„Hallo und Herzlich Willkommen, hier beim GP de Besseges. Die erste Etappe führt die 109 Starter über teils hügeliges Gelände von Luminy nach Luminy, es handelt sich aber um kein Runden Rennen. Die Experten erwarten einen Massensprint, sollte am letzten Hügel nicht noch ein Angriff fallen. Die Daten dieser Etappe sehen wie folgt aus: 186 Kilometer über 1603 Höhenmeter sind bzw. waren zu bewältigen, der höchste Punkt befand sich dennoch nur in 710 Metern Seehöhe. Nun aber genug von langweiligen Zahlen. Nun folgt eine Zusammenfassung des bisherigen Renngeschehens.
Das Rennen begann gleich bei 8 Prozent Steigung, ungefähr 2 Kilometer ging es so hinauf. Keiner wollte allerdings so früh angreifen. 20 Kilometer später sah die Sache dann aber ganz anders aus. 8 Leute setzten sich ab, allerdings kein nennenswerter Fahrer. Wenig später holte sich Engoulvent den 1. Sprint. In der Folge entwickelte sich ein eher langweiliges Rennen, nach 50 gefahrenen Kilometern betrug der Vorsprung schon 6 Minuten. Nach 80 Rennkilometern folgte dann der steilste Hügel des Rennens, 5 Kilometer ging es bei 6 Prozent den Berg hinauf. Kurz vor der Bergwertung attackierte Lelay, Pergnan ging mit, wenig später probierte auch Wojtas sein Glück. So lautete dann auch die Reihenfolge oben an der Bergwertung. Der Vorsprung aufs Peloton betrug zu dieser Zeit 7:20! Verstrepen brach kurz ein, erholte sich aber auf der Abfahrt wieder, und schaffte es, wieder anzuschließen. Nach 90 Kilometern betrug der Vorsprung dann den höchsten Wert des Tages, nämlich 7 Minuten und 30 Sekunden. Zu diesem Zeitpunkt sicherte sich Lelay zum 2. Mal die Bergwertung. Im Hauptfeld machten Davitamon bzw. T-Mobile jetzt für ihre Sprinter McEwen und Pollack ordentlich Dampf. 110 Kilometer nach dem Start dann etwas ganz skurriles. T-Mobile hatte das Tempo so forciert, dass Sprinter Olaf Pollack nicht mehr mitkam. Mit ihm fielen weiter 17 Mann weg. 40 Kilometer vor dem Ziel betrug der Vorsprung der Ausreißer dann nur mehr 2 Minuten, viel zu wenig. Der 2. Sprint des Tages ging an Gardeyn. 25 Kilometer vor dem Ziel holte das Hauptfeld dann den einzigen zurückgefallenen Ausreißer ein, die nur mehr 7 Führenden hatten zu dieser Zeit nur mehr 1:40 Vorsprung. Olaf Pollack konnte sich nicht mehr nach vorarbeiten und wird heute nicht gewinnen. Nun heißen die Topfavoriten McEwen, Stegmanns und van den Linden.
Wir schalten nun Live auf die Strecke, wo die Fahrer gerade einen letzten kleinen Anstieg bewältigt haben und jetzt bereits 10 Kilometer vor dem Ziel sind. Die Ausreßer wurden soeben eingeholt. Ja, die sehen ziemlich kaputt aus, nach 140 Kilometer ständiger Führungsarbeit verständlich. So, 7 Kilometer vor dem Ziel wird’s jetzt langsam unruhig, es brodelt schon. Wir machen noch einmal eine kurze Werbepause, kommen aber gleich wieder. Und ja nicht wegschalten, nur mehr 6 Kilometer!
Während der Werbung tippten ich und Daniel auf den Sieger. Ich setzte auf Van den Linden, Daniel auf Stegmanns. Dann ging es weiter!
So, wir sind wieder zurück, und so eben hat Van Petegem attackiert, er fährt jetzt ungefähr 100 Meter vor dem Feld. Soeben höre ich es gab einen Sturz, 2 Fahrer liegen am Boden. Namen liegen leider nicht vor. Wieder zum Renngeschehen, jetzt sind die Züge gebildet, 3 Kilometer noch bis ins Ziel. Jetzt probiert es Gerdemann von T-Mobile. Er kommt aber nicht ganz an Van Petegem ran. Noch 2 Kilometer, und Gerdemann ist wieder geschluckt. Aber für den Belgier vorne sieht es sehr, sehr gut aus. Jetzt sieht man schon den roten Lappen. Und es geht nun richtig los, Stegmanns wird für McEwen anziehen, 800 Meter noch, jetzt geht McEwen links weg, Van Petegem wird gerade überholt, Olivier von Agritubel setzt sich ans Hinterrad, Auch van den Linden gibt jetzt Stoff. Van den Linden geschlagen. McEwen oder Olivier, McEwen oder Olivier, es ist Robbie McEwen. Olivier wird sensationeller Zweiter, schon einiges dahinter van den Linden. Van Petegem wird letztendlich nur 6., komplettiert aber ein tolles Davitamon Ergebnis. Ein sensationeller Sprint, so soll es die nächsten Tage weitergehen.“
Auch für uns war der 2.Platz natürlich ein tolles Ergebnis, nun hofften wir auf mehr durch Tom Danielson. Er könnte ihn der Gesamtwertung vielleicht eine entscheidende Rolle spielen. Ich und Daniel blieben noch einige Zeit vorm Fernseher und diskutierten über den Rennausgang.
Hier der SIeger McEwen, dich hinter ihm unser Olivier.
![Bild](http://img238.imageshack.us/img238/7877/rad1pj0.png)