3 und Kenny wurde 6. Grund zum Feiern hatte heute Björn Papstein von Lamonta. Er setzte kurz vor dem Ziel noch eine Attacke und konnte einen ganz knappen Vorsprung ins Ziel retten. Somit ist er auch der Gesamtführender der Rundfahrt.

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Das Hauptfeld um Ete Zabel verlore heute über 2 Minuten. Mal schauen ob der Vorsprung der 10 Spitzenreiter bis zum Ende der Rundfahrt reichen wird. Mit Stefan haben wir jedenfalls unser Trumpf-Ass schon sehr gut platziert.

Morgen startet übrigens eine dritte Abteilung meiner Mannschaft beim ProTour Wettbewerb in Spanien, der Katalonien Rundfahrt. Neben unseren beiden Spaniern Paco Lara und Daniel Atienza, wird auch der wieder genesene Oscar Mason starten. Komplettiert wird das Aufgebot durch Nico Eeckhout, Wim van Huffel, Karsten Kroon, Bert De Waele und Eelke van der Wal.

Ergebnisse:

7. Etappe Giro d`Italia:


1. Ivan Basso (CSC)
2. Paolo Savoldelli (Discovery Channel) +16
3. David Moncoutie (Cofidis) +40
4. Mirko Celestino (Milram)
5. Franco Pellizotti (Liquigas) +59
6. Steve Zampieri (Phonak)
7. Jose Angel Gomez Marchante (Saunier Duval)
8. Iban Mayo (Euskaltel)
9. Marzio Bruseghin (Lampre)
10. Pietro Caucchioli (Credit Agricole)
11. Sergej Honchar (T-Mobile)
13. Alexandre Vinokourov (Liberty Seguros) +1`30
20. Leonardo Piepoli (Saunier Duval) +3`33
28. Georg Totschnig (Gerolsteiner)
31. Oscar Pereiro (Caisse d`Epargne) +4`15
34. Danilo Di Luca (Liquigas) +5`39
36. Laurens Ten Dam (Capitol) +6`04
44. Haimar Zubeldia (Euskaltel) +8`12
45. Markus Fothen (Gerolsteiner)
47. Dario Cioni (Liquigas)
49. Yaroslav Popovych (Discovery Channel)
50. Samuel Sanchez (Euskaltel)
60. Janez Brajkovic (Discovery Channel)
69. Aitor Gonzales (Euskaltel)
77. Bernhard Kohl (Capitol)
90. Jörg Jaksche (Capitol)

140. Cyril Dessel (Ag2r) +14`33

Gesamtwertung:

1. Iban Mayo (Euskaltel)
2. Mirko Celestino (Milram) +1`00
3. Paolo Savoldelli (Discovery Channel) +1`05
4. Franco Pellizotti (Liquigas) +2`00
5. Ivan Basso (CSC) +2`06
6. Theo Eltink (Rabobank) +2`08
7. Mauro Santamrogio (Lampre) +3`06
8. Marzio Bruseghin (Lampre) +3`06
9. Steve Zampieri (Phonak) +3`16
10. William Walker (Rabobank) +3`29
13. David Moncoutie (Cofidis) +4`01
15. Jose Angel Gomez Marchante (Saunier Duval) +4`23
17. Michele Scarponi (Liberty Seguros) +4`48
18. Pietro Caucchioli (Credit Agricole) +4`57
19. Sergej Honchar (T-Mobile) +5`14
21. Leonardo Piepoli (Saunier Duval) +5`23
22. Laurens Ten Dam (Capitol) +5`45
23. Chris Horner (Davitamon-Lotto) +6`15
26. Georg Totschnig (Gerolsteiner) +6`30
28. Haimar Zubeldia (Euskaltel) +6`49
29. Danilo Di Luca (Liquigas) +6`49
31. Janez Brajkovic (Discovery Channel) +6`58
34. Yaroslav Popovych (Discovery Channel) +7`13
37. Oscar Pereiro (Caisse d`Epargne) +7`19
39. Dario Cioni (Liquigas) +7`33
43. Stefano Garzelli (Liquigas) +7`48
50. Jörg Jaksche (Capitol) +8`04
68. Markus Fothen (Gerolsteiner) +9`07
71. Alexandre Vinokourov (Liberty Seguros) +9`26
74. Andrej Kasheshkin (Liberty Seguros) +9`47
89. Bernhard Kohl (Capitol) +11`11

Sprintwertung:

1. Alessandro Petacchi (Milram) 95
2. Aart Vierhouten (Capitol) 42
3. Claudio Corioni (Lampre) 42

Bergwertung:

1. Torsten Schmidt (Capitol) 23
2. Scott Davis (T-Mobile) 6
3. Ivan Basso (CSC) 5

Friedensfahrt:

1. Etappe:


1. Björn Papstein (Lamonta)
2. Gerrit Glomser (Volksbank)
3. Stefan Schumacher (Capitol)
...
6. Kenny van Hummel (Capitol)


Gesamtwertung:

1. Björn Papstein (Lamonta)
2. Gerrit Glomser (Volksbank) +8
3. Stefan Schumacher (Capitol) +12
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udo_bölts
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Beitrag: # 402348Beitrag udo_bölts
25.12.2006 - 23:28

14. Mai 2006 - 8. Etappe Giro
Die Basso-Show

Nachdem sich gestern die Favoriten beim diesjährigen Giro zum ersten Mal richtig zeigen musste, galt es heute die gestern erbrachte Leistung zu bestätigen, oder Zeit gut zu machen. Immerhin stand heute die erste Bergankunft hinauf zum Passo Lanciano auf dem Programm.

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Die ersten knapp 130 Kilometer waren jedoch total flach. Die hätte man sich eigentlich auch sparen können - werden sich viele Fahrer gedacht haben. Die einzige ernstzunehmende Schwierigkeit stellte der in 1300 Metern Höhe gelegene Schlussanstieg dar.

Da es heute unterwegs keine Bergpunkte zu ergattern gab, war die Taktik des Teams klar. Torsten sollte sich einen kleinen Ruhetag gönnen und unser Trio Laurens, Bernhard und Jörg sollten heil an die Schlusssteigung gebracht werden, um dort eventuell mit den Besten mithalten zu können.

Wie üblich fand sich auch heute wieder eine Fluchtgruppe, die das Tagesgeschehen bis zum Schlussanstieg dominierte. Beser Fahrer in der acht Fahrer umfassenden Spitze war Steve Morabito (Phonak), der mit über sieben Minuten Rückstand auf Rang 33 lag. Morabito schaffte es allerdings nicht in das virtuelle Leadertrikot zu fahren, da das Hauptfeld der Gruppe nur einen Maximal-Vorsprung von 5 Minuten gab.

Wie erwähnt wurden die Flüchtlinge pünktlich zum Schlussanstieg eingeholt. Die 16 Kilometer lange Schlusssteigung hatte es wirklich in sich. Kaum waren die ersten steilen Kehren erreicht, machten die Favoriten ernst. Vor allem Ivan Basso forcierte wieder das Tempo und fuhr das komplette Hauptfeld auseinander. Einfach sagenhaft, was für eine Form der Italiener hat.

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Seinem Antritt konnten zunächst nur der erneut sehr starke Mirko Celestino (Milram) und Franco Pellizotti (Liquigas) folgen. Kurze Zeit später gesellten sich noch Marzio Bruseghin (Lampre) und Alexandre Vinokourov (Liberty Seguros) hinzu.

Probleme hatte hingegen Iban Mayo. Der Baske im Rosa Trikot konnte den Angriffen zunächst nichts entgegensetzen und musste nun seinen eigenen Rhythmus finden, um den Schaden in Grenzen zu halten.

Auch unser Dreigestirn Laurens, Bernhard und Jörg konnte nicht mit den Tagesbesten mithalten. Vor allem Jörg erwischte einen ganz schlechten Tag - er verlor am Ende als 130. fast 12 Minuten. Damit kam er gemeinsam mit Torsten, der es heute locker anging, ins Ziel. Das Jörg so einbrechen würde, war allerdings zu erwarten. Wie ich erst jetzt erfuhr, hatte er wohl seit seinem Rücktritt nur sehr wenig trainiert. Er kam quasi ohne Vorbereitung zum Giro. Da kann man ja keine Spitzenleistungen erwarten.

Für Bernhard und vor allem für Laurens lief es heute - auch wenn sie nicht um den Tagessieg mitfahren konnten - eigentlich recht gut. Laurens beendete die Etappe auf Rang 22 und Bernhard folgte auf Platz 26.

Ganz vorne zeigte heute wieder Ivan Basso seine Klasse. Zunächst hielt er das Tempo in der fünfköpfigen Spitzengruppe so hoch, dass niemand attackieren konnte und Vinokourov schließlich drei Kilometer vor dem Gipfel reißen lassen musste. Just in diesem Moment setzte Basso seine Attacke, der niemand folgen konnte.

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Die letzten Kilometer bis ins Ziel schien der CSC-Profi förmlich zu fliegen. Niemand konnte ihm auch nur annähernd folgen. So kam der Italiener auch als Solist ins Ziel - 41 Sekunden vor seinem ersten Verfolger Marzio Bruseghin. Den letzten Podiumsplatz schnappte sich Franco Pellizotti, der 54 Sekunden schlucken musste.

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Im Ziel wartete man nun gebannt auf den Mann in Rosa Iban Mayo. Der Baske kam mit 1`48 Rückstand auf den Tagessieger Basso ins Ziel und musste deshalb auch die Gesamtführung an den Triumphator abtreten. Zwei Sekündchen haben Mayo zur Verteidigung des Trikots gefehlt.

Durch den Etappensieg hat Basso heute auch einige Bergpunkte sammeln können und liegt nun nur noch 3 Zähler hinter Torsten. Das wird verdammt eng. Morgen hat Torsten jedoch auf einer Flachetappe wieder die Gelegenheit ein paar Pünktchen zu sammel - genau genommen gibt es morgen jedoch nur 3 Zähler.

Die zweite Etappe der Friedensfahrt verlief heute wieder sehr unspektakulär. Das 175 Kilometer lange Teilstück von Schrems nach Ceske Budojevice war nicht besonders anspruchsvoll und auch der Rennverlauf war nicht wirklich prickelnd.

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Zunächst ging eine 10 Fahrer starke Gruppe, zu der auch unser Igor Abakoumov gehörte. Allerdings wurde sie 12 Kilometer vor dem Ziel wieder eingeholt.

Im abschließenden Massensprint hatte überraschend Denis Bertolini von Acqua e Sapone das beste Ende für sich und siegte vor den Wiesenhof-Fahrern Steffen Radochla und Gerald Ciolek. Erik Zabel und den Rest des Teams suchte man in den Top 10 heute vergebens. Dabei brauchen wir doch noch dringend die Siege, um auf die geforderten 20 Erfolge zu kommen. Aber ein Herr Zabel scheint sich anscheinend etwas zu fein für einen Sprint bei der Friedensfahrt zu sein.

In der Gesamtwertung hat sich indes nichts geändert. Dort führt Björn Papstein noch immer vor Gerrit Glomser und unserem Schumi.

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Ergebnisse:

8. Etappe Giro d`Italia:


1. Ivan Basso (CSC)
2. Marzio Bruseghin (Lampre) +41
3. Franco Pellizotti (Liquigas) +54
4. Mirko Celestino (Milram) +54
5. Alexandre Vinokourov (Liberty Seguros) +1`36
6. Paolo Savoldelli (Discovery Channel) +1`41
7. David Moncoutie (Cofidis) +1`42
8. Iban Mayo (Euskaltel) +1`48
9. Angel Gomez Marchante (Saunier Duval) +2`05
10. Pietro Caucchioli (Credit Agricole) +2`07
11. Steve Zampieri (Phonak) +2`27
12. Leonardo Piepoli (Saunier Duval) +3`05
13. Sergej Honchar (T-Mobile) +3`45
15. Georg Totschnig (Gerolsteiner) +4`12
16. Chris Horner (Davitamon-Lotto) +4`23
19. Oscar Pereiro (Caisse d`Epargne) +4`42
21. Laurens Ten Dam (Capitol) +6`44
22. Danilo Di Luca (Liquigas)
24. Markus Fothen (Gerolsteiner) +7`23
26. Bernhard Kohl (Capitol) +7`39
27. Haimar Zubeldia (Euskaltel) +7`41
28. Samuel Sanchez (Euskaltel) +4`43
33. Dario Cioni (Liquigas) +7`59
48. Janez Brajkovic (Discovery Channel) +8`23
49. Andrej Kasheshkin (Liberty Seguros) +8`24
51. Michele Scarponi (Liberty Seguros) +8`27
53. Yaroslav Popovych (Discovery Channel) +8`28
64. Stefano Garzelli (Liquigas) +8`56
78. Aitor Gonzelez (Euskaltel) +9`38
130. Jörg Jaksche (Capitol) +11`44

Gesamtwertung:

1. Ivan Basso (CSC)
2. Iban Mayo (Euskaltel) +2
3. Mirko Celestino (Milram) +8
4. Franco Pellizotti (Liquigas) +1`00
5. Paolo Savoldelli (Discovery Channel) +1`00
6. Marzio Brusehgin (Lampre) +1`49
7. David Moncoutie (Cofidis) +3`57
8. Steve Zampieri (Phonak) +3`57
9. Angel Gomez Marchante (Saunier Duval) +4`42
10. Theo Eltink (Rabobank) +4`49
11. Pietro Cauchioli (Credit Agricole) +5`18
13. Sergej Honchar (T-Mobile) +7`13
14. Leonardo Piepoli (Saunier Duval) +7`22
15. Chris Horner (Davitamon-Lotto) +8`52
16. Georg Totschnig (Gerolsteiner) +8`56
17. Alexandre Vinokourov (Liberty Seguros) +9`16
20. Oscar Pereiro (Caisse d`Epargne) +10`15
22. Laurens Ten Dam (Capitol) +10`43
26. Michele Scarponi (Liberty Seguros) +11`29
27. Danilo Di Luca (Liquigas) +11`47
...
73. Bernhard Kohl (Capitol) +17`04

Sprintwertung:

1. Alessandro Petacchi (Milram) 95
2. Ivan Basso (CSC) 64
3. Paolo Savoldelli (Discovery Channel) 50

Bergwertung:

1. Torsten Schmidt (Capitol) 23
2. Ivan Basso (CSC) 20
3. Marzio Brusehgin (Lampre) 10

2. Etappe Friedensfahrt:


1. Denis Bertolini (Acqua e Sapone)
2. Steffen Radochla (Wiesenhof)
3. Gerald Ciolek (Wiesenhof)

Gesamtwertung:

1. Björn Papstein (Lamonta)
2. Gerrit Glomser (Volksbank) +8
3. Stefan Schumacher (Capitol) +12
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udo_bölts
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Beitrag: # 402428Beitrag udo_bölts
26.12.2006 - 23:23

15. Mai 2006 - 9. Etappe Giro
Torsten schlägt zurück

Nachdem beim Giro in den letzten beiden Tagen vor allem die Bergspezialisten zum Zuge kamen und Ivan Basso meinen Torsten Schmidt in der Bergwertung gefährlich nahe kam, ging es auf dem nur 129 Kilometer langen Teilstück von Francavilli al Mar nach Termoli etwas ruhiger zu.

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Während für viele Fahrer - vor allem für die Klassement-Leute - heute etwas Schonung auf dem Programm stand, hatte Torsten etwas ganz anderes im Sinn.

Da es unterwegs bei der einzigen Bergwertung des Tages drei Pünktchen zu sammel gab, wollte er unbedingt in der Fluchtgruppe sitzen und die drei Zähler abstauben.

Torsten gab wirklich alles um in der endscheidenden Fluchtgruppe zu sitzen - und hatte schließlich auch Erfolg. Gemeinsam mit dem Schweizer Meister Martin Elmiger und fünf weiteren Fluchtgefährten machte sich Torsten auf und davon. Die Gruppe harmonierte sehr gut und das Feld holte die Ausreißer erst kurz vor dem Ziel wieder ein.

Torsten hatte es also geschafft, dass es seine Gruppe bis zur Bergwertung schaffte, ohne vom Feld geschluckt zu werden. Er mobilisierte noch einmal all seine Kräfte und sicherte sich die drei Zähler.

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Während es für Torsten beim Giro seh gut läuft, ist für einen anderen Teamkollegen die Luft nun endgültig raus. An diesem Bergwertungshügel gut 20 Kilometer vor dem Ziel, mussten einige Fahrer reißen lassen - darunter auch Jörg. Es geht ihm wohl sehr nahe, dass bei ihm absolut nichts zusammen läuft - aber was hätte man auch erwarten sollen. Neben ihm hatte es auch noch Michele Scarponi (Liberty) und andere erwischt. Sie bekamen über 2 Minuten aufgebrummt.

Die Etappe selbst wurde im Massensprint entschieden. Leider konnte unser Sprinter Aart Vierhouten nicht an seinen tollen zweiten Platz von vor drei Tagen anknüpfen. Für ihn reichte es diesmal nur zu Rang 8.

Der Gewinner hieß allerdings auch nicht Alessandro Petacchi. Der Milram Fahrer musste sich im Sprint seinem Landsmann Danilo Napolitano von Lampre geschlagen geben.

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In der Gesamtwertung änderte sich auf dieser Überführungsetappe erwartungsgemäß nichts. Basso fährt auch morgen wieder in Rosa.

Ebenfalls unverändert ist die Situation bei der Friedensfahrt. Heute stand die dritte Etappe von Beroun nach Karlovy Vary an.

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Das 169 Kilometer lange Teilstück war erneute von einem langen Fluchtversuch geprägt, der allerdings 10 Kilometer vor dem Ziel beendet wurde.

So kam es, wie am Vortag auch, zum Massensprint und wieder hatten die beiden deutschen Starsprinter Gerald Ciolek und Ete Zabel keinen Grund zu jubeln.

Während das große Talent Ciolek immerhin auf Rang 3 ins Ziel fuhr, musste sich Ete mit Rang 8 begnügen. Sein erster Top 10 Platz bei der Rundfahrt. Wenn es jeden Tag ein Schrittchen weitergeht, dann könnte es vlt doch noch mit einem Etappensieg klappen.

Diesen sicherte sich heute der Italiener Gabriele Colombo von Naturino Sapore Di Mare vor Steffen Radochla.

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In der Gesamtwertung änderte sich nach dieser Regenetappe selbstredend nichts.

Da aller guten Dinge heute drei sind, muss ich auch noch von der Katalonien Rundfahrt berichten. Die ProTour Rundfahrt wurde heute mit einem 19 Kilometer langen Mannschaftszeitfahren gestartet. Mit Gilberto Simoni (Saunier Duval), Damiano Cunego (Lampre), Cadel Evans (Davitamon), Andreas Klöden (T-Mobile), Francisco Mancebo (Ag2r), Santiago Botero (Phonak), Levi Leipheimer (Gerolsteiner) und Frank Schleck (CSC) sind doch einige Hochkaräter am Start. Die Rundfahrt verspricht spannend zu werden.

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Nachdem ich bereits die Friedensfahrt und den Giro am Fernsehen verfolgt hatte, musste ich mir eine kleine TV-Pause gönnen. Die Ergebnisse sah ich am Abend im Videotext. Nicht wirklich überraschend gewann Discovery Channel das Teamzeitfahren vor CSC und Liberty Seguros. Da wir keine wirklichen Zeitfahrspezis mit nach Spanien genommen hatten, überraschte mich unser 16. Platz nicht wirklicht. Da kann es morgen auch nur besser laufen.

Ergebnisse:

9. Etappe Giro d`Italia:


1. Danilo Napolitano (Lampre)
2. Filippo Pozzato (Quick.Step)
3. Alessandro Petacchi (Milram)
4. Enrico Gasparotto (Liquigas)
5. Leonardo Duque (Cofidis)
...
8. Aart Vierhouten (Capitol)

Gesamtwertung:

1. Ivan Basso (CSC)
2. Ivan Mayo (Euskaltel) +2
3. Mirko Celestino (Milram) +8
4. Franco Pellizotti (Liquigas) +1`00
5. Paolo Savoldelli (Discovery Channel) +1`00
...
22. Laurens Ten Dam (Capitol) +10`43

Punktwertung:

1. Alessandro Petacchi (Milram) 111
2. Ivan Basso (CSC) 64
3. Enrico Gasparotto (Liquigas) 55

Bergwertung:

1. Torsten Schmidt (Capitol) 26
2. Ivan Basso (CSC) 20
3. Marzio Bruseghin (Lampre) 10

Friedensfahrt:


3. Etappe:

1. Gabriele Colombo (Naturino)
2. Steffen Radochla (Wiesenhof)
3. Gerald Ciolek (Wiesenhof)

Gesamtwertung:

1. Björn Papstein (Lamonta)
2. Gerrit Glomser (Volksbank) +8
3. Stefan Schumacher (Capitol) +12

Katalonien Rundfahrt:

Mannschaftszeitfahren:

1. Discovery Channel
2. CSC +5
3. Liberty Seguros +12
4. Gerolsteiner +12
5. Caisse d`Epargne +30
...
16. Capitol + 1`17
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udo_bölts
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Beitrag: # 402609Beitrag udo_bölts
28.12.2006 - 14:41

16. Mai 2006 - Giro 1. Ruhetag
Die verdiente Pause

Die 176 gestarteten Fahrer beim Giro dürfen heute ihren ersten Ruhetag genießen - wann man von genießen sprechen kann. Verwunderlich ist nur, dass noch kein Fahrer ausgestiegen ist. In unserem Team dürfte Jörg der erste Kandidat sein. Er pfeift aus dem letzten Loch - das konnte man auf den TV Bildern sehr gut erkennen. Wenn er und die Sportlichie Leitung vernünftig ist, dann nehmen sie ihn aus dem Rennen.

Wirbel gab es heute auch um meinen Teamkollegen Bernhard Kohl. Es kursiert im Internet das Gerücht, dass er beim Team Gerolsteiner bereits einen Vorvertrag für die kommende Saison unterschrieben hat. Das würde natürlich auch erklären, warum Berni hier beim Giro keine tollen Leistungen bringt. Seinen neuen Vertrag scheint er ja schon in der Tasche zu haben. Ich möchte ihm aber nichts unterstellen.

Bei der Friedensfahrt lief es heute für uns auch nicht wirklich ganz nach Plan. Wir hatten vor der Känigsetappe von Karlovy Vary nach Teplice eine sehr gute Ausgangsposition. Stefan und Kenny van Hummel waren beide in der Gesamtwertung gut gelegen, Stefan trug das Trikot des besten Nachwuchsfahrers und Kenny war der bis dato der beste Bergfahrer der Rundfahrt - heute verspielten wir jedoch fast alles.

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Zunächst hatten meine Teamkollegen eigentlich eine recht gute Ausgangsposition. Es ging eine achtköpfige Spitzengruppe, in der wir mit René Weissinger vertreten waren. Die Gruppe harmonierte gut und kam auch bis zum vorletzten Berg. Deshalb verlor Kenny heute auch sein Bergtrikot. René holte leider zu wenig Punkte, um das Trikot zu übernehmen. Jetzt hat es irgend so ein Tscheche von PSK Whirlpool.

Im Feld passierte lange Zeit nicht - auch nicht im 20 Kilometer langen und knapp 10% steilen Anstieg zur Mitte des Rennens. Nach und nach verkleinerte sich zwar das Feld, aber Favoriten erwischte es nicht. Stefan, Kenny, Remmert Wielinga und Ete Zabel hielten sich immer im vorderen Bereich des Pelotons auf, um nichts anbrennen zu lassen.

Einen Moment schienen sie jedoch unachtsam gewesen zu sein. Kurz vor der zweiten Bergwertung des Tages griffen die Favoriten auf den Tages- und Rundfahrtsieg geschlossen an, nur irgendwie war keiner meiner Teamkollegen dabei.

Mit großer Anstrengung schaffte es Schumi schließlich noch als Solist zur Spitze aufschließen zu können. Dabei verbrauchte er jedoch viele Körner - zu viele wie sich am Ende herausstellen sollte.

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Am vorletzten Anstieg, gut 12 Kilometer vor dem Ziel, ging dann noch einmal die Post ab. Sergi Ghisalberti von Milram attackierte und zog als Einzelkämpfer davon. Stefan versuchte ihm zu folgen, doch er konnte nicht mehr. So passierte unser Schumi die Bergwertung nur in der vierten Gruppe, gemeinsam mit dem Gesamtführenden Björn Papstein.

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Vorne drehte weiterhin Ghisalberti einsam seine Kreise. Niemand konnte ihm heute das Wasser reichen. Auch den gut 2 Kilometer langen Schlussanstieg meisterte er ohne Probleme und holte sich schließlich den Etappensieg. Erst 29 Sekunden dahinter folgten Roman Kilun (Health Net) und Eddy Ratti (Naturino).

Stefan hatte am Schlussanstieg noch einmal echte Probleme und verlor den Kontakt zu seinen Begleitern. So kam Stefan als 8. mit 2`23 Rückstand ins Ziel.

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In der Gesamtwertung führt nun natürlich auch Ghisalberti vor Kilun und Ratti. Stefan ist 6. mit 2`35 Rückstand, Kenny liegt auf Rang 10 mit exakt 4 Minuten Rückstand zum Italiener.

Recht unspektakulär verlief heute die zweite Etappe bei der Katalonien Rundfahrt. Das leicht wellige Teilstück Rund um Cambrils wurde zunächst von dem Fluchtduo Yannic Talabardon (Credit Agricole) und Murilo Fischer (Naturino) bestimmt.

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Das Feld ließ das Duo zunächst ziehen - bis zu 9 Minuten Vorsprung könnte man ihnen. Doch pünktlich zum letzten Anstieg des Tages war der Fluchtversuch beendet und alles lief auf einen Massensprint hinaus.

Allerdings hatte da Alberto Contador etwas dagegen. Der Spanier von Liberty Seguros attackiert an eben jenem letzten Anstieg und brachte somit einige Fahrer in arge Probleme.

Die Sprinter wie Tom Boonen mussten reißen lassen und hatten mit dem Ausgang des Rennens nichts mehr zu tun. Aber auch Contador hatte heute nicht das Glück, den Tagessieg erringen zu können. 2000 Meter vor dem Ziel kam das auf gut 120 Fahrer reduzierte Feld von hinten herangebraust und holte Contador ein.

Für den Sprint hatten wir noch Niko Eeckhout in der Gruppe dabei. Von der Papierform her eigentlich der stärkste Sprinter der noch verbliebenen Fahrer. Allerdings hatte ihn der letzte Anstieg zu viel Kraft gekostet um noch eine entscheidende Rolle zu spielen. So ruhten unsere Hoffnungen auf Karsten Kroon, doch auch für ihn blieb nur Rang 13.

Der Sieg ging dann doch etwas überraschend an den Spanier Josep Jufre Pou (Davitamon-Lotto) - eigentlich eher für seine Kletterkünste als für seine Endschnelligkeit bekannt.

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In der Gesamtwertung führt weiterhin Manuel Beltran (Discovery Channel) vor drei seiner Teamkollegen.

Ergebnisse:

4. Etappe Friedensfahrt:


1. Sergio Ghisalberti (Milram)
2. Roman Kilun (Health Net) +29
3. Eddy Ratti (Naturino)
4. Manuele Spadi (Ceramica Flamina) +1`07
5. Jan Faltynek (PSK) +2`04
...
8. Stefan Schumacher (Capitol) +2`23

Gesamtwertung:

1. Sergio Ghisalberti (Milram)
2. Roman Kilun (Health Net) +37
3. Eddy Ratti (Naturino) +41
4. Björn Papstein (Lamonta) +2`04
5. Gerrit Glomser (Volksbank) +2`31
6. Stefan Schumacher (Capitol) +2`35
...
10. Kenny van Hummel (Capitol) +4`00


Katalonien Rundfahrt:

2. Etappe:


1. Josep Jufre (Davitamon-Lotto)
2. Manuele Mori (Naturino)
3. Gert Steegmans (Davitamon-Lotto)
4. Dimitro Fofonov (Credit Agricole)
5. Tom Steels (Davitamon-Lotto)

Gesamtwertung:

1. Manuel Beltran (Discovery Channel)
2. Benoit Joachim (Discovery Channel)
3. Chechu Rubiera (Discovery Channel)
4. Benjamin Noval (Discovery Channel)
5. Frank Schleck (CSC) +5
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udo_bölts
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Beitrag: # 402959Beitrag udo_bölts
31.12.2006 - 0:26

17. Mai 2006 - 10. Etappe Giro
Die Eichhörnchentaktik

Nach dem gestrigen Ruhetag gingen die Fahrer beim Giro wieder mehr oder weniger motiviert an den Start. Der motivierteste aller Starter war heute wahrscheinlich wieder unser Torsten. Es stand eine Bergwertung der dritten Kategorie auf dem Programm und diese wollte sich mein Teamkollege sichern, koste es was es wolle.

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Da das Profil heute zwar nicht wirklich flach, aber doch zu einfach für die Klassementfahrer war, konnte sich Torsten sogar berechtigte Hoffnung auf die Bergpunkte machen.

Noch größer wurden die Chancen, als Torsten mal wieder in der Fluchtgruppe des Tages saß. Da hat er wirklich einen Riecher. Das macht wohl die Routine. Auf jeden Fall war Torsten in einer 6köpfigen Spitzengruppe vertreten, die für die Gesamtwertung keinerlei Bedeutung hatte.

So ließ man das Sextett auf dem 188 Kilometer langen Stück erst einmal an der langen Leihe beziehungsweise man nahm sich komplett von der Leine. 94 Kilometer vor dem Ziel betrug der Abstand zwischen Spitze und Hauptfeld bereits über 10 Minuten. Somit war schonmal klar, dass Torstens Gruppe sicher bis zur 50 Kilometer entfernten Bergwertung kommen würden.

Diesen Anstieg fuhr Torsten komplett von vorne. Er wollte die Punkte mit aller Macht haben und schließlich wurde sein Wunsch auch Wirklichkeit. Die drei Zähler gehörten ihm Nun liegt er in der Gesamtwertung neun Punkte vor Ivan Basso.

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Bis 20 Kilometer vor dem Ziel harmonierte das Sextett, in dem gleich zwei Rabobank Fahrer vertreten waren sehr gut. Da der Abstand zum Hauptfeld noch immer riesieg war, stand spätestens zu diesem Zeitpunkt fest, dass der Etappensieg an die Flüchtlinge gehen würde.

Rabobank versuchte seine numerische Überlegenheit auszunutzen und setzte mit Pedro Horrillo und Joost Posthuma abwechselnd Attacken, die jedoch allesamt gekontert werden konnten.

Was die Spitzengruppe jedoch etwas überraschte, war der nicht wirklich im Streckenprofil eingezeichnete Schlussanstieg: Knapp 1,5 Kilometer lang und bis zu 10% steil.

Gleich am Fuß setzte der Franzose Benoit Poilvet seine Attacke und sprengte damit die Ausreißergruppe. Seinem unwiderstehlichen Antritt konnte zunächst nur Posthuma einigermaßen folgen.

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Bis zur Ziellinie konnte sich Posthuma noch an das Hinterrad des Franzosen ansaugen, zum Vorbeifahren reichte es jedoch nicht mehr. Das Podium vervollständigte heute Torsten. Obwohl er unterwegs viele Körner liegen gelassen hatte, fand er noch die Kraft um sich den dritten Platz zu sichern. Nur schade, dass es für den Schlussanstieg keine Bergpunkte gab.

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Auch in Spanien, bei der Katalonien Rundfahrt wurde heute Rad gefahren - allerdings nicht so spaktakulär wie in Italien. Auf der recht flachen Etappe von Salou nach La Granada bot sich den Zuschauern das gewohnte Bild. Eine Ausreißergruppe, in der wir mit Eelke van der Wal vertreten waren, machte sich auf den Weg, wurde aber 30 Kilometer vor dem Ziel wieder eingeholt.

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Im Finale hielt vor allem Quick.Step das Feld zusammen, schließlich hatten die Belgier mit Tom Boonen den stärksten Sprinter in ihren Reihen. Allerdings lief es beim Sprint-Ass heute nicht wirklich optimal. Viel zu früh stand der Belgier im Wind und musste sich schließlich mit Rang fünf zufrieden geben. Beinahe wäre er noch von meinen beiden Teamkollegen Niko Eeckhout und Karsten Kroon, die die Plätze sechs und sieben belegten, überholt worden.

Der Tagessieg ging aber schlussendlich trotzdem an einen Belgier. Der Oldie Tom Steels von Davitamon-Lotto zeigte, dass er noch lange nicht zum alten Eisen gehört und gewann die Etappe souverän.

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Veränderungen in der Gesamtwertung gab es heute erwartungsgemäß keine. Diese wird es sicherlich jedoch morgen geben, denn dann steht die Königsetappe mit Bergankunft auf dem Programm.

Eine Bergankunft gab es auch heute bei der Friedensfahrt. Auf dem nur 143 Kilometer langen Teilstück von Bilina nach Altenburg wollten heute eigentlich die Fahrer, die gestern einen Rückschlag hinnehmen mussten, Akzente setzen. Daraus wurde jedoch nichts.

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Für mein Team, aber vor allem für Stefan lief es heute wirklich äußerst bescheiden. Schumi wollte heute eigentlich noch einmal nach dem letzten Strohhalm in der Gesamtwertung greifen, doch stattdessen bekam er 10 weitere Minuten Rückstand aufgebrummt. Auch Kenny ging es nicht viel besser. Er verlor 9 Minuten auf den Tagessieger. Bester Teamkollege war noch Remmert Wielinga auf Rang 14, aber auch mit knapp 6 Minuten Rückstand.

Einzig erfreuliche Nachricht war, dass wir uns wieder das Bergtrikot zurückgeholt hatten. Rene Weissinger war Teil einer Fluchtgruppe und konnte dort wichtige Bergpunkte holen, um in das Führungstrikot zu schlüpfen.

Ansonsten wurde die Etappe jedoch von Sergio Ghisalberti, Roman Kilun und deren Teams Milram und Health Net geprägt. Am ersten der beiden schweren Anstieg konnten sich die beiden in der Gesamtwertung führenden Fahrer gemeinsam mit einigen Teamkollegen vom restlichen Feld absetzen. Anscheinend konnte oder wollte niemand folgen.

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Das war schon krass, oder doch eine Demonstration der Stärke? In der achtköpfigen Gruppe waren drei Milram Fahrer und fünf Health Net Profis. Die Helfer brachten ihre beiden Kapitäne heil zum Schlussanstieg, wo Sergio Ghisalberti sofort den Motor anschmiss und seinen Rivalen Kilun wie einen Amateur aussehen ließ. Die Attacke war so leichtfüßig, so etwas habe ich zuvor noch nicht oft gesehen.

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Wer nun dachte oder zumindest hoffte, dass der Italiener einbrechen würde, der hatte sich getäuscht. Bis ins Ziel fuhr Ghisalberti einen Vorsprung von genau zwei Minuten auf Kilun heraus, der drittplatzierte Eddy Ratti kam weitere zwei Minuten später ins Ziel. Das war heute eine wahre Zweiklassengesellschaft. Ghisalberti war so schnell, dass sogar die Kameras seinen Zieleinlauf verpassten.

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In der Gesamtwertung führt der Milram Mann jetzt mit 2`45 vor Kilun. Die Sache dürfte gegessen sein. Beste Fahrer im Capitol-Trikot sind die zeitgleichen Remmert und Schumi auf den Plätzen 17 und 18 - Rückstand 12`46.

Ergebnisse:

10. Etappe Giro d`Italia:


1. Benoit Poilvet (Credit Agricole)
2. Joost Posthuma (Rabobank)
3. Torsten Schmidt (Capitol) +37
4. Pedro Horrillo (Rabobank)
5. Jose Silloniz (Euskaltel) +1`15

Gesamtwertung:

1. Ivan Basso (CSC)
2. Iban Mayo (Euskaltel) +2
3. Mirko Celestino (Milram) +8
4. Franco Pellizotti (Liquigas) +1`00
5. Paolo Savoldelli (Discovery Channel) +1`00

Sprintwertung:

1. Alessandro Petacchi (Milram) 113
2. Ivan Basso (CSC) 64
3. Enrico Gasparotto (Liquigas) 61

Bergwertung:

1. Torsten Schmidt (Capitol) 29
2. Ivan Basso (CSC) 20
3. Marzio Bruseghin (Lampre) 10

3. Etappe Katalonien Rundfahrt:

1. Tom Steels (Davitamon-Lotto)
2. Jean-Patrick Nazon (Ag2r)
3. Jimmy Casper (Cofidis)
...
6. Niko Eeckhout (Capitol)

Gesamtwertung:

1. Manuel Beltran (Discovery Channel)
2. Benjamin Noval (Discovery Channel)
3. Benoit Joachim (Discovery Channel)

5. Etappe Friedensfahrt:

1. Sergio Ghisalberti (Milram)
2. Roman Kilun (Health Net) +2`00
3. Eddy Ratti (Naturino) +3`59
4. Marek Rutkiewicz (Intel) +4`23
5. Manuele Spadi (Ceramica Flamina) +4`50
...
14. Remmert Wielinga (Capitol) +5`53

Gesamtwertung:

1. Sergio Ghisalberti (Milram)
2. Roman Kilun (Health Net) +2`45
3. Eddy Ratti (Naturino) +4`52
4. Gerrit Glomser (Volksbank) +5`50
5. Alexandre Efimkin (Barloworld) +8`02
...
17. Remmert Wielinga (Capitol) +12`46
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wassertraeger29
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Beitrag: # 402960Beitrag wassertraeger29
31.12.2006 - 0:51

Die Texte, wie immer, richtig klasse, dein AAR ist einer von zweien die ich absolut regelmäßig verfolge.
Aber was ist rein sportlich los, nirgends zuvor in der AAR-Geschichte der Sattlerei würdigte jemand 34. Plätze oder hebte sie als "ordentlich" hervor. ;)

Weil sich das ja fast schon durchzieht, hast du Moralprobleme nach dem Aufstieg?

udo_bölts
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Beitrag: # 402987Beitrag udo_bölts
31.12.2006 - 11:37

@ Wassertraeger29: Danke für dein Lob.

Nun zu deinen Fragen:

1. Ich bin nicht der allberste Spieler. Ich spiele den RAM zwar gerne, aber ich bin nicht sonderlich gut darin. Andere Spieler hätten mit dem gleichen Personal wohl schon mehr Siege eingefahren.

2. Bernhard Kohl hat ein großes Moralproblem. Bei ihm geht fast gar nichts. Dazu ist die Form von Jaksche nach der längeren Pause ganz schlecht. Zabel und Schumacher haben gerade ihre Formhöhepunkte hinter sich, befinden sich also in einem Tal. Meine beiden spanischen Kletterziegen Lara und Atienza befinden sich schon die ganze Saison in einem Tal, obwohl ihre Moral gut ist. Zu guter Letzt fehle dann ja noch ich Verletzungsbedingt. Mein Formhöhepunkte wäre zum Giro erreicht gewesen, dann kam aber die Verletzung dazwischen.

Da also meine stärksten Fahrer nicht so drauf sind, wie ich es mir erhofft habe, muss ich eben auch mal die etwas schlechteren Platzierungen erwähnen, weil es einfach keine besseren gibt *g*.

Euch allen ein Frohes, erfolgreiches und vor allem gesundes Jahr 2007
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udo_bölts
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Beitrag: # 403202Beitrag udo_bölts
1.1.2007 - 19:45

18. Mai 2006 - 11. Etappe Giro
Waren wir am Start?

Mit dem Giro d`Italia, der Katalonien Rundfahrt und der Friedensfahrt laufen momentan drei Rundfahrten, bei denen wir am Start stehen. Heute war allerdings so ein Tag, wo man sich fragen musste: Sind wir wirklich dabei?

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Beim Giro stand heute die elfte Etappe auf dem Programm. Bei dem 54 Kilometer langen Einzelzeitfahren rund um Pontadera gehörten wir mit Sicherheit nicht zu den Favoriten. Allerdings waren unsere Ergebnisse heute auch dementsprechend gewesen. Bester Fahrer war bezeichnenderweise Torsten Schmidt - und das obwohl er in den letzten Tagen fast jeden Tag in einer Fluchtgruppe saß. Hätte er sich heute doch etwas geschohnt. Für ihn sprang immerhin Rang 26 mit 1`44 Rückstand auf den Tagessieger heraus. Auch Laurens schlug sich noch einigermaßen passabel und belegte mit 2`42 Rückstand den 39. Rang. In der Gesamtwertung bleibt er damit weiterhin auf Rang 23.

Über unsere eigentlichen Kapitäne Jörg und Berni braucht man eigentlich gar nicht sprechen. Die Plätze 78 und 103 sprechen schon für sich.

Ganz anders war heute Paolo Savoldelli unterwegs. Der Discovery Channel Profi gewann das Zeitfahren und schob sich damit in der Gesamtwertung auf Rang 2 nach vorne. Führender bleibt immer noch Ivan Basso. Der Landsmann von Savoldelli war heute nur 10 Sekunden langsamer als der Falke und belegte dadurch Rang 2.

Den größten Rückschlag erlitt heute Mirko Celestino. Der Milram Fahrer, vor dem Zeitfahren dritter der Gesamtwertung, kassierte heute über 4 Minuten und rutschte auf den sechsten Rang zurück. Seinen Podiumsplatz nahm Marzio Bruseghin von Lamopre ein.

Eine sehr schwere Etappe stand heute bei der Katalonien Rundfahrt an. Das Teilstück war mit 237 Kilometer nicht nur sehr lang, sondern mit 2 schweren Anstiegen auf den letzten Kilometern, inklusive einer mörderischen Bergankunft auch noch sehr schwer.

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Da die Etappe so schwer erschien, sollten sich meine Teamkollegen heute erst einmal zurückhalten. Wie ich im Nachhinein erfuhr, hatte unser sportlicher Leiter Piet Hoekstra ein absolutes Angriffsverbot erteilt.

Andere Teams hatten eine andere Rennphilosophie und attackierten von Beginn an. So formte sich eine siebenköpfige Spitzengruppe, in der jedoch keine echte Bergziege vertreten war.

Zunächst einmal ließ man die Gruppe ziehen - 10 Minuten Vorsprung gönnte man ihr. Bis zum Fuße des ersten schweren Anstieges konnte die Spitze ihrem Namen gerecht werden, doch nach den ersten steilen Metern war der Fluchtversuch beendet.

Im Anstieg fuhr Gerolsteiner für Levi Leipheimer ein sehr hohes Tempo. Meine Teamkollegen Paco Lara und Daniel Atienza, die sich für heute viel vorgenommen hatten, fuhren direkt am Hinterrad des Amerikaners, um ja nicht die entscheidende Attacke zu verpassen.

Diese kam dann auch gut vier Kilometer vor der Bergwertung. Leipheimer attackierte gemeinsam mit Francisco Mancebo (Ag2r) - doch von unseren Spaniern war nichts zu sehen.

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Durch diese Attacke flog das Feld komplett auseinander. Viele Fahrer wollten dem Duo folgen - doch keiner hatte die Beine. In einigem Abstand folgten die drei Spanier Roberto Laiseka (Euskaltel), Josep Jufre (Davitamon) und der Gesamtführender Manuel Beltran (Discovery). Ihr Rückstand an der Bergwertung betrug 35 Sekunden. Auf der Abfahrt konnte theoretisch wieder vieles zusammenlaufen.

Während Jufre eine waghalsige Abfahrt hinlegte und tatsächlich zum Spitzenduo aufschließen konnte, wurden Beltran und Laiseka von nachfolgenden Fahrern geschluckt.

So gingen Mancebo, Leipheimer und Jufre gemeinsam in den 8 Kilometer langen Schlussanstieg hinauf zum Coll de Pal.

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Knapp eine Minute dahinter folgte dann eine sechsköpfige Verfolgergruppe, zu der neben Beltran und Laiseka noch Andreas Klöden (T-Mobile), Alberto Contador (Liberty Seguros), Luis Perez (Cofidis) und Gilberto Simoni (Saunier Duval) gehörten.

Von Lara und Atienza war weit und breit nichts zu sehen - schade. Atienza konnte den Schaden als 26. wenigstens noch halbwegs in Grenzen halten. Allerdings verlor er heute auf die Besten über sieben Minuten.

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Auch wenn die Verfolgergruppe in zahlenmäßiger Überlegenheit war, so kam sie doch nicht an die drei Spitzenreiter heran. Drei Kilometer vor dem Ziel betrug der Abstand zwischen den beiden Gruppen 1`25. Da war klar, dass der Sieg unter den Führenden ausgemacht werden würde.

Zunächst setzte Mancebo eine Attacke und konnte gut 10 Sekunden an Vorsprung herausfahren. Allerdings hatte sich der Ag2r-Fahrer damit komplett übernommen und musste diesem Angriff Tribut zollen. Bis zum Ziel wurde er nicht nur von Jufre von Leipheimer eingeholt, sondern auch noch um 22 Sekunden distanziert.

Den Etappensieg sicherte sich Jufre, wahrscheinlich auch weil Leipheimer - im sicheren Besitz des Leadetrikots - auf einen Sprint verzichtete.

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Somit führt Leipheimer in der Gesamtwertung nun vor Jufre und Mancebo, Manuel Beltran fiel auf Rang vier zurück. Morgen könnte die Gesamtwertung jedoch noch einmal durcheinander gebracht werden, da ein Bergzeitfahren hinauf nach Andorra auf dem Programm steht.

Nicht ganz so schwer ging es heute bei der Friedensfahrt zu. Auf dem 172 Kilometer sechsten Teilstück von Dippoldiswalde nach Meerana ging es hauptsächlich über flaches Terrain - Dazu wurde die Steile Wand umfahren. Somit sollte die Etappe eigentlich kein Problem gewesen sein.

Allerdings machten die Fahrer die Etappe brutal schwer. Vor allem der Gesamtführender Ghisalberti hatten vom Siegen wohl noch nicht genug und attackierte kurz vor dem Ziel. Ihm konnten nur Eddy Ratti (Naturino) und Björn Papstein (Lamonta) folgen.

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Das Trio kam auch tatsächlich bis ins Ziel durch. Dort zeigte sich allerdings, dass Ghisalberti keine Geschenke machen wollte. Der Italiener zog trotz zweier Etappensiege und großer Führung in der Gesamtwertung voll durch und sicherte sich seinen dritten Tagessieg in Folge.

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Beste Capitolfahrer, wenn man das überhaupt sagen kann, war Schumi auf Rang 24, mit 2`40 Rückstand. Ob die Friedensfahrt bei uns im Team für viel friedliche Stimmung sorgt, ist zweifelhaft. Aber noch stehen ja zwei Etappen an. Ein Etappensieg ist da eigentlich schon Pflicht. Da hilft es auch wenig, dass Rene Weissinger das Bergtrikot schon so gut wie sicher hat.

Ergebnisse:

11. Etappe Giro d`Italia Einzelzeitfahren:

1. Paolo Savoldelli (Discovery Channel)
2. Ivan Basso (CSC) +10
3. Laszlo Bodrogi (Credit Agricole) +21
4. Marzio Bruseghin (Lampre) +32
5. Sergej Gonchar (T-Mobile) +34

Gesamtwertung:

1. Ivan Basso (CSC)
2. Paolo Savoldelli (Discovery Channel) +50
3. Marzio Bruseghin (Lampre) +2`11
4. Franco Pellizotti (Liquigas) +2`27
5. Iban Mayo (Euskaltel) +3`32
6. Mirko Celestino (Milram) +4`12
7. Jose Angel Gomez Marchante (Saunier Duval) +5`20
8. David Moncoutie (Cofidis) +5`42
9. Steve Zampieri (Phonak) +6`03
10. Pietro Caucchioli (Credit Agricole) +6`06
...
23. Laurens Ten Dam (Capitol) +13`15

4. Etappe Katalonien Rundfahrt:

1. Josep Jufre (Davitamon-Lotto)
2. Levi Leipheimer (Gerolsteiner)
3. Francisco Mancebo (Ag2r) +22
4. Manuel Beltran (Discovery Channel) +1`43
5. Alberto Contador (Liberty Seguros) +1`55

Gesamtwertung:

1. Levi Leipheimer (Gerolsteiner)
2. Josep Jufre (Davitamon-Lotto) +15
3. Francisco Mancebo (Ag2r) +50
4. Manuel Beltran (Discovery Channel) +1`37
5. Alberto Contador (Liberty Seguros) +2`01
...
34. Daniel Atienza (Capitol) +8`39
6. Etape Friedensfahrt:

1. Sergio Ghisalberti (Milram)
2. Eddy Ratti (Naturino)
3. Björn Papstein (Lamonta)
4. Roman Kilun (Health Net) +57
5. Gerrit Glomser (Volksbank)

Gesamtwertung:
1. Sergio Ghisalberti (Milram)
2. Roman Kilun (Health Net) +4`02
3. Eddy Ratti (Naturino) +5`00
4. Gerrit Glomser (Volksbank) +6`07
5. Frederic Gabriel (Unibet) +9`19
...
18. Stefan Schumacher (Capitol) +15`46
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udo_bölts
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Beitrag: # 403407Beitrag udo_bölts
3.1.2007 - 16:43

19. Mai 2006 - 12. Etappe Giro
Basso schwächelt - wir aber auch

Mann, bin ich verärgert. So kann man sich in manchen Menschen täuschen. Von Teamchef Stromberg war ich bis jetzt ja sehr angetan, aber sein heutiger Anruf hat ihn in ein anderes Licht gerückt. Scheinbar bekommt er vom Sponsor mächtig Druck, weil die Erfolge ausbleiben. So hat er dann mal heute bei mir angerufen und mir mitgeteilt, dass er mich nächste Woche bei der Belgien Rundfahrt am Start haben möchte - dabei bin ich doch noch immer nicht fit.

Das habe ich ihm dann auch mitgeteilt, aber er wollte das nicht gelten lssen. So gab dann schließlich ein Wort das andere und ich habe irgendwann aufgelegt. Der kann mich doch nicht starten lassen, wenn mein Bruch noch nicht ganz ausgeheilt ist. Dann fahre ich ein Rennen unter Schmerzen und dann falle ich wieder 2 Monate aus. Da warte ich lieber noch zwei bis drei Wochen um dann ohne Schmerzen wieder erfolgreich fahren zu können.

Apropos erfolgreich. Das gilt für meine Teamkollegen momentan nur teilweise. Beim Giro d`Italia standheute die zwölfte Etappe von Lavorna nach Sestri Levanti über 171 Kilometer auf dem Programm. Zwei recht anspruchsvolle, aber machbare Anstiege im letzten Drittel des Rennens warteten auf die Fahrer.

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Den Anstieg nach 102 Kilometern hatte sich Torsten eigentlich wieder herausgepickt, um weitere drei Bergpünktchen sammeln zu können. Allerdings verpasste er diesmal die entscheidende Attacke und ging heute leer aus. Glücklicherweise konnte aber auch Ivan Basso keine weiteren Punkte sammeln, so dass der Abstand nach wie vor 9 Punkte beträgt.

Kurz nach der ersten Bergwertung des Tages dann die Fluchtgruppe um den Spanier Jose Ventoso wieder eingeholt und die Favoriten versammelten sich vor dem letzten Anstieg in vorderster Front.

Wie erwartet kam es an diesem Berg zu heißen Gefechten, Angriff folgte auf Angriff, Tempoverschärfung auf Tempoverschärung. So kam es, dass an der Bergkuppe nur noch eine Gruppe von 27 Fahrern übrig blieb. Von meinen Teamkollegen blieb da leider niemand mit dabei.

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In der Spitzengruppe waren eigentlich alle Favoriten vertreten: Pellizotti, Bruseghin, Mayo und Celestino. Nur das Rose Trikot von Ivan Basso fehlte überraschend. Der Italiener war nur in der zweiten Gruppe, genauso wie Paolo Savoldelli, Markus Fothen, Alexander Vinokourov und überraschenderweise auch unserem Aart Vierhouten. Da war es kein Wunder, dass die Spitzengruppe mächtig Tempo machte und sich alle Favoriten diesmal einig waren.

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Bis ins Ziel konnte die erste Gruppe einen Vorsprung von 1`32 auf Basso und Savoldelli herausfahren. Das macht den weiteren Verlauf der Rundfahrt natürlich noch spannender. Etwas Grund zur Freude hatte CSC dann aber doch noch. Kurs Asle Arvesen hatte es in die erste Gruppe geschafft und gewann den Sprint der Spitzengruppe.

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Nicht ganz mit der Basso-Gruppe mithalten konnte heute Laurens. Er kam mit 4`14 Rückstand auf Rang 48 in Ziel. Der Rest meiner Leute kam mit dem Hauptfeld (+ 6 Minuten) in den Zielbereich. In der Gesamtwertung führt immer noch Ivan Basso. Allerdings liegen die ersten Vier nun innerhalb von 50 Sekunden.

Bei der Friedensfahrt hingegen herrscht alles andere als Spannung. Dort gewann heute Sergio Ghisalberti auch seine vierte Etappe in Folge und konnte seinen Vorsprung in der Gesamtwertung weiter ausbauen. Für uns gab es außer dem 8. Platz von Kenny van Hummel in der Tageswertung auch nichts erfreuliches von der Friedensfahrt, gut René Weissinger konnte sein Bergtrikot verteidigen...

Ebenso wenig positives gab es heute von der Katalonien Rundfhart zu berichten. Dort stand heute ein 17 Kilometer langes Bergzeitfahren hinauf nach Arcalis auf dem Programm. Dort hatte der Gesamtführender Levi Leiupheimer die stärksten Beine und distanzierte seinen schärfsten Konkurrenten Josep Jufre um 10 Sekunden. Wir mussten uns mit Rang 38 durch Daniel Atienza zufrieden geben - Nicht wirklich berauschend.

Morgen kann es eigentlich nur besser werden und vielleicht bekomme ich ja morgen einen Anruf und eine Entschuldigung von Teamchef Stromberg. Das wäre mehr als angebracht.

Ergebnisse:

12. Etappe Giro d`Italia:


1. Kurs Asle Arvesen (CSC)
2. Leonardo Duque (Cofidis)
3. Franco Pellizotti (Liqugas)
4. Mirko Celestino (Milram)
5. Beat Zberg (Gerolsteiner)
...
Ivan Basso (CSC) +1`32
Paolo Savoldelli
41. Aart Vierhouten (Capitol)
48. Laurens Ten Dam (Capitol) +4`14


Gesamtwertung:

1. Ivan Basso (CSC)
2. Marzio Bruseghin (Lampre) +39
3. Franco Pellizotti (Liquigas) +47
4. Paolo Savoldelli (Discovery Channel) +50
5. Iban Mayo (Euskaltel) +2`00
6. Mirko Celstino (Milram) +2`40
7. Angel Gomez Marchante (Saunier Duval) +3`48
8. David Moncoutie (Cofidis) +4`10
9. Steve Zampieri (Phonak) +4`31
10. Pietro Caucchioli (Credit Agricole) +4`34
...
31. Laurens Ten Dam (Capitol) +15`57

Sprintwertung:

1. Alessandro Petacchi (Milram) 113
2. Ivan Basso (CSC) 84
3. Paolo Savoldelli (Discovery Channel) 74

Bergwertung:

1. Torsten Schmidt (Capitol) 29
2. Ivan Basso (CSC) 20
3. Marzio Bruseghin (Lampre) 10

5. Etappe Katalonien Rundfahrt:

1. Levi Leipheimer (Gerolsteiner)
2. Josep Jufre (Davitamon-Lotto) +10
3. Unai Osa (Liberty Seguros) +15
4. Mikel Astarloza (Ag2r) +21
5. Manuel Beltran (Discovery Channel) +24

Gesamtwertung:

1. Levi Leipheimer (Gerolsteiner)
2. Josep Jufre (Davitamon-Lotto) +25
3. Francisco Mancebo (Ag2r) +1`37
4. Manuel Beltran (Discovery Channel) +2`01
5. Alberto Contador (Liberty Seguros) +2`36

7. Etappe Friedensfahrt:

1. Sergio Ghisalberti (Milram)
2. Eddy Ratti (Naturino)
3. Björn Papstein (Lamonta) +15
...
8. Kenny van Hummel (Capitol) +1`06

Gesamtwertung:

1. Sergio Ghisalberti (Milram)
2. Eddy Ratti (Naturino) +5`08
3. Roman Kilun (Health Net) +5`28
...
16. Kenny van Hummel (Capitol) +18`47
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udo_bölts
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Beitrag: # 403554Beitrag udo_bölts
4.1.2007 - 17:07

20. Mai 2006 - 13. Etappe Giro
Torsten im Glück - Ein überraschender Anruf

Heute Mittag klingelte bei mir das Telefon. Ich dachte schon, dass es Bernd Stromberg sei, um sich zu entschuldigen. Doch ich lag falsch. Es war mein Vater, also mein leiblicher Vater - nicht der Mann, den meine Mutter letzter Jahr geheiratet hatte. Er klang ziemlich verstört, stammelte nur vor sich her. Ich fragte ihn mehrmals, was denn los sei. Aber er konnte es mir nicht sagen. Er brachte keine ganzen Sätze heraus. Was ich verstand, war jedoch: ,,Wir müssen uns sehen, es gibt etwas dass ich dir sagen muss. Es bedrückt mich schon knapp 20 Jahre. Ich komme die Tage bei dir vorbei." Dann war das Gespräch auch schon vorbei. Sehr komisch, das ganze. Was muss er mir denn so wichtiges sagen? Ich muss wohl die nächsten Tage abwarten, um näheres zu erfahren.

Von Stromberg hatte ich heute hingegen nichts gehört. Ob er wirklich plant, mich in Belgien an den Start zu schicken? Was wäre, wenn ich mich weigern würde? Alles Fragen, die ich noch nicht beantworten konnte.

Eines kann ich jedoch ganz sicher beantworten. Heute ging es beim Giro d`Italia wieder in die Berge - und am Ende des Tages hatte Torsten Schmidt noch immer sein heiliges Bergtrikot. Einfach sensationell. Wobei heute aber auch etwas Glück dabei war.

Das 13. Teilstück fährte von Alenado nach La Thulie. Die Schwierigkeit des Tages lag heute kurz vor dem Ziel. An dem Anstand würden es mit Sicherheit die Favoriten noch einmal probieren, war es mir schon vor der Etappe klar.

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Da es abgesehen von der letzten Bergwertung kurz vor dem Ziel, keine Anstiege gab, und Torsten die letzte Steigung für deutlich zu schwer empfand, entschied er sich heute sinnvollerweise Kräfte zu sparen. Sechs Fahrer waren jedoch anderer Meinung und suchten ihr Heil in der Flucht. Bis zu 14 Minuten konnte das Sextett auf der 218 Kilometer langen Strecke herausfahren, doch pünktlich zu Beginn des Anstieges war die Gruppe eingeholt.

Gleich auf den ersten steilen Metern versammelten sich die Favoriten und ihre letzten Helfer in vorderster Front. Noch traute sich niemand, eine Attacke zu setzen. Allzulange durfte man am 10 Kilometer langen Anstieg jedoch auch nicht warten.

Attacken gab es lange Zeit nicht, doch das Tempo von Basso und Co. war so hoch, dass nach und nach Fahrer zurückfallen mussten, so dass fünf Kilometer vor der Bergwertung nur noch 9 Fahrer übrig blieben.

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Nach seinem Schwächetag von gestern zeigte sich Basso heute wieder bärenstark. Er fuhr fast den kompletten Anstieg von vorne und setzte immer wieder kurze Nadelstiche durch brutale Rhythmuswechsel. Die nahmhafte Konkurrenz - Paolo Savoldelli, Sergej Gonchar, Franco Pellizotti, Marzio Bruseghin, Pietro Caucchioli, Jose Angel Gomez Marchante, Georg Totschnig und Iban Mayo konnten jedoch dagegen halten und ließen den Italiener nicht ziehen.

Ganz anders erging es heute Mirko Celestino. Der Milram Fahrer, die bisherige Überraschung im Giro, hatte große Probleme und konnte heute nicht mit den Besten mithalten.

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Bis ins Ziel konnte Celestino seinen Rückstand noch einigermaßen in Grenzen halten - er kam 3`30 nach dem Tagessieger ins Ziel.

An der Bergwertung war dann das erste Capitol-Erfolgserlebnis, und das ohne eigenes Zutun. Ivan Basso fuhr nicht als erstes über den Strich und kassierte nur vier Bergpunkte. Damit war klar, dass Torsten sein Trikot noch einmal verteidigt haben würde.

Von der Bergwertung, die die neunköpfige Spitzengruppe gemeinsam erreichte, bis ins Ziel waren es nur noch 5 Kilometer Abfahrt. Auf dieser zeigte Paolo Savoldelli einmal mehr, warum man ihn "Den Falken" nennt. Waghalsig stürzte er sich ins Tal. Nicht alle Fahrer waren so wagemutig wie Savoldelli und verloren so noch ein paar Sekündchen bis ins Ziel.

Den Tagessieg sicherte sich Savoldelli vor Pellizotti und Ivan Basso, der dadurch natürlich auch in der Gesamtwertung vorne bleibt. Bester Capitol Fahrer war heute Berni Kohl auf Rang 56 mit napp 8 Minuten Rückstand. Da legen wir lieber den Mantel des Schweigens drüber.

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Den müssten aber eigentlich auch bei der Friedensfahrt wieder herausholen. Dort haben wir die Erwartungen auch überhaupt nicht erfüllt. Auch auf der Schlussetappe mit Ziel in Hannover reichte es nicht zu einem Erfolgserlebnis. Auf der Flachetappe, die Steffen Radochla von Wiesenhof gewinnen konnte, reichte es für Marco Bos nur zu Rang 4. In der Gesamtwertung war Kenny van Hummel auf Rang 16 unser bester Mann. Den Sieg sicherte sich fas in Armstrong-Manier Sergio Ghisalberti. Zwischen ihm und der Konkurrenz lagen in den letzten Tagen Welten. Einziges kleines Highlight aus unserer Sicht war, dass René Weissinger das Bergtrikot gewinnen konnte. Die Rundfahrt gilt es schnell zu vergessen.

Das gilt auch für die Katalonien Rundfahrt, auch wenn diese noch nicht beendet ist. Dort können wir auch überhaupt keine Akzente setzen, und das obwohl doch eigentlich mit ein paar guten Leuten dort sind. Heute gab es in Spanien zur Abwechslung mal einen Massensprint, in dem wieder Tom Steels der schnellste war. Der Belgier siegte vor Jean Patrick Nazon und Eric Baumann. Unser Niko Eeckhout wurde Sechster.

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Ergebnisse:

13. Etappe Giro d`Italia:


1. Paolo Savoldelli (Discovery Channel)
2. Franco Pellizotti (Liquigas)
3. Ivan Basso (CSC)
4. Marzio Bruseghin (Lampre)
5. Sergej Gonchar (T-Mobile)
6. Angel Gomez Marchante (Saunier Duval) +17
7. Pietro Cauchhioli (Credit Agricole)
8. Iban Mayo (Euskaltel)
9. Georg Totschnig (Gerolsteiner)
10. Steve Zampieri (Phonak) +3`30

Gesamtwertung:

1. Ivan Basso (CSC)
2. Paolo Savoldelli (Discovery Channel) +38
3. Franco Pellizotti (Liquigas) +43
4. Marzio Bruseghin (Lampre) +47
5. Iban Mayo (Euskaltel) +2`25
6. Angel Gomez Marchante (Saunier Duval) +4`13
7. Pietro Caucchioli (Credit Agricole) +4`49
8. Sergej Gonchar (T-Mobile) +6`13
9. Mirko Celestino (Milram) +7`48
10. Steve Zampieri (Phonak) +8`09
...
34. Laurens Ten Dam (Capitol) +24`59

Bergwertung:

1. Torsten Schmidt (Capitol) 29
2. Ivan Basso (CSC) 24
3. Marzio Bruseghin (Lampre) 20

Sprintwertung:

1. Alesandro Petacchi (Milram) 113
2. Paolo Savoldelli (Discovery Channel) 100
3. Ivan Basso (CSC) 90

Friedensfahrt 7. Etappe:

1. Steffen Radochla (Wiesenhof)
2. Jochen Summer (Elk-Haus)
3. Giuseppe Palumbo (Aqua e Sapone)
4. Marco Bos (Capitol)

Gesamtendstand:

1. Sergio Ghisalberti (Milram)
2. Eddy Ratti (Naturino) +5`08
3. Roman Kilun (Health Net) +5`28
4. Björn Papstein (Lamonta) +10`36
5. Alexander Efimkin (Barloworld) +11`56
...
16. Kenn van Hummel (Capitol) +18`47

Katalonien Rundfahrt 6. Etappe:

1. Tom Steels (Davitamon-Lotto)
2. Jean Patrick Nazon (Ag2r)
3. Eric Baumann (T-Mobile)
6. Niko Eeckhout (Capitol)

Gesamtwertung:

1. Levi Leipheimer (Gerolsteiner)
2. Josep Jufre (Davitamon-Lotto) +25
3. Francisco Mancebo (Ag2r) +1`37
4. Manuel Beltran (Discovery Channel) +2`01
5. Alberto Contador (Liberty Seguros) +2`36
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José Miguel
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Beitrag: # 403587Beitrag José Miguel
4.1.2007 - 21:40

Tolle Screens, tolle Story und mit den Erfolgen wird es auch schon noch klappen :wink:
RZ: Punktewertung Vuelta 2006 und 2008, Etappensieg TdF 2010, 2011 und Giro 2012&2014, Berg Giro 2012, 2013, 2014 / Rad-Tipp: Giro dell'Emilia, Paris-Tours 2008, Tour de Romandie 2011, Eneco-Tour 2011, WM-Zeitfahren 2011 / Frauenfussball-Weltmeisterschaft 2007 / Fussball-Bundesliga 11-12
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udo_bölts
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Beitrag: # 403895Beitrag udo_bölts
6.1.2007 - 18:20

21. Mai 2006 - 14. Etappe Giro
Verschwenderischer Leichtsinn

Heute könnte die Etappe gewesen sein, an der Torsten im Nachhinein sein Bergtrikot verspielt haben könnte. So leicht wie heute war es wohl nicht gewesen, an 10 wichtige Bergpunkte heranzukommen.

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Die heutige Etappe Aosta nach Domodossolo über 227 Kilometer fing direkt mit einem Anstieg der ersten Kategorie an. Torsten wollte hier unbedingt punkten. Er musste nur in die Fluchtgruppe des Tages kommen..

Dies gelang Torsten schließlich auch. Gemeinsam mit Martin Müller (Milram), Paco Wrolich und drei weiteren Fahrern setzte sich Torsten nach 10 Kilometer vom Feld ab. Im Peloton nahm man die Beine raus und nahm den ersten Anstieg noch zum Warmfahren. Bis kurz vor der Bergwertung hatte die Gruppe um Torsten, in der allesamt nur mittelmäßige Kletterer vertreten waren, einen Vorsprung von knapp zwei Minuten herausgefahren.

Gut 250 Meter vor der Wertungsabnahme wartete ich darauf, dass sich Torsten an die Spitze setzen würde um die 10 Punkte einzukassieren. Doch was sah ich da. Torsten war noch in ein Gespräch mit unserem Sportlichen Leiter Piet Hoekstra vertieft und verschlief die Bergwertung halb. Das darf doch nicht passieren. Am Ende reichte es für Torsten immerhin noch zu einem kleinen Bergpünktchen. Da wollte ich schon den Fernseher ausschalten...

Auf der Abfahrt konnten die Ausreißer weiter an Zeit gewinnen und gingen mit über 11 Minuten Vorsprung in das Flachstück. Am Fuß des letzten Berg des Tages hatte das Sextett noch immer über 6 Minuten an Vorsprung. Sollte es vielleicht doch noch reichen bis an die Bergwertung zu kommen?

Diese Hoffnung musste man recht schnell aufgeben. In der Spitzengruppe war die Luft und die Kraft heraus. Bereits 8 Kilometer vor der Bergwertung wurde die Spitzengruppe von einem einzelnen Fahrer eingeholt: Es war Franco Pellizotti. Der dritte der Gesamtwertung hatte sich zu Beginn des Anstiegs auf und davon gemacht und zog als Solist direkt an den Ausreißern vorbei. Torsten versuchte noch sein Hinterrad zu erwischen, doch die Kraft reichte nicht.

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Die Attacke von Pellizotti schien man nicht wirklich ernst zu nehmen. Bis zur Bergwertung hatte der Liquigas-Profi einen Vorsprung von über fünf Minuten auf die restlichen Favoriten herausgefahren - und nun stand nur noch eine Abfahrt an.

Die erste Verfolgergruppe bestand nur aus den Favoriten. 27 Fahrer umfasste diese erste Gruppe. Wir waren in dieser mit Berni Kohl vertreten. Berni machte heute einen wirklich guten Eindruck. Pech, dass er auf der Abfahrt Defekt hatte und so nur als 42. ins Ziel kam. Bei Laurens hingegen scheint der Akku leer zu sein. Er verlor heute viel Zeit und fiel in der Gesamtwertung auf Rang 42 zurück.

An der Spitze herrschte nach wie vor der Kampf Pellizotti gegen 26 Verfolger. Es war jedoch klar, dass die Verfolger auf der letzten Abfahrt nur noch wenig Zeit gutmachen könnten und so kam Pellizotti tatsächlich als Sieger ins Ziel, und das mit einem Abstand von über 4 Minuten. Wahnsinn. So etwas habe ich noch nicht gesehen. Damit führt der Italiener natürlich auch deutlich in der Gesamtwertung.

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Dadurch dass Pellizott die zehn Bergpunkte am letzten Anstieg kassierte, hatte Torsten noch einmal Glück gehabt und konnte sein Bergtrikot verteidigen. Er hat seine Führung sogar um ein Pünktchen, auf sechs Zähler ausgebaut. Bei der Siegerehrung sah er aber trotzdem nicht glücklich aus - hatte er doch neun Punkte verschenkt.

Zu Ende ging heute die Katalonien Rundfahrt. Das letzte, flache Teilstück, das nur über 113 Kilometer führte, wurde von den Ausreißern geprägt. Leider hatten wir den Zug verpasst und mussten uns auch heute mit der Statistenrolle begnügen. Der Etappensieg ging an den Italiener Dario Andriotto von Liquigas. Die hatten heute also mächtig Grund zur Freude. In der Gesamtwertung änderte sich nichts mehr - Leipheimer gewann vor Jufre und Mancebo.

Auf den Anruf von Stromberg und meinem Vater habe ich heute vergebens gewartet, vielleicht tut sich ja morgen was. Für die Belgien Rundfahrt bin ich immerhin nicht nominiert worden. Wir starten dort mit Bert De Waele, Karsten Kroon, Niko Eeckhout, Paul van Schalen, Marco Bos, Eelke van der Wal, Marten Tjallingi und Piet Roojakkers. Bei der ebenfalls übermorgen beginnenden Bayern Rundfahrt starten wir mit Erik Zabel, Stefan Schumacher, Rene Weissinger, Rik Reinerink, Remmert Wielinga und Stef Clement.

Ergebnisse:

14. Etappe Giro:


1. Franco Pellizotti (Liquigas)
2. Steve Zampieri (Phonak) +4`14
3. Iban Mayo (Euskaltel)
4. David Moncouti (Cofidis)
5. Georg Totschnig (Gerolsteiner)
...
42. Bernhard Kohl (Capitol) +6`04

Gesamtwertung:

1. Franco Pellizotti (Liquigas)
2. Ivan Basso (CSC) +4`14
3. Paolo Savoldelli (Discovery Channel) +4`53
4. Marzio Bruseghin (Lampre) +5`01
5. Iban Mayo (Euskaltel) +6`31
6. Jose Angel Gomez MArchante (Saunier Duval) +8`27
7. Pietro Caucchioli (Credit Agricole) +9`13
8. Sergej Honchar (T-Mobile) +10`27
9. Mirko Celestino (Milram) +10`32
10. David Moncoutie (Cofidis) +12`02
...
42. Laurens Ten Dam (Capitol) +34`49
57. Bernhard Kohl (Capitol) +41`14


Sprintwertung:

1. Alessandro Petacchi (Milram) 113
2. Ivan Basso (CSC) 101
3. Paolo Savoldelli (Discovery Channel) 100

Bergwertung:

1. Torsten Schmidt (Capitol) 30
2. Ivan Basso (CSC) 24
3. Marzio Bruseghin (Lampre) 24

7. Etappe Katalonien Rundfahrt:

1. Dario Andriotto (Liquigas)
2. Christophe Le Mevel (Credit Agricole)
3. Francis Mourey (Fdjeux)

Gesamtwertung:

1. Levi Leipheimer (Gerolsteiner)
2. Josep Jufre (Davitamon-Lotto) +25
3. Francisco Mancebo (Ag2r) +1`37
4. Manuel Beltran (Discovery Channel) +2`01
5. Alberto Contador (Liberty Seguros) +2`36
6. Andreas Klöden (T-Mobile) +3`00
7. Gilberto Simoni (Saunier Duval) +3`39
8. Unai Osa (Liberty Seguros) +3`48
9. Luis Perez (Cofidis) +4`30
10. Vladimir Karpets (Caisse d`Epargne) +4`59
...
33. Daniel Atienza (Capitol) +10`44
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udo_bölts
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Beitrag: # 404400Beitrag udo_bölts
9.1.2007 - 18:56

22. Mai 2006 - 15. Etappe Giro
Endlich

Eigentlich könnten wir heute die Heimreise beim Giro d`Italia antreten, denn unsere Mission ist erfüllt. Auf dem komplett flachen 189 Kilometer langen Kurs von Margozza nach Brescia schlug endlich unsere große Stunde.

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Unser Alain van Katwijk hat uns den so sehnsüchtig gewünschten Etappensieg besorgt. Lange Zeit war er Teil einer vierköpfigen Spitzengruppe, die zwischenzeitlich über 11 Minuten Vorsprung hatten und am Ende auch noch etwas an Zeit mit ins Ziel retten konnten.

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Gemeinsam mit den Franzosen Eric Berthou (Caisse d`Epargne), Carlus Da Cruz (Fdjeux) und dem Belgier Preben van Hecke (Davitamon-Lotto) kämpfte Alain um den begehrten Etappensieg.

Gut 15 Kilometer vor dem Ziel war klar, dass der Sieger nur aus der Spitzengruppe kommen könnte und das ständige Attackieren begann. Vor allem die beiden Franzosen schienen zusammenzuhalten, attackierten immer abwechselnd. Weg kam jedoch keiner.

Acht Kilometer vor der Ziellinie kam dann der Angriff von Alain. ,,Zu früüüüh, zu früüüüh", brüllte ich vorm Fernseher. Doch Alain kam erst einmal weg und keiner wollte nachführen. Auch die beiden Franzosen waren sich nicht mehr einig.

So wuchs Alains Vorsprung Meter um Meter. An der 3000-Meter-Marke hatte er bereits 50 Sekunden an Vorsprung. Das müsste reichen!!!

Und tatsächlich. Kurze Zeit später war Alain im Ziel und unser großer Sieg perfekt. Über eine Minute konnte mein Teamkollege zwischen sich und seine ehemaligen Mitstreiter bringen.

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Im Zielbereich kannte Alains Freude keine Grenzen. Gemeinsam mit unserem Teammasseur, der ihn entgegengerannt kam jubelte er - und ich führte vor dem TV-Gerät ein Freudentänzchen auf. ,,Nur noch 14 Siege, dann ist das Team gerettet", dachte ich mir.

Auf für Torsten lief es heute gut. Keine Bergwertung, also auch keine Gefahr das Trikot zu verlieren. Heute abend werden die Jungs bestimmt einen guten Tropfen trinken - morgen ist ja immerhin Ruhetag und nach diesem Erfolgserlebnis dürfen sie sich das auch ruhig erlauben.

Ergebnisse:

15. Etappe Giro d`Italia:


1. Alain van Katwijk (Capitol)
2. Eric Berthou (Caisse d`Epargne) +1`11
3. Carlos Da Cruz (Fdejeux) +1`47
4. Preben Van Hecke (Davitamon-Lotto)
5. Danilo Napolitano (Lampre) +2`20

Gesamtwertung:

1. Franco Pellizotti (Liquigas)
2. Ivan Basso (CSC) +4`14
3. Paolo Savoldelli (Discovery Channel) +4`53
4. Marzio Bruseghin (Lampre)+ 5`01
5. Iban Mayo (Euskaltel) + 6`31

Sprintwertung:

1. Alessandro Petacchi (Milram) 122
2. Ivan Basso (CSC) 101
3. Paolo Savoldelli (Discovery Channel) 100

Bergwertung:

1. Torsten Schmidt (Capitol) 30
2. Ivan Basso (CSC) 24
3. Marzio Bruseghin (Lampre) 24
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udo_bölts
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Beitrag: # 404558Beitrag udo_bölts
10.1.2007 - 17:46

23. Mai 2006 - Giro Ruhetag
Die Wahrheit über Daddy

Während sich heute meine neun Teamkollegen, die beim Giro am Start stehen, einen angenehmen Ruhetag gegönnt haben, ging es bei mir voll zur Sache.

Es war gegen 15 Uhr, ich saß gerade auf der Rolle, um ein wenig zu trainieren. Da klingelte es an der Tür. Ohne ein bestimmtes Gefühl zu haben, wer es denn sein könnte, ging ich in Richtung Haustür und öffnete: Vor mir stand mein Vater. Anhand seines Gesichtes konnte ich nicht wirklich feststellen, ob es ihm gut oder schlecht ging. Ich bat ihn herein und wir nahmen im Wohnzimmer meiner kleinen Wohnung platz.

Zunächst führten wir ein wenig Smalltalk. Wir hatten uns ja schon länger nicht gesehen. Auf einmal änderte er jedoch das Tempo, hin zu etwas bestimmten. ,,Wie ich dir bereits vor ein paar Tagen am Telefon mitgeteilt habe, gibt es etwas, dass ich dir sagen möchte....etwas, dass mich schon seit Jahren beschäftigt, ja fast quält", fing er an.

,,Du wirst dich sicherlich schon oft gefragt haben, warum sich Mutti und ich vor zahlreichen Jahren getrennt haben." ,,Allerdings", gab ich zur Antwort. ,,Die Sache ist folgende, um es kurz und schmerzlos zu machen. Ich hatte eine Affäre. Doch mit dieser Affäre war es nicht genug. Am Ende wurde die Frau Schwanger - es war von uns ungewollt." Mir wurde es sichtlich heiße. ,,Und weiter?", fragte ich ihn.

,,Ich wusste erst nichts davon, wollte die Affäre mit ihr unabhängig von allem beenden. Da teilte sie mir die Schwangerschaft mit. Ich behielt dies einige Zeit für mich, doch irgendwann musste ich es Mutter beichten. Unsere Ehe war beendet. Zu meiner Geliebten wollte und konnte ich auch nicht zurückkehren. Ich hatte ihr gesagt, dass das ganze für mich keine Liebe, sondern nur ein sexuelles Abenteuer war"

,,Natürlich habe ich seitdem den Unterhalt für den Jungen, genau so wie für dich gezahlt", führte mein leiblicher Vater fort. ,,Und warum erzählst du mir das erst jetzt oder hast es nicht für immer für dich behalten?", entgegnete ich ihm."

,,Das Problem ist folgendes. Ich wollte es dir eigentlich nicht sagen, doch langsam wir er bekannt, erfolgreich" ,,Was macht er?"

,,Wie es der Zufall will, ist er auch Radprofi geworden."

,,Kenne ich ihn?" ,,Das ist gut möglich, ich denke schon"

,,Und wer ist es?"

Da klingelte das Telefon meines Vaters. Ich hörte nur. ,,Ja, oh. ok. Ja, ich komme sofort." Da war mir klar, dass das Gespräch beendet war. Daddy war bei der Kriminalpolizei und musst sofort weg. ,,Beim nächsten Mal sage ich dir den Namen, versprochen." Und weg war er.

Ich kann es nicht glauben. Ich habe einen Halbbruder. Wahrscheinlich haben wir schon miteinander gesprochen und nichts davon gewusst, wie krass. Ich weiß nicht, ob ich meinem Vater böse sein soll. Im Moment fühle ich mich einfach ziemlich leer. Aber wer ist er. Er muss wohl etwas jünger als ich sein. Ich selbst bin 22 Jahre und ein paar Monate. All zu viele kommen da nicht in Frage...
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159357753951
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Beitrag: # 404580Beitrag 159357753951
10.1.2007 - 19:29

ciolek?

eisel92
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Beitrag: # 404584Beitrag eisel92
10.1.2007 - 19:43

Gefällt mir ehrlich gesagt nicht so, die Idee. Dein AAR gefählt mir eigentlich besonders wegen den Rennberichten so gut, eine Familien-Story like Rosamunde Pilcher würde sich da nicht so gut machen.
Ich hoffe aber, dass der Giro bald weitergeht...und das du bald wieder Erfolge schaffst. Die letzte Giro Etappe war ja schon ein guter Anfang!
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Beitrag: # 404589Beitrag bayerchecker06
10.1.2007 - 19:50

ich find das mal so ne Nebenstory kommt, sehr gut!
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José Miguel
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Beitrag: # 404600Beitrag José Miguel
10.1.2007 - 20:23

Also ich finde diese Abwechslung ganz gut!
RZ: Punktewertung Vuelta 2006 und 2008, Etappensieg TdF 2010, 2011 und Giro 2012&2014, Berg Giro 2012, 2013, 2014 / Rad-Tipp: Giro dell'Emilia, Paris-Tours 2008, Tour de Romandie 2011, Eneco-Tour 2011, WM-Zeitfahren 2011 / Frauenfussball-Weltmeisterschaft 2007 / Fussball-Bundesliga 11-12
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udo_bölts
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Beitrag: # 404602Beitrag udo_bölts
10.1.2007 - 20:43

24. Mai 2006 - Giro 16. Etappe
Jetzt ist es weg

Nach dem gestrigen Ruhetag beim Giro ging es heute gleich wieder direkt in die Berge. Das 173 Kilometer lange Teilstück von Rovato nach Trento Monte Bondari hatte insgesamt zwei Berge, darunter den schweren Schlussanstieg zu bieten. Heute galt es also wieder für Torsten, zumindest bei der ersten Bergwertung zu punkten.

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Und da Torsten ein absoluter Fuchs ist, schaffte er auch heute wieder den Sprung in die Fluchtgruppe des Tages. Und heute war ihm auch die erste Bergwertung des Tages wieder sicher. Allerdings gab es für ihn nur drei Pünktchen. Falls Basso oder Bruseghin nun als erstes oder zweites ins Ziel kommen sollten, dann hätte Torsten sein Trikot trotzdem verloren. Es hieß nun also Daumen drücken.

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Nach diesem Erfolgserlebnis nahm Torsten sofort raus. Seine Mitstreiter waren darüber zwar alles andere als erfreut und ließem ihren Unmut freien Lauf, doch für Torsten hieß es Kräfte für die nächsten Tage schonen.

Torstens (ehemalige) Fluchtkollegen entschieden sich, die Flucht auch ohne Torsten, der sich wieder ins Hauptfeld zurückfallen ließ, fortzusetzen. Allerdings war ihr Ausreißversuch kurz vor dem Schlussanstieg auch beendet.

Dieser Berg hatte es mächtig in sich. Gleich von Beginn forcierte das CSC-Team von Ivan Basso das Tempo. Der Italiener hatte wohl was vor. Platz Drei würde ich ihm heute gönnen.

Die erste Attacke kam jedoch nicht von Basso, sondern von Iban Mayo. Der Euskaltel Profi griff nach wenigen Metern Steigung bereits an und keiner konnte oder wollte ihm folgen.

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Durch diesen Angriff wurde das Hauptfeld natürlich schlagartig dezimiert und es erwischte gleich auf einen schlag auch all meine Teamkollegen. In der ersten Gruppe, die gut 10 Kilometer vor dem Ziel noch knapp 20 Fahrer umfasste, kontrollierte Liquigas für den Gesamtführenden das Tempo. Immerhin war man noch mit Di Luca, Garzelli und Cioni vertreten. Zu Mayo auffahren musste man ja gar nicht, da dieser schon über 6 Minuten im Klassement zurücklag.

Einem schien das Tempo jedoch zu gering: Ivan Basso. Der CSC-Profi erhöhte das Tempo und fuhr der Gruppe um das Rosa Trikot auf und davon. Durch diese Attacke wurde nun auch die Verfolgergruppe total zersprengt. In einigen Metern Abstand fuhr nun Pellizotti mit Georg Totschnig an seinem Hinterrad, denn Basso durfte er in keinem Fall aus den Augen verlieren.

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Gut drei Kilometer vor der Bergwertung fuhr Mayo immer noch als Solist vor der Konkurrenz, knapp 30 Sekunden dahinter folgte dann Ivan Basso und noch einmal 40 Sekunden weiter hinten folgte dann das Duo Pellizotti/Totschnig.

Knapp zwei Kilometer vor dem Ziel, der Abstand zwischen den einzelnen Grüppchen war bis dato konstant geblieben, herrschte dann Aufregung. Franco Pellizotti hatte Probleme und konnte das Hinterrad von Totschnig nicht mehr halten.

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Vorne hingegen hatte Iban Mayo überhaupt keine Probleme. Der Baske fuhr ein starkes Rennen und gewann ganz sicher die heutige Bergetappe. Knapp 30 Sekunden dahinter folgte jedoch bereits Ivan Basso. Somit war leider klar, dass Torsten heute das Bergtrikot um einen Punkt verloren hatte. Wie ärgerlich, wenn man bedenkt wie er vor ein paar Tagen leichtfertig die Punkte verschenkte. Das Podium komplettierte Georg Totschnig von Gerolsteiner.

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Pellizotti konnte sich bis ins Ziel nicht mehr erholen und wurde noch von einigen Fahrern überholt. Am Ende hieß es Rang 8 mit 2`20 Rückstand. Das Rosa Trikot blieb jedoch souverän auf seinen Schultern.

Heute begannen für weitere meiner Teamkollegen die Belgien und die Bayern Rundfahrt. Bei beiden Rundfahrten reichte es zum Auftakt in den Massensprints jedoch nur zu den Plätzen 7 - Kenny van Hummel in Bayern und Niko Eeckhout in Belgien. Die Etappen gewannen Heinrich Haussler (Gerolsteiner) und Robbie McEwen (Davitamon-Lotto). So richtig zufrieden können wir mit dem Tag also nicht sein.

Immerhin habe ich heute Aufklärung erhalten, wer mein Bruder ist. Mein Daddy kam heute Mittag noch zu mir. Als er den Namen nannte, staunte ich nicht schlecht. Gerald Ciolek, die deutsche Sprinterhoffnung ist mein Halbbruder!!!

Allerdings bat mich mein Vater, dies noch Geheim zu halten, da Gerald davon nichts wusste. Er wollte es ihm jedoch im Laufe der Woche mitteilen. Bei unserem nächsten gemeinsamen Renneinsatz, spätestens bei den Deutschen Meisterschaften würde er uns dann zusammenbringen.

Ergebnisse:

Giro 16. Etappe:


1. Iban Mayo (Euskaltel)
2. Ivan Basso (CSC) +27
3. Georg Totschnig (Gerolsteiner) +1`39
4. Paolo Savoldelli (Discovery Channel) +1`52
5. Jose Angel Gomez Marchante (Saunie Duval) +2`08
6. Pietro Caucchioli (Credit Agricole) +2`18
7. Marzio Bruseghin (Lampre) +2`19
8. Franco Pellizotti (Liquigas) +2`20
9. Sergej Honchar (T-Mobile) +2`35
10. Theo Eltink (Rabobank) +3`02

Gesamtwertung:

1. Franco Pellizotti (Liquigas)
2. Ivan Basso (CSC) + 2`09
3. Iban Mayo (Euskaltel) +3`51
4. Paolo Savoldelli (Discovery Channel) +4`24
5. Marzio Bruseghin (Lampre) +5`08
6. Jose Angel Gomez Marchante (Saunie Duval) +8`15
7. Pietro Caucchioli (Credit Agricole) +9`11
8. Sergej Honchar (T-Mobile) +10`42
9. Georg Totschnig (Gerolsteiner) +13`08
10. Steve Zampieri (Phonak) +13`50

Bergwertung:

1. Ivan Basso (CSC) 34
2. Torsten Schmidt (Capitol) 33
3. Marzio Bruseghin (Lampre) 24

Sprintwertung:

1. Alessandro Petacchi (Milram) 122
2. Ivan Basso (CSC) 121
3. Paolo Savoldelli (Discovery Channel) 114

Belgien Rundfahrt 1. Etappe:

1. Robbie McEwen (Davitamon-Lotto)
2. Jurgen Van Loocke (Landbouwkrediet)
3. Paolo Bossoni (Tenax)

Bayern Rundfahrt 1. Etappe

1. Heinrich Haussler (Gerolsteiner)
2. Steffen Radochla (Wiesenhof)
3. Gabriele Colombo (Naturino)


PS: Für die Zukunft wird die Sache mit Ciolek Sinn machen. Nur abwarten *g*
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Bettini_der_Beste
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Beitrag: # 404609Beitrag Bettini_der_Beste
10.1.2007 - 21:30

eisel92 hat geschrieben:Gefällt mir ehrlich gesagt nicht so, die Idee. Dein AAR gefählt mir eigentlich besonders wegen den Rennberichten so gut, eine Familien-Story like Rosamunde Pilcher würde sich da nicht so gut machen.
(...)
Unfug! Ich glaube, du hast noch nie Rosamunde Pilcher gesehen. Du kannst entweder einen typischen AAR lesen, dessen Rennberichte immer nach Schema F verlaufen und wo du null Bezug zu irgendwelchen Charakteren hast oder kannst einen einen seltenen AAR wie diesen lesen, wo du mehr geboten bekommst. Zu einer guten Geschichte gehört eben ein bisschen Tiefgang und nur weil ein Teil der Geschichte über ein verheimlichtes Geschwisterteil geht ist es noch lang nicht Rosamunde Pilcher.
Udo, von mir aus kannst noch mehr Story-Elemente einbauen, so wie am Anfang.

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